des Pflegekonzeptes - Maria Hilf
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des Pflegekonzeptes - Maria Hilf
„Wer die Liebe hat, tut jedem Gutes, so wie er es wünscht, dass es ihm geschehe. Darin besteht das Wesen der Liebe.“ (Vinzenz von Paul) PFLEGEKONZEPTION Pflegeheim Maria Hilf Untermarchtal 1. Vorwort Ziel der Konzeption ist es, allen Mitarbeitern, Schwestern, interessierten Bewohnern und Angehörigen aufzuzeigen, wie im Pflegeheim Maria Hilf die Bewohner betreut und gepflegt werden. Zudem ist es ein Instrument zur Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung. 2. Einrichtung 2.1 Bau und Entwicklung „Am 21. März 1903 erfolgte nach langen Planungen die Grundsteinlegung von Maria Hilf. Der Bau schritt rüstig voran und bereits am 28.Mai 1904 konnte die Weihe von zwei Glocken für die neue Kirche erfolgen. Superior Hitzel nahm am 9. Oktober 1904 die Benediktion der neuen Räume vor. Am 10. Oktober war großer Umzug der alten und kranken Schwestern in das neue Maria Hilf. In einem provisorisch zur Kapelle hergerichteten Raum war am darauffolgenden 11. Oktober die erste hl. Messe.“ Soweit die Worte aus der Chronik von Maria Hilf. 100 Jahre Maria Hilf – ein schönes Jubiläum und noch schöner, dass genau 100 Jahre später Maria Hilf wieder einen neuen Abschnitt feiern durfte: das Pflegeheim Maria Hilf. Ende Juni 2004 konnte das Pflegeheim Maria Hilf bezogen werden. Die Gründe für diese Umstrukturierung lagen hauptsächlich in der klaren Trennung zwischen Pflegeheimplätzen und Wohnheimplätzen. 2.2 Räumliche Rahmenbedingungen Das Pflegeheim Maria Hilf setzt sich aus den Bauteilen G, H und J zusammen. Der Bauteil G wurde komplett umgebaut und in jedes Zimmer eine Nasszelle mit Dusche eingebaut. Im Bauteil H und J wurden vereinzelt Zimmer mit Duschen ausgestattet und eine neue Lichtrufanlage installiert. Alle Zimmer im Pflegeheim haben einen Telefon- und Fernsehanschluss erhalten. Der neue Eingangsbereich befindet sich im ehemaligen Refektor und ist nun die Pforte für das Pflegeund Wohnheim und Begegnungsraum für kleinere Feste und für den täglichen Kaffee- und Kuchenverzehr mit Besuch. Das Pflegeheim hat 76 Dauerpflegeplätze und zwei Kurzzeitpflegeplätze, die sich wie folgt verteilen: Im EG befindet sich der Wohnbereich St. Luise. St. Luise ist ein beschützter Wohnbereich mit 23 Plätzen, d.h. ein Wohnbereich für dementiell erkrankte Menschen. In St. Luise leben Schwestern und Bewohnerinnen aus der Umgebung gemeinsam in 15 Einzelzimmern und 4 Doppelzimmern. Im 1. OG ist der Wohnbereich St. Barbara. St. Barbara bietet 25 Bewohnerinnen und Bewohnern aus der Umgebung in 21 Einzelzimmern und 2 Doppelzimmern eine neue Heimat. Die zwei eingestreuten Kurzzeitpflegeplätze sind ebenfalls im Wohnbereich St. Barbara. Im 2. OG befindet sich der Wohnbereich St. Katharina. In St. Katharina leben 30 Schwestern in 24 Einzelzimmern und 3 Doppelzimmern. Auf jeder Etage befindet sich eine offene Etagenküche, ein Tagesraum, ein kleiner Aufenthaltsbereich und ein Pflegebad. Aufzüge, Lifter, Diagnostikgeräte für Blutzucker und Blutdruck sowie sämtliche zur modernen Pflege notwendigen Geräte sind vorhanden. Unser Garten bietet die Möglichkeit, ausgiebig spazieren zu gehen, an stillen Plätzen zu sitzen oder selbst tätig zu werden. 2.3 Zielgruppe Vor dem Hintergrund unserer Geschichte sehen wir unsere Aufgabe in der Pflege und Betreuung gebrechlicher und pflegebedürftiger alter Menschen, denen wir eine Heimat geben wollen. Die Grundlage unseres Wirkens ist die christliche Heilslehre. 2 2.4 Angebot der Einrichtung Wir gewährleisten, wenn gewünscht, in Zusammenarbeit mit unserem Hausgeistlichen und den Ordensschwestern, immer eine gute Seelsorge und geistliche Betreuung. Tägliche Gottesdienste und Rosenkranzgebete in unserer Hauskapelle werden gerne von den Bewohnern angenommen. Besonderen Wert legen wir auf Sterbebegleitung bei Tag und Nacht. Aus der Küche kommen jeden Tag frisch zubereitete Speisen, auch Schon-, Diät- und vegetarische Kost. Auf persönliche Vorlieben und Abneigungen wird Rücksicht genommen. Als Besonderheit bieten wir an den Geburtstagen für die BewohnerInnen und an den Namenstagen der Schwestern des Wohnbereiches besondere Kuchen oder Torten für den Nachmittagskaffee. Unsere hauseigene Waschküche gewährleistet eine reibungslose Versorgung mit frischer Wäsche und Kleidung. 