die schweizer im ehemaligen südwestafrika mit - swissroots

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die schweizer im ehemaligen südwestafrika mit - swissroots
OSKAR T. BERNER
DIE SCHWEIZER
IM EHEMALIGEN
SÜDWESTAFRIKA
MIT BEITRÄGEN VON ADOLPHE LINDER
DEZEMBER 2010
WINDHOEK
TYPOPRINT, SCHWEIZER CLUB NAMIBIA
1998
INHALT
Vorwort des Verfassers
Abkürzungen und Fremdwörter
Einführung
Geschichtlicher Überblick
Schweizer Auswanderung nach Südwestafrika
Konsulardienste
Missionsgesellschaften
Wissenschaft und Forschung
Landwirtschaft
Kaufleute
Gastgewerbe
Industrie und Handwerk
Krankenpflege
Beamte
Soldaten
Schweizer Club
Verschiedenes
Literatur-Nachweis
Namensverzeichnis
Abbildungen
VORWORT DES VERFASSERS
Im Rahmen der seit einigen Jahren entstehenden Chronik der schweizerischen
Auswanderung nach dem südlichen Afrika, die von einer Anzahl Auslandschweizern
begonnen wurde und zu der ich bereits 1985 ein Bändchen über die Schweizer im
einstigen Rhodesien beigetragen habe, freue ich mich, nun auch über unsere Landsleute
im ehemaligen Südwestafrika (nun Namibia) beitragen zu können. Auch dies soll ein
Dokument zur Auswanderungsgeschichte sein.
Die vorliegende Arbeit erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll lediglich
einen Begriff vermitteln von der Tätigkeit unserer während der deutschen und
südafrikanischen Kolonialzeit im Lande weilenden Landsleute. Sie basiert auf
publiziertem Material, Nachforschungen in Bibliotheken und Archiven (hauptsächlich
Adressbücher, Kopien von Personalausweisen und anderen Dokumenten, welche leider
meist keine Angaben über Gerburts- oder Heimatort enthalten, sonder nur “Schweizer”
erwähnen) sowie auf persönlichen Angaben noch im Lande oder in Südafrika lebender
Landsleute. Dass es dabei oft recht schwierig ist, angesichts verbreiteter Apathie oder
auch Zurückhaltung seitens der befragten Personen, die benötigten Informationen zu
erhalten, liegt wohl zum Teil auch in Natur und Charakter des Schweizers.
Trans-Gariep, Gross Namaland, Damaraland, Lüderitzland, Deutsch Südwest-Afrika,
Südwestafrika, Namibia – alle diese Namen trug das verhältnismässig unbedeutende
Gebiet Afrikas, von dem dieses Buch handelt. Wenn ich in diesem Werk vorwiegend
den Namen Südwestafrika gebrauche, so geschieht das in voller Absicht. Es war der
offizielle und allgemein übliche Name des Landes während der meisten Zeit, von der
diese Arbeit handelt.
Nun ein paar Worte über mich selbst: Bürger von Rupperswil AG, 1922 in Basel
geboren, kann ich auf ein typisches Auswandererleben zurückblicken, das zeigen mag,
wie es so manchem Europäer, der der Anziehungskraft Afrikas erlag, im wechselvollen
Geschick der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts ergangen ist. 1950 zusammen mit
Ehefrau nach Aethiopien gezogen, 1952-55 in Tanganyika, dann bis 1961 im damals
noch belgischen Kongo. Anschliessend für 23 Jahre in Rhodesien, dem heutigen
Zimbabwe, endlich eine zweite Heimat gefunden, 1984 nach Südafrika weiter
gewandert und seither dort im Ruhestand. Dazwischen ausgedehnte Reisen nach
Europa, Australien, Nord- und Südamerika und verschiedene längere Aufenthalte in
Südwestafrika.
Ich möchte an dieser Stelle all jenen von Herzen danken, die mir mit Rat und Tat
geholfen und damit dazu beigetragen haben, das Buch in der heutigen Form
herauszubringen. Besonders möchte ich dabei erwähnen:
- Meine Tochter Marguerite Berner, der ich dieses Buch widme, in Würdigung ihres nie
nachlassenden Vertändnisses sowie der tatkräftigen Mitwirkung bei dessen Gestaltung.
In ihr hatte ich eine erstklassige Mitarbeiterin.
- Adolphe Linder in Kapstadt, der mir seine Aufzeichnungen und Unterlagen zur
Verfügung stellte.
- Herrn Carl Schlettwein von den Basler Afrika Bibliographien für seine Unterstützung,
Ratschläge und Anregungen.
- Frau Silvia Weber, die Tochter des Tierarztes Dr. A.H.M. Zschokke, und ihren Menn
Herrn M. Weber, in Swakopmund, für ihre freundliche Hilfsbereitschaft und
Unterstützung.
- Die Direktion und alle Mitarbeiter der Gesellschaft für Wissenschaftliche
Entwicklung (Sam Cohen Bibliothek) in Swakopmund.
- Die Direktion und Mitarbeiter des Nationalarchivs für Namibia in Windhoek.
- Das Schweizerische Konsulat in Kapstadt für freundlich gewährte Hilfe.
- Den Schweizer Club Südwestafrika/Namibia, vor allem dessen Vizepräsidenten Kurt
Neuenschwander, sowie allen Angehörigen der Schweizerkolonie, dort und in
Südafrika, die mir bei der Beschaffung der benötigten Informationen geholfen haben.
Sie sind zu zahlreich, um sie alle einzeln aufzuführen.
Und zum Schluss auch noch Dank an das alte, schöne, weite Südwestafrika, in
Erinnerung an all die langen Wanderungen hinaus in das prächtige, herbe, wilde Land,
das leider unaufhaltsam dem Vormarsch der “Zivilastion” zum Opfer fällt.
ABKÜRZUNGEN UND
FREMDWÖRTER
C.D.M. Consolidated Diamond Mines. Bergwerkgesellschaft, die das Monopol über die
Diamanten-Produktion Südwestafrikas ausübt.
ESCOM Electricity Supply Commission (South Africa). Südafrikanische halbstaatliche Elektrizitätsgesellschaft.
O.G.C.G. Ostschweizerische Geographisch-Commercielle Gesellschaft in St. Gallen.
OMEG Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft.
O.P.O. Ovambo People’s Organization – Vorläufer von SWAPO.
M.P.L.A. Movimento Popular de Libertação de Angola. Angolanische Befreiungsbewegung.
S.W.A.C. South West Africa Company (British), gegründet 1892, mit MinenInteressen, hauptsächlich Kupfer, in Otavi, etc.
SWAKARA Handelsmarke und Qualitätssymbol für die begehrten südwestafrikanischen Astrachan-Pelze (Karakul).
SWAPO
South West African People’s Organization. Südwestafrikanische VolksOrganisation, Befreiungsbewegung.
SWAWEK Südwestafrikanische Elektrizitäts- und Wasserwerke.
UNO, UN Organisation der Vereinigten Staaten.
UNTAG
United Nations Transition Assistance Group. Übergangs-Hilfskorps der
Vereinigten Nationen, an welchem die Schweiz mit einer medizinischen Mission
beteiligt war.
UNITA União Nacional para a Independencia Total de Angola. Befreiungsbewegung
unter Dr. Jonas Savimbi.
ASKARI Kisuaheli: Eingeborenen-Soldat in ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika.
SUNDOWNER Im südlichen Afrika ein beliebtes gemütliches Zusammensitzen bei
einem Drink vor Sonnenuntergang.
Schweizer Kantone sind durch nachstehende offizielle Abkürzungen gekennzeichnet:
AR
BE
BL
BS
FR
GL
GR
JU
LU
NE
NW
Appenzell A/Rh.
Bern
Basel-Land
Basel-Stadt
Freiburg/Fribourg
Glarus
Graubünden
Jura
Luzern
Neuenburg/Neuchâtel
Nidwalden
OB
SG
SH
SZ
TG
TI
UR
VD
VS
ZG
ZH
Obwalden
St. Gallen
Schaffhausen
Schwyz
Thurgau
Tessin
Uri
Waadtland
Wallis
Zug
Zürich
EINFÜHRUNG
Südwestafrika, oder wie man es nun nach Erlangung der Unabhängigkeit heisst:
Namibia, het eine Fläche von 824,269 km2, ist also etwa zwanzigmal so gross wie die
Schweiz. Es ist ein Land vielfältiger Gegensätze: von der Welt ältester Wüste bis zu
wilden Bergen, dichten Wäldern und grossen, wasserreichen Flüssen. Ebenso vielfältig
und reich ist seine Tier- und Pflanzenwelt.
Im Westen die Namib-Wüste mit ihren Sanddünen, im Osten die Kalahari, mit dem
einzig landwirtschaftlich nutzbaren Boden im zentralen Plateau, ist es auf drei Seiten
von fliessendem Wasser umgrenzt: Im Süden bildet der Oranje-Fluss (Gariep) die
Grenze gegen Südafrika, im Westen der Atlantische Ozean, wo der kalte Benguelastrom
der Küste entlang nach Norden streicht, und im Norden bilden die Flüsse Kunene,
Okavango, Kwando und Sambesi die Grenze gegen Angola und Sambia. Das Land
zwischen diesen Wasserläufen weist dagegen keine permanente Flüsse auf. Es wird
durchschnitten von einer Anzahl trockner Flusstäler (Riviere), die sich aber oft nach
jahrelanger Trockenheit bei schweren Gewittern plötzlich in reissende Ströme
verwandeln können. Die Küste ist ungegliedert und weist nur drei Einbuchtungen auf:
die Lüderitzbucht, Sandwich und Walvis Bay. Der Benguela-Strom ist zum Teil für die
ausserordentliche Trockenheit der Küstenregion, aber auch für den grossen
Fischreichtum verantwortlich. Die Namibwüste ist eines der trockensten Gebiete der
Welt und weist bis 325 m hohe Sanddünen auf. Im Norden dominieren ausgesprochen
flache Ebenen die Landschaft. Dies ist das am dichtesten bevölkerte Gebiet des Landes.
Mit einer Höhe von 3,252 m ist der Brandberg die höchste Erhebung des Landes, doch
weist die Gegend südlich von Windhoek ebenfalls Höhen von über 2,000 m auf. Im
Osten greift die Kalahari-Wüste von Botswana her über die Grenze. Hier und auch auf
dem zentralen Plateau wird hauptsächlich Vieh- und Schafzucht betrieben.
Amtssprache ist Englisch (seit Erlangung der Unabhängigkeit), vorher waren es
Afrikaans, Englisch und Deutsch. Englisch ist aber nur Muttersprache für weniger als
1% der Bevölkerung. Daneben gibt es noch eine grosse Anzahl von EingeborenenSprachen und –Dialekten. Oshiwambo wird von über 50% der Bevölkerung gesprochen.
Die Bevölkerung des Landes zählte 1990 ungefähr 1,250,000, wovon 46% Ovambos
und etwa 10% Weisse waren. Sie umfasst zwölf zum Teil sehr verschiedene Völker, in
zahlreiche Stämme gegliedert, von teilweise noch auf Steinzeitstufe stehenden San
(Buschmännern) über die selbstbewussten Herero bis hin zu kultivierten Europäern.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt im Norden des Landes.
Das Eisenbahnnetz umfast 2,396 km. Das Strassennetz ist gut ausgebaut.
Der Bergbau steht in Südwestafrika an fünfter Stelle in Afrika. Es werden etwa 30
verschiedene Mineralien, Edel- und Haldedelsteine ausgebeutet, welche 1992 etwa 16%
des Brutto-Sozialprodukts und 7% der Staatseinnehmen ausmachten. Fischerei und vor
allem Karakul-Schafzucht (SWAKARA) tragen nicht wenig zu Staatshaushalt bei.
GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK
Viele Anzeichen sprechen dafür, dass das Land bereits vor 25,000-30,000 Jahren von
Menschen bewohnt war, doch ausser Felszeichnungen und Felsgravierungen sowie
Steinwerkzeugen haben sie nichts hinterlassen. Gegen Ende der Steinzeit erschienen,
wahrscheinlich aus dem zentralafrikanischen Urwald, Jäger und Sammler, kleine,
primitive Menschen von schwarzer (Berg-Damara) oder aprikosengelber Farbe (San).
Teile dieser Völker haben sich bis heute in Damaraland und der Kalahariwüste erhalten.
Auch sie haben Steinwerkzeuge und viele Felsmalereien hinterlassen. Noch 1964 wurde
eine kleine Gruppe auf Steinzeitstufe stehender Menschen in Kaokoland gefunden.
Vor etwa 2,500 Jahren erschienen dann die Khoikhoi aus Nordost-Afrika, die bereits
Vieh besassen und sich im Kapland festsetzten, wo sie die dortigen San ins
Landesinnere verdrängten.
Wahrscheinlich um die Mitte des 16. Jahrhunderts wanderten die Herero, ein Volk von
Viehzüchtern, schon viel früher aus Zentalrafrika nach Süden gekommen, von Angola
her in das Gebiet des Kaokovelds ein. Etwa um 1750 bezogen sie dann ihr heutiges
Stammesgebiet zwischen Etoscha und Kuiseb. Schon früher hatten sich Ovambo, ein
Volk von Ackerbauer, die Kupfer und Eisen zu bearbeiten verstanden, von Norden her
im Gebiet beidseits des Kunene festgesetzt.
Im frühen 19. Jahrhundert zogen die Orlam, bereits zum Teil europäisch beeinflusst, aus
dem Norden von Südafrika bis in die Gegend des heutigen Windhoek. Andere NamaStämme wohnten zu jener Zeit bereits im Süden des Landes: die Bondelswarts bei
Warmbad, Topnaars bei Walvis Bay, die “Rote Nation” bei Hoachanas, und die
Witboois im Gebiet um Gibeon. Sie kämpften oft untereinander, auch mit den
benachbarten Herero, um Vieh und Weideland.
Geschichte der europäischen Erschliessung und Besiedlung des Landes:
1485 Der portugiesische Seefahrer Diego Cão erreicht als erster Europäer entlang der
afrikanischen Westküste das Kreuzkap (Cape Cross) an der Skelettküste, wo er
ein Steinkreuz (Padrão) errichtete.
1486 Ein weiterer Portugiese, Bartolomeu Diaz, errichtet anlässlich einer nächsten
Expedition in Angra Pequenã (später Lüderitzbucht genannt) ein solches Kreuz.
Dieser Seefahrer umschiffte in der Folge das Kap der Hoffnung und gelangte bis
zum Grossen Fischfluss (östlich des heutigen Port Elizabeth), wo er gezwungen
war, umzukehren.
1497 gelang Vasco da Gama ertsmals die Vollendung der Seereise nach Indien um das
Kap und entlang der afrikanischen Ostküste.
1652 Gründung einer Niederlassung am Kap der Guten Hoffnung zur Versorgung der
Schiffe der Holländisch-Ostindischen Compagnie auf ihrem Weg von und nach
Ostindien.
1793 Inbesitznahme von Walvis Bay und Angra Pequeña durch die Holländer.
1795 Nach Übergabe der Kapkolonie an die Engländer verlieren sie diese beiden
Häfen wieder.
1807 Die Londoner Missionsgesellschaft gründet erste Missionsstation in Warmbad,
muss sie aber bald wieder aufgeben. Nachfolger sind Wesleyaner. Später übernehmen deutsche Missionare der Rheinischen Missionsgesellschaft die bestehenden Stationen.
1828 findet der amerikanische Robbenfänger Benjamin Morrell die Insel Ichaboe vor
der Küste von Angra Pequeña, die mit einer 22 m starken Schicht Guano bedeckt
ist. Später werden noch andere Guano-Inseln entdeckt, was einen Ansturm von
Schiffen aller Nationen auslöst. Bereits im Oktober 1844 sind 6,000 Arbeiter mit
dem Abbau des begehrten Düngers auf Ichaboe beschäftigt, und im Januar 1845
ankern dort 450 Schiffe, die 90’000 Tonnen Guano wegführen. 1846 sind es
sogar 110’000 Tonnen.
1842 Erste deutsche Missionare H. Kleinschmidt und Hugo Hahn erreichen die
Gegend von Windhoek und Errichtung eines Netzwerks von Missionsstationen.
Jäger und Forscher kommen ins Land.
1852 Gründung einer Niederlassung in Angra Pequeña nach Entdeckung von
Kupfervorkommen.
1868 Erste Gruppe finnischer Missionare für Ovamboland landet in Walvis Bay. Die
Baster, eine Gruppe von Mischlingen, kommen aus dem Kapland und finden in
der Gegend um Rehoboth eine neue Heimat.
1869/70
Wupperthaler Handelsgesellschaft übernimmt durch den von Missionen
beherrschten Handel.
1870-1880 Zehnjähriger Friede zwischen Herero und Nama erlaubt den Missionen,
ihren Einfluss im Lande auszudehnen. Steigendes Interesse der Kapregierung.
Ernennung von P.C. Palgrave als Magistrat von Walvis Bay und Kommissar von
Hereroland.
1878 Gebiet von Walvis Bay bis zur Swakopmündung als britischer Besitz
proklamiert.
1874-1881 Durstland Trek von etwa 100 Buren-Familien aus Transvaal durch Kalahariwüste zum Ngamisee und ins Kaokoveld, später nach Humpata in Angola.
Nach 1885 kommen viele truppweise zurück und gründen bei Grootfontein die
“Republik Upingtonia”, welche sich nach dem Tod des Präsidenten Willem
Jordaan wieder auflöst. 1928 kehrt auch der Rest der Angola-Buren nach
Südwestafrika zurück.
1883 Kaufmann Adolf Lüderitz aus Bremen kauft vom Nama-Häuptling Joseph
Fredericks in Bethanien die Bucht van Angra Pequeña und den Küstenstreifen
vom Oranjefluss bis zum 26. südlichen Breitengrad.
1884, 24. April. Bismarck erklärt das Gebiet von “Lüderitzland” als unter deutschem
Schutz stehend. Schutzverträge werden mit den Häuptlingen der verschiedenen
Stämme abgeschlossen, doch erst 1890-1894 begeben sich auch die letzten
Häuptlinge Maherero und Hendrik Witbooi, die sich gegenseitg so lange
bekämpft hatten, unter deutschen Schutz.
1885 Dr. Heinrich Göring wird erster Kommissar von Deutsch-Südwestafrika.
1890 Windhoek wird Hauptstadt des Landes. Bildung einer Schutztruppe und Bau von
Bahnen und Strassen. Erste deutsche Siedler kommen ins Land.
1903 Nama-Aufstand in Warmbad (Bondelswarts).
1904 Rebellion der Herero und Ermordung von 123 Deutschen. Niederschlagung des
Aufstands durch General von Trotha, der die Flüchtlinge in die Kalahari treibt.
Nur 1,500 erreichen Britisch Betschuanaland.
1908 Diamantfunde in der Wüste bei Lüderitzbucht lösen Diamantfieber aus.
1915 Südafrikanische Truppen unter General Louis Botha fallen in Südwestafrika ein.
Kleine deutsche Schutztruppe kann nicht lange Widerstand leisten, am 13. Mai
fällt Windhoek und am 9. Juli 1915 kapituliert die Schutztruppe bei Tsumeb.
1920, 17. Dezember. Völkerbund betraut die südafrikanische Union mit der Verwaltung
von Südwestafrika als “C” Mandat, nachdem Deutschland auf alle seine
Kolonien verzichtet hatte.
1926 Südwestafrika erhält Gesetzgebende Versammlung mit beschränkten Befugnissen.
1945, 26. Juni. Gründung der Vereinten Nationen (UNO) in San Francisco. Südafrika
(Feldmarschall Jan Smuts) ist Gründungsmitglied.
1946 Völkerbund formell aufgelöst. Im Einklang mit den Mandatsbestimmungen
verlangt Südafrika Einverleibung von Südwestafrika “mit Zustimmung der
Bevölkerung”, was jedoch von der UNO, welche die Treuhandschaft über das
Land beansprucht, abgelehnt wird. Südafrika bestreitet Nachfolgerecht der UNO.
1949 Südwestafrika erhält direkte Vertretung im südafrikanischen Parlament.
1950 Internationaler Gerichtshof im Haag erklärt Südafrika als nicht verpflichtet, ein
neues Treuhandschaftsabkommen mit der UNO abzuschliessen, doch nach
jahrelangen erbitterten Diskussionen erklärt er 1971 die südafrikanische
Anwesenheit in Südwestafrika als illegal. Eine Beschwerde von Ethiopien und
Liberia, welche Südafrika einer Verletzung der Mandatsbestimungen anklagt,
wird 1966 abgewiesen.
1959, 10. Dezember. Unruhen in Windhoeks Eingeborenenquartier.
1962 UNO sendet den Präsidenten der Südwestafrika-Kommission, V. Carpio, mit
einer Delegation nach Südwestafrika.
1963 Plan der Odendaal-Kommission zu beschleunigter Entwicklung der
verschiedenen nicht-weissen Gruppen, Bildung und Entwicklung von
Stammesgebieten (“Homelands”), sieht grosse Ausgaben für Dammbauten und
Bewässerung vor. Owambo wird erstes “Homeland”, gefolgt von Kavango und
anderen. Rebellen und Unzufriedene erhalten Ausbildung und Waffen im
Ausland.
