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Announcement 100 articles, 2016-02-12 10:13 201 Ran an die Wurst! Snoop Dogg wirbt für Burger King Da wird der Hund in der Pfanne verrückt: Rapper Snoop Dogg macht Werbung für den neuen „Grilled Dog“ von Burger King! 2016-02-12 02:20:27 1KB www.bild.de 202 Studie: Doppelt so viele Tote in Syrien wie vermutet Die Vereinten Nationen gehen von etwa 250 000 Kriegsopfern in Syrien aus. Wissenschaftler sagen nun: Es sind 470 000. 2016-02-12 02:22:11 3KB www.sueddeutsche.de 203 Der Weh beginnt am großen Zeh Gicht ist eines der vielen Gesichter von Rheuma. Im Vorfeld des Tiroler Rheumatages kommende Woche erklärt Experte Wolfgang Halder, was die Gicht ausmacht und wie man rechtzeitig vorbeugen kann. 2016-02-12 02:22:42 3KB www.tt.com 204 PISA-Studie: Elf Prozent der Schüler in allen Testgebieten schwach Insgesamt haben rund 9500 Jugendliche der 89.000 Schüler im Alter zwischen 15- bzw. 16-Jährige in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften schlecht abgeschnitten. 2016-02-12 02:23:03 8KB www.tt.com 205 Umfrage: Deutsche Firmen schätzen Lage so gut ein wie noch nie Laut Umfrage macht sich wieder Zuversicht breit. Die Stimmung im Finanzgewerbe ist aber auf dem Gefrierpunkt. 2016-02-12 02:23:19 2KB www.tt.com 206 Hypos Volleyballer feiern nächsten Sieg Für den österreichischen Volleyballmeister Hypo Tirol ist in der heimischen AVL weiter kein Gegner in Sicht... 2016-02-12 02:25:46 1KB www.tt.com 207 Taschendieb schlug in Geschäft in Imst zu Bei mehreren Kollisionen auf Tirols Skipisten wurden am Donnerstag mehrere Wintersportler verletz... 2016-02-12 02:19:37 6KB www.tt.com 208 Großbrand im Schwimmbad Rigi Rutsch'n richtet Millionenschaden an Der Dachstuhl des Peißenberger Schwimmbades Rigi Rutsch'n ist am Donnerstag völlig ausgebrannt. Die Löscharbeiten dauerten rund acht Stunden. Der Schaden ist enorm. Freitag, 12. Februar 2016 1KB www.augsburger-allgemeine.de 209 Ehefrau von Muhammad Ali lobt Augsburgerin Nikki-Adler Nikki Adler ist auf Lonnie Ali geotrffen. Die Ehefrau von Muhammad Ali lobte die Augsburger Faustkämpferin. Freitag, 12. Februar 2016 4KB www.augsburger-allgemeine.de 210 Als Reklame analog die Welt eroberte : Die Facebook-Säule Ernst Litfaß war ein Pionier der Draußenwerbung. Eine Spurensuche zum 200. Geburtstag. 1E3CA20685184916F462A58091526719 4KB www.tagesspiegel.de 211 Kritik an Verteilung von Flüchtlingen : Stille Post und lauter Ärger Nach der Kritik der Bezirksbürgermeister an der Verteilung der Flüchtlinge schweigt nun Finanzsenator Kollatz-Ahnen. Und wo ist Sozialsenator Czaja? 1E3CA20685184916F462A58091526719 3KB www.tagesspiegel.de 212 Frau vor Supermarkt überfallen - Räuber ist gefasst Auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Gundelfingen wurde eine Frau von einem Mann überfallen. Nun ist der Räuber gefasst. Freitag, 12. Februar 2016 1KB www.augsburgerallgemeine.de 213 Das Hurricane Festival 2016 mit Frank Turner Das Hurricane Festival wird 20! Nachdem Mitte Februar noch mal einige Acts dazu kamen, sind für den 24. bis 26. Juni rund 100 Bands angekündigt, darunter Frank Turner, Rammstein und The Prodigy. 2016-02-12 02:26:05 959Bytes www.ndr.de 214 Charlottenburg : Info-Abend zur Tunnelsanierung an der UBahnlinie 2 Die BVG lädt für den 15. Februar zur Informationsveranstaltung über die Sanierung schadhafter Tunneldecken der Linie U2 zwischen den Bahnhöfen Deutsche Oper und Ernst-Reuter-Platz ein. 1E3CA20685184916F462A58091526719 1KB www.tagesspiegel.de 215 Stephan Reich: "Wenn's brennt" "Wenn's brennt" von Stephan Reich ist eine Coming-of-age-Geschichte aus der Provinz. Der Roman handelt von der ersten Liebe, Jugendträumen und der Angst davor, ein Spießer zu werden. 2016-02-12 02:26:23 1KB www.ndr.de 216 Gleiter von Flugpionier Lilienthal entsteht neu Der Gleiter von Flugpionier Otto Lilienthal gilt als weltweit erstes Serienflugzeug. Nun soll er nachgebaut werden - originalgetreu, wie das DLR in Göttingen mitteilte. 2016-02-12 02:26:47 3KB www.ndr.de 217 Hannover 96: Mit Beton zum "Punkteklau" Keine Leistung, kein Glück und jetzt auch noch Pech: Gegen Dortmund muss Hannover auf drei Stammkräfte verzichten. Ein Sündenbock könnte dagegen die Chance zur Wiedergutmachung bekommen. 2016-02-12 02:27:06 3KB www.ndr.de 218 Nachfolger von Laurent Fabius : Jean-Marc Ayrault wird Außenminister Frankreichs Vor zwei Jahren wurde Jean-Marc Ayrault als französischer Premier gefeuert. Immer wieder wurde dem Deutschland-Freund Führungsschwäche vorgeworfen. 1E3CA20685184916F462A58091526719 5KB www.tagesspiegel.de 219 Matthiae-Mahl: Abendessen wie im Mittelalter Seit 1356 feiert Hamburg das Matthiae-Mahl, so auch heute. Die Veranstaltung gilt als das älteste Festmahl der Welt. Für den einzigen Skandal sorgte Wladimir Putin. 2016-02-12 02:27:16 5KB www.ndr.de 220 Bevölkerungswachstum durch Flüchtlinge : Berlin wächst fast nur durch Ausländer-Zuzug Alleine 18.000 Syrer sind in Berlin gemeldet. Sie bilden die größte Gruppe der NeuBerliner. Der Anteil der deutschen Bevölkerung bleibt konstant. 1E3CA20685184916F462A58091526719 2KB www.tagesspiegel.de 221 Nicht jeder Abschlepper ist ein Abzocker Einem Firmenchef, der private Parkplätze überwachte und Falschparker an den Haken nahm, wurde Betrug und Erpressung vorgeworfen. Am Ende schmolz die Anklage gewaltig zusammen. Freitag, 12. Februar 2016 4KB www.augsburger-allgemeine.de 222 Tausende junge Flüchtlinge sind alleine in Berlin : 750 Juristen wollen jetzt Vormund werden 4.600 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind seit 2015 nach Berlin gekommen. Jetzt sollen Juristen als Vormunde eingesetzt werden. 1E3CA20685184916F462A58091526719 1KB www.tagesspiegel.de 223 Franz Beckenbauers Vertrauter packt ein bisschen aus Fußball: In der Affäre um die Vergabe der WM 2006 spricht der Beckenbauer-Freund Fedor Radmann von einem seltsamen Vertrag. 2016-02-12 02:29:16 3KB www.sueddeutsche.de 224 Berlinale-Wettbewerb 2016 - Alle Filme im Überblick Ein Ausblick auf die Filme des Berlinale-Wettbewerbs 2016. Auffallend oft handeln sie von der harten Realität im privaten Bereich. 11. Februar 2016, 19:54 1KB www.sueddeutsche.de 225 Jerzens drängt auf einen Zubringer zum Hochzeiger Die Bergbahnen wollen die Variante von Wenns aus weiter verfolgen. Der dortige Bürgermeister zeigt sich skeptisch gegenüber den Plänen. 2016-02-12 02:30:21 3KB www.tt.com 226 Ein Konzertabend so stark wie „Irish Coffee“ Breitenwang – Eigenkompositionen verschmolzen mit Interpretationen von Rhythmen, die schon seit Jahrhunderten quer durch Europa getanzt und gespielt werden und bis heute in der irischen... 2016-02-12 02:30:12 1KB www.tt.com 227 Darauf kann ich verzichten: Rolläden hochreißen 40 Tage Fastenzeit. Wir haben uns Gedanken gemacht, worauf man gut und gerne verzichten kann. Rolläden wären da ein Thema. Freitag, 12. Februar 2016 1KB www.augsburger-allgemeine.de 228 Gravitationswellen : Spannend, was nun möglich wird Am Nachweis von Gravitationswellen sind Physiker aus Deutschland maßgeblich beteiligt dank ihrer Beharrlichkeit und unserem Steuergeld. Warum sich Grundlagenforschung lohnt. Ein Kommentar. 1E3CA20685184916F462A58091526719 4KB www.tagesspiegel.de 229 Walt Disney trumpfte dank „Star Wars“ mit Rekordquartal auf Überschuss stieg um 32 Prozent. 2016-02-12 02:32:45 2KB www.tt.com 230 Hollywoods liebste Außenseiter Die Brüder Ethan und Joel Coen zählen zu den einflussreichsten US-Regisseuren am Rande des Hollywood-Mainstreams. Ihr neuer Film „Hail, Caesar!“ eröffnet heute Abend die 66. Berlinale. 2016-02-12 02:32:49 4KB www.tt.com 231 Schreiben vom Amt sorgt für Wirbel Das Land führt ein Erhebungsverfahren für eine mögliche Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zum Bau des Hochwasserschutzes im Unterland durch. Das vorgelegte Projekt sorgte für Aufregung und Irritationen. 2016-02-12 02:32:51 3KB www.tt.com 232 Klug im TT-Interview: „Müssen EU-Vorschriften einhalten“ Der neue Verkehrsminister Gerald Klug im TT-Interview: Der Brennerbasistunnel wird rechtzeitig fertig und beim sektoralen Fahrverbot heißt es abwarten. 2016-02-12 02:32:55 8KB www.tt.com 233 Francesco Angelico: „Bloß nicht 300 Jahre lang leben“ Gespräch mit Chefdirigent Francesco Angelico über die Anforderungen in Janáceks Oper „Die Sache Makropulos“, mit wem er gern durch Zürich spaziert wäre und seinen ersten „Tannhäuser“. 2016-02-12 02:17:45 6KB www.tt.com 234 Euro Challenge: Debakel beim ersten Auftritt des ÖEHVTeams Kein Sieg, wenig Zuschauer: Der erste Tag der Euro Challenge brachte für das rotweißrote Eishockey-Team gleich eine 2:6-Niederlage. 2016-02-12 02:17:52 3KB www.tt.com 235 Heißkaltes Bierjahr für Konzernriesen Amsterdam, Kopenhagen – Kräftiger Gewinnsprung für Heineken, Milliardenverlust bei Carlsberg – die Nummer drei und vier der Bierbranche haben 2015 völlig gegensätzliche Ergebnisse erzielt... 2016-02-12 02:17:53 2KB www.tt.com 236 WIFO: Erste Einschätzung zeigt mögliche Abschwächung 2016 Vor allem der Dienstleistungssektor klagt. Schwach bleibt wie in den Vorjahren die Konsumnachfrage der privaten Haushalte. 2016-02-12 02:18:13 2KB www.tt.com 237 Gewinn steigt dank Einmaleffkte, Sparprogramm wird aufgestockt Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2015/16 um rund 18 Prozent. Das Drei-Jahres-Sparprogramm wird auf 1 Mrd. Euro aufgestockt. 2016-02-12 02:18:16 3KB www.tt.com 238 Gericht stoppte doppelten Entzug des Führerscheins Innsbruck Dass man sich gegen eigenartige Behördenentscheidungen wehren sollte, beweist ein Fall rund um einen doppelten Führerscheinentzug. Dieser sollte von einem in gleich 19... 2016-02-12 02:17:36 1KB www.tt.com 239 Über 4.400 Anmeldungen: Machen Sie mit beim TTWhatsApp-Service Mit der TT sind Sie jetzt auch via WhatsApp top informiert. Mit dem neuen kostenlosen Service erhalten Sie die wichtigsten Eilmeldungen aus Tirol und der ganzen Welt oder alle aktuellen Infos rund um das österreichische Fußball-Nationalteam direkt auf Ihr Handy. Seit Mitte Dezember haben sich bereits mehr als 4.400 User angemeldet. 2016-02-12 02:33:50 1KB www.tt.com 240 Maas: Fremdenfeindliche Übergriffe rascher aufklären Die Zahl rechtsextremer Straftaten steigt. Justizminister Maas fordert: "Täter dürfen nicht ungestraft davon kommen." 2016-02-12 02:33:55 3KB www.sueddeutsche.de 241 Frankreich - Frischzellenkur für Hollandes Kabinett Ex-Premier Ayrault wird Außenminister, eine grüne Wohnungsbau. 2016-02-12 02:33:59 5KB www.sueddeutsche.de "Reala" übernimmt den 242 Ottobrunn - Beim Spielen vom Glasdach gestürzt Feedback Diese Seite per E-Mail versenden E-Mail-Adresse des Empfängers: * Ihre Mitteilung: Ihre E-Mail-Adresse: * Ihr Vorname: Ihr Nachname: Geben Sie die abgebildeten Wörter ein, um Missbrauch auszuschließen: Andere Wörter Ihre Eingabe war ungültig Bitte füllen Sie alle Pflichtfelder aus. Ein technischer Fehler ist aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut. * Pflichtfeld Versand erfolgt. Vielen Dank für Ihr Interesse an dieser Seite! Anzeige Von kg, Ottobrunn Anzeige Beim Spiele hat sich ein achtjähriger Bub in Ottobrunn am Donnerstag-nachmittag schwer verletzt. Das Kind war auf ein Glasdach über einem Kellerabgang getreten. Dieses hielt dem Gewicht nicht stand und gab nach, sodass der Bub in die Tiefe stürzte. Dabei zog er sich, wie die Münchner Feuerwehr bekannt gab, schwerer Verletzungen an der Wirbelsäule zu. Rettungsdienst und Kindernotarzt übernahmen die Versorgung des Jungen. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Münchner Kinderklinik gebracht. 2016-02-12 02:34:06 2KB www.sueddeutsche.de 243 Flüchtlingsforschung : Was wir über Flüchtlinge nicht wissen Über Flüchtlinge weiß man nicht viel - eine Studie soll das ändern. Besonders im Fokus rückt dabei der Blickwinkel der Flüchtlinge selbst, um auch Konzepte für deren Integration zu entwickeln. 1E3CA20685184916F462A58091526719 3KB www.tagesspiegel.de 244 Nach Zugunglück: Schnelle Entschädigung versprochen Auf Bahn und Transdev kommen nach Zugunglück von Bad Aibling Forderungen in Millionenhöhe zu. Die Höhe des Schadensersatzes kann schwanken. 2016-02-12 02:34:32 5KB www.sueddeutsche.de 245 Kandidat Raich diesmal ohne Mitbewerber Im Kaunertal wirbt Bürgermeister Josef „Pepi“ Raich (60) um Stimmen der Bevölkerung. Die Liste „Lebenswertes Kaunertal“ verzichtet diesmal. 2016-02-12 02:34:33 2KB www.tt.com 246 Skischaukel könnte im Oktober 2017 starten 180 Aktionäre steuern Kapital zur Realisierung der Liftverbindung Kaunertal – Langtaufers bei. Heute ist die erste Aktionärsversammlung. 2016-02-12 02:34:52 3KB www.tt.com 247 Aus sechs mach eins: Telfer haben die Qual der Wahl Beim TT-Forum am 16. Februar debattieren die Bürgermeisterkandidaten über die Zukunft von Telfs – und stellen sich den Fragen des Publikums. 2016-02-12 02:34:56 3KB www.tt.com 248 Lawinengefahr: In höheren Lagen in Tirol gebietsweise Stufe „4“ Die Experten des Lawinenwarndienstes sprachen von einer „kritischen Lawinensituation“. 2016-02-12 02:35:07 2KB www.tt.com 249 Wegen Linksextremer Randale in Berlin-Friedrichshain : Anwohner verärgert: Polizei kontrollierte 1.500 Personen in der Rigaer Die Anwohner rund um die Rigaer Straße haben die Kontrollen der Polizei satt. Sie klagen über "Schikanen". Auch eine Kita und eine Grundschule sind betroffen. 1E3CA20685184916F462A58091526719 2KB www.tagesspiegel.de 250 Bündnis gegen Hass : Das weltoffene Deutschland retten Ein Bündnis von den Religionsgemeinschaften bis zu Arbeitgebern sieht in der Flüchtlingskrise auch die Demokratie in Gefahr: Fremdenhass rücke in die Mitte der Gesellschaft. 1E3CA20685184916F462A58091526719 5KB www.tagesspiegel.de 251 Experte: Lugners Antreten schadet eher Kandidaten rechts der Mitte Richard Lugner tritt bei der Präsidentenwahl an. Seine Chancen und die Folgen seiner Kandidatur für die anderen Bewerber beurteilen zwei Politikberater. 2016-02-12 02:35:40 2KB www.tt.com 252 Reportage vom Brenner: Eine Grenzmauer des Schweigens Die von Österreich angedachten Maßnahmen an den Grenzen sorgen bei Geschäftsleuten am Brenner für Verunsicherung. Das Flüchtlingsthema ist hier ein mehr als ungeliebtes. 2016-02-12 02:36:41 4KB www.tt.com 253 Generation 14Plus bei der Berlinale : Käfer trifft Eiskönigin Wenn es Nacht wird: Die Reihe Generation 14Plus entführt den Zuschauer in surreale Traumwelten. Die Grenzen zur Realität verwischen. 1E3CA20685184916F462A58091526719 4KB www.tagesspiegel.de 254 Mann stirbt an Grippe - er war keine 50 Jahre alt Im Kreis Donau-Ries gibt es einen Grippetoten. Ein unter 50-Jähriger ist nach einer Infektion an Kreislaufversagen gestorben. Was der Leiter des Gesundheitsamtes dazu sagt. Freitag, 12. Februar 2016 3KB www.augsburger-allgemeine.de 255 Felsbilder-Ausstellung: "Kunst der Vorzeit" in Berlin Der Martin-Gropius-Bau zeigt die in Originalgröße nachgemalten prähistorischen Felsbilder aus Afrika und Asien aus der Sammlung Frobenius. 2016-02-12 02:38:38 1KB www.sueddeutsche.de 256 Kinderpornos: Über 100.000 Videos und Fotos auf PC gefunden Der Kinderporno-Fall aus dem Landkreis Donau-Ries zieht weitere Kreise: 69 Kontaktpersonen sind bereits identifiziert. Freitag, 12. Februar 2016 3KB www.augsburgerallgemeine.de 257 Untersuchungsausschuss zum Flughafen BerlinBrandenburg : Abschlussbericht zum BER wird für Juni erwartet Der Untersuchungsausschuss will am 3. Juni seinen Bericht zum BER vorlegen – vier Jahre nach der geplatzten Eröffnung. Dabei geht es auch um Wowereits Verantwortung. 1E3CA20685184916F462A58091526719 2KB www.tagesspiegel.de 258 Kinderfilme bei der Berlinale : Wer fängt sie auf, wenn ein Film sie verstört? Die Reihe Generation KPlus sucht Titel und Themen über Kinder. Aber für Kinder? Unsere Autorin findet die meisten Filme ungeeignet. Ein Kommentar. 1E3CA20685184916F462A58091526719 3KB www.tagesspiegel.de 259 Julian Nagelsmann: Gebürtiger Landsberger ist jüngster Bundesliga-Trainer Eigentlich sollte Julian Nagelsmann erst im Sommer Huub Stevens bei der TSG Hoffenheim ablösen. Nun übernimmt der gebürtige Landsberger den Posten beim Bundesligisten sofort. Freitag, 12. Februar 2016 3KB www.augsburger-allgemeine.de 260 Klopp: Augsburg steht zu Recht in K.-o.-Runde Liverpools Trainer spricht über das Spiel gegen den FCA und seine Rückkehr Freitag, 12. Februar 2016 2KB www.augsburger-allgemeine.de 261 Beyoncés Kampf der Kulturen Wie Amerikas derzeit größter Popstar, Beyoncé Knowles, mit einer politischen Botschaft für Furore sorgt ... Freitag, 12. Februar 2016 3KB www.augsburger-allgemeine.de 262 Tipps zur Vorbeugung gegen Grippe Viele Deutsche sind von den typischen Symptomen einer Grippe betroffen. Ungewöhnlich ist die Patientengruppe. Ein Experte gibt Tipps, wie der Krankheit vorgebeugt werden kann. Freitag, 12. Februar 2016 1KB www.augsburger-allgemeine.de 263 Bundestag berät nächste Woche Bargeld-Grenze Unüberlegter Schnellschuss oder sinnvolle Geldwäscheprävention? Diese Frage soll nun von den Parteien diskutiert werden. 2016-02-12 00:01:10 1KB www.bild.de 264 Der Sport-Tag im Ticker: Für 4 Mio! BVB schnappt sich Spanien-Talent - Football Leaks: Kroos und Özil prüfen Anzeige Lesen Sie hier jeden Tag die wichtigsten News & Gerüchte aus der Welt des Sports! 2016-02-12 00:01:09 17KB www.bild.de 265 Lacher am laufenden Band: Jürgen Klopps Gute-LauneInterview IM VIDEO! Gute Laune bei Jürgen Klopp trotz Blinddarm-OP und Aus im FA-Cup. In Liverpool plauderte er über seinen Job. 2016-02-12 00:00:45 1KB www.bild.de 266 Betis Sevilla will Rafael van der Vaart nach China abschieben Muss Rafael van der Vaart bald mit Stäbchen essen? Könnte gut sein. Möglicherweise wechselt er in die „Chinese Super League“. 2016-02-12 00:00:45 1KB www.bild.de 267 66. Internationale Filmfestspiele Berlin: Ausstiege in die Welt Das Filmschaffen des Jahres 1966 aus beiden damaligen deutschen Staaten bildet die Retrospektive der diesjährigen Berlinale ab – und 2016-02-12 00:00:00 6KB www.nzz.ch 268 Flüchtlingsfrage als Lackmustest: Deutsche Einsamkeit Mit so viel Aussenpolitik sah sich Deutschland selten konfrontiert. 2016-02-12 00:00:00 5KB www.nzz.ch 269 Zugang zum Gericht: Hoher Preis für Justitia Wer vor Gericht ziehen will, muss sich diesen Schritt angesichts der hohen Kosten gut überlegen. 2016-02-12 00:00:00 5KB www.nzz.ch 270 Zürichs Stadtrat Filippo Leutenegger im Gespräch: «Ich denke noch nicht ans Stadtpräsidium» Er trat an, um den Bürgerlichen mehr Gewicht zu geben im rot-grünen Zürich. Doch nun nehmen ihn beide Seiten unter Beschuss. 2016-02-12 00:00:00 9KB www.nzz.ch 271 Schweizer Terrorjahre: Der PLO-Deal war Teil eines Massnahmenpakets Das im September 1970 geschlossene Stillhalteabkommen zwischen der PLO und der Schweiz war eingebettet in eine Reihe von präventiven 2016-02-12 00:00:00 6KB www.nzz.ch 272 Porsche 911 Turbo und Turbo S: Der «richtige» Turbo Zwar wurde in allen neuen Porsche 911 der Saugmotor gegen einen Turbo eingetauscht. 2016-02-12 00:00:00 4KB www.nzz.ch 273 Europäische Bankaktien unter Druck: Dünne Kapitaldecken rächen sich Die Banken Europas werden dieser Tage so richtig durchgeschüttelt. 2016-02-12 00:00:00 3KB www.nzz.ch 274 Auf Kreuzfahrt in Alaska: Seeotter, Tümmler und sechsundzwanzig Gletscher Eine Tages-Kreuzfahrt durch die Fjorde des Prince William Sound ist auch für weitgereiste Naturliebhaber ein bleibendes Erlebnis. 2016-02-12 00:00:00 8KB www.nzz.ch 275 Umstrittener Kirchenmann: Kantonalkirchen empören sich über den Nuntius Die Proteste gegen den erzkonservativen Nuntius Thomas Gullickson haben bereits den Bundesrat erreicht. 2016-02-12 00:00:00 6KB www.nzz.ch 276 Kulturelles Fest in Winterthur: Nachfolge-Anlass der «AfroPfingsten» darf stattfinden Die «Afro-Pfingsten» in Winterthur gibt es zwar nicht mehr dieses Jahr. 2016-02-12 00:00:00 2KB www.nzz.ch 277 Schweizer Asylpolitik: Behörden treffen Abklärungen in Eritrea Das Staatssekretariat für Migration hat seit längerem eine sogenannte Fact-FindingMission nach Eritrea geplant. 2016-02-12 00:00:00 3KB www.nzz.ch 278 Der alpine Weltcup in Japan: Eine andere Skiwelt Am Wochenende finden erstmals seit zehn Jahren wieder Weltcup-Rennen in Japan statt. 2016-02-12 00:00:00 2KB www.nzz.ch 279 Illegale Autorennen: Tempoexzesse jenseits der Grenze Schweizer Raser beteiligen sich in Süddeutschland immer wieder an illegalen Autorennen. 2016-02-12 00:00:00 3KB www.nzz.ch 280 Kleine Eiszeit in der Spätantike: Der Klimawandel als Triebkraft gesellschaftlicher Umwälzungen Das 6. Jahrhundert nach Christus war von gesellschaftlichen Umbrüchen und Völkerwanderungen geprägt. 2016-02-12 00:00:00 5KB www.nzz.ch 281 Skifirma Stöckli: Beweis und Dilemma Tina Maze, die langjährige Spitzenfahrerin auf Stöckli-Ski, macht ein Sabbatical. 2016-02-12 00:00:00 4KB www.nzz.ch 282 Bibliotheken ohne Bücher?: Über eine Zukunftsvision, die ein Horrorszenario sein könnte Ist die Bibliothek ohne Bücher, die rein «digitale» Bibliothek, das Modell der Zukunft? Hoffentlich nicht. 2016-02-12 00:00:00 9KB www.nzz.ch 283 Polizeieinsatz bei Versammlungen in Trier-Euren Trier (ots) - Zwei nahezu zeitgleich durchgeführte Versammlungen führten zu einem großen Polizeieinsatz in der Ottostraße. Die Partei AfD hatte zu einer 2016-02-11 23:55:00 1KB www.t-online.de 284 Cora Schumacher: Weinkampf vor Gericht Skurriler Prozess gegen Cora Schumacher. Die Ex von Formel-1-Star Ralf Schumacher steht heute vor dem Landgericht Düsseldorf. 2016-02-11 23:39:45 971Bytes www.bild.de 285 Gaby Köster: Sie lässt endlich wieder die Puppen tanzen Sie lässt endlich wieder die Puppen tanzen! Seit einer Woche ist Gaby Köster (54) wieder zurück im TV. 2016-02-11 23:39:45 1KB www.bild.de 286 Trotz Rüpel-Attacke: CDU macht Wahlkampf mit Horst Seehofer Die CDU zieht keine Konsequenzen aus der rüden Attacke von CSU-Chef Horst Seehofer auf Kanzlerin und Flüchtlingspolitik. 2016-02-11 23:39:09 1KB www.bild.de 287 Forderung nach Hausunterricht: AfD will Schulpflicht abschaffen Die Partei AfD will Deutschlands Kinder künftig zu Hause unterrichten lassen! LehrerPräsident Josef Kraus reagiert total entsetzt. 2016-02-11 23:39:08 2KB www.bild.de 288 Großbrand zerstört Schwimmbad in Peißenberg - Video Regional Videos Nachdem im Obergeschoss eines Schwimmbads im oberbayerischen Peißenberg ein Brand ausgebrochen war, wurden die Gäste schnell evakuiert. Das Bayerische Rote Kreuz versorgte die Sauna-Gänger mit Kleidung, während die Feuer die Flammen in dem Gebäude bekämpfte. 2016-02-11 23:30:03 2KB www.focus.de 289 Aus der Traum! Heidi schickt drei Models nach Hause Es ging auf die Kanaren, dort wartete das erste große Shooting für Heidis Mädel - und viel Aufregung. Eine „GNTM“-Kandidatin nahm das Ganze besonders mit: Nesthäkchen Laura, die eine wichtige Entscheidung treffen musste. 2016-02-11 23:19:00 5KB www.focus.de 290 Viel Applaus für musikalische Gymnasiasten Wegen des kurzen Schuljahres haben die Musik-Arbeitsgemeinschaften des HannahArendt-Gymnasiums (HAG) nicht zu Sommer-, sondern erstmals zu zwei Frühlingskon... B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 1KB www.haz.de 291 „GNTM“: Drei Mädchen mussten gehen Raus! Raus! Und raus! Gleich drei Mal hieß es in Folge zwei: „Ich habe heute leider kein Foto für Dich …“ 2016-02-11 23:13:36 1KB www.bild.de 292 Dreiste Diebe klauen in Oberhausen 400 Zuchtvögel In Oberhausen haben Diebe 400 Zuchtvögel gestohlen. Der Wert der Tiere soll bei über 30.000 Euro liegen. Diebe gingen dabei sehr professionell vor. Nun ermittelt die Polizei. 2016-02-11 23:12:57 1KB www.focus.de 293 Hamburgs Hochbahn-Chef plant gratis Internet für Busse und U-Bahnen Bald soll in Hamburg das Surfen im Internet für alle Fahrgäste von Bussen und U-Bahnen kostenlos werden. Wie lange die Umsetzung genau dauern wird, ist noch unklar. 2016-02-11 23:07:46 1KB www.focus.de 294 Korrektur zu den Pressemeldungen "Verpuffung" (11.02.2016, 22.13 Uhr) und Gebäudebrand (11.02.2016, Gießen (ots) - Bei den beiden Pressemeldungen hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Das korrekte Datum muss jeweils der heutige 11. Februar lauten. Ich 2016-02-11 23:05:00 904Bytes www.t-online.de 295 Mit diesem Trick wird in Trier eingebrochen Diebe haben in Trier eine neue Einbruchsmasche: Sie klauen aus Autos Funkfernbedienungen und öffnen damit die Garagentore. Die Polizei hat in diesem Jahr bereits 29 Taten solcher registriert. 2016-02-11 22:59:43 1KB www.focus.de 296 Beyoncé: Endlich schwarz Beyoncé liefert mit ihrem neuen Video "Formation" eine Hymne auf den Kampf der Afroamerikaner. Nicht alle finden das glaubwürdig. Das muss es auch gar nicht sein. 2016-02-11 22:28:50 3KB www.zeit.de 297 Unglaublich: Frau wird von Zug überrollt, aber bleibt unverletzt Eine Dame in Bubenreuth hatte großes Glück. Sie überquerte offenbar verwirrt Gleise, als gerade ein Zug einfuhr. Wie durch ein Wunder blieb sie unverletzt. 2016-02-11 22:24:13 1KB www.focus.de 298 Gewaltsame Proteste gegen Präsident Zuma Bei Protesten gegen Südafrikas Präsident Jacob Zuma ist es am Donnerstag zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.... B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E 3KB www.haz.de 299 USA: Die letzten Besetzer in Oregon geben auf Nach 41 Tagen haben sich die letzten Mitglieder einer selbst ernannten Bürgerwehr dem FBI gestellt. Zuletzt hatte ein Mitglied der Besetzer in Oregon mit Suizid gedroht. 2016-02-11 22:18:41 3KB www.zeit.de 300 Filmreife Verfolgungsjagd direkt vor Augen der Polizei Mitten in der Nacht haben sich drei Autos eine gefährliche Verfolgungsjagd auf der B1 bei Dortmund geliefert – eine zivile Streife war zufällig vor Ort und nahm die Verfolgung auf. Dabei hatte der Fahrer des Verfolgerwagens lediglich das voranfahrende Auto verwechselt. 2016-02-11 21:53:09 2KB www.focus.de Articles 100 articles, 2016-02-12 10:13 201 Ran an die Wurst! Snoop Dogg wirbt für Burger King In den über 7000 Filialen in Amerika steht die tierisch knackige Neuerung seit dieser Woche auf dem Menü. Möglicherweise ein GeschäftsCoup. Denn nach Schätzungen von Burger King vernaschen die US-Bürger pro Jahr über 20 Milliarden (!!) Hotdogs. ► „Wir grillen diesen Dog auf meine Art“, verkündet der Musiker. Hantiert wird mit Senf, Ketchup und Relish. ABER: der Grillvorgang selbst wird nicht gezeigt. In Deutschland soll der Grilled Dog übrigens einem Bericht der Welt zufolge nicht eingeführt werden – Hotdogs gehören hier bislang eher zu den Gelegenheits-Snacks. Folgen Sie BILD_LA auf Twitter 2016-02-12 02:20:27 www.bild.de 202 Studie: Doppelt so viele Tote in Syrien wie vermutet Die Vereinten Nationen gehen von etwa 250 000 Kriegsopfern in Syrien aus. Wissenschaftler sagen nun: Es sind 470 000. Dass die Bilanz des syrischen Bürgerkriegs verheerend ist, ist nicht neu. Zahlen des UNMenschenrechtskommissars (UNHCR) zufolge machte der seit fünf Jahren schwelende Konflikt mehr als elf Millionen Menschen zu Flüchtlingen. Mehr als vier Millionen flüchteten demnach außer Landes, hinzu kommen 7,6 Millionen Binnenflüchtlinge. 250 000 Menschen seien außerdem ums Leben gekommen. Allerdings stellte der UNHCR die Zählung der Opfer Mitte 2014 ein und verwies auf den fehlenden Zugang zu zuverlässigen Daten. Der Thinktank Syrian Centre for Policy Research (SCPR) kommt nun zu dem Schluss, dass die Opferzahl weit höher ist. Mindestens 470 000 Menschen seien "direkt oder indirekt" durch den Krieg getötet worden, schreibt der britische Guardian , der exklusiv über die Studie berichtete. Und damit nicht genug: Mehr als jeder zehnte Syrer, 11,5 Prozent der Bevölkerung, wurde demnach in dem Krieg verletzt oder kam um - insgesamt 2,4 Millionen Menschen. 2010 lag die Lebenserwartung in Syrien noch bei 70 Jahren, bis 2015 ist sie auf 55 Jahre gefallen. Von den 470 000 Toten, so der SCPR , seien 400 000 Menschen gewaltsam getötet worden. Die übrigen seien an Folgeschäden des Krieges umgekommen: Wegen der zusammengebrochenen Gesundheitsversorgung insbesondere an chronischen Krankheiten. Oder, weil es an Nahrung, sanitären Einrichtungen und Wohnungen fehle. Der SCPR-Wissenschaftler Rabie Nasser kritisiert im Guardian , die Zahl der an diesen Folgeschäden sterbenden Menschen werde von den UN und den meisten Nichtregierungsorganisationen ignoriert. Sie werde aber weiter steigen. Das SCPR war bis vor kurzem in Damaskus stationiert und hat nach eigenen Angaben überall in Syrien Material für den Bericht gesammelt. In ihm findet sich auch Kritik an der westlichen Welt: "Obwohl die syrische Bevölkerung (...) seit fünf Jahren leidet, hat sich die globale Aufmerksamkeit für ihre Würde und Menschenrechte erst intensiviert, als die Krise sich in den entwickelten Gesellschaften bemerkbar machte und sie direkt beeinflusste. " Vor Beginn der Sicherheitskonferenz in München beraten unter anderem der russische und der US-amerikanische Außenminister, Sergej Lawrow und John Kerry, über den syrischen Bürgerkrieg. Ob von den Gesprächen aber ein Signal zur Beendigung der blutigen Auseinandersetzung ausgehen kann, ist ungewiss. 