2.5 Zusammenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit Wir arbeiten mit Ärzten, Apotheken, Krankengymnasten, Krankenhäusern, Masseuren, Fußpflegern, Friseuren, Fahr- und Rettungsdiensten zusammen. Der ehrenamtliche Besuchsdienst betreut in Absprache mit den Mitarbeitern die BewohnerInnen. Den Einwohnern des Ortes ermöglichen wir die Teilnahme am täglichen Gottesdienst und Rosenkranz in unserer Hauskapelle. Wir stehen den Angehörigen der Bewohner jederzeit bei Problemen zur Seite. Anregungen nehmen wir gerne an und setzen diese in Zusammenarbeit mit den Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern um. 3. Pflegekonzept 3.1 Leitbild des Trägers und der Pflege Wir verstehen uns als ein Haus mit einer langen Geschichte und unsere Aufgabe in der Pflege und Betreuung gebrechlicher und pflegebedürftiger alter Menschen auf der christlicher Grundlage. Unser Bestreben ist es, nicht nur die gesetzlichen Verpflichtungen zu erfüllen, sondern den uns anvertrauten Menschen einen schönen und würdigen Lebensabend zu ermöglichen. Orientierung gibt uns dabei das Leitbild der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal e.V. und die Leitlinien des Mutterhauses Untermarchtal. 3.2 Pflegeziele und daraus abgeleitetes Pflegeverständnis In unserem Haus und in unserem Handeln steht der Bewohner im Mittelpunkt Ganzheitlichkeit: Wir fördern die Ganzheitlichkeit der Bewohner durch eine räumlich - zeitlich - soziale Gestaltung des Lebensraumes. Wir dekorieren mit den Bewohnern das Haus der Jahreszeit und den kirchlichen Festen entsprechend. 3 Durch große Fenster und Balkone ermöglichen wir das Teilhaben an der Gartenpflege auch Bewohnern, die das Zimmer oder das Haus nicht mehr verlassen können. Wir veranstalten dem Jahreskreis entsprechende Feste, Vorträge und Feiern. Zeitliche Orientierung fördern wir durch große Uhren, Orientierungshilfen im Speiseplan, traditionelle Veranstaltungen entsprechend dem Kirchenjahr und dem Jahresverlauf (Sommerfest, Herbstfest, Weihnachten, u.s.w.). Sehr wichtig sind unsere täglichen Gottesdienste, deren Liturgie durchs Kirchenjahr führt. Pflegequalität: Wir sichern unsere Pflegequalität durch Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität. In unseren einzelnen Wohnbereichen sind die Verantwortungen durch klare, jedem Mitarbeiter bekannte Strukturen geregelt. Solidarität: Der Bewohner wird trotz all seiner Schwächen und Unvollkommenheit als voll- und gleichwertiger Mitmensch anerkannt und behandelt. Wir begleiten unsere Bewohner und deren Angehörige in ihrem täglichen Leben und ganz besonders in Lebenskrisen. Besonders im Sterben bieten wir den Sterbenden, dessen Angehörigen und unseren Mitarbeitern seelsorgerische Begleitung durch unsere Ordensschwestern und den Hausgeistlichen. Würde: Wir begegnen dem Bewohner und dessen Angehörigen stets höflich, mit Respekt und Einfühlungsvermögen und vermitteln Nähe und Distanz individuell. Denselben Umgangsstil bringen die Leitungskräfte ihren Mitarbeitern entgegen und pflegen die Mitarbeiter untereinander. Wir ermuntern die Mitarbeiter zur Offenheit, sichern Diskretion zu und verschaffen ihnen im weiten Rahmen Gelegenheit zur konstruktiven Kritik. Konflikte werden nach anerkannten Methoden alsbald aufgearbeitet. Selbstbestimmung: Mitarbeit und Mitbestimmung sind bedeutend für das Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden des Bewohners. Sie steigern auch die Zufriedenheit der Pflegenden. In Pflegeplanungsbesprechungen werden die einzelnen Schritte einer aktivierenden Pflege unter Einbeziehung der betroffenen Bewohnern festgelegt. Die Pflegemitarbeiter erklären dem Bewohner und / oder den Angehörigen die Probleme, bieten Problemlösungen an und stimmen mit ihm die Vorgehensweise ab. Selbständigkeit: Wir fördern die Selbständigkeit unserer BewohnerInnen durch eine aktivierende Pflege nach dem Grundsatz: "So viel Hilfe wie nötig, so wenig Hilfe wie möglich". 4 3.3 Personelle Rahmenbedingungen In unserem Haus beschäftigen wir Altenpflegerinnen, Krankenschwestern, Krankenpflegehelferinnen, Altenpflegehelferinnen, Schülerinnen, Zivildienstleistende und Praktikantinnen. Wir bieten interne Fortbildung in den Bereichen Pflege, Hauswirtschaft, Sicherheitstechnik, Brandschutz, Umgang mit Medikamenten, Erste Hilfe und Demenz an. Externe Fortbildung liegen für jeden Mitarbeiter frei zugänglich aus. Wir fördern die Fortbildung durch unsere Fortbildungsordnung. 