1966 Erste bewaffnete Zusammenstösse. Generalversammlung der UNO erklärt das
südafrikanische Mandat beendet, und proklamiert 1969 “In Übereinstimmung
mit den Wünschen der Bevölkerung soll das Land in Zukunft Namibia heissen”.
1971 Nationalkonvent schwarzer politischer Parteien in Rehoboth verurteilt Vorgehen
der UNO und sendet Delegation, wird aber später uneins. SWAPO (gegründet
1958 von Toivo ya Toivo als “O.P.O.” – Ovambo People’s Organization) tritt
aus.
1972 UNO sendet Generalsekretär Kurt Waldheim nach Südafrka, und dieser ernennt
den Schweizer Dr. Alfred Escher zu seinem speziellen Vertreter für
Südwestafrika.
1975 Nach dem Ende der portugiesischen Herrschaft in Angola sendet Südafrika
Truppen zum Schutz der hydroelektrischen Anlagen am Kunene (Calque-Damm
liegt 15 km innerhalb Angola) und zur Verhütung einer kommunistischen
Machübernahme, zieht sich aber zurück, nachdem sie bis vor Luanda
vorgedrungen sind. Kuba sendet Truppen nach Angola zur Unterstützung der
MPLA.
1976 Verfassungskonferenz in der Turnhalle in Windhoek (interne Parteien)
beschliesst gemischtrassige Regierung und Unabhängigkeit Ende 1978, wird
aber von der UNO und SWAPO abgelehnt.
1977 Initiative von fünf westlichen Nationen (USA, England, Frankreich,
Deutschland, Kanada) sieht allgemeine Wahlen unter UNO-Aufsicht vor, wird
als Resolution 435 am 29. September 1978 vom Sicherheitsrat der UNO
angenommen. Bildung der UNTAG (United Nations Transition Assistance
Group) mit Marti Ahtisaari von Finnland als UNO-Bevollmächtigten.
1978 Allgemeine Wahlen unter Turnhalle-Allianz, welche Mehrheit der Stimmen
erhält, von SWAPO boykottiert und von UNO als ungültig erklärt. TurnhalleAllianz bildet Regierung der Nationalen Einheit. 4. Mai, Südafrikanischer
Luftangriff auf SWAPO-Stützpunkt Cassinga fordert ca. 600 Tote.
1987 Oktober. Schlacht am Lombafluss in Südangola mit Unterstützung von
südafrikanischen Truppen für Savimbi’s UNITA gewonnen, Kampf um Cuito
Cuanavale endet unentschieden.
1988 Unterzeichnung eines Waffenstillstandes in New York am 22. Dezember
zwischen Angola, Kuba und Südafrika. Sieht stufenweisen Rückzug der ca.
50,000 kubanischen Truppen aus Angola und Inkraftsetzung von Resolution 435
des UNO-Sicherheitsrats in Südwestafrika vor. Südafrikanische Truppen sollen
auf 1,500 Mann reduziert und auf zwei Stützpunkte im Norden zurückgenommen
werden.
1989,
13. November. Allgemeine Wahlen in Südwestafrika. Dank einer
überwältigenden Mehrheit in Owambo (196,000 von 247,000 Stimmen) siegt
SWAPO mit Mehrheit von 56,5%.
1990, 9. Februar. Neue Verfassung gutgheissen. 21. März Namibia wird unabhängig.
Sam Nujoma erster Staatspräsident, bildet Regierung. UNTAG (4,277 Soldaten
aus 21 Ländern und 1,500 Polizisten aus 25 Ländern) soll während eines Jahres
für Sicherheit sorgen.
1994, 1. März. Im Einvernehmen mit Südafrika kommen Walvis Bay und die
vorgelagerten Inseln zu Namibia.
SCHWEIZER AUSWANDERUNG
NACH SÜDWESTAFRIKA
Schon zu Beginn der deutschen Kolonisation befanden sich einzelne Schweizer im
Lande. Selbst in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg waren es nur wenige, die den
Schritt ins Unbekannte wagten. Die meisten standen im Dienst deutscher Unternehmen
oder im deutschen Staatsdienst, wo prinzipiell kein Unterschied gemacht wurde
zwischen Deutschen, Österreichern und Schweizern. Das erschwert es heute
ausserordentlich, Schweizer Bürger, die oft nur auf Grund ihrer Herkunft von
gleichnamigen Deutschen unterschiedbar sind, mit Sicherheit aufzuspüren.
Erst in den Zwanziger Jahren begann die eigentliche Einwanderung, als die weltweite
Wirtschaftskrise viele Landsleute dazu bewegte, sich anderseitig nach Verdienstmöglichkeiten umzusehen. Leider besitzen wir für die Jahre vor 1965 nur sehr spärliche
Zahlen über die im Lande wohnenden Schweizer, da das Konsulat in Kapstadt, dem ja
Südwestafrika unterstand, keine Unterscheidung zwischen den in der Kapprovinz und in
Südwestafrika lebenden Landsleuten machte. Erst seit 1965 sind verlässliche Zahlen
erhältlich.
Auslandschweizer in der Welt (inkl. Doppelbürger)
Jahr
1917
1950
1965
1968
1970
1977
1986
1989
1992
1995
SWA/Namibia
32
60
99
115
121
115
186
223
235
274
Südafrika
1,277
2,600
4,057
5,619
7,053
8,670
8,029
8,869
8,845
8,754
Afrika
10,082
12,160
13,294
14,514
16,158
18,910
17,153
17,864
16,705
16,650
Total Schweizer im Ausland
427,838
385,710
308,358
315,022
341,220
402,785
456,025
492,725
528,148
Obwohl Auswanderungsbewegungen zwar beachtliche Menschenmengen zwischen den
Kontinenten verschieben – allein in Afrika, einem verhältnismässig wenig gefragten
Zielgebiet, lebten in all diesen Jahren doch gegen 20,000 Schweizer, so kommen doch
die einzelnen Auswanderer fast immer individuell oder höchstens im Familienberband
in die jeweiligen Zielländer und es besteht deshalb kaum eine Dokumentation über ihre
Interessen und ihr weiteres Schicksal. Es soll der Zweck dieser Arbeit sein – wenn auch
nur für ein kleines und relativ unbedeutendes Gebiet – einen weiteren Beitrag an die
Auswanderungsforschung zu leisten.
Die hierzu benötigten statistischen Angaben wurden mir freundlicherweise vom
Auslandschweizerdienst des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten in Bern sowie vom Schweizer Konsulat in Kapstadt zur Verfügung gestellt und
sind hiermit bestens bedankt.
KONSULARDIENSTE
Südwestafrika unterstand bis zum 21. März 1990 dem Schweizer Konsulat Kapstadt. Ab
1952 war Louis Theobaldus Merian, geb. 1914, von Basel, Konsularagent in Windhoek
und vom 19.10.1966 bis zu seiner Abreise 1970 war Heinrich Grob, geb. 1924, von
Wädenswil ZH, Honorar-Konsul.
Der Konsul in Kapstadt unternahm von Zeit zu Zeit eine offizielle Dienstreise nach
Südwestafrika, wobei meist an einem “Sundowner”, über konsularische
Angelegenheiten mit dem Vertreter der Schweiz gesprochen werden konnte. Eine
Ausnahme bildete der allseits beliebte Konsul Friedrich ERNST, der jede sich
bietende Gelegenheit benutzte, um “seine Südwester” zu besuchen und dafür auch die
Ehrenmitgliedschaft im Schweizer Club erhielt.
Der diplomatische Dornröschenschlaf wurde 1989 mit dem Eintreffen von Herrn
Francis Gruber als Missionsleiter für die Zeitspanne der Anwesenheit der UNTAG vor
der Unabhängigkeit beendet. Obwohl die Mission nicht für Konsularangelegenheiten
zuständig war, zeigte Herr Gruber doch ein reges Interesse für seine Landsleute, was in
einer Zeit der politischen Verunsicherung sehr willkommen war und allseits geschätzt
wurde.
Der Höhepunkt war dann, nach Erlangung der Unabhängigkeit, die offizielle Eröffnung
des Schweizer Generalkonsulats am 21. März 1990 in Anwesenheit von Botschafter Dr.
Hollenweger. Mit der Ankunft von Generalkonsul Robert Müller und seiner charmanten
Gattin Margaretha erhielt die kleine Schweizerkolonie im jungen Namibia neue
Impulse.
Leider wurde das Generalkonsulat in Windhoek im Zuge der Sparmassnahmen des
Bundes bereits am 30. Juni 1996 wieder geschlossen und Namibia erneut dem
Konsularkreis Kapstadt unterstellt. Generalkonsul Robert MÜLLER und seine Gattin
erhielten aber noch die Ehrenmitgliedschaft im Schweizer Club.
MISSIONSGESELLSCHAFTEN
A. RHEINISCHE MISSIONSGESELLSCHAFT (PROTESTANTISCH)
1842 übernahm die Rheinische Missionsgesellschaft die bereits seit 1807 von der
Londoner Mission und hernach durch die Wesleyaner betriebenen Misionsstationen im
Süden des Landes. Die ersten deutschen Missionare erreichten die Gegend von
Windhoek und errichteten ein Netzwek von Missionsstationen.
Auch hier gilt wieder die auch anderswo gemachte Beobachtung, dass es die Missionare
waren, die sich als erste Europäer im Lande niederliessen, um Christentum und auch
Zivilastion zu vermitteln. Daneben trieben sie Handel, und gar oft waren sie es, die auf
Schutz durch eine europäische Verwaltung und Truppen drängten und damit auch die
Einwanderung von Siedlern erst ermöglichten.
Unter den Rheinischen Missionaren sind uns zur Zeit nur zwei Schweizer Schwestern
bekannt. Die 1900 geborene Lehrerin Luise HOHL, aus Teufen AR, die 1930 aus
Barmen eintraf und in der Gegend von Grootfontein bis Ende der 50er Jahre wirkte, und
Martha KOLLER, geb. 1937 in Möhin BL, Bürgerin von Rudolfstetten AG, die im
Oktober 1964 aus Deutschland nach Otjimbingue kam, wo sie sich der Betreuung von
Schulkindern widmete. Später übersiedelte sie nach Swakopmund, wo sie nun wirkt.
B. KATHOLISCHE MISSIONEN
Oblaten des Heiligen Franz von Sales
Die ersten Missionare dieses Ordens, darunter etliche Schweizerinnen, kamen 1882 mit
Bruder Jean-Marie Simon über Port Nolloth nach Pella im Kapland südlich des
Oranjeflusses, wo sie die von französischen Missionaren verlassene Missionsstation
übernahmen. Dort bauten sie eigenhändig eine Kathedrale und errichteten bald auch
eine zweite Missionsstation, Matjieskloof bei Springbok. Die Missionare trieben keinen
Handel, sondern beeiferten sich die Lehre Christi zu verbreiten und die
Lebensbedingungen der Bevölkerung zu heben. 1898 wurde das Apostolische Vikariat
des Oranjeflusses errichtet unter dem nunmehrigen Bischof Simon, und Juli 1909 das
Missionsfeld nördlich des Oranjeflusses abgetrennt und zur Präfektur von GrossNamaland erhoben, wozu die Bezirke Bethanien, Hasuur, Keetmanshoop, Lüderitz,
Maltahoe, Rehoboth und Warmbad gehörten. Sitz der Leitung war Heirachabis,
Ukamas.
Schon 1896 kamen Missionare des Ordens nach Südwestafrika und etablierten sich
vorerst in Windhoek. 16.8.1898 entsandte Bischof Simon zwei Missionare, den Pater
Holländer Hubert van ‘t Westeinde und den Schweizer Pater Josef David DEVAUD
(geb. Freiburg FR 23.9.1868, gest. Freiburg FR 23.9.1941) nach Heirachabis in
Namaland nördlich des Oranjeflusses, um eine Station vorzubereiten. Als Unterkunft
und Versammlungslokal gebaut waren, folgten ihnen Schwestern um für Kinder und
Schulunterricht zu sorgen. Leider erkrankte er bald und musste bereits 1899 nach
Frankreich zurückkehren.
Fanny KÜNDIG, geb. 1871 in Fribourg FR, wurde 1887 als Schwester LouiseAlphonse in den Order aufgenommen. Sie kam im Jahre 1888 nach Pella, und ab 1889
wirkte sie elf Jahre lang als Lehrerin zu Matjieskloof.
Eugénie MONTAVON, geb. 1859, von Montignez JU, kam 1877 ins Kloster Mâcon in
Frankreich und wurde 1880 als Schwester Joseph-Alexis in den Orden aufgenommen.
Sie kam 1885 auf die Station Matjieskloof, welcher sie später vorstand. Im Jahre 1899
wurden diese beiden Schwestern auf die neue Missionsstation Heirachabis gesandt,
wohin sie von Bischof Simon aus Pella begleitet wurden. Dabei begegneten sie auch
ihrem Landsmann Carl Wilhelm Walser, was letzterer in einem Brief an seine Familie
freudig erwähnte.
Die kleine Gemeinshaft wurde im darauffolgenden Jahr durch Berta HAFNER (Sr.
Paule-Elisée) geb. 1871 in St. Gallen, verstärkt. Seit zwei Jahren in Südafrika, wurde
sie beauftragt in Heirachabis eine Schule zu errichten. Zeitweilig arbeitete sie auch in
der Missionsstation Warmbad wo sie erkrankte. Sie starb 23.10.1937 in Keetmanshoop
und wurde bei der Missionsstation Tschauab begraben.
Während der Herero- und Bondelswart-Aufständen 1905-06 pflegten die Schwestern
verwundete deutsche Soldaten, und 1906 kam erneut Verstärkung in der Person von
Anna GISLER (Sr. Therèse-Agnes), geb. 1882 in Attinghausen UR, welche
zusammen mit einem Pater und anderen Schwestern über Port Nolloth eintraf.
1907 gründete Schwester Louise-Alphonse zusammen mit einer weiteren Schwester
eine neue Station in Chabis, auf der Farm des dortigen Khoi-Kapteins (Häuptlings)
Johannes Christiaan. Schwester Louise-Alphonse starb aber bereits 1911, zwei Tage vor
Weihnachten, nachdem sie unter primitivsten Umständen dort unterrichtet und für
Kranke und Bedürftige gesorgt hatte.
1912 vertrat Schwester Joseph-Alexis als Delegierte das Oranjefluss-Vikariat am
Generalkapitel des Ordens in Troyes (Frankreich). Am 26.8.1919 erlag sie in
Heirachabis einer Lungenentzündung und wurde dort begraben.
Schwester Therèse-Agnes wirkte eine Zeitlang in Warmbad, wich dann aber 1915 mit
den vor den anrückenden Südafrikanern sich zurückziehenden deutschen Truppen bis
nach Windhoek zurück. Nach Kriegsende kam sie wieder nach Heirachabis und wirkte
später auch in Warmbad und Karasburg, wo sie am 22.10.1974 im Alter von fast 92
Jahren verschied. Auch sie liegt in Heirachabis begraben.
Schwester Paule-Elisée arbeitete noch viele Jahre in Warmbad, erkrankte dann aber
ernstlich und erlag am 23.10.1937 in Keetmanshoop ihrer Krankheit. Sie wurde auf der
Missionsstation Tschauab begraben.
Pater Franz WEBER war 1913 Missionar in Heirachabis, und von 1916-19 in
Warmbad. Er verstarb 1919 in Chabis. Pater Jakobus J. ISENRING, geb. 1862 in St.
Gallen, weilte 1921-22 in Lüderitz und 1923 in Warmbad, wo er starb und begraben
wurde. Schwester Bertha SCHMID, geb. 1893, von Hitzkirch LU, weilte 1921 als
Schwester Anastasia auf der Mission in Windhoek.
Sr. Agnes Wigger, geb. 1939 in St.Gallen, trat 1930 in das Kloster in Freiburg FR ein.
1932 wurde sie nach Südafrika gesandt, wo sie 1985 starb. Eine Zeitlang wirkte sie in
der Missionsstation in Windhoek.
Sr. Jeanne-Agnes EGGER, geb. 1922 in Rorschach TG, begann January 1941 ihr
Noviziat in Perugi (Italien). 1948 kam sie vorerst nach Vergenoeg bei Vredendal im
Kapland von wo sie nach neun Monaten nach Warmbad und kurz darauf als Vorsteherin
des Internats nach Keetmanshoop gesandt wurde. 1954 avancierte sie zur Schwester
Superior und leitete zusammen mit Sr. Pierre-Marie den Kindergarten. 1963 wurde sie
Schwester Superior zu Heirachabis wo sie auch als Lehrerin und Schulvorsteherin
wirkte bis sie 1980 an verantwortungsvollere Posten nach Südafrika versetzt wurde.
Heiligkreuz-Schwestern aus Menzingen
1923/24 kamen zusammen mit den Benediktinern von Tutzing (Deutschland) die
Heiligkreuz-Schwestern aus Menzingen ZG, um die Schwestern von Nonnenwerth
(Deutschland) zu ersetzen, die wegen Mangel an Schwestern ihre Arbeit aufgeben
mussten. Sie unterhielten fünf Einrichtungen.
1925 arbeitete Schwester Sophia SCHMIDT, geb. 1901, auf der Misssion in
Windhoek. Schwester Anna LEIMGRUBER, geb. 1900, von Aarau, kam 1927 aus
Tutzing und wirkte als Schwester Gerolda in Nyangana, Okavango. 1942 war sie auf
der Mission Windhoek, 1944 für drei Monate am Antonius-Spital, und 1959-60 in
Sambiu, Okavango, dann bis 1979 wiederum in Nyangana. Sie verstarb am 2.1.1980 in
Windhoek. Von 1931 bis 1955 weilte Schwester Anna HENZEN, geb. 1905 aus
Ferden VS in Windhoek wo sie als Schwester Franziska tätig war. 1940 finden wir die
Lehrerin Alice Bertha GALL, geb. 1907, von Flims SG, in Windhoek. Sie war bereits
1931 nach Kapstadt gekommen. 1941 ging sie für drei Wochen nach Gobabis, 1944 für
vier Monate nach Mariabronn, Grootfontein, worauf sie 1950 in die Schweiz
zurückkehrte.
1951 kam Schwester Ida Louise BOLT, geb. 1904 in St. Gallen, auf die Farm
“Okahoa” in Gobabis. Sie war ab 1927 im Heiligkreuz-Kloster Aliwal North in
Südafrika und hatte als Schwester Maria Theodoling in Transvaal, Transkei und in der
Kapprovinz gearbeitet. 1954-83 weilte sie in Windhoek, wo sie einen Neffen von
General Louis Botha, den sie gepflegt hatte, heiratete. Es wurde ihr geraten, ihn zu
heiraten, in der Hoffnung auf seine Bekehrung zum katholischen Glauben. Das gelang
ihr, und er starb als Katholik. Schwester Bolt ging 1983 nach Kapstadt wo sie 1989
starb.
Die Fratenité des Petites Soeurs de Jésus
Dieser Order wirkte hauptsächlich in Okavango. 1955 finden wir in Sambiu, Okavango,
Schwester Hulda Julia SCHUBIGER, geb. 1932, von St. Gallen. Sie kam aus
Frankreich, wie auch Jacques Pierre Georges WILHELM, der 1957 auf der
Buschmann-Mission in Sambiu als Krankenpfleger arbeitete, aber bereits nach einem
Jahr nach Frankreich zurückkehrte.
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Im Jahre 1882 sandte der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz seinen Freund Heinrich
Vogelsang nach Kapstadt, um dort das 260 Tonnen-Segelschiff “Tilly” zu erwarten, das
er für eine Expedition nach Angra Pequeña und Namaland ausgerüstet hatte. Zu dieser
Expedition gehörten Karl Franke, William Klisser, der Holländer de Jongh und der
Schweizer Agronom Conrad A.E. PESTALOZZI, geb. 1851, von Zürich, welcher zu
jener Zeit in Kapstadt für Singer-Nähmaschinen als Verkäufer und Geldeintreiber tätig
war. Am 10.4.1883 traf die Expedition in der Bucht von Angra Pequeña ein, und
Vogelsang sandte einen der dort ansässigen, Fischfang treibenden Nama zu Missionar
Bam in Bethanien, etwa 200 km im Innern jenseits der Namibwüste, mit der Bitte um
Verschaffung von Pferden vom dortigen Häuptling Joseph Fredericks. Als diese zwei
Wochen später eintrafen, ritten die drei Europäer Vogelsang, Pestalozzi und de Jongh
durch die Namib nach Bethanien. Sie wurden vom Nama-Häuptling freundlich
empfangen, und dieser verkaufte an Lüderitz das Gebiet um die Bucht von Angra
Pequeña für den Betrag von £100 und 200 Gewehren. Dieses erste Dokument einer
aktiven deutschen Kolonialpolitik datiert vom 1. Mai 1883 und trägt die Unterschriften
von Vogelsang und seinen beiden Begleitern als bevollmächtigten Vertretern von Adolf
Lüderitz sowie von Kaptein (Häuptling) Joseph Fredericks und fünf seiner
Ratsmitglieder, die mit einem Kreuz signierten. Der Text dieses Kaufvertrags findet
sich im Werk von Hans Schinz: “Deutsch Südwestafrika, Forschungsreisen 1884-1887”,
Seite 500. Pestalozzi unterschrieb “C.A.E. von Petstalozzi”.
