HU MOR HU MOR - Evangelische Kirchengemeinde Berkheim

Transcription

HU MOR HU MOR - Evangelische Kirchengemeinde Berkheim
GEMBRIEF
EINDE
NACHDENKLICHES
Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,
und auch etwas zum Verdauen.
der evangelischen Kirchengemeinde Berkheim
Schenke mir die Gesundheit des Leibes
mit dem nötigen Sinn dafür,
ihn möglichst gut zu erhalten.
Ich freue mich und freue mich
Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile fremd ist,
die kein Murren kennt
und kein Seufzen und Klagen,
und lass nicht zu,
dass ich mir allzuviele Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas,
das sich „Ich“ nennt.
Herr, schenke mir Sinn für Humor,
gib mir die Gnade,
einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.
Thomas Morus
Thomas Morus wurde im Jahre 1535 mit 57 Jahren hingerichtet.
!
Seinen Humor, für den Thomas Morus bekannt war, hatte er sich bis zuletzt
bewahrt. Eine Anekdote erzählt, dass er den Henker bei seiner Hinrichtung
gebeten habe, beim Zuschlagen mit dem Beil auf seinen Bart zu achten, da
dieser keinen Hochverrat begangen habe.
Sommer 2009
PERSÖNLICH GESAGT
PERSÖNLICH GESAGT
Liebe Leserinnen und Leser,
w
w o ran merkt man eigentlich, dass
einer Christ ist? Diese Frage wird mir
in letzter Zeit so oft gestellt, dass ich
begonnen habe, über das Problem,
das offensichtlich dahinter liegt, nachzudenken.
Ich glaube, die Beobachtungen des
jüdischen Philosophen Spinoza (16321677) treffen für mich einen wunden
Punkt:
Die Menschen, die mit uns leben, die
wir uns Christen nennen, erwart e n
etwas anderes als den üblichen Streit.
Der Unterschied zwischen Reden und
Tun, zwischen Anspruch und Wirklichkeit dürfte eigentlich nicht sein. Noch
schmerzlicher wird es, wenn über uns
vom „christlichen Getue“ oder von der
„Freundlichkeit, die gar nicht so gemeint ist“ gesprochen wird, die aber
als Beweis von Unehrlichkeit empfunden werden kann.
mert hat, sagte oft, wie ein Christ auch
im Alltag sich verhalten sollte, nämlich
Fröhlich sein, Gutes tun,
Die Spatzen pfeifen lassen.
Friedrich Weinmann
„Ich habe mich oft darüber gewundert, dass Leute, die sich rühmen, die
christliche Religion zu bekennen,
also Liebe, Freude, Frieden, Mäßigung
und Treue gegen jedermann,
dennoch in der feindseligsten Weise
miteinander streiten und
täglich den bittersten Hass
gegeneinander auslassen.“
2
Und dass du dahinter bist und daneben und davor und darüber und in uns.
Ich freue mich, Herr,
ich freue mich und freue mich.
Diese fröhliche Ursprünglichkeit einer
christlichen Lebensgestaltung ze i g t
sich auch in einem Gebet aus We s tafrika, das in unserem Gesangbuch
(Seite 815) abgedruckt ist:
Herr, ich werfe meine Freude wie Vögel
Wirkungen sind auch ein Stück Wirklichkeit, das sollten wir uns immer
bewusst sein. Wenn Jesus z.B. nur auf
die von ihm erwarteten Wirkungen
bedacht gewesen wäre, dann hätte er
z. B. nicht mit den Zöllnern gefeiert
(damals unterstes Niveau!), sich mit
Frauen umgeben und salben lassen,
nie frohe Feste gefeiert. Andererseits
hat er nie seinen Gott verleugnet, man
wusste immer, woran man war.
So könnten auch wir, weil wir ihm
nachfolgen wollen, voller Freude und
Dankbarkeit unsere Zeit gestalten. Wir
könnten z.B. uns freuen, dass wir hier
leben dürfen, dass wir uns viele Sorgen nicht machen müssen. Wir brauchen nicht mit Leichenbittermiene den
Tag beginnen.
Herr, ich freue mich an der Schöpfung
Die Redaktion des Gemeindebriefs
wünscht Ihnen, dass diese Freude
auch und vor allem in der kommenden
S o m m e r zeit zum Ausdruck kommt.
Ihr Friedrich Weinmann
an den Himmel. Die Nacht ist verflattert,
und ich freue mich am Licht.
Aus dem Inhalt:
Deine Sonne hat den Tau weg geb rannt, vom Gras und von unsere n
H e r zen. Was da aus uns kommt, was da
um uns ist, an diesem Morgen, das ist
Dank.
Herr, ich bin fröhlich heute am Morgen.
Die Vögel und Engel singen, und ich
j u b i l i e re auch. Das All und unsere
H e r zen sind offen für deine Gnade. Ich
fühle meinen Körper und danke, die
Sonne brennt meine Haut, ich danke.
Das Meer rollt gegen den St rand, ich
danke. Die Gischt klatscht gegen unser
Haus, ich danke.
Humor in der Bibel
In Dir ist Freude
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Kann denn Lachen Sünde sein?
7
Osterlachen
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Humor/Comic
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I n t e rview mit dem Citypfarrer
– Kirchenkabarett –
10-11
Lachender Engel
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Humor/Comic
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So ist das Leben
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Aus der Arbeit des
Kirchengemeinderats
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Abschied Dekan Kaufmann
Pater Don Bosco, der sich vor allem
um straffällige Jugendliche geküm-
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16-17
Ausstellung Klöster und
Pfleghöfe in Esslingen
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Wußten Sie schon, dass...
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Termine
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HUMOR
Die Bibel
HUMOR
UND DER
HUMOR, DIE FREUDE, DAS L ACHEN
Gefällt Ihnen dieses Bild?
Ein amerikanischer Po rträtist hat einen lachenden Jesus gezeichnet. Ganz natürlich, ganz
menschlich ist Jesus dargestellt. Ein junger
Mann, der mir ins Gesicht strahlt. So habe ich
Jesus noch nie auf einem Bild gesehen.