3.4 Pflegetheoretische Fundierung Wir arbeiten nach der Pflegetheorie von Monika Krohwinkel, deren Grundlage das Pflegemodell der AEDL´s ist und der Maslow'schen Bedürfnispyramide. 3.5 Pflegemaßnahmen 3.5.1 AEDL nach Krohwinkel Mitarbeit bei ärztlicher Therapie und Diagnostik: Neben den pflegerischen Leistungen und der sozialen Betreuung erbringen wir die Leistungen der medizinischen Behandlungspflege, soweit sie nicht vom behandelnden Arzt selbst erbracht werden (§ 43 Abs. 2 und 3 SGBXI), nach Maßgabe der ärztlichen Verordnung. Ärztliche Verordnungen und deren Durchführung werden in der Pflegedokumentation festgehalten. Die Pflegefachkräfte halten sich strikt an die ärztlichen Anweisungen. Sie übernehmen nur solche Aufgaben, auf die sie fachlich vorbereitet sind, führen diese gewissenhaft aus, dokumentieren die Maßnahmen und überwachen die Wirkung. Wo nötig, geben sie dem Arzt sofort Rückmeldung. Kommunizieren: Kommunikation ist In-Beziehung-Treten. Menschen sind soziale Wesen und benötigen Austausch mit ihrer sozialen Umwelt. Kommunizieren umfasst Ausdruck und Verständnis von Sprache, Mimik, Gestik, Körperhaltung, körperliche Ausdrucksweisen und Kontakte. Schmerz kann alle anderen 5 Lebensbereiche überlagern und bestimmt maßgeblich die Lebensqualität des Betroffenen. Das InBeziehung-Treten und Kommunizieren der Mitarbeiter mit Bewohnern ist zentrales Merkmal einer lebensqualitätsfördernden Pflege. Demente Bewohner sprechen besonders gut auf Kommunikationsformen an, die durch Sensibilität für die Belange der Bewohner, Geduld, Einfühlungsvermögen und sich-Zeit-lassen gekennzeichnet sind. Durch entsprechende bauliche und technische Ausstattung und Hilfsmittel und besondere Schulung unserer Mitarbeiter unterstützen wir Bewohner mit verschiedenen Einschränkungen in ihren Kommunikationsmöglichkeiten. Wir tragen gut lesbare Namensschilder. Unsere Gemeinschaftsräume sind so ausgestaltet, dass sie nicht hallen. Wir stellen uns in der Kommunikation ein auf demente Bewohner sowie auf Bewohner mit Sinneseinschränkungen und mit Aphasie. Dabei wenden wir spezielle Methoden an (Basale Stimulation, Validation). Wir respektieren den Bewohner und wahren die Achtung vor ihm, indem wir ihn mit dem von ihm gewünschten Namen ansprechen und ihn grundsätzlich siezen – Bewohner, die ausdrücklich wünschen mit dem Vornamen angesprochen zu werden, sprechen wir nach Absprache mit den Angehörigen mit dem Vornamen an. Wir unterstützen unsere Bewohner, mit ihren Mitbewohnern, Angehörigen und Bezugspersonen Kontakt aufzunehmen und zu pflegen. Bewusste Kommunikation begleitet die gesamte Pflege. Wir wirken auf eine adäquate Schmerztherapie bei dem behandelnden Arzt hin und begleiten Bewohner gerade in seelischer Hinsicht, wenn sie (chronische) Schmerzen haben. Sich bewegen: Bewegung ist elementarer Ausdruck des Mensch-Seins. Menschen, deren Mobilität eingeschränkt oder verloren gegangen ist, erleben dies als starken Verlust. Mobilität ist eine Voraussetzung zur Teilhabe am öffentlichen und gemeinschaftlichen Leben. Bewegung ermöglicht Bewohnern selbst bei hochgradiger kognitiver Einschränkung ein gewisses Kompetenzerleben. Bewegungsfähigkeit steigert das Wohlbefinden und die Lebensqualität. Wir unterstützen die Bewohner bei ihrem Bedürfnis nach Bewegung. Entsprechend gestalten wir räumliche Voraussetzungen, beraten bei der Beschaffung geeigneter Hilfsmittel und binden dabei Angehörige mit ein. Bettlägerige Bewohner erhalten eine Lagerung, die ihren Bedürfnissen entspricht. Dekubitusgefährdete Bewohner lagern wir regelmäßig und achten auf Maßnahmen zur Erhaltung der Beweglichkeit der Gelenke. Wir arbeiten nach rückenschonenden Arbeitsweisen und sind in der Anwendung von Kinästhetik geschult. Orientiert an den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner geschehen Aktivierung und Mobilisierung zur Erhaltung oder Wiedererlangung von Beweglichkeit ständig bei allen pflegerischen Verrichtungen und bei der Betreuung als durchgängiges Prinzip. Ärztlich verordnete Therapie wird durch Krankengymnasten als Einzelbehandlung durchgeführt. Gruppengymnastik und Musiktherapie wird regelmäßig für alle Bewohner angeboten. Wandschmuck, Skulpturen und Bilder wählen wir so, dass sie von Sehbehinderten erkannt und von Rollstuhlfahrern betrachtet werden können. Rollstühle und Gehhilfen werden von Krankengymnasten und Pflegemitarbeitern in Zusammenarbeit mit den Ärzten individuell für jeden Bewohner/jede Bewohnerin ausgesucht und erprobt, so dass alle Bewohner optimal versorgt sind. Pflegemitarbeiter, Ärzte und Therapeuten bemühen sich gemeinsam, die Unruhe verwirrter Bewohner durch gezielte Bewegungs- und Beschäftigungstherapie und durch persönliche Zuwendung positiv zu beeinflussen. 