Zwei Monate später, in einem zweiten Kaufvertrag, erwarb Lüderitz’ Agent von
Kaptein Fredericks den ganzen Küstenstreifen zwischen der Mündung des Oranjeflusses
und dem 26. Breitengrad in einer Ausdehnung von 20 Meilen (ca. 36 km) ins
Landesinnere, für £500 Sterling in Gold und 60 englische Gewehre.
Am 10.2.1885 finden wir Pestalozzi erneut auf einer Expedition von Angra Pequeña
über Aus und Bethanien zum Oranjefluss, auf der Suche nach Kupfer und anderen
Mineralien, die aber keinerlei Ergebnisse aufzuweisen hatte. Pestalozzi, zu jener Zeit
Leiter der Expedition, berichtete seinem Auftraggeber Lüderitz, “Pohle (der die
Expedition begleitende Bergbau-Ingenieur) habe fast nirgends nach Kupfer gesucht, sei
immer faul gewesen, habe geschlagen und geraucht, die Arbeiter hätten sich
untereinander immer gestritten und wollten oft tagelang keine Arbeit tun.”
Pestalozzi, der 1898 in Luzern ein seltsames Büchlein veröffentlichte, in dem er seine
Erlebnisse schilderte, scheint ein Lebemann und Angeber gewesen zu sein. Als
Verwalter einer Farm bei Aus verliebte er sich in ein Nama-Mädchen. Dieses wollte
aber von Annäherungsversuchen nichts wissen, bevor der Brautpreis von je zehn
Hammeln, Ziegen und Ochsen an den vorgesehenen Schwiegervater abgeliefert war.
Dazu war Pestalozzi ausserstande, und so zerschlug sich das Idyll. Pestalozzi fuhr dann
nach England, wo er eine Witwe heiratete und vergeblich versuchte, für Lüderitz Land
an der St. Lucia Bay in Zululand zu erwerben. Er starb im Jahre 1915 auf der Kanalinsel
Jersey.
Literatur:
K. v. Pestalozzi: Erlebnisse eines Globetrotters.
Staatsarchiv Bremen: Briefe von C.A. Pestalozzi an Adolf Lüderitz.
A. Lüderitz: Die Erschliessung von Deutsch Südwest-Afrika.
Peter Heine/U. van der Heyden: Studien zur Geschichte des deutschen Kolonialismus in
Afrika.
Festschrift zum 60. Geburtstag von Peter Sebald. Centaurus, Pfaffenweiler, 1995, S.177.
Hans Schinz: Deutsch Südwest-Afrika, Forschungsreisen 1884-1887.
Hans Werner Debrunner: Schweizer im kolonialen Afrika.
H.E. Lenssen: Chronik von Deutsch Südwestafrika.
Hans Jenny: South West Africa, Land of Extremes.
Adolphe Linder: The Swiss at the Cape of Good Hope, 1652-1971.
Hans SCHINZ, geboren Zürich am 6.12.1858, Bürger von Zürich, studierte Botanik
und Medizin an den Universitäten von Zürich und Berlin. Auf Empfehlung von
prominenten deutschen Gelehrten konnte sich Hans Schinz der zweiten Expedition von
Lüderitz nach Angra Pequeña anschliessen. Diese Expedition, unter der Leitung von
Bergbau-Ingenieur Dr. Hermann Pohle, bestand aus 16 Mitgliedern, darunter der
Geolog Dr. E. Schenk. Sie kam im Frühling 1884 nach Kapstadt, von wo die Reise in
zwei Segelschiffen, der “Formica” und “Meta” fortgesetzt wurde. Im Oktober trafen sie
in Angra Pequeña ein. Ein weiteres Schiff, die schon erwähnte “Tilly”, das wertvolle
Bohrmaschinen und landwirtschaftliche Geräte geladen hatte, kenterte an den Felsen in
der Bucht und die Ladung ging zum grössten Teil verloren. In seinem Werk “Deutsch
Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887” schildert Dr. Schinz diese Begebenheit,
deren Augenzeuge er war.
Kurz nach Ankunft in Angra Pequeña reisten die beiden Wissenschaftler Dr. Schinz und
Dr. Schenk weiter ins Landesinnere. Dr. Schenk fand Kupfervorkommen in der Gegend
von Aus, aber es war so wenig, “dass der Abbau desselben sich nicht lohnen würde”,
wie er berichtete. Pohle war als Expeditionsleiter umstritten und das wüstenhafte
Territorium bot nur geringe botanische Ausbeute, was Schinz veranlasste, die
Expedition zu verlassen und mit einem eigenen Ochsenwagenzug die fruchtbareren
Gebiete im Norden zu bereisen. Über die rheinischen Missionsstationen Rehoboth,
Otjimbingue und Omaruru im Damara- und Hereroland gelangte er 1885 ins
Ovamboland und bis nach Huila, dem südlichsten portugiesischen Militärposten in
Angola. Die Regenzeit 1885-86 verbrachte Schinz auf der finnischen Missionsstation
Olukonda im südlichen Ovamboland, das er im Frühjahr 1886 in der Folge von
Differenzen mit der zunehmend misstrauischen Ndonga-Elite fluchtartig verlassen
musste.
Bei Grootfontein, wo sich eine Gruppe der “Dorsland Trekkers” niedergelassen und die
Burenrepublik “Upingtonia” errichtet hatte, stellte Schinz einen neuen Reisezug
zusammen. Diese Buren, die zehn Jahre früher aus Transvaal unter unsäglichen
Strapazen und Entbehrungen durch die Kalahariwüste ins Kaokoveld und hernach bis
nach Humpata in Angola gezogen und nun wieder nach Südwestafrika zurückgekehrt
waren, lebten unter recht erbärmlichen Umständen in ihrer “Republik”, die sie aber kurz
darauf, nach dem Tode ihres “Präsidenten” Jordaan, wieder aufgaben. Erst 1928 kehrten
die letzten der Dorsland Trekker mit Hilfe der südafrikanischen Regierung und dem
gebürtigen Schweizer Ernst Meyer nach Südwestafrika zurück
Schinz reiste dann weiter durch die nördliche Kalahari bis zum Ngamisee, ins
Damaraland und nach Grootfontein, und passierte die Wasserstellen bei Namutoni im
späteren Etoscha-Nationalpark. Ende 1886 kehrte er über Walvis Bay und Kapstadt in
die Schweiz zurück, wo er im Februar 1887 mit einer riesigen Ausbeute an botanischen,
zoologischen und ethnographischen Sammlungen eintraf.
In seinem Werk “Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887” beschreibt Dr.
Schinz ein zufälliges Zusammentreffen mit einem anderen Schweizer mit solchem
Vergnügen, dass seine Freude darüber offensichtlich ist. Als er nämlich im Lauf seiner
Reise in Keetmanshoop, das ja damals so ziemlich am Ende der Welt lag, auf dem
Ausspannplatz bei der Deutschen Mission Halt machte, fand er dort einen anderen
Reisenden, der mit seiner Gruppe bereits ein Lager errrichtet hatte. Dieser Mann näherte
sich und begrüsste Schinz auf englisch, doch nach kurzer Zeit verriet ihn sein Akzent
und die beiden begannen sich der deutschen Sprache zu bedienen, bis sie entdeckten,
dass sie beide Schweizer waren. Der Mann war kein anderer als Carl Wilhelm Walser,
der mit seiner Braut von seiner Farm in der Kalahari gekommen war, um sich vom
deutschen Missionar trauen zu lassen.
Nun begann die Auswertung seiner botanischen Ausbeute, der ersten umfassenden
Sammlung der Flora des südlichen Afrika.
1889 habilitierte Schinz sich an der Universität Zürich und heiratete die Lehrerin
Dorothea Amalia Frei, welche ihm fünf Kinder schenkte.
1891 publizierte Schinz sein umfangreiches Hauptwerk: “Deutsch Südwest-Afrika.
Forschungsreise durch die deutschen Schutzgebiete Gross Nama- und Hereroland nach
dem Kunene, dem Ngamisee und der Kalahari, 1884-1887”, die erste umfassende
Darstellung des deutschen Schutzgebiets.
Im selben Jahr wurde Schinz Direktor des Botanischen Gartens Zürich, gründete 1895
das Botanische Museum und wurde ordentlicher Professor für systematische Botanik
und Pflanzengeographie an der Universität Zürich. Er wurde 1929 pensioniert. Er
verfasste zahlreiche wissenschaftliche Werke, und seinen Namen tragen mehrere
Pflanzenarten.
Professor Dr. Schinz verstarb in Zürich am 30. Oktobet 1941.
Literatur:
Hans Schinz: Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887.
M. Gunn & L.E.Codd: Botanical Exploration of South Africa.
H.W. Debrunner: Schweizer im kolonialen Afrika.
South African Biographical Dictionary. Part II, 1972.
Nachdem der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz vom Angebot der Deutschen
Kolonialgesellschaft, Privatpersonen und Unternehmen mit genügend finanziellen
Mitteln die Suche nach Mineralien in Südwestafrika zu gestatten, Gebrauch machte und
dafür einen finanziellen Beitrag erhielt, rüstete er 1885 eine neue Expedition ins
südliche Namaland aus.
Am 13.6.1886 landete er in Angra Pequeña, begleitet vom Bergbauingenieur Dr.
Heinrich Theodor ISELIN, 1847-1929, von Basel, dem schottischen Bergmann
Hodgkins und dem Bootsmann Steingröver. Von dort begaben sie sich nach Bethanien
und wandten sich dann nach Süden auf der Spur der vorhergegangenen PohleExpedition zum Oranjefluss. Man suchte hauptsächlich nach Mineralien wie Kupfer und
Salz, doch Lüderitz wollte auch die Bewässerungsmöglichkeiten am Ufer des Flusses
erkunden. Die Expedition erreichte die Nasab-Drift am Oranjefluss und befuhr dann
wochenlang den mächtigen Strom in zwei mitgebrachten zerlegbaren Booten. Sie
untersuchten dessen Ufer und riskierten oft ihr Leben in den Stromschnellen und Felsen
des wilden Flusslaufes.
Am 20. September machten sich Lüderitz und Steingröver auf den Weg zur Mündung
des Flusses in den Atlantik. Sie erreichten wohlbehalten die Mündung, und am 22.
Oktober wurden sie zum letzten Mal gesehen, als sie dort auf das offenen Meer hinaus
fuhren, um im Boot nach Angra Pequeña zurückzusegeln, wo sie jedoch nie ankamen.
Sie sind wohl irgendwo vor der Küste von Lüderitzland ertrunken, und so endete das
Leben des eigentlichen Begründers von Deutsch Südwest-Afrika. Iselin und der Rest
der Expedition kehrten im Dezember 1886 nach Angra Pequeña zurück ohne das
erhoffte Kupfervorkommen oder auch nur ein anderes abbauwürdiges Mineral gefunden
zu haben.
Nach den unbefriedigenden Ergebnissen der Expedition Pohle sollte Iselin im Süden
nach Bodenschätzen suchen. Allein seine Resultate waren in den Augen der
Zeitgenossen nutzlos. Nach dem Tode von Lüderitz zog es Iselin vor, sich in den Minen
von Transvaal umzusehen. Insgesamt weilte er zehn Jahre im Süden Afrikas.
Literatur:
Hans Schinz: Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887.
O. von Weber: Geschichte des Schutzgebietes Deutsch Südwest-Afrika. 1973, S.37.
Peter Heine/U. van der Heyden: Studien zur Geschichte des deutschen Kolonialismus in
Afrika.
Festschrift zum 60. Geburtstag von Peter Sebald.
J.E. Esterhuyse: South West Africa, 1880-1894. (Er schreibt den Namen Iselin als
Foelin, konnte ihn offenbar in den Handschriften nicht richtig lesen).
Hans Jenny: South West Africa. Land of Extremes.
H.O. Meissner: Traumland Südwest.
Deutsche Kolonialzeitung, 1887, Nr.4, S.135.
Franz Sales ERNI, von Roggiswil LU, wurde am 1.2.1878 in Interlaken geboren. Nach
Ausbildung im Hotelfach in Frankreich und England kam er im Jahre 1899 ins bekannte
Mount Nelson Hotel in Kapstadt, wo er sieben Jahre als Portier arbeitete. Er heiratete
die 1884 in Deutschland geborene Katharina Helene Charlotte geb. Schwenn in
Kapstadt am 20.3.1905.
Als dann 1906 der Bau der Eisenbahnlinie von Lüderitzbucht nach Keetmanshoop
begann, hielt Erni nichts mehr in Kapstadt zurück. Er zog hinauf nach Südwest, und als
dann im nächsten Jahr in der Gegend rund um Lüderitzbucht Diamanten gefunden
wurden, schloss er sich einer Gesellschaft als Prospektor an und unternahm viele
Streifzüge in die Wüste, wobei er sich intensiv für die Wüstenflora zu interessieren
begann. In der Folge erwarb er eine Farm bei Aus, am Rande der Wüste, wo er solche
Wüstengewächse heranzog. Er sammelter viele Pflanzenmuster und korrespondierte mit
führenden Botanikern.
Nach dem Ersten Weltkrieg trat er als Botaniker in den Dienst der südwestafrikanischen
Verwaltung. Als Regierungsbevollmächtigter war er in der Lage, verschiedene
Expeditionen über die “rote Linie” ins Diamanten-Sperrgebiet zu unternehmen. Wie er
erzählte, durchquerte er Landstriche, die so mit Diamanten übersät waren, dass ihm
beinahe die Augen aus dem Kopf fielen. Versuchsweise füllte er seinen Tabaksbeutel
innert 15 Minuten mit grossen, ausgesuchten Edelsteinen. Zu seinem Leidwesen musste
er diese dann aber wieder wegwerfen!...
Zwischen 1945 und 1950 weilte er längere Zeit in Windhoek, wo er auch den
Botanischen Garten um das Verwaltungsgebäude, den sogenannten Tintenpalast
anlegte. Doch plötzlich kehrte er in die Schweiz zurück. Dort hielt es ihn aber nicht
lange, und das alte Afrika rief ihn wieder. Er übersiedelte dann nach Tanganyika, wo er
eine Zeitlang als Prospektor und Farmverwalter wirkte. Der Tod ereilte ihn aber am
13.11.1952 in Geika bei Mwanza am Viktoriasee.
Franz Erni hatte zwei Söhne:
Franz Herbert Josef, geb. 21.4.1907 in Kapstadt, verheiratet mit Margaretha geb.
Ernst, gestorben 26.5.1980. Wilfried Georg Ernst, geb. 13.2.1913 in Lüderitz,
verheiratet mit 1) Elise Helena Ilse Gerda geb. Brandt, geboren 1914 in Berlin; 2) Käthe
Irene geb. 1915 in Südafrika, verheiratet 1948 in Lüderitz. Wilfried war Farmer, und
verstarb am 4.7.1973 in Kapstadt.
Erni’s Familie farmt heute noch in der Gegend von Aus, wo seine Nachkommen
ausserdem noch ein privates Herbarium unterhalten. Ich sah dort Photos von Kakteen
mit Dezimeter-dicken Schneehauben, denn Schnee ist nicht unbekannt in jener herben
Landschaft.
Das Werk von Mary Gunn und L.E. Codd, “Botanical Exploration of South Africa”,
enthält eine eingehende Würdigung Ernis und seines Beitrags zur Kenntnis der
Wüstenflora der Namib, und eine Anzahl der Wüstengewächse sind nach ihm benannt.
Quellen:
M. Gunn & L.E. Codd: Botanical Exploration of South Africa.
Persönliche Angaben von Frau Margaretha Erni in Aus (Gattin von Ernis Sohn Franz
Herbert Josef).
Achilles Heinrich Markus ZSCHOKKE, geb. Basel am 8.6.1893, von Aarau AG,
wuchs, zusammen mit seinen jüngeren Brüdern, Bildhauer Alexander Zschokke und
Alt-Regierungsrat Peter Zschokke, in Klein-Basel auf. Nach der Maturität am
Humanisitischen Gymnasium ergriff er das Studium der Veterinärmedizin, das er 1917
in Zürich abschloss. Nach kurzer Wirksamkeit als Assistant am Zürcher Veterinärmedizinischen Institut folgte Dr. Zschokke einem Ruf des aus Frick stammenden Sir
Arnold Theiler, der in Südafrika die weltbekannte veterinärmedizinische und
bakteriologische Forschungsstation von Onderstepoort gegründet hatte, auf der in allen
Zweigen der tropischen Tiermedizin bahnbrechende Erfolge erzielt wurden. Zusammen
mit einigen anderen Schweizer Akademikern erreichte er Pretoria am 8.2.1920.
Zunächst als Mitarbeiter seines Landsmann A. Theiler und wissenschaftlicher
Forschungsbeamter arbeitete er dort bis im Mai 1922. Aber trotz der interessanten
Forschungsarbeit war Onderstepoort eine grosse Enttäuschung für Zschokke. Er war aus
dem überbevölkerten Europa ausgewandert, um in Afrika die Weite des Landes, die
Unberührtheit der Natur und die Abenteuer des einsamen Pionierslebens zu finden. Und
solches war in Pretoria und Umgebung nicht zu haben. Nach zweieinhalb Jahren ging er
als Farmverwalter auf eine Farm in Nordtransvaal, und zwei Jahre später errichtete er in
der Nähe von Messina eine Milchfarm. Bis 1927 hat er dort die Freuden und Leiden des
Pionierlebens in allen Phasen und Formen ausgekostet. Nach Erwerbung der
südafrikanischen Staatsangehörigkeit nahm er dann einen Regierungsposten als
Distriktstierarzt in Südwestafrika an. In dieser Funktion hatte er ein Gebiet in der
Grösse der Schweiz zu versorgen, und hier fand er ein Arbeitsfeld, das ihm zusagte.
Seine Arbeit brachte ihn hinaus ins weite, teilweise noch unbesiedelte Land und er
konnte mit allen Teilen der Bevölkerung engen Kontakt aufnehmen und in manchen
Fällen helfend eingreifen. Dreieinhalb Jahre war er in Okahandja, von 1930-36 in
Keetmanshoop und 1936-42 in Mariental, während welcher Zeit gerade die
Karakulzucht am Aufbauen war und er seine Erfahrung und umfassenden Kenntnisse
den Farmern zur Verfügung stellen konnte.
1942 wurde er gebeten, die Station Grootfontein im Norden des Landes zu übernehmen.
Nördlich davon liegen die weiten Gebiete der Eingeborenen: das Kaokoveld, Ovambo
und Kavango, nördlich davon dann Angola, und im Osten Beschuanaland.
Seine Hauptaufgabe war die des Grenztierarztes, weil die beiden Nachbarstaaten
Angola und Betschuanaland infolge Personalmangels gar nicht die Möglichkeit hatten,
Viehseuchen erfolgreich zu kontrollieren und in Schach zu halten. Hier kam ihm seine
wissenschaftliche Vorbildung zustatten. Immer wieder führte ihn sein Beruf zu den
Bantustämmen, wo er die grossen Rinderherden gegen Seuchen impfen musste:
Lungenseuche, Maul- und Klauenseuche. Das scheint für einen einzelnen Tierarzt,
dessen Gebiet etwa seschsmal so gross ist wie die Schweiz, eine grosse Aufgabe, doch
hat Zschokke im Laufe der Jahre eine Anzahl schwarzer Helfer herangezogen, die ihm
an die Hand gingen. Dr. J. Watt, jahrelanger Leiter des Veterinäramts von
Südwestafrika, meint, dass es Zschokke zu verdanken sei, dass auf Grund der guten
Zusammenarbeit der südwestafrikanischen und angolanischen Veterinärbehörden seit
den 40er Jahren, die Bekämpfung der verschiedensten Seuchen in den nördlichen
Grenzgebieten leichter wurde.
Die Ovambo, wie viele afrikanische Völker, sehen ihr Vieh als Zeichen des Reichtums
und des sozialen Ansehens. Es wird nicht verkauft und selten zur Ernährung verwendet,
und es brauchte unglaubliche Ausdauer und Geduld, um die Leute zu überreden, ihr
Vieh impfen zu lassen. Erst nach elfjährigen Anstrengungen war es Zschokke möglich,
alles Ovambo-Vieh gegen Maul- und Klauenseuche zu impfen. Zwischen dem 6.
August und 1. September 1958 wurden 333,000 Tiere mit 20 Impfeinheiten injiziert.
Trotzdem sind die Tierkrankheiten nicht völlig ausgestorben. 1961-64 musste erneut ein
Übergreifen von Maul- und Klauenseuche verhindert und der Veterinärdienst im
Norden neu organisiert werden, wobei Dr. Zschokke massgeblich beteiligt war.