Unabhängig davon, wie ich dieses Bild finde.
Oberflächlich vielleicht oder geschmacklos,
vielleicht sogar blasphemisch. Unabhängig
davon, ob Jesus so ausgesehen hat wie dieser
amerikanische Porträtist sich ihn vorstellt.
Unabhängig davon hat mich dieser dargestellte
Jesus mit seinem Lachen bestochen.
Einer, der lacht, kann auch mitweinen
Hat Jesus so lachen können? Klar ist: Jesus hatte es damals nicht leicht. Er verkündigte eine
Botschaft, die vielen nicht passte. Kritik an dem,
wie er lebte, was er predigte, gab es von allen
Seiten. Er forderte Menschen zur Umkehr auf. Er
nahm sich Zeit für die Notleidenden und
Kranken. Er hat geweint, als er am Grab seines
Freundes Lazarus stand. Er war ve r z weifelt am
Abend seiner Verhaftung und am Kreuz. Aber
sollte er deswegen nicht gelacht haben? Die
Evangelien berichten nicht ausdrücklich davo n .
Aber sicher nicht deswegen, weil Jesus nie
gelacht hat. Ich kann und mag mir das nicht vo rstellen. Nur ein Mensch mit Lebensfreude und
einer gehörigen Po rtion Optimismus kann die
Menschen bewegen, ihm zu folgen. Nur einer
der guten Mutes seine Sache tut, kann andere
von dieser überzeugen. Nur einer, der lacht,
kann auch mitweinen. Die Evangelien erzählen,
dass Jesus gerne Feste gefeiert hat. Sollte er da
mit Leichenbittermiene unter den Gästen
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gesessen haben? Und warum machte er aus
Wasser Unmengen guten Weins bei der
Hochzeit in Kana, wenn er das dann hinterher
hätte verurteilen müssen? Die Hörer Jesu haben
sicher über manche seiner Aussprüche
geschmunzelt, etwa über den „Balken im eigenen Auge“ oder „das Kamel, das eher durch
ein Nadelöhr geht.“ Oder wenn Jesus zu den
Phärisäern, die für ihren Gesetze s g e h o r s a m
bekannt waren, spricht „ ... die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt.“ Sonst konnte
er aber auch scheinbar desinteressiert Kreise in
Sand malen, statt mit den Pharisäern zu diskutieren. Jesus war provokant, geistreich und eben
auch humorvoll. Darum hatte er soviel Zulauf.
Humorvolle Geschichten der Bibel
Auch sonst hat die Bibel Humor. Da findet man
z.B. die Geschichte vom Turmbau zu Babel: Die
Menschen bauen einen Turm, der bis zum
Himmel reichen soll und dann steigt Gott vom
Himmel hera b, um sich das Türmchen mal eben
anzusehn (1. Mose 11). Humorvoll erzählt wird
auch die Geschichte von Bileam und seinem
Esel, der auf einmal sprechen kann und Bileam
aus einer brenzligen Situation rettet (4. Mose
22). Und Jona wird drei Tage im Wal geläutert
und nicht nur Kinder stellen sich das Bild vor,
wie der Wal Jona dann in einem großen Bogen
auf’s Land spuckt. Ebenso hat die Lebensweisheit des Sprüchebuchs manchmal komische Züge. Beispiel: „Wer vorübergeht und sich
mengt in fremden Streit, der ist wie einer, der
den Hund bei den Ohren zwackt“ (Sprüche
26,17) Oder: „Ein Fauler wendet sich im Bett
wie die Tür in der Angel“ (Sprüche 26,14).
Die Bibel redet auch über das Lachen. Abraham
und Sara lachen zweifelnd und ungläubig, we i l
ihnen ein Kind verheißen wird, wo sie selbst
doch eigentlich zu alt sind, überhaupt eines zu
bekommen. Gott lässt sie gewähren, verurteilt
sie dafür nicht und setzt seine Absichten trotz
aller menschlichen Zweifel doch durch. Er
schenkt Abraham und Sara einen Sohn und
damit ein wirkliches, fröhliches Lachen. Und so
nennen sie auch ihren Sohn Isaak – „Gott lacht“
oder: „Gott möge lachen“. Das befreite, fröhliche Lachen ist ein Zeichen des Heils. In Psalm
126 heißt es: „Wenn der Herr die Gefangenen
Zions erlösen wird, so we rden wir sein wie die
Träumenden. Dann wird unser Mund voll
Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein“
(Ps 126,1.2). Und Jesus sagt: Selig seid ihr, die
ihr jetzt weint, ihr we rdet lachen (Lk 6,21).
Ostern lädt mich zum Lachen ein
Die Bibel hat Humor, aber sie ist kein Witzebuch. Die Bibel weiß um das Weinen, aber auch
um das Lachen. Sie steht dem Lachen kritisch
gegenüber, wenn es ein Auslachen ist, ein
Verspotten. Denn Jesus mußte es sich gefallen
lassen, dass Soldaten ihn in einen Purpurmantel hüllten, ihm eine Dornenkrone aufsetzten und ihn verspotteten. Und am Kreuz wurde
er ausgelacht mit den Worten: „Bist du der
Messias, dann steig doch herab vom Kreuz“.
Nur einmal lacht die Bibel selbst jemanden aus,
nämlich den Tod. Paulus stimmt ein Spottlied
an: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein
Stachel“ (1. Kor 15,55). Der Tod bringt mich zum
Weinen, aber Ostern lädt mich zum Lachen ein.
Der Tod ist besiegt. Deshalb dürfen wir lachen.
Anstößig oder anregend? Lachender Jesus – für den
Kapuziner-Pater P. Martin gemalt
Der Auferstandene selbst ist der lachende, der
fröhliche Christus, der alles Leid hinter sich
gelassen hat. Darum gefällt mir dieses Bild des
amerikanischen Po rträtisten. Jesus hat gelacht!