6 Alle Pflegekräfte sind darüber informiert, dass Bewegung für ältere und behinderte Menschen aus vielerlei Gründen wichtig ist. Sich pflegen: Körperpflege ist ein elementares Bedürfnis jedes Menschen und kulturell und individuell geprägt. Sie ist Ausdruck von Selbständigkeit, dient der Körperhygiene und ist ein Übungsfeld zur Mobilisierung. Körperpflege ist ein sehr intimer Vorgang, den wir besonders respektieren und schützen. Wir stimmen den Zeitpunkt der individuellen Körperpflege mit dem Bewohner ab und unterstützen ihn, seine Körperpflegemittel, Kosmetika und Kleidung selbst auszuwählen. Die Sanitärräume der Bewohnerzimmer und das allgemeine Pflegebad verfügen über eine behindertengerechte Ausstattung. Hilfen bei der Körperpflege kombinieren wir mit persönlicher Zuwendung und Gespräch. Wir leiten den Bewohner zur Selbständigkeit an und führen prophylaktische Anwendungen durch. Wir achten auf eine regelmäßige Zahn-, Mund- und Prothesenpflege. Friseur und Fußpfleger kommen regelmäßig in die Einrichtung und betreuen die Bewohner nach ihren persönlichen Wünschen. Vitale Funktionen aufrechterhalten: Atmung, Kreislauf und Temperaturregulation sind zentrale physiologische Notwendigkeiten zur Aufrechterhaltung des Lebens. Störungen dieser Körperfunktionen können die Lebensqualität einschränken, aber auch rasch zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, in denen die Betroffenen meist Unruhe und (Existenz-) Angst erleben. Wir beobachten, messen und dokumentieren entsprechende Vitalwerte. Der Förderung der Atemfunktionen und der Kreislaufanregung wird besondere Bedeutung beigemessen. Symptome und Maßnahmen bei Atem-, Kreislauf- und Temperaturregulationsstörungen (Fieber, Schüttelfrost) sind allen Mitarbeitern bekannt. Alle Pflegekräfte der Einrichtung sind mit Notfallmaßnahmen vertraut. Essen und Trinken: Essen und Trinken ist Teil unserer Kultur, des sozialen Lebens und ein lebensnotwendiges Bedürfnis. Ess- und Trinkgewohnheiten sind mit persönlichen Abneigungen und Vorlieben verbunden, die durch individuelle biographische Erfahrungen geprägt sind. Der Eingangsbereich ermöglicht die Beköstigung der Heimbewohner und zusätzlicher Gäste bei besonderen Anlässen. In den Wohnbereichen befinden sich freundliche und geräumige Tagesräume mit wohnlicher und zweckmäßiger Möblierung, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind. Für den Einkauf der Lebensmittel, die Erstellung der Speisepläne für die verschiedenen Kostformen, für die Zubereitung der Speisen und Getränke sind Küchenfachkräfte angestellt, die an besonderen Fortbildungen im Blick auf die Ernährung und die Eßgewohnheiten alter Menschen teilgenommen haben. Für den hygienischen Transport und die Warmhaltung der Speisen sind besondere Thermowagen vorhanden. Auf das Tablettsystem ist bewusst verzichtet worden. Die Wohnbereiche erhalten von der Zentralküche die entsprechenden Lebensmittel und zubereitete Speisen, die immer -- außer bei strengen Diätformen -- Variationsmöglichkeiten je nach Geschmack und Appetit ermöglichen. Beim Mittagessen stehen den Bewohnern zwei Menüs zur Auswahl zur Verfügung. Für behinderte Bewohner sind Bettische und unterschiedliche Eß- und Trinkhilfen vorhanden, die ihnen ein möglichst selbständiges, sicheres und müheloses Herrichten und Aufnehmen der Nahrung und Getränke ermöglichen. Die Bewohner nehmen ihre Mahlzeiten gemeinsam in den Tagesräumen ein. Bewohner, die dies wünschen, und bettlägerigen Bewohnern servieren wir die Mahlzeiten auf ihren Zimmern. 7 Bei den gemeinsamen Mahlzeiten ist ein Pflegemitarbeiter anwesend, der unterstützt, zum essen ermuntert und auf ausreichende Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme achtet. Wir begegnen Schluckstörungen mit rehabilitativer Hilfestellung. Sondenkost wird fachlich und hygienisch einwandfrei aufbereitet und verabreicht. Bei Verweigerung von Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme beraten wir zusammen mit Bewohner und Angehörigen, dem behandelnden Arzt Ursachen und geeignete Lösungsmöglichkeiten, die den Wunsch und Willen des Bewohners respektieren. Ausscheiden: Das Ausscheiden ist ein natürlicher Stoffwechselvorgang. Bei Urin- und Stuhlausscheidungen empfinden besonders ältere Menschen Scham und Peinlichkeit, gerade dann, wenn sie dabei auf Hilfe angewiesen sind oder die Kontrolle über ihre Ausscheidungen verloren haben. In unserem Heim haben alle Bewohner Zugang zu rollstuhl- und behindertengerechten Toiletten und Sanitärräumen. Wir leisten diskrete Hilfestellung, achten das Bedürfnis nach Intimität und respektieren auftretende Gefühle. Bei Bedarf beobachten und bilanzieren wir regelmäßig Urin- und Stuhlausscheidung und dokumentieren diese. Wir setzen auf natürliche Mittel zur Obstipationsprophylaxe (ausreichende Flüssigkeits-zufuhr, ballaststoffreiche Kost, ausreichende Bewegung). Die Inkontinenz-versorgung passen wir individuell an. Katheter und Stoma versorgen wir fachgerecht. Wir gewährleisten eine fachgerechte Pflege bei krankheitsbedingten Ausscheidungen, wie Erbrechen, Schwitzen, Auswurf. Besonders schwierige Situationen gehen mehrere MitarbeiterInnen gemeinsam an. Auf Mitarbeiter, die aufgrund ihrer augenblicklichen Disposition (z.B. Schwangerschaft) weniger belastbar sind, wird dabei Rücksicht genommen. Die Betreuung während der Nacht bedarf besonderen Einfühlungsvermögens. Die Bewohner wissen, dass die Pflegekräfte auch nachts "im Dienst" sind und so bald wie möglich auf ihren Klingelruf hin kommen, bei der Benutzung des Nachtstuhls oder der Toilette gern behilflich sind oder -- wo nötig -eine Stomaversorgung oder einen Wäschewechsel durchführen. Es ist für die Pflegekräfte im Tag- und Nachtdienst selbstverständlich, dass jede Stuhlentleerung dokumentiert wird und alle individuellen Besonderheiten und Abweichungen von der Norm in Bezug auf die Ausscheidungen in die Pflegedokumentation eingetragen werden. Die Pflegefachkräfte achten darauf, dass bei Besonderheiten oder Unklarheiten umgehend der Arzt benachrichtigt wird, evtl. Ausscheidungen für ihn aufbewahrt bzw. auf seine Anweisung hin für Untersuchungen fachgerecht gewonnen und an die Praxis weitergeleitet werden. Sich kleiden: Die Art sich zu kleiden wird von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren wie Gewohnheiten, Beruf, Geschmack, gesellschaftlicher Umgang, Tradition, Figur und Beweglichkeit, Stimmungslage usw. beeinflusst. Die Auswahl der Kleidung ist ein wichtiger Teil der Selbstbestimmung. Wir unterstützen unsere Bewohner bei der Auswahl der Kleidung. Wir beraten bei der Anschaffung pflege- und behindertengerechter Kleidung, die dem persönlichen Geschmack des Bewohners entspricht. Bei den Mahlzeiten benützen wir zum Schutz der Kleidung Esschürze. Die Reinigung und Pflege der Bewohnerkleidung ist in der Hauswirtschaftskonzeption geregelt. Ruhen und Schlafen: Ruhen und schlafen sind lebensnotwendiger Ausgleich zur Aktivität und Wachsein. Im Schlaf mit seinen unterschiedlichen Phasen des Tiefschlafs und der Traumzeit erholt sich der Mensch, seine 8 körperlichen und seelischen Kräfte werden regeneriert. Jeder Mensch hat einen ihm eigenen Schlafrhythmus, auch Schlafbedürfnis und Schlafbedarf sind individuell verschieden. Bei der Strukturierung des Tages wird darauf, soweit dies möglich ist, Rücksicht genommen. Wir ermöglichen Rückzug und Ruhepausen während des Tages. Aktive Tagesstrukturierung fördert den natürlichen Zeit- und Lebensrhythmus. Essen- und Bettgehzeiten orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen und berücksichtigen die kürzeren Nachtruhezeiten alter Menschen. Der Nachtdienst vermittelt durch kleine Gespräche beim Abendrundgang Sicherheit und Geborgenheit. Tag und Nacht haben durch mobilisierende und aktivierende Pflege auch für schwerstpflegebedürftige BewohnerInnen eine unterschiedliche Bedeutung. Die Arbeit wird so organisiert, dass die Zeit des Beginns der Nachtruhe und des morgendlichen Wachwerdens individuell verschieden und ruhig gestaltet werden können. Auftretenden Schlafstörungen wird zuerst mit natürlichen Mitteln begegnet (beruhigende Zuwendung, Gabe von pflanzlichen Präparaten und Tees, ggf. Kaffee oder eine kleine Zwischenmahlzeit.) Die Gabe von Schlaf- und Beruhigungsmitteln wird möglichst vermieden und geschieht nur auf ärztliche Anweisung. Beim Auftreten einer Umkehrung des Tag-/Nacht-Rhytmus bei dement