2016-02-12 02:22:11 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany 203 Der Weh beginnt am großen Zeh Von Theresa Mair Innsbruck – Plötzlich ist da dieser stechende Schmerz im großen Zeh. So stark, dass die Bettdecke zu schwer wird und das Auftreten schwer fällt. Eine Gichtattacke kündigt sich nicht an, sie ist einfach da. „Typischerweise beginnt die Gicht als akute Entzündung im GroßzehenGrundgelenk, sie kann sich aber auch in den Schleimbeuteln und anderen Gelenken festsetzen“, erklärt der Rheumatologe Wolfgang Halder, Oberazt in der Abteilung für Innere Medizin in Hochzirl vor dem Tiroler Rheumatag am 17. Februar. Die Gicht ist Halder zufolge eine spezielle Erscheinungsform unter den 400 bis 500 bekannten rheumatischen Erkrankungen. Sie hängt nämlich zu einem großen Teil mit den Ernährungsgewohnheiten zusammen. „Es gibt aber auch eine erbliche Komponente. Bei den Patienten sammelt sich zuviel Harnsäure an. Wenn es Probleme beim Abbau der Stoffwechselprodukte gibt, lagern sich Kristalle in den Gelenken ab, was zu Entzündungen führt.“ Männer sind häufiger und früher als Frauen betroffen. Die erste Gichtattacke erleben sie laut dem Rheuma-Spezialisten meist schon zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr – und in Verbindung mit einem Exzess: zuviel Alkohol, zu üppiges Essen. Frauen sind bis zur Menopause eher vor der Gicht sicher: „Während der Monatsblutung verlieren sie auch Harnsäure, sodass sich nicht zuviel anhäufen kann.“ Eine Gichtattacke könne mehrere Tage anhalten. Dies sei dann auch der Zeitpunkt, an dem die meisten Betroffenen den Arzt aufsuchen. „Entweder die Patienten kommen im Zuge einer Attacke, oder man stellt bei einer Blutkontrolle einen erhöhten Harnsäurespiegel fest“, sagt Halder. Circa fünf Prozent der Bevölkerung haben ihm zufolge zuviel Harnsäure im Blut. Die Folge kann Rheuma sein – aber vermutlich auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierensteine und eine Einschränkung der Nierenfunktion. „Ich schätze das Bewusstsein der Bevölkerung dafür nicht allzu hoch ein“, sagt der Experte. Die erste und wesentliche Maßnahme sei immer eine Lebensstil-Änderung: Ernährungs- und Trinkgewohnheiten müssen umgestellt werden. Sport soll in den Alltag integriert und Gewicht gegebenenfalls reduziert werden. „Ein erhöhter Harnsäurespiegel tut noch nicht weh. Da ist der Zwang relativ gering, vorsorglich etwas zu unternehmen. Änderungen in den Lebensgewohnheiten sind relativ schwer durchzusetzen. Anders ist das, wenn die Gicht schon da ist.“ Bringe die Umstellung keine Besserung gebe es auch Medikamente, um die Harnsäurekonzentration zu mindern. Wichtig ist jedenfalls, dass man etwas gegen die Gicht unternimmt. Komme es über die Jahre zu wiederholten Gichtattacken, könne die Erkrankung chronisch werden. Dann können sich die charakteristischen Gichttophi bilden – gelblich durchscheinende Knoten an der Streckseite der Gelenke, manchmal aber auch z. B. an der Ohrmuschel. „Ist das Gelenk erst einmal durch die Entzündung geschädigt, kann man nichts mehr reparieren“, gibt Halder zu bedenken. 2016-02-12 02:22:42 Tiroler Tageszeitung Online 204 PISA-Studie: Elf Prozent der Schüler in allen Testgebieten schwach Wien – Elf Prozent der österreichischen Schüler haben bei der letzten PISA-Studie 2012 in allen drei Testgebieten (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften) schwach abgeschnitten. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Auswertung der OECD. Insgesamt sind das rund 9500 Jugendliche des rund 89.000 Schüler umfassenden entsprechenden Altersjahrgangs (15- bzw. 16-Jährige). Kommen in „moderner Gesellschaft nicht zurecht“ Als „Schüler mit Leistungsschwächen“ definiert die OECD jene Jugendlichen, die bei der PISA-Studie eine bestimmte Punktezahl (Mathe: 420, Lesen: 407, Naturwissenschaften: 410) unterschritten haben. Für diese wird angenommen, dass sie sich „in einer modernen Gesellschaft nicht vollständig zurechtfinden“. Sie können mithilfe klarer Anweisungen und unter Heranziehung einer einzigen Informationsquelle zum Teil zwar simple Schlüsse ziehen, etwas komplexere Aufgaben aber nicht selbstständig lösen. Zu diesen schwachen Schülern gehören in Österreich in Mathematik 19 Prozent (OECDSchnitt: 23 Prozent), im Lesen 19,5 Prozent (OECD: 18 Prozent) und in Naturwissenschaften 16 Prozent (OECD: 18 Prozent). In Mathematik ist dieser Anteil in Österreich gegenüber der ersten PISA-Studie praktisch konstant geblieben, im Lesen und in den Naturwissenschaften ist er jeweils um etwa einen Prozentpunkt leicht zurückgegangen. In allen drei Gebieten zu dieser Risikogruppe zählen in Österreich elf Prozent der Schüler. Zum Vergleich: Der OECD-Schnitt liegt bei zwölf Prozent. Am geringsten ist dieser Anteil in Shanghai und Hongkong mit jeweils knapp zwei Prozent, in Europa liegen Estland (drei Prozent), Finnland (fünf Prozent), Polen und Liechtenstein (je sechs Prozent) am besten. Am unteren Ende der Skala findet sich Peru (53 Prozent), innerhalb der EU haben Bulgarien (29 Prozent), Rumänien (24 Prozent) und die Slowakei (19 Prozent) Aufholbedarf. Mehrere Faktoren ausschlaggebend für Leistungsschwäche Die OECD geht aber auch den Gründen für die Leistungsschwächen nach. Ergebnis: „Den“ einzigen Risikofaktor gibt es nicht: Vielmehr sei es „eher eine Kombination und Anhäufung verschiedener Hindernisse und Benachteiligungen, die Schüler ihr ganzes Leben lang begleiten“. Über alle OECD-Staaten gerechnet wird die Wahrscheinlichkeit eines schwachen Abschneidens in Mathematik (für dieses Gebiet wurde vertiefend untersucht, Anm.) von Faktoren bestimmt wie Geschlecht, sozioökonomischem Status, Migrationshintergrund, Sprache, Familiensituation, Wohnort, Schulwahl sowie dem Besuch eines Kindergartens und dem Umstand, ob eine Klasse wiederholt wurde. Mädchen mit Migrationshintergrund schneiden häufig schlecht ab Das höchste Risiko eines schlechten Abschneidens hätte OECD-weit demnach ein Mädchen mit Migrationshintergrund aus einem im ländlichen Raum gelegenen Alleinerzieher-Haushalt mit geringem Einkommen und Bildung, in dem eine andere Sprache als jene des Untersuchungslandes gesprochen wird, das keinen Kindergarten besucht hat und in eine Schule mit berufsbildendem Schwerpunkt geht, wo sie bereits eine Klasse wiederholt hat. Für Österreich gilt Ähnliches, allerdings sind die Zusammenhänge mit der Familiensituation und den Wohnort nicht so signifikant ausgeprägt. Sitzenbleiben ist laut OECD größter Risikofaktor Größter Risikofaktor für ein schlechtes Abschneiden war OECD-weit das Sitzenbleiben: Wer eine Klasse wiederholte, hatte selbst unter Berücksichtigung des sozioökonomischen Hintergrunds und der anderen Charakteristika das 6,4-fache Risiko auf eine Einordnung als leistungsschwacher Schüler. Der sozioökonomische Hintergrund spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: 34 Prozent der Schüler aus einem Haushalt mit geringem Einkommen bzw. Bildung fielen in Österreich unter die Leistungsschwachen in Mathematik - vergleichsweise waren es nur sechs Prozent aus finanzkräftigeren bzw. höher gebildeten Familien. OECD: Sozioökonomischen Hintergrund nicht überbewerten Allerdings sollte der sozioökonomische Hintergrund aufgrund vieler anderer Faktoren nicht überbewertet werden, zeigt ein anderer Vergleich: Ein männlicher Schüler aus einem aus beiden Elternteilen bestehenden Haushalt mittlerem Einkommen bzw. Bildung, der keinen Migrationshintergrund hat, daheim die gleiche Sprache spricht wie in der Schule, in einer Stadt lebt, mehr als ein Jahr einen Kindergarten besucht hat, keine Klasse wiederholt hat und eine allgemeinbildende Schule besucht, hat OECD-weit eine zehnprozentige Wahrscheinlichkeit, zu den schlecht abschneidenden Schülern in Mathematik zu gehören. Bei einem Migranten-Mädchen mit gleichem sozioökonomischen Hintergrund, das in einem Alleinerzieher-Haushalt am Land lebt und das eine andere Sprache als in der Schule spricht, keinen Kindergarten besucht, dafür eine Klasse wiederholt hat und in eine berufsbildende Schule geht, beträgt die Wahrscheinlichkeit dagegen 76 Prozent. OECD: Keine konsequente Reform-Umsetzung in Österreich Nach Ansicht des OECD-Bildungsexperten Andreas Schleicher hat Österreich im Unterschied zu Deutschland zu wenig getan, um die Zahl der leistungsschwachen Schüler zu senken. „Viele Reformen sind interessant, aber nicht in der nötigen Konsequenz durchgeführt worden“, so Schleicher im „Ö1-Mittagsjournal.“ „Die verschiedenen Ebenen in Österreich, Bund und Länder haben nicht an einem Strang gezogen.“ Deutschland habe dagegen einiges getan und die Zahl seiner leistungsschwachen Schüler deutlicher reduziert als Österreich, betonte Schleicher im Zuge der Präsentation der PISAAuswertung zu leistungsschwachen Schülern in Berlin. „Frühe Förderung, Ganztagsschulen, Bildungsstandards, Investitionen in Lehreraus- und -weiterbildung - da ist in Deutschland viel in Gang gekommen. In Österreich sind viele der Reformen ein bisschen ins Leere gelaufen oder ins Gegenteil verkehrt worden.“ Die Studie habe etwa gezeigt, dass in jenen Ländern, die es geschafft hätten, die besten Lehrer und Direktoren in die schwierigsten Klassen bzw. Schulen zu bringen, der Anteil an schwachen Schülern am geringsten sei - gleichzeitig hätten die leistungsstarken Schüler davon profitiert. Heinisch-Hosek und Strolz fühlen sich bestätigt Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) sieht durch die PISA-Auswertung eigene Forderungen und Konzepte wie die Ganztagsschule, gemeinsame Schule und ein zweites Kindergartenjahr bestätigt. „Die Ganztagsschulen bieten eine Verlängerung des Schulalltags und stellen damit eine effektive Förderung der SchülerInnen dar“, so die Ministerin in einer Aussendung. „Risikofaktoren wie geringe Sprachkenntnisse oder Sozialstatus sind besser ausgleichbar. Mit der Durchmischung der SchülerInnen kann gezielt auf diese Faktoren eingegangen werden.“ Für NEOS-Chef Matthias Strolz wird mit der Auswertung „ein weiteres Mal bestätigt, welch dringenden Erneuerungsbedarf wir im österreichischen Schulsystem haben“. Die Regierung schaffe es allerdings „nicht einmal, an den kleinen Stellschrauben zu drehen - von einer echten Reform kann keine Rede mehr sein“. Er setzt daher auf Schulautonomie. Team Stronach: „Privatschule für alle“ Das Team Stronach will dagegen, dass sich Direktoren ihr Lehrerpersonal selbst auswählen können, mittels individuellem Bildungsscheck eine „Privatschule für alle“ realisiert wird und eigene Deutschklassen für Flüchtlinge eingerichtet werden. „Erst wenn sie unsere Sprache ausreichend beherrschen, sollen sie am Regelunterricht teilnehmen dürfen“, so Bildungssprecher Robert Lugar in einer Aussendung. (APA) 2016-02-12 02:23:03 Tiroler Tageszeitung Online 205 Umfrage: Deutsche Firmen schätzen Lage so gut ein wie noch nie Berlin – In der deutschen Wirtschaft macht sich einer DIHK-Umfrage zufolge wieder Zuversicht breit. „Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage insgesamt so gut wie noch nie“, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Mittwoch mit. Die Geschäftserwartungen hätten sich zudem stabilisiert, ohne dass jedoch die Eintrübung vom Herbst vollständig wettgemacht worden wäre. Die Stimmung im Finanzgewerbe liege jedoch am „Gefrierpunkt“. In der Exportindustrie wächst laut DIHK-Umfrage nach der jüngsten Schwächephase die Zuversicht etwas, ohne dass der Optimismus so groß wie in früheren Jahren ist. Eine deutliche Belebung bei den Investitionen sei 2016 nicht zu erwarten. Viele Firmen seien aber bereit, neues Personal einzustellen. Generell erwarte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr ein solides Wachstum von 1,3 Prozent. „Der niedrige Ölpreis, der schwache Euro und die günstige Finanzierungssituation bieten den Unternehmen ungewöhnlich gute konjunkturelle Rahmenbedingungen“, sagte DIHK Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben in Berlin. Es gebe derzeit keinen Grund dafür, vom Börsenabsturz auf einen drohenden Konjunktureinbruch zu schließen. Die rund 27 000 vom DIHK befragten Unternehmen aus dem Mittelstand bewerteten ihre Geschäftslage so gut wie noch nie. Jedoch blicken nicht alle Firmen optimistisch in die Zukunft. Als größtes Risiko wird die Wirtschaftspolitik der schwarzroten Bundesregierung angesehen. „Wir haben eine super Lage, aber verhaltene Erwartungen“, sagte Wansleben. (APA, Reuters) 2016-02-12 02:23:19 Tiroler Tageszeitung Online 206 Hypos Volleyballer feiern nächsten Sieg Für den österreichischen Volleyballmeister Hypo Tirol ist in der heimischen AVL weiter kein Gegner in Sicht. Das Aufeinandertreffen mit Graz am Mittwoch in der USI-Halle in Innsbruck endete mit einem 3:0-Sieg für die Tiroler. Zwar stand bei den Grazern Ex-Hypo-Aufspieler Claudio Carletti in der Coachingzone – Geschenke verteilte die Truppe von Headcoach Daniel Gavan jedoch trotzdem keine. Posojilnica Aich/Dob kam bei der Union Waldviertel ebenfalls zu einem 3:0-Sieg. Die Kärntner hatten gegen den Dritten der Liga, der aber schon zwölf Punkte zurückliegt, allerdings in den Sätzen zwei und drei Mühe (18,27,27). In der Tabelle führt Tirol einen Punkt vor Aich/Dob, das zudem ein Spiel mehr ausgetragen hat. (TT, APA) 2016-02-12 02:25:46 Tiroler Tageszeitung Online 207 Taschendieb schlug in Geschäft in Imst zu Bei mehreren Kollisionen auf Tirols Skipisten wurden am Donnerstag mehrere Wintersportler verletz... Nach einem Lawinenabgang am Hintertuxer Gletscher lief am Donnerstagnachmittag eine ausgedehnte Suchaktion nach möglichen Verschütteten an. Dutzende Helfer w... Acht Jahre nach der Tat fliegt sie auf: Eine junge Frau will ihren Freund loswerden - und greift zur Kreissäge. Die Leiche des Studenten wurde im Jänner im G... In 278 Tiroler Gemeinden wird am 28. Februar gewählt, neben den 278 Bürgermeistern auch rund 3650 Gemeinderäte. Die Bürgermeister direkt, die Gemeinderäte vi... Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Ab Februar steigen in den USA die traditionellen Vorwahlen, bei denen Demokraten und Republikaner jeweils einen Kandidaten für die Präsidentschaft küren. Ern... Fehlkauf vermeiden, vorher informieren. Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig auf TT Online. Bei mehreren Kollisionen auf Tirols Skipisten wurden am Donnerstag mehrere Wintersportler verletz... Angesichts der befürchteten Verlagerung der Flüchtlingsströme von der Balkanroute nach Italien will die Regierung noch diese über eine Grenzsicherung am Bren... Der Tiroler Polizei gelang erneut ein Schlag im Innsbrucker Drogenmilieu. Vier Verdächtige sollen etliche Kilo Kokain nach Innsbruck gebracht und hier verkau... Angesichts der befürchteten Verlagerung der Flüchtlingsströme von der Balkanroute nach Italien wi... Richard Lugner gab heute seine Antrittspressekonferenz. Mit dabei: „Spatzi“, viele Seitenhiebe gegen die Regierung und das Kasperle. Die Koalition will vor allem die Bemühungen verstärken, die finanziellen Ressourcen des IS zu zerstören. In 278 Tiroler Gemeinden wird am 28. Februar gewählt, neben den 278 Bürgermeistern auch rund 3650 Gemeinderäte. Die Bürgermeister direkt, die Gemeinderäte vi... Am 24. April wird der nächste Bundespräsident in Österreich gewählt. Angesichts der vielen Kandidaten dürfte das neue Staatsoberhaupt erst nach einer Stichwa... Ab Februar steigen in den USA die traditionellen Vorwahlen, bei denen Demokraten und Republikaner jeweils einen Kandidaten für die Präsidentschaft küren. Ern... Tourismus-Visionär und Kristallwelten-Schmied Andreas Braun und Kitzbühels Gemeinderat Thomas Not... Anleger flohen in vermeintlich sichere Häfen wie Gold oder den japanischen Yen. Die derzeitigen Chefs Boltz und Graf fochten so manchen Strauß mit Bauern und Stromwirtschaft aus. Bei mehreren Kollisionen auf Tirols Skipisten wurden am Donnerstag mehrere Wintersportler verletz... Nach einem Lawinenabgang am Hintertuxer Gletscher lief am Donnerstagnachmittag eine ausgedehnte Suchaktion nach möglichen Verschütteten an. Dutzende Helfer w... Acht Jahre nach der Tat fliegt sie auf: Eine junge Frau will ihren Freund loswerden - und greift zur Kreissäge. Die Leiche des Studenten wurde im Jänner im G... Der australische Rallye-Dakar-Sieger Toby Price (KTM) gab bei einem Tirol-Besuch Einblicke in sei... Der 21-jährige Kufsteiner bleibt Werksfahrer bei Mercedes-Benz, in seiner ersten Saison konnte er bereits auf sich aufmerksam machen. Tirols Medaillenhoffnung Christina Hengster erlebte Stunden vor der Eröffnung der Bob- und Skeleton-WM in Innsbruck ihren Jungfernflug mit einem Helikopter. ... Erstmals qualifizierte sich Österreichs Fußball-Team aus eigener Kraft für eine EM. Wir begleiten Alaba, Arnautovic und Co. nach Frankreich. Mit uns sind Sie... Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel macht sich im Ferrari auf die Jagd nach Champion Lewis Hamilton und Mercedes. Eine erneute Solofahrt der Silberpfeile i... Witzig, atemberaubend, kurios, sensationell - wir haben in dieser Rubrik die besten Sportvideos für Sie zusammengetragen. Viel Spaß beim Anschauen! Bei allen wichtigen Fußball-Spielen dieser Welt darf ein subjektiver Beobachter nicht fehlen. Der TT.com-Live-Ticker schaute den Kickern immer ganz genau auf... Besonders am heutigen Unsinnigen Donnerstag geht es in Tiroler Dörfern von sehr früh bis spät hoc... Nutzer der Nachrichten-Programme Whatsapp und Line hatten sich über die bunten Bildchen mit homosexuellen Motiven beschwert. Knallbunte Federboa, Luftgitarre und Löwenkostüm: Beim Auto-Karaoke mit US-Komiker James Corden ließ Elton John seinem britischen Humor freien Lauf. Gemeinsa... Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Sie sind spaßig, berührend, aufregend und begeistern Millionen von Menschen im Netz: TT.com zeigt Ihnen Video-Highlights, die Sie nicht verpassen dürfen. Fehlkauf vermeiden, vorher informieren. Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig auf TT Online. Interviews, Porträts, Album-Kritiken: In der Rubrik Soundstube Tirol stellen wir lokale Künstler und Bands vor. Aber auch Neuigkeiten aus der Tiroler Musiksz... Lesen Sie 4 Wochen gratis die Tiroler Tageszeitung und gewinnen Sie eines von drei brandneuen iPh... Lesen Sie 4 Wochen gratis die Tiroler Tageszeitung und erhalten Sie einen ShOP. TiROL Gutschein im Wert von € 5,00 als Geschenk. Erstmals fand heuer im Einkaufszentrum WEST in der Höttinger Au ein offizieller Auftakt für den Semester-Ferienzug statt 2016-02-12 02:19:37 Tiroler Tageszeitung Online 208 Großbrand im Schwimmbad Millionenschaden an Rigi Rutsch'n richtet Rauchschwaden zogen am Donnerstagnachmittag am Ortsrand von Peißenberg auf. Das örtliche Freibad Rigi Rutsch'n mit Saunabetrieb und Gastronomie hatte Feuer gefangen. Gegen 14 Uhr ging der Notruf ein. Die Gäste im Saunabereich des Ergeschosses konnten rechtzeitig evakuiert werden, so dass niemand verletzt wurde. Der Dachstuhl brannte völlig aus, auch die Gastronomie im ersten Stock wurde in Mitleidenschaft gezogen. Laut der Polizei Weilheim müsse die Gastronomie abgerissen werden. Die Polizei schätzt, dass der Schaden im Bereich zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro liegt. Zur Zeit der Alarmierung war der Gastronomie-Bereich gesperrt, weshalb sich dort niemand aufhielt. Fast acht Stunden dauerten die Löscharbeiten an. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, da der Dachstuhl schwer zugänglich ist und die Materialien, wie etwa Asbestplatten, das Löschen erschwerten. Insgesamt waren 175 Einsatzkräfte aus dem Kreis beteiligt. Zur Sicherheit bleibt eine Brandwache vor Ort. Noch ist die Brandursache unklar. Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 209 Ehefrau von Muhammad Ali lobt Augsburgerin Nikki-Adler Nikki Adler war überwältigt: „Das war schon eine edle Veranstaltung. Und ich denke, dabei wurde auch einiges bewegt.“ Augsburgs vierfache Box-Weltmeisterin war zuletzt auf großer Reise. Nicht zum Vergnügen, sondern „dienstlich“. Zum zweiten Mal lud der Boxverband der WBC alle seine FrauenWeltmeisterinnen nach Mexiko zur BoxConvention ein. Ingesamt waren elf Weltmeisterinnen aus sieben Ländern anwesend. Unter anderem Alishia Ashley aus Amerika. Die 48-Jährige wurde als älteste Titelträgerin mit einem Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde geehrt. Die Veranstaltung in Tijuana war erst die zweite ihrer Art, seit es Frauenboxen gibt. Dabei wurden viele Frage diskutiert. Vor allem ging es dabei, wie so oft, um das liebe Geld. Im gegensatz zu den Männern sind die Frauen im Boxen unterbezahlt. Zugeschüttet mit Geld werden die Frauen wohl nie werden. Während es bei den Kampfbörsen der Männer teilweise um Millionen geht, werden Frauen heutzutage immer noch mit einem Trinkgeld abgespeist. Mauricio Sulaiman, der Präsident der WBC, forderte schon im Jahr 2014 eine Leitlinie. Demnach sollen Weltmeisterinnen bei einer Titelverteidigung mindestens 25000 Dollar (rund 20000 Euro) bekommen. Bisher ist das allerdings nur ein frommer Wunsch des WBC-Präsidenten. „Es wurde wieder darüber gesprochen, und Sulaiman hält daran auch fest. Laut ihm muss nur ein Promoter damit den Anfang machen, dann ziehen die anderen nach“, sagt Adler. Die Promoter stehen zwar noch nicht Schlange, aber dennoch tut sich einiges. Oscar de la Hoya, der ehemalige amerikanische Profiboxer, hat zumindest schon Interesse signalisiert, Frauenkämpfe zu organisieren. Der Boxstall von Weltmeister Floyd Mayweather hat erstmals eine Frau unter Vertrag genommen. In Auckland (Neuseeland) findet am 16. April ein Event statt, das sich hauptsächlich nur um Frauenboxen dreht. Mit dieser Veranstaltung gibt die frühere Boxerin Lisa Lewis ihr Debüt als Promoterin. Auch ihr Ziel ist es, Frauenboxen populärer zu machen. Adler ist fest davon überzeugt, dass sich der Verband auf einem guten Weg befindet: „ Mexiko war auch für die Convention eine supergute Wahl. Die Mexikaner sind ohnehin total boxverrückt. Es war alles klasse organisiert. Auch das Medieninteresse war groß. Viele Radiostationen und Fernsehsender haben darüber berichtet.“ Die 28-jährige Augsburgerin war zwar auch im vergangenen Jahr schon in Mexiko, dennoch war es für sie wieder ein Erlebnis. „Es war schon eine schöne Präsentation. Alle Weltmeisterinnen wurden in einem Videobeitrag vorgestellt. So ein Rahmen und so eine festliche Kulisse – das war für mich schon auch eine Bestätigung“, war Adler angetan. Als Überraschungsgast war Lonnie Ali, die Frau des ehemaligen SchwergewichtsWeltmeisters Muhammad Ali , der an der Parkinson-Krankheit leidet, eingeladen. Dem größten Boxer aller Zeiten hat der Verband WBC einiges zu verdanken. Er hat mit seinen Titeln die WBC berühmt gemacht. Das Treffen zwischen Lonnie Ali und Adler verlief sehr herzlich. „Einfach eine tolle Frau, die sehr bodenständig wirkt. Sie hat zu mir gesagt, dass sie von meinem Talent begeistert ist und dass ich weiter an mich glauben soll“, freut sich Adler. Unabhängig vom Trip nach Mexiko ist der Terminkalender der Augsburger Faustkämpferin derzeit ziemlich voll. Kürzlich war sie eingeladen zur Premiere des neuen Action-Krimis mit Til Schweiger „Tschiller: Off Duty“ in Berlin. Dort ist Adler gleich wegen eines „Nebenjobs“ geblieben. Denn ihre Kollegin, die Norwegerin Cecilia Breakhus, bereitet sich momentan auf ihren Kampf am 27. Februar gegen Ariadna Namus Corrales aus Uruguay vor. „Sie hat mich gebeten, ob ich sie zwei Wochen als Sparringspartnerin unterstütze“, erzählt Adler. Aber nicht nur Adler unterstützt Breakhus bei ihren Kampfvorbereitungen. Bei den Trainingseinheiten der beiden Frauen gibt der bekannte Trainer Jonathon Banks den Ton an – der trainiert ansonsten Wladimir Klitschko. Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 210 Als Reklame analog die Welt eroberte : Die Facebook-Säule Ernst Litfaß war ein Pionier der Draußenwerbung. Eine Spurensuche zum 200. Geburtstag. Das verschwiegenste Promigrab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof findet sich unter Parzelle 49, zentral postiert gegenüber der Kapelle James Turrells spektakulärer LichtInstallation. Ein aufwendig saniertes Gitter umgibt die karge Anlage. Den Zaun krönt lediglich eine schwarze Marmortafel mit Krickel-Signatur in vergoldeter altdeutscher Schreibschrift: „E. Litfasz“. Kein Spruch, keine Daten, kein Grün: Die Signatur ist die Person. Komplett abgedeckt wird die Ruhestätte des Mannes, den Nachgeborene als „Pionier der öffentlichen Kommunikation“ und „König der Reklame“ würdigten, durch zwei Betonplatten. Ein BärenZiegel des Senats verweist auf die Anerkennung als Ehrengrab 2001. Hans Wall hatte diesen Akt damals angeregt, sogar ein Litfaß-Museum plante er. Daraus sei nichts geworden: sagt Frauke Bank, Sprecherin der Wall AG, doch trage das Unternehmen nun die Kosten der Grabpflege. Die riesigen Betonplatten habe man seinerzeit so vorgefunden. Vor 200 Jahren wurde Ernst Theodor Amandus Litfaß in Berlin geboren. Wer er war, zeigt auch der seit 2011 nach ihm benannte Platz südlich des Hackeschen Marktes nur sehr pointiert. Die Werbeagentur Scholz & Friends, deren glänzend schwarzes Domizil den Ort dominiert, hat für ihre Adresse eine nachts erleuchtete, vier Meter hohe Betonsäule gestaltet, auf der in Gold-Lettern „Litfaß- Platz“ steht. Sonst nichts. Das Medium ist die Message, ein Litfaß-Platz ist ein Litfaß-Platz. Litfaß, erläutern die Geschäftsführer Stefan Wegener und Klaus Dittko, habe „das Facebook des 19. Jahrhunderts“ geschaffen, er sei „einer der ersten Werbeprofis in Deutschland“ gewesen. Jemand hat witzelnd auf den leeren Beton gekritzelt: „Hier könnte“ (... zum Beispiel Ihre Werbung stehen). Aber mehr steht eben einfach nicht da. Selbst von der grünen Metallsäule mit Ornamentkrone, die in Wittenau vor dem Neubau der Ernst-Litfaß-Schule den Gehsteig ziert, ist Genaues über den Patron dieses „Oberstufenzentrums Druck und Medientechnik“ nicht zu erfahren. Immerhin laden dort auf der Säule Plakate, die in diversen Farben alte Litfaß-Säulen zeigen, mit Schlagworten wie „Genialität“, „Berufung“ und „Mottivation“ zum Tag der Offenen Tür ein. Die grüne Säule wurde 2015 von den „Draußenwerbern“ gesponsort. Demnächst, sagt Schulleiter Mike Förster, wolle man sie mit Info-Projekten bespielen und dabei auch die Geschichte des Schulpatrons einbeziehen. Tatsächlich existiert jedoch schon seit 2006 in Mitte ein Litfaß-Denkmal in Berlin, das Details dieser Vita präsentiert: eine Bronze-Stele, deren Relief-Texte- und Bilder freilich nur von ganz nah zu erkennen sind. Dort wird sogar kulturhistorischer Kontext, die Genesis der Drucktechnik - von chinesischen Holztafeln (770 n. Chr.) bis zum Computersatz (1965) skizziert, vor allem aber wird mit diesem Denkmal der authentische Ort Münzstraße 4 markiert: an dem Litfaß 1855 mit Tamtam und extra komponierter „Annoncir Polka“ seine allererste „Anoncier-Säule“ vorstellte. Die Idee dafür stammte wohl aus London; der Drang dazu kam aus dem Ordnungstrieb des patriotischen Bürgers, wildes Zettelkleben zu verbannen; das Monopol für die ersten 150 Säulen kam vom Polizeichef. Heute gibt es in Berlin rund 3000, bundesweit rund 50 000 Litfaß-Säulen. Ernst Theodor Amandus stammte aus einer jüdischen Druckerfamilie, die 1806 Bürgerrecht erhält, sein Vater stirbt kurz nach seiner Geburt. Er wird Schauspieler, Verleger, Impresario, Produzent, Wohltäter. Ein rastloses Lebensabenteuer. Sein unübersehbarer ReklameZylinder schafft kontrolliert- demokratische Treffpunkte – für alle, für die entstehende bürgerliche Öffentlichkeit. 58-jährig stirbt er in der Kur. Sein Biograf rühmt ihn als „einen von jenen Männern, die, ein höchstes Ziel vor Augen, unentwegt vorwärtsschreiten, alle Hindernisse zu überwinden wissen.“ Über der Adlerstraße, wo einmal sein Wohn- und Firmenhaus stand, erstreckt sich heute das Auswärtige Amt. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Thomas Lackmann 211 Kritik an Verteilung von Flüchtlingen : Stille Post und lauter Ärger Nach der Kritik der Bezirksbürgermeister an der Verteilung der Flüchtlinge schweigt nun Finanzsenator Kollatz-Ahnen. Und wo ist Sozialsenator Czaja? Den Vorwurf der Bezirke, die Abstimmung mit ihnen bei der Verteilung der geplanten Modulbauten für die Flüchtlinge sei mangelhaft , will Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) nicht kommentieren. Sein Schweigen aber klingt in etwa so: Das Thema ist unangenehm, es ist Wahljahr, und die Bürgermeister wissen doch ganz genau, dass an ihren Vorwürfen nichts dran ist. Das Protokoll aus dem Rat der Bürgermeister vom 3. Dezember stützt diese These, denn darin steht, dass dort die erste Standortliste verteilt wurde. Mehrere Bürgermeister hatten geklagt, die Standorte seien mit ihren Bezirken nicht abgestimmt worden; viele der vorgesehenen Grundstücke seien überhaupt nicht geeignet für die Errichtung der geplanten Modularen Bauten, kurz "Muf". Spandaus Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) erneuerte seine Kritik am Donnerstag: „Die Objekte hat der Senat alleine organisiert. Der Bezirk wird dabei grundsätzlich nicht eingebunden, nicht einmal gefragt oder um seine Meinung gebeten“, so Kleebank. Zudem gebe es ständig wechselnde Zuständigkeiten. „Lageso, Finanzverwaltung, Unterbringungsleitstelle, Koordinierungsstab oder sonst wer, manchmal auch: niemand!“ Die Standorte für die Modulbauten seien wohl den Baustadträten mitgeteilt worden, nicht den Bezirksbürgermeistern, es sei unabgestimmt nebeneinanderher geplant worden. Die Grundstücke seien ohne jede Beteiligung der Bezirke geprüft und auf zwei Listen geschrieben worden. „So geht das nicht!