Pfrn. Sabine Nollek
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HUMOR
HUMOR
„In dir ist Freude“ –
Kann denn Lachen Sünde sein?
FREUDE AM CHRISTSEIN
Im Gesangbuch finden wir viele Lieder, die die
Freude über das Christsein zum Ausdruck bringen. Gerade jetzt in der Sommerzeit singen wir
oft das schöne Lied von Paul Gerhardt: „Geh
aus mein Herz und suche Freud“ (Gesangbuch
Nr. 503). In 15 Versen bringt uns der Dichter in
einfacher, anschaulicher Weise seine Freude
über Gottes Schöpfung dar. Freuen wir uns
nicht auch so, wenn wir bei unserem Spaziergang in der Natur das Wachsen und Gedeihen
beobachten? Überall können wir die Wi r k u n g
der Schöpferkraft sehen. Es hat schon etwas
Geheimnisvolles an sich, wenn man sieht, wie
aus einem winzigen Samenkorn eine Weize npflanze oder ein großer Baum heranwächst.
Uns Christen wird oft der Vorwurf gemacht,
dass es uns an Lebensfreude aus dem Glauben
heraus mangeln würde. Dabei sollte die grundlegende Lebenshaltung des Christen die Freude
sein, denn wir haben Jesus Christus.
Dies ist in dem Lied „In dir ist Freude“ (Gesangbuch Nr. 398) wunderbar ausgedrückt:
Zeigen wir es auch den anderen, was wir als
Christen empfinden! Zeigen wir unseren Mitmenschen, wie wir uns bei Spiel, Tanz und
Musik freuen können! Ich muss dabei immer an
die Bilder von den Kirchentagen denken. Es ist
schön, wie hier viele, vor allem junge Christen
miteinander reden, singen, beten und auch tanzen. Aber nicht nur bei dera rtig großen kirc h l ichen Veranstaltungen ist die Freude zu spüren.
Schauen wir uns doch in der eigenen Gemeinde
um: außer dem sonntäglichen Gottesdienst
wird noch manches geboten. Da gibt es Kreise
für Mutter und Kind, Elternkreise, den Kirc h e nchor, Posaunenchor und ganz viele Angebote
für Kinder. Hier treffen sich kleine und große
Leute mit gleichen Interessen, um sich auszutauschen, miteinander zu glauben, um miteinander zu singen und zu musizieren – kurzum:
um miteinander fröhlich zu sein. Jede menschliche Freude, zumal wenn sie mit anderen geteilt
wird, ist im Sinne Gottes und läßt Gottes Geist
spüren. So ist die Freude das A und O des christlichen Glaubens.
Lothar Sehl
In dir ist Freude in allem Leide,
o du süßer Jesu Christ.
Durch dich wir haben himmlische Gaben,
du der wahre Heiland bist.
Hilfest von Schanden, rettest von Banden.
Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet,
wird ewig bleiben, Halleluja.
!
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„Lachen tötet die Furcht. Und
ohne Furcht kann es keinen Glauben geben.“ Wer den Teufel nicht
mehr fürchte, brauche keinen Gott
mehr: „Dann können wir auch
über Gott lachen.“
Mit dieser Begründung erklärt der
Bibliothekar Jorge von Burgos in
Umberto Eccos Buch „Der Name
der Rose“ seinen tödlichen Versuch, den Inhalt von Aristoteles
zweitem Buch der Poetik, das sich
mit der Komödie befasst, vor seinen Mitbrüdern ve r b o rgen zu
halten.
Der mittelalterliche Christ tat sich
schwer mit dem Lachen, wer z.B.
während des Chorgebets lachte,
w u rde für drei Tage aus der Kirche
ausgeschlossen, ebenso wurden
Bearbeiteter Screenshot - DVD - Der Name der Rose
Lachanfälle mit Fasten bestraft
und später, im 16. und 17. Jahrhundert, wurde sogar das bisher offizielle Oster- witzige Art zum Lachen gebracht hat, weil es mir
lachen ve rboten.
gefällt, wie der dicke, kleine Käfer an einem
Wie schön ist es doch, dass wir heutzutage G rashalm nach oben klettert, weil Lachen
fröhliche Christen sein können. Nicht weil wir gemeinschaftsstiftend ist und als Eisbrecher
u n s e re Furcht vor Gott mit Lachen über ihn funktionieren kann und wahrscheinlich auch,
überspielen müssten, sondern weil es doch weil ich einfach ein alberner Mensch bin. Ich
eigentlich gar keinen Grund gibt, jemanden den möchte jedoch nicht ohne Gott lachen.
wir lieben und der uns liebt, auszulachen und Einem Lachen ohne Gott fehlt die Wärme und
zu verhöhnen.
die Leichtigkeit, das Frohe und Befreite – und
Ich lache nicht über Gott, sondern möchte lieber das macht ja schließlich einen Teil unseres
mit Gott lachen. Weil ich gerade so glücklich Christseins aus.
Heike Plapp
bin, weil ein anderer Mensch mich durch seine
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HUMOR
HUMOR
Wer zuletzt lacht –
über das Osterlachen
Es darf gelacht werden . . .
WENN PFARRER IHRE ZUHÖRER ZUM LACHEN BRINGEN – TEIL 1
Pfarrer, die gackern wie Hennen, Grimassen
schneiden oder Wi t ze erzählen – das war im
Mittelalter keine Seltenheit. Jedenfalls zu
Ostern nicht, denn dann wurde die Kanzel zur
Bühne. Es wurde laut und kräftig gelacht in der
Kirche und es war alles erlaubt, was die Gläubigen zum Jubeln brachte. So sollte die Gemeinde die Freude über die Auferstehung nachempfinden können. Christus ist auferstanden, der
Teufel hat nichts mehr zu lachen, die Christen
umso mehr. Natürlich war dieses Osterlachen
ein Tro t zdem-Lachen. Der eigene Tod wird kommen, aber er ist nicht das Ende. Man kann ihn
auslachen, aber nicht ve r l a c h e n .
