Ein studentisch organisiertes
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Ein studentisch organisiertes
Ein studentisch organisiertes Kommunikationszentrum Die Uni als Wohlfühlraum - Ein Raumnutzungskonzept für die Klause Gliederung 1. Warum ein Kommunikationszentrum? 2. Die Ausgangslage 3. Das Raum- und Nutzungskonzept im Detail 4. Organisation - Öffnungszeiten - Ansprechpartner 5. Fazit 1. Warum die Klause zum Kommunikationszentrum werden soll Es gibt einige wünschenswerte Ziele für eine belebte und lebenswerte Campus-Uni, die von den bestehenden Institutionen (Mensa, Hilgenfeld, Unikum) aktuell nur teilweise oder kaum erfüllt werden. Das studentisch organisierte Kommunikationszentrum soll als Ergänzung dazu gedacht werden. Es ist in der Lage, viele verschiedene Lücken zu füllen und soll dementsprechend ausgerichtet werden: a) Belebung im Winter Während im Sommer die Grünflächen der Uni zum Lernen, Ausruhen und Treffen genutzt werden können, fehlt im Winter etwas Vergleichbares. Folglich verlassen viele Studierende nach ihren Veranstaltungen sofort den Campus. Ein dauerhaftes Angebot eines Aufenthaltsraums, der durch soziale Kontakte, Informationen, sowie abwechslungsreiche Veranstaltungen einlädt, hält Studierende auch nach den Pflichtterminen an ihrer Uni. Die Uni Erfurt wird nicht nur mit dem Fachstudium assoziiert, sondern auch mit einer vielfältigen Freizeitgestaltung mitten auf dem Campus. b) Integration von internationalen Studierenden Internationale Studierende sind überdurchschnittlich oft in den Wohnheimen in Uni-Nähe untergebracht. Sie sind dort weitgehend isoliert und haben keinen sozialen Raum, sieht man von selbst organisierten „Waschkeller-Partys“ in den Wohnheimen ab. Diese Lücke könnte durch ein studentisches Kommunikationszentrum geschlossen werden. Direkt neben dem internationalen Büro kann ein Raum entstehen, der barrierearm gestaltet und zentral auf dem Campus, zwischen Wohnheimen und Straßenbahnstation, gelegen ist. Auch internationale Studierende mit knappen Finanzen können hier Zeit verbringen, ohne etwas zu konsumieren oder Eintritt zu bezahlen. So finden sie leichter Anschluss und werden besser in die Universitätsgemeinschaft integriert. c) Stärkere Verankerung des StuRas in der Studierendenschaft Wie an vielen anderen Universitäten gibt es auch in Erfurt eine Kommunikations-Lücke zwischen engagierten Studierenden-Vertretern und der Masse der Studierenden. Diese kann durch die besondere Einbeziehung des StuRas geschlossen werden: Durch eine Präsenz des StuRas in den Räumlichkeiten lernen die Studierenden ihre VertreterInnen besser und zunächst „unverbindlich“ kennen. Büro, Sitzungen und alltägliche StuRa-Tätigkeit werden transparenter und leichter zugänglich. Somit wird der StuRa stärker in der Studierendenschaft verankert. d) Attraktivität des Campuslebens Ein studentisches Kommunikationszentrum sorgt für mehr Studierende auf dem Campus. Wo vorher nur Einzelne, im Voraus informierte Studierende gezielt einzelne Veranstaltungen besuchten, ist plötzlich kurzentschlossenes Laufpublikum vorhanden. Statt Besucher von den anderen Einrichtungen „abzuwerben“, würde diese Ergänzung das Campusleben insgesamt stärken, wodurch auch Hilgenfeld und Unikum profitieren. So wird die Uni zum Lebensraum, an dem sich mehr Menschen aufhalten und ihre Freizeit verbringen. Die Attraktivität des Campus könnte darüber hinaus durch die Nutzung der bestehenden Küche der Klause für die Zubereitung eines leichten, frischen Abendangebotes an Speisen gesteigert werden. Kleine, günstige Portionen und das Angebot von zwei Wochengerichten, würden vor allem im Anschluss an die Mensaöffnungszeiten eine solide und vollwertige Versorgung der Studierenden gewährleisten. In Zusammenarbeit mit dem Unikum entstanden in vergangenen Gesprächen bereits Ansätze zu einer finanzierbaren und fernab der Großküche alternativen Möglichkeit, Studenten auch am Abend, den Campus als Freizeitgestaltungsort schmackhaft zu machen. Der Schwerpunkt könnte dementsprechend auf einem qualitativ hochwertigen, frischen und gesunden Speiseangebot liegen. e) Motto "Unsere Uni" Bestehende Konzepte wie Tagungen der Universitätsgesellschaft, Alumni-Treffen Sprachstammtische oder das Café International haben die Möglichkeit auf den Campus zurückzukehren. Darüber hinaus bietet der zentrale und übersichtliche Campus der Uni Erfurt eine ideale Ausgangslage für studentisches Engagement. Doch erst eine örtliche, zeitliche und personelle Bündelung ermöglicht es, das vorhandene Potential voll zu nutzen: Studierende organisieren problemlos Veranstaltungen, engagieren sich im StuRa und Hochschulgruppen oder stellen Kunst-Ausstellungen auf die Beine. Solche Möglichkeiten, die Uni direkt mitzugestalten und zu beleben, helfen den Studierenden, sich mit ihrer Uni zu identifizieren. Das motiviert, die Universität Erfurt auch außerhalb zu bewerben: „Studieren in Erfurt bedeutet exzellentes Fachstudium, Mitgestaltungspotential und attraktive Freizeitmöglichkeiten an einer familiären Campus-Uni.“ f) Gemeinsam Entwickeln Bei der Realisierung eines studentischen Kommunikationszentrums können Studierende und Lehrende durch Umfragen und Zukunftswerkstätten direkt in die Gestaltung miteinbezogen werden. In gemeinsamen Projekten können weitere Ideen entwickelt und durch Einbeziehung der Ressourcen der bestehenden Institutionen, wie dem Unikum, umgesetzt werden. So entsteht ein Raum, der möglichst viel ergänzt, was jetzt noch auf dem Campus fehlt. Partizipation und Möglichkeit zum Engagement wird gelebt und nach außen hin sichtbar. Es wird ein deutliches Signal gesetzt, dass die Universität an sich und ihre Studierenden glaubt und gemeinsam mit ihnen langfristig etwas auf die Beine stellen möchte. 2. Ausgangslage Die bisher als Klause genutzten Räumlichkeiten liegen zentral im Verwaltungsgebäude der Universität Erfurt. Sie sind mit drei Eingängen ausgestattet, einer davon innen zwischen Haupteingang und Mensa, sowie zwei weitere außen über die Terrasse. Die ebenerdige Grundfläche umfasst 390 m² und eine große Terrassenfläche. Der vordere Bereich umfasst einen Raum von 180m² (33). Der mittlere Bereich hat auf der einen Seite des Ganges eine große Küche (32), sowie Lagerräume (31 und 29) mit einem Treppenabgang zu einem Keller, in dem sich kleine Räume und Duschen befinden. Auf der anderen Seite des Ganges (24) existieren drei kleine Büroräume (26-28). Im hinteren Bereich befinden sich Toiletten für Damen und Herren (16,17,21,22). Es steht damit eine große Fläche, aufgeteilt in mehrere, unabhängig voneinander nutzbare Räume zur Verfügung. 3. Das Raum- und Nutzungskonzept im Detail Hauptraum Tagsüber dient der Hauptraum als Aufenthalts-, Begegnungs- und Lernort. In entspannter Atmosphäre lesen, surfen, mit Kommilitonen Unistoff diskutieren oder gemeinsam Referate vorbereiten. In dieser Kernzeit, beispielsweise bis 17 Uhr, läuft keine laute Musik und es finden keine Veranstaltungen statt. Sitzgruppen aus Sofas, Sesseln und kleinen Tischen laden zum Verweilen ein. Atmosphäre wird geschaffen durch schöne Lampen, Pflanzen und dezente Wandgestaltung. Abends finden Veranstaltungen wie Vorträge, Workshops, Filmvorführungen, Jazzabende oder Lesungen statt. Notwendig dafür sind eine Leinwand mit Beamer und ein kleines Podest mit Mikrofon. Die Einrichtung ist flexibel und kann schnell den verschiedenen Nutzungen angepasst werden. Auch StuRa-Sitzungen können im Hauptraum stattfinden, um für Publikum nur eine niedrige Schwelle zu haben. Beim Interieur ist vor allem auf eine seriöse Anfangsaustattung zu achten, um einen für die Uni repräsentativen Raum zu schaffen, der für Studierende, Lehrende und Besucher einladend wirkt. Diese soll jedoch nicht - wie bisher - die Frische und Jugend der Hauptzielgruppe ignorieren, sondern diese vielmehr in einem repräsentativen Stil integrieren. Diese erste Investition ist für das Gelingen eines ernsthaften, langfristig gedachten Projekts unerlässlich, von Seiten des StuRas wäre es durchaus vorstellbar, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten an den Kosten zu beteiligen. StuRa-Büro Die drei mittleren kleinen Büroräume bieten sich insbesondere aufgrund ihrer funktionalen Aufteilung auf engem Raum als StuRa-Büros an. Neben der laufenden Arbeit können hier auch die diversen Artikel des StuRa gelagert und zur Ausleihe vorrätig gehalten werden. Zwar fallen die Räumlichkeiten hier etwas kleiner aus, allerdings sind gegenüber Lagerräume für größere Gegenstände und selten benutztes Material vorhanden. Küche Variante 1) ohne Küche Ohne Kücheneinrichtung kann der Raum als größerer Projektraum genutzt werden oder sogar als Sitzungsraum für den StuRa. Variante 2) Küche "light" Die Küche bleibt zumindest teilweise erhalten und ein kleines Speiseangebot (Snacks, Sandwiches, Suppen, etc.) wird durch studentische Kräfte gewährleistet. Im Sinne einer Essensversorgung der Studierenden und Mitarbeiter wäre dies von erheblichem Vorteil. Zudem bestünde auch weiterhin die Möglichkeit die Küchenräume temporär professionell zu nutzen, gerade für abendliche Veranstaltungen wie z.B. Empfänge. Variante 3) Küche "professionell" Die Küche bleibt in ihrer jetzigen Form erhalten und in Kooperation mit einem professionellen Partner, wie z.B. dem Unikum, wird ein gastronomischer Service nach den Mensaöffnungszeiten bis in die späteren Abendstunden angeboten. So kann ein frisches, vollwertiges, und gesundes Speiseangebot geschaffen werden. Dadurch wird diese gut ausgestattete Versorgungsmöglichkeit, welche darüber hinaus inklusive der Umkleide- und Duschräume alle gesetzlichen Auflagen bereits erfüllt, weiter genutzt. Neben einer Stellenbesetzung durch einen ausgebildeten Koch können darüber hinaus Studierendenjobs geschaffen werden, welche zu einer zusätzlichen Identifikation mit dem Lebensraum Campus führen. Das weitere Betreiben der Küche würde außerdem die Möglichkeit schaffen, auch kleinere CateringAufträge innerhalb der Universität zu übernehmen und somit die campuseigenen Synergieeffekte auszubauen. Denkbar sind beispielsweise Empfänge der Hochschule im Hauptraum inklusive einer direkten kulinarischen Versorgung. Hintereingang und Korridor Auf dem Weg zu den Toiletten und Hintereingang bietet sich der großzügig bemessene Gang als Ausstellungsfläche für Kunst an. Er könnte im Wechsel durch Fotoausstellungen, Wandgestaltungen oder Skulpturen aufgewertet werden und zu einem attraktiven Gesamtbild beitragen. Terrasse Die großzügige Terrasse kann tagsüber wie bisher als Erweiterung des Aufenthaltsbereiches dienen. Weitergehende Nutzungen können gemeinsam entwickelt werden. 4. Organisation - Öffnungszeiten - Ansprechpartner Um viele Möglichkeiten zu eröffnen, sollen die Räumlichkeiten möglichst durchgängig und vor allem verlässlich geöffnet sein. Ideal sind die Tage und Zeiten mit hoher Seminarfrequenz, also Montag bis Freitag von 11:30 bis 18:00. Aus Gründen der allgemeinen Belebung, sowie entsprechend der Bibliotheks-Öffnungszeiten, ist zudem eine Ausdehnung in die Abendstunden sehr empfehlenswert. Versuchsweise könnten auch die Samstage mit einbezogen werden, um den Raum als Veranstaltungsort anzubieten. Vormittags und Nachmittags wird durch die feste Integration des StuRa-Büros in das Raumkonzept sichergestellt, dass der Ort von 10 bis 16 Uhr, also den Büro-Öffnungszeiten, geöffnet ist. Gleichzeitig ist so ein Ansprechpartner vor Ort, um beispielsweise Termine in den Veranstaltungskalender einzutragen. Für den späten Nachmittag und den Abend bieten sich zwei Varianten an: Variante 1) mit Partner Unikum: Ein professioneller Partner, wie z.B. das Unikum, nutzt ab 16:00 die Küche und sichert so die Öffnungszeiten in den Abendstunden. Variante 2) fluktuierende Selbstverwaltung: Durch feste Einbeziehung von Hochschulgruppen, Fachschaftsräte und weitere engagierte Studierende können die Räumlichkeiten auch abends belebt und kontinuierliche Öffnungszeiten garantiert werden, indem z.B. Hochschulgruppen und Fachschaftsräte ihre Treffen dort abhalten. Die hier skizzierten Möglichkeiten der Selbstorganisation können nach einer Entscheidung für eines der Nutzungskonzepte weiter konkretisiert werden. 5. Fazit Das studentisch organisierte Kommunikationszentrum bietet eine einmalige Chance, das Campusleben der Uni Erfurt nachhaltig zu bereichern. Es schafft Raum für viele Nutzungen und ermöglicht es allen Studierenden, sich aktiv an der Gestaltung des Campus zu beteiligen. Es schafft einen Begegnungsort für alle Angehörigen der Universität. Ob beim gemeinsamen Lernen, Besuchen von Veranstaltungen oder bei einem Glas Wein. Studieren und Wohlfühlen an der Uni Erfurt! Es liegt nun in der Hand des Präsidiums, dieser Idee eine Chance zu geben und das Projekt in gemeinsamer Arbeit inhaltlich und konkret weiterzuentwickeln.