“, resümiert Kleebank. Pankows Bürgermeister Matthias Köhne (SPD), der tags zuvor noch mangelnden Informationsfluss beklagt hatte, sieht immerhin eine positive Entwicklung beim Senat: „Verglichen mit dem vorherigen Zustand bis Anfang Dezember, als wir die Standortlisten aus der Presse erfahren haben, kann ich feststellen, dass sich die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit dem Finanzsenator, der offensichtlich die originären Aufgaben des Sozialsenators übernommen hat, seitdem verbessert hat“, teilte er mit – inklusive einer delikaten kleinen Spitze, denn in der Tat hat sich Sozialsenator Mario Czaja (CDU) offenbar aus der Materie zurückgezogen. Oder wurde er vom Finanzsenator rausgekickt, damit dieser seine Macht demonstrieren kann? Hinter den Kulissen ist man jedenfalls verärgert, dass Kollatz-Ahnen die neue Liste vom Dienstag ganz ohne Abstimmung mit Czaja verschickt habe. Czaja war es immerhin, der Ende 2014 das Ganze begonnen hatte. Er wollte sich von den Flüchtlingsheimbetreibern unabhängig machen, die meist mit dem Betrieb des Heims zugleich die Immobilie stellten. Hätte man eigene Gebäude auf landeseigenen Grundstücken, so der Gedanke, dann könnte man schlechte Betreiber leichter auswechseln. So begann die Suche nach Grundstücken, forciert von einer Scout-Truppe um die Chefin der landeseigenen Wohnungsunternehmen, Petra Hildebrandt. Die war extra zur Unterbringungsleitstelle geholt worden. Als ihr Vertrag mit der Sozialverwaltung im Dezember auslief, zog die Finanzverwaltung die Sache zu sich herüber. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Fatina Keilani 212 Frau vor Supermarkt überfallen - Räuber ist gefasst Mit einer Pistolennachbildung hat ein Unbekannter im Oktober 2015 eine 55-jährige Frau auf einem Supermarktparkplatz in Gundelfingen bedroht. Er entriss ihren Geldbeutel mit 50 Euro Inhalt und rannte davon. Auf der Flucht verlor der Mann das leere Magazin seiner Schusswaffe. Trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen konnte der Mann unerkannt entkommen. Ermittlungen der Kripo Dillingen haben nun zur Klärung des Falles und zur Festnahme des Täters geführt. Nach Recherchen kamen die Ermittler laut einer Pressemitteilung der Polizei einem 27-Jährigen aus Baden-Württemberg auf die Spur, der wegen anderweitiger Delikte aktenkundig geworden ist. Er wurde am Mittwoch an seiner Wohnung durch die Kripo festgenommen und schon dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 213 Das Hurricane Festival 2016 mit Frank Turner Großes Geburtstags-Buhei Festival beim Hurricane Das Hurricane Festival wird 20! Nachdem Mitte Februar noch mal einige Acts dazu kamen, sind für den 24. bis 26. Juni rund 100 Bands angekündigt, darunter Frank Turner, Rammstein und The Prodigy. 2016-02-12 02:26:05 NDR 214 Charlottenburg : Info-Abend zur Tunnelsanierung an der UBahnlinie 2 Die BVG lädt für den 15. Februar zur Informationsveranstaltung über die Sanierung schadhafter Tunneldecken der Linie U2 zwischen den Bahnhöfen Deutsche Oper und Ernst-Reuter-Platz ein. Die Veranstaltung beginnt am Montag, 15. Februar, um 19 Uhr im Orangelab Berlin am Ernst-Reuter-Platz 2. Wie das Bezirksamt Charlottenburg- Wilmersdorf dazu mitteilte, wollen die Berliner Verkehrsbetriebe die Tunnelaußensanierung an der Linie U2 vom kommenden März 2016 bis zum Dezember 2017 fortsetzen. Um Staus möglichst zu vermeiden, werde der Bauabschnitt in zwei Teile aufgeteilt. Die beiden Baufelder liegen demnach ungefähr zwischen der Weimarer- und der Leibnizstraße sowie der Straße Am Schillertheater und dem Ernst-Reuter-Platz. Der Tunnel verläuft hauptsächlich unter dem Mittelstreifen der Bismarckstraße und schwenkt am Rande des Ernst-Reuter-Platzes in die Hardenbergstraße ein. Für den 15. Februar sei auch eine „umfassende schriftliche Information“ geplant, heißt es. CD 1E3CA20685184916F462A58091526719 www.tagesspiegel.de 215 Stephan Reich: "Wenn's brennt" Wenn's brennt von Stephan Reich Seitenzahl: 240 Seiten Verlag: DVA Bestellnummer: 978-3-421-046987 Preis: 14,99 € Dieses Thema im Programm: NDR Kultur | Neue Bücher | 11.02.2016 | 12:40 Uhr Alle Buch-Rezensionen Buchtipps von NDR Kultur Buchtipps von NDR Info Krimis und Thriller Sachbücher Politisches Buch Bildschöne Bücher Kinder- und Jugendbücher NDR Fernsehen Buchtipps 2016-02-12 02:26:23 NDR 216 Gleiter von Flugpionier Lilienthal entsteht neu Wohl kaum jemand denkt an Otto Lilienthal, wenn er heutzutage in einem Flugzeug sitzt. Dabei gilt der aus dem vorpommerschen Anklam stammende Erfinder als erster Mensch, der erfolgreich und wiederholbar Gleitflüge mit einem Flugzeug absolvierte. Sein Gleiter könne als erstes Serienflugzeug der Geschichte betrachtet werden, da er mindestens neun Exemplare davon hergestellt habe, erklärt Jens Wucherpfenning, Pressesprecher vom Göttinger Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Zentrum will das frühere Flugzeug nun nachbauen - originalgetreu, um so auch Erkenntnisse über die Ursache von Lilienthals tödlichem Absturz im Jahr 1896 zu erhalten. Dem Himmel ein gutes Stück näher: Otto Lilienthal gilt als Flugpionier. Sein Gleiter könne als erstes Serienflugzeug der Geschichte betrachtet werden, so das DLR in Göttingen. Doch bis zum Flugzeug, wie wir es kennen, ist es im Jahr 1894 noch ein langer Weg. Dennoch gelten seine Arbeiten als Grundlage für den ersten Motorflug der Brüder Wright in den USA. Den Gleiter will das DLR nun nachbauen lassen - in Anklam in Mecklenburg-Vorpommern, dem Heimatort Lilienthals. Den Nachbau übernimmt das Otto-Lilienthal-Museum in Anklam. "Mit dem Projekt, das erste Serienflugzeug der Welt von Lilienthal erstmals historisch korrekt nachzubauen und im Windkanal zu analysieren, wollen wir nicht nur die Wurzeln der Luftfahrt wissenschaftlich analysieren, sondern auch einen der größten Luftfahrtpioniere der Welt würdigen", erklärt DLR-Luftfahrtvorstand Rolf Henke. "Unsere Arbeiten bauen auf das wissenschaftliche Erbe Lilienthals auf. " Lilienthal, der "erste Flieger der Menschheit", war damals im Alter von 48 Jahren bei Stölln in Brandenburg abgestürzt und kurz darauf seinen schweren Verletzungen erlegen. Seine Arbeiten waren Grundlage für den ersten Motorflug der Brüder Wright in den USA und für das spätere Wirken von anderen Luftfahrtpionieren wie Hugo Junkers. Vier der Gleiter von Lilienthal sind noch erhalten - experimentiert werden kann mit den Bauten allerdings nicht mehr. Wo einst die Männer dominierten, setzte sie sich durch: Elly Beinhorn aus Hannover war eine Pionierin der Luftfahrt. In Laatzen ist ihr eine Ausstellung gewidmet - inklusive OriginalFlugzeug. (27.01.2016) mehr 2016-02-12 02:26:47 NDR 217 Hannover 96: Mit Beton zum "Punkteklau" Zwei verursachte Elfmeter, ein selten artistisches Eigentor per Hackenheber: Hannover-Verteidiger Felipe dürfte mit Angstschweiß auf der Stirn an das Hinspiel gegen Borussia Dortmund zurückdenken. Knapp ein halbes Jahr nach seiner individuellen Pannenshow darf Felipe nun ironischerweise auf genau dieses Spiel gegen die Borussia am Sonnabend hoffen (ab 15.30 Uhr/ im Livecenter ). Das Duell mit PierreEmerick Aubameyang, Marco Reus und Mkhitaryan könnte seine Chance sein, sich in der Bundesliga zurückzumelden. In den drei Rückrundenspielen stand er nicht einmal im Kader, davor war er nur Ersatz oder verletzt. Der 28-Jährige kommt bisher nur auf acht Einsätze in der laufenden Saison. Felipes Chance ist gleichzeitig Hannovers Dilemma. Nach schwachen Leistungen und wenig Glück kommt nun das Verletzungspech dazu. In der Abwehr fehlt Kapitän Christian Schulz wegen einer Magen-Darm-Grippe - das ist Felipes Startelf-Chance. Trainer Thomas Schaaf machte den neuen Kräften jedenfalls Mut: "Jetzt können andere Spieler etwas Positives bewirken. Jeder muss an sich glauben. " Tor: Ron-Robert Zieler Rechtsverteidiger: Hiroki Sakai (l.) Innenverteidigung: Alexander Milosevic Innenverteidigung: Felipe (l.) Linksverteidiger: Edgar Prib Zentrales Mittelfeld: Ceyhun Gülselam Zentrales Mittelfeld: Salif Sane Zentrales Mittelfeld: Manuel Schmiedebach Rechtes Mittelfeld: Kenan Karaman Linkes Mittelfeld: Uffe Bech (r.) Sturm: Artur Sobiech (l.) Schaafs Aussage gilt besonders für die Offensivspieler. Seit Donnerstagmittag ist klar, dass die "96er" ohne ihr neues Sturmduo antreten müssen. Hugo Almeida hatte erst Rückenprobleme, nun leidet er an einem Infekt. Sturmpartner Adam Szalai erwischte es noch schlimmer, er fällt mit einem Muskelfaserriss die nächsten 14 Tage aus. Der letzte Sturmtrumpf von Thomas Schaaf: Der Pole Artur Sobiech, der jedoch zuletzt im November erfolgreich stach. Nur gut für den bisher punktlosen Trainer, dass gegen den Tabellenzweiten das Toreschießen nicht ganz oben auf der Prioritätenliste steht, sondern das Verhindern von Gegentreffern. In der Trainingswoche deutete Schaaf bereits sein Rezept für den "Punkteklau" von Dortmund an: Beton - und noch viel mehr Beton. Bei Hannover 96 ist es eben wie im richtigen Leben: Wenn's nicht läuft, kommt noch was oben drauf. Neben Punkten in der Tabelle fehlen nun auch noch belastbare Profis. Audio (01:02 min) Mit Manuel Schmiedebach, Ceyhun Gülselam und dem zuletzt nicht berücksichtigten Salif Sane könnten gleich drei zentrale und defensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler die Kreise von Dortmunds Mittelfeld-Stars stören und so die Innenverteidiger entlasten. Eine vage Hoffnung gibt es für die Hannover-Fans noch: Der straffe Spielplan des BVB. Der lieferte sich am Dienstag eine kräftezerrende Pokalschlacht im Matsch von Stuttgart (3:1) und musste bis in die Schlussphase um das Weiterkommen bangen. In der kommenden Woche wartet zudem mit dem FC Porto ein internationales Top-Team im Sechzehntelfinale der Europa League. Auf fahrige Dortmunder will aber kein Hannoveraner vertrauen, stattdessen fordert der Trainer Selbstsicherheit. "Jeder muss mehr an sich glauben und mehr von dem abrufen, was er kann", sagt Schaaf. Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick. mehr 2016-02-12 02:27:06 NDR 218 Nachfolger von Laurent Fabius : Jean-Marc Ayrault wird Außenminister Frankreichs Update Vor zwei Jahren wurde Jean-Marc Ayrault als französischer Premier gefeuert. Immer wieder wurde dem Deutschland-Freund Führungsschwäche vorgeworfen. Es ist ein erstaunliches Comeback für JeanMarc Ayrault. Erst vor zwei Jahren feuerte Frankreichs Staatschef François Hollande seinen getreuen, aber erfolglosen Premierminister. Jetzt kehrt der 66-Jährige in die Regierung zurück - als Nachfolger von Laurent Fabius als französischer Außenminister. Die politische Wiederauferstehung des Sozialisten dürfte den deutsch-französischen Beziehungen auf jeden Fall nicht schaden: Der frühere Deutschlehrer ist ein ausgesprochener Freund und Kenner des Nachbarlandes - und spricht ausgezeichnet Deutsch. Gut ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich holte Hollande linke Bündnispartner zurück in die Regierung. Zum Kabinett unter Premierminister Manuel Valls gehören künftig wieder mehrere Grünen-Politiker sowie Vertreter der Partei der Radikalen Linken. Ayrault gilt als gemäßigter Linker. Auf einen tiefgreifenden Umbau der Regierung verzichtete Hollande allerdings, die übrigen großen Ressorts blieben unverändert. Ségolène Royal bleibt Umweltministerin mit einem neu zugeschnittenen Ressort. Die frühere Lebensgefährtin Hollandes galt lange Zeit als Favoritin für das Außenministerium. Zudem holte Hollande mit Emmanuelle Cosse eine Grüne als Wohnungsbauministerin in die Regierung. Frankreichs grüne Partei war 2014 aus Protest gegen den neuen Premierminister Valls ferngeblieben, auch jetzt gab es Vorbehalte gegen eine Regierungsbeteiligung grüner Politiker. Per Twitter kündigte Cosse an, ihr ökologisches Engagement in der Regierung fortsetzen zu wollen. Auch auf Ebene der Staatssekretäre sind zwei Politiker dem Öko-Lager zuzurechnen. Neue Kulturministerin wird Audrey Azoulay. Die bisherige Beraterin löst die glücklos agierende Fleur Pellerin ab. Die zur Linken zählenden Annick Girardin und Jean-Michel Baylet übernehmen die Ministerien für öffentlichen Dienst und für ländliche Entwicklung. Außenpolitische Erfahrung hat Ayrault nur wenig - seine Ernennung in einer Zeit internationaler Krisen ist also für Hollande ein Risiko. Der Präsident kann sich aber der bedingungslosen Loyalität seines neuen Chefdiplomaten mit den silbergrauen Haaren sicher sein. Das war schon nach Hollandes Sieg bei den Präsidentschaftswahlen 2012 ein zentrales Argument, Ayrault zum Premier zu machen. Als Regierungschef machte der wenig charismatische Politiker oft keine gute Figur. Was auch an mangelnder Regierungserfahrung lag: Ayrault konnte zwar auf eine lange Karriere als Abgeordneter und Fraktionschef der Sozialisten zurückblicken und war mehr als 20 Jahre Bürgermeister der westfranzösischen Großstadt Nantes. Ein Ministeramt aber hatte er noch nie bekleidet. Der später geschasste Industrieminister Arnaud Montebourg lästerte einmal, als Premier regiere Ayrault Frankreich "wie den Stadtrat von Nantes". Überhaupt hatte der ruhige, gar schüchterne Regierungschef große Schwierigkeiten, sich in einem Kabinett voller geltungsbedürftiger Selbstdarsteller durchzusetzen. Immer wieder wurde Ayrault Führungsschwäche vorgeworfen. Auch die Bekämpfung von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit machte in seiner Amtszeit keine merklichen Fortschritte. Nach dem miserablen Abschneiden der Sozialisten bei den landesweiten Kommunalwahlen im März 2014 war deswegen Schluss für Ayrault: Hollande ersetzte ihn durch den ehrgeizigen Innenminister Manuel Valls, Ayrault kehrte in die französische Nationalversammlung zurück. Anders als viele entlassene Minister verlor er aber auch dann nie ein schlechtes Wort über den Präsidenten - auch wenn er sich wiederholt von seinem Nachfolger Valls distanzierte. Allgemein gilt Ayrault in Frankreich als ziemlich unerschütterlich: "Er hat eine Art Stabilität", sagte ein sozialistischer Abgeordneter einmal. "Wenn es sehr schlecht läuft, scheint ihn das nicht zu berühren. Wenn es sehr gut läuft, dann hat er nicht gerade die Fähigkeit, die Mengen zu begeistern. " Ein Volkstribun ist Ayrault wahrlich nicht. Ohnehin fremdelte der 66-Jährige häufig mit der Spitzenetage der französischen Politik. Der am 25. Januar 1950 in Maulévrier nahe Nantes geborene Ayrault entstammt einer einfachen Arbeiterfamilie, anders als die meisten führenden Politiker Frankreichs durchlief er keine der Elitekaderschmieden der Republik. "Ich habe keinen sozialen Komplex", sagte er einmal. "In Paris stört mich aber eine Form des Elitären und der Herablassung. " Seine Vorliebe für das Einfache behielt er bei: In den Ferien verreiste der zweifache Familienvater am liebsten mit einem Volkswagen-Campingbus. Die kommenden 15 Monate, so lange läuft Hollandes Amtszeit noch, wird Ayrault aber deutlich mehr Zeit im Flugzeug verbringen. Und auf diplomatischer Mission im Auftrag seines Präsidenten um die Welt fliegen. (AFP,dpa) 1E3CA20685184916F462A58091526719 www.tagesspiegel.de 219 Matthiae-Mahl: Abendessen wie im Mittelalter Zum Matthiae-Mahl, dem ältesten noch begangenen Festmahl der Welt, hat Hamburg schon viele Staatsgäste begrüßt. Heute Abend treffen dort Großbritanniens Premierminister David Cameron und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufeinander. Doch was hat es mit der Geschichte des Banketts auf sich? Für viele Hamburger wäre es ein Traum dabei zu sein: Im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses treffen jedes Jahr im Februar Hunderte Gäste zum Matthiae-Mahl ein. Erwähnt wird das Festmahl erstmals im Jahr 1356. Der Name bezieht sich auf den evangelischen Matthiae-Tag am 24. Februar, den Ehrentag für den Heiligen Matthias. Der Tag galt im Mittelalter als Frühlingsbeginn und Auftakt des Geschäftsjahres. Für Hamburg hieß das: Die Senatoren erhielten ihre neuen Aufgaben und wählten den Ersten Bürgermeister. In Hamburg wird es beim diesjährigen Matthiae-Mahl zu einem europäischen Spitzentreffen kommen. Als Festredner sind Kanzlerin Merkel und der britische Premierminister Cameron geladen. mehr Aber mit dem Datum nimmt es die Stadt nicht mehr so genau: Eigentlich gilt der Grundsatz, dass das Fest am Freitag vor dem 24. Februar stattfindet. Aber auch das kommt nicht immer hin. In diesem Jahr beispielsweise wird das 4-Gänge-Menü bereits am 12. Februar serviert weil die Ehrengäste es nicht anders einrichten konnten. Auch wenn das Fest eine lange Tradition aufweisen kann. Zwischdurch gab es mal eine Pause: Nach 1724 wurde das Matthiae-Mahl mehr als 200 Jahre lang ausgesetzt. Warum, weiß heute niemand mehr. Eine historische Anordnung besagt aber, dass das Fest nur stattfindet, "wenn die Zeitläufte es erlauben. " Auch 1999 fiel das Matthiae-Mahl aus. Aus einem ganz profanen Grund: Der Festsaal im Rathaus wurde renoviert. Die Tafelrunde ist im Laufe der Jahrhunderte größer geworden. Zum ersten historisch belegten Matthiae-Mahl im Jahr 1356 waren 40 Gäste geladen. Heute sind es zehn Mal so viele. Üblich ist es seit jeher, das gesamte Konsularische Korps der Hansestadt einzuladen. Da es rund 100 Konsulate in der Hansestadt gibt und jeder Konsul eine Begleitung mitbringen darf, sind so auf einen Schlag 200 Plätze vergeben. Wer einen der restlichen Plätze erhält, überlegen die Mitarbeiter des Protokolls jedes Jahr neu. Eine Tradition, die sich hält: Alle Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt sind eingeladen. Für die Ehrenbürger müssen aber nicht viele Stühle reserviert werden. Hamburg hat nur 35 Ehrenbürger und bürgerinnen, von denen noch fünf am Leben sind. Unter ihnen sind Fußball-Legende Uwe Seeler, Ballett-Choreograf John Neumeier sowie Unternehmer und Mäzen Michael Otto. Zusätzlichen Glanz verleihen der Abendveranstaltung die Ehrengäste, unter ihnen Staatspräsidenten, Regierungschefs und gekrönte Häupter. Um nur einige Namen zu nennen: Königin Silvia von Schweden speiste ebenso als Ehrengast im Rathaus wie Jordaniens König Abdullah II. und Kronprinz Frederik von Dänemark mit seiner Frau Mary. Die Bundeskanzler Helmut Kohl und Gerhard Schörder folgten ebenfalls der Einladung. Kanzlerin Angela Merkel ist im Jahr 2016 schon zum zweiten Mal dabei. Rekordhalter unter den Ehrengästen ist Helmut Schmidt. In den Jahren 1976 bis 1982 war er als Bonner Regierungschef gleich vier Mal Ehrengast und Redner. Generell gilt: Es wird ein ausländischer und ein deutscher Ehrengast eingeladen. In der jüngeren Vergangenheit des Matthiae-Mahls kam es nur einmal vor, dass ein geladener Ehrengast nicht anreiste. 2007 sagte der italienische Ministerpräsident Romano Prodi nicht einmal 24 Stunden vor dem Festessen ab. Er hatte kurz zuvor seinen Rücktritt eingereicht. So wird als offizielle Begründung für die Absage auch die Regierungskrise genannt. Aber das "Hamburger Abendblatt" fand heraus : Prodi wäre trotzdem gekommen, habe aber als Bedingung gemacht, dass keine Presse vor Ort ist und nicht fotografiert und gefilmt werden darf. Bei einer Krisensitzung entschied der Senat: Darauf lassen wir uns nicht ein. Und so blieb Prodi zu Hause. Die Hauptrede hielt dann der zweite Ehrengast des Abends: Bischof Wolfgang Huber. Für den einzigen handfesten Skandal in der langen Geschichte der Matthiae-Mahlzeit sorgte Wladimir Putin. Im Februar 1994 saß er als Vizebürgermeister der russischen Stadt St. Petersburg an der Tafel. Die Rede an diesem Abend hielt Estlands Staatspräsident Lennart Meri. Als dieser den Russen vorwarf, sie wollten wieder die Vorherrschaft im Osten, zögerte Putin nicht: Er warf seine Serviette auf die Festtafel und marschierte "mit durchgedrückten Knien aus dem Saal, jeder Schritt begleitet vom Knarzen des Parketts", wie es eine Augenzeugin schilderte. Putin ließ es sich nicht nehmen, dem Gastgeber - dem damaligen Bürgermeister Hennig Voscherau - vor Verlassen des Raums noch einen verächtlichen Blick zuzuwerfen. 2016-02-12 02:27:16 NDR 220 Bevölkerungswachstum durch Flüchtlinge : Berlin wächst fast nur durch Ausländer-Zuzug Alleine 18.000 Syrer sind in Berlin gemeldet. Sie bilden die größte Gruppe der Neu-Berliner. Der Anteil der deutschen Bevölkerung bleibt konstant. Obwohl die Behörden bei der Erfassung der Flüchtlinge aus Kriegsgebieten kaum hinterherkommen, hat sich die große Zahl von Neu-Berlinern aus Syrien in der Statistik der Meldeämter niedergeschlagen. Stand Ende Dezember waren in der Stadt 18.000 Menschen aus Syrien bei einer Berliner Wohnadresse gemeldet, 11.500 mehr als Anfang des Jahres. Das ist der mit Abstand größte Zuwachs unter den Ausländer-Gruppen in der Stadt: Aus Rumänien, wo die zweitmeisten Neu-Berliner herkommen, gaben im vergangenen Jahr rund 2.900 Menschen Berlin beim Einwohnermeldeamt als neuen Wohnsitz an, 16500 Rumänen sind insgesamt hier registriert. Größer noch ist die bulgarische Gemeinde (24200 Menschen; plus 2800 in 2015). Bemerkenswerte Erkenntnis der Meldeämter außerdem: Die Bevölkerung Berlins wächst fast ausschließlich durch den Zuzug von Ausländern, die deutsche Bevölkerung bleibt nahezu konstant (plus 250 neu gemeldete Menschen). Insgesamt hatten Ende vergangenen Jahres 3,61 Millionen Personen einen Hauptwohnsitz in Berlin. Davon stammen rund 621000 Gemeldete aus dem Ausland. Die mit Abstand größte Gruppe der in Berlin gemeldeten Ausländer stellen Menschen aus der Türkei: 98000. Auch deren Zahl veränderte sich nur geringfügig, Berlin verlor 700 Menschen mit türkischem Pass im Jahr 2015. Ob die Syrer den Türken den Rang als größte ausländische Berlin-Community strittig machen, bleibt abzuwarten. Seit Anfang 2015 kamen rund 88000 Flüchtlinge an, laut Senatsverwaltung für Soziales. Rund 58000 seien heute noch in Unterkünften, Hostels und Wohnungen untergebracht. Wie viele sich selbst Wohnungen suchten und noch in Berlin leben, weiß niemand. Hinzu kommen Menschen, die in den Jahren zuvor kamen, die meisten davon aus Syrien, aus afrikanischen Ländern, aus Afghanistan und Osteuropa. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Ralf Schönball 221 Nicht jeder Abschlepper ist ein Abzocker Seit der Fall des sogenannten Augsburger „Parkplatz-Sheriffs“ bundesweit für Schlagzeilen sorgte, schauen die Ermittlungsbehörden den Abschleppunternehmern in der Stadt genau auf die Finger. 2010 war ein heute 36-Jähriger wegen Erpressung und Nötigung vom Landgericht zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Falschparkern mit rabiaten Methoden zu Leibe gerückt war und sie abgezockt hatte. Jetzt musste sich erneut der Chef eines Abschleppdienstes (Verteidiger: Jörg Seubert) und einer seiner Angestellten (Anwalt: Frank Thaler) wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Erpressung vor einem Schöffengericht unter Vorsitz von Stefan Lenzenhuber verantworten. Am Ende schmolz die Anklage gewaltig zusammen. Autofahrer, deren Wagen abgeschleppt werden, reagieren meist empört und uneinsichtig. Schließlich müssen sie im Stadtgebiet in der Regel um die 230 Euro berappen. Den größten Ärger gibt es, wenn private Grundeigentümer den Abschlepper rufen, weil zum Beispiel ein Kundenparkplatz blockiert wurde. Dass sie dazu berechtigt sind, ist längst höchstrichterlich geklärt. Jetzt nahm die Anklagebehörde erneut einen Unternehmer an den Haken, der im Auftrag von rund 40 Haus- und Ladenbesitzern dafür sorgt, dass private Parkplätze frei bleiben. Konkret ging es um ein Dutzend Stellplätze an der Gögginger Straße, die zu einem Asia-Imbiss und einem Einzelhändler gehören und die, weil gegenüber ein Verbrauchermarkt stark frequentiert ist, häufig von dessen Kunden belegt sind. Der Ladenbesitzer klagte als Zeuge im Prozess: „Oft waren meine Parkplätze vor dem Haus voll, das Geschäft aber leer.“ Obwohl zahlreiche Hinweisschilder vor dem Abschleppen warnen. Ob ein Autofahrer nun Kunde war oder nicht, stellte der Abschlepper ganz einfach fest. Er fotografierte den Wagen samt Kennzeichen, ging in die Geschäfte und fragte nach. War der Fahrer nicht anwesend, wurde abgeschleppt. Die Rechtsprechung hat dieser Praktik klare Grenzen gesetzt. Einmal müssen die Kosten branchenüblich sein, es darf also nicht abgezockt werden. Und der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit muss gewahrt werden. Ein Abschlepper darf nicht bereits auf einen Falschparker lauern, dem Wagen sofort die Kralle anlegen, noch ehe der Fahrer ausgestiegen ist. Das wäre Nötigung oder gar Erpressung, wenn dann dafür Geld gefordert würde. In zwei Fällen soll der nun angeklagte Unternehmer illegal abgeschleppt haben. So den Firmenwagen eines 22-Jährigen, der behauptete, er sei schon fotografiert worden, als er noch im Auto saß und telefonierte. Man habe ihn nicht auf das Falschparken aufmerksam gemacht. Als Zeuge konnte er sich allerdings nicht mehr festlegen, ob das nun der Firmenchef oder sein mitangeklagter Angestellter gewesen sei. Außerdem musste er einräumen, schon öfter auf dem Kundenparkplatz unrechtmäßig geparkt und dies auch gewusst zu haben. Der andere Autofahrer sagte, er habe eigentlich in dem Asia-Imbiss essen wollen, dieser sei aber geschlossen gewesen. Deshalb sei er nur schnell zum Bäcker gegenüber gegangen, was nur wenige Minuten gedauert habe. Das Schöffengericht sprach am Ende den Angestellten, weil nur Handlanger des Chefs, frei. Den Vorwurf der Erpressung gegen den Firmenchef ließ das Gericht ebenfalls fallen, wie es auch Staatsanwalt Matthias Ernst beantragt hatte. Die Fahrzeuge seien rechtmäßig abgeschleppt worden. Am Ende blieb nur mehr der Tatbestand des Betrugs, weil der Unternehmer vier Autolenkern bei den Abschleppkosten auch die Umsatzsteuer (knapp 40 Euro) in Rechnung gestellt hatte. Steuerrechtlich hätte er damit aber seine Auftraggeber belasten müssen. Am Ende blieb es, obwohl der Ankläger eine zehnmonatige Bewährungsstrafe wegen gewerbsmäßigen Betrugs gefordert hatte, bei einer Geldstrafe von 1500 Euro (50 Tagessätze zu je 30 Euro). Weil, so begründete Richter Lenzenhuber, der Angeklagte die Steuer letztlich an den Fiskus abgeführt, also selbst keinen Gewinn gemacht habe. Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 222 Tausende junge Flüchtlinge sind alleine in Berlin : 750 Juristen wollen jetzt Vormund werden 4.600 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind seit 2015 nach Berlin gekommen. Jetzt sollen Juristen als Vormunde eingesetzt werden. Seit Januar 2015 hat die Erstaufnahme- und Clearingstelle 4600 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) erfasst. Da es an Vormunden fehlt, werden jetzt Juristen eingesetzt. Jeder Unter-18-Jährige hat per Gesetz Anspruch auf einen Vormund. Dieser hat – wegen des Ruhens der elterlichen Sorge – etwa das Aufenthaltsbestimmungsrecht, kümmert sich um die Schullaufbahn, Gesundheitsfragen. Und, neu seit November 2015: Nur mit einem Vormund kann ein UMF Asyl beantragen. Doch wegen der vielen jungen Menschen kommt in dem für ganz Berlin zuständigen Jugendamt Steglitz-Zehlendorf jeder Vormund auf fast 900 Mündel – 50 dürfen es sein. Richtig kümmern? Ist schwer. Rechtsanwaltskammer und Anwaltsverein setzen jetzt peu à peu über die Familiengerichte 750 ehrenamtliche Juristen als Vormunde ein. Auch über das Vormund-Netzwerk Akinda engagieren sich Dutzende Berliner freiwillig. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Annette Kögel 223 Franz Beckenbauers Vertrauter packt ein bisschen aus Zwei Funktionäre unterschrieben am 2. Juli 2000 einen Vertrag: Franz Beckenbauer , damals Chef der deutschen WM-Bewerber, und Jack Warner, skandalumtoster FifaWahlmann aus der Karibik. Vereinbart wurden attraktive Hilfsleistungen für Warners Verband, dazu ein dickes WMTicketpaket für Warner persönlich - nur vier Tage vor Vergabe der WM 2006. Bei der Bewertung der Frage, wie sauber Deutschland den Zuschlag erhielt, spielt dieser Kontrakt eine zentrale Rolle. Die Interims-Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wertet ihn zumindest als "Bestechungsversuch". Nun meldete sich ein damals Beteiligter erstmals detaillierter zu Wort: Fedor Radmann, Beckenbauers enger Begleiter und angeblich Mitverfasser des Schriftstücks, spricht gegenüber diversen Medien von einem "Beruhigungsvertrag". Eine bemerkenswerte Formulierung. Radmann beteuert zwar erneut, es habe keine Bestechung gegeben, der Vertrag sei nie umgesetzt worden und Warner habe ein Ja für Deutschland damals immer ausgeschlossen. Aber er räumte ein, dass der Vertrag ein fragwürdiges Ziel gehabt habe: Warners Verhalten vor der Vergabe zu beeinflussen. "Wir wollten verhindern, dass er gegen uns arbeitet. Wir wollten verhindern, dass er andere Wahlmänner beeinflusst, auch noch gegen uns zu stimmen", sagte Radmann. "Wir wollten ihn uns quasi vom Hals halten. " Zumindest ist nun zu klären, worin der Unterschied liegt zwischen einem Vertrag, der verhindern soll, dass als sicher geltende Voten verloren gehen, und einem, der eine Stimme sichern soll. Indes ist unklar, ob Radmanns andere Behauptungen zutreffen. Ob der Beckenbauer-Vertrag umgesetzt wurde, prüft noch die Kanzlei Freshfields im DFB-Auftrag. Das dort avisierte Ticketgeschäft hätte Warner einen Profit im sechsstelligen Bereich beschert. Fakt ist, dass er rund um die WM 2006 absahnte - über ein Kartenkontingent, das seinem Heimatverband Trinidad zustand, der überraschend dabei war. Zu Warners Wahlverhalten gehen die Meinungen auseinander. Nach gängigem Erklärungsmuster kam beim 12:11 über Südafrika das Votum für Deutschland aus Europa (acht) und Asien (vier). Branchenkenner Elias Zaccour, lange Jahre enger Freund von ExFifa-Präsident João Havelange, für die Deutschen im Umfeld der WM-Kür 2006 aktiv und auch ein Vertrauter Warners, sagte der SZ im Juni 2013 in Rio de Janeiro, ein Asiate sei ausgeschert - und Warner habe für Deutschland gestimmt. Zudem ist der "Beruhigungsvertrag" nicht die einzige Spur in die Karibik. Schweizer Ermittler prüfen, ob die 6,7 Millionen Euro, die der damalige Adidas-Eigner Robert Louis-Dreyfus 2002 angeblich den Deutschen vorstreckte und 2005 auf verschleiertem Weg zurückerlangte, auf Konten in Warners Einflussbereich landeten. 