Andere Sitten, andere Bräuche
Teilweise waren die Witze sehr derb und obszön. Viele Reformatoren setzten sich für eine
Ernsthaftigkeit in den Gottesdiensten ein und
kritisierten das Osterlachen. Dies hatte zur
Folge, dass der Brauch sich wandelte. Nachdem
im 16. Jahrhundert sehr hefig und derb Wi t ze
erzählt und gelacht wurde, mäßigten sich die
Geschichten ab dem 17. Jahrhundert. Ende des
18. Jahrhunderts bezog die Kirche dann Stellung
gegen diesen Brauch, ohne jedoch zu erreichen,
dass er ganz aufhörte. Dass Lachen auch im
Mittelalter schon ve rdächtig war, zeigen manche St rafen, die verhängt wurden. Mitte des
19. Jahrhunderts verschwand dann das Osterlachen aus den Kirchen.
8
Heute entdecken manche Gemeinden das
Osterlachen wieder. Auch bei uns in Berkheim
wird am Ostersonntag am Anfang des Gottesdienstes über einen guten! Witz gelacht. Man
fragt sich, ob dieser Brauch nicht auch einen
inneren Sinn hat. Gerade weil er ja durchaus der
Freude an der Auferstehung Christi Ausdruck
geben könnte. Auch überlegt man, ob das
Lachen in unseren Gottesdiensten nicht wirklich
zu kurz kommt – gerade wenn man, wie an
Ostern sehr deutlich, doch eine befreiende
Botschaft verkündet.
Meine persönliche Meinung dazu ist:
An Ostern zu lachen finde ich einen schönen
Brauch und denke, er tut uns allen gut. Vi e lleicht können wir uns von dieser Heiterkeit und
G l a u b e n s f reude anstecken lassen und die
Angst vor dem Sterben und Tod etwas nehmen
lassen. Gewiss wird es keinem von uns an
einem Sarg zum Lachen zumute sein. Aber die
Erinnerung an das Osterlachen lässt uns auch
das andere sehen: Haben wir nicht allen Grund
als Christen den Tod auszulachen, weil er nicht
mehr das letzte Sagen hat, sondern Christus
mächtiger ist als der Tod mit seinem Schrecken?
Pfrn. Elke Maisch
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HUMOR
HUMOR
Kirchenkabarett mit Citypfarrer
Peter Schaal-Ahlers
Menschen zum Lachen
zu reizen, ist nicht
immer einfach – Peter
Schaal-Ahlers (stehend)
und Søren Schwesig
(am Klavier) in Aktion
WENN PFARRER IHRE ZUHÖRER ZUM LACHEN BRINGEN – TEIL 2
1. Sie sind Citypfarrer in Esslingen, aber daneben machen Sie auch Kirchenkabarett. Wie
sind Sie dazugekommen? Wo treten Sie auf?
Zum Verkaufsoffenen Sonntag 2001 begann
die Geschichte der Kirchenkabarettgruppe
„Die Vorletzten“ in St. Michael in Schwäbisch Hall. Pfarrer Søren Schwesig und ich
w u rden vom Bezirkskantor Ku rt Enßle eingeladen, die „Stunde der Kirchenmusik“ mit
einem Kirchenkabarett zu gestalten. Der
Erfolg war überwältigend, denn fast 500
Menschen waren gekommen. Mittlerweile
t reten wir in Kirchengemeinden, meist bei
M i t a r b e i t e rabenden auf. Wir waren beim
Kirchentag in Köln und jetzt auch in Bremen.
In evangelischen Gemeindehäusern aufzut reten, ist meist lichttechnisch schwierig.
Bei einem unserer Auftritte begrüßte uns
ein Pfarrer mit seiner Wohnzimmerleselampe in der Hand. Die Lampe hatte er als
Bühnenlicht vo rgesehen.
2. Was sind Ihre Themen?
Viele „Nummern“ der ve rgangenen Jahre
haben wir dem Alltag in der Kirche abgelauscht. Es handelt sich also um Realsatire.
Immer wieder droht die Kirche zum Verein
zu verkommen. Kleinglaube, Geiz und
Borniertheit nisten sich in den Köpfen ein.
Das kann manchmal fast unerträglich we r-
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den. Andere gehen zum Therapeuten, wir
machen eben Kirchenkabarett. So ve ra rbeiten wir die Konflikte und Niederungen
u n s e res Alltags. Zum Kirchentag 2009
haben wir ein 90-Minuten-Programm zum
K i rchentagsmotto gemacht. Unser Prog ramm hat die sieben Todsünden zum
Inhalt und heißt: „Mensch, menschelt des“.
Ku rt Tucholsky hat einmal gesagt: „Ich habe
nie geglaubt, dass so viel Arbeit dahinter
steckt, um zu erreichen, dass Leute lachen,
ohne dass ich mich hinterher schämen
muss.“ Genau so verstehe ich unsere Aufgabe. Wir wollen unser Publikum nicht ve rändern. Wir wollen Menschen über sich
selbst zum Lachen bringen. Wenn das
gelingt, ist das viel.
3. Treffen Sie unter Ihren Zuhörer/Innen auch
genug Humor an?
Anfänglich dachte ich, dass es in der Kirche
humorloser als anderswo zugeht. Nach
unserem ersten Auftritt bekamen wir auch
einen sehr strengen Brief eines Ru h estandsdekans. Nachdem ich mittlerweile
auch schon anderswo aufgetreten bin, sehe
ich die Menschen in der Kirche milder.
Daimler-Mitarbeiter lachen nur mühevo l l
über ihr eigenes Unternehmen. Ich meine,
dass Glaube und Humor Geschwister sind.
Humor stellt in Frage. Humor schützt einen
davor, sich selbst allzu wichtig zu nehmen.
Und Humor weiß um die Vorläufigkeit all
u n s e res Planens und Tuns.
4. Wirkt die Kirche mit ihren existientiellen
Themen für viele zu humorlos und zu ernst?