veränderten Bewohnern wird im Rahmen der Pflegeplanung nach individuellen Lösungen gesucht. Sich beschäftigen: Die Gestaltung der Zeit beeinflusst das Leben des Menschen existentiell; sie hängt eng zusammen mit dem Gefühl, sinnvoll oder sinnlos zu leben, nützlich oder unbrauchbar zu sein. Die zeitliche Orientierung unterstützen wir durch verschiedenartige natürliche Temporalzeichen. Neben Tageszeitung, Kalender, Speiseplan, Uhren sollen vor allem Sichtbeziehungen nach draußen, Aufenthalte im Freien und jahreszeitliche Feste und Veranstaltungen dazu beitragen, dass gerade demente Menschen eine gewisse zeitliche Orientierung erlangen. Allen Bewohnern soll im Rahmen ihrer biographischen Gewohnheiten, Interessen und Möglichkeiten ein Angebot für eine sinnvolle Betätigung gegeben werden, die fordert und fördert, ohne zu überfordern. Wir machen Angebote im Bereich hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Bewegung, Gymnastik und Aktivitäten im Freien, gestalterischen Tätigkeiten, Singen und Musizieren, geistige Übungen und religiöse Begleitung. Sowohl der Rückgriff auf vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten als auch die Ermutigung zur Kreativität werden mit viel Phantasie genutzt, um die Bewohner zu motivieren. Jede und jeder wählt selbst aus zwischen den Angeboten und hat die Freiheit, sich auch für das Nichtstun zu entscheiden, wenn dies seinen Vorstellungen am meisten entspricht. Sich als Mann oder Frau fühlen: Erziehung und Gesellschaft prägen unser geschlechtsspezifisches Rollenverständnis und -verhalten. Das Geschlecht ist eines der wichtigsten Merkmale der Identität: "Mensch sein heißt Mann oder Frau sein". Der Wunsch nach Liebe, Nähe, Zärtlichkeit und Sexualität besteht im Alter fort. Pflege soll zu einem lebensbejahenden Selbstverständnis als Mann oder Frau beitragen. Durch die räumliche Gestaltung von Bädern und Sanitärräumen tragen wir zum Schutz der persönlichen Privat- und Intimsphäre bei. Es besteht die Möglichkeit, dass Paare zusammen wohnen. 9 Wir respektieren die jeweils individuelle geschlechtliche Identität der Bewohner mit all ihren lebensgeschichtlichen Erfahrungen und Prägungen. Wir gehen behutsam um mit körperlichen Veränderungen, die durch Alter, Krankheit und Behinderung bedingt sind. Bei allen pflegerischen Verrichtungen legen wir stets großen Wert darauf, dass die Intimsphäre und das Schamgefühl der Bewohner geachtet wird, und berücksichtigen ihre Wünsche nach einer männlichen oder weiblichen Pflegekraft. Selbstverständlich unterstützen wir alle Bewohner dabei, dass ihre Kleidung und Frisur ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen als Mann oder Frau entspricht. Für eine sichere Umgebung sorgen: Jeder Mensch braucht zum Leben ein umfassendes Gefühl von Sicherheit. Dazu gehören äußere Faktoren, wie soziale Sicherheit, Eingebundenheit in ein soziales System, verlässlicher Rahmen und eine Umgebung, die Freiheit gewährleistet, Gefahrenpunkte eingrenzt und innere Bedürfnisse berücksichtigt. Heimbewohner benötigen dabei in einem besonderen Maße Fürsorge, da es ihnen oft schwerfällt, ihre Sicherheit selbst zu organisieren, Gefahrenpunkte zu erkennen und mit Gefühlen von Unsicherheit umzugehen. Wir beachten Unfallverhütungs-, Brandschutz- und weitere Sicherheits-vorschriften sowie hygienische Anforderungen. Wir erkennen und unterstützen die individuellen Sicherheitsbedürfnisse der Bewohner. Die Verabreichung von Medikamenten erfolgt nur nach vorheriger ärztlicher Verordnung. Arzneimittelbestimmungen werden angewandt. Die Regelungen zur Schweigepflicht und zum Datenschutz werden von jedem Mitarbeiter eingehalten. Alle persönlichen Bewohnerinformationen und die Pflegedokumentation behandeln wir streng vertraulich. Heimbewohner können vertrauen, dass freiheitsentziehende Maßnahmen nur im gesetzlich abgesicherten und ethisch vertretbaren Rahmen angewendet werden. Soziale Bereiche des Lebens sichern: Der Mensch ist ein soziales Wesen und auf soziale Kontakte und Beziehungen angewiesen. Das Verlassen eines gewohnten Lebensumfelds und Beziehungsgeflechts stellt eine grundlegende Lebensveränderung dar, bei der pflegebedürftige Menschen in besonderem Maße auf Hilfe angewiesen sind. Wir unterstützen Heimbewohner, bewährte soziale Beziehungen zu pflegen und neue Kontakte aufzubauen. Wir wissen und beachten, dass Bewohner soziale Kontakte nur dann eingehen und aufrecht erhalten können, wenn eine individuelle Regelung von Nähe und Distanz möglich ist. Die Bewohner können ihr Zimmer individuell gestalten, vertraute Gegenstände und Möbelstücke mitbringen. Wir regen Heimbewohner und Angehörige an, eine vertraute und wohnliche Atmosphäre zu schaffen. In Doppelzimmern achten wir darauf, dass jeder Bewohner seinen persönlichen Privatbereich beibehalten kann, Aufenthaltsräume stehen allen Bewohnern zur Verfügung. In den Wohnbereichen initiieren wir regelmäßig Gruppenaktionen und ermuntern und unterstützen die Bewohner daran teilzunehmen. Es ist uns wichtig, das soziale Umfeld und die Biographie des Bewohners kennen zu lernen. Wir laden Angehörige und Bezugspersonen zu Festen und Feiern ein. Der Besuch von Heimbewohnern ist zu jeder Zeit möglich und wird von uns gerne gesehen. Im gemeinsamen Aufenthaltsraum steht ein Fernsehgerät und Radio. Wir achten darauf, dass durch diese Medien keine permanente Geräuschkulisse erzeugt wird, welche die Kommunikation behindert und für Hörbehinderte und Demente eine Störung und Unruhequelle darstellt. Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen: Menschen machen im Laufe ihres Lebens immer wieder existentielle Erfahrungen, die positiv und auch negativ erlebt und verarbeitet werden. Persönliche Lebenserfahrungen, Weltanschauungen und religiöse Einstellungen fördern oder hemmen den Umgang und die Auseinandersetzung mit diesen Erlebnissen und damit verbundenen Gefühlen. Wir schaffen Bedingungen, die es den Bewohnern ermöglichen, sich mit ihren persönlichen Lebensthemen und Lebenserfahrungen zu beschäftigen, und unterstützen sie durch einen sensiblen Umgang mit ihrer Biographie. Wir nehmen religiöse Bedürfnisse der Bewohner ernst und ermöglichen deren Erfüllung unabhängig von Konfession oder weltanschaulicher Prägung. Bewohnern, die Gottesdienste besuchen möchten, 10 sind wir behilflich. Unsere Ordensschwestern und der Hausgeistliche leisten seelsorgerischen Beistand. Viele pflegebedürftige Bewohner müssen schwere körperliche Beeinträchtigungen und Einbußen hinnehmen, die seelisches Leid verursachen und sie als Menschen auf die Begrenztheit ihrer Existenz zurückwerfen. Auf dieser Ebene begegnen sich Bewohner und Mitarbeiter als Menschen und in ihrer Individualität. Insofern spiegeln sich existentielle Erfahrungen des Bewohners in uns selbst wieder. Damit setzen wir uns bewusst auseinander und achten auf eine angemessene Selbstpflege. Wir tragen Sorge dafür, dass Heimbewohner im Sterben menschliche und seelsorgerische Begleitung erfahren. Pflegerische Arbeit wird so organisiert, dass die Pflege eines sterbenden Heimbewohners vorrangig ist. In der Einrichtung gibt es Mitarbeiter, die fähig und bereit sind, mit dem Bewohner/ der Bewohnerin Gespräche über Sinnfragen zu führen, auch verdrängte und verschüttete religiöse Erfahrungen (z.B. Schuldgefühle) anzusprechen und Hilfe zur Bewältigung anzubieten. 3.5.2 Besondere Pflegesituation Wir vermitteln dem neuen Bewohner beim Heimeinzug, dass wir uns über seinen Einzug freuen. Wir klären alle organisatorischen Fragen vor dem Einzug mit dem Bewohner selbst oder mit den Angehörigen ab. Durch das vorhergehende Einrichten des Zimmers vermitteln wir das Gefühl in sein vertrautes Heim zu kommen. Freiheitsbeschränkende Maßnahmen bedeuten einen erheblichen Eingriff in das Freiheitsrecht eines Menschen. Sie führen meist zu gravierenden psychischen Beeinträchtigungen, verschlechtern das Vertrauensverhältnis der Bewohner zum Pflegepersonal und tragen vielmals zu einer Reihe von gesundheitlichen Gefahren bei. Wir sind stets bestrebt, die schwerwiegenden und weitreichenden Konsequenzen von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen so weit als möglich zu vermeiden bzw. zu begrenzen. Unser oberstes Ziel ist es, für alle Bewohner eine menschenwürdige Pflege zu gewährleisten, die Balance zwischen weitestgehender individueller Freiheit und größtmöglicher Sicherheit sucht. Freiheitsbeschränkende Maßnahmen führen wir nur nach Anordnung des Betreuers bzw. Genehmigung des Gerichtes durch. Die Anordnung von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen ist ausschließlich bei Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen möglich. Um gesundheitliche Schäden bei dementen Bewohnern zu vermeiden, handeln wir in Notsituationen dem Notstandsgesetz entsprechend. Das