2016-02-12 02:29:16 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany 224 Berlinale-Wettbewerb 2016 - Alle Filme im Überblick Auffallend oft handeln sie von der harten Realität im privaten Bereich. Ein kurzer, subjektiver Ausblick auf die Filme des Berlinale-Wettbewerbs 2016. 24 Wochen Deutschland 2016, Regie: Anne Zohra Berrached. Darsteller: Julia Jentsch, Bjarne Mädel, Johanna Gastdorf, Emilia Pieske, Maria Dragus Eine bekannte Kabarettistin ist schwanger und erfährt, dass ihr Kind nicht gesund zur Welt kommen wird. Das Drama begleitet sie durch eine emotionale Achterbahnfahrt, in der ihr klar wird, wer hier eine Entscheidung treffen muss: nicht ihr Mann, nicht die Öffentlichkeit, sondern sie. Der einzige deutsche Beitrag im Wettbewerb. Fotos: Berlinale Diese Seite per E-Mail versenden Geben Sie die abgebildeten Wörter ein, um Missbrauch auszuschließen: Versand erfolgt. Vielen Dank für Ihr Interesse an dieser Seite! 11. Februar 2016, 19:54 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany 225 Jerzens drängt auf einen Zubringer zum Hochzeiger Von Alexander Paschinger Jerzens, Wenns, Arzl i. P. – Es ist die bestehende Situation, mit der man im vorderen Pitztal nicht glücklich ist: die enge Straße vom Talboden steil und kurvig durch Jerzens hinauf zur Talstation des Hochzeiger-Skigebiets. Doch die Lösung scheidet die Geister: Soll ein neuer Zubringer vom Tal aus kommen oder von Wenns aus – oder gar aus Arzl, wenn nicht gar aus dem Inntal herauf. Der Aufsichtsrat der Hochzeiger-Bergbahnen hat sich nun entschieden, „die Variante Wenns weiter zu verfolgen“, berichtet der Jerzener Bürgermeister und Aufsichtsrat der Bergbahnen, Karl Raich. Diesen Plan hatte ein beauftragtes Ingenieursbüro als beste von mehreren Möglichkeiten auserkoren. Damit stößt Raich bei seinem Amtskollegen aus Wenns, Walter Schöpf, nicht auf großes Interesse: „Das hat für mich derzeit keine Priorität“, so der Dorfchef. Zwar würde die Variante eine Aufwertung von Wenns zur Folge haben: „Aber ganz wertfrei – es fehlen noch sehr viele Schritte.“ Vor allem, was Seilbahngrundsätze, Grundeigentümer und Kosten betrifft: Schöpf glaubt nicht daran, dass es bei den angedachten 26 Millionen Euro bleiben würde – es würden noch Parkplatz oder Parkdeck dazukommen. „Bei den Kosten müssten der Gemeinderat und die Bürger entscheiden“, denkt er im Falle des Falles sogar an eine Bürgerbefragung. „Wir suchen erst einmal eine Trasse und schauen, was es wirklich kosten würde“, meint dazu Raich. Für Jerzens habe ein Zubringer auf jeden Fall Priorität. „Wenn die Variante von Wenns aus nicht geht, dann verfolgen wir die zweitbeste, nämlich vom Tal hinauf nach Jerzens“, lässt der Jerzener Bürgermeister keinen Zweifel daran, dass er eine Lösung anstrebt. Unterdessen hat die Abteilung Raumordnung des Landes eine dritte Variante – nämlich jene von Leins aus – untersucht: „Es ist schon möglich“, heißt es aus dem Büro von LR Johannes Tratter. Allerdings müssten einige Punkte genauer betrachtet werden. Etwa jene der Ausschließungskriterien wegen der Auerhahn-Vorkommen oder des Schutzwaldes. Die Variante von Leins aus ist unterdessen beiden Bürgermeisterkandidaten in Arzl, Josef Knabl und Klaus Loukota, mehr als umstritten. Loukota tendiert „klar in Richtung Wenns – Jerzens – Liss“. Für Knabl ist „Leins definitiv nicht möglich“. Knabl will Arzl dennoch im Gespräch halten, „allein schon wegen des Zusammenschlusses der Gletscherskigebiete vom Pitz- und Ötztal“. Denn der werde voraussichtlich mehr Verkehr ins Tal bringen. Im Amt der Landesregierung weiß man auch vom neuen Jerzener Raumordnungskonzept, das im Bereich der Hochzeiger-Talstation „eine große Reserve für mögliche Hotels“ vorsieht. „Die Zufahrt zum Hochzeiger ist eine wilde Straße“, sagt Knabl. Die Frage des Zubringers sei aber eine, die im ganzen Tal diskutiert werden müsse. „Nach den Gemeinderatswahlen wird das sicher noch ein Thema werden.“ 2016-02-12 02:30:21 Tiroler Tageszeitung Online 226 Ein Konzertabend so stark wie „Irish Coffee“ Breitenwang – Eigenkompositionen verschmolzen mit Interpretationen von Rhythmen, die schon seit Jahrhunderten quer durch Europa getanzt und gespielt werden und bis heute in der irischen Musik von Bedeutung sind, bringt das Quintett Ciúnas am Samstag, den 13. Februar, ab 20.15 Uhr ins Veranstaltungszentrum Breitenwang. Dort treffen irische Balladen auf groovige Jigs. VVK: Gemeinde Breitenwang und Weltladen Reutte (12 €), Restkarten an der Abendkassa (14 €), Eintritt unter 16 Jahren frei. (TT) 2016-02-12 02:30:12 Tiroler Tageszeitung Online 227 Darauf kann ich verzichten: Rolläden hochreißen Es ist immer ein Angriff aus dem Hinterhalt der Stille, unvorhersehbar. Meistens am Samstag und Sonntag. Wenn die Stadt zur Ruhe gekommen ist und in den hellen Wohnstraßen am Vormittag nur die Schritte des arglosen Flaneurs leise widerhallen. Plötzlich, als stürze ein Mietshaus zusammen oder als starte Kim Jong Uns Klapperrakete, zerreißt ein jähes Geräusch die Luft und das friedliche Gefüge der Welt. Ratsch! Die Schlimmste aller Attacken, widerlicher als jeder Knall, als jede Sirene. Jemand hat seinen Rollladen hochgerissen. Sich an den Gurt gehängt wie der Glöckner von Notre Dame. Warum muss das immer so aggressiv und gnadenlos geschehen? Welche Botschaft steckt hinter der demonstrativen Geste des rasanten Hochrasselnlassens von Rollläden? Ist das die Verdrossenheit von Menschen, die sich der Sonntagsleere stellen müssen? Ist das hektische, scharfkantige Hochreißen unter maximaler Lärmerzeugung eine Form der Selbstbeschwörung: Jetzt ist Tag und ich bin munter? Solange es Rollladenhochreißer und Rolladenhochreißerinnen gibt, wird die Stadt nie der perfekte Ort sein, der sie sein könnte. Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 228 Gravitationswellen : Spannend, was nun möglich wird Am Nachweis von Gravitationswellen sind Physiker aus Deutschland maßgeblich beteiligt dank ihrer Beharrlichkeit und unserem Steuergeld. Warum sich Grundlagenforschung lohnt. Ein Kommentar. Eine Sensation – ja, in diesem Fall ist das Wort absolut gerechtfertigt. 100 Jahre nachdem Albert Einstein ihre Existenz vorhergesagt hat und nach Jahrzehnten der hartnäckigen Suche hat ein internationales Forscherteam nun erstmals Gravitationswellen direkt nachgewiesen. Sie gelten als die letzte große Voraussage in der Theorie des genialen Physikers, die noch nicht mit einem Experiment bewiesen wurde. Sollte der Befund korrekt sein – und vieles spricht dafür –, wäre das eine großartige Bestätigung für das Konzept Einsteins von unserem Universum, das er zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin entwickelt hat. Viel spannender ist jedoch, was mit diesen Wellen möglich wird: Sie bieten Ausblicke ins Weltall, die mit keinem Teleskop gelingen. Das verspricht neue Erkenntnisse, mit denen wir die Entwicklung des Universums – und damit auch unserer Welt – besser verstehen können. Gravitationswellen entstehen bei katastrophalen Ereignissen im Kosmos, etwa bei Sternexplosionen oder dem Zusammenstoß zweier schwarzer Löcher. Wie Wellen auf einem See breiten sie sich im Universum aus und kräuseln die „Raumzeit“. Die Folge: Entfernte Objekte wie zum Beispiel die Erde werden für Sekundenbruchteile ein klein wenig gestaucht und gestreckt. Die Deformation ist minimal. Ein Faden, der von Flensburg nach Freiburg reicht, würde von einer Gravitationswelle lediglich um ein Billionstel Millimeter gedehnt. Kein Mensch oder Tier kann diese Wellen spüren. Einstein selbst hielt es auch mit der besten Technik, die er sich vorstellen konnte, nicht für machbar. Das Zittern der Raumzeit sei zu schwach, um es zu messen. Der Ehrgeiz vieler Forscher war geweckt: Das muss doch zu schaffen sein! Insbesondere Physiker in Deutschland haben seit den 1970er Jahren große Fortschritte erzielt auf dem Gebiet der Theorie wie auch bei der nötigen Messtechnik. Von den Wellen indes war trotzdem nichts zu sehen. Doch sie machten weiter, kämpften für ihre Sache im Kollegenkreis und bei Geldgebern der Wissenschaft im Bund und den Ländern sowie von Stiftungen. Mit Erfolg. Die deutsche Gravitationswellenforschung zog Experten aus aller Welt an – und teilte Wissen und Technologie mit Fachkollegen im Ausland. In dem US-Observatorium „a-Ligo“, das nun erstmals eine Gravitationswelle aufgespürt hat, steckt viel Technik, die hierzulande entwickelt wurde, die Datenanalyse erfolgte zum Großteil in Hannover. Zu Recht sagen die deutschen Forscher, sie seien an der Entdeckung beteiligt. Der Triumph ist verdient. Möglich wurde er nicht zuletzt durch ein Wissenschaftssystem, das Grundlagenforschung großzügig unterstützt, unabhängig davon, ob sie am Ende eine Teflonpfanne hervorbringt oder nicht. Grundlagenforschung, für die in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft jedes Jahr Milliarden Euro Steuergeld ausgegeben werden. Insofern dürfen wir alle ein bisschen stolz sein – und gespannt, welche Erkenntnisse die Physiker aus den Gravitationswellen gewinnen. Es bleibt vorerst bei der Grundlagenforschung, eine praktische Anwendung ist nicht in Sicht. So wie vor 100 Jahren, als Einstein seine Relativitätstheorie vorstellte. Heute ist diese ein alltäglicher Helfer, indem sie etwa eine präzise GPS-Navigation ermöglicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die Gravitationswellenforschung unseren Alltag bereichert. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Ralf Nestler 229 Walt Disney trumpfte dank „Star Wars“ mit Rekordquartal auf Burbank (Kalifornien) – Der jüngste Teil der „Star Wars“-Saga hat dem WaltDisney -Konzern ein Rekordquartal beschert. Der Überschuss kletterte in den drei Monaten bis Ende Dezember verglichen mit dem Vorjahreswert um 32 Prozent auf 2,9 Mrd. Dollar (2,6 Mrd Euro), wie Disney am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz wuchs um 14 Prozent auf 15,2 Mrd. Dollar. Analysten hatten wegen des großen Erfolgs des Blockbusters „Das Erwachen der Macht“ mit einem besonders guten Ergebnis gerechnet. Der siebente Teil der Sternenkrieger-Saga hatte die erste Milliarde bereits zwölf Tage nach dem Kinostart im Dezember eingespielt - so schnell wie kein anderer Film zuvor. Der Quartalsgewinn übertraf die Erwartungen aber noch. Das Science-Fiction-Epos trieb die Erlöse in der Filmsparte um 86 Prozent in die Höhe. Der „Star Wars“-Geldregen für Disney ist noch nicht zu Ende: Die Einnahmen des Films knackten am Wochenende die Marke von zwei Mrd. Dollar. Damit kommt er den bislang erfolgreichsten Hollywood-Produktionen Avatar (2,8 Mrd Dollar) und Titanic (2,2 Mrd Dollar) von 2009 und 1997 im Eiltempo näher. „Angetrieben durch den phänomenalen Erfolg von Star Wars haben wir die höchsten Quartalsergebnisse unserer Unternehmensgeschichte geliefert“, kommentierte Vorstandschef Robert Iger. Zu dem Unterhaltungskonzern gehören neben dem Lucasfilm noch Freizeitparks sowie das Mediengeschäft mit den Disney-Fernsehkanälen, sowie dem Sportsender ESPN und dem Sender ABC. Bei ESPN lief es zuletzt aufgrund gestiegener Programmkosten nicht rund. Höhere Umsätze der Disney-Vergnügungsparks und der Erfolg von „Stars Wars“ machten dies allerdings mehr als wett und ließen den Gesamterlös um 14 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar klettern. Im Filmgeschäft, zu dem auch die Pixar- und Marvel-Studios gehören, stand sogar ein Umsatzplus von 46 Prozent in der Bilanz. Der Absatz von Fanartikeln boomt angesichts der Hollywood-Erfolge ohnehin weiter. Anleger schauten allerdings vor allem auf die Probleme bei ESPN. Die Disney-Aktie fiel nachbörslich um 2,7 Prozent. In den letzten zwölf Monaten ist das Papier um fast zehn Prozent eingebrochen (APA/dpa/Reuters) 2016-02-12 02:32:45 Tiroler Tageszeitung Online 230 Hollywoods liebste Außenseiter Berlin, Innsbruck – Der Eröffnungsfilm eines an Tradition und Strahlkraft reichen Filmfestivals soll die Stimmung anheizen – und trotzdem zum künstlerischen Profil der Filmschau passen. Er muss durch Stars und Sternchen für Schlagzeilen sorgen – und soll auch gestrengere Kritiker überzeugen. Kurz: Er muss roten Teppich und Paparazzi-Aufmarsch rechtfertigen, ohne allzu offensichtlich auf gut kalkulierte Oberflächenreize zu setzen. Noch kürzer: Gefragt ist ein Film, der PR-tauglich und programmatisch zugleich ist. Auf der Suche nach einer solchen eierlegenden Wollmilchsau landen Festivalkuratoren beinahe notgedrungen früher oder später bei den Filmen von Joel und Ethan Coen. Da gibt es zwar Hollywood-Grandezza, aber es steht auch außer Zweifel, dass man es keinesfalls mit Konfektionsware vom Traumfabrikfließband zu tun hat. Dafür sind Coen-Filme zu eigenwillig und unberechenbar. Im Guten („O Brother, Where Art Thou?“) wie im Schlechten („Ladykillers“). Darauf legen die Brüder in ihren vergleichsweise seltenen Interviews wert: Sie seien Außenseiter geblieben, erklärte Ethan kürzlich. Man könne zwar mit Stars, aber nicht mit den Studios. Daran änderten auch vier Oscars – darunter jener für „No Country for Old Men“ als Bester Film 2008 – und 11 weitere Nominierungen wenig. „Die Preise“, gestand Ethan Coen dem Hollywood Reporter, „haben lediglich zur Folge, dass man etwas ungestörter weiterarbeiten kann.“ Mit ihrer Western-Umdichtung „True Grit“ eröffneten die Coens die Berlinale 2010. Heute Abend geben sie mit ihrem neuesten Werk „Hail, Caesar!“ den Startschuss zu den 66. Internationalen Filmfestspielen von Berlin. Und das passt schon allein deshalb, weil es sich bei dem noch in kleinsten Nebenrollen namhaft besetzten Film um eine Farce über das Filmbusiness handelt. Wohldosierte Selbstreflexion steht schließlich jedem Filmfest gut zu Gesicht. „Hail, Caesar!“, die 18. Regiearbeit des Brüderpaars aus Minnesota, spielt wie ihr einst in Cannes prämierter Film „Barton Fink“ (1991) im Hollywood der Studioära – und verspricht einen bitterbösen Blick hinter die Kulissen mondäner Musical- und muskelbepackter Monumentalfilmproduktionen der 1950er-Jahre. George Clooney gibt einen Filmstar, Josh Brolin den Mann für dreckigere Aufgaben, Channing Tatum und Scarlett Johannson sorgen für Tanz- und Gesangseinlagen. Und weil davor von Muskeln die Rede war: 80er-ActionIkone Dolph Lundgren schaut ebenso vorbei wie die beiden Indie-Allzweckwaffen Tilda Swinton und Frances McDormand – mit Letzterer ist Joel Coen seit 1984 verheiratet. Apropos McDormand: Die spielte bereits in „Blood Simple“, dem 1985 beim SundanceFestival ausgezeichneten Debütfilm der Coen-Brüder, mit. Damit legten die Coens die Grundlage für den Aufstieg des unabhängigen US-Films. Später folgten Achtungserfolge wie „Arizona Junior“ mit einem entfesselten Nicholas Cage, Genre-Perlen wie „Millers Crossing“. Aber auch kommerzielle Rohrkrepierer wie „Hudsucker – Der große Sprung“. Für „Fargo“ erhielten die Brüder 1996 ihren ersten (Drehbuch-)Oscar. Frances McDormand wurde als Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Das inzwischen als Kultfilm gefeierte Raymond-ChandlerPastiche „The Big Lebowski“ ging als Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 1998 leer aus. Und einen Goldenen Bären wird es auch für „Hail, Caesar!“ – der Film startet in der kommenden Woche auch in Österreichs Kinos – nicht geben. Der Eröffnungsfilm läuft außer Konkurrenz. (jole) 2016-02-12 02:32:49 Tiroler Tageszeitung Online 231 Schreiben vom Amt sorgt für Wirbel Von Wolfgang Otter Radfeld – Braucht es für die Realisierung des Hochwasserschutzes samt Retentionsflächen im Unterland eine Umweltverträglichkeitsprüfung oder nicht? Diese Frage klärt derzeit das Land Tirol ab. Von der Antwort wird viel abhängen, auch ob der Hochwasserschutz für Wörgl noch 2018 in Bau gehen kann. Sollte nämlich ein UVP-Verfahren notwendig sein, werde dieser Termin mächtig wackeln, wie VP-Bürgermeister LA Alois Margreiter aus Breitenbach einräumt. Bei den Verhandlungen zur Bildung eines Wasserverbandes ist er gewissermaßen die rechte Hand von LHStv. Josef Geisler. Bis 5. Februar hatten die Gemeinden dieses angestrebten Verbandes Zeit, zu einem vorgelegten Projekt Stellung zu nehmen. Die Reaktionen fielen gepfeffert aus: Nicht nur in Münster gibt es massiven Widerstand gegen das Ausmaß der Retentionsflächen (die TT berichtete), auch in Radfeld stellt sich Bürgermeister Josef Auer ganz entschieden dagegen. Wie berichtet, müsste Radfeld einen großen Teil des Gemeindegebietes für die kontrollierte Überschwemmung opfern, was wiederum für den Bau von Schutzmauern (u. a. für Wörgl) notwendig ist. Immerhin würden in den beiden Orten rund 97 Prozent aller geforderten Flächen anfallen. Es müssten auch andere Gemeinden mehr Wiesen zur Verfügung stellen, fordert daher Auer, auch wenn der Hochwasserschutz wichtig sei. Wobei er davon ausgeht, dass „nach einer Prüfung durch unabhängige Experten sich die Angaben ohnedies als zu hoch erweisen werden“. Was der Radfelder Ortschef nicht versteht: „Es heißt immer, der Oberlieger darf dem Unterlieger nicht schaden, wir sind aber auch Unterlieger, daher dürfte eigentlich uns auch nicht geschadet werden“, sagt Auer zur TT. Seinen Worten nach beharrt Radfeld darauf, dass die Retentionsflächen in Richtung Kundl erst „nach dem Maukenbach beginnen“. Womit der Radfelder Anteil um ein gutes Stück kleiner würde. Da seine Gemeinde im weiteren Wachstum auf alle Fälle gebremst würde, sollen nicht nur die Grundbesitzer, sondern auch die Gemeinde finanziell entschädigt werden, fügt Auer an. Für LHStv. Josef Geisler ist die Aufregung aber verfrüht. Laut seinen Worten hat das Amt ein theoretisches Projekt mit einem Worst-Case-Szenario ausgeschickt. Die Detailplanung sei erst in Auftrag geben worden. „Wir wollen weiterkommen, auch in Blickrichtung Wörgl“, betont Geisler den Druck dahinter. „Erst wenn die Detailplanung vorliegt, weiß man genau, wie stark jede Gemeinde betroffen sein wird“, bestätigt auch Margreiter. Dabei gebe es auch den „politischen Auftrag“, entgegen früherer Planungen „den Bereich herauszunehmen, in dem 18 Gehöfte betroffen wären“, sagt Margreiter. Diese genaue Planung liege aber erst Ende 2016 vor, dann könne man diskutieren. Dieser Umstand sei den Gemeinden schriftlich mitgeteilt worden. 2016-02-12 02:32:51 Tiroler Tageszeitung Online 232 Klug im TT-Interview: „Müssen EU-Vorschriften einhalten“ Sie haben ein ziemlich großes Ressort übernommen. Mit zigtausend Mitarbeitern und mehreren Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Wie geht es Ihnen dabei? Gerald Klug: Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Genaugenommen kehre ich zu meinen Wurzeln zurück. Ich komme aus der Industrie, ich komme aus der Wirtschaft. Das Infrastrukturministerium ist ein wichtiges Ressort. Es geht um die Weiterentwicklung des Industriestandortes Österreichs. Es geht um die Weiterentwicklung der strategisch wichtigen Netze: Straße, Schiene, Kommunikation, Breitband, um Forschung und Entwicklung. In diese Netze investieren wir in den nächsten fünf Jahren 25 Mrd. Euro. Auf der einen Seite geht es darum bestehende Industrie und somit Arbeitsplätze im Land zu halten. Gleichzeitig setzen wir dadurch Anreize , damit wir neue Industrie ins Land holen. WK-Präsident Leitl kritisiert, dass der Standort Österreich immer weiter zurückfällt. Klug: Ich möchte für die Anliegen und Interessen der Industrie ein offenes Ohr haben. Es ist entscheidend, dass wir die wichtigen Standortfaktoren, stärken und weiter ausbauen. Damit wir als Industriestandort auch in Zukunft attraktiv sind. Zusätzlich investieren wir eine halbe Milliarde Euro pro Jahr gezielt für wirtschaftsnahe, industrienahe Forschung. Damit wollen wir die Industrie auf ein neues Niveau zu heben, sie auf die digitale Entwicklung vorbereiten. Zu diesem Zweck finanzieren wir auch Stiftungsprofessuren. Also zum Beispiel für Hochleistungsstahl an der Montan Uni Leoben und Logistik-Transport-Management an der Uni Linz. Wir machen auch hier viel, um Schritt für Schritt, die wesentlichen Standortfaktoren, bestmöglich aufzustellen. Insbesondere mit unseren Forschungsbereichen in der Industrie 4.0. Sie sind Minister für Weltraumangelegenheiten. Wie fühlt sich das an? Klug: Dieser Bereich wird in Österreich häufig unterschätzt. Wir haben in diesem Zusammenhang unter Beweis gestellt, dass wir sehr viel Know-How im Land haben. Dass wir sehr viel Potenzial auch in der Technologie im Land haben und tolle Fachkräfte und Unternehmer. Wir haben rund 100 Unternehmen mit etwa 1000 Beschäftigten in Österreich die sich speziell mit dieser Technologie, mit diesem Marktsegment auseinandersetzen. Wenn ich in die jüngere Vergangenheit zurückblicke, wo es um die Landung auf dem Kometen Tschuri gegangen ist, dann war österreichische Technologie dabei. Also meines Erachtens, ein Markt mit sehr viel Entwicklungspotenzial. Wie schaut es mit der Breitbandmilliarde aus. Klug: Mein Ziel ist es schnelles Internet, sowohl für die Industrie als auch für die Menschen im Land zur Verfügung zu stellen. Wir sind jetzt in den ersten Ausschreibungsprozessen. Also mitten in der Umsetzung. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass wir 2020 eine Geschwindigkeit von 100 Mbit auf die Beine zu stellen für alle Menschen in Österreich. Heißt im konkreten Fall auch zum Beispiel für die Ausbildung unseren Kinder in den Schulen. Und auch für die privaten Haushalte insbesondere in den ländlichen Gebieten. Hier haben wir noch Aufholbedarf. Ein positiver Effekt dabei ist, dass wir mit dem Ausbau des Breitbandes mittelbar und unmittelbar rund 84.000 neue Jobs schaffen. BBT: Kann der Nordzulauf zeitgerecht zur Eröffnung des BBT fertiggestellt werden? Klug: Wir unternehmen alles, dass der Tunnel innerhalb der vorgesehenen Zeitschiene und im finanziellen Rahmen punktgenau umgesetzt wird. Dazu gibt es sowohl im Süden als auch im Norden von den Partnern ein deutliches Bekenntnis. Ich bin optimistisch, dass wir es auch schaffen werden, die Zulaufstrecken rechtzeitig ins Ziel zu bringen. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will davon nichts wissen. Sind Gespräche geplant um das zu beschleunigen? Klug: Ich bemühe mich, sehr rasch in diese neue Aufgabe einzuarbeiten. Einer meiner ersten Auslandskontakte wird sicher mit den Partnern in Deutschland sein. Ich gehe auch davon aus, dass dieses Thema dabei auf der Agenda stehen wird. Gibt es da einen Zeitplan? Klug: Ich habe im Moment einen konkreten Gesprächstermin noch nicht vereinbart. Aufreger in Tirol: Senkung der Sondermaut am Brenner. Vertragsverletzungsverfahren riskieren? Klug: Ich verstehe grundsätzlich die Sorge, aber ich versuche um Verständnis zu werben. Weil wir im Bereich der Höhe der Maut ganz bestimmten Gestaltungsrahmen haben. Der ist nicht unbegrenzt. Im Zusammenhang mit der Höhe der Maut müssen wir auf Basis EUrechtlicher Vorschriften die Infrastrukturkosten berücksichtigen. Auf der einen Seite den Ausbau, die Erhaltung, aber auch die Modernisierung. In diesem Zusammenhang haben wir EU-rechtliche Vorgaben und diese gilt es letztlich einzuhalten. Ich möchte aber trotzdem darauf aufmerksam machen, dass trotz Absenkung, sie noch immer ein Niveau hat, das höher ist als in anderen Bereichen. Andererseits entgehen der Asfinag Millionen durch die Senkung. Klug: Ich versteh den Gedanken, aber wir würden bei nicht korrekter Vorgangsweise ein Vertragsverletzungsverfahren riskieren und ich halte das für nicht verantwortbar. LH Platter fordert eine Korridormaut, die den Brenner teurer machen würde. Was halten Sie davon? Klug: Dort wo wir zuständig sind, haben wir einen gewissen Gestaltungsspielraum. Wir unterstützen grundsätzlich alle Maßnahmen und Ziele, die dazu führen, dass wir beim Verkehr zu einer Verlagerung von der Straße auf die Schiene kommen. Das ist auch mein Ziel. Da nutzen wir auch alle Instrumente, die uns zur Verfügung stehen. Dass es aber in Tirol eine besondere Sensibilität wegen einer besonderen Belastung ergibt, ist für mich nachvollziehbar. Ich werde mich sicherlich auch bemühen, mit dem Tiroler Landeshauptmann hier einen engen Kontakt zu pflegen. Ich möchte ihm aber inhaltlich, ohne dass wir über das Thema vorab miteinander gesprochen haben, über die Medien nichts ausrichten. Wie sehen Sie die Chancen, dass das sektorale Fahrverbot in Brüssel durchgeht? Klug: Ein sektorales Fahrverbot kann ein Beitrag sein, um Transitbelastungen zu reduzieren. Aus diesen Überlegungen kann ich das nachvollziehen und verstehe das. Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, auch als Jurist, dass es letztlich davon abhängt, wie der EuGH dazu stehen wird. Dazu gilt es meines Erachtens die Entscheidung abzuwarten. A lois Stöger meinte, dass die Tiroler nur auf die eigenen Leute schauen. Sehen Sie das auch so? Klug: Man muss die Tirolerinnen und Tiroler verstehen, weil Verkehr, Transit, Belastungen durch den Verkehr für Tirol eine große Bedeutung haben und daher auch die Bevölkerung eine hohe Sensibilität hat. Dass sich die Politikerinnen und Politiker in Tirol gerade diesem Thema auch besonders widmen, dafür habe ich großes Verständnis. Aber wir bemühen uns auch in der Bundespolitik in einem guten Einvernehmen mit allen Bundesländern zu Lösungen zu kommen, die möglichst auch allen Bundesländern nützen, aber natürlich jenen, die verkehrspolitisch besonders belastet sind auch besonders helfen. Wie stehen Sie zum Zaun am Brenner. Der beeinträchtigt ja auch Verkehr und Wirtschaft. Klug: Es ist schon entscheidend für einen Staat für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Dazu kommt in dieser besonderen Situation der Flüchtlingskrise, dass es nicht sein kann, dass Schweden, Deutschland und Österreich diese Aufgabe überwiegend alleine schultern. Man braucht ein gesichertes und geordnetes Grenzmanagement. Dafür habe ich großes Verständnis. Sollte der Flüchtlingsstrom im Süden von derzeit Spielfeld zum Brenner verlagern, bin ich der Meinung, dass der Staat gefordert ist, hier für Ordnung zu sorgen. Das Interview führte Serdar Sahin 2016-02-12 02:32:55 Tiroler Tageszeitung Online 233 Francesco Angelico: „Bloß nicht 300 Jahre lang leben“ Innsbruck – „Wir sind glücklich, weil wir wissen, dass unser Leben nicht lange dauert“, schrieb der tschechische Komponist Leoš Janácek. Er hatte in den frühen 1920er-Jahren Karel Capeks Theaterstück „Vêc Makropulos“ gesehen und vertonte den Stoff (Uraufführung 1926 in Brünn). Im Mittelpunkt der Handlung steht Emilia Marty, die als Tochter des griechischen Arztes und Alchemisten Makropulos seit 337 Jahren lebt und nun in einen Erbschaftsstreit verwickelt ist. Als sie das Rezept für die Lebensverlängerung wieder erkämpft, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Am morgigen Samstag hat „Die Sache Makropulos“ am Tiroler Landestheater im Großen Haus Premiere. Das Leading Team ist jenes, das vor zwei Jahren die erfolgreiche „Tiefland“-Produktion erarbeitet hat: Kurt Josef Schildknecht (Regie), Heinz Hauser (Bühne), Gera Graf (Kostüme); musikalische Leitung: Francesco Angelico. Herr Angelico, Janáceks Oper „Die Sache Makropulos“ ist mit ca. 100 Minuten Spielzeit relativ kurz, aber sehr anspruchsvoll und für alle Beteiligten anstrengend. Wo liegen die musikalischen Schwierigkeiten? Francesco Angelico: Nach der Probe habe ich das Gefühl, einen „Parsifal“ dirigiert zu haben, so müde bin ich. Das Stück ist extrem kompliziert instrumentiert, zum Beispiel spielen Piccoloflöte und Posaune zusammen, das ist für beide nicht leicht zu koordinieren. Es ist rhythmisch sehr schwierig mit komplizierten technischen Passagen, zum Beispiel in Celli und Kontrabässen, die Violinen in sehr hohen Lagen. Auch harmonisch ist es ungewöhnlich komponiert und deshalb schwer. Die Oper wird hier in deutscher Sprache gespielt. Janácek komponierte aber präzise entlang der tschechischen Sprache. Angelico: Es ist sinnvoll, auf Deutsch zu spielen, denn „Die Sache Makropulos“ ist eine Gesprächsoper, man muss den Text verstehen. Janácek war ja gerade die Nähe zum Text wichtig. Deshalb mussten wir manche Gesangslinien ändern und Tempi anpassen. Im Tschechischen gibt es diese kurz aufeinandertreffenden Konsonanten, die deutsche Übersetzung braucht mehr Zeit. Das Stück verlangt von allen höchste Konzentration. Doch es ist so reich. Da gibt es in zehn Takten drei, vier verschiedene Stimmungen. Das heißt, Schwerpunkt Orchester. Angelico: Auf der Bühne ist viel Konversation, das Eigentliche passiert im Orchester. Seine Funktion liegt oft zwischen griechischem Chor und Wagners Leitmotivtechnik. Es gibt sehr schöne Kantilenen, gerade für Emilia Marty, aber nur kurz. Diese Oper als Zuschauer nur einmal zu erleben, ist eigentlich zu wenig. Emilia Marty lebt über 300 Jahre lang. Was wäre, wenn Sie sich vorstellen, 350 Jahre lang zu leben? Angelico: Ich wäre verzweifelt. Ich will nicht sehen, wie die Welt in 300 Jahren aussieht. Umgekehrt: Wenn Sie schon 350 Jahre lang gelebt hätten, wen hätten Sie in dieser Zeit gerne getroffen? Angelico: So viele! Ich hätte gern mit Schostakowitsch über Fußball gesprochen. Oder wäre gern mit Freud und Einstein spazieren gegangen. Schumann hätte ich so gerne kennen gelernt! Oder Monteverdi, Verdi ja sowieso. An Beethoven hätte ich viele Fragen. Aber auch