Auch als Mitglied des Veterinärmedizinischen Rates von Südwestafrika wie als
hingebender Förderer des Naturschutzes, der ihn mit der Ehrenmitgliedschaft
auszeichnete, erwarb sich Dr. Zschokke grosse Verdienste um seine Wahlheimat. Er
war auch Mitglied der Denkmalschutzkommission und verwandte sich mit Erfolg für
die Wiederherstellung des historischen Forts Namutoni im Etoscha Nationalpark und
dessen Umwandlung in ein Rastlager für Touristen.
Im Juni 1965 trat er mit 72 Jahren endgültig in den Ruhestand, nachdem er bereits 1953
pensioniert, jedoch sofort wieder in den Dienst aufgenommen worden war. Er zog sich
auf seine kleine Farm “Hisuma” bei Grootfontein zurück. Er verschied am 29.12.1971
in Swakopmund und wurde auf seiner Farm begraben. Der Schweizer Club von
Südwestafrika ernannte ihn zum Ehrenmitglied.
Der Verfasser kannte Dr. Zschokkes erste Frau Margrit Zschokke geb. Strähler noch
persönlich, denn sie war in den Jahren 1936-38 seine Lehrerin in der Sekundarschule
Rümlang ZH, wohin sie 1935 mit ihren beiden Söhnen Wolf und Hannes gekommen
war. (Dr. Zschokke heiratete 1936 Hildegard Böhning.)
Er hat sie sehr geschätzt und sie hat ihm viel auf seinen Lebensweg mitgegeben und war
wohl auch ein Grund, weshalb er später nach Afrika ging. Sie hat in der Schule und
auch privat oft von Südwestafrika erzählt und Photos herumgezeigt.
Quellen:
Family Register of the South African Nation.
South African Who’s Who 1960.
Hans Jenny: South West Africa, Land of Extremes.
Informationen von Frau Weber-Zschokke, Swakopmund (Tochter von Dr. A.H.M.
Zschokke), und verschiedene Zeitungsausschnitte und Nachrufe.
Hans Walter Hartmann, geboren in Zürich am 27.6.1905, Bürger von Zürich,
studierte ab 1925 an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich Geschichte
und Deutsche Literatur, dann an der Universität Coimbra in Portugal portugiesische
Sprache, Geschichte und Koloialgeschichte, sowie an der Universität Pittsburgh,
Pennsylvania amerikanische, lateinamerikanische und Kolonialgeschichte. Im Februar
1930 promovierte er in Zürich mit seiner Dissertation über Korsika zur Zeit der
Französischen Revolution.
1930 trat Hartmann als Volontär in die Auslandredaktion der “Neuen Zürcher Zeitung”
ein und erhielt ab 1938 das Zeichnungsrecht als Auslandredaktor, spezialisierte sich auf
die Politik Südeuropas, des nahen Ostens, Portugals und Lateinamerikas, unternahm
Auslandreisen, hielt Vorlesungen in den Volkshochschulen und andere Vorträge im
Ausland und in der Schweiz. Er war viele Jahre Mitglied der Auslandschweizerkommission und deren Exekutivkomitee.
1947 bereiste er die Tschechoslovakei und Polen und erhielt dann von der holländischen
Luftfahrtgesellschaft KLM als einziger deutschsprachiger Vertreter eine Einladung zum
ersten “Constellation”-Flug nach Johannesburg. Er lernte dabei Südafrika zum
erstenmal persönlich kennen und besuchte auch Mosambik.
1950 entschloss sich Hartmann, nach Südafrika zu übersiedeln, um dort Bücher zu
schreiben und sich als freier Journalist zu betätigen. Der Anfang war nicht leicht, doch
mit der Zeit baute er sich ein eigenes Korrespondentennetz auf, unternahm zahlreiche
Reisen in benachbarte Länder, lebte auch zwei Jahre lang in Salisbury in der damaligen
“Federation of Rhodesia and Nyasaland”.
Schliesslich zog er nach Südwestafrika, das er bereits von früher her kannte, und war
von 1960-63 Afrika- und Wirtschaftsredaktor der “Allgemeinen Zeitung” in Windhoek,
der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung Afrikas. Darauf verbrachte er noch ein
Jahr an der Atlantikküste in Swakopmund und Walvis Bay, und schliesslich zog es ihn
wieder nach Stellenbosch und Kapstadt, wo er eine Zeitlang sogar ein Hotel führte.
1969 kehrte er jedoch wieder nach Windhoek zurück, um weitere sechs Jahre als
Ausland- und Wirtschaftsredaktor für die “Allgemeine Zeitung” tätig zu sein.
Zusammen mit anderen Schweizern gründete er am 16.4.1969 den “Schweizer Club
Südwestafrika”. dem er vier Jahre lang als Präsident vorstand und der ihn 1975 zum
Ehrenmitglied ernannte.
1975 zog Hartmann mit seiner Frau erneut nach Kapstad, blieb aber weiterhin
journalistisch tätig. Er galt als der älteste in Südfrika akkredierte Auslandkorrespondent
und genoss allgemeine Anerkennung in seinem Gastland.
Hans W. Hartmann starb in Kapstadt im Jahre 1982.
Literatur:
Nachrichten der Basler Afrika Bibliographien, Jg. 4, Nr. 4, S.49-51 (1980)
Hans W. Hartmann: Südafrika – Geschichte, Wirtschaft, Politik. Kohlhammer Verlag,
Stuttgart, 1968.
Nach wiederholten ausgedehnten Safaris in Ostafrika, Rhodesien und Südwestafrika
erwarb Dr. August JUCHLI, Spezialarzt für Chirurgie in Kreuzlingen TG, 1969 im
Namib-Randgebiet eine 37,000 ha umfassende Farm und gründete dort als Beitrag zum
Schutz und zur Erhaltung der bedrohten Tierwelt Afrikas den Tsaobis Leopard Nature
Park, ein privates Tier- und Naturreservat. P. Rothen zurzeit in Swakopmund wohnend,
arbeitete eine Zeitland im Tsaobis Leopard Park.
Frau Dr. Christine VON GARNER, geb. 1941 in der Schweiz, studierte
Sozialwissenschaft an der Universität Neuenburg NE. Sie ist freie Journalistin und
Korrespondentin für französische und schweizerische Zeitungen. 1984 publizierte sie in
Paris ein Buch “La Namibie vue d’intérieur”. Von 1970-78 war sie Präsidentin der
Alliance Française in Windhoek. Sie lebt nun in Lausanne.
In den frühen Achtziger Jahren dieses Jahrhunderts untersuchten anlässlich eines
längeren Aufenthalts in einer Forschungsstation in der Namib eine Gruppe von
Forschern der Universität Zürich, Dr. B.M. ELLER und drei seiner Kollegen, die
Fähigkeit von Wüstenpflanzen, speziell der Welwitschia mirabilis, zur Absorbtion von
Hitze. Die Resultate ihrer Forschung veröffentlichten sie 1983 im South African Journal
of Botany. Sie waren die ersten Botaniker, die die Aufnahme von Kohlen-Dioxid durch
diese Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung eingehend studierten.
LANDWIRTSCHAFT
Schon zu Anfang der Kolonisation haben sich weitsichtige Landsleute für das Land und
seine ungenützten Möglicheiten interessiert. Einer der ersten war Carl Wilhelm
WALSER, der sich bereits 1883 ganz im Süden der Kolonie festsetzte und mit den
Jahren zu einem der angesehensten Leute in diesem Teil des Landes wurde.
Geboren am 13.1.1856 in St. Gallen als Sohn von Carl Adrian Walser und Rosa geb.
Bodenmann, entstammte Carl Wilhelm Walser einer angesehenen Familie: Sein
Grossvater väterlicherseits wie auch dessen Vorfahren seit sechs Generationen waren
Pfarrer. Vater und Onkel waren erfolgreiche Handwerker und Kaufleute.
Nach kaufmännischer Ausbildung und einem Aufenthalt bei seinem Onkel Emil in
London, der dort mit St. Galler Stickereien handelte, fuhr Walser im Juli 1876 nach
Kapstadt, wo er mit Geldern der O.G.C.G. (Ostschweizerische GeographischCommercielle Gesellschaft) das Importgeschäft “Hoffmann & Walser” gründete. Doch
bereits drei Jahre später, nach dem Tode von J. Hoffmann, musste er das Geschäft
wieder aufgeben.
Nach längeren Irrfahrten im Kapland erreichte Walser in Jahre 1882, nach Nama-Sitte
auf einem Reitochsen sitzend, das Gebiet nördlich des Oranjeflusses. Dieses Land der
endlosen, trockenen Dünenketten aus orangerotem Sand hatte es ihm angetan. Da fällt
oft während Jahren kein Regen, doch nach einem der raren Niederschläge fliessen alle
Bäche und Flüsse, frisches Gras und bunte Blumen schiessen überall aus dem Boden
und verwandeln für kurze Zeit das dürre Land in einen farbenfrohen Garten. Zu jener
Zeit lag dieses Land ausserhalb der Reichweite der Kapverwaltung, während die
Deutschen kaum erst Besitz von der Atlantikküste ergriffen hatten. Ein nomadischer
Nama-Stamm, die Bondelswarts, lebte hier, und weisse Ansiedler waren noch sehr
selten.
Einer der ersten Siedler in jener Gegend war ein schottischer Grosswildjäger namens
C.H. Hill, dessen Familie bereits um 1820 mit den ersten englischen Siedlern ins
östliche Kapland gekommen war. Dieser Hill hatte, wie er erzählte, dem EingeborenenKapitein (Häuptling) William Christiaan eine Flasche Branntwein gegeben und dann die
Frage der Landnahme angeschnitten, worauf dieser erklärte: “Reite zwei Stunden in
jede Richtung und setze Deine Marksteine, und alles Land, das dazwischen liegt, wird
Dir gehören. Je schneller Du reitest, umso grösser wird Deine Farm sein”. Auf diese
Weise erwarb Hill drei ausgedehnte Farmen.
In dieses Land also kam Walser, so grundverschieden von den grünen Wiesen und
Hügeln seines heimatlichen Appenzellerlandes. Doch, wie es auch mir selber ergangen
ist, war er sofort gefangen von der wilden Schönhheit dieser Dünenlandschaft. Und als
er dann noch des Farmers Tochter Margarethe zu Gesicht bekam in all ihrer
jugendlichen Frische, war wohl sein Entschluss gefasst. Vater Hill war der intelligente
und präsentable junge Schwiegersohn, der sich ausserdem auch noch hier niederlassen
wollte, natürlich sehr willkommen und er arrangierte mit Kapitein Christiaan einen
weiteren Farmkauf wie zuvor.
Bereits am 11.12.1884 verheiratete sich Carl Walser auf der rheinischen Missionsstation
in Keetmanshoop mit Margarethe Susan Hill.
In seinem Werk “Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887” schildert der
Schweizer Botaniker Dr. Hans Schinz sein zufälliges Zusammentreffen mit Carl Walser
und seiner Braut in Keetmanshoop kurz vor ihrer Vermählung mit solchem Vergnügen,
dass seine Freude darüber offensichtlich ist:
“Wir sahen nun übrigens, dass wir nicht die einzigen Reisenden waren; unweit
unserer Ausspannstelle standen zwei grosse Wagen deren Besitzer frühzeitig zu uns
herüber kam, um sich erst bei meinen Leuten und dann bei mir nach dem
Neuangekommenen zu erkundigen. Er stellte sich mir als Mr. Walser, Gross-Händler
von Hairayabis im Süden Gross-Namalandes vor. Erst unterhielten wir uns, jeder von
dem Anderen voraussetzend, er sei Afrikander, in der englischen Sprache, fanden
aber, dass wir beide des Deutschen mächtig waren, und zu guter Letzt entpuppte sich
mein Besucher sogar noch als Landsmann, als Schweizer.”
Walsers riesige Farm bot allerdings nur beschränkte Möglichkeiten für Schaf- und
Viehzucht. Ausserdam war Carl etwas träumerischer Natur und hatte keinen grossen
Erfolg mit der Landwirtschaft. Doch sein Reitochse hatte ihn in ein Land getragen, wo
Geld buchstäblich an den Bäumen wuchs. Tamarisken und Akazien standen in den
trockenen Flussläufen. In diesen Bäumen lebten gewisse Käfer, die Löcher in die
Baumstämme bohrten, aus denen dann ein süsses, essbares Harz quoll – das Manna der
Israeliten in der Wüste Sinai. Carl entdeckte, dass dafür guter Absatz vorhanden war:
ein weisser, fast durchsichtiger, in Süsswarenfabriken gebrauchter Arikel, sowie ein
gelbes Harz, im Handel bekannt als “Gummi arabicum”.
Diese kommt normalerweise vorwiegend aus dem Sudan, doch infolge des dort
ausgebrochenen Mahdi-Aufstands hatten diese Lieferungen aufgehört. Carl stellte die
Frauen und Kinder der Eingeborenen dazu an, das Harz zu sammeln, und sandte es dann
nach England, was ihm ein gutes Einkommen verschaffte. Er war bald in der Lage,
seine Farmen mit mehr Vieh zu versorgen und baute sich auf der “Ukamas” ein
ansehnliches Wohnhaus, das er mit Ölgemälden und wertvollem Mobiliar ausstattete –
das beste Haus im damaligen Südwestafrika. Dieses Haus wurde während der Aufstände
und im Ersten Weltkrieg zerstört. In jenen unsicheren Jahren zog sich die Familie auf
die Farm “Kinderdam” im Bezirk Vryburg, Kapprovinz, zurück, um erst 1917 auf der
Farm “Walserbrunn” ein neues Gebäude zu errichten. Seine sieben Kinder konnte
Walser zur Ausbildung in die Schweiz schicken. Ausserdem baute er den ersten
Staudamm im Süden und konnte ihn voll Stolz dem Bischof von Pella zeigen, als dieser
1899 die Gegend besuchte. Lawrence C. Green gibt eine gute Beschreibung Walsers in
seinem Buch “Lords of the Last Frontier”, in Kapitel 10.
Carl Walser wurde Zeuge der Anfänge der deutschen Kolonisation, eröffnete in
Keetmanshoop ein Compagnongeschäft “Dominicus & Walser” und besass neun
Farmen im südlichen Teil der Kolonie. Er war ein angesehener Mann und eine lokale
Berümtheit in Namaland. Er blieb weiter korrespondierendes Mitglied der O.G.C.G. in
St. Gallen. Leider erblindete er viele Jahre vor seinem Tode. Die letzten 30 Jahre
verbrachte er allein, mit einem einzigen Nama-Diener, auf seiner Farm “Swartkop”, die
er nur mehr selten verliess. Am 6.12.1941 ereilte ihn der Tod, zwei Monate nach seinem
Sohn Charles Adrian, im Alter von 85 Jahren. Die Farmen wurden verkauft, und heute
leben keine Walser mehr in jener Gegend.
Es scheint mir angebracht, hier noch über das Schicksal von Carl Walsers Familie zu
berichten.
Sein Bruder Otto WALSER, 1866-1938, war auch für kurze Zeit in Südwestafrika. Er
führte von 1910-12 in Keetmanshoop und Ukamas ein Warengeschäft, kehrte dann aber
in die Schweiz zurück, wo er noch lange Jahre für das Rote Kreuz in Bern und Paris
tätig war, bevor er sich in ein Altersheim in St. Gallen zurückzog.
Die älteste Tochter, Rosa Agnes, geb. 1886, heiratete einen Advokaten, James
McDermott, in Kapstadt. Der älteste Sohn, Charles Adrian, geb. 1888, heiratete Sarah
Elizabeth Fincham in Vryburg, Kapprovinz, und übernahm Carl Walsers Farmen. Er
starb 1941, zwei Monate vor seinem Vater, wie bereits oben beschrieben. Die Tochter
Cecilia Dinah, geb. 1891, starb 1980 in Kapstadt. Der Sohn Cyrus William, geb. 1889,
diente als Leutnant im 2. Kimberley-Regiment in Südwestafrika, und folgte dann
General Jan Smuts nach Deutsch-Ostafrika, wo er am 6.8.1917 in einem Hinterhalt von
deutschen Askaris getötet wurde. Tochter Margaret Anna Nathalie, geb. 1893,
heiratete Paul Roux de Ville in Kapstadt. Die beiden jüngsten Töcter, Julia, geb. 1896,
und Leslie Wilhelmina, geb. 1897, pflegten während des Ersten Weltrieges verwundete
Soldaten im Bulawayo Memorial Hospital in Rhodesien, wo Julia am 18.1.1918 der
herrschenden Grippe-Epidemie erlag.
Quellen:
Lawrence C.Green: Lords of the Last Frontier.
Hans Schinz: Deutsch Südwest-Afrika. Forschungsreisen 1884-1887.
Hans Werner Debrunner: Schweizer im kolonialen Afrika.
Dr. Peter Witschi: Appenzeller in aller Welt.
Oscar T. Berner: Schweizer im einstigen Rhodesien.
Adolphe Linder: The Swiss at the Cape of Good Hope, 1652-1971.
Persönliche Angaben von Frau P.N.A. Coates (Tochter von Charles Adrian Walser) in
Umdloti, Südafrika.
Otto BÖSCH, der sich auch als Bäcker und Hotelier in Tsumeb und Grootfontein
betätigte, betrieb während den Kriegsjahren 1915/16 auch die Farm “Toggenburg” bei
Grootfontein.
Ab 1911 bewirtschaftete Alfred KÜNG, geb. 1858, von Gais AR, mit seiner Ehefrau
Katharina Wilhelmina Maria KÜNG geb. Braunes, die er 1889 in Singapore
geheiratet hatte, die Farm “Otjisau” bei Okandja. Sein Vater, Johann Georg Küng,
(1836-1908), der nach der Ermordung seines Bruders Hermann durch chinesische Kulis
die Tabakpflanzung “Säntis Estate” an der Ostküste Sumatras zu hoher Blüte gebrachte
hatte, war 1887 in die Schweiz zurückgekehrt und hatte Alfred die Plantage zur
Weitertführung überlassen. Ende 1924 folgten ihm auch seine auf Sumatra geborene
Kinder, Maria Katharina, geb. 1891, und Gustav Eduard Adolf Alfred, geb. 1894
mit seiner Frau Helene Hildegard ged. Räck, worauf die Familie die Farm Waldfriede
bei Okahandja übernahm. Alfred und seine Frau starben 1937 kurz nacheinander, der
Sohn Gustav 1957. Dessen Schwester Maria lebte ab 1941 auf der Farm
“Ongoronatijwa” im Distrikt Otjiwarongo, und 1986 zog sie in ein Altersheim.
Im Januar 1913 kam aus Deutschland, wohin es früher aus der Schweiz ausgewandert
war, im Auftrag der Firma Liebig’s das Landwirt-Ehepaar Johann MÜLLER und
Karoline geb. Gloor, geb. 1873, von Kirchberg BE, mit ihren fünf Kindern, auf die
Farm “Neuheusis” bei Windhoek. Später verwalteten sie verschiedene andere
Farmbetriebe. Nach dem Tode von Johann zog seine Witwe 1939 auf die Farm
“Bigbag” bei Okahandja. Ihr Sohn Otto Walter Müller, geb. 1905, ist im Abschnitt
“Industrie und Handwerk” beschrieben.
Von 1914 bis 1939 bearbeitete der 1878 in Zürich geborene Otto FRIES zusammen mit
seiner 1936 in Keetmanshoop geheirateten Gattin Anna Augusta Maria geb. Hartung,
geb. 1891 in Aries, die Farm “Enos” in Duneval bei Aroab im Süden des Landes. Otto
Fris verstarb 1950.
Der Schmied Alfred SCHWARZ, geb. 1881, aus Bertschikon ZH war von 1914-26
Verwalter auf Farm “Lahnstein” bei Maltahöhe, 1927 auf “Neutras” und von 1936 bis
zu seinem Tod im darauffolgenden Jahr auf “Neu-Onis”.
Ab 1914 finden wir den Viehzüchter Edgar August Anton VON SALIS-SOGLIO,
geb. 1884, von Schwyz, mit seiner Frau Wilhelmina auf der Farm “Karolinenhof” bei
Otavi, wohin ihm 1949 sein 1919 geborener Sohn Diether Erich Bernard VON
SALIS-SOGLIO mit seiner Frau Maria Louise folgte, um ihn abzulösen.
Johann Franz Albrecht LÜTHI, ein Doppelbürger und in Deutschland diplomierter
Landwirt, kam im Jahre 1920 nach Südwestafrika. “Sein Vater Johann Albert Lüthi, von
Zürich und Flawil, geboren 24.2.1858, Sohn eines Kunsthändlers in Hottingen (heute
Gemeinde Zürich), machte 1873-76 die Architektenlehre in Zürich und studierte 1876-
80 Architektur am Polytechnikum in Zürich. 1880 trat er als Mitarbeiter in ein
Frankfurter Archtekturbüro und arbeitete dort bis er 1883 gemeinsam mit Gustav
Klemm ein Architekturbüro eröffnete. 1884-85 wirkte er als Lehrer, unter anderem für
Glasmalerei, an der Frankfurter Kunstgewerbeschule. Als bekannter Glasmaler (eigenes
Atelier ab 1894) führte er zahlreiche Aufträge aus, so in der Kirche St. Michael in Zug
und die Kantonswappen in der Kuppel des Bundeshauses in Bern. 1901-03 war er
Direktor der Kunstgewerbeschule Zürich. 1902 gewann er die goldene Medaille an der
Ausstellung für Glasmalerei in Karlsruhe. Er verstarb 11.12.1903 in Frankfurt am
Main.”
Literatur
SKL 2, 285f
Plakate 1880-1914, Ausstellungskat. Frankfurt am Main, 1986, 467
Autor: Tapan Bhattacharya
Johann (Hanns) Franz Albrecht Lüthi wurde in Frankfurt a/M am 17. Juli 1900
geboren. Er trug in den letzten Kriegsmonaten noch des Kaisers Rock aber sah keinen
Frontdienst. Er erwarb das Landwirtschaftsdiplom und ging dann auf Anbefehlung
seines Vormunds (er war seit 1917 Vollwaise) nach Südwestafrika wo er auf der Farm
von Lossen bei Windhoek als Farmeleve diente. 1927 reiste er nach Deutschland um als
einziger Sohn das Erbe anzutreten aber der Vormund hatte auf dem deutschen
Aktienmarkt Alles verloren (gute Schweizeraktien verkauft, deutsche Hyperinflation,
usw.) und da in Europa keine Zukunft war, kehrte er nach Südwest zurück. Er arbeitete
als Gärtner in Windhoek und auf einer Farm bei Stamprietfontein in der Nähe
Marienthals. In den Trockenjahren arbeitete er an der “Pad” (Strasse) und half den
Avisdamm bei Windhoek bauen (Regierungsprojekte für Arbeitslose). Im August 1931
heiratete Hanns die in Berlin und auf der Insel Rügen aufgewachsene und in Stralsund
und Stettin als Kinder-Hortnerin ausgebildete Erika (Heide) Anthes. Sie war 1925 nach
Südwestafrika gekommen und wirkte in Swakopmund als Hortnerin im Schülerheim.
Vorerst wohnte das Ehepaar auf der Farm “Probeer” zwischen Okandhaja und
Otjiwarongo, zog dann nach Windhoek.
Hanns war für einige Zeit bei der Spezialpolizei welche die Grenze mit dem
ehemaligen Betschuanaland bewachte, um zu verhindern, dass Vieh mit Maul- und
Klauenseuche nach Südwest eingeschmugelt wurde. Die Ausrüstung bestand aus einem
Pferd mit Sattel und Saumzeug, Zelt, Bettzeug, einem .303 Gewehr mit Munition,
Uniform, Maismehl, Kaffee, Salz und Zucker. Für Fleisch für sich und seine zwei San
Gehilfen musste er selbst sorgen.
Danach wurde er von der Stadtverwalting Windhoek beim Avisdamm angestellt und
war verantwortlich für den Wasserzufuhr und die Instandhaltung der Pumpen usw. Als
der Damm nach den ungewöhnlichen Regenjahren von 1934 und danach austrocknete
weil sein Auffangsgebiet viel zu klein war, hatte er verschiedene Stellen bei der Stadt,
zum Beispiel Aufseher im Schwimmbad, Aufseher der “Bowker Hall” auf der
Windhoeker Werft (Bierausschank für Schwarze wo er lebenslange Bekanntschaften
machte!) usw. Da die Voraussichten bei der Stadt ungewiss waren, machte er sich
selbstständig als Frachtfahrer, aber ging bald zu Metje & Ziegler in Walvis Bay.
Während der Kriegsjahre 1939-45 war er der einzige Deutschsprachige der Zugang zum
Hafen hatte, die deutschen Südwester wurden als “enemy aliens” (feindlich gesinnte
Ausländer) betrachtet. Hanns und Heide Lüthi waren auch die einzigen
Deutschsprachigen die ein Radio hatten, welches sie immer sehr laut einstellten wenn
die Nachrichten kamen, damit die Nachbarn mithören konnten!
In dieser Zeit besann sich Frau Heide auf ihre Schweizer Bürgerschaft und fragte
beim Schweizer Konsulat in Kapstadt nach, ob nicht Zeitungen oder Wochenmagazine
erhältlich wären, da aus Deutschland ja nur Hitlerpropaganda zu hören war. Daraufhin
erhielt sie Bücher, Zeitungen usw., unter anderen “Die Weltwoche” die sie bis zu ihrem
Tod 1986 abonnierte. Vor dem Krieg war Frau Heide Korrespondentin für “Die Welt
der Frau”, als aber die Nazis Alles übernahmen, kamen ihre Berichte zu oft mit dem
Vermerk “Nicht dem neuen Zeitgeist entsprechend” zurück.
Von Walvis Bay zog die Familie nach Okahandja und später nach Gobabis, wo Hanns
mit Pesch ein Transportunternehmen hatte. Sie fuhren mit einem Chevrolet
Frachtwagen Fracht für die Farmer, während Heide ein Schülerheim für etwa 12 Kinder
von Farmern hatte.
Der Umzug nach Windhoek erfolgte 1946 weil die Schule in Gobabis nur bis ins
achte Schuljahr ging und sich die Eltern nicht von den Kindern trennen wollten. Hanns
fand Anstellung bei “M. Pupkewitz & Sons” wo er das Sägewerk betrieb und später in
der Bauabteilung Bauholz verkaufte.
Als die Firma 1965 altersbedingt das bereits schmale Gehalt verringern wollte,
überzeugte sie der Sohn Nils in die Schweiz zu übersiedeln wo sie fünf glückliche Jahre
verbrachten. 1970 folgte die Rückwanderung in das südliche Afrika, nach Johannesburg
wo die Tochter lebte. Es ging ihnen finanziell nicht schlecht. Sie erhielten eine erhöhte
Rente weil sie fünf Jahre nicht gezogen hatten, und zusätzlich arbeitete Hanns noch
einige Jahre bei der Post (geschützte Anstellung für ärmliche Weisse !) Hanns Lüthi
verstarb 1983, Frau Heide 1986. Sie hatten drei Kinder :
1. Sabine Rose Magdalena, geb. Mai 1933 in Windhoek. Sie verdiente ihren
Unterhalt als freie Künstlerin. Sie malte / fabrizierte farbreiche Bilder in naiver Kunst
und verkaufte sie am Strassenrand ausserhalb Johannesburg. Sie wurde im
südafrikanischen “Panorama” Magazin erwähnt. Sie hatte drei Kinder, von denen Frank
Weigel und Rose-Marina Barendse-Weigel in Kapstadt wohnen während der Jüngste,
Rafael Lüthi im Jahr 2000 in die Schweiz zog, dort heiratete und in Schaffhausen
wohnt.
2. Johann Nils Richard, geb. 1935 in Windhoek. Arbeitete vier Jahre in Hamburg
ehe er Anstellung fand bei Georg Fischer in Schaffhausen. Nun ist er eine “Schwalbe”
und verbringt den Sommer jeweils mit seiner Frau in Europa oder in Somerset-West.
Sie haben keine Kinder.
3. Hans Dierk, geb. 1942 in Swakopmund. Absolvierte Schule, Berufslehre als
Buchhalterlehrling und arbeitete danach noch drei Jahre in Windhoek ehe er 1968 in die
Schweiz übersiedelte. Bei Georg Fischer, Schaffhausen und danach Citibank, Genf
wirkte er im Revisorat bzw. Internal Audit. 1974-1981 war er Internationaler Inspektor
und arbeitete weltweit in über 20 Ländern. Während einem zweijährigen Einsatz in
Johannesburg heiratete er Shirley, geb. Devine, eine Krankenschwester. Unmittelbar
nach der Hochzeit Anfang 1979 wurde er nach Brüssel und danach nach Caracas
versetzt. 1981 kehrte er mit seiner Familie zurück nach Südafrika, besuchte zwei jahre
lang die Universität Kapstadt wonach er eine Anstellung als Interner Revisor bei
Tredcor (Mastertreads, TrenTyre) welche Firma schlussendlich von Good-Year
übernommen wurde. Im Jahr 1992 errang Dierk die Berufsqualifikation als CIA
(Certified Internal Auditor) ohne unterliegenden akademischen Grad. 2007 wurde er
pensioniert.
In seinen jüngeren Jahren war Dierk ein guter Leichtathlet: Zwischen 1965 und 1968
war er Südwestafrikanischer Leichtathletikmeister in den Mittelstrecken von 1500m,
über 3 Meilen und 5000m, Strassenlauf und Cross-Country. Zudem gewann er 1988 an
den S.A. Masters Athletic Championships in Windhoek den 5000m Lauf in der
Altersgruppe 45-50, zwanzig Jahre nachdem er 1968 der erste Südwestermeister über
diese Distanz wurde.
• Dierk und Shirley haben zwei Kinder: Mitchell geb. 1990, studiert Archaeologie an
der Universität Kapstadt, und Angelica geb. 1992, ist Schülerin an der Ruth Prowse
Kunstschule in Kapstadt.
Bericht von Hans Dierk Lüthi
Ein Gärtner aus Boswil BE, Otto KRÄHENBÜHL, geb. 1907, war von 1927-41 in
Windhoek, wo er 1939 seine Frau Carolina geb. Feyerabend heiratete. 1941 war er auf
der Farm “Rietfontein” bei Guchab im Distrikt Grootfontein, jedoch bereits 1944 wieder
in Windhoek, wo er für Pupkewitz & Sons arbeitete.
Ernst Johann MEYER geb. 1875 in Hausen bei Brugg AG, von Dällikon AG, Sohn
des Johannes Meier, kam 1877 mit seinen Eltern nach Südafrika. Sie liessen sich in
Transvaal nieder. Während dem Burenkrieg schloss sich Ernst den Kommandos an.
Nach Kriegsende zog er zusammen mit seinem in Transvaal geborenen jüngeren Bruder
Alfred zu den Angola-Buren by Humpata. 1928 kehrten sie mit den letzten
verbliebenen Angola-Buren nach Südwestafrika zurück und liessen sich auf Farmen im
Distrikt Gobabis nieder.
In Angola hatte Ernst Ada Hester Chapman, geb. 1899 in Humpata, Tochter von
William Chapman, Sohn des berühmten Entdeckers gleichen Namens geheiratet, die
ihm drei Kinder schenkte: Ernst Walter, geb. 4.9.1920; William Johann Chapman, geb.
6.12.1923; and Queenie. Alfred heiratete in Mobolo, Angola 19.2.1913 Catharina
Cecilia, ebenfalls eine Tochter William Chapmans, und starb 31.3.1947 in Gobabis.
1934 kam Walter Carl Leopold VON HALLWIL, geb. 1903, von Bern und Brugg,
nach Swakopmund, farmte dann auf der Farm “Epako” im Distrikt Omaruru. Er
verheiratete sich 1940 in Swakopmund mit Anna Elisabeth Adelheid Naumann, geb.
1914, welche ihm zwei Kinder schenkte: 1941 Franziska Romana Elisabeth, und
Ferdinand Michael. Von 1949-57 farmte er in der Nähe von Windhoek. Er verschied
1982.
1936 arbeitete ein Sohn von Franz Erni, Wilfried Georg Ernst ERNI, geb. 1913, als
Farmer und Ingenieur auf der Farm “Kubub” bei Aus, und 1939 verwaltete er die Farm
“Achabis-Namtib” in der selben Gegend. Er war mit Elise Helena Ilse Gerda Brandt,
geb. 1914, verheiratet und hatte drei Kinder. Nach deren Tod heiratete er sich erneut,
mit der 1915 geborenen Käthe Irene Häuser. Er verstarb 1973 bei Kapstadt in Südafrika.
Ein weiterer Sohn Franz Ernis, Franz Herbert Joseph ERNI, geb. 1907, war 1948 auf
der Farm “Plateau” bei Aus beschäftigt, welche sein Bruder Wilfried im selben Jahr
übernahm. Er war mit Margaretha geb. Ernst in der Schweiz getraut worden, und
starb 1980.
Seit 1931 farmte die Bündnerin Eleonore NEBE geb. Gras, 1911, mit ihrem deutschen
Ehemann Johann Franz Konrad Nebe auf der Farm “Ongombeanavita” bei Okahandja.
Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes bewirtschaftet der Sohn Claus die Wildfarm, und
Frau Nebe verbringt ihren Lebensabend im Deutschen Altersheim in Johannesburg.
Während der Kriegsjahre 1939-45 kamen naturgemäss keine neuen Schweizer ins Land,
und erst 1954 kommt wieder der erste Farmer, Hans Josef ERNST, von Luthern LU,
geb. 1929 in St. Gallen. Er war bereits seit 1950 aus der Schweiz nach Johannesburg
gekommen und hatte dort die 1924 in Tsumeb geborene August Carola DRESSEL
geheiratet. Er erwarb bei Grootfontein eine Farm und entwickelte sie zu einem
gutgehenden Betrieb. Er ist ein vielseitiger Mann, war massgebend bei der Gründung
und Ausgestaltung des gut ausgestatteten Ortsmuseums in Grootfontein beteiligt, dessen
Verwalter er ist. Er betätigte sich auch politisch in der Zeit vor der Erlangung der
Unabhängigkeit. Er ist auch heute noch an verschiedenen Entwicklungsprojekten im
Norden des Landes beteiligt, unter anderen an der Errichtung eines Ausbildungszentrums mit Bibliothek in Rundu in Zusammenarbeit von Behörden in Namibia und
dem Kanton Appenzell AR.
Schliesslich finden wir noch einen Appenzeller Metzger, Emil BREITENMOOSER,
geb. 1935 in Gais AR, der von 1968-73 bei Gobabis eine Farm betrieb. Er war 1958 zu
einem Schweizer Metzger in Südafrika gekommen und kehrte 1973 wieder ins
Kapgebiet zurück, um dort eine Farm zu übernehmen. Er verschied im August 1998.
Der Bündner Gianni LARDELLI und seine Frau Susan erwarben 1978 eine Farm im
“Hohen Norden” Südwestafrikas wo Gianni sich in Rundu und Oshakati als Farmer und
Elektriker betätigte.
Im Oktober 1985 veranstaltete der Schweizer Club Windhoek einen Ausflug auf die
Farm “Hochfeld” bei Windhoek, wo eine Familie KNEUBÜHLER wirkte. Diese
kehrte bereits 1986 in die Schweiz zurück.
Auch andere, jedoch eng mit der Landwirtschaft in Zusammenhang stehende
Berufsleute sind vertreten:
Emil DONAT, geb. 1863, Metzger, kam 1886 aus der Schweiz nach Hamburg auf der
Suche nach Abenteuern. Dort fand er eine Anstellung bei der Deutsch-Westafrikanischen Kompanie. Zusammen mit zwei andern Metzgern und ein paar Gehilfen
wurde er auf einen zweijährigen Vertrag mit der Brigantine “Adolf” nach Südwestafrika
geschickt. Das Schiff verliess Hamburg am 10.9.1886.
Die Gesellschaft beabsichtigte, im Innern des Landes von den Einwohnern Vieh
einzutauschen, diese an die Küste zu treiben und dort zu schlachten: Das Fleisch sollte
dann gepökelt, getrocknet und nach Europa exportiert werden.
Die Neuankömmlinge bauten eine Fabrik in Sandwich Bay südlich von Walvis Bay. Es
war nur ein kleines Unternehmen, doch wurde davon in der deutschen Presse so viel
Aufhebens gemacht, dass ein grosses Schlachthaus in Chicago einen Vertreter nach
Südwestafrika entsandte, um abzuklären, ob es sich wirklich um ein ernsthaftes
Konkurrenzunternehmen handelte….. Schon nach kurzer Zeit stellte es sich heraus, dass
das Vieh, nach Durchquerung der Namibwüste, in so abgemagertem Zustand eintraf,
dass nur etwa eins in zehn Tieren schlachtwürdig war. Ausserdem geriet die
Gesellschaft bald infolge Kapitalmangel in finanzielle Schwierigkeiten. Als das
Unternehmen abgeblasen und die Angestellten heimgeschafft wurden, beschloss Donat,
im Lande zu bleiben und hier sein Glück zu versuchen.
Die Firma Mertens & Sichel in Walvis Bay, welche sich mit dem Tauschhandel mit den
Einwohnern befasste, hatte grosse Viehherden im Innern das Landes erworben. Doch
diese konnten nur in Transvaal gewinnbringend verkauft werden, und um dorthin zu
gelangen, hatten sie einen langen Weg durch die Kalahari vor sich. Donat wurde als
“Karawanen-Chef” angestellt.
Der rund 1500 km lange Trek begann in Franzfontein am 22.12.1889 und ging dann
über Namutoni, Grootfontein, Okavango, Ngamisee, Botletle River nach Palapye in
Betschuanaland, wo die Karawane Ende Februar 1891 eintraf. Hier wurde das Vieh
verkauft.
Donat traf in Palapye einen Buren, John Weigers, einen soeben aus dem neu
geschaffenen Rhodesien zurückgekommenen Jäger, und dieser überredete ihn, mit ihm
nach Mashonaland, das er in schillernden Farben beschrieb, zurückzukehren. Die beiden
reisten während der schlechten regnerishen Jahreszeit, und schon früh erwischte Donat
die Malaria und das Fieber überfiel ihn beinahe jede Woche. In Salisbury verliess er
Weigers und fand einen Posten als Farmaufseher für einen englischen Farmer, der aber
bald darauf auf der Suche nach Gold dem Fieber erlag.
Die neuen Besitzer der Farm behielten Donat, doch hatte er sie auf gelegentliche Reisen
im Lande zu begleiten, einmal bis an den Sambesi. Auf einer dieser Reisen erlitt er
einen gefährlichen Anfall von Schwarzwasserfieber, und auf dringende ärztliche
Anweisung musste er nach Europa zurückkehren. Er verliess Kapstadt am 12.10.1892.
Literatur:
Emil Donat: Kreuz und quer durch Süd-Afrika. Aarau 1899.
J.J. Wilken & G.J. Fox: The History of the Post and Settlement of Walvis Bay, 18781978. Perskor, Johannesburg, 1978.
Ein weiterer Metzger, Hans BAUMBERGER, der 1973 für die bekannte Schweizer
Metzgerei Rietmann nach Kapstadt kam, weilte von 1974-80 in Südwest, bevor er nach
Kapstadt zurückkehrte.
Zur Landwirtschaft gehört auch die Milchwirtschaft, welche ebenfalls ein paar Vertreter
aufzuweisen hat:
Da ist einmal August Gottfried SAPPEUR, Käser, geb. 1899, von Zürich, welcher in
den 30er Jahren in Windhoek für die South West Creamery tätig war. Er war mit
Josefine Karoline geb. Alfeld verheiratet, und eine Tochter, Helga, wurde 1930 in
Windhoek geboren.
Ein weiterer Käser, Otto Jakob STÄUBER, geb. 1911, von Amriswil TG, arbeitete
1936-38 für die Gogabis Creamery in Gobabis.
Dann war da noch der Molkerei-Experte Paul Samuel SCHÜPBACH, geb. 1923, der
zusammen mit seiner Frau Johanna Helena geb. Gerber, geb. 1924, im Mai 1958 für H.
Deutschmann nach Klein-Windhoek kam, um dessen Geschäft zu übernehmen.
Zum Schluss möchte ich doch noch eine Sorte Schweizer ganz besonderer Art
erwähnen, die gewiss nicht unwesentlich zur Entwicklung Südwestafrikas beigetragen
hat und sich allgemeiner Wertschätzung erfreut. Es sind dies die SIMMENTALER
KÜHE. Schon 1893 importierte der Deutsche A. Nietze in Swakopmund für die
Siedlungsgesellschaft ein paar Zuchttiere: Eine Kuh mit einem 4½ Monate alten Kalb,
ein trächtiges Rind sowie zwei einjährige Bullen. Heute hält die Tsumeb Corporation
auf einer ihrer Farmen nordöstlich von Tsumeb eine Herde von über 200 Simmentaler
Milchkühen. Im Jahre 1993 gab Namibia aus Anlass des 100. Jahrestags der ersten
Einfuhr dieser Tiere eine Serie von Gedenkmarken heraus.
KAUFLEUTE
Der erste uns bekannte Schweizer, der in das Land nördlich des Oranjeflusses kam, war
ein Händler und Kaufmann namens Heinrich LUTZ, geb. 1852 in Amandelboom dem
späteren Williston in der nördlichen Kapprovinz, der von 1875-80 in der Gegend von
Rehoboth weilte, dort für die Rheinische Missionsgesellschaft arbeitete und sich dann
später in Upington niederliess (gemäss der Rheinischen Missionsgesellschaft: “Our
Century 1860-1960”) Heinrich Lutz war ein Sohn des Missionars Johann Heinrich Lutz,
geb. 1812, von Rheineck SG, welcher bereits 1841 in Südafrika eingetroffen war und
dort die Missionsstation Amandelboom, für die Rheinische Missionsgesellschaft
gegründet hatte.
Etwas später, 1883, kam dann ein Appenzeller, Carl Wilhelm WALSER, von Herisau
AR, nach Nama-Sitte auf einem Reitochsen ins Grenzgebiet nördlich des Oranjeflusses,
wo er sich als Farmer und Geschäftsmann niederliess. Sein Schicksal ist im Abschnitt
“Landwirtschaft” beschrieben. Sein Sohn Charles Adrian WALSER übernahm einen
Teil der Farmen seines Vaters, und ein weiterer Sohn, Cyrus William WALSER,
arbeitete als Bankangestellter und fiel 1917 als Leutnant in Deutsch-Ostafrika.
Carl Walsers Bruder Otto WALSER führte von 1911-12 das Warengeschäft “C.
Walser & Co.” in Keetmanshoop, kehrte dann aber in die Schweiz zurück und war
später in Bern und Paris für das Rote Kreuz tätig.
Ein Wilhelm LINDER, geb. 1868 in Kanada, von Basel, war von 1908 als Prokurist
bei der Deutschen Diamanten-Gesellschaft in Lüderitz tätig. Er war 1899 nach Kapstadt
gekommen und kehrte dahin zurück, wo er 1935 starb.
Gottfried ÖCHSLIN, geb. 1898 in Wollerau ZH, von Einsiedeln SZ, verheiratet mit
Maria geb. Klingler, geb. 1906, kam 1921 aus Rhodesien, wo er für kurze Zeit bei
Bulawayo eine Farm hatte. Erst arbeitete er bei der Tsumeb Kupfermine, und besass
dann von 1925-39 ein Spediteur- und Ladengeschäft in Tsumeb (hauptsächlich
Herrenkonfektion). Das Geschäft wurde später von seiner Tochter Elsa, verheiratet mit
J. FORSTE, weitergeführt.
Hans Albert NIKLAUS, geb. 1907 in Zürich, von Zürich und Münsingen BE, war
1936 als Buchhalter in Kapstadt und Johannesburg tätig, kam dann 1937 nach Omaruru
und übernahm für kurze Zeit Geschäfte in Omaruru und Usakos 1943 finden wir ihn als
Partner in einem Spirituosen-Geschäft in Swakopmund. Er heiratete dort 1944
Hildegard Elisabeth geb. Schütt, eröffnete 1948 ein eigenes Geschäft für importierte
Kindersachen und Herrenhemden, welches er 1965 liquidierte und wieder als
Buchhalter für verschiedene Betriebe tätig war. Er starb 1975 in Swakopmund.
Hermann Julius BITTER, geb. 1912, von Wallbach AG, kam 1938 aus Deutschland
und begann die Produktion von Salz aus Meerwasser, vorerst am Cape Cross, dann auch
in Swakopmund und Walvis Bay. Nach seinem Tod führt nun sein Sohn die Geschäfte
weiter.
Die Tochter eines Schweizer Gärtners bei Bulawayo in Rhodesien, Martha WIGGER
geb. Zeender, geb. 1915, von Basel, war ab 1939 Verkäuferin in Windhoek. Während
der Kriegsjahre 1942-44 weilte sie bei ihrem Vater in Rhodesien, während ihr Ehemann
1944 nach Deutschland repatriiert wurde. Sie heiratete später einen Südafrikaner
namens Werelius.
Ein Schweizer Industrieller mit Kapitalanlagen in Südwestafrika, Sigismund Thüring
Franz VON HALLWIL, geb. 1908, von Bern und Brugg, weilte von 1948-57 als
technischer Direktor für S.A. Industrial Activities (Pty.) Ltd. in Windhoek. Er war ein
Bruder des im Abschnitt “Landwirtschaft” erwähnten Walter Carl Leopold van Hallwil.
Kaufmann und Pelzhändler Louis Theobaldus MERIAN, geb. 1914, von Basel, kam
1951 aus Como (Italien), war 1952 Schweizer Konsularagent in Windhoek. Er war viel
unterwegs auf Geschäftsreisen in Angola, Rhodesien, Südafrika und Europa.
Roland DELAFONTAINE, geb. 1920, und seine Frau Jeanne Maria Theresa, geb.
1923, kamen 1957 aus Ägypten nach Windhoek, wo sie für Cloete-Kruger, PharmaGrossisten, tätig waren.
1959 war Wilfred Herbert ZWICKY, geb. 1938, von Mollis GL, als kaufmännischer
Angestellter in Swakopmund tätig.
In der Luisen-Apotheke in Windhoek arbeitete seit 1961 als Verkäuferin Ursula Emilie
KENDZIA, geb. Anliker, geb. 1940 in Winterthur ZH, von Rohrbach BE, verheiratet
mit Christoph Friedrich Kendzia. Sie kehrte dann für einige Zeit nach Europa zurück,
war aber bereits Ende 1964 wieder in Südwestafrika, diesmal als Verkäuferin in Karibib
bis 1969, dann bis 1970 als Verkäuferin und kaufmännische Angestellte in Otjiwarongo,
worauf sie nach Windhoek kam und dort als kaufmännische Angestellte tätig war. Im
Jahre 1974 heiratete sie ihren zweiten Ehemann Gottfried WREDE, und im Februar
1983 verliess sie das Land und zog nach Mossel Bay in Südafrika.
D. TSCHUDIN führte 1963 den Zentral-Store in Otavi. Er stammte aus Basel.
Ernst EBERLI, geb. 1905, kam 1962 aus Amerika als Assistant des Verkaufschefs von
African-Swiss Embroidering Co. nach Windhoek. 1965 wurde er von Pupkewitz &
Sons angestellt.
Für Diesel Electric in Windhoek kam 1966 Erwin BREITENMOOSER, geb. 1940,
von Appenzell AI, als kaufmännischer Angestellter aus Südafrika.
Im selben Jahre kam Erika MORLA geb. Gysin, geb. 1945 in Stein a/Rhein SH, von
Wittinsburg BL, aus der Schweiz nach Windhoek, wo sie als Verkäuferin in
verschiedenen Sparten tätig war: 12 Jahre Textilien, zwei Jahre Juwelen, 15 Jahre Pelze
und Luxusartikel. Im Jahre 1970 heiratete sie den Deutschen Horst MORLA. Erika
Morla war von 1989-94 Präsidentin des Schweizer Clubs, dann dessen Sekretärin. Im
Jahre 1996 wurde sie zusammen mit ihren Ehemann Horst zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Firma Metje & Ziegler stellte für ihr Hauptgeschäft in Windhoek und die Filialen in
den grösseren Ortschaften immer wieder Schweizer ein. In den 50er Jahren waren dort
etwa 28 Landsleute beschäftigt, wohl nicht zuletzt dank dem Einfluss von Frau
Irmgard Martha METJE, geb. 1922, der Schweizer Ehefrau von Direktor Adolf
Heinrich Wilfried Metje, die 1950 aus Zürich nach Windhoek kam. Frau Metje war
auch Gründungsmitglied des Schweizer Clubs und wurde 1995 zum Ehrenmitglied
ernannt in Anerkennung ihrer Verdienste um den Club und unsere Landsleute.
Ende 1949 arbeitete als Buchhalter für die Firma in Walvis Bay Paul Alphons FREY,
geb. 1915, von Wädenswil ZH. 1952 ging er nach Kapstadt, wo er die Firma “Label
Printing Works” gründete, die nun von seinem Sohn weitergeführt wird. Rudolf
BADERTSCHER, geb. 1914, und Gottfried Traugott MEIER. geb. 1925, von
Killwangen ZH, arbeiteten 1950 ebenfalls für Metje & Ziegler, wie auch Eduard
BOSSHARD, geb. 1917, von Zürich, als Buchhalter in Otjiwarongo. 1965 finden wir
noch Heinz WALDER, geb. 1944, Eisenwaren-Verkäufer, in Windhoek.
GASTGEWERBE
Wie überall auf der Welt, erfreut sich die Schweizer Hotellerie mit ihren vorzüglich
ausgebildeten Fachkräften auch im südlichen Afrika eines ausgezeichneten Rufes.
Schon früh fanden Landsleute auch den Weg nach Südwestafrika, meist über eine oder
mehrere Zwischenstationen in Südafrika. Einige von ihnen sind längere Zeit im Lande
verblieben und haben sich dort eine Existenz aufgebaut.
Einer der Pioniere, Franz Sales ERNI aus Roggliswil LU, kam bereits 1899 nach einer
Ausbildung im Hotelfach in Frankkreich und England ins bekannte Hotel Mount Nelson
in Kapstadt, bevor er ein paar Jahre später nach Südwestafrika weiter zog. Sein Leben
ist im Abschnitt “Wissenschaft und Forschung” ausführlich beschrieben.
Dieses Hotel Mount Nelson in Kapstadt, auch heute noch eines der hervorragendsten
Hotels in Südafrika, hat in der Folge noch vielen Landsleuten als Sprungbrett zu einer
weiteren Karriere gedient, so z.B. Hans Heinrich RUCH, geb. 1904, von Luzern. Er
kam 1928 nach Kapstadt ins “Mount Nelson”, verheiratete sich 1932 mit Susanna
Brauninger und zog 1940 nach Walvis Bay, wo er das Hotel Atlantic führte. 1942-53
und, nach einem kurzen Zwischenspiel als Farmer bei Stellenbosch (Kap), wiederum
von 1958-71, führte er, ab 1948 mit Hilfe seiner Schwester Hedwig RUCH, geb. 1902,
Ende 1948 aus der Schweiz eingetroffen, das Central Hotel (später Hotel Onduri) in
Outjo. Er zog sich dann nach Johannesburg zurück, während sein Sohn, Hans Werner
RUCH (jun.), seine Nachfolge in Ourjo antrat. Ein Kellner namens Walter SEILER
geb. 1913, von Baden AG, weilte von 1931-34 im Mount Nelson, dann für die nächsten
vier Jahre im Hotel Grossherzog in Windhoek, bevor er nach Kapstadt zurückkehrte.
Auch das sehr bekannte Carlton Hotel in Johannesburg hat immer wieder Landsleuten
als Zwischenstation gedient. So kam auch Heinrich RÜEGG, geb. 1922, von Elgg ZH,
1948 nach Windhoek, wo er für die Vereinigten Bäckereien tätig war. 1952 führte er
zusammen mit seinem Tessiner Landsmann Linus BAULA das Café Zoo, später das
Aris-Hotel, das Hotel Grüner Kranz in Swakpmund, und 1958 den Walvis Bay Club
und Bäckerei. Er kehrte 1960 in die Heimat zurück. Ebenfalls aus Johannesburg kam
das Ehepaar Johann LIPP, geb. 1916 und Nelly LIPP geb. SCHWEIZER, geb. 1923,
die in verschiedenen Hotels in Windhoek und Swakopmund tätig waren von 1949 bis
1961, als sie in die Schweiz zurückkehrten. Dann war noch der Küchenchef Heinrich
Oskar GROB¸ geb. 1924, von Wädenswil ZH. Er kam 1950 ins Hotel Grossherzog in
Windhoek, war 1954 im Gobabis Hotel, dann “Flugzeug-Tankwart”, wie er sagte, für
Vacuum Oil Co. und Besitzer von “Swiss Dry Cleaning” in Windhoek. Von 1966 bis zu
seiner Rückkehr in die Schweiz 1970 amtete er auch als schweizerischer Honorarkonsul
in Windhoek.
Auch der bekannte und beliebte Gottlieb PULVER (“Godi”), geb. 1921, von Oberbalm
BE, kam vom Carlton Hotel nach Windhoek, wo er 1956 das Hotel Stadt Windhoek und
ab 1959 das Hotel Thüringer Hof führte, wo sich zu jener Zeit der Stammtisch der
Windhoek-Schweizer etablierte. 1964 fiel er einem Unfall zum Opfer, als sein Flugzeug
ins Meer stürzte. Seine Ehefrau Johanna PULVER geb. BRÜGGER kehrte darauf in
die Schweiz zurück.
1949 wurde Jean HOFMANN, geb. 1903, von Basel, Direktor von Continental (Pty.)
Ltd. die das Hotel Continental in Windhoek bauen liess. Er kam aus Bern, wo er mit
seiner Frau Alice das bekannte Restaurant Antiquat geführt hatte. Später übernahm
Hofmann die Direktion des Hotels Rheinischer Hof.
Zur Eröffnung des neu erbauten Hotels Continental wurde 1950 eine ganze HotelBrigade aus der Schweiz engagiert. (“Kellner im Frack, Gäste in Shorts”, kommentierte
jemand anlässlich der Eröffnung) Hier verdient vor allen Emmy MUTAVDZIC geb.
PULVER, die Schwester des bereits oben erwähnten Gottlieb Pulver, hervorgehoben zu
werden. Geboren 1920 in Bern, aus bekannter Hotelier-Familie, Bürgerin von Oberbalm
BE, 1947 verheiratet mit dem Jugoslaven Miloica Mutavdzic, führte sie das Hotel
Continental für einige Monate, später den Windhoek Club, und von 1952-69 das Otavi
Hotel in Otavi. Ihr Gatte amtete als Regierungs-Hotelinspektor von 1969-84. 1982
erwarben sie das Canyon Hotel in Keetmanshooop, das in der Folge von ihrem Sohn
Tomislav weitergeführt wurde. 1985 übersiedelten sie nach Somerset West in Südafrika.
Emmy war Gründungsmitglied des Schweizer Clubs in Windhoek und dessen
Präsidentin in den Jahren 1973-80 und in 1981-85, sowie Ehrenmitgied seit 1985.
Andere Schweizer im Team des Continental Hotels waren: Adolf AEBI, 1921, von
Riedtwil BE; Linus BAULA, 1924, von Ruvigliana TI; Charles HERZOG, 1922, von
Genf; Alfred HÜSLER, 1922, von Luzern; Norbert Paul MOSER, 1919; Albert Paul
URSCHELER, 1926; Marcel ROSSIER, 1920, Chef von Avenches VD; Hermann
Hermann FLÜCKIGER, 1916, von Rohrbach BE, Chef, später in Otjiwarongo und
Inhaber des Minen-Hotels in Tsumeb; sowie Elisabeth KÜNZI, 1926, aus Zürich.
Dieses Hotel stellte auch später immer wieder Schweizer ein, so 1958 Marie Louise
SCHWARZ, 1932, von Freiburg FR, als Wirtschafterin (später im Hotel Thüringer
Hof); 1960 Johann Emil WILDSCHECK, 1933, von Tarasp GR, Chef, später
Direktionsassistent im Hotel Thüringer Hof, dann in Südafrika; 1962 Rudolf Ernst
RITTER, 1938, Konditor aus Zürich; und 1964 Ruth HAUSER, geb. 1942,
Empfangsdame.
Hauptsächlich zur Zeit als der bereits erwähnte Gottlieb Pulver, Bruder von Emmy
Mutavdzic, die Hotels Stadt Windhoek und Thüringer Hof führte, wurden immer
wieder schweizerische Fachleute dort angestellt: 1956 Willy Hugo ANDERES, 1935,
Koch, aus Zürich; Anton Arthur, geb. 1930 in Zürich, von Oberriet SG, Barman, und
Rudolf WULLIMANN, 1931, Koch. 1961 war René SCHÄR, 1926, vormaliger
Besitzer von René’s Restaurant in Pretoria, Direktor des Hotels Thüringer Hof, zog
dann 1962 nach Swakopmund. 1963 war Herbert KELLER, 1941, aus dem Aargau,
Koch im Thüringer Hof. 1965 fanden Lucienne Erna BILLETER, 1936, von Zürich
als Empfangsdame, Heinz Theophil HEUSSER, 1945, aus Zürich und Hugo Josef
STOOB, 1945, aus Schaffhausen als Köche im selben Hotel Arbeit. Margarita
TRAEN, geb. KYD, 1934, von Brunnen SZ, kam 1963 über Salisbury / Rhodesien und
Durban / Südafrika ins Hotel Thüringer Hof und wirkte dort und auch im Otavi Hotel
als Empfangsdame. Später war sie in der Privatwirtschaft angestellt, ging dann für ein
paar Jahre mit ihrem zweiten Ehemann Helmut BELLING nach Asien, war aber 1980
wieder in Windhoek, wo sie als Mitbesitzerin das Gourmet’s Inn Restaurant führte. Von
1990-96 war sie schliesslich Sekretärin auf dem Schweizer Generalkonsulat.
Andere Landsleute sind auf eigene Faust ins Land gekommen und haben dort zum Teil
bereits bestehende Betriebe übernommen oder selbst etwas aufgebaut: Bereits 1910
finden wir Otto BÖSCH in Swakopmund, 1911 als Bäcker in Tsumeb, dann 1912-13
als Geschäftsmann und Hotelier in Grootfontein, 1915-16 auf der Farm “Toggenburg”
bei Grootfontein, und von 1917-23 führte er das Tsumeb Hotel, worauf er in die
Schweiz zurückkehrte.
Von 1911-27 besass Josef MÜLLER, geb. 1868 in Böhmen, von Vendlincourt BE, das
Hotel Müller in Okahandja. Er setzte sich dann in Swakopmund zur Ruhe und starb dort
1957.
Während des Zweiten Weltkrieges leitete Frau Elisabeth Emma BOTSCHEIDER
geb. GRIMM das Hotel Blaschke in Windhoek (das spätere Hotel Ludwigslust) und
dann das Berg-Hotel. Sie war die Ehefrau des allseits beliebten Werner Botscheider
(“Schnauz”), der anderwärts noch speziell erwähnt wird.
Ein Barman, Alfred FURRER, geb. 1899, von Basel, arbeitete 1938 im Hansa Hotel in
Windhoek, dann im Hotel Koebele in Okahandja, bevor er nach Südafrika weiter
wanderte.
Schliesslich finden wir noch Johann Anton TRABER geb. 1921 in St. Gallen, von
Griesenberg TG, im Jahre 1949 als Inhaber des Minen-Hotels in Tsumeb. Er kehrte
1956 mit seiner Ehefrau Ida in die Schweiz zurück.
Eva AHRENS geb. Wagner aus Basel, geb. 1936 in Marburg, Deutschland, kam im
März 1969 aus Langnau im Emmental nach Windhoek und führte dort eine
Privatpension am Schanzenweg. Sie heiratete 1973 W.W. LUBISH. Von 1986-88 war
sie Präsidentin des Schweizer Clubs, und 1992 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt.
Hilda KNAUS geb. Nobel 1930 in St. Gallen, 1953 verheiratet in Zürich mit Alfred
Knaus (gestorben 1982 in der Schweiz), Krankenschwester. Kam April 1984 aus
Birmansdorf ZH, um Sohn zu helfen, der als Koch in Windhoek das Restaurant “Zur
Ampel” eröffnet hatte. Nachdem ihr Sohn 1986 in die Schweiz zurückkehrte, führte sie
das Restaurant allein weiter, bis sie 1988 im Vorort Avis die “Swiss Chalets” eröffnete
(Bed & Breakfast, mit drei Gästezimmern und einem Gästeflat).
INDUSTRIE UND HANDWERK
Beim Bau der Otavi-Bahn von Swakopmund nach Otavi in den Jahren 1903-06 finden
wir zwei Schweizer Ingenieure:
Victor SOLIOZ, 1854-1921, von Delémont JU, war Chef-Ingenieur der Firma Arthur
Koppel AG, Berlin, die für den Bau verantwortlich war. Er kam am 28.7.1903 in
Swakopmund an und nahm die Arbeit tatkräftig an die Hand. Am 19.1.1904 wurde er
Beirat für die Garnison Swakopmund. Mit dem Fortschreiten des Bahnbaues verlegte er
später sein Hauptquartier nach Usakos. In späteren Jahren vermittelte er gegen Geld
verschiedene Kunst- und Gebrauchsgegenstände, z.B. an das Berner Historische
Museum.
Sodann war noch ein anderer Ingenieur, LEUTENEGGER, ebenfalls beim Bahnbau
beschäftigt, der sich bei Ausbruch des Herero-Aufstandes 1904 in Karibib, wo er sich
gerade aufhielt, spontan der Schutztruppen-Kompanie des Majors Franke anschloss und
in der Folge als Leutnant die Geschütze im Kampf um Omaruru kommandierte (nach O.
Hintrager: Südwestafrika in der deutschen Zeit, S. 56)
Im Jahre 1905 war Franz Michael WEBER, geb. 1883, von Zug, als Schmied in
Grootfontein tätig, ab 1912 als Schlosser und Schmied in Otavi und ab 1921 wieder als
Wagenbauer und Schmied in Grootfontein. Er starb dort 16.11.1953.
Franz Sales ERNI (siehe Abschnitt : “Wissenschaft und Forschung”) war 1906 als
Lagerverwalter beim Bahnbau von Lüderitz nach Keetmanshoop beschäftigt, dann
Prospektor während des Diamantenfiebers in der Namib.
Zur gleichen Zeit, 1903 kam der Tessiner Maurer Francesco RAPPELLI, geb. 1868,
von Mendrisio TI, aus Buenos Aires (Agentinien). Sein Gesicht zierte ein ungemein
langer, wild aussehender Schnurrbart. Er betätigte sich in Sawopmund als Maurer und
Bauunternehmer, und ab 1939 in Windhoek, wo er am 28.4.1946 verschied.
Robert SCHULTHEISS, geb. 1.4.1880, von Zürich, erhielt seine Ausbildung als
Bautechniker in Mecklenburg-Strelitz. Seine Eltern, Georg und Bertha geb. Müller in
Zürich, hätten ihn lieber nach Winterthur geschickt, doch er wollte in die Ferne. In Trier
an der Mosel lernte er seine spätere Gattin Regina Borniger kennen, welche er am
4.11.1905 heiratete. Von dort aus bewarb er sich um eine Stelle bei der
Kolonialverwaltung in Südwestafrika, die er auch bekam. 1906 reiste er ohne Frau aus,
die ihm ein Jahr später folgte. Bei der deutschen Baubehörde (Baukreis) blieb er bis
1910. In diesem Jahr machte er sich, zusammen mit einem Deutschen namens Wilhelm
Koch, selbständig. Vorerst wirkten sie als Sub-Kontraktoren für die Firma Ohrenstein &
Koppel in Berlin beim Bau der Staatsbahn von Swakopmund nach Windhoek. 1912
errichteten sie das Bahnhofsgebäude in Windhoek, welches später von den
südafrikanischen Behörden im gleichen Stil in nördlicher Richtung vergrössert wurde,
und 1913/14 folgte der Umbau des Proviantamts in ein Rathaus. 1912 wurde auch die
Felsenkellerei-Brauerei vergrössert. Die Firma Koch & Schultheiss war das älteste
Bauunternehmen in Südwestafrika.
Während des Ersten Weltkrieges, als Südwestafrika praktisch von der Welt
abgeschnitten war, erlahmte jegliche Bautätigkeit, welche erst nach der Besetzung durch
Südafrika wieder etwas zunahm, doch dann 1918 infolge der weltweiten GrippeEpidemie und später durch jahrelange Trockeneit und die darauffolgende Depression
sich kaum je wieder erholen konnte.
1926 brachte Schultheiss seinen Sohn Robert Georg SCHULTHEISS zur weiteren
Ausbildung in die Schweiz, da die Studienmöglichkeiten in Südwestafrika äusserst
beschränkt waren. Bei seiner Rückkehr erkrankte er an Lungenentzündung und starb
kurz darauf im Alter von nur 46 Jahren.
Wilhelm Koch führte die Firma bis zu seinem Tod im Jahre 1938 weiter. Der Sohn
Robert Georg Schultheiss übernahm dann die Firma und führte sie bis 1972 weiter,
worauf er sie auflöste und mit seiner Familie nach Deutshland übersiedelte.
Quellen:
Dr. N. Mossolow: Windhoek damals / Die Windhoek van Weleer / This was Old
Windhoek. John Meinert, Windhoek, 1965.
Nach persönlichen Angaben von Frau K.B. von Quitzow (Tochter von Robert
Schultheiss)
1907 kam ein Mechaniker, Fritz FELSMANN, geb. 1885, aus Düsseldorf. Er arbeitete
auf verschiedenen Farmen bei Gibeon, Rehoboth und anderswo, und verlor seinen Pass
während der Kriegszeit. 1953 war er bei der Lithium-Mine in Karibib angestellt und
später wieder auf mehreren Farmen in jener Gegend.
Der 1878 in Deutschland geborene Schlosser Alois BLÄTTLER, von Wolfenschiessen
NW, kam 1910 nach Tsumeb. 1912 arbeitete er als Maschinist in Lüderitz, und ab 1913
war er als Maschinist bei der Otavi Minen- und Eisenbahngesellschaft (OMEG) in
Tsumeb angestellt, wo er eine Oesterreicherin, Theresia Anna GAST, heiratete. 1943
zog er sich nach Swakopmund zurück, wo er am 2.5.1946 starb. Er hatte sechs Kinder,
Else geb. 1915, heiratete einen Bäcker namens Hans KNOBLAUCH in Tsumeb; Kurt
Karl, geb. 1917, war Drechsler; Heinz, geb. 1920, ebenfalls Drechsler, ging 1948 nach
Johannesburg; Roselotte, geb. 1925, heiratete 1963 einen Hendrik Van Zyl in
Otjiwarongo; Alois, geb. 1926, war Bäcker und 1953 in Windhoek; und Annemarie,
geb. 1928. Blättlers Ehefrau Theresia Anna starb 1949 in Windhoek.
Laut Gesuch im Amtsblatt vom 17.10.1911 nannte der Techniker Eugen ADONI sein
Bergbaufeld in der Gegend von Lüderitz “Helvetia”. Er arbeitete dort auf verschiedenen
Minen. Ab 1923 finden wir ihn als Zeichner in Lüderitz und später in Windhoek, wo er
sich 1927 als Architekt etablierte.
Hermann MARKTHALER, 1882 in Thalwil ZH geboren. Schlosser, von Niederhasli
ZH, kam 1911 nach Südwestafrika, wo er für die Namib-Zinn-Mine in Uis und 1913 in
Kolmanskop arbeitete. Im Mai 1916 war er Obermaschinist auf der Khan-Mine bei
Swakopmund und in den Jahren 1919-20 in Ameib bei Usakos. 1926 finden wir ihn in
Grootfontein, wo er eine Schlosserei betrieb und auch als Autofahrer tätig war. 1928
heiratete er die dort geborene Helene Minna Ernestine Schulz, die ihm zwei Töchter
schenkte. 1932 war Markthaler als Schlosser und Chauffeur für die SWAC in
Grootfontein tätig, später bei der Sandamib-Mine bei Usakos. Er zog sich dann nach
Swakopmund zurück und starb dort am 30.5.1958.
Anfangs 1913 kam der 1905 in Deutschland geborenen Otto Walter MÜLLER, von
Kirchberg BE, zusammen mit seinen Eltern für Liebig’s nach Südwestafrika auf die
Farm “Neuheusis” bei Windhoek. Er wuchs auf verschiedenen Farmen in der Gegend
auf und besorgte später die Pferde und Bierfuhrwerke für die Brauerei Windhoek. Von
1922-24 erlernte er das Maurerhandwerk bei der Baufirma Koch & Schultheiss in
Windhoek. Er heiratete 1947 eine Südwesterin, Elsabeth Erna Andreas, 1916 in Usakos
geboren. 1954-55 war er leitend beim Bau der Privatschule in Karibib beteiligt, während
seine Ehefrau 24 Jahre lang im Kaufhaus Otto Alfeld tätig war. Otto Müller starb in
Omaruru im Jahre 1984, seine Ehefrau lebt noch dort.
1923-27 war Ferdinand FREI, geb. 1899, von Homburg TG, als Schlosser bei
Diamond Mines (CDM) in Kolmanskop bei Lüderitz, und von 1927-30 war auch sein
Bruder Carl FREI, geb. 1894, bei derselben Firma als Aufseher tätig.
1925-27 war Josef Anton VON ARX, geb. 1875 in Freiburg FR, von Olten SO, bei
der Otavi Minen & Eisenbahngesellschaft (OMEP) in Tsumeb tätig. Später besass er
eine Farm und starb 1955 in Windhoek.
Der Mechaniker Hans ZWICKY, geb. 1901 in Zürich, von Mollis GL, Sohn von
Kaspar Zwicky und Elsa geb. L’Eplattenier, machte 1927-30 sanitäre Installationen in
Swakopmund und anderen Orten.
Franz BÜHLER von Schöftland AG, Schneider und Uhrmacher, verheiratet 1930 in
Keetmanshoop mit Anna Magdalena Engelbrecht, ging 1936 nach Kapstadt, wo er das
Uhrengeschäft “Bühler & Stauffer” gründete.
Ein Bierbrauer, August SCHAMBERGER, geb. 1910, von Paradiso TI, arbeitete seit
1916 für South West Breweries in Windhoek, wo er seine Frau Lieselotte, geb. 1913,
kennen lernte und heiratete. Er hatte zwei Töchter, Sybille, geb. 1940 in Windhoek und
Christa, geb. 1951 in Nairobi (Kenia) und einen Sohn, Wolf Paul, geb. 1941 in
Johannesburg, der 1953 ebenfalls nach Südwestafrika kam.
Der Gärtner Werner BOTSCHEIDER (“Schnauz”), geb. 1911 in Rorschach SG,
Bürger von Bivio GR, Gärtner, und seine Frau Elisabeth Emma geb. Grimm, von
Amriswil TG kamen 1938 nach Windhoek, wo sie eine Gärtnerei betrieben. Ihre
Tochter Renate wurde 1941 in Windhoek geboren. Während dem Zweiten Weltkrieg
leitete seine Frau das Hotel Blaschke, das spätere Hotel Ludwigslust und dann das
Berg-Hotel. Botscheider war ein Gründungsmitglied des Schweizer Clubs und wurde
1977 zum Ehrenmitglied erkoren. Er starb 1984 in Windhoek.
Hans Heinz PROBST, ein Zimmermann, geb. 1928, später adoptiert von einem
Deutschen namens SCHULZ, dessen Name er annahm, kam 1939 nach Outjo, wo er
für C. Rau arbeitete. 1945 war er bei John Meinert Ltd. in Windhoek tätig, dann in
Okahandja, bevor er im September 1948 sein eigenes Geschäft gründete.
Von 1943-46 war Johann HOFER, geb. 1913 in Hoftringen AG, von Rothrist AG,
Mechaniker und Elektriker, als Garagechef in Bethanien tätig, bevor er nach Südafrika
zurückkehrte, woher er gekommen war.
Der Spengler August WISMER, geb. 1914, von Wittenwil TG und seine Frau
Elisabeth Margaretha geb. MEYER kamen 1949 aus Johannesburg nach
Südwestafrika. Wismer war zuerst in Gobabis, wo seine Tochter Gabriela Marguerita
1951 geboren wurde, dann 1955 in Swakopmund. Dort kam seine zweite Tochter
Marina Elisabeth zur Welt, und die Dritte, Roswita Lucia Maria, 1957 in Windhoek.
1955 arbeitete für Wismer in Swakopmund ein anderer, aus der Schweiz angekommener
Spengler und Installateur, Rudolf GUDEL, geb. 1931.
Ab 1951 war Gabriel Gottfried ÖCHSLIN, geb. 1931, von Einsiedeln SZ, ein Sohn
von Gottfried OECHSLIN (siehe Abschnitt “Kaufleute”), in Tsumeb als Tischler tätig.
Rudolf MESSERLI, geb. 1925, kam 1952 als Maler aus der Schweiz und arbeitete für
die Firma Koch & Schultheiss, Bauunternehmer, in Windhoek.
Ein anderer Maler und Dekorateur, Arnold FRIEDRICH, geb. 1895, mit seiner
Ehefrau Meta Katharina Hermina, geb. 1898, von Zürich, 1954 nach Kapstadt
gekommen, eröffnete im Mai 1956 in Klein-Windhoek zusammen mit einem Johannes
Bensen ein eigenes Geschäft. Seine Ehefrau war Köchin im Berg-Hotel, arbeitete später
bei Metje & Ziegler Ltd. Beide kehrten 1961 in die Schweiz zurück.
Anfangs 1956 kam der Typograph Ernst RUTZ aus Genf nach Lüderitz, wo er bei
Paul Wittek an der Schinz-Strasse arbeitete.
Ein Mechaniker, Albert BRUNSCHWILER, geb. 1933, der bereits 1956 aus
Winterthur ZH nach Südafrika gekommen war und dort für die S.A. Condensed Milk
Co. in Mossel Bay gearbeitet hatte, kam im April 1958 für die Consolidated Diamond
Mines nach Oranjemund, wo er aber nicht lange blieb, war dann bei Pupkewitz & Sons
in Windhoek, worauf er im April 1959 wieder abreiste.
Der Maler Albert SIEGRIST, geb. 1909, von Zürich, kam mit seiner Ehefrau Maria
anfangs 1958 aus der Schweiz und eröffnete in Windhoek ein eigenes Geschäft.
Der 1912 geborene Hermann MESSERLI, Automechaniker, verheiratet mit der 1907
in Windhoek geborenen Elisabeth Anna Martha geb. BYLAND war 1951 aus Zürich
nach Kapstadt gekommen, hatte an verschiedenen Orten im Kap, wie z.B. in Knysna
gearbeitet, und war seit September 1964 bei South West Breweries in Windhoek tätig.
Seine Gattin war die Tochter von Paul Byland und Anna geb. Velebil.
Hans RIEDER, ein Feinmechaniker aus St. Stephan BE, geb. 1914 in Inkwil BE, seit
1955 in Durban und Pietermaritzburg für die Postvewaltung tätig gewesen, kam 1968
nach Windhoek, wo ihm die Postverwaltng einen Posten in der Mechanischen
Abteilung angeboten hatte, welchen er über 20 Jahre lang gewissenhaft und zuverlässig
versah. Er war für seine genaue Arbeit bekannt. Hans Rieder war 1969 ein
Gründungsmitglied des Schweizer Clubs und Leiter der Schiess-Sektion. 1980 wurde er
zum Ehrenmitglied ernannt, und 1989 verstarb er in Bloemfontein. Er hatte Veronica
Lilian geb. Albers geheiratet und war Vater von drei Kindern.
1966 schliesslich sah die Ankunft eines Schubs neuer Landsleute:
Alfred Rudolf BLÖCHLINGER, geb. 1943, von Luzern, Zeichner, kam aus Zürich
für Lenten Design Association in Windhoek.
Viktor GRIMM, geb. 1943 in Zürich, und Kurt NEUENSCHWANDER, geb. 1941,
von Langnau im Emmental, beide Schriftsetzer, waren 1965 zusammen nach Kapstadt
gekommen. Grimm arbeitete seit 1966 bei John Meinert Ltd. in Windhoek und war
Gründungsmitglied des Schweizer Clubs Windhoek. Neuenschwander arbeitete erst für
Cape Times in Kapstadt, 1966 ebenfalls für John Meinert Ltd. in Windhoek, war 196770 in Johannesburg und gründete dann in Windhoek ein eigenes Unternehmen: die
Photo-Lithographische Anstalt Studiographix. 1973 war er Aktuar des Schweizer Clubs
Windhoek, ab 1990 Vizepräsident.
Rudolf WERNER, geb. 1943. Schriftsetzer, arbeitete erst für Cape & Transvaal
Printers in Parow bei Kapstadt, und kam dann 1966 ebenfalls nach Windhoek für John
Meinert Ltd., wie auch Peter Anton KISLER, geb. 1943, Bauzeichner, aus Schwyz für
Architekt Spoor in Windhoek.
Ein weiterer Druckereifachmann, Willi PETER, geb. 1943 in Brugg AG, von
Villachern AG, kam 1967 aus Johannesburg nach Windhoek, wo er bis im Dezember
1970 als Abteilungsleiter bei John Meinert Ltd. tätig war. Er kehrte dann zur
Weiterbildung in die Schweiz zurück, war 1974-75 als Intruktor in Pretoria, und dann
bis im Juni 1981 Abteilungsleiter bei Ultra-Press in Windhoek. Seit Oktober 1981 ist er
Mitinhaber der Firma Typoprint (Pty.) Ltd. Willi heiratete 1979 eine Südwesterin,
Ursula geb. Beer aus Outjo, und hat zwei Kinder. Er war 1969 ein Gründungsmitglied
des Schweizer Clubs, dessen erster Sekretär und Vizepräsident. 1980-81 und wiederum
1988-89 war er Präsident des Clubs, und 1996 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Er
ist ein aktives Mitglied im “Lions Club”.
Um 1969 wirkte auch Pierre Zurflueh bei John Meinert Ltd. in Windhoek. Er und
seine Frau Heinke waren 1969 Gründungsmitglieder des Schweizer Clubs. Sie kehrten
in den 70er Jahren in die Schweiz zurück.
Roland GRAF, geb. 1953 in Luzern, kam 1974 nach seiner Ausbildung als OffsetDrucker zu Ultra Press in Windhoek. Er heiratete 1980 Berrit Lörges, und gründete
zusammen mit Willi Peter im darauffolgenden Jahr die Druckerei Typoprint (Pty.) Ltd.
In den Siebzieger Jahren weilte eine ganze Anzahl von Schweizer “Kontrakt-Arbeitern”
über etliche Jahre in Südwestafrika. Die erste Gruppe kam von BROWN BOVERI und
war beim Bau des Van Eck-Elektrizitätswerks beschäftigt. Die zweite Gruppe gehörte
zu ALUSUISSE und war beim Bau der Ruacana Stau- und Elektrizitätsanlage im
Einsatz. Diese Leute waren sehr intensiv im Schweizer Club engagiert, im Vorstand und
hauptsächlich auch in der Schiess-Sektion.
Projekt-Direktor für die Gesamtleitung in Windhoek und Ruacana war Robert Walter
LIEB, geb. 1933 in Zürich, von Bischofszell TG. Er weilte von Juni 1973 bis Mai 1978
in Windhoek im Auftrag der SWAWEK und in Zusammenarbeit mit dem Departement
für Wasserwirtschaft in Windhoek und der ESCOM in Johannesburg.
Der Kältetechniker René BILANG kam mit seiner Frau Marianne und Sohn Pascal
1974 nach Windhoek, wo er für “Hydrodyne” arbeitete. Während der Übergangszeit
war er als Mitglied der D.T.A. von 1978-90 im ersten multirassigen Parlament und ein
profilierter Sprecher in Arbeitsfragen. 1996 verkaufte er sein Textilgeschäft und
übersiedelte nach Südafrika, wo er 1998 verstorben ist.
1985 kam ein Lithograph aus der Schweiz, Peter Andreas CALEGARI, geb. 1952,
von Zürich, auf dem Landweg durch Afrika über Kapstadt nach Windhoek, wo er 1989
das erste Repro-Studio in Südwestafrika eröffnete. 1992 heiratete er Margrit
WEIDMANN.
KRANKENPFLEGE
Zwei Töchter des Pioniers Carl Wilhelm Walser, Julie WALSER, geb. 1896, und
Leslie Wilhelmina WALSER, geb. 1897, wirkten beide am Bulawayo Memorial
Hospital in Bulawayo (Rhodesien), wo sie in den Jahren des Ersten Weltkriegs
verwundete Soldaten pflegten. Julie erlag dort am 18.1.1918 der herrschenden GrippeEpidemie.
In Oranjemund wirkte von 1951-59 eine Krankenpflegerin aus Kirchleerau AG, Eva
HUNZIKER, geb. 1933, am Europäer-Spital.
Eine weitere Krankenpflegerin, Gertrud KYD aus Zürch, geb. 1932, kam 1960 aus
Johannesburg, wo sie im Lady Dudley Pflegeheim gearbeitet hatte, nach Windhoek und
war dort im Eingeborenen-Spital tätig.
BEAMTE
Mit den südafrikanischen Truppen kam 1915 ein Polizist und Detektiv, Franz Karl
DETTLING, von Lauerz SZ, nach Windhoek. Er war 1900 aus Ceylon nach Natal
gekommen und diente später in Johannesburg. 1916 war er Haupt der Kriminalpolizei in
Windhoek, starb dann bereits 1918. Es heisst, Dettling sei der erste südafrikanische
Detektiv gewesen, dem es gelang, auf Grund von Fingerabdrücken eine Verurteilung zu
erreichen. Ein Sohn, John DETTLING, geb. 1918 in Windhoek, ging als
Versicherungsagent nach Kapstadt und Johannesburg.
Der uns bereits bekannte Franz Sales ERNI (siehe Abschnitt “Wissenschaft und
Forschung”), war nach dem Ersten Weltkrieg eine Zeitlang für die Mandatsregierung als
Botaniker tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg legte er für die Regierung den
botanischen Garten um das Verwaltungsgebäude in Windhoek an.
1921-22 war Hermann Eugen SCHOCH, geb. 1862 in Herisau AR als
Vermessungsdirektor in Windhoek. Er war ein Sohn des 1868 nach Wellington im
Kapland gekommene Wilhelm August Schoch und der Ida geb. Schiess. Er genoss seine
Ausbildung in England und Neuchâtel und dann in Südafrika als Feldmesser. Später
wurde er Vermessungsdirektor in Transvaal.
Auch der bereits in Abchnitt “Wissenschaft und Forschung” erwähnte Dr. Achilles
Heinrich Markus ZSCHOKKE stand von 1927-65 als Distrikts- und Grenztierarzt im
Dienste der Mandatsregierung.
Im Jahre 1926 wurde ein Wortführer der Angola-Buren, Ernst MEYER, geb. 1875 in
Hausen near Brugg AG, von der südafrikanischen Regierung zum Konsul in Angola
ernannt. Er war der erste überhaupt von Südafrika ernannte Konsul. Die portugiesiche
Regierung, darauf bedacht die Buren mit den Portugiesen zu assimilieren, schloss ihre
Schulen und verweigerte seine Anerkennung als Konsul. Dies führte zur Heimkehr der
noch dort verbliebenen Angola-Buren.
Quelle
Rosenthal 1949, p. 16
Sodann stand Miloica MUTAVDZIC, der 1919 geborenene jugoslavische Ehemann
von Emmy Mutavdzic-Pulver, von 1969-84 als Hotelinspektor im Dienste der
Mandatsregierung.
SOLDATEN
Es ist kaum verwunderlich, dass wir auch in Südwestafrika auf Schweizer Kriegsleute
stossen, waren doch Schweizer schon seit Jahrhunderten in jedem Erdteil geschätzte
Soldaten.
So war der bereits erwähnte Leutnant LEUTENEGGER einer der wohl wenigen
Schweizer, die sich der deutschen Schutztruppe anschlossen. Als 1904 der HereroAufstand ausbrach, trat er in Karibib, wo er gerade beim Bau der Otavi-Bahn als
Ingenieur beschäftigt war, der Kompanie von Major Franke bei. In der Folge
kommandierte er die Geschütze im Kampf um Omaruru im Januar/Februar 1905 (nach
O. Hintrager: Südwestafrika in der deutschen Zeit, S.56)
Ein weiterer vermutlicher Schweizer war wohl Josef BROGLIE oder BROGLE
(Brogle ist ein Schweizer Familienname), der als freiwilliger Reiter in der 3. ReserveKompanie während der Verteidigung der Kolonie gegen die eindringenden Südafrikaner
am 16.4.1915 im Kampf bei Dörstamp (Kiriis West) fiel (nach Dr. H. von Oelhafen:
Der Feldzug in Südwest 1914-15, S.132).
Ein Sohn von Carl Wilhelm Walser, Cyrus William WALSER, geb. 1889, diente in
der “B” Kompanie des 2. Kimberley Regiments im selben Feldzug, jedoch auf der
entgegengesetzten Seite und war an einem Gefecht bei Trekkoppies beteiligt. Dann
folgte er General Smuts mit dem südafrikanischen Kontingent nach Deutsch-Ostafrika
als Leutnant, fiel aber dort, als er mit seinen Leuten in einen Hinterhalt der deutschen
Askaris geriet. Sein Grab befindet sich auf dem Militärfriedhof von Dodoma in
Tanganyika.
Und schliesslich war da noch ein richtiger eidgenössischer Reisläufer der 20.
Jahrhunderts, Major Jacques SIMON, ein Berner, der es in der französischen
Fremdenlegion zum höheren Unteroffizier gebracht hatte und dann unter Moïse
Tshombe als Oberleutnant in der Gendarmerie von Katanga gegen die UNO-Truppen
kämpfte. Er kam dann nach Südwestafrika, wo er im Norden des Landes als bewaffneter
Wildhüter erfolgreich gegen Wilderer operierte. Später erhielt er eine temporäre
Anstellung bei der südafrikanischen Armee, wo er als Major der Ausbildung von
Antiterroristen-Einheiten vorstand. Dann schloss er sich als Sergeant den neu formierten
SWA-Territorialstreitkräften an, wo er innerhalb eines Jahres zum Staff-Sergeanten
befördert wurde. 1969 traf Simon in Swakopmund Dr. August Juchli aus Kreuzlingen,
fand für ihn eine 37,000 ha-Farm im Namib-Randgebiet, und etablierte dort den Tsaobis
Leopard Nature Park, ein privates Wildreservat. Major Simon war ein
Gründungsmitglied des 1969 in Windhoek gebildeten Schweizer Clubs und Leiter von
dessen Schiess-Sektion. Er erlag im Oktober 1983 einem Krebsleiden und erhielt ein
militärisches Begräbnis in Windhoek.
SCHWEIZER CLUB
Wenn ein paar Schweizer im Ausland zusammenkommen, gründen sie einen Verein….
Die Idee, einen Schweizer Club für Südwestafrika zu gründen, stammte wohl von Dr.
Hans Walter Hartmann, der seinerzeit Wirtschaftsredaktor bei der “Allgemeinen
Zeitung” war.
Zum technischen Personal der damals grössten und bekanntesten Druckerei, John
Meinert (Pty.) Ltd., gehörten eine ganze Reihe Schweizer Schriftsetzer und
Buchdrucker. Das Stammlokal der Jünger Gutenbergs war das Hotel “Kaiserkrone”, und
so ergab es sich fast von selbst, dass sich am 19.3.1969 etwa 19 Personen zwecks
Gründung eines Schweizer Clubs dort zusammenfanden. Ein provisoricher Ausschuss
unter Leitung van Dr. H.W. Hartmann wurde mit den Vorbereitungen zur
Gründungsversammlung betraut.
Die offizielle Gründungsversammlug fand am 16.4.1969 im Hotel Thüringer Hof statt.
Es waren 28 Personen anwesend, darunter die folgenden die nicht anderweitig in diesem
Werk erwähnt werden: B. BUFF, Emil KASPAR und Marianne E. ROSTETTER.
Aus Solidarität mit den restlichen Landsleuten im Lande wurde die Vereinigung
“Schweizer Club Südwestafrika” getauft. Der provisorische Vorstand wurde im Amt
bestätigt: Präsident Dr. H.W. Hartmann, Vizepräsident und Aktuar Willi Peter, Kassier
Frl. Marianne Rostetter, Leiter der Schützengruppe Hans Rieder, Exkursionsleiter Emil
Kaspar. Anschliessend an die Gründungsversammlug sprach die in Windhoek auf
Besuch weilende Frau Dr. Sylvia ARNOLD-LEHMANN über die Aufgaben des
Auslandschweizersekretariats und die verschiedenen Institutionen und Hilfdienste, die
den Auslandschweizern zur Verfügung stehen.
Im Jahre 1972 stieg die Mitgliederzahl des Clubs auf über 100. Damals hatte u.a. die
Firma Alusuisse viele junge Leute, teils mit Familie, für ein Bauprojekt nach
Südwestafrika geschickt. Auch viele deutschsprachige Südwester wirkten sehr aktiv im
Club mit. Neben den alljährlichen 1. August-Feiern wurden verschiedene
Besichtigungen und Ausflüge organisiert, so zur Druckerei John Meinert, zum
Flughafen, zum Krankenhaus, zur Schokoladenfabrik Springer, Teppichknüpfereien und
zur katholischen Missionsstation. Dann ganz zum Schluss noch eine Spitalbesichtigung
auf Einladung der “Swiss Medical Unit” der UNTAG, des Übergangs-Hilfskorps der
Vereinten Nationen nach Erlangung der Unabhängigkeit.
An Wochenenden zog es die Schweizer in die interessante nähere und auch weitere
Umgebung: 1971 zum Hardapdamm, 1973 zur Spitzkoppe mit Buschmannzeichnungen
und Begegnung mit einem Geparden. 1974 in die Erongoberge. Weihnachten 1974
verbrachte eine Gruppe in der “Mondlandschaft” von Goanikontes am Swakop, 1975 im
ANVO-Jagdcamp mit Spurenlesen und Anpirschen auf Wild, und im Oktober 1981 im
Tsaobis-Leopardenpark bei Karibib, 1983 folgte ein Ausflug zu den heissen Quellen
von Gross-Barmen, 1985 ging man auf die Farm von Familie Kneubühler und 1986
zum Rehoboth Spa. Anlässlich der 700-Jahrfeier der Schweiz gab es am 12.10.1991
eine Zugfahrt nach Aris mit einer richtigen “Chämihütte” Atmosphäre. “rüedig” schön
und unvergesslich.
Kegeln und Schiessen gehörten, neben dem regulären Stammtisch, zu den beliebtesten
Veranstaltungen. Im Februar 1974 wurde sogar ein Kurs für Damen im Pistolenschiessen durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Konsulat in Kapstadt und dem
Eidg. Militärdepartement war es möglich, am 6.3.1976 das Eröffnungsschiessen mit
Karabiner und Sturmgewehren auf der Hamman-Schiessbahn durchzuführen, unter dem
bewährten Obmann Hans Rieder und dessen Stellvertreter und Schiessleiter Major J.
Simon. Unter dieser fachkundigen Leitung fanden jährlich die in der Schweiz üblichen
Schiessprogramme wie “Obligatorisches” und “Feldschiessen”statt. Leider zeigten sich
im Laufe der Jahre immer grössere Probleme mit Nachschub, Zusammenarbeit mit der
Armee, u.s.w., so dass die Sektion 1985 aufgelöst werden musste.
Präsidenten:
1969-1973
1973-1980
1980-1981
1981-1985
1986-1988
1988-1989
1989-1994
1995-
Dr. Hans W. Hartmann
Emmy Mutavdzic-Pulver
Willi Peter
Emmy Mutavdzic-Pulver
Eva Lubisch-Wagner
Willi Peter
Erika Morla
Peter Hess
Ehrenmitglieder:
29.4.1971
10.4.1974
20.4.1977
23.4.1980
17.4.1985
8.5.1987
29.8.1987
10.4.1992
Dr. med. vet. Markus Zschokke
Dr. Hans W. Hartmann
Wenter (Schnauz) Botscheider
Hans Rieder
Emmy & Milo Mutavdzic
Friedrich Albert Zöllner
Konsul Friedrich Ernst, Kapstadt
Eva Lubisch-Wagner.
Unter Verdankung aus der Festzeitschrift zum 25. Jubiläum des Schweizer Clubs
Südwestafrika/Namibia 1994
Weitere Ehrenmitglieder:
1995
1996
1996
1996
1996
1996
1996
Irmgard Metje
Generalkonsul Robert Müller und seine Gattin Margarethe
Willi Peter
Käthe von Quitzow
Erika & Horst Morla
Viktor Grimm
Kurt & Tilly Neuenschwander
gemäss Mitteilung des Schweizer Clubs Namibia.
VERSCHIEDENES
Wie ja nicht anders zu erwarten, ist nicht alles Gold was glänzt. So finden wir natürlich
auch unter den Schweizern ein paar schwarze Kühe:
1910 wurde gemäss Anzeige im Amtsblatt ein Färber aus dem Aargau aus der Kolonie
ausgewiesen, und im nächsten jahre ein Bautechniker aus Windhoek wegen
Unterschlagung gesucht. Er war vermutlich bereits in der Gegend von GrootfonteinOtavi auf dem Weg zum Kunene und Angola. 1913 wurde ein Pferdehändler aus dem
Zürichbiet wegen Diebstahls gesucht, sowie ein Handlungsgehilfe aus dem Baselbiet,
der angeblich bereits vor einem Jahre von dort nach Südwestafrika verzogen war.
Dann war da noch der Pilot Carl NAUER, der 1933 den Versuch unternahm, den
Flugrekord Kapstadt-Croydon in seinem Flugzeug “Pussy Moth” zu brechen. Er verliess
Kapstadt am 5.8.1933, verschwand aber irgendwo entlang der Südwestafrika-AngolaKüste. Suchaktionen verliefen erfolglos. Es war dieser Unfall, der einen bekannten
Journalisten veranlasste, diesen einsamen Küstenstrich die “Skelettküste”zu taufen. Es
wird berichtet, dass Nauer in Kapstadt an der 1. Augustfeier des dortigen Schweizer
Clubs und dann an einem Abendessen im Hause des Schweizerkonsuls teilnahm. Erst
nach dem Essen fiel es einem der Gäste auf, dass sich 13 Personen am Tisch
befanden…
Um nicht mit einer düsteren Note zu enden: Bereits 1910 wurden angeboten:
Knorr Suppenwürfel
Maggi’s Produkte
Lenzburg Conserven (Ausland Sortiment)
Ganz am Rand sei noch vermerkt, dass die Witwe des bereits 1916 an der Somme
gefallenen Erbauers von Schloss Duwisib bei Maltahöhe, Baron Hans Heinrich Wolf,
während des Zweiten Weltkriegs in der Schweiz Zuflucht fand.
In den 1950er Jahren weilte ein Bündner namens Hans WÜRTH eine Zeitlang in
Südwestafrika, wo er, finanziert durch einen reichen Deutschen in Johannesburg,
Charterflüge durchführte. Er war Segelflugbauer und Pilot.
Zuguterletzt finden wir einen mutmasslichen Schweizer, Christian TELLI, 1967 in
Tsumeb. Der Familienname Telli ist in Trins GR beheimatet. Von ihm ist nur bekannt,
dass er mit der Südafrikanerin Catrina Coetzee verheiratet war, und zwei Töchter in der
Lutherischen St. Martini Kapstadt taufen liess, Magdalene Gertruida Aletta geb.
12.6.1967 in Tsumeb und Elivina Ida geb. 24.1.1969 in Kapstadt.
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Nr. 11, S.3, und Nr.24, S.2)
Deutsch Südwestafr. Zeitung 1903-1905. (Solioz)
Swiss Social & Sports Club, Cape Town. (Sundry Newsletters)
NAMENSVERZEICHNIS
ADONI, Eugen
ÄBI, Adolf
AHRENS -WAGNER, Eva
ALUSUISSE
ANDERES, Willy Hugo
ARNOLD-LEHMANN, Dr. Sylvia
BADERTSCHER, Rudolf
BAULA, Linus
BAUMBERGER, Hans
BELLING, Helmut
BELLING-KYD gewesene TRAEN, Margarita
BILANG, René
BILLITER, Lucienne Erna
BITTER, Hermann Julius
BLÄTTLER, Alois, geb. 1878
BLÄTTLER, Alois, geb. 1926
BLÄTTLER, Annemarie
BLÄTTLER(heiratete KNOBLAUCH), Else
BLÄTTLER, Heinz
BLÄTTLER, Kurt Karl
BLÄTTLER (heiratete VAN ZYL), Roselotte
BLÖCHLIGER Alfred Rudolf
BOLT, Ida Louise (SR. MARIA THEODOLING)
BÖSCH, Otto
BOSSHARD, Eduard
BOTSCHEIDER-GRIMM, Elisabeth Emma
BOTSCHEIDER, Werner
BREITENMOOSER, Emil
BREITENMOOSER, Erwin
BROGLE (BROGLIE?), Josef
BROWN-BOVERI
BRUNSCHWILER, Albert
BUFF, B.
BÜHLER, Franz
BYLAND heiratete MESSERLI, Elisabeth Anna Martha
BYLAND, Paul
CALEGARI, Peter Andreas
DELAFONTAINE, Roland
DETTLING, Franz Karl
DETTLING, John
DEVAUD, Pater (Fr.) Josef David
DONAT, Emil
EBERLI, Ernst
EGGER, SR. JEANNE-AGNES
ELLER, Dr. B.M.
ERNI, Franz Herbert Josef
ERNI, Franz Sales
ERNI-ERNST, Margaretha
ERNI, Wilfred Georg Ernst
ERNST, Friedrich
ERNST, Hans Josef
FELSMANN, Fritz
FLÜCKIGER, Herman
FORSTER-ÖCHSLIN, Elsa
FORSTER, J.
FRATERNITÉ DES PETITS FRÈRES DE JÉSUS
FRATERNITÉ DES PETITES SOEURS DE JÉSUS
FREI, Carl
FREI, Ferdinand
FREY, Paul Alphons
FRIEDRICH, Arnold
FRIEDRICH, Meta Katharina
FRIES, Otto
FURRER, Alfred
GÄCHTER, Anton Arthur
GALL, Sr. Alice Bertha
GISLER, Anna (SR. THERÈSE-AGNES)
GRAF, Roland
GRIMM, Viktor
GROB, Heinrich Oskar
GRUBER, Francis
GUDEL, Rudolf
GYSIN (verheiratet mit MORLA), Erika
HAFNER, Bertha (SR. PAULE-ELISÉE)
HANSER, Ruth
HARTMANN, Dr. Hans Walter
HEILIGKREUZ SCHWESTERN VON MENZINGEN
HENZEN, Anna (SR. FRANZISKA)
HERZOG, Charles
HEUSSER, Heinz Theophil
HOFER, Johann
HOFMANN, Jean
HOHL, Luise
HOTEL CONTINENTAL
HOTEL STADT WINDHOEK
HOTEL THÜRINGER HOF
HUNZIKER, Eva
HÜSLER, Alfred
ISELIN, Dr. Heinrich Theodor
ISENRING, Pater (Fr.) Jakobus J.
JUCHLI, Dr. August
KASPAR, Emil
KATHOLISCHE MISSIONEN
KELLER, Herbert
KENDZIA-ANLIKER (gewesene WREDE), Ursula Emilie
KISTLER, Peter Anton
KNAUS, Hilda geb. NOBEL
KNAUS, (Sohn)
KNEUBÜHLER
KOLLER, Sr. Martha
KRÄHENBÜHL, Otto
KÜNZI, Elisabeth
KÜNDIG, Fanny (SR. LOUISE-ALPHONSE)
KÜNG, Alfred
KÜNG, Gustav Eduard Adolf Alfred
KÜNG, Maia Katharina
KYD, Gertrud
LARDELLI, Gianni
LEIMGRUBER, Anna (SR. GEROLDA)
LEUTENEGGER, Lt.
LIEB, Robert Walter
LINDER, Wilhelm
LIPP, Johann
LIPP-SCHWEIZER, Nelly
LUBISCH-WAGNER, Eva
LÜTHI, Hans Dierk
LÜTHI, Johann Franz Albrecht
LÜTHI, Johann Nils Richard
LÜTHI, Sabine Rose Magdalena
LUTZ, Heinrich
MARKTHALER, Herman
MEIER, Gottfried Traugot
MERIAN, Louis Theobaldus
MESSERLI-BYLAND, Elisabeth Anna Martha
MESSERLI, Hermann
MESSERLI, Rudolf
METJE, Irmgard Martha
METJE & ZIEGLER LTD.
MEYER, Alfred
MEYER, Ernst Johann
MONTAVON, Eugénie (SR. JOSEPH-ALEXIS)
MORLA-GYSIN, Erika
MORLA, Horst
MOSER, Norbert Paul
MÜLLER, Johann
MÜLLER, Josef
MÜLLER-GLOOR, Karoline
MÜLLER, Otto Walter
MÜLLER, Robert
MUTAVDZIC-PULVER, Emmy
MUTAVDZIC, Miloica
NAUER, Carl
NEBE, Eleonore
NEUENSCHWANDER, Kurt
NIKLAUS, Hans Albert
OBLATEN DES HEILIGEN FRANZ VON SALES
ÖCHSLIN-FORSTER, Elsa
ÖCHSLIN, Gerhard Gottfried
ÖCHSLIN, Gottfried
PESTALOZZI, Conrad A.E.
PETER, Willi
PROBST alias SCHULZ, Hans Heinz
PULVER, Gottlieb
RAPELLI, Francesco
RHEINISCHE MISSIONSGESELLSCHAFT
RIEDER, Hans
RITTER, Rudolf Ernst
ROSSIER, Marcel
ROSTETTER, Marianne E.
ROTHEN, P.
RUCH, Hans Werner
RUCH, Hans Werner (jun.)
RUCH, Hedwig
RÜEGG, Heinrich
RUTZ, Ernst
SAPPEUR, August Gottfried
SAPPEUR, Helga
SCHAMBERGER, August
SCHAMBERGER, Christa
SCHAMBERGER, Sybille
SCHAMBERGER, Wolf Paul
SCHÄR, René
SCHINZ, Dr. Hans
SCHMID, Bertha (SR. ANASTASIA)
SCHMID, Sr. Sophia
SCHOCH, Hermann Eugen
SCHUBIGER, Sr. Hulda Julia
SCHULTHEISS, Robert
SCHULTHEISS, Robert Georg
SCHULZ alias PROBST, Hans Heinz
SCHÜPBACH-GERBER, Johanna Helena
SCHÜPBACH, Paul Samuel
SCHWARZ, Alfred
SCHWARZ, Marie Louise
SEILER, Walter
SIEGRIST, Albert
SIMMENTALER KÜHE
SIMON, Jacques
SOLIOZ, Victor
STÄUBER, Otto Jakob
STOOB, Hugo Josef
TELLI, Christian
TRABER, Johann Anton
TRABER, Ida
TYRAEN-KYD, Margarita
TSCHUDIN, D.
URSCHELER, Albert Paul
VON ARX, Josef Anton
VON GARNIER, Dr. Christine
VON HALLWIL, Sigismund Thüring Franz
VON HALLWIL, Walter Carl Leopold
VON PESTALOZZI, Conrad A.E.
VON SALIS-SOGLIO, Diether Erich Bernhard
VON SALIS-SOGLIO, Edgar August Anton
VON WOLF, Baron Hans Heinrich
WALDER, Heinz
WALSER, Carl Wilhelm
WALSER, Cecilia Dinah
WALSER, Charles Adrian
WALSER, Cyrus William
WALSER, Julia Ottilia
WALSER, Leslie Wilhelmina
WALSER, Margaret Anna Nathalie
WALSER, Otto
WALSER, Rosa Agnes
WEBER, Pater (Fr.) Franz
WEBER, Franz Michael
WERNER, Rudolf
WIGGER, SR. AGNES
WIGGER-ZEENDER, Martha
WILDSCHEK, Johann Emil,
WILHELM, Jacques Pierre Georges
WISMER, August
WISMER-MEYER, Elisabeth Margaretha
WREDE, Gottfried
WREDE-ANLIKER, Ursula Emilie
WÜRTH, Hans
WULLIMANN, Rudolf Paul
ZSCHOKKE, Dr. Achilles Heinrich Markus
ZSCHOKKE-STRÄHLER, Margrit
ZURFLUEH, Pierre
ZWICKY, Hans
ZWICKY, Wilfred Herbert

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