Sterben gehört zu unserem menschlichen Entwicklungsprozess unausweichlich dazu. Sterbebegleitung ist die Wegbegleitung bis an die uns erfahr- und erlebbare Grenze des Lebens. Sie setzt die eigene Auseinandersetzung mit der Endlichkeit voraus und die Bereitschaft, für die Ängste und Erfahrungen des Sterbenden offen zu sein. Für uns ist die Pflege, Betreuung und Begleitung von Sterbenden und deren Angehörigen eine unserer wichtigsten Aufgaben. Wir übernehmen die körperliche Pflege des sterbenden Bewohners vorsichtig, behutsam und dem Bedarf und Wunsch entsprechend. Wir besprechen mit dem Arzt und den Angehörigen palliativmedizinische Maßnahmen zur Linderung und Behebung von Leiden. Wir gewährleisten durch unsere Ordensschwestern, unseren Hausgeistlichen und unseren, aus dem christlich-katholischen Umfeld kommenden Mitarbeitern, eine den Wünschen, Vorstellungen und Ansprüchen der Sterbenden entsprechende Sterbebegleitung. Aktive Sterbehilfe lehnen wir ab. 11 In der persönlichen Auseinandersetzung mit Leid und Tod unterstützen wir unsere MitarbeiterInnen und schaffen Möglichkeiten, belastende Situationen zu thematisieren. 3.6 Organisation und Planung der Pflege Wir arbeiten mit dem Pflegesystem der Beziehungspflege. Jeder Mitarbeiter betreut im Früh- und Spätdienst eine bestimmte Anzahl von BewohnerInnen in sämtlichen Bereichen des täglichen Lebens. Pflegehilfskräfte arbeiten unter Anleitung einer Pflegefachkraft. Die Speisenverteilung erfolgt gemeinsam für den gesamten Wohnbereich. Die Pflegefachkräfte sind unter Verantwortung der verantwortlichen Pflegefach-kraft für die Pflegeplanung zuständig. In den regelmäßig stattfindenden Pflegeplanungsbesprechungen besprechen wir Probleme und vorhandene Ressourcen des einzelnen Bewohners, sammeln Pflegediagnosen und formulieren daraus resultierende Pflegeziele. Hieraus ergibt sich die Planung der Maßnahmen. Nach der Durchführung, die wir in unserem Dokumentationssystem dokumentieren, evaluieren wir unsere Planung und verändern ggf. unsere Ziele. Durch Gespräche und Einladungen zu Pflegeplanungsbesprechungen beziehen wir Bewohner und Angehörige in den Pflegeprozess ein. Wir arbeiten in unserer Einrichtung mit einem selbstentwickelten, standardisierten Dokumentationssystem. Bei Veränderungen kann es schnellstens auf die veränderte Situation angepasst werden. Dadurch ist es jederzeit genau auf unsere Heimsituation zugeschnitten. 3.7 Pflegemanagement Wir arbeiten mit dem kooperativen Führungsstil. Dazu übertragen wir Verantwortung und die dazugehörende Kompetenz. Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, sich durch Besprechungen, persönliche Gespräche mit einzubringen Die hausinterne Zusammenarbeit zwischen den Wohnbereichen wird sichergestellt durch Wohnbereichsbesprechungen, Protokolle, Leitungsrunden, Formulare, Handbuch und Übergaben. In allen Bereichen regelt der Dienstplan die Arbeitszeit. Es liegen Wunschhefte aus. Für jeden Bereich werden Ende des Jahres die Besprechungstermine und Fortbildungen für das nächste Jahr festgelegt. Übergabegespräche finden in jedem Wohnbereich bei Schichtwechsel (Nachtdienst -> Frühdienst, Frühdienst -> Spätdienst, Spätdienst -> Nachtdienst) statt. In gemeinsamen Pflegebesprechungen legen wir die Handlungsbereiche der Mitarbeitergruppen fest, innerhalb derer die Mitarbeiter eigenständig und eigenverantwortlich arbeiten. Wir sichern die Durchführung von Anordnungen durch den Arzt oder Vorgesetzten durch schriftliche Dokumentation und Weitergabe. Die Verantwortung übernimmt hierfür die Schichtführung. 3.8 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung Wir verstehen Qualität als Gesamtheit aus Struktur, Prozess und Ergebnis. Wir sichern und verbessern unsere Pflegequalität durch QAP – Qualität als Prozess und externe Beratungsfirmen (Frey-Akademie, Larete – CH, Kinaesthetics movement-learning-health GmbH). Unsere Mitarbeiter nehmen an Weiterbildungen teil. Pflegestandards für die Grund- und Behandlungspflege, sowie Pflegediagnosen wurden selbst entwickelt. 12 4. Schlusswort Dieses Konzept beschreibt den Sollzustand. Wir erleben auch Situationen, in denen Inhalte des Konzeptes aus personellen, finanziellen oder sonstigen Gründen vorübergehend nicht möglich sind. „Strebe danach, dass alles, was du sagst und tust, von Herzen kommt.“ Vinzenz von Paul 29.08.2006 / Schwester Patricia Baumann, Heimleitung 13