Bewusst haben wir uns als Kirchenkabarettgruppe „Die Vorletzten“ genannt. Wir
nehmen damit Bezug auf den Theologen
Dietrich Bonhoeffer. Er hat einmal zwischen
den letzten und den vorletzten Dingen
u n t e rschieden. Ve rgebung, Tod und St e r-
ben brauchen keinen Spaßfaktor. Auch der
Satz „Ich liebe dich“ kann ohne Schaden
ernst gesagt sein. Ich wünsche mir eine
Kirche, in der das Lachen und das Weinen,
Lernen und Zuhören, Heiterkeit, Stille und
Gebet ihren Ort haben.
Die Fragen stellte Sabine Nollek.
H i n weis: Der nächste öffentliche Auftritt
der Vorletzten ist am Donnerstag,
01. Oktober um 20 Uhr in der Versöhnungskirche in Oberesslingen.
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HUMOR
HUMOR
Es darf gelacht werden . . .
Lachender Engel
ICH WILL MICH FREUEN DES HERRN UND FRÖHLICH SEIN IN GOTT MEINEM HEIL
(Habakuk 3,18)
Schön auf eine kleine Karte gedruckt, lehnt dieser Spruch des Propheten Habakuk auf einer
Kommode in unserem Esszimmer. Eigentlich
stelle ich ja jeden Monat ein anderes Kärtchen
a u f, doch dieser Spruch gefällt mir so, dass er
nun schon seit mehr als einem Jahr auf seinem
Platz ve r weilt.
Mit Gott zusammen fröhlich sein. Das ist ein
Aspekt der mich anspricht, der aber leider in
den vielen Jahren der Kirchengeschichte nicht
immer höchste Priorität hatte. Hin und wieder
jedoch, schimmern auch an alten Kirchen
Gedanken an ein fröhliches Christsein hindurch.
Am Regensburger Dom oder an der Kathedrale
von Reims kann man die Skulptur eines lachenden Engels finden und in Metz lächelt, nein
grinst, eine Maria freudig ihr Kind an.
12
Von diesen Bildern inspiriert und unter der
Prämisse, dass Christsein international ist,
machten meine Familie und ich uns in den
Pfingstferien auf die Suche nach ebenso fröhlichen Bildern in Englands Kirchen.
Es hatte leider den Anschein, als ob wir nicht
fündig würden. Viel zu ernst und traurig wirkten
die Statuen und Bilder auf uns. Jedoch bei näherer Betrachtung der Wasserspeier kamen wir zu
dem Schluss, dass zumindest die Steinmetze
echten Spaß an ihrer Arbeit gehabt haben mussten. Aber das war ja nicht der Grund unserer
Suche.
Unerwartet stießen wir doch noch auf ein
Lächeln. Nicht in der riesigen Kathedrale von
Bath, sondern in einer winzigen, uralten normannischen Kirche. Da war er: mein „lächelnder
Engel“, ganz unauffällig in Holzschnitze reien
eingebettet, sah man ein fröhliches Gesicht.
Fast zwei Wochen waren wir auf der Suche
gewesen. In dieser Zeit begleitete uns auch
immer wieder die Frage, was wir am Glauben
fröhlich fänden. Die Suche nach den „optischen
Aspekten der Freude“ bescherte uns nebenbei
noch manch gutes Gespräch und einen anderen
Blickwinkel.
Ob unser Fund in Form eines Fotos zu dem
Spruch auf die Kommode kommt, weiß ich noch
nicht, doch die Idee einmal ganz intensiv einen
einzelnen Aspekt des Glaubens in Kunst, Kultur
oder der Gesellschaft zu suchen, werde ich
bestimmt bald wieder aufnehmen.
Heike Plapp
LANGE PREDIGT
Ein Prediger predigt lange, sehr lange. Plötzlich steht einer der Zuhörer auf und geht. Der
Prediger ruft ihm hinterher: „Wo gehen Sie hin?“ „Zum Friseur“, antwortet der Gefragte.
„Da hätten Sie auch vor der Predigt hingehen können!“ „Da war’s noch nicht nötig.“
KURZWITZ
Warum sind
Ameisen nicht
in der Kirche?
Weil sie in
Sekten sind.
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KINDERGARTEN
KIRCHENGEMEINDERAT
So ist das Leben !
Kinderweisheiten
Aktuelles aus dem
Kirchengemeinderat
„SO IST DAS LEBEN!“ -
ZEHN JAHRE IN BERKHEIM
Können Sie sich vorstellen, dass dieser Satz von
einem Kindergartenkind kam? Oder haben Sie
sich schon einmal gefragt, wo die Engel sind,
wenn es gewittert oder wo der liebe Gott
wohnt? Solche Fragen, typisch für das Kindergartenalter, bringen uns Erzieherinnen oft zum
Schmunzeln und bieten eine Menge Gesprächsstoff für den Kindergartenalltag.
Unbeschwert wie ein Kind
Auch wenn wir als Erwachsene dies manchmal
nicht sofort erkennen, diese Fragen sind von
den Kindern ernst gemeint und es stecken tiefsinnige Überlegungen dahinter. Was wäre Ihre
Reaktion auf die Frage: „Was ist ein heiliges
Feuer?“ Schmunzeln, Achselzucken? Das Verblüffende ist die Antwort, die die Kinder selbst
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durch Diskussionen im Spiel gefunden haben:
„Ist doch klar! Wenn die Kirche brennt!“ Nach
dem Lachen sollten wir Erwachsenen uns überlegen, mit welcher Leichtigkeit und wie unbelastet die Kinder so eine wirklich schwe re Frage
beantworten. Die bestechend einfache Logik
dieser Antwort ist im Nachhinein leicht nachzuvollziehen. Die Kinder haben das abstrakte
Wo rt „heilig“ schlicht und einfach mit der ihnen
bekannten Kirche in Verbindung gebracht.
Kinder bringen uns Erwachsene aber nicht nur
zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken.
So sagte einmal ein Mädchen nach der Geschichte von Jona, der sich vor Gott verstecken
wollte, dies aber nicht schaffte: „Gel, die Liebe
findet einen immer, egal wie gut man sich ve rsteckt!“ Erstaunlich! Diese Aussage von einem
Kindergartenkind! Darin wird deutlich, wie
unbeschwert, mit welcher Offenheit und Gewissheit Kinder an solche Themen heran gehen.
Es wäre schön, wenn wir Erwachsenen es doch
ab und an schaffen würden, fröhlich und offen
wie ein Kind zu sein und manche Dinge mit
einer inneren Gewissheit anzunehmen. Allerdings ist es nicht immer leicht, seinen Kopf vo n
den Alltagsgedanken frei zu bekommen und
„fröhliches Christsein“ zu leben, aber wie schon
die Kinder wissen: „So ist das Le b e n ! “
Sandra Heilemann,
Leiterin desRegenbogen-Kinderg a rtens
Pfarrerin Sabine Nollek blickt in diesem Jahr auf
eine zehnjährige sehr erfolgreiche Arbeit in
u n s e rer Kirchengemeinde zurück. Wir danken
ihr für die vielen Impulse, die sie dem Gemeindeleben gegeben hat. Mit Umsicht und Engagement ve rtritt sie als geschäftsführende Pfarrerin
die Interessen der Kirchengemeinde in der
Öffentlichkeit. Zu allen Gruppen und Kreisen
sowie zu den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern ist ihr eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr wichtig. Der Kirchengemeinderat, der sehr gerne mit ihr zusammenarbeitet,
hat dies in der Junisitzung gewürdigt. Wir wünschen uns noch viele we i t e re Jahre der guten
Zusammenarbeit mit ihr zum Wohle der
Kirchengemeinde.
KIRCHENGEMEINDERATSWOCHENENDE
AM 19./20. JUNI
Einen ganzen Tag lang ging es beim KGRWochenende um das Thema Gottesdienst. Der
Kirchengemeinderat hat dabei ein Vo r w o rt zum
Baustein Gottesdienst im neuen Haushaltsplan
erarbeitet, das folgendermaßen lautet:
U n s e re Gottesdienste bieten allen Menschen
Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott und
untereinander, ermutigen zu einem verantwortlichen Leben und begleiten in unterschiedlichen
Lebenssituationen mit dem Zuspruch des
Evangeliums von Jesus Christus. Dies geschieht
sowohl im regelmäßigen Gottesdienst als auch
in einer Vielfalt besonders gestalteter Gottesdienste. Chöre und alle Formen der Musik tragen zur Verkündigung bei.
Positiv wurde wahrgenommen, dass viele
Gottesdienste besonders gestaltet sind in
Bezug auf Musik, Mitwirkung von Gruppen oder
we i t e ren Personen, durch den Ort oder das
Thema. Aber auch die normalen Gottesdienste
sollen aufgewertet werden z.B. durch Beteiligung von Gruppen oder Kreisen mit einem
Anspiel oder beim Gebet, durch mehr Taizé- und
Anbetungslieder bzw. neuere Lieder, durc h
Beteiligung verschiedener Personen an den
Abkündigungen. Das Angebot des Kirc h e nkaffees nach Gottesdiensten wurde sehr begrüßt und sollte noch ausgebaut we rd e n .
Bemängelt wurde, dass die 15-50Jährigen in
den Gottesdiensten unterrepräsentiert sind. So
wurden Überlegungen laut, mehrmals im Jahr
einen besonderen Gottesdienst unter der
Einbeziehung der Kinder mit lebensbezogenem
Thema und anderer Musik (z.B. Band) zur gleichen Gottesdienstzeit anzubieten. Der Kirchengemeinderat wird sich we iterhin mit diesem Thema
beschäftigen.
Gerhard Pfeiffer,
1. Vorsitzender des KGR
15
AKTUELL
AKTUELL
Das einzig Konstante ist
der Wandel ZUM ABSCHIED VON DEKAN DIETER KAUFMANN
Zehn Jahre war Dieter Kaufmann Dekan des
Evangelischen Kirchenbezirks Esslingen. Im
März wurde der 54-Jährige zum Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württ e m b e rg gewählt. Im Juli ve rabschiedet er sich
aus Esslingen. Kaufmann war nicht nur Dekan,
sondern unter anderem auch Vorsitzender des
Kreisdiakonieverbands und des Diakonischen
Werks Esslingen. Im Interview zieht er Bilanz.
Wie sieht Ihr persönliches Fazit aus?
Dekan des Dekanates Esslingen zu sein ist
eine wunderschöne Aufgabe. Die Fülle der
e n g a g i e rten und hoch motivierten ehrenund hauptamtlich Mitarbeitenden in den
Gemeinden und Einrichtungen ist ein
besonderes Geschenk. Die vielen Angebote
von Gottesdiensten, Gruppen, Angebote
und Dienste der diakonischen Hilfe, waren
für mich immer Zeichen der Lebendigkeit
des Glaubens und der Kirche.
Was waren die Schwerpunkte der zurückliegenden Jahre?
Das einzig Konstante ist der Wandel. Das
war die Erfahrung aus den verschiedensten
Aufgaben in den ve rgangenen Jahren. 1999
hat die EKD Synode eine Verlautbarung ve röffentlicht mit dem Titel "Das Evangelium
unter die Leute bringen". Ihr haben die ve rschiedensten Aufgabenschwerpunkte zu
dienen versucht. Die Aufbrüche in den
unterschiedlichen Formen der Gottesdienste, geistliche Angebote wie im
„Kloster für die Stadt“, ebenso wie die
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gemeindediakonische Entwicklung durch
Diakoniebeauftragte in den Gemeinden,
gemeindediakonische Arbeit durch Diakoninnen und Diakone. Die Entwicklung der
Angebote für Bedürftige in den Diakonieläden und diakonischen Diensten. Aber
auch die Gestaltung der Veränderungsprozesse durch geringer we rdende Mittel an
Personal und Finanzen.
Gibt es Dinge, die Sie im Rückblick anders
machen bzw. anpacken würden?
Hier fällt mir manches ein, was man im
Rückblick natürlich etwas anders machen
oder anpacken würde. Aber im Nachhinein
ist man immer klüger.
Hat sich durch Ihr Amt als Dekan Ihr persönliches Verhältnis zur Macht verändert?
Das Wesentliche am Amt des Dekans ist,
dass man durch die Beteiligung und das
Gewinnen anderer für gemeinsame Prozesse die Arbeit gestalten und weiter entwickeln kann.
Was we rden Sie künftig aus Ihrer Esslinger
Zeit vermissen?
Vieles. Wunderschöne Gottesdienste, die
Weggemeinschaft mit vielen ehren- und
hauptamtlichen Mitarbeitenden, den Blick
von den Weinbergen auf das Neckartal .
Haben Sie eine Lieblingsstelle in der Bibel?
„Als es aber schon Morgen war, stand Jesus
am Ufer“. Immer wieder mache ich im Leben
die Erfahrung, dass der Weg aus der Nacht
in den Tag eine Lebensbewegung ist, in der
der Auferstandene mir begegnet.
Was haben Sie sich für Ihre künftige Aufgabe
vorgenommen?
D a ran mit zu arbeiten, dass die Kirche in
i h ren diakonischen Diensten im Auftrag Jesu
Christi unterwegs ist.
Die offizielle Ve rabschiedung geschieht am
Sonntag, 26. Juli um 17.00 Uhr in einem
Gottesdienst mit Prälat Mack in der Stadtkirche
und anschließend im Blarergemeindehaus.
Dieter Kaufmann
Herzliche Einladung dazu!
Zwischen Himmel und Erde
AUSSTELLUNG ÜBER KLÖSTER UND PFLEGHÖFE IN ESSLINGEN
Eine große Ausstellung mit dem Titel „Zwischen
Himmel und Erde“ erinnert vom 27. September
2009 und dem 31. Januar 2010 daran, dass
Esslingen einst eine reiche „Klosterstadt“ war.
Ve ranstaltet wird die Schau von den St ä d tischen Museen, dem Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit der Evangelischen und Katholischen
G e s a m t k i rchengemeinde, der Universität Tübingen und dem Landesamt für Denkmalpflege.
Die ganze Stadt wird Ausstellungsort
Sechs Bettelordensklöster gab es einst in
Esslingen. Seit dem 13. Jahrhundert richteten
zudem zahlreiche auswärtige Klöster und geistliche Institutionen in der wohlhabenden Stadt
Pfleghöfe ein. Etliche dieser kirchlichen Bauten
sind heute noch in der Altstadt erhalten – so der
Chor der ehemaligen Fra n z i s k a n e r k i rche am
B l a rerplatz oder das Münster St. Paul am
Marktplatz. Auch neun Pfleghöfe stehen noch:
der Bebenhäuser Pfleghof (Stadtbücherei), der
Salemer (Gemeindezentrum der Katholiken),
der Blaubeurener, der Denkendorfer und der
Fürstenfelder Pfleghof, der Konstanzer, der
Kaisheimer (an der Burgsteige), Speyrer Zehnthof, der seit dem 19. Jahrhundert die Sektkellerei Kessler beherbergt.
Angebote für jung und alt
Zur Ausstellung wird es ein umfangreiches
Ra h m e n p ro g ramm, Führungen sowie einen
Ausstellungskatalog geben. Für Kinder und
Jugendliche gibt es spezielle museumspädagogische Angebote.
Kontakt: Citypfarrer Peter Schaal-Ahlers,
Tel 0711-3007544
[email protected]
www.zwischenhimmelunderde.esslingen.de
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AKTUELL
Wußten Sie schon, dass...
...die Glocken der Osterfeldkirche immer wieder überregionales Interesse hervorrufen? Ein siebenstimmiges Geläute ist sehr selten. Ende Juni war eine Gruppe des Schwäbischen Heimatbundes mit
dem Glockensachverständigen der Landeskirche, Claus Huber da, um sich die Glocken anzuhören.
Und am 26. April war das Glockengeläute in einer Sendung von SWR 4 zu hören. Wir bitten die
Unannehmlichkeiten für die Nachbarn zu entschuldigen.
...die Zusammenarbeit der Kirchen mit den Vereinen seit diesem Jahr besonders intensiv betrieben
wird? So war die gemeinsame Fastenaktion vom TSV Berkheim und den Kirchen im März ein großer
Erfolg. Jetzt soll am 19. September um 13:30 Uhr eine Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg vo n
Berkheim zur Klosterkirche in Denkendorf und zurück angeboten we rden. Außerdem hat der Musikve rein beim Erntebittgottesdienst vor der Osterfeldkirche gespielt und der Gesangve rein hat den
Gottesdienst am 3. Mai bereichert.
...der Osterfeldkindergarten seit einiger Zeit das ehemalige Erzieherinnenhaus auf dem Gelände
für die Kindergartenarbeit nutzt? Es beinhaltet das Büro für die Erzieherinnen, einen Kleingruppenund Experimentierraum und die Werkbank für die Kinder. Falls Sie Interesse haben, es zu besichtigen, dann schauen Sie doch bei der Einweihung am 18. Juli um 16.00 Uhr in der Osterfeldkirche vo rbei. Nach Sektempfang, Begrüßung und einer Aufführung der Kinder stellen die Erzieherinnen ihre
neue Konzeption für die Kindergartenarbeit vor und laden dann anschließend ein, sich das
Gebäude anzuschauen.
. . .die evang. Kirchengemeinde für die Wahl des neuen Bürg e rausschusses am 23. Juli Karl-Heinz
Kammerer, Vorstand des Kirchenchors, vo rgeschlagen hat? Er kennt sich als ehemaliger Vorstand
und derzeitiges Ausschussmitglied des Veranstaltungsrings sowie ehemaliges Mitglied des Ortschaftsrats gut in den Belangen Berkheims aus.
. . .dieses Mal beim Meisenfest nicht nur die Mitglieder des Kirchenchores mitarbeiten, sondern der
Kaffee- und Kuchenstand jetzt von der ganzen Gemeinde ve rantwortet wird? Falls Sie am 25. Juli für
zwei Stunden mithelfen können, melden Sie sich bitte bei Marie Luise und Karl-Heinz Kammerer,
Tel. 0711/3452467.
...Susanne Fleischer, u n s e re ehemalige Vikarin, ab 1. September zweite Pfarrerin in Deizisau wird?
...wir dieses Jahr den größten Konfirmandenjahrgang seit über 10 Jahren mit 45 Konfirmanden
haben? Sie bekommen am Gemeindefest ihre Bibel überreicht.
IMPRESSUM
TERMINE
Einweihungsfest
18. Juli, 16.00 Uhr Fest zur Einweihung des Nebengebäudes
im Osterfeldkindergarten
Kaffee und Kuchen, verschiedene Aktionen in und um die
Osterfeldkirche
17.00 Uhr Wort auf den Weg
Gottesdienst im Grünen
26. Juli und 13. September,
jeweils 10.30 Uhr, Steinriegel
Projekt 55+
29. Juli , 30. Sept.,
jeweils 19.30 Uhr
Steinriegelfreizeit
vom 1. August – 07. August
(belegt)
Erntedankfest
4. Oktober, 10.00 Uhr
Osterfeldkirche, mitgestaltet
vom Osterfeldkinderg a rten
Gottesdienste im August
jeweils 10.00 Uhr,
Michaelskirche
Treffen mit dem kath.
Seniorenkreis
15. September, 14.30 Uhr,
Osterfeldkirche, mit Salonmusik im Hotel Sacher
Schulanfängergottesdienst
19. September, 9.00 Uhr,
Osterfeldkirche
Pilgerwanderung nach
Denkendorf
19. September, 13.30 Uhr,
mit dem TSV Berkheim
Gemeindefest 27. September
10.00 Uhr Gottesdienst zum
Thema: Wer die Wahl hat...
mit Bibelübergabe an die
Konfirmanden, Kirchenchor,
ab 11.30 Uhr Mittagessen,
...wir für das Gemeindefest am 27. September wieder mit Ihrer Hilfe einen Berkheimer Spezialitätentisch anbieten wollen? Wir sind dankbar für Spenden in Form von eingekochter Marmelade,
Schnaps, Gebasteltem oder ??? Ihrer Phantasie sind keine Gre n zen gesetzt. Schon jetzt ein herzliches Dankeschön.
...wir mit Frau Eigner eine engagierte Hausmeisterve rtretung gefunden haben? Ihren ersten Einsatz
hatte sie schon in den Pfingstferien.
...unser neu bepflanztes Kirchendach im Moment ein tolles Farbenspiel ergibt? Leider nur vom
Hochhaus nebenan oder vom Flugzeug aus zu betrachten.
Gottesdienst mit Frauenchor
La Chorella
11. Oktober, 10.00 Uhr,
Osterfeldkirche
Posaunenfeierstunde
„Zum Mitsingen“
17. Oktober, 19,00 Uhr,
Michaelskirche
Ökumenischer
Seniorennachmittag
18. Oktober, 14.30 Uhr,
Osterfeldhalle
Gottesdienst für Kleine und
Große (für kleine Kinder und
ihre Familien) 18. Oktober und
13. Dezember, 16.00 Uhr
Osterfeldkirche
Kinderbibeltage
(für Kinder zwischen 6 und
12 Jahren) 29. Oktober –
1. November, Osterfeldkirche
TAUFTERMINE 2009
in den Sommerferien nach Absprache
20.
11.
08.
13.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
10.00 Uhr, Osterfeldkirche
14.00 Uhr, Michaelskirche
10.00 Uhr, Osterfeldkirche
10.00 Uhr, Osterfeldkirche
Der Gemeindebrief wird im
Auftrag der Evangelischen
Kirchengemeinde Berkheim,
Wiesengrund 17, 73734
Esslingen, drei- bis viermal
im Jahr herausgegeben und
kostenlos an alle evangeli schen Haushalte verteilt.
Redaktionsteam:
Sabine Nollek, Heike Plapp,
Lothar Sehl,
Friedrich Weinmann
Verantwortlich:
Sabine Nollek, Evang.
Pfarramt Berkheim I,
Brunnenstr. 55,
73734 Esslingen,
Tel. 0711/34599112,
Mail: [email protected]
Gestaltung:
Christel Maier,
Graphik-Design
Titelbild:
pixelio.de/sunny33
Herstellung:
Druckerei Hermann,
Denkendorf
Spenden zu den Herstel lungskosten nehmen wir
gerne entgegen! Bitte ver merken Sie „Gemeinde brief“ auf Ihrer Überwei sung an die Ev. Kirchen pflege Berkheim,
KSK Esslingen
Konto-Nr. 944 142 oder an
die Berkheimer Bank
Konto-Nr. 2047 2005.
Eine Spendenbescheinigung
wird Ihnen zugeschickt.
Danke!
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GEMBRIEF
EINDE
NACHDENKLICHES
Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,
und auch etwas zum Verdauen.
der evangelischen Kirchengemeinde Berkheim
Schenke mir die Gesundheit des Leibes
mit dem nötigen Sinn dafür,
ihn möglichst gut zu erhalten.
Ich freue mich und freue mich
Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile fremd ist,
die kein Murren kennt
und kein Seufzen und Klagen,
und lass nicht zu,
dass ich mir allzuviele Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas,
das sich „Ich“ nennt.
Herr, schenke mir Sinn für Humor,
gib mir die Gnade,
einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.
Thomas Morus
Thomas Morus wurde im Jahre 1535 mit 57 Jahren hingerichtet.
!
Seinen Humor, für den Thomas Morus bekannt war, hatte er sich bis zuletzt
bewahrt. Eine Anekdote erzählt, dass er den Henker bei seiner Hinrichtung
gebeten habe, beim Zuschlagen mit dem Beil auf seinen Bart zu achten, da
dieser keinen Hochverrat begangen habe.
Sommer 2009

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