Joseph Roth hätte ich gerne getroffen, Stefan Zweig und Giacomo Leopardi oder mit Canetti einen Spaziergang durch Zürich gemacht. Lesen Sie viel? Angelico: Ja, ich lese viel. Sehr gerne Gedichte, russische, deutsche, Rilke, Hölderlin, auch Bonnefoy, den französischen Zeitgenossen … Und ich beneide Marty, dass sie so viele Sprachen kann. Das würde ich in 300 Jahren machen: möglichst viele Sprachen lernen. In der Gegenwart sind Sie Chefdirigent des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck und des Tiroler Landestheaters. Ihr Stellvertreter und Erster Kapellmeister ist seit Beginn der laufenden Saison der Südkoreaner Seokwon Hong. Gibt es insgesamt genügend Kapellmeister am Haus? Angelico: Drei Produktionen leite ich, eine der Erste Kapellmeister und für eine größere Produktion muss es ein Gast sein, denn Gastdirigenten in Oper und Konzert sind wichtig, das tut allen gut. Ihre internationale Karriere geht steil bergauf, da waren die Opernhäuser von München, Köln, Tokyo, Konzerte in Leipzig, Zürich, Trondheim, Malaysia, Taiwan u. a. Was kommt auf Sie zu? Angelico: An der Münchner Staatsoper Rossinis „Cenerentola“, aber erst 2018. In Tokyo die Wiederholung von „Il barbiere di Siviglia“ und mein Italien-Debüt mit der RAI Turin mit der 2. Symphonie und dem Violinkonzert von Alfredo Casella. Am Tiroler Landestheater leiten Sie ab Mitte Mai mit „Tannhäuser“ Ihre erste Oper von Richard Wagner. Angelico: Ja, eines der so genannten italienischen Stücke ist sehr gut dafür. Und „Tannhäuser“ ist die erste Wagner-Oper überhaupt, die ich erlebt habe. Es war in Catania, Aldo Ceccato dirigierte, ich war 14 Jahre alt und völlig weg. Ich wollte danach nur noch deutsch sprechen. Abgesehen von Spielplänen: Was lieben Sie musikalisch privat besonders? Angelico: Oh, so vieles. Verdi über alles, sehr das russische Repertoire, auch das deutsche. Die erste Oper, die ich dirigiert habe, war „Fidelio“. Französisches Repertoire natürlich, Debussy und Ravel, „Pelléas et Mélisande“ ist eines meiner liebsten Stücke, das möchte ich unbedingt einmal machen. Und dann liebe ich das 20. Jahrhundert sehr, Bartók, Strawinsky, vieles mehr. Das Gespräch führte Ursula Strohal 2016-02-12 02:17:45 Tiroler Tageszeitung Online 234 Euro Challenge: Debakel beim ersten Auftritt des ÖEHVTeams Von Daniel Suckert Innsbruck — So etwas wie LänderspielStimmung kam am Donnerstag in der Innsbrucker Tiwag-Arena zu keinem Zeitpunkt auf. Einerseits, weil zu viele Sitze in der Halle leer blieben. Andererseits, weil das Österreichische Eishockey-Nationalteam zwei Drittel lang eine inferiore Leistung gegen das slowenische Team ablieferte. Das 2:6-Debakel war in puncto B-WM Ende April in Polen ein Offenbarungseid. In den ersten fünf Minuten des LänderspielTests konnten die rotweißroten Cracks den ein oder anderen sehenswerten offensiven Akzent setzen. Dann folgten zwei Überzahlspiele der Slowenen, die zwar noch ohne Gegentreffer blieben — danach ging es jedoch ganz schnell: Sabolic (13.) und Ograjensek (16.) profitierten von Aussetzern der heimischen Defensive. Beim 0:2 fuhren gleich drei Slowenen allein auf Goalie David Kickert zu. Eine Szene, die man nicht einmal in einer Hobby-Liga oft zu sehen bekommt. Und das Gesicht von Teamchef Daniel Ratushny wurde im Mitteldrittel immer noch länger. Abermals dauerte die Hochphase des Gastgebers nur wenige Minuten — innerhalb von 100 Sekunden stellten erneut Ograjensek (22.) und Koblar (24.) auf 4:0 für die Gäste. Weitere sechs Minuten später (Pretnar, 30.) war der Arbeitstag von Vienna-Capitals-Goalie Kickert endgültig beendet. Der jüngste der drei Nationalteam-Torhüter musste sich das restliche Spiel von der Ersatzbank aus anschauen. Die Fehler, die das Team von Ratushny regelmäßig produzierte, ließen nicht nur den ein oder anderen Zuschauer verärgert den Kopf schütteln. Sogar in scheinbar kontrollierten Phasen waren die rotweißroten Eishockeyspieler für einen Fehlpass oder einen Puckverlust beim Spielaufbau gut. Für ein kurzes Lebenszeichen sorgte zwar KAC-Crack Manuel Geier (34.) mit seinem Tor zum 1:5, postwendend erzielte aber Sloweniens Pem (35.) das 6:1 für jenen Gegner, auf den Österreich auch bei der B-WM treffen wird. Die slowenische Mannschaft agierte technisch stark und mit überzeugender Aggressivität. Dem hatten Geier und Co. erst im Schlussdrittel etwas entgegenzusetzen. Fabio Hofer (42./PP) konnte da zumindest für eine Ergebniskorrektur sorgen: 2:6. Am Ende setzte es trotzdem die neunte Niederlage im elften Duell mit den Slowenen. Da bleibt für Freitag nur mehr die Hoffnung auf eine hundertprozentige Leistungssteigerung gegen die Slowakei (20.20 Uhr). Und dass sich vielleicht doch noch der ein oder andere heimische Fan mehr in die Halle verirrt. 2016-02-12 02:17:52 Tiroler Tageszeitung Online 235 Heißkaltes Bierjahr für Konzernriesen Amsterdam, Kopenhagen – Kräftiger Gewinnsprung für Heineken, Milliardenverlust bei Carlsberg – die Nummer drei und vier der Bierbranche haben 2015 völlig gegensätzliche Ergebnisse erzielt. Heineken profitierte vor allem von gestiegener Nachfrage in Amerika. Trotz Absatzschwächen in Asien, dem Nahen Osten und Osteuropa ergab sich dadurch ein Absatzplus von 1,5 Prozent, ohne den Zu- und Verkauf von Unternehmensteilen. Im Gesamtjahr 2015 verkaufte Heineken – in Österreich Konzernmutter der Brau Union (Gösser, Schwechater, Zipfer, Puntigamer, Reininghaus etc.) – gut 188 Millionen Hektoliter Gerstensaft, ein Zuwachs von 2,3 %, teilte das Unternehmen mit. Während der Umsatz auch dank des starken US-Dollars um 6,5 % auf 20,5 Mrd. Euro anzog, legte der Überschuss um ein Viertel auf 1,9 Mrd. Euro zu. Für 2016 erwartet Vorstandschef Jean-François van Boxmeer trotz eines Preiskampfs in der Branche eine weitere Steigerung von Umsatz und Gewinn. Konkurrent Carlsberg rechnet dagegen mit einem weiteren schwierigen Jahr. Eine wachsende Nachfrage in Asien soll den operativen Gewinn 2016 dennoch um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz nach oben treiben. In Westeuropa dürfte laut Carlsberg der Bierdurst trotz der anstehenden Fußball-EM stagnieren, in Osteuropa stehe das Geschäft wegen der Krise in Russland unter Druck. Im abgelaufenen Jahr verkaufte das Unternehmen mit 120 Millionen Hektolitern um rund 2 % weniger Bier von Marken wie Tuborg, Holsten Pilsener und Kronenbourg. (dpa) 2016-02-12 02:17:53 Tiroler Tageszeitung Online 236 WIFO: Erste Einschätzung zeigt mögliche Abschwächung 2016 Wien – Im Vorjahr ist die heimische Wirtschaft mit 0,9 Prozent nur mäßig gewachsen und die ersten Einschätzungen des Jahres 2016 deuten auf eine weitere Abschwächung hin, zeigt der am Mittwoch veröffentlichte Wifo-Konjunkturtest. Von der wachsenden Skepsis der heimischen Unternehmen sei weniger die Sachgütererzeugung und mehr der Dienstleistungssektor, vor allem der Tourismus, betroffen. Immerhin liegt der Index der Lagebeurteilung trotz leichten Rückgangs gegenüber früheren Erhebungen mit 0,5 weiter im positiven Bereich, schreibt das Wifo. „Im Dienstleistungsbereich und vor allem im Tourismus und Transportwesen waren die Einschätzungen ungünstiger, in der Sachgüterproduktion unverändert positiv.“ Basis des Konjunkturtests ist eine monatliche Befragung von rund 1.500 österreichischen Unternehmen. Die Erwartung für die Zukunft verschlechterte sich allerdings zum zweiten Mal in Folge. „Dies könnte mit den zunehmenden Hinweisen auf eine Abkühlung der internationalen Konjunktur zusammenhängen“, so die Einschätzung des Wifo. In den USA hat sich das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal merklich abgeschwächt. Auch fallende Rohölpreise könnten auf eine Flaute der weltweiten Nachfrage hinweisen. Das zeige sich auch in rückläufigen Erwartungen bei Exporten der Sachgütererzeugung. Schwach bleibt wie in den Vorjahren die Konsumnachfrage der privaten Haushalte, trotz bevorstehender Steuerreform und fallenden Energiepreisen. (APA) 2016-02-12 02:18:13 Tiroler Tageszeitung Online 237 Gewinn steigt dank Einmaleffkte, Sparprogramm wird aufgestockt Wien, Linz – Die börsennotierte voestalpine hat ihren Gewinn in den ersten drei Quartalen 2015/16 kräftig gesteigert. Grund dafür sind außerordentliche Effekte bzw. Konsolidierungsveränderungen. Der Gewinn nach Steuern stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 17,6 Prozent auf 509 Mio. Euro. Ohne Einmaleffekte wäre er um 1,6 Prozent auf 383 Mio. Euro zurückgegangen, wie der Stahlkonzern am Mittwoch mitteilte. Die Ergebnisse seien von operativer Steigerung und Einmaleffekten geprägt, erklärte das Unternehmen. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 15,9 Prozent auf 727 Mio. Euro - bereinigt um die Sondereffekte betrug das Plus nur 4,5 Prozent auf 608 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 1,5 Prozent auf 8,4 Mrd. Euro. Am bereits beim letzten Quartalsbericht abgeschwächten Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr hält die voestalpine fest: Die bereinigten Ergebnisse werden „im Hinblick auf das zuletzt zunehmend schwieriger gewordene Marktumfeld“ entgegen den Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahres „unter jenen des Vorjahres zu liegen kommen“, hieß es schon im November. Unter Einbeziehung der außerordentlichen Effekte bzw. von Konsolidierungsveränderungen sollen aber operatives Ergebnis (EBITDA) und Betriebsergebnis (EBIT) für das Gesamtjahr „über den Werten des Vorjahres“ zu liegen kommen. Keine großflächigen Maßnahmen im Mitarbeiterbereich“ geplant Die schwache Konjunktur und der Verfall der Rohstoffpreise hinterlassen aber auch bei der voestalpine ihre Spuren. Der Sparkurs wird verschärft: „In den nächsten zwölf Monaten kommen noch einmal 100 Mio. Euro drauf“, kündigte Konzernchef Wolfgang Eder heute, Mittwoch, an. Das im März 2014 gesetzte Sparziel bis Ende des Geschäftsjahres 2016/17 (per Ende März) wird somit auf 1 Mrd. Euro aufgestockt. Das bereits laufende „Optimierungsprogramm“ sah Einsparungen in Höhe von 900 Mio. Euro vor. 420 Mio. Euro davon entfallen auf den Stahlbereich des börsennotierten Linzer Unternehmens. Es drohen aber keine Stellenstreichungen im größeren Stil, wie versichert wurde. Vielmehr sollen Prozesse in vergleichsweise neuen Anlagen im Stahlbereich am Standort Linz und bei neuen Anlagen im Automotive-Bereich verbessert und so die Kosten gesenkt werden. „Wir haben nicht vor, irgendwo großflächige Maßnahmen im Mitarbeiterbereich zu setzen - wir sind in allen Bereichen gut ausgelastet“, betonte Eder in einer Telefonkonferenz. „Es geht nicht um Personalabbau.“ Gut zwei Drittel der Einsparungen sollen aus dem Stahlbereich sowie dem Automobil- und Profilbereich kommen, ein knappes Drittel aus der Konzerndivision Special Steel (Edelstahl) und Metal Engineering. (APA, tt.com) 2016-02-12 02:18:16 Tiroler Tageszeitung Online 238 Gericht stoppte doppelten Entzug des Führerscheins Innsbruck Dass man sich gegen eigenartige Behördenentscheidungen wehren sollte, beweist ein Fall rund um einen doppelten Führerscheinentzug. Dieser sollte von einem in gleich 19 Monate münden. Was war geschehen? Ein Oberländer geriet 2013 mit einem Promille Blutalkohol in eine Kontrolle. Folge: ein Monat Entzug plus Verkehrscoaching. Noch vor Rechtskraft des Entzugs wurde der Mann an drei Tagen beim nunmehrigen Schwarzfahren erwischt. Grund für die Bezirkshauptmannschaft, nach Ende des Coachings neuerlich wegen georteter Verkehrsunzuverlässigkeit zu entziehen. Diesmal: 18 Monate. Rechtsanwalt und Verkehrsexperte Karl Hepperger berief dagegen erfolgreich am Landesverwaltungsgericht. Das Gericht folgte Heppergers Argumentation, dass eine neuerliche Entziehung für bekannte Tatsachen vor Zustellung des eigentlichen Entziehungsbescheides nicht zulässig sei. Auch könne man zwei Jahre nach dem Vorfall keine Verkehrsunzuverlässigkeit mehr behaupten. (fell) 2016-02-12 02:17:36 Tiroler Tageszeitung Online 239 Über 4.400 Anmeldungen: Machen Sie mit beim TTWhatsApp-Service So einfach funktioniert es: 1. Wählen Sie die gewünschten Kategorien (Breaking News und/oder FußballNationalteam) aus. 2. Tragen Sie darunter Ihre Telefonnummer ein und klicken Sie auf „Anmelden". 3. Speichern Sie die angezeigte Nummer als Kontakt „Tiroler Tageszeitung" auf ihrem Handy und versenden Sie dann an diesen neuen Kontakt eine WhatsApp-Nachricht mit dem Text „Start". 4. Nach einigen Minuten bekommen Sie eine Nachricht, dass Ihre Anmeldung erfolgreich war. Stornieren: Wenn Sie das TT-Service wieder abbestellen möchten, schreiben Sie einfach eine Nachricht mit dem Text „Stop". Das WhatsApp-Service der TT ist kostenlos. Und garantiert: Die Daten werden nicht für Werbezwecke an Dritte weitergegeben. Der Versand der Nachrichten erfolgt in Kooperation mit Whatsbroadcast. 2016-02-12 02:33:50 Tiroler Tageszeitung Online 240 Maas: Fremdenfeindliche Übergriffe rascher aufklären Angesichts eines zuletzt massiven Anstiegs rechter Straftaten will Bundesjustizminister Heiko Maas die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern im Kampf gegen rechtsextreme Täter ausbauen. Der SPDPolitiker verlangt mehr Klarheit darüber, wie Straftaten verfolgt, wie sie von den Staatsanwaltschaften ermittelt und am Ende von den Gerichten beschieden werden. Bislang gibt es zwar eine recht präzise Kriminalitätsstatistik. Sie gibt einen Überblick darüber, wo wann welche Tat verübt wurde. Nach Ansicht von Maas liegen derzeit aber nur unzureichende Informationen darüber vor, wie der Rechtsstaat diese ahndet. "Täter dürfen nicht ungestraft davon kommen", sagte Maas der Süddeutschen Zeitung. "Wir müssen alles tun, damit fremdenfeindliche Übergriffe rascher aufgeklärt und konsequent bestraft werden. " Nach vorläufigen Informationen aus dem Bundesinnenministerium hat es im vergangenen Jahr knapp 14 000 rechtsextrem motivierte Straftaten gegeben, darunter waren 921 Gewalttaten. Für das Jahr 2014 wies die Statistik rund 10 500 Straftaten aus. Allerdings erhöhte sich diese Zahl durch Nachmeldungen am Ende auf knapp 17 000. Deshalb rechnen die Sicherheitsbehörden für 2015 am Ende mit einer Zahl von bis zu 20 000 Straftaten. Diesen Daten steht bislang eine unzureichende Kenntnis darüber gegenüber, wie die Täter bestraft werden. Aus diesem Grund wird Maas an diesem Freitag mit Vertretern der Landesjustizverwaltungen darüber sprechen, wie die Urteile besser erfasst werden können. Mitte März wird er dazu seine Ministerkollegen aus den Ländern treffen. Das Ziel der Gespräche sei ein verbesserter Informationsaustausch zwischen Staatsanwaltschaften, Gerichten und Justizbehörden, hieß es im Bundesjustizministerium. Bislang liefern zwar einzelne Gerichte und Landesbehörden Daten über die Strafen für rechte Straftäter. Ein aus Sicht der Politik zufriedenstellender Gesamtüberblick aber fehlt. Das liegt auch daran, dass viele Behörden unterschiedliche Datensysteme nutzen. Maas will diese Hindernisse aus dem Weg räumen. "Wir müssen wissen, welche und wie viele Delikte es gibt, in welchen Fällen die Täter ermittelt und wie sie bestraft werden", sagte der SPD-Politiker. Das Problem beschäftigt die Regierung besonders, seitdem die rechte Gewalt deutlich gestiegen ist. Die Sicherheitsbehörden beobachten seit Wochen, wie einer Verrohung in der Sprache immer häufiger physische Gewalt folgt. "Immer mehr Täter, die Asylbewerberheime oder Helfer angreifen, gehören nicht mehr zum Kreis bekannter Rechtsextremer, sondern kommen aus der sogenannten bürgerlichen Mitte", sagte ein hoher Regierungsbeamter der SZ. Im Justizministerium wird darauf verwiesen, dass die Initiative dem Kampf gegen rechtsextreme Täter diene. Das ändere nichts am Interesse, die statistische Basis auch bei anderen Tätergruppen zu verbessern. Das Problem mit Linksextremisten sei derzeit aber geringer. Bei ausländischen Straftätern werden die Verurteilungen nach Angaben des Ministeriums bereits weitgehend erfasst. 2016-02-12 02:33:55 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany 241 Frankreich - Frischzellenkur für Hollandes Kabinett Ex-Premier Ayrault wird Außenminister, eine grüne "Reala" übernimmt den Wohnungsbau. Die Mission des François Hollande schien so unmöglich wie die berüchtigte Quadratur des Kreises: "Kontinuität wahren" und doch zugleich "die Linke vereinen" - das, so hatten Vertraute von Frankreich Präsidenten vorab erklärt, sei das doppelte Ziel der geplanten Regierungsumbildung. Also "Weiter so", und doch - nur 14 Monate vor den Präsidentschaftswahlen - auf zu neuer Morgenröte? Hollande, der politische Tüftler, hat auf seine Art die Lösung gefunden: Er erneuert mit altbekannten Gesichter, die auch der Linken gefallen. Das sei "Kohärenz", um "zu handeln und voranzukommen", erläuterte das Staatsoberhaupt abends im TV-Interview. "Aus alt mach' neu" - das Paradebeispiel für des Präsidenten Methode ist der künftige Außenminister Jean-Marc Ayrault. Der Mann mit dem grauen Scheitel nämlich hatte Hollande bereits von Mai 2012 bis März 2014 als Premierminister treue Dienste geleistet hatte. Nun kommt er wieder, darf als Erbe von Laurent Fabius das Ministerium am Quai d'Orsay übernehmen. Der Pro-Europäer, ein so profunder Kenner wie Freund der Deutschen, ist loyal, erfahren, solide. Und er pflegt auch gute Drähte zur Linken: Seit seiner Entlassung vor 22 Monaten hatte der 66-jährige Sozialist mehrfach Vorschläge für eine progressivere, also "linke" Steuerpolitik präsentiert. Auch im Streit um Hollandes Plan, per Verfassungsänderung künftig die Ausbürgerung verurteilter Terroristen zu ermöglichen, hatte er linke Flagge gezeigt: Über Twitter mahnte Ayrault seinen Nachfolger Manuel Valls, die Nation nicht zu spalten. Premier Valls musste die Rückkehr seines Vorgängers und Widersachers hinnehmen. Beiden Männern wird ein zutiefst zerrüttetes Verhältnis nachgesagt. Verprellt hat Hollande zudem Ségolène Royal, seine frühere Lebensgefährtin. Royal träumte vom Außenministerium, Pariser Gerüchte wähnten sie bereits auf dem Sprung ins Quai d'Orsay. Nun muss Royal doch im Umweltministerium bleiben. Als Trostpreis sprach ihr Hollande zwar die neue Kompetenz zu, nach Abschluss der Pariser "COP21" nun alle WeltklimaFragen zu verwalten. Nur, wie gewonnen, so zerronnen: Dieses Dossier soll Barbara Pompili übernehmen, die neue Staatssekretärin aus den Reihen der Grünen. Das ist die zweite Variante der Methode Hollande: Er holt sich, mit neuen Gesichtern, einen alten Regierungspartner zurück: Gleich drei "Realos" von Frankreichs heillos zerstrittenen Grünen treten ins Kabinett ein. Schon von Frühjahr 2012 bis April 2014 hatten Vertreter der Öko-Partei der Regierung angehört. Als der rechte Sozialdemokrat Valls Premier wurde, waren sie fast angewidert ausgeschieden. Nun holt sich Hollande die Grünen zurück. Emmanuelle Cosse, die bisherige Parteisekretärin der Grünen, wird Ministerin für Wohnungsbau. Und der grüne Senator Jean-Vincent Placé zieht sogar in einen Flügel des Hôtel Matignon, des den Amtssitz des Premierministers - als Staatssekretär für Staatsreform und Verwaltungsvereinfachung. Als Belohnung, so bestätigte Hollande, bekommen die Grünen ein "lokales Referendum" über den Neubau eines umstrittenen Regionalflughafens bei Nantes. Die Schlichtung über "Stuttgart 21" sei das Muster für diesen Kompromiss, sagte Hollande. So sendet sein letztes Aufgebot nun kleine Signale linker Versöhnung aus. Das Stühlerücken im Kabinett bedeutet keine fundamentale Neuorientierung. Allenfalls sind dies Zeichen neuer Offenheit - mit der wahrscheinlichen Folge erhöhter Reibung im Innern. Und viele bleiben: Finanzminister Michel Sapin leitet weiterhin das Finanzressort. Emmanuel Macron, der als populärstes Kabinettsmitglied an sozialistischen Tabus wie der 35-Stunden-Woche rüttelt, bleibt Wirtschaftsminister. Auch Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian verharrt auf seinem Posten - obwohl er jüngst zum Präsidenten seiner Heimatregion Bretagne gewählt worden war. Hollande wollte solcherlei Ämterhäufung eigentlich abschaffen, aber für Le Drianschnitzt der Präsident eine Ausnahme. Es gab auch eine Verliererin an diesem Donnerstag: Fleur Pellerin, die unterkühlte Kulturministerin, muss gehen und ihren Platz der weitgehend unbekannten Élyséeberaterin Audrey Azoulay überlassen. Oder Marylise Lebranchu, die allzeit getreue Ministerin für Dezentralisierung. Ausgedient vor dem letzten Gefecht. Einen Rückschlag von Linksaußen erhielt Hollande Wiederwahl-Strategie dennoch. Jean-Luc Mélenchon, altsozialistischer Volkstribun, kündigte am Mittwochabend an, er wolle als Kandidat des "widerspenstigen Frankreichs" im Jahr 2017 bei den Präsidentschaftswahlen antreten. Mélenchon hatte bei den Wahlen 2012 mehr als elf Prozent der Stimmen erreicht. Sollte er dies erneut schaffen, würde er wohl Hollandes Traum von einer zweiten Amtszeit bereits im ersten Wahlgang scheitern lassen. 2016-02-12 02:33:59 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany 242 Ottobrunn - Beim Spielen vom Glasdach gestürzt Beim Spiele hat sich ein achtjähriger Bub in Ottobrunn am Donnerstagnachmittag schwer verletzt. Das Kind war auf ein Glasdach über einem Kellerabgang getreten. Dieses hielt dem Gewicht nicht stand und gab nach, sodass der Bub in die Tiefe stürzte. Dabei zog er sich, wie die Münchner Feuerwehr bekannt gab, schwerer Verletzungen an der Wirbelsäule zu. Rettungsdienst und Kindernotarzt übernahmen die Versorgung des Jungen. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Münchner Kinderklinik gebracht. 2016-02-12 02:34:06 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany 243 Flüchtlingsforschung : Was wir über Flüchtlinge nicht wissen Über Flüchtlinge weiß man nicht viel - eine Studie soll das ändern. Besonders im Fokus rückt dabei der Blickwinkel der Flüchtlinge selbst, um auch Konzepte für deren Integration zu entwickeln. Flüchtlinge sind aktuell das meistdiskutierte Thema der deutschen Politik und der Gesetzgebung. Aber was weiß man über sie? Nicht richtig viel, fanden jetzt die Bosch-Stiftung und des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration heraus. Beide haben den Forschungsstand gesichtet , um ihn demnächst in einer eigenen Studie zu verbessern, die 2017 erscheinen soll. Am wichtigsten wird dabei der Blickwinkel der Flüchtlinge selbst sein, auch um Konzepte für deren Integration zu entwickeln. Bekannt ist bereits einiges über die Lage von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt , meist Deprimierendes: Nur 3,5 Prozent der Asylsuchenden, Geduldeten und anerkannten Asylbewerber im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 65 Jahren arbeiten und dies meist zu Niedriglöhnen. In Berufen, die eine Ausbildung voraussetzen, haben sie Anteile von unter einem halben Prozentpunkt. Und einige anscheinend auch falsche Vorstellungen von ihren Möglichkeiten: In einer Befragung - die allerdings von 2002 stammt - zeigten sich junge Flüchtlinge „bestürzt“ darüber, wie wichtig Deutsch in Beruf und Ausbildung ist. Wie sich die erst letztes Jahr verabschiedeten leichtere Zugang zum Arbeitsmarkt auch für Geduldete und Flüchtlinge im Verfahren auswirkt, ist noch nicht untersucht. Eine noch sehr junge Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung fand 2015 allerdings herausgefunden, dass der zunächst magere Beschäftigungsanteil fünf Jahre nach der Ankunft in Deutschland auf 50 Prozent steigt und später weiter klettert. So wichtig angesichts dieser Lage rasches Deutschlernen wäre: Ein „Sprachbad“ in deutscher Umgebung findet kaum statt, nicht zuletzt, weil Flüchtlinge lange Zeit in Aufnahmeeinrichtungen verbringen müssen. Die Regeln dazu wurden erst kürzlich verschärft. Alle vorhandenen Studien - teils schon ein paar Jahre alt – zeigten, dass soziale Kontakte und Freundschaften so vor allem unter Landsleuten stattfinden. In einer neueren repräsentativen Studie der Bosch-Stiftung von 2014 sagten zudem nur fünf Prozent der befragten Einheimischen, sie hätten enge Kontakte zu Asylsuchenden. Die viele Freizeit, die Flüchtlinge zwangsläufig haben, „verordnetes Rumhängen“ nennt es der Bericht, empfinden sie allen verfügbaren Befragungen zufolge als unnütz und Zeitverschwendung. Das Verhältnis der Neuen zu ihrer neuen Heimat - auf Dauer oder auf Zeit - und der Veränderung des eigenen Lebens durch Deutschland liegen der Bestandsaufnahme nach „keine systematischen Studien vor“. Eine Befragung 2008 mit Flüchtlingen in Jena, Schwäbisch-Hall, Berlin und München fand jedoch heraus, was sie an Deutschland nicht mögen und was sie schätzen : Moniert wurde häufig die Anonymität des Lebens und die Distanz der Deutschen, Perfektionsstreben und Reglementierung, die Bedeutung des Materiellen und die Ausländerfeindlichkeit. Andererseits wurden Höflichkeit, Offenheit, Ehrlichkeit, Arbeitsmoral, Zielstrebigkeit, Pünktlichkeit positiv vermerkt und dass man sicher und gleich vor dem Gesetz fühlen könne. Weitere geschätzte Punkte: Religionsfreiheit, die deutschen Schulen - und die Rechte der Frauen. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Andrea Dernbach 244 Nach Zugunglück: Schnelle Entschädigung versprochen Elf Todesopfer und 83 Verletzte, die gerettet und geborgen werden mussten. Dazu kommen eine verwüstete Bahnstrecke, zwei völlig zerstörte Personenzüge und die Schadenersatzansprüche von Opfern und Hinterbliebenen. Das Zugunglück von Bad Aibling wird Kosten in Millionenhöhe nach sich ziehen. "Der Schaden dürfte im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen", schätzt Andy Niekamp, ein auf Eisenbahnrecht spezialisierter Rechtsanwalt aus Leipzig. Damit würden die Folgen der Zugkollision vermutlich zwischen 30 Millionen und 70 Millionen Euro kosten. Der Zugbetreiber Transdev verspricht Opfern und Angehörigen schnelle finanzielle Unterstützung. "Es werden jetzt unter anderem sehr zügig Vorschüsse an Betroffene oder deren Angehörige gemäß EUFahrgastrechteverordnung geleistet", teilte Transdev der Süddeutschen Zeitung mit. Das Transportunternehmen ist der Mutterkonzern der Bayerischen Oberlandbahn, dem Betreiber der verunglückten Meridian-Züge. Wie bei solchen Großschäden üblich, rollt jetzt eine ganze Welle von Kosten auf die beteiligten Unternehmen zu, für Sach- und Personenschäden sowie für Entschädigungsansprüche der Opfer. "Die Schadenersatzansprüche werden sicherlich im einstelligen Millionenbereich liegen", schätzt Thomas Gahr, Haftpflichtexperte beim Hamburger Versicherungsmakler Aon. Wer wie viel Schadenersatz bekommt, ergibt sich aus der Lebenssituation des Verunglückten. "Die Höhe des Anspruchs hängt vom individuellen Schaden ab", sagte Gahr. Das ist mitunter zynisch. Die Hinterbliebenen eines Alleinverdieners, der seinen Kindern einen hohen Lebensstandard und eine teure Ausbildung hätte bieten können, erhalten eine entsprechend hohe Entschädigung. Für Geringverdiener, Rentner, Hausfrauen und Kinder gibt es deutlich weniger Geld. Dass Transdev mit Zahlungen in Vorleistung geht, hat seinen Grund. Es dürfte einige Zeit dauern, bis lückenlos geklärt ist, warum die Züge am Dienstagmorgen bei voller Fahrt zusammenstießen und wer für den Schaden aufkommen muss. Grundsätzlich kommen mehrere Optionen infrage: Ein technischer Fehler der Signalanlage könnte den Zusammenprall ausgelöst haben. Mittlerweile sieht es danach aus, als ob der Fahrdienstleiter das Unglück ausgelöst haben könnte, indem er die Züge auf der eingleisigen Strecke aufeinander zufahren ließ. In beiden Fällen läge die Haftung bei der Deutschen Bahn. Sie betreibt die Strecke und regelt den Verkehr. Eine weitere Möglichkeit, warum die Züge kollidiert sein könnten, ist ein Defekt im Zugsicherungssystem "PZB 90". Die Technik wird eingesetzt, um Züge zu stoppen, die entgegen der Signalschaltung über die Schienen rollen. Nach Angaben aus Versicherungskreisen hat Siemens das System gebaut, das auf der Unglücksstrecke im Einsatz ist, und ist für dessen Wartung und Prüfung zuständig. Wäre dabei ein Fehler passiert, müsste Siemens unter Umständen für den Schaden haften. Als Unglücksursache kommen theoretisch auch ein technisches Problem in einem der Züge infrage, sowie ein Fehler eines der beiden Zugführer. In dem Fall müsste sich die Bayerische Oberlandbahn als Betreibergesellschaft der Regionallinie verantworten. Solange die Haftung noch nicht geklärt ist, müssen die Bahnunternehmen für den entstandenen Schaden aufkommen, erklärt Rechtsanwalt Niekamp. "Das Eisenbahngesetz sieht eine verschuldensunabhängige Haftung der Eisenbahnen vor", sagt der Rechtsexperte. Die Bahngesellschaften sind für solche Fälle versichert. Sowohl die Deutsche Bahn als auch die Bayerische Oberlandbahn haben eine Haftpflichtversicherung, die Personen- und Sachschäden aus Betriebsunfällen abdeckt , so will es das Gesetz. Vorgeschrieben ist eine Deckungssumme von zehn Millionen Euro pro Schadensfall. Bei solchen Risiken ist es üblich, dass sich mehrere Versicherer die Absicherung teilen. So können sie die finanziellen Folgen von Großschäden begrenzen. Der Industrieversicherer Axa Corporate Solutions ist nach eigenen Angaben an der Absicherung der Deutschen Bahn beteiligt. Wer die Betriebsrisiken der Bayerischen Oberlandbahn trägt, ist nicht bekannt. "Unser Haftpflichtversicherer kommt für Personen-, Sach- und Umweltschäden auf, die bei der schrecklichen Tragödie entstanden sind", teilte die Muttergesellschaft Transdev mit. Das Unglück wird die Versicherer beider Bahngesellschaften beschäftigen, erwartet Haftpflichtexperte Gahr. "Die meisten Passagiere werden Ansprüche bei der Bayerischen Oberlandbahn geltend machen", sagte er. "Ich kann mir aber vorstellen, dass einige Menschen auch Direktansprüche an die Deutsche Bahn stellen. " Bis alle Versicherungsschäden reguliert sind, dürfte einige Zeit vergehen. "Das wird einige Monate bis Jahre dauern", sagte Gahr. 2016-02-12 02:34:32 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany 245 Kandidat Raich diesmal ohne Mitbewerber Kaunertal – Bei seiner ersten Bürgermeisterwahl – im Jahr 2004 – schenkten ihm 358 Wähler das Vertrauen. Damals war Pepi Raich einziger Kandidat. 2010 bekam er 64,5 Prozent Stimmenanteil, Mitbewerber Werner Gfall kam auf 36,5 Prozent. Die Liste „Lebenswertes Kaunertal“ mit Werner Gfall hat diesmal auf eine Kandidatur verzichtet. Somit steht schon jetzt fest, wer der neue Bürgermeister sein wird – Pepi Raich. „Ich sehe noch viele Aufgaben und Projekte“, sagte der 60-Jährige im TT -Gespräch. Beim Ausbau der touristischen Infrastruktur warte ebenso Arbeit wie bei weiteren Projekten zur Lawinenverbauung, etwa im Ortsteil Grasse. Handlungsbedarf sieht Raich in den kommenden Jahren auch beim Gemeindeamt. Das Objekt sei nicht mehr zeitgemäß und auch nicht barrierefrei. Die Modernisierung soll 500.000 Euro kosten. Aktuell größtes Projekt mit einem Investitionsvolumen von 4,8 Mio. Euro ist die Modernisierung bzw. Sanierung des Hallenbades. Neueröffnung soll noch in diesem Jahr sein. Die 608 Einwohner zählende Gemeinde hat ein Budget von 2,8 Mio. Euro im ordentlichen Haushalt und 650.000 Euro im außerordentlichen Haushalt. Der Verschuldungsgrad mit derzeit 22 Prozent ist niedrig. Hinter dem Kandidaten Raich steht die Liste „Heimat Kaunertal – Bürgermeister Josef Raich“. „Bei uns begegnen sich unterschiedliche Generationen und Interessenvertreter. Mit Respekt vor Tradition und Offenheit für Neues schaffen wir Perspektiven für unsere Gemeinde“, heißt es in der Wahlbroschüre. Bei der Wahl tritt eine zweite Liste an – mit dem Unternehmer Franz Schmid an der Spitze. Man werde Raich unterstützen, so Schmid. (hwe) 2016-02-12 02:34:33 Tiroler Tageszeitung Online 246 Skischaukel könnte im Oktober 2017 starten Kaunertal, Langtaufers – Es war ein Geduldsspiel: Die erste grenzüberschreitende Liftverbindung von Tirol nach Südtirol blieb jahrzehntelang ein frommer Wunsch. Verhandlungen scheiterten, selbst das Förderangebot des früheren Landeshauptmannes Durnwalder in Höhe von 75 Prozent der Gesamtkosten konnte nicht genutzt werden. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Investor Hans Rubatscher beschreibt es so: „Noch nie war die Stimmung für das Projekt Kaunertal – Langtaufers so gut wie jetzt.“ Ein Meilenstein ist vorige Woche mit der Gründung der Betreibergesellschaft „Oberländer Gletscherbahn AG“ gesetzt worden, wie der Langtauferer Touristiker Sepp Thöni bestätigte. „Bisher haben 180 Aktionäre aus dem Obervinschgau, der Reschenregion und Nauders einen Beitrag zum Grundkapital geleistet“, freut sich Thöni, der als treibende Kraft hinter dem Projekt steht. Die erste Aktionärsversammlung findet übrigens heute Donnerstag statt. Starke Säule auf Nordtiroler Seite ist die Kaunertaler Gletscherbahnen GmbH mit Geschäftsführer Eugen Larcher. „Nach vielen mühsamen Jahren freuen wir uns, dass das Projekt auf beiden Seiten in Bewegung gekommen ist.“ Larcher verwahrt ein 40 Jahre altes Dokument: „Die Gemeinde Graun hat damals einen Brief geschrieben, dass der Gepatschgletscher erschlossen werden soll.“ Die Investoren der grenzüberschreitenden Skischaukel rechnen mit Gesamtkosten von 22,4 Mio. Euro. Dazu soll es Fördermittel in Höhe von 7,4 Mio. Euro geben. Abzüglich Förderungen bleiben Kosten von 15 Mio. Euro übrig. Dazu müssten die Betreiber rund 4,7 Mio. Euro Eigenkapital beisteuern, der Rest von 10,3 Mio. Euro soll mit langfristigen Darlehen (17 Jahre) finanziert werden. Für die Wintersportler bzw. Vermieter der Reschenregion und im Obervinschgau würde sich die Saison von Oktober bis Ende Mai erstrecken, heißt es in einer der Studien. Aktuell werde die Skischaukel auf ihre technische Machbarkeit hin überprüft. „Heuer möchten wir das Projekt baureif machen. Das heißt, alle nötigen Genehmigungen einholen“, schildert Thöni. Ab Frühjahr 2017 soll die Bahn mit Talstation in Langtaufers/Melag gebaut werden. „Die Eröffnung streben wir für Oktober 2017 an.“ (hwe) 2016-02-12 02:34:52 Tiroler Tageszeitung Online 247 Aus sechs mach eins: Telfer haben die Qual der Wahl Telfs – 2010 waren es rekordverdächtige neun Kandidaten, heuer streben in Telfs immerhin sechs Bewerber (nur Männer) das Bürgermeisteramt an. Sie alle sind am Dienstag, den 16. Februar, um 19.30 Uhr zu Gast im Großen Rathaussaal Telfs (Eduard-Wallnöfer-Platz 5) und stellen sich beim Wahlforum der TT den Fragen von Chefredakteur Alois Vahrner – und jenen des Publikums. Amtsinhaber Christian Härting (Wir für Telfs), der sich 2010 in einer Stichwahl gegen Stephan Opperer (VP Telfs) durchgesetzt hatte, hält mit seiner Liste derzeit fünf von 21 Mandaten: Sein Ziel ist es, Bürgermeister zu bleiben und „Wir für Telfs“ zur stärksten Fraktion zu machen. Vize-BM Günter Porta, Obmann des Bauausschusses, hat die beiden Listen SPÖ (ein Mandat) und Positive Zukunft Telfs (zwei Mandate) zusammengeführt und hält diesmal „drei bis fünf Sitze“ für möglich. Er tritt zum zweiten Mal als Bürgermeisterkandidat an. „Als einzige bürgerliche Alternative zur ÖVP/Wir für Telfs-Übermacht“ sieht Gemeindevorstand Sepp Köll seine Liste „Telfs Neu“ (aktuell zwei Mandate). Der Obmann des Wirtschaftsausschusses steigt erstmals ins Bürgermeisterrennen ein. Das gilt auch für Michael Ebenbichler (FPÖ Telfs), der mit seiner Liste ein drittes FPÖMandat schaffen und eine „Mehrheit von ÖVP und Wir für Telfs“ verhindern will. Sein Debüt als Bürgermeisterkandidat gibt auch Hubert Weiler-Auer, der mit den Grünen – die derzeit einen Mandatar stellen – „das beste Ergebnis, das wir auf Gemeinderatsebene je eingefahren haben“, anstrebt. Während die ÖVP als stärkste Kraft (sieben Sitze) diesmal keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten stellt und auch „niemanden unterstützen“ will, geht der ehemalige ÖVP-Gemeindevorstand Herbert Klieber mit der neu formierten Bürgerliste Telfs an den Start. Der Obmann des Landwirtschaftsausschusses warf „Wir für Telfs“ und ÖVP mehrfach „EineHand-wäscht-die-andere-Politik“ vor. Auch inhaltlich dürfte bei der Podiumsdiskussion für Spannung gesorgt sein: Wie soll es mit dem „Sorgenkind“ Telfer Ortszentrum weitergehen? Welche Impulse braucht die örtliche Wirtschaft im Allgemeinen? Wie lässt sich das heftig diskutierte Spannungsfeld „Wohnblöcke“ versus Einzelhaussiedlungen auflösen und leistbarer Wohnraum schaffen? Die millionenschweren Infrastrukturprojekte, die derzeit umgesetzt werden – vom neuen Telfer Bad über das Kletterzentrum bis hin zum „Kinderkompetenzzentrum“ (KiKo) – könnten ebenso Diskussionsthema sein wie die Telfer Gemeindefinanzen, der Bereich Integration und Asyl oder die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs und des Kulturstandorts Telfs. Was beim TT-Forum Thema ist, bestimmt jedoch auch und vor allem das Publikum. (md) 2016-02-12 02:34:56 Tiroler Tageszeitung Online 248 Lawinengefahr: In höheren Lagen in Tirol gebietsweise Stufe „4“ Innsbruck – In Tirol haben Neuschnee und starker Wind am Mittwoch für einen Anstieg der Lawinengefahr gesorgt. Die Experten des Lawinenwarndienstes sprachen von einer „kritischen Lawinensituation“. Die Gefahr wurde verbreitet als erheblich, also mit Stufe „3“ der fünfteiligen Skala, eingestuft. Oberhalb von 2.200 Metern herrschte gebietsweise Stufe „4“, also große Lawinengefahr. Das Hauptproblem bildeten laut Lawinenwarndienst frische und ältere Triebschneeansammlungen. Diese waren mit der Altschneeoberfläche zumeist schlecht verbunden, spröde und damit störanfällig. Eine Lawinenauslösung war schon bei geringer Zusatzbelastung möglich, also schon durch einen einzelnen Wintersportler, hieß es. Schneebretter könnten auch bis in das schwache Altschneefundament durchbrechen und dann gefährlich groß werden. Gefahrenstellen lagen in steilen Hängen aller Richtungen oberhalb von etwa 1.800 Metern. Vereinzelt seien auch Selbstauslösungen und Fernauslösungen möglich. Die Tourenmöglichkeiten seien eingeschränkt, Skitouren und Variantenfahrten würden viel Erfahrung und Zurückhaltung erfordern, erklärten die Experten. Am Dienstag hatte der stürmische Südwestwind untertags für umfangreiche Schneeverfrachtungen gesorgt. Unverändert zu beachten sei das massive Altschneeproblem in diesem Winter. Oberhalb von etwa 2.200 Metern besteht das Fundament nach Angaben des Lawinenwarndienstes häufig aus einer Abfolge härterer Krusten mit dazwischen eingelagerten Schichten aus aufbauend umgewandelten, sehr lockeren Schneekristallen. Die Störanfälligkeit bleibe dadurch hoch. (APA) 2016-02-12 02:35:07 Tiroler Tageszeitung Online 249 Wegen Linksextremer Randale in Berlin-Friedrichshain : Anwohner verärgert: Polizei kontrollierte 1.500 Personen in der Rigaer Die Anwohner rund um die Rigaer Straße haben die Kontrollen der Polizei satt. Sie klagen über "Schikanen". Auch eine Kita und eine Grundschule sind betroffen. Anwohner rund um die Rigaer Straße in Friedrichshain haben die Polizeipräsenz und die ständigen Kontrollen satt. Am Donnerstag beschwerte sich der Kinderladen „Rock ’n’ RollZwerge“ in der Rigaer Straße über „rüde“ und „penible“ Kontrollen selbst von Mitarbeitern. „Das brachiale Auftreten der Polizei ist erschreckend, die Unverschämtheit der Sprüche provozierend und beleidigend“, heißt es in einer Stellungnahme des Kinderladens, die Kontrollen seien „reine Schikane“. Auch die Friedrichshainer Abgeordnete Canan Bayram kritisiert das massive Vorgehen der Polizei: „Wer abends zum Elternsprechtag geht, wird kontrolliert.“ Auch eine Kita und eine Grundschule in der Liebigstraße seien betroffen. Ein Restaurant in der Samariterstraße habe bereits über Umsatzeinbußen geklagt, berichtete Bayram. Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte die Polizei Anfang Oktober 2015 nach mehreren Steinattacken auf Polizisten angewiesen, härter gegen die linksextremistische Szene rund um Rigaer und Liebigstraße vorzugehen. Dazu gehört, dass das Gebiet jetzt als „Kriminalitätsbelasteter Ort“ ausgewiesen ist, in dem Personen auch ohne Anlass kontrolliert und durchsucht werden können. Zwischen Mitte Oktober und dem 27. Januar 2016 wurden 1500 Personen kontrolliert, teilte das Präsidium auf Anfrage mit, das sind etwa 10 pro Tag. Bayram forderte die Polizei zu einem „besonneneren Vorgehen“ auf. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Jörn Hasselmann 250 Bündnis gegen Hass : Das weltoffene Deutschland retten Ein Bündnis von den Religionsgemeinschaften bis zu Arbeitgebern sieht in der Flüchtlingskrise auch die Demokratie in Gefahr: Fremdenhass rücke in die Mitte der Gesellschaft. Ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen ruft dazu auf, Deutschland als weltoffenes Land zu bewahren und die Tür für Schutzsuchende offen zu halten. „Der im Grundgesetz verankerte Schutz der Menschenwürde gilt für alle Menschen“, heißt es im Aufruf der „Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat“ , die sich am Donnerstag in Berlin vorstellte. Auch denen, die aus wirtschaftlicher Not kämen und nicht bleiben könnten, sei „mit Empathie und Respekt zu begegnen“, heißt es im Aufruf der Allianz. Ihr gehören alle großen Religionsgemeinschaften an – die beiden christlichen Kirchen, der Zentralrat der Juden und die vier großen muslimischen Verbände –, außerdem der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, die Wohlfahrtsverbände und die Spitzenorganisationen von Sport und Kultur, Deutscher Olympischer Sportbund und der Deutsche Kulturrat. Die Initiative dazu ging vom DGB aus. Der Aufruf enthält einen Appell, „die Flüchtlings- und Einwanderungsdebatte sachlich und lösungsorientiert zu führen, statt öffentlich Ressentiments zu schüren oder parteitaktische Interessen zu verfolgen“ und Hass in Wort und Tat entgegenzutreten und ihn „strafrechtlich konsequent zu verfolgen“. Aus diesem Grund scheint auch keine politische Partei in die Allianz eingebunden. In den Parteien gehe „gerade einiges durcheinander“, sagte der DGBVorsitzende Reiner Hoffmann. Man wolle nicht parteitaktischen Interessen dienen, „die zu Verunsicherung führen“. Der aus der AfD geforderte Schusswaffengebrauch an der Grenze und die jüngste Äußerung von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer , Deutschland stehe derzeit unter der „Herrschaft des Unrechts“ , wurden von den Vertretern der „Allianz“ nur gestreift. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, betonte aber, man brauche ein solches Bündnis „genau jetzt“. „Aus der Mitte der Gesellschaft“ müsse ein Signal gesetzt werden, dass es der liberale Grundkonsens sei – im Aufruf ist von den rechtsstaatlichen, sozialen und humanitären Errungenschaften“ die Rede –, „der unser Land so stark gemacht hat“. Der amtierende Sprecher des Koordinationsrats der Muslime, Zekeriya Altug, äußerte Sorge über eine „sehr große Spaltung“ und „Verschiebung der gesellschaftlichen Mitte nach rechts“. Menschlichkeit, sagte Altug in Anspielung auf die CSUForderung, „kennt keine Obergrenzen“. Der Aufruf spricht allerdings auch vom erheblichen Kraftaufwand, den die Aufnahme vieler Flüchtlinge erfordere. Deutschland brauche „erheblich mehr Investitionen in seine Zukunftsfähigkeit“, – dies sei schon lange nötig, werde jetzt aber dringlicher. Der Text nennt den Ausbau von Bildung, Ausbildung und Beschäftigung, mehr bezahlbare Wohnungen, funktionstüchtige öffentliche Infrastruktur und den Schutz vor Gewalt. Rolf Rosenbrock, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, nannte als Ziel, „aus dem Krisenmodus herauszukommen und ein Zipfelchen Normalität zurückzugewinnen“. Dies sei möglich, werde aber durch politische „Entgleisungen“ behindert. Mark Dainow vom Zentralrat der Juden erwähnte die Herkunft vieler Flüchtlinge aus Ländern, „wo Judenfeindschaft Teil des Alltags ist“. Das mache vielen jüdischen Gemeinden Sorgen. Größer als die Sorge sei aber „unsere Freude über eine neue Willkommenskultur“. Flüchtlinge seien schließlich auch „alle heute hier lebenden Juden“. Unklar ist bisher, was das Bündnis praktisch für seine Ziele tun wird. Der DGB- Chef verwies darauf, dass man es erst in den vergangenen fünf Wochen zusammengebracht habe – Initiativen würden demnächst ausgearbeitet und vorgestellt. Berlins katholischer Bischof Heiner Koch äußerte sich auf Nachfrage skeptisch, ob man auf diese Weise den harten Kern von Ausländerfeinden erreichen könne. Mit ihnen zu argumentieren, führe oft zu weiteren „Verhärtungen“. Man könne aber Menschen gewinnen, die „mitschwimmen“. In seiner Zeit als Bischof in Dresden habe er „oft genug erlebt, dass deren Sorgen missbraucht wurden“. Koch warnte ebenfalls vor dem Einsickern rechtsextremer und rechtspopulistischer Ideen „in der Mitte der Gesellschaft“. Immer mehr Überfälle auf Flüchtlinge zeigten „das Verrohungspotenzial“ auf der Rechten und dürften nicht „trauriger Alltag“ werden. Fremdenhass, so Koch, „zeugt auch von der Missachtung des Christentums“. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Andrea Dernbach 251 Experte: Lugners Antreten schadet eher Kandidaten rechts der Mitte Wien - Unter der Präsidentschaftskandidatur von Richard Lugner leiden laut Politikberater Thomas Hofer vor allem die Bewerber rechts der Mitte. Bei einem knappen Hofburg-Rennen könnte Lugner indirekt beeinflussen, wer es in die Stichwahl schafft, sagte Hofer am Mittwoch zur APA. Werner Beutelmeyer vom marketInstitut meint hingegen, die Einordnung in ein politisches Lager funktioniere bei Lugner nicht. Heute andere Dynamik als 1998 „In welchem Lager Lugner fischt, lässt sich schwer sagen“, so Beutelmeyer. Hofer erinnert daran, dass Lugner bei seinem ersten Antritt 1998 vor allem freiheitliche Wähler angesprochen hatte und so auf 9,9 Prozent der Stimmen kam. Dieses Mal gebe es wegen der Flüchtlingsthematik eine ganz andere Dynamik, so Hofer. 1998 habe es bei der Wiederwahl von Thomas Klestil keine Zuspitzung gegeben. Sollte Lugner sein Ergebnis von damals übertreffen, wäre dies für Hofer eine „kleine Sensation“, ein „paar Prozente“ seien aber schon drinnen. Beutelmeyer traut ihm lediglich fünf bis sechs Prozent zu. Hofer geht davon aus, dass Lugner nur wegen der Publicity antritt, und nicht, „damit er sich bei der Loge am Opernball was spart“. Hofer: „Das ist gar nicht böse gemeint, aber die Vermarktung war immer Lugners Triebfeder“. Lugner und andere „bunte Vögel“ sähen die Präsidentschaftswahl vor allem als Bühne und Plattform, meint auch Beutelmeyer. Insgesamt traut der Meinungsforscher den Außenseitern 10 Prozent der Stimmen zu. Hofer schätzt das Potenzial der kleineren Kandidaten auf vier bis sieben Prozent. Unterschriften dürften kein Problem für Lugner sein Die beiden Experten Hofer und Beutelmeyer sind sich einig, dass Lugner die 6.000 Unterschriften für seine Kandidatur schafft. Hofer erwartet, dass auch EU-Gegner Robert Marschall und „Millionenshow“-Gewinnerin und Autorin Elfriede Awadalla die Hürde nehmen. „Einzelkämpfer“ hingegen sind laut Beutelmeyer fast aussichtslos. Marschall und Awadalla würden den übrigen Kandidaten aber weniger Stimmen wegnehmen als Lugner, so Hofer. (APA) 2016-02-12 02:35:40 Tiroler Tageszeitung Online 252 Reportage vom Brenner: Eine Grenzmauer des Schweigens Von Nikolaus Paumgartten Innsbruck – Nein, sagen will er dazu nichts. Zu Grenzzäunen und Flüchtlingen und was die Zukunft bringt. Der Betreiber eines Sportartikelgeschäftes an der Straße, die vom Brenner nach Gossensaß führt, wendet sich wieder den Regalen zu und räumt umständlich Ware hin und her. „Über den Brenner“, so meint er, „wird doch eh nur negativ berichtet. Auf Wiedersehen.“ Auch der Leiter einer Supermarktfiliale auf der anderen Straßenseite winkt sofort ab, als er die Stichworte „Flüchtlinge“ und „Grenzzaun“ hört. Er habe keine Zeit. Kalter Wind pfeift um das Brennerbahnhof-Gebäude und wirbelt feinen Schneestaub vom Dach – das Wetter ist an diesem Mittwochvormittag um nichts weniger frostig als die Reaktionen der Geschäftsleute, die auf das Flüchtlingsthema angesprochen werden. So schüttelt auch der Betreiber einer kleinen Cafeteria gegenüber des Bahnhofes nur den Kopf und widmet sich dem Geschirr auf der Anrichte. Es scheint, als hätten die Wirtschaftstreibenden am Brenner eine Mauer des Schweigens aufgezogen. Es ist schließlich ein Passant, der eine Meinung zu drohenden Grenzkontrollen hat und auch darüber spricht. „Wenn die eingeführt werden, dann haben wir hier das Chaos“, ist er überzeugt. Dass die Geschäftsleute nicht gut auf die Flüchtlinge zu sprechen sind, könne er gut nachvollziehen. Sie würden herumlungern, vor den Auslagen sitzen und damit das Geschäft schädigen, zeichnet er ein Bild der vergangenen Monate. Es sei Aufgabe der Politik, diese Probleme zu lösen. Nicht am Brenner, sondern schon viel früher: In Griechenland und in Süditalien. Daran, dass hier ab dem Frühjahr tatsächlich ein Grenzzaun errichtet und kontrolliert wird, glaubt er dennoch nicht: „Das sind doch alles politische Machtspielchen. Da geht es nur ums Geld.“ Vor einem Lebensmittelgeschäft steht ein älterer Herr bei seinem Auto mit Innsbrucker Kennzeichen und wirft gerade den Kofferraum zu. „Ich bin öfter hier. Zum Einkaufen und Lottospielen“, erklärt er. Ihn persönlich würden Grenzkontrollen nicht stören. „Ich bin Pensionist, habe einen gültigen Pass und Zeit“, schmunzelt er. Als ehemaliger Angestellter einer Spedition erkenne er aber durchaus den enormen Schaden für die Wirtschaft, den geschlossene Grenzen verursachen würden. Plötzlich steht ein junger Mann, kaum älter als 17 Jahre alt, auf dem Platz vor dem Bahnhof und bittet in gebrochenem Englisch um Hilfe. Er komme aus Pakistan, versuche einen Freund zu erreichen und benötige nun ein Telefon. Bei der humanitären Anlaufstelle für Flüchtlinge am Brenner erklärt man ihm schließlich, dass man ihn hier jedenfalls nicht telefonieren lassen könne und begleitet ihn zurück zum Bahnhof. Während auch andere kleine Geschäftstreibende am Brenner nicht über Kontrollen und die Flüchtlinge reden wollen, geben sich die Betreiber des Outlet Center Brenner gesprächiger. „Jeder Stau und jede Grenzkontrolle ist für die Wirtschaft schädlich. Die Politik muss andere Mittel finden“, fordert Vorstandschef Klaus Huter. „Es kann nicht sein, dass in einem geeinten Europa wieder die Grenzen aufgezogen werden“, pflichtet ihm Centermanager Maximilian Wild bei. Ein unkontrollierter Flüchtlingsstrom könnte aber Autobahn und Zugstrecke blockieren und damit die wichtige Nord-Süd-Achse lahmlegen. „Eine Katastrophe, dann steht Europa.“ Verglichen damit wären Grenzkontrollen das geringere Übel. „Wenn die Flüchtlinge kommen, sind geordnete Verhältnisse sicher besser“, meint Wild, der den Bericht des Passanten von herumlungernden Flüchtlingen am Brenner nicht bestätigen kann. Der Verkäufer an der Tankstelle auf österreichischer Seite sieht das Thema entspannt. „Wer hierherkommt, hat eine weite Reise hinter sich und lässt sich nicht von Kontrollen und Zäunen aufhalten“, meint er. Er wisse, wovon er rede. Er sei hier am Brenner aufgewachsen und habe als Sohn eines Zollbeamten genug mitbekommen: „Wer über die Grenze will, dem gelingt das auch“, lacht er. 2016-02-12 02:36:41 Tiroler Tageszeitung Online 253 Generation 14Plus bei der Berlinale : Käfer trifft Eiskönigin Wenn es Nacht wird: Die Reihe Generation 14Plus entführt den Zuschauer in surreale Traumwelten. Die Grenzen zur Realität verwischen. Es gibt diese seltsam realen Träume, die noch lange nach dem Aufwachen nachwirken. Sie sitzen einem in den Knochen, verändern den Blick auf die Welt, auf die Menschen um einen herum. Trotz des Wissens, dass die nächtlichen Ereignisse nur ein Hirngespinst waren. Als die 15-jährige Greta auf ihrer Geburtstagsfeier einschläft, taucht auch sie ab in eine Traumwelt, die sich äußerlich zunächst kaum von der Realität unterscheidet. Doch im Haus hinter dem Wald begegnen ihr mystische Kreaturen. Ihre Mutter erscheint als Eiskönigin, der Vater als gruseliger Waldschrat. Und die drei fast identischen Mädchen aus der Schule verwandeln sich in reißerische Bestien, die Greta durch den Wald jagen. Unheimlich und aufregend ist das, was das Mädchen im Dunkeln erlebt – und als sie erwacht, ist alles anders. „Girl Asleep“ von Rosemary Myers steht als Eröffnungsfilm der Generation 14plus für eine ganze Reihe an Filmen, die Sektionsleiterin Maryanne Redpath unter „Träume und Albträume“ zusammenfasst. „Die Ebene des Schlafens oder Schlafwandelns dient jungen Menschen als Hilfsmittel, um mit der eigenen Welt zurechtzukommen“, sagt sie. Die Surrealität hilft beim Erwachsenwerden, beim Coming-of-Age. So geht es auch der 16-jährigen Lena in „Ani ve snu!“ („In Your dreams!“). Sie ist ParkourLäuferin und überwindet scheinbar mühelos die Hindernisse in ihrer Stadt. Die Anerkennung der Jungen der Parkour-Clique muss sie sich trotzdem erst erkämpfen – besonders die Aufmerksamkeit von Luky. Ihm begegnet sie während der Fahrstuhlfahrten, die bei ihr seltsame Halluzinationen auslösen. Als sie ihn im Traum in einen Leuchtturm sperrt, ist er auch in der Realität verschwunden. Ihr kommt ein unheimlicher Verdacht: „Glaubst du, dass man jemanden in einen Traum einsperren kann?“ Typisch für diese Filme sind die kleinen surrealen Elemente, die Grenze zwischen Traum und Realität verwischen. Bei „Girl Asleep“ beginnen Plattencover und Bilder, sich unauffällig zu bewegen. Im russischen Film „Rag Union“ verbringen vier Jugendliche den Sommer in deiner Datsche auf dem Land und träumen davon, die Welt zu verändern. „Wenn du die super Anstrengung in etwas steckst, passiert etwas Magisches“, sagen sie. Doch dann verschwindet einer von ihnen und Scharen von unheimlichen blauen Käfern tauchen auf. Zuweilen sind diese surrealen Elemente auch comichafte Zeichnungen, die sich vor die Wirklichkeit schieben, so wie in „Las Plantas“ – dem einzigen Film der Reihe, der erst ab 16 Jahren empfohlen ist. Darin muss die 17-jährige Florencia einen Sommer lang allein auf ihren Bruder aufpassen, der im Koma liegt. Sie liest ihm aus dem Comic „Las Plantas“ vor, in dem Pflanzenseelen von schlafenden Menschen Besitz ergreifen. Tagsüber kümmert sich Florencia aufopferungsvoll um ihren Bruder. Und wenn es Nacht wird, lädt Florencia Männer, die sie aus dem Internet kennt, zu sich nach Hause ein und will mit ihnen erste sexuelle Erfahrungen sammeln. Gleichzeitig breitet sich in der Dunkelheit eine unheimliche Atmosphäre aus, in die sich albtraumartige Momente mischen. Besonders beeindruckend ist die iranische Dokumentation „Starless Dreams“, die das Leben der Frauen in einer iranischen Besserungsanstalt zeigt. Sie träumen von einem besseren Leben. Gleichzeitig bleibt offen, ob in der Welt außerhalb der Gefängnismauern nicht doch die größeren Albträume auf sie warten. Und während den einen Träume helfen, die Realität zu verarbeiten, ermöglichen sie anderen, diese für einen Moment zu vergessen. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Maria Fiedler 254 Mann stirbt an Grippe - er war keine 50 Jahre alt Im südlichen Landkreis Donau-Ries ist ein unter 50-jähriger Mann an den Folgen einer Grippe (Influenza) gestorben. Wie das Gesundheitsamt des Landkreises gestern mitteilte, starb der Mann an septischem Kreislaufversagen infolge einer durch die Virusgrippe ausgelösten bakteriellen Begleitinfektion. Der Todesfall wurde der Behörde vom Klinikum Augsburg gemeldet. Die Nachricht schockt auch deshalb, weil das Opfer der erste Grippetote im Landkreis Donau-Ries seit Jahren ist. „Man darf einfach nicht vergessen, dass die Grippe keine harmlose Krankheit ist“, sagt Dr. Rainer Mainka , Leiter des Gesundheitsamtes am Landratsamt. Gerade Ältere oder Menschen, die durch chronische Erkrankungen vorbelastet sind, seien durch die Influenza gefährdet. „Wer an Asthma, Herzproblemen, Diabetes oder Ähnlichem leidet, sollte definitiv eine Impfung in Erwägung ziehen, wenn dies noch nicht gemacht wurde“, so Mainka. Derzeit gebe es eine kleine Grippewelle in der Region, so der Experte. Weitere zehn, durch Laboruntersuchungen bestätigte Erkrankungen an Virusgrippe wurden dem Gesundheitsamt bisher gemeldet. Da nur bei wenigen Erkrankungen Labortests durchgeführt werden, liegt die tatsächliche Zahl der Grippekranken wesentlich höher. Sich jetzt noch impfen zu lassen, kann Sinn machen, so der Mediziner. „Es dauert bis zu zwei Wochen, bis der Impfschutz besteht. Angesichts der bereits grassierenden Grippewelle ist die Frage, ob es sich noch lohnt“, so Mainka. Da aber nicht abzusehen sei, wie lange die Welle laufe oder ob sie möglicherweise noch ansteigt, müsste jeder seine Entscheidung mit dem Hausarzt diskutieren. „Gerade ältere Menschen oder eben Vorerkrankte sollten aber schon darüber nachdenken“, so Mainka. Normalerweise lässt man sich in den Herbstmonaten gegen Grippe impfen. Wer sich aber doch ansteckt, sollte spätestens dann zum Arzt gehen, wenn die Körpertemperatur über 41 Grad steigt, Atemnot oder ein sich verschlimmernder, quälender Husten auftritt. Mainka befürwortet übrigens, dass gerade Kinder, die in Schulen oder Kindergärten betreut werden, gegen Grippe geimpft werden. „Gerade in Gemeinschaftseinrichtungen wird der Virus weitergegeben“, so der Experte. Das betreffe auch Altersheime. Im Nachbarlandkreis Neuburg-Schrobenhausen seien vergangenes Jahr drei Bewohner an Grippe gestorben. Wichtigste Methode eine Ansteckung mit dem Virus zu vermeiden, ist häufiges Händewaschen und regelmäßiges Lüften. (mit pm) Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 255 Felsbilder-Ausstellung: "Kunst der Vorzeit" in Berlin Eine Ausstellung in Berlin zeigt die in Originalgröße nachgemalten prähistorischen Felsbilder aus Afrika und Asien, die von vielen modernen Künstlern bewundert wurden. Im Jahre 1930 wurden in Paris, in der Salle Pleyel, eine Reihe von vorzeitlichen Felsmalereien aus Afrika ausgestellt. Der Maler André Lhote war tief beeindruckt von der "überwältigenden Modernität" der jahrtausendealten Bilder. "In einer Serie von Fresken, die bis zu sieben Meter Länge erreichten, rollten die teuflischsten Erfindungen eines Miró, eines Max Ernst, eines Jean de Bosschère, die üblen Machenschaften und Graffiti eines Klee vor ihren Augen ab. " Was genau wirkte da so "überwältigend" modern? Ausgestellt waren Kopien vor allem... 2016-02-12 02:38:38 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany 256 Kinderpornos: Über 100.000 Videos und Fotos auf PC gefunden Zwei Männer im südlichen Donau-Ries-Kreis haben über Jahre hinweg Tausende von Fotos und Videos mit schlimmsten kinderpornografischen Inhalten gehortet und zum Teil auch weiterverschickt. Die beiden Fälle, die unabhängig voneinander aufgeflogen sind, beschäftigten kürzlich das Amtsgericht Nördlingen. Bei dieser Gelegenheit wurde bekannt, dass der 37-Jährige, der in Donauwörth lebte, und ein 30-Jähriger, der im südlichen DonauRies-Kreis zu Hause ist, per Internet deutschlandweite Kontakte pflegten, um an das ebenso verbotene wie schockierende Material zu gelangen. Über solche Verbindungen flogen die beiden Angeklagten auch auf. Beim 37-Jährigen führte ein Ermittlungsverfahren gegen ein Mann in Sachsen auf die Spur nach Nordschwaben, beim 30-Jährigen war es ein Fall in SchleswigHolstein. Obwohl einem Experten zufolge die Männer, die sich in dieser Szene bewegen, recht vorsichtig agieren, gelang es der Kripo , den 30-Jährigen zu entlarven. Er reagierte auf ein Lockangebot, in dem sich ein Beamter als elfjähriges Mädchen ausgab. Bei den weiteren Ermittlungen stellte die Kripo Dillingen fest, dass der Mann aus dem Donau-Ries-Kreis über das Netz rund 390 Kontakte mit Gleichgesinnten pflegte. Den Ermittlern ist es allein in diesem Fall inzwischen gelungen, 69 weitere Verdächtige zu identifizieren. Denen wird ebenfalls vorgeworfen, Fotos und Videos mit Kinderpornografie empfangen und verschickt zu haben. In der Dienststelle, die für die Landkreise Donau-Ries und Dillingen zuständig ist, seien solche Verfahren ein „Dauerthema“, erklärt Leiter Peter Timko auf Anfrage unserer Zeitung. Die Aufnahmen, die im Internet verbreitet werden, stammten aus der ganzen Welt: „Das Netz kennt keine Grenzen.“ Ständig würden neue Fälle bekannt, in die Personen aus Nordschwaben verwickelt seien. „Das ist wirklich erschreckend“, merkt Timko angesichts der Inhalte und der Häufigkeit an. Auf dem Rechner des 37-Jährigen wurden – wie gemeldet – weit über 100.000 Fotos und Videos entdeckt. Beim 30-Jährigen waren es deutlich über 20.000. Ein Sachverständiger schilderte, er habe bei Weitem nicht alle Dateien auf den Rechnern und externen Festplatten ausgewertet. Weil die Angeklagten erst psychologisch und psychiatrisch begutachtet werden sollen, müssen die Prozesse neu terminiert werden. Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 257 Untersuchungsausschuss zum Flughafen BerlinBrandenburg : Abschlussbericht zum BER wird für Juni erwartet Der Untersuchungsausschuss will am 3. Juni seinen Bericht zum BER vorlegen – vier Jahre nach der geplatzten Eröffnung. Dabei geht es auch um Wowereits Verantwortung. Der BER -Bericht des Rechnungshofes von Brandenburg mit seiner harschen Kritik an der Arbeit des Aufsichtsrats ist für die Arbeit des parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Berlin ein „gutes Beweismittel“, wie der Ausschussvorsitzende und frühere Pirat Martin Delius sagt. Die Aufgabe des Untersuchungsausschusses werde damit aber nicht überflüssig. Der Abschlussbericht könnte auch zu ganz anderen Schlussfolgerungen führen als beim Votum des brandenburgischen Rechnungshofes. Vorliegen soll das Ergebnis des Ausschusses, der bisher seit Oktober 2012 insgesamt 55 Mal getagt hat, am 3. Juni – auf den Tag exakt vier Jahre nach dem geplatzten Eröffnungstermin von 2012. Dass der Aufsichtsrat für eventuelle Verletzungen seiner Sorgfaltspflicht haftbar gemacht werden kann, hält Delius für ausgeschlossen. Um an Geld zu kommen., muss nach dem Gesetz für jede Einzelperson geprüft werden, ob sie vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt hat. Das Gremium als Ganzes kann nicht haftbar gemacht werden. Vorsitzender des BER-Aufsichtsrates war von 2006 bis 2013 Berlins Ex-Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit (SPD). Wie bei Aufsichtsräten von Aktiengesellschaften üblich, sind auch die Mitglieder des Gremiums bei der Flughafengesellschaft über eine Versicherung abgesichert, die Vorstände und Geschäftsführer davor schützen soll, mit ihrem Privatvermögen haftbar gemacht zu werden. In der Regel werden Höchstsummen vereinbart. Auch am BER hat die Managerversicherung für die ehemaligen Geschäftsführer Rainer Schwarz und Manfred Körtgen gezahlt – nach Tagesspiegel-Informationen rund zwölf Millionen Euro. Anders als der Rechnungshof in Brandenburg hält Delius auch nichts davon, Politiker aus Aufsichtsräten von Unternehmen abzuziehen, an denen das Land beteiligt ist. Solche Projekte könnten nicht ohne Beteiligung von Politikern laufen. Allerdings solle den Vorsitz ein Dritter übernehmen, der angemessen bezahlt werden sollte. Der Vorsitzende könne dann bei Fehlleistungen– auch über eine Versicherung – haftbar gemacht werden. 1E3CA20685184916F462A58091526719 Klaus Kurpjuweit 258 Kinderfilme bei der Berlinale : Wer fängt sie auf, wenn ein Film sie verstört? Die Reihe Generation KPlus sucht Titel und Themen über Kinder. Aber für Kinder? Unsere Autorin findet die meisten Filme ungeeignet. Ein Kommentar. Jeden Herbst bewerben sich neun- bis zwölfjährige Kinder als Berlinale-Reporter beim Tagesspiegel, die supergerne ins Kino gehen. Im Januar suche ich bei den Pressevorführungen der Berlinale nach Beiträgen, in die ich sie schicken kann, Filme, in denen sie Spaß haben und etwas über die Welt erfahren. In „Rauf“ erlebt ein Elfjähriger, wie seine erste Liebe zu den Guerillakämpfern geht. Sie überlebt das nicht, ihr Leichnam wird zurückgebracht. Als ihr Vater von ihrem Tod erfährt, geht er in die Knie. Mir kommen immer die Tränen, wenn ich über diesen Film rede. Der Waisenjunge Kuttappayi lebt in „Ottaal – Die Falle“ bei seinem Großvater, doch der wird krank und weiß sich keinen anderen Rat, als seinen geliebten Enkel in die Kinderarbeit zu schicken, wo er geprügelt und verhungert zugrunde geht. Nach der Vorführung sagt ein Mann von der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen zu mir: „Mein Neunjähriger vertraut mir nie wieder, wenn ich mit ihm da reingehe.“ Ich trage den jungen Reportern und ihren Eltern gegenüber die Verantwortung dafür, in welche Filme ich sie schicke. „In unserer Welt“ ist eine akribische Beobachtung von Mobbing, ein großartig gemachter Film. Aber was, wenn die zehnjährige Reporterin selber Mobbing überstanden hat und daran nicht erinnert werden will? Seit zehn Jahren heißt das ehemalige Kinderfilmfest der Berlinale Generation Kplus und zeigt auch Filme, die aus dem Blickwinkel von Kindern erzählen, aber nicht für Kinder gemacht sind. Offenbar sind die Reaktionen auf das Programm gut, 60 000 Besucher pro Jahr und positives Feedback meldet Sektionsleiterin Maryanne Redpath, das bestätigt auch Festivalchef Kosslick. Die Berlinale betont immer wieder, dass sie Kindern auf Augenhöhe begegnen will. Ich will das auch. Auf der Tagesspiegel-Kinderseite, für die ich zuständig bin, berichten wir über Flüchtlinge, Pegida, die Terroranschläge in Paris, wir machen Zeitung. Die Kinder können wählen, ob sie das lesen oder lieber kicken gehen wollen. Im Kino sitzen sie fest, womöglich mit der Schulklasse. Wer fängt sie auf, wenn ein Film sie verstört? Die Lehrer? Bei schwierigen Filmen weist die Sektionsleitung auf die Publikumsgespräche hin, wo man Fragen stellen kann. Aber Kuttappayi entkommt seinen Peinigern nun einmal nicht, niemand wird wieder lebendig. Hier werden ja keine Märchen gezeigt, sondern die bittere Realität. 2016 laufen bei Generation Kplus nur vier Filme, die für Kinder gemacht sind, vier sind erst ab zwölf empfohlen. „Life on the Border“ besteht aus acht Kurzbeiträgen, die junge Flüchtlinge in den syrischen Lagern Kobane und Shingal gedreht haben. Vor Verzweiflung über ihre vom IS verschleppten Verwandten schreiende jesidische Frauen, ein 13-Jähriger, dem die Ärztin nicht sagen mag, welche Operation seine jüngere Schwester braucht. Er weiß nur, dass sie ins Leere starrt, seit der IS sie eine Woche in seiner Gewalt hatte. Die Eltern sind tot. Dieses Jahr gehen unsere Kinderreporter in den Eröffnungsfilm „Mia schläft woanders“, in „Ente gut!“, und die Zwölfjährige schaut sich „Jamais contente“ an. Mehr ist nicht drin. Susanna Nieder 1E3CA20685184916F462A58091526719 Susanna Nieder 259 Julian Nagelsmann: Gebürtiger Landsberger ist jüngster Bundesliga-Trainer Julian Nagelsmann wird mit nur 28 Jahren neuer Trainer beim Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Der gebürtige Landsberger tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Huub Stevens an und wird damit zum jüngsten Erstliga-Coach. Nagelsmann trainierte bisher die A-Jugend und sollte ursprünglich erst im Sommer den Cheftrainer-Posten antreten. Er schließt in wenigen Wochen seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Köln ab. Er wisse „um die große Herausforderung, die durch die aktuelle Tabellensituation natürlich noch einmal schwerer wird“, sagte Nagelsmann. Den Vertrag bis zum 30. Juni 2019 als Trainer der Profis hatte er schon vorher in der Tasche. Zum Auftakt darf Novize mit dem krisengebeutelten Team am Samstag beim Mitkonkurrenten Werder Bremen antreten. Zielstrebig, ehrgeizig und trotzdem „mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben“, so wird Nagelsmann, Vater eines kleinen Buben, beschrieben. Genau so hatte er auch seine Karriere als Fußballer geplant. Nach den Anfängen beim FC Issing (Landkreis Landsberg) wechselte Nagelsmann, der noch einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester hat, zum Nachwuchs des FC Augsburg und wurde später Kapitän der U 17 bei den Münchner Löwen. Schwere Verletzungen setzten seiner Karriere ein jähes Ende – vorübergehend wollte Nagelsmann mit dem Fußball nichts mehr zu tun haben. Er forcierte sein BWL-Studium, bis Thomas Tuchel ihm den Trainerjob schmackhaft machte. Tuchel, seit dieser Saison Trainer bei Borussia Dortmund, hatte damals die zweite Mannschaft des FC Augsburg trainiert und Nagelsmann wurde sein „Co“. Der Issinger fand Gefallen, schmiss sein BWL-Studium und widmete sich per Fernstudium der „Sportwissenschaft und angewandten Trainingslehre“. Unter dem späteren Löwen-Trainer Alexander Schmidt arbeitete er weiter als Co-Trainer, damals noch bei der U 17 in Augsburg, ehe er 2010 zur TSG Hoffenheim wechselte. Nur ein Jahr später hatte Nagelsmann den ersten Cheftrainerposten: Bei der U 16 der Kraichgauer. Im Winter 2012/13 stellte er seinen ersten „Bundesliga-Rekord“ auf, er wurde nämlich jüngster Co-Trainer bei den Hoffenheimer Profis. Auch wenn Nagelsmann zum Nachwuchs zurückkehrte, der Erfolg blieb, denn schon im folgenden Jahr holte er mit Hoffenheims A-Jugend den deutschen Meistertitel. Dass diese Erfolge nicht von ungefähr kommen, zeigt seine A-Lizenz-Prüfung, die bestand er nämlich mit einer glatten 1,0. Dass Nagelsmann – trotz allen Erfolgs – mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist, zeigt die Tatsache, dass er in der Saison 2010/11 – damals schon als Nachwuchstrainer in Hoffenheim – noch mal als Spieler beim FC Issing ausgeholfen und „mit seinen Toren erheblich zum Aufstieg in die Kreisklasse beigetragen hat“, sagt sein damaliger Issinger Trainer Manfred Gruber. Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 260 Klopp: Augsburg steht zu Recht in K.-o.-Runde Seit seiner Blinddarm-Operation sind erst wenige Tage vergangen, doch Jürgen Klopp wirkt locker, fast schon entspannt. Der Trainer des Liverpool FC sitzt am Donnerstag vor einer Reihe Journalisten und plaudert mit ihnen über seine anstehende Reise nach Augsburg. Wegen des starken Medieninteresses hat Klopps Verein Liverpool extra eine Pressekonferenz für deutschsprachige Journalisten angesetzt, eine Woche vor dem Europa-League-Spiel gegen den FC Augsburg. „Ich mag Augsburg “, sagt Jürgen Klopp, angesprochen auf den Gegner der kommenden Woche. Er habe großen Respekt vor der Arbeit von FCA-Coach Markus Weinzierl. „Augsburg ist ein Verein mit einer Entwicklung, die man so nicht unbedingt erwarten konnte“, sagt der Liverpool-Trainer. Ein großartiger Verein, der in der Europa League spektakulär gespielt habe und völlig zu Recht bis in die K.-o.-Runde gekommen sei. Klopp stellt bei der Pressekonferenz allerdings auch klar: Seine Rückkehr nach Deutschland sieht er insgesamt recht nüchtern. „Das ist normale Arbeit“, sagt der Ex-Dortmunder, der zuvor Mainz 05 trainiert hatte. „Es ist cool, aber es ist nicht so, dass ich darauf gewartet hätte.“ Seine Zurückhaltung begründet der Liverpool-Trainer damit, dass er Deutschland erst vor vier Monaten verlassen habe und nicht das Gefühl habe, umgehend wieder zurückkehren zu müssen. Dass mit ihm als Coach ein Deutscher auf Liverpools Trainerbank sitzt, verschaffe der Partie zwar einen zusätzlichen Reiz, sagt Klopp. Allerdings: „Das Stadion wäre auch so voll gewesen.“ Erinnerungen an sein letztes Duell mit dem FCA hat Klopp nach eigener Aussage keine. Er könne die Begegnungen nicht mehr auseinanderhalten, räumt er ein: „Wahrscheinlich haben wir unentschieden gespielt oder vielleicht sogar verloren oder gewonnen.“ Tatsächlich endete das letzte Spiel der Dortmunder unter Klopp mit einem 1:0Erfolg des FCA. Ob Augsburg auch kommende Woche jubeln wird? Zumindest hat der Verein einen prominenten Unterstützer: Wie er in einem Interview auf der Internetseite des FCA erklärt, drückt Bayern-Kapitän Philipp Lahm den Augsburgern die Daumen. „Wenn die Mannschaft ihre Stärken ausspielen kann, haben sie sicherlich eine Chance auf die nächste Runde“, sagt er. (mit dpa) Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 261 Beyoncés Kampf der Kulturen Ein schwarzer Junge tanzt auf der Straße. Ihm gegenüber, in Reihe: weiße, bewaffnete Polizisten. Der Junge hält inne, Stille. Dann heben die Beamten beide Hände über den Kopf, die Geste der schwarzen Demonstranten gegen rassistische Polizeigewalt wie in Ferguson. An die Wand gesprüht deren Parole: „Stop Shooting Us“. Beyoncé selbst, Amerikas größter Popstar, liegt mitten im Hochwasser, New Orleans, auf einem Polizeiauto – und geht damit in den Fluten unter. Ihre Tochter zeigt selbstbewusst den prächtigen Afro, vom Zeitungscover blickt Martin Luther King mit der Schlagzeile „Mehr als nur ein Träumer“ … Es sind starke Bilder, es ist eine kräftige Botschaft, es ist eine mächtige Inszenierung. Nach einem Jahr Pause hat es Beyoncé, 34, geschafft, mit nur einem Lied, einem Video, einem Auftritt die Popwelt aufzumischen. Denn „Formation“, das sie am Montag bei Amerikas größtem Medienereignis, dem Super Bowl , vorstellte, mit Tänzerinnen, die Faust in schwarzen Lederhandschuhen zum Gruß von „Black Power“ erhoben – mit dazugehörigem Film wird daraus eine wuchtige politische Botschaft. Anknüpfend an die neue schwarze Bürgerrechtsbewegung „Black Lives Matter“, dem allgegenwätigen Rassismus in den USA gerade in Zeiten des Präsidentschaftswahlkampfs im Video doppelt den Mittelfinger zeigend. Nun ist das für US-Stars, die sich traditionell und auch aktuell öffentlich zu Kandidaten bekennen, nichts Ungewöhnliches. Und all die Musikmagazine sowie Barack Obama persönlich feierten als Album des vergangenen Jahres Kendrick Lamars sehr politisches „To Pimp A Butterfly“. Aber bei Beyoncé, Gattin des so reichen wie mächtigen Szenekrösus JayZ, hatte das höchstens mal zum feministisch dancenden, Kabinettstückchen „Run The World (Girls)“ geführt. Wenn das unter ihrem Namen firmierende, viele Milliarden Dollar schwere Popunternehmen nun also so explizit politisch wird, dass plötzlich manche über das bislang so lupenreine Mainstreamprojekt motzen – haben dann Kritiker wie New Yorks ExBürgermeister Giuliani nicht recht, wenn sie sagen, das sei doch billigste Vermarktungsmasche? Natürlich. Aber gerade das macht es ja umso interessanter. Beyoncé Knowles persönlich mag mit Martin Luther King träumen. Als Starfigur aber steht sie mehr als sonst wer in den USA derzeit für das, was es heißt, auf der Höhe der Zeit zu sein. Umwerfend in der ästhetischen Perfektion etwa ihrer Videos – und sehr bewusst im Umgang mit Inhalten. Damit lautet die Botschaft von „Formation“: Den USA droht ganz offen ein Kampf der Kulturen. Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 262 Tipps zur Vorbeugung gegen Grippe Von den Faschingstagen haben viele ein unschönes Souvenir mitgebracht – die Grippe oder einen grippalen Infekt. Der Zeitpunkt der Ansteckung könnte die Erklärung sein, warum in diesem Jahr besonders Jüngere betroffenen sind. Hausarzt Jakob Berger erklärt, um welche Grippe es sich handelt, wie man sich am besten davor schützt und wie die Krankheit wieder schnell weggeht. Freitag, 12. Februar 2016 Augsburger Allgemeine 263 Bundestag berät nächste Woche Bargeld-Grenze Der Finanzausschuss will am Mittwoch darüber beraten, kündigte Ausschuss-Obmann Hans Michelbach (66, CSU) gegenüber BILD an. Pikant: Das Thema steht eigentlich gar nicht auf der Tagesordnung. Es ist ein Plan, der für große Empörung sorgt: Die Bundesregierung will Bargeld-Zahlungen künftig begrenzen! Die von Wolfgang Schäuble geplante Barzahlungs-Grenze von 5000 Euro stößt selbst unter Fachkollegen auf scharfe Ablehnung! Die Einführung einer Bargeld-Obergrenze. Dazu die Prognose, in zehn Jahren gebe es gar kein Bargeld mehr? Wollen Sie das? Der innerparteiliche Widerstand gegen die Begrenzung ist groß. Geldwäscheprävention und der Kampf gegen organisierte Kriminalität sei ein wichtiges Thema – die Zweifel an diesem Instrument aber groß. 2016-02-12 00:01:10 Willi Haentjes, Florian Kain 264 Der Sport-Tag im Ticker: Für 4 Mio! BVB schnappt sich Spanien-Talent - Football Leaks: Kroos und Özil prüfen Anzeige Die Fußball-Welt ist außer sich! Seit Monaten veröffentlicht die Whistleblower-Plattform Football Leaks Details aus Verträgen von Superstars. Die bisherigen deutschen Opfer: Arsenal-Star Mesut Özil (27/44 Mio Ablöse) und Real-Stratege Toni Kroos (26). Pikantes Detail beim Kroos-Vertrag: Will er Madrid verlassen, werden 300 Mio Euro Ablöse fällig! Wie der „Express“ berichtet, prüft das Özil-Management jetzt, die Staatsanwaltschaft einzuschalten und Anzeige gegen unbekannt zu erstatten. Auch Kroos hat bereits Kontakt zu einem Juristen aufgenommen. Noch ein Abschied eines Ex- #HSV -Stars: Der große Ze Roberto kündigt via @UOLEsporte sein Karriereende für Ende 2016 an. Mit dem spät eingewechselten Miroslav Klose (37) hat Lazio Rom in der italienischen Liga einen Pflichtsieg gegen Tabellen-Schlusslicht Hellas Verona gelandet. Torschützen der Römer beim 5:2 waren Alessandro Matri (45.), Stefano Mauri (50.), Felipe Anderson (69.), Diao Keita (82.) und Antonio Candreva per Foulelfmeter (90.). Für die Gäste trafen Leandro Greco (72.) und Ex-Bayern-Torjäger Luca Toni (79.). Klose kam in der 80. Minute, muss aber weiter auf sein erstes Saisontor warten. Basketball-Meister Bamberg hat im Kampf um das Viertelfinale der Euroleague eine Niederlage kassiert. Beim spanischen Spitzenteam Laboral Kutxa verlor das Team von Trainer Trinchieri mit 64:90. Vor 10 000 Zuschauern im Baskenland lag Bamberg kein einziges Mal in Führung. Durch die vierte Pleite im siebten Spiel rutschte Bamberg auf den fünften Tabellenplatz ab. Die ersten Vier der Achtergruppe erreichen das Viertelfinale. Bester Werfer der Baskets war der Amerikaner Brad Wanamaker mit elf Punkten. Champions-League-Gewinner FC Barcelona und Europa-League-Sieger FC Sevilla stehen sich am 21. Mai im Finale um den spanischen Pokal gegenüber. Sevilla reichte am Donnerstagabend ein 2:2 bei Celta Vigo (Hinspiel: 4:0). Aspas ließ bei den Gastgebern (35./55.) zunächst Hoffnung aufkommen, doch Banega (57.) und Konoplyanka (87.) machten den Finaleinzug für Sevilla perfekt. Die Zeit von Christian Ehrhoff (33) bei den Los Angeles Kings in der NHL ist vorerst vorbei. Trainer Darryl Sutter (57) verkündete, dass der deutsche Verteidiger ins Farmteam Ontario Reign geschickt wird. Ehrhoff spielt damit künftig in der zweitklassigen AHL. Ehrhoff: „So schnell kann es gehen.“ Am Mittwoch hatten die Kings ihn auf die so genannte Waiver-Liste gesetzt. Da kein anderes NHL-Team Interesse an Ehrhoff bekundete, wurde er in die AHL abgeschoben. Der Nationalspieler hatte erst im Sommer einen Einjahresvertrag in Los Angeles unterschrieben. Der AFC Sunderland hat als Reaktion auf den Sex-Skandal den zwölfmaligen englischen Nationalspieler Adam Johnson (28) entlassen. Gegen den Stürmer läuft ein Verfahren wegen sexueller Handlungen mit einer Minderjährigen. Johnson hatte am Mittwoch beim Prozessauftakt entsprechende Handlungen mit einer 15-Jährigen gestanden. „Angesichts des Schuldgeständnisses hat der Verein heute den Vertrag mit Adam Johnson mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Der Klub wird keine weitere Stellungnahme abgeben“, teilte Sunderland mit. Die Rhein-Neckar Löwen haben beim Comeback von Uwe Gensheimer (29) einen hart umkämpften Sieg in der Handball-Champions-League gefeiert. Im seinem ersten Spiel nach der EM-Pause gewann der Bundesliga-Spitzenreiter gegen den mazedonischen Klub Skopje 28:27 und zog mit Barcelona und Kielce an der Spitze der Gruppe B gleich. Für das Achtelfinale sind die Löwen schon qualifiziert. Überragender Torschütze der Gastgeber war der Schweizer Andre Schmid (32) mit zehn Treffern. Das deutsche Tennis-Trio Annika Beck (21), Laura Siegemund (27) und Carina Witthöft (20) ist beim WTA-Turnier in St. Petersburg/Russland im Achtelfinale ausgeschieden. Beck verlor die Fed-Cup-Revanche gegen die an Nummer eins gesetzte Schweizerin Belinda Bencic (18) mit 6:7 (3:7), 3:6, Siegemund unterlag der Ukrainerin Darja Kasatkina (18) mit 3:6, 4:6. Witthöft war gegen die Russin Anastasia Pawljutschenkowa (24) beim 1:6, 5:7 vor allem im ersten Satz chancenlos. Der 101-malige brasilianische Fußball-Nationalspieler Robinho kehrt in seine Heimat zurück. Der 32-Jährige unterschrieb für zwei Jahre beim brasilianischen Vizemeister Atletico Mineiro. Robinho stand zuletzt in China bei Guangzhou Evergrande unter Vertrag, seit Januar war er vereinslos. Zuvor hatte er unter anderem für Real Madrid, Manchester City und den AC Mailand gespielt. Das Rumpfteam der deutschen Biathletinnen hat beim Weltcup in Presque Isle/USA enttäuscht. In Abwesenheit der Vorzeigeläuferinnen Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand erreichte Luise Kummer im Sprint über 7,5 km nach einem Schießfehler den 20. Platz. Miriam Gössner (4) kam trotz der zweitbesten Laufzeit nur auf den 22. Rang. Gössner in der ARD: „Liegend war eigentlich okay. Stehend weiß ich nicht, woran es gelegen hat.“ Der Sieg ging an die Gesamtweltcup-Führende Gabriela Soukalova (Tschechien). Mainz 05 hat auf Kritik an den Vergütungsregeln für seinen formal ehrenamtlichen Präsidenten Harald Strutz (65) reagiert und Zahlen offengelegt. Demnach erhält Strutz eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 9000 Euro, hinzu kommen 14 000 Euro als Honorar für die Rechtsberatung des Vereins. Eine Frankfurter Wirtschaftskanzlei (TaylorWessing) sei nach Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, die Entschädigungen seien „juristisch zulässig und in der Höhe angemessen“, teilte der Klub mit. Jubel-Verzicht gegen den Ex-Klub? Davon will Josip Drmic (23) nichts wissen! Bis zum Saisonende ist er an den HSV ausgeliehen – Sonntag (15.30 Uhr/Sky) trifft er seinen Ex-Klub Borussia wieder. Der Stürmer: „Ich habe nichts Spezielles geplant, aber ein Tor gegen Gladbach wäre eine Genugtuung. Ich würde mich sehr, sehr freuen...“ Weil Abwehr-Star Carlos Zambrano (26) gesperrt ist (Gelb-Rot), werden bei Eintracht zwei neue Stellen frei. Trainer Veh spielt seine Elf für Köln zwar erst heute ein, wenn keiner mehr beim Training zugucken darf. Aber fast sicher: David Abraham (29/zuletzt gesperrt) rückt wieder in die Innenverteidigung, neben Marco Russ (30), der zuletzt im defensiven Mittelfeld spielte. Kleines Fragezeichen: Russ fehlte gestern wegen eines steifen Nackens. Veh: „Er hat einen Schlag abbekommen. Normal sollte das aber kein Problem für Samstag werden.“ Vor der Abwehr darf endlich Makoto Hasebe (32) auf seiner Wunschposition ran – und nicht länger als Not-Verteidiger rechts. Der Japaner soll die Steuerung des Frankfurter Spiels zwischen Abwehr und Angriff übernehmen. Das hat in dieser Saison zu selten geklappt. Der ehemalige Bundesligaprofi Khalid Boulahrouz hat seine Karriere beendet. Das berichtet der TV-Sender NOS. Der 34 Jahre alte Niederländer spielte 35 Mal im Oranje-Trikot und wurde 2010 Vizeweltmeister. In der Bundesliga lief er für den Hamburger SV (2004 bis 2006) und den VfB Stuttgart (2008 bis 2012) auf. Boulahrouz stand zuletzt bei Feyenoord Rotterdam unter Vertrag und war seit der Sommerpause ohne Verein. Angebote aus Italien und Indien lehnte er ab. Eisschnellläufer Patrick Beckert (Erfurt) hat bei der Einzelstrecken-WM im russischen Kolomna die erhoffte Medaille verfehlt. Der nominell beste deutsche Langstreckler musste sich im 10 000-m-Lauf zum Auftakt am Donnerstag in 13:09,42 Minuten mit dem vierten Platz zufrieden geben. Moritz Geisreiter (Inzell/13:12,48) belegte als zweiter Starter der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) Rang sechs und erfüllte die Erwartungen. Erik Lesser (27) ist beim Weltcup-Sprint in Presque Island als Vierter nur ganz knapp am Podest vorbeigelaufen. Der Verfolgungs-Weltmeister aus Thüringen blieb genau wie der überlegene Sieger Johannes Thingnes Bø am Schießstand fehlerfrei. Der Sprint-Weltmeister aus Norwegen hatte nach den zehn Kilometern 45,9 Sekunden Vorsprung auf Lesser. Zweiter beim USA-Auftakt der Biathleten wurde der Russe Anton Schipulin vor WeltcupSpitzenreiter Martin Fourcade aus Frankreich. Arnd Peiffer und Benedikt Doll beendeten den Sprint-Wettkampf auf den Plätzen acht und zwölf. Andreas Birnbacher kam beim Comeback nach seiner Baby-Pause nicht in die Top 20. Der deutsche Topläufer Simon Schempp hatte sich kurz vor dem Start erkältet abgemeldet. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme”, sagte Männer-Bundestrainer Mark Kirchner. Der ehemalige Bundesliga-Trainer Christoph Daum (62) hat den in die Kritik geratenen Bayern-Coach Pep Guardiola (45) in Schutz genommen. „Guardiola hat Hervorragendes für einzelne Spieler und den Verein geleistet. Wir können alle stolz darauf sein, dass wir Pep eine Zeit lang über die Schulter schauen konnten, wie er den Fußball beeinflusst hat”, sagte Daum in einem exklusiven Interview mit „Sky Sport News HD“: „Für mich steht fest, dass ein Trainer wie Guardiola bis zum letzten Tag Bestleistung für Bayern München abliefern wird. Er wird alles tun, um den größtmöglichen Erfolg für die Mannschaft zu erzielen.” Fans des Basketball-Klassikers Bayern München gegen Alba Berlin kommen in den nächsten Wochen voll auf ihre Kosten. Mindestens dreimal treffen die beiden Topteams bis Anfang März aufeinander. Neben dem Duell in der Bundesliga kämpfen beide Klubs im Eurocup gegeneinander um den Einzug ins Viertelfinale. Zudem ist ein Aufeinandertreffen im Pokalfinale am 21. Februar möglich, sollte sich Bayern zuvor gegen die Brose Baskets Bamberg durchsetzen und Alba gegen die Fraport Skyliners Frankfurt gewinnen. Der VfB Stuttgart hat Offensivspieler Boris Tashchy (22) mit einem Profivertrag bis 2018 ausgestattet. Tashchy, dessen Arbeitspapier zum Saisonende ausgelaufen wäre, hatte im vergangenen Herbst sein Bundesliga-Debüt für die Schwaben gegeben. „Boris hat in der zweiten Mannschaft durch gute Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und ist seit der Rückrunde fester Bestandteil des Bundesligakaders”, sagte Sportvorstand Robin Dutt: „Wir sehen seine Entwicklung positiv und hoffen, dass er den nächsten Schritt macht.” Schwimm-Weltrekordler Paul Biedermann lässt für eine Medaille bei Olympia in Rio nichts unversucht. Der 29 Jahre alte Hallenser stellt derzeit für eine Woche seinen Bio- und Trainingsrhythmus auf die Bedingungen während der Sommerspiele in einem halben Jahr um. Die olympischen Schwimm-Finals finden zwischen 22.00 und 00.25 Uhr (Ortszeit) in der Nacht statt, am frühen Nachmittag (13.00 bis 15.30) sind die Vorläufe terminiert. „Wir testen für Rio”, sagte Biedermanns Heimtrainer Frank Embacher der Mitteldeutschen Zeitung: „Wir haben noch keine Erfahrungen, sind noch nie zu solch ungünstigen Zeiten geschwommen. „ Die von Athleten und Trainern hart kritisierten Mitternachts-Sessions wurden ins olympische Programm gehoben, weil sie dem US-Fernsehen zur besten Sendezeit gute Einschaltquoten garantieren. Biedermann, WM-Dritter von 2015 über 200 m Freistil, richtet deswegen vorerst nur für eine Woche seine Trainingszeiten, aber auch seinen Lebensrhythmus auf Olympia aus. Essen, trainieren, schlafen gehen - alles findet zu Fed-Cup-Spielerin Annika Beck ist beim WTA-Tennisturnier in St. Petersburg im Achtelfinale ausgeschieden. Die 21-Jährige aus Bonn unterlag der Schweizerin Belinda Bencic 6:7 (3:7), 3:6. Die 18-jährige Bencic war am vergangenen Wochenende beim Fed-Cup-Aus des deutschen Teams in Leipzig eine entscheidende Spielerin für die Schweiz gewesen. Der designierte DFB-Präsident Reinhard Grindel (54) hat endgültig auch die Rückendeckung des Deutschen Profi-Fußballs. Es sei die „einstimmige Auffassung des Ligapräsidenten sowie des gesamten Ligavorstandes, den Vertretern des Profi-Fußballs beim Außerordentlichen DFB-Bundestag zu empfehlen, die Wahl von Reinhard Grindel zum DFBPräsidenten mitzutragen”, teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) nach der turnusmäßigen Sitzung des Ligaverbands-Vorstands mit. Der derzeitige Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) war bereits im November von den Regional- und Landesverbänden des DFB vorgeschlagen worden, was in Teilen des Profi-Fußballs heftige Kritik ausgelöst hatte. Die Wahl des neuen Präsidenten ist statutengemäß zunächst bis zum nächsten Ordentlichen Bundestag am 3. und 4. November 2016 in Erfurt möglich, bei dem dann eine Neuwahl für die reguläre Dauer von drei Jahren erfolgt. Ein gelungenes Debüt – trotz Pokal-Aus und drei Gegentoren. Klingt komisch, ist aber so! Beim 1:3 gegen seinen Ex-Klub BVB stand Keeper Mitch Langerak (27) zum ersten Mal im VfB-Kasten. Ein undankbarer Einstand. Denn: Sowohl beim 0:1 von Reus als auch bei den weiteren Gegentreffern durch Aubameyang und Mkhitaryan war er chancenlos. Ansonsten war Langerak stets zur Stelle, zeigte einen Wahnsinnsreflex mit der linken Pranke gegen Auba. Trotz seiner soliden Leistung muss er im Bundesliga-Alltag wieder Konkurrent Przemyslaw Tyton (29) weichen. Coach Kramny bestätigt: „Tity bleibt unsere Nummer1, er wird auch Samstag wieder im Tor stehen.“ Salomon Kalou fällt aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel gg Stuttgart aus, ist auf dem Weg nach Berlin. Gute Besserung! #hahohe Der Glaube der Fans an den Klassenerhalt der TSG 1899 Hoffenheim schwindet anscheinend. 48 Stunden vor dem wegweisenden Auswärtsspiel des Tabellenvorletzten am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Mitkonkurrenten Werder Bremen hatten erst 191 Anhänger der Kraichgauer eine Karte für den Gästeblock des Weserstadions gekauft. Was würde denn ein Schalker denken, wenn ich sagen würde: Ich bin morgen für Schalke? Dann würde mich doch niemand mehr ernst nehmen dort. Aufatmen beim THW Kiel: Der verletzte Handball-Nationalspieler Steffen Weinhold (29) rechnet noch in dieser Spielzeit mit einem Comeback und könnte dem deutschen Rekordmeister damit im Saison-Endspurt zur Verfügung stehen. „Die Ärzte haben mir gesagt, dass es insgesamt zwölf Wochen dauert. Daher gehe ich davon aus, dass ich dann so Mitte, Ende April wieder auf der Platte stehen kann”, sagte Weinhold dem NDR. Der Rückraumspieler hatte bei der EM in Polen einen Muskelabriss im Adduktorenbereich erlitten. Offiziell! Julian #Nagelsmann ist neuer Cheftrainer der #tsg. Viel Erfolg, Julian! > https://t.co/ghdoYJZz2c pic.twitter.com/wEA5UNQlSL Trainer Jürgen Klopp ist bereits fünf Tage nach seiner Blinddarm-Operation wieder voll auf der Höhe. „Ich scheine extremes Glück gehabt zu haben”, sagte der Teammanager des FC Liverpool: „Ich würde gerne sagen, ich leide wie ein Wahnsinniger und quäle mich durch, aber mir geht es gut. Ich brauche keine Schmerzmittel, alles gut.” Er habe lediglich zwei Nächte gelitten, erklärte der frühere Coach von Borussia Dortmund: „Eine war nicht so gut, eine Katastrophe. Dann war es erledigt und ging sofort besser.” Der zurzeit vereinslose Fußball-Torwart Benjamin Kirsten, Sohn (28) von Ex-Nationalspieler Ulf Kirsten (50), kämpft bei DC United aus Washington um einen Platz im Kader. Kirsten muss sich allerdings gegen US-Keeper Chris Konopka durchsetzen. Zuletzt stand Benjamin Kirsten bei NEC Nijmegen in den Niederlanden unter Vertrag. Der Ehrendivisionär hatte den Vertrag mit dem Schlussmann, der am 31. Dezember 2015 ausgelaufen wäre, nicht verlängert. Beweis! @MrAncelotti pic.twitter.com/9Ock1hNLm9 in München @FCBayern #FCB #Ancelotti Laut BILD-Info ist klar, dass Julian Nagelsmann Nachfolger von Trainer Huub Stevens wird. Er soll schon heute das Training leiten Mittelfeldspieler Patrick Herrmann ist bei Borussia Mönchengladbach nach seinem Kreuzbandriss wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der Offensivspieler, der morgen 25 Jahre alt wird, hatte Anfang September 2015 im Testspiel in Biel gegen den FC Sion einen Kreuzbandriss im linken Knie erlitten, aber auf eine OP verzichtet. Willkommen zurück! Patrick Herrmann hat heute erstmals wieder gemeinsam mit der Mannschaft trainiert. ✌ #fohlenelf pic.twitter.com/8JNqL6vcGA Nach ihrem Podest-Doppelpack in Garmisch-Partenkirchen peilt Viktoria Rebensburg nun einen Start in ungewohnter Rolle an. Beim alpinen Ski-Weltcup in Crans Montana plant die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010 einen Start in der Super-Kombination. „In GarmischPartenkirchen konnte ich den Ausfall des zweiten Trainings nutzen und eine Einheit auf den Slalom-Ski absolvieren. Zwar zeigte sich dabei deutlich, dass das erst der zweite Slalomtag in diesem Winter war, aber ich komme auch mit den ganz kurzen Ski ordentlich zurecht. Mein Plan ist es daher, in der Super-Kombination zu starten”, sagte. Seit ihrem Weltcup-Debüt im Jahr 2006, kurioserweise bei einer Super-Kombi, hat Rebensburg nur fünf weitere Kombinations-Wettbewerbe im Weltcup bestritten. Dreimal schied sie aus, dreimal verzichtete sie auf seinen Start im Slalom. Harte Arbeit für Flumi in der Reha. Weiter gute Besserung! Nur die #SGE Ein von Eintracht Frankfurt Official (@eintrachtfrankfurt) gepostetes Foto am 11. Feb 2016 um 2:44 Uhr Bayern ist natürlich der Favorit, aber wir spielen auswärts in dieser Saison sehr gut, das ist unsere Stärke. Ich will nach Berlin, ich will ins Finale. 2016-02-12 00:01:09 Christian Heidel vor dem Spiel gegen seinen wahrscheinlich neuen Verein Schalke 04 Werder-Stürmer Claudio Pizarro 265 Lacher am laufenden Band: Jürgen Klopps Gute-LauneInterview IM VIDEO! Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (48) muss in der Europa-League-Zwischenrunde in Augsburg ran. Nach seiner Blinddarm-OP und dem FACup-Aus ist er gestern schon wieder in totaler Klopp-Form. José Mourinho soll neuer Trainer bei Manchester United werden. Dies verrät er laut englischen Medienberichten im Freundeskreis. Weiter geht's! Paris St. Germain hat den Vertrag mit Trainer Laurent Blanc (50) vorzeitig um zwei Jahre bis 2018 verlängert. Klopp spricht über... 2016-02-12 00:00:45 www.bild.de 266 Betis Sevilla will Rafael van der Vaart nach China abschieben Könnte gut sein. Denn möglicherweise wechselt der ehemalige HSV-Kapitän in die „Chinese Super League“. Ausgerechnet gestern an seinem 33. Geburtstag bekam der VizeWeltmeister von 2010 einen verbalen Fußtritt seines Vereins Betis Sevilla. Eduardo Macia, Sportdirektor des Spanien-Aufsteigers: „ Van der Vaart hat einfach nicht funktioniert.“ Gute Laune bei Jürgen Klopp trotz BlinddarmOP und Aus im FA-Cup. In Liverpool plauderte er über seinen Job. José Mourinho soll neuer Trainer bei Manchester United werden. Dies verrät er laut englischen Medienberichten im Freundeskreis. Schon nach wenigen Monaten ist der Spielmacher bei Betis zur unerwünschten Person ausgerufen worden. Zuletzt wurde er dreimal aus dem Kader gestrichen. Sollte es ein passendes Angebot geben, wird Rafael nach BILD-Informationen im fernen Osten unterschreiben. Bis zum 26. Februar ist in China das Transferfenster noch geöffnet. Nicht abwegig, dass sich bei dem aktuellen Einkaufs-Boom gern ein Verein mit dem schillernden Namen schmücken möchte. 2016-02-12 00:00:45 www.bild.de 267 66. Internationale Filmfestspiele Berlin: Ausstiege in die Welt Ein Klima von Aufbruch und Neubeginn: Im Westen stellen sich junge Autorenfilmer, unter ihnen viele Debütanten, einer geschichtsverdrängenden Wirtschaftswunderära, im Osten richten junge Regisseure einen offenen Blick auf den Alltag im Sozialismus und dessen Widersprüche für den Einzelnen und die junge Generation. Doch während dem Neuen Deutschen Film im Westen der internationale Durchbruch gelingt, wird in der DDR infolge des 11. Plenums des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Dezember 1965 rund die Hälfte aller Defa-Spielfilme verboten, die 1966 in die Kinos hätten kommen sollen – als Tribunal über kritische Kunst ein «Kahlschlag» und ein ökonomisches Desaster dazu. Damals war die Chance einer wechselseitigen Rezeption, beiderseits der Mauer, verbaut – retrospektiv kann sie nun nachgeholt werden. In seinem Film «Abschied von gestern», Schlüsselwerk und programmatischer Auftakt des Neuen Deutschen Films im Westen, schickt Alexander Kluge seine Hauptfigur Anita G. (von seiner Schwester Alexandra verkörpert) mit allen Erzählkonventionen brechend wie eine Sonde durch die Bundesrepublik, zeigt die Lebensstationen einer aus der DDR in den Westen Geflüchteten und nun mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt Geratenden als Collage aus Spielszenen, Reportagen, Interviews, improvisierten Szenen und Literaturzitaten. Dafür gibt es beim Filmfestival Venedig einen Silbernen Löwen. Kurz zuvor hat Volker Schlöndorff den Filmkritiker-Preis in Cannes für «Der junge Törless» (D/F 1966) erhalten, eine Adaption von Robert Musils Romanerstling, in der eine Triade aus sadistischem Tyrann, gepeinigtem Opfer und einem fasziniert angewiderten Beobachter entworfen wird – Letzterer die Hauptfigur Törless (Mathieu Carrière), deren Schaulust primär von der Neugier darauf angefacht scheint, was ein Mensch dem anderen anzutun fähig ist, das Experiment einer enthumanisierten zukünftigen Elite am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Auf der Berlinale 1966 gewinnt Peter Schamonis «Schonzeit für Füchse» einen Silbernen Bären. Der grossbürgerliche Nachwuchs, zwei junge Intellektuelle, weiss sich in der niederrheinischen High Society zu benehmen, auch wenn man für diese nur gelangweilte Verachtung übrig hat. Dem stabilen restaurativen Selbstbewusstsein der Väter können die von kapitalistischen Anreizen wenig motivierten Söhne ausser Ironie kaum etwas entgegensetzen. Ein Unwohlsein auf der Schwelle, sich zu etablieren – ähnlich auch in «Der sanfte Lauf» von Haro Senft, in der Hauptrolle: Bruno Ganz –, erfüllt viele westdeutsche Autorenfilme dieser Phase. Haro Senft verstarb überraschend kurz vor der Berlinale, am 4. Februar. Mit Herrmann Zschoches «Karla» (DDR 1965/90) und Jürgen Böttchers «Jahrgang 45» (DDR 1966/90) zeigt die Retrospektive zwei Verbotsfilme sowohl in den Zensurfassungen, die den Stand bei Abbruch der Arbeiten veranschaulichen, als auch in den Verleihfassungen von 1990; im Vergleich lässt sich die Kluft ermessen. Im Studium hatte die frischgebackene Lehrerin Karla (Jutta Hoffmann) Anfang der sechziger Jahre etwas von «Meinungsstreit», «eigener Meinung» gehört und von der Jugend als «Hausherr von morgen». In einer Schulstunde, zu der sich eine Kontrollkommission eingefunden hat, reicht sie der Klasse Aufsätze unzensiert zurück und kritisiert die Heuchelei ihrer rhetorischen Schleifen zum Thema «Was mir die Schule gegeben hat». Karla wird strafversetzt. «Jahrgang 45», Jürgen Böttchers Spielfilm – uraufgeführt erst 1990 –, vermittelt ein Gefühl für die inoffizielle Republik der DDR. Ein junges Ehepaar – er Autoschlosser, sie Krankenschwester, beide etwa zwanzig, eben Jahrgang 45 – steht vor der Entscheidung, sich zu trennen. In der privaten Eigenwilligkeit seiner Figuren, ihrer Langeweile, schweifender Sehnsucht und Sinnsuche wirkt die Erzählung geradezu immun gegenüber jeder penetranten sozialen Kontrolle durch Parteizelle oder Betriebskollektiv. Ausserdem entdeckt Jürgen Böttcher so etwas wie die Kunst der gelassenen Abschweifung, die in jenen Jahren in die Filmwelt gelangte, einen Sinn für Genauigkeit durchaus ungewöhnlicher Dauer von Beobachtungen, die dramaturgisch befreiend wie Ausstiege in die Welt, ins Reich des Dokumentarischen wirken, selbstvergessene, gedankenverlorene Zustände des Betrachtens – im Tierpark, im Stadtbild Ostberlins, über die Dächer von Prenzlauer Berg ins Weite oder vom Gendarmenmarkt aus auf die vis-à-vis haltenden Westtouristen, die sich hier wie Besucher eines zoologischen Gartens ausnehmen. – Gemeinsam ist den Autorenfilmen im Westen und den Defa-Studioproduktionen: Ihre Protagonisten lassen sich treiben, begehren auf, sind auf der Suche, on location, in der Wirklichkeit. So wie der Hafenarbeiter, der in einer schlaflosen Nacht durch die Strassen Hamburgs zieht («Jimmy Orpheus», Roland Klick), oder Marquard Bohm, der einen Tag lang äusserst halbherzig in der Hansestadt unterwegs ist auf der Suche nach einer Arbeit («Na und?» Bohm / Helmut Herbst). So wie der vom Star des DDR-Kinos, Manfred Krug, gespielte rebellische Baubrigadier Balla, als Bestarbeiter im Kombinat ein Anarcho-Autonomer in «Spur der Steine» (Frank Beyer, DDR 1966), einem nach dem DDR-Bestseller von Erik Neutsch gedrehten Superbreitwandfilm («Totalvision»), der drei Tage im Kino lief, bevor auch er verboten wurde. Oder wie Helene Raupe in dem Film «Fräulein Schmetterling» (Kurt Barthel, DDR 1965 / D 2005), zu dem das Schriftstellerpaar Christa und Gerhard Wolf das Drehbuch schrieb, damals zensiert und nie vollendet. In seiner experimentellen Formensprache, inspiriert vom Surrealismus der tschechischen Schule (Vera Chytilová, Jan Němec), kontrastiert er Helenes ungeschönten Alltag, in dem sie scheitert, mit ihrer Phantasiewelt, die sich in pantomimischen Darbietungen poetisch entfaltet. 2016-02-12 00:00:00 Jörg Becker 268 Flüchtlingsfrage als Lackmustest: Deutsche Einsamkeit Der Dreiklang war beeindruckend: 2014 riefen der deutsche Bundespräsident, der deutsche Aussenminister und die deutsche Verteidigungsministerin auf der Münchner Sicherheitskonferenz zu mehr deutschem Engagement in der internationalen Politik auf. Nur zwei Jahre später sind die politischen, diplomatischen und militärischen Kräfte der führenden Macht in der Mitte Europas bis aufs Äusserste angespannt. Die Krisen und Konflikte in der östlichen und südlichen Nachbarschaft fordern Deutschland an allen Ecken und Enden. So viel Aussenpolitik war nie. Dabei kann sich Berlin der Unterstützung der deutschen Öffentlichkeit keineswegs sicher sein, wie jüngste Umfragen der Körber-Stiftung zur Sicht der Deutschen auf die Aussenpolitik zeigen. Trotz allen Kampagnen und Appellen lehnt eine stabile Mehrheit ein grösseres Engagement in internationalen Krisen nach wie vor ab. Besonders unpopulär ist alles Militärische, ob Auslandeinsätze der Bundeswehr oder Waffenlieferungen. Allerdings befürwortet eine breite Mehrheit den Einsatz deutscher Soldaten bei einer Bedrohung von Frieden und Sicherheit in Europa, für humanitäre Zwecke, zur Verhinderung eines Völkermords oder der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, bei der Beteiligung an Friedenseinsätzen oder bei einer direkten Bedrohung von Verbündeten. Das Meinungsbild der Bevölkerung ist also ziemlich widersprüchlich. Die Politik hat daher einen recht grossen Spielraum bei der konkreten Ausgestaltung der Aussen- und Sicherheitspolitik. Das hat sich nicht nur in Afghanistan gezeigt: Obwohl fast durchweg die Mehrheit der Deutschen diesen Einsatz nicht unterstützte, ist die Bundeswehr schon über zehn Jahre am Hindukusch, hat dort nicht nur Brücken und Schulen gebaut, sondern Aufständische bekämpft und selbst erhebliche Opfer gebracht. Auch viele andere Auslandeinsätze haben mit Tabus gebrochen und waren entsprechend umstritten, sei es der Nato-Kampfeinsatz auf dem Balkan ohne Mandat des Uno-Sicherheitsrates oder jüngst die Bewaffnung und Ausbildung der Peschmerga im Kampf gegen den Islamischen Staat. Natürlich wird Deutschland immer eine grössere Zurückhaltung beim Einsatz militärischer Instrumente an den Tag legen als andere. Und natürlich werden die Deutschen immer fremdeln, wenn es um Begriffe wie Grossmacht, Führungsmacht oder gar Hegemon geht. Dazu ist die deutsche Geschichte einfach zu wirkungsmächtig. Aber mit den Begriffen Handelsmacht oder Zivilmacht kann man Deutschlands europäische und internationale Rolle mittlerweile auch nicht mehr treffend beschreiben. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Berliner Republik in der aussenpolitischen Normalität angekommen. Der Think-Tank European Council on Foreign Relations sieht in seinem jährlichen Ranking Deutschland schon heute als führende aussenpolitische Macht in der EU, noch vor Frankreich und Grossbritannien. Der eigentliche Lackmustest für die neue Rolle Deutschlands ist aber die Flüchtlingskrise. Sie hat nicht nur innenpolitisch, sondern auch aussenpolitisch erhebliche Sprengkraft. Denn es gibt wenig Anzeichen dafür, dass die internationale Staatengemeinschaft, geschweige denn Deutschland, in der Lage oder willens wäre, den Kämpfen im Irak und in Syrien Einhalt zu gebieten. Und es gibt ebenso wenig Anzeichen dafür, dass die EU sich in nächster Zeit auf eine gemeinsame Linie bei der Flüchtlingspolitik einigt. Die Deutschen plädieren mehrheitlich dafür, stärkeren Druck auf die europäischen Partner auszuüben, damit diese mehr Flüchtlinge aufnehmen. Es zeigt sich aber: Während Berlin bei der Euro-Schuldenkrise aufgrund seiner Finanzstärke den Kurs vorgeben konnte, ist dies bei der Flüchtlingskrise mitnichten der Fall. Die vereinbarte Zahl von 160 000 Flüchtlingen, die auf die Mitgliedstaaten verteilt werden sollen, ist auch aus diesem Grund Makulatur geblieben. Für die Deutschen ist die Flüchtlingskrise heute das bei weitem wichtigste Thema deutscher Aussenpolitik. Wenn die Menschen aber den Eindruck gewinnen, dass die Politik an den Dingen nichts zu ändern vermag, dann entsteht ein Nährboden für politische Polarisierung und Populismus. Deutschland hat der populistischen Versuchung in Europa bisher besser widerstanden als manch anderer EU-Mitgliedstaat. Das mag mit der guten Verfassung der deutschen Wirtschaft zu tun haben. Aber es ist auch ein Zeichen der Stärke einer über Jahrzehnte gereiften politischen Kultur in Deutschland, die sich durch Mitte und Mässigung auszeichnet. Ein Deutschland, in dem das politische Klima im Zuge der Flüchtlingsfrage kippte, wäre fatal für Europa und hätte weitreichende Konsequenzen auch für die Handlungsfähigkeit deutscher Aussenpolitik. Denn nur durch seine politische Kultur der Mitte und Mässigung war und ist Deutschlands Einfluss in Europa für seine Partner akzeptabel. Und genauso fatal wäre es, wenn Deutschland mit seiner liberalen Flüchtlingspolitik auf Dauer alleine dastünde. Denn ein Blick in die europäische Geschichte zeigt: Deutsche Einsamkeit war noch nie gut für Europa. Thomas Paulsen, Jahrgang 1968, ist Vorstand der Hamburger Körber-Stiftung und verantwortet dort den Bereich Internationale Politik. 2016-02-12 00:00:00 Thomas Paulsen 269 Zugang zum Gericht: Hoher Preis für Justitia Die Erkenntnis, dass es einem in der Schweiz am besten geht, wenn man sehr wohlhabend oder ein Habenichts ist, trifft auch aufs Prozessieren zu. Wer gutsituiert ist, dem machen Anwaltsrechnungen und Gerichtskosten keine Bauchschmerzen, wer über wenig Geld verfügt, hat Anspruch auf unentgeltliche Rechtspflege. Der Mittelstand dagegen muss sich angesichts der finanziellen Konsequenzen genau überlegen, ob er wegen einer Streitsache vor Gericht ziehen und versuchen will, auf diesem Weg zu seinem Recht zu kommen. Denn Prozessieren kostet viel, ja sehr viel Geld. Wer vor Gericht unterliegt, muss nicht nur seinen eigenen Anwalt, sondern auch jenen der Gegenpartei bezahlen und zusätzlich die Gerichtskosten tragen; deren Höhe hängt hauptsächlich vom Streitwert ab. In der letzten Zeit hat die Kritik an der Kostenregelung bei Zivilprozessen zugenommen. «Recht bald nur noch für Reiche?», titelte der «Beobachter» jüngst und nahm damit ein Thema auf, das unter Juristen schon länger zu reden gibt. Der Kritikpunkte sind einige. So stösst man sich etwa daran, dass die Gerichte vom Kläger heute regelmässig hohe Vorschüsse für die mutmasslichen Gerichtskosten verlangen, obwohl die schweizerische Zivilprozessordnung (ZPO) dies lediglich als Möglichkeit vorsieht. Die Aufforderung, mehrere hundert oder tausend Franken vorzuschiessen, dürfte viele Kläger leer schlucken lassen. Nicht jeder kann oder will es sich leisten, einen derartigen Betrag zu bezahlen ohne Gewähr, das Geld je wiederzusehen. Die Anordnung solch hoher Kostenvorschüsse sei prohibitiv und halte vor allem Leute mit kleinem Budget von Beginn weg davon ab, ihr Recht durchzusetzen, wird denn auch verbreitet moniert (vgl. untenstehendes Interview). Auch die Gerichtskosten an sich werden vielfach als unvernünftig hoch, ja überrissen beurteilt. Der Staat verletze damit seine Pflicht, Rechtsuchenden den Zugang zum Gericht zu ermöglichen, heisst es etwa aus Anwaltskreisen. Damit werde letztlich der Rechtsfrieden gefährdet. Daneben gibt es weitere Regelungen, die als störend angesehen werden. So riskiert ein Kläger, selbst wenn er vor Gericht vollumfänglich recht bekommt, dass er seinen Vorschuss nie wiedersieht. Denn die Verfahrenskosten werden mit dem geleisteten Vorschuss verrechnet, und es bleibt dem Kläger überlassen, sein Geld von der Gegenpartei einzutreiben. Will oder kann diese nicht zahlen, läuft der siegreiche Kläger Gefahr, auf den Gerichtskosten sitzenzubleiben. Dass der Gang vor Gericht teuer ist, die Kosten hemmend wirken und ein Prozess je nach Streitwert vor allem für mittelständische Kläger eine beträchtliche Belastung darstellen kann, ist unbestritten. Man darf annehmen, dass der eine oder andere sich unter diesen Umständen eine ausstehende Forderung eher ans Bein streicht, statt sie vor Gericht einzuklagen. Doch beim Thema Prozesskosten geht es nicht allein nur um den Rechtsschutz – es geht zumindest zum Teil auch um die öffentlichen Finanzen. Und unter diesem Blickwinkel betrachtet ergeben manche der kritisierten Vorschriften durchaus Sinn, weil sie die Justiz zu einer ökonomischen Behandlung der Fälle anhalten und die Staatskasse möglichst wenig belasten. So mag beispielsweise die abschreckende Wirkung der Vorschusspflicht dazu beitragen, dass die Gerichte vor leichthin erhobenen Klagen geschützt und die Parteien dazu gebracht werden, ihren Konflikt mit einem Vergleich zu erledigen. Kommt hinzu: Wenn die Gerichte vom Kläger keinen Vorschuss kassieren, trägt letztlich der Staat das Risiko des Inkassos. Zu bedenken ist auch, dass der Einzelne vorsorgen und sich mit einer Rechtsschutzversicherung in einem gewissen Mass gegen erdrückend hohe Anwalts- und Gerichtskosten absichern kann. Im Bundesamt für Justiz ist man derzeit daran, die 2011 in Kraft getretene ZPO genauer anzuschauen und auf allfällige Schwachpunkte und Mängel abzuklopfen. Dabei dürfte auch die umstrittene Kostenregelung zum Thema werden. Ob die Politik der Forderung nach tieferen Prozesskosten – etwa durch einen Ausbau der unentgeltlichen Rechtspflege – nachkommen wird, ist allerdings fraglich. Die Kostenfrage war bei den Arbeiten an der ZPO nämlich prägend. Seitens der Kantone kam damals klar zum Ausdruck, dass man die Justiz nicht stärker subventionieren wolle und es nicht primär als Aufgabe des Staates ansehe, private Streitigkeiten – etwa zwischen zwei scheidungswilligen Ehegatten – zu finanzieren. Wer die Justiz beanspruche, solle in erster Linie selber dafür zahlen und die Kosten nicht der Allgemeinheit anlasten, hiess es. Angesichts der in vielen Kantonen klammen Kassen dürfte sich an dieser Argumentation nichts geändert haben. 2016-02-12 00:00:00 Katharina Fontana 270 Zürichs Stadtrat Filippo Leutenegger im Gespräch: «Ich denke noch nicht ans Stadtpräsidium» Herr Leutenegger, im Wahlkampf war viel die Rede davon, dass Sie gedenken, das «Wohlfühlgrüppli» Stadtrat etwas aus dem harmonischen Gleichgewicht zu bringen. Wie viel Harmonie herrscht noch im Gremium? Es ist nicht meine Aufgabe als Stadtrat, mich wohl zu fühlen. Der gesellige Teil ist meines Erachtens beschränkt wichtig; ich habe eine Aufgabe als Stadtrat und messe mich daran. Stimmt es, dass Sie bei Abstimmungen oft im Verhältnis 1:8 unterliegen, wie FDP und SVP behaupten? Das ist falsch. Erstens stimmt man in Konkordanzregierungen nicht ständig ab, zweitens gibt es ganz selten einmal ein 1:8-Resultat im Stadtrat. Es hat keinen Zweck, episch zu diskutieren, wenn man sieht, dass man keine Chance hat. Als Bürgerlicher gehöre ich im rotgrün dominierten Stadtrat zur Minderheit. Bei solch klaren Mehrheitsverhältnissen muss man abwägen, ob es sich lohnt, bestimmte Themen aufzugreifen, oder ob man seine Energie besser spart. Ist es Ihnen überhaupt gelungen, die Stimme der Bürgerlichen im Stadtrat zu stärken? Ich denke schon. So setze ich mich beispielsweise sehr dafür ein, dass wir dem Gewerbe Sorge tragen. Es leidet schon genug unter den hohen Immobilienpreisen, dem starken Franken und dem Konkurrenzdruck durch den Online-Handel. Velo- und Fusswege in den Quartieren zu verbessern, ist natürlich wichtig, aber das nützt wenig, wenn es kein Gewerbe mehr gibt, wo man hingehen oder -pedalen kann. Wenn Parkplätze abgebaut und Zugänge erschwert werden, kann das existenzbedrohend werden. Ohne Parkierungsmöglichkeiten verlieren viele Geschäfte Kundschaft und drohen einzugehen. Das Gewerbe ist in Zürich schon genügend Restriktionen unterworfen: Grossverteiler etwa dürfen nur zu bestimmten Tageszeiten in die Stadt hinein fahren. Wenn wir nicht aufpassen, überleben in Zürich bald nur noch Boutiquen und Nagelstudios. Gewerbe ist auch Lebensqualität. Keiner Ihrer acht Kollegen ist so präsent wie Sie. Sie kümmern sich um Schrebergärtner und Fahrende, liessen ein umstrittenes Tramprojekt auf Eis legen und die Binz-Besetzer polizeilich registrieren. Mischen Sie sich überall ein? Das sind alles Themen, die zu meinem Departement gehören oder mir zeitweise übertragen wurden. Tatsächlich bewege ich mich auf ganz unterschiedlichen Feldern und fühle mich pudelwohl dabei. Es war nicht Ihre Idee, die abziehenden Binz-Besetzer zwecks Kostenüberwälzung polizeilich registrieren zu lassen? Stimmt, diesen Auftrag habe ich als Stellvertreter des Polizeivorstands erteilt. Der Kanton hatte Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Im Wahlkampf versprachen Sie, parareligiöse Diskussionen über Velowege und Photovoltaikanlagen zu versachlichen. Ist Ihnen das gelungen? Zumindest teilweise. Dass ich mit grösstmöglichem Pragmatismus an das Verkehrsdossier herangehe, hat zur allgemeinen Entspannung beigetragen. Ich mache viel für die Veloförderung, ohne jedoch den Autoverkehr zu verteufeln und zu piesacken. Man darf nicht vergessen, dass Velofahrten in Zürich nach wie vor nur etwa vier bis fünf Prozent der Verkehrsleistung ausmachen. Mit dieser Haltung gerate ich aber auch oft zwischen die ideologischen Fronten. Nachdem Sie sich die Grundsatzdebatten im Gemeinderat ein Jahr lang stoisch angehört haben, zeigen Sie nun zunehmend Emotionen. Jüngst haben Sie sich sogar an einer Medienkonferenz über grün-ideologische Blockadepolitik beklagt. Ich wollte lediglich zeigen, welche Konsequenzen es hat, wenn praktikable Lösungen aus ideologischen Gründen verhindert werden. Beispiel Stampfenbachstrasse: Wir wollten abwärts einen richtigen Radweg bauen und aufwärts trotz Platzmangel zusätzlich einen 60 Zentimeter breiten Streifen einfärben. Im Gemeinderat wurde dieser innovative Vorschlag jedoch von einer hauchdünnen Mehrheit als «ungenügend» abgelehnt. Die Konsequenz: Wir müssen den Strassenabschnitt jetzt ganz ohne Verbesserung für den Veloverkehr sanieren – also nicht nur ohne Streifen bergwärts, sondern auch ohne Radweg abwärts. Und das, obwohl sogar «Pro Velo» unseren Vorschlag guthiess. Das bedauere ich ausserordentlich. Auch bei der Neugestaltung des Pfauen zogen Sie gegenüber der Velolobby den Kürzeren. Uns scheint, die Verkehrspolitik in dieser Stadt ist so blockiert wie eh und je. Sind da überhaupt zukunftsfähige Lösungen möglich, beispielsweise für das wachsende Hochschulquartier? Davon bin ich fest überzeugt. Es reicht ja nicht, einfach einen Veloweg zu bauen und ein Tram mehr da hochzuschicken, es braucht auch neue Ideen und Systeme. Rolltreppen, Aufstiegshilfen oder Lifte sind nur Beispiele. Beim Thema Verkehr müssen wir generell mehr den Blick in die Zukunft richten und den technologischen Fortschritt mit einbeziehen. Die vielen Restriktionen und ein gewisses Überborden der Verwaltung waren ebenfalls Thema in Ihrem Wahlkampf. Wir haben in der Schweiz tatsächlich enorm viele Regulierungen und Vorschriften. Die meisten wurden aber nicht in Zürich erfunden. Im Gegensatz zu kleineren Gemeinden, die sich Augenmass und Pragmatismus noch leisten können, muss die Stadt alle Vorgaben penibel einhalten, will sie keine Beschwerde-Lawine lostreten. Sie wollten auch für eine «umsichtigere Finanzpolitik» eintreten. Was ist daraus geworden? Wir tun, was wir können. Derzeit verfügt Zürich noch über solide Mittel, wir dürfen aber nicht die Augen davor verschliessen, dass die Ausgaben weiter steigen. Wir decken unsere Mehrausgaben derzeit dank Mehrerträgen ab. Die Nagelprobe kommt erst noch. Weshalb ist es in Zürich so schwer, das Ausgabenwachstum zu bremsen? Zürich zählt von Jahr zu Jahr mehr Einwohner. Das bedeutet auch mehr Kinder, höhere Ausgaben im Schul- und Betreuungsbereich und höhere Sozialausgaben. Die Möglichkeiten zu sparen sind nicht beliebig gross. Aber natürlich sind nicht alle Leistungen immer nötig – jedenfalls nicht alle zur selben Zeit. Sie klingen bedeutend magistraler als vor zwei Jahren, haben Sie das Stadtpräsidium im Visier? Daran denke ich noch gar nicht. Meine Partei hat gerade erst Michael Schmid zum neuen Fraktionspräsidenten gewählt und muss das Parteipräsidium noch neu besetzen. Die Frage, ob die FDP einen eigenen Kandidaten für das Stadtpräsidium aufstellen will, stellt sich erst später. Jetzt haben Sie ziemlich viel gesagt, nur etwas nicht. Was denn? Dass Sie nicht daran denken, gegen eine Amtskollegin anzutreten, die noch gar keine Rücktrittsabsichten hegt. Aus dieser Unterlassung ist doch kein Umkehrschluss herauszulesen, erscheint mir ziemlich abenteuerlich. möglich. Daraus etwas Sie sind also in Ihrem Amt angekommen? Wenn Sie mich jetzt fragen würden: «Treten Sie in zwei Jahren wieder als Stadtrat an?», würde ich sagen: «Ja, selbstverständlich trete ich wieder an.» Das Departement bietet noch viele Aufgaben für die Zukunft, und ich bin gern Tiefbauvorstand. Zudem braucht es etwa zwei Jahre, bis man in einem Amt wirklich angekommen ist. Man sollte es deshalb noch ein paar Jahre weiterführen. Ich würde aber wohl auch jedes andere Departement mit demselben Elan führen. Es kommt mir zugute, dass ich Führungserfahrung habe und mich meine journalistische Neugier anspornt, wissen zu wollen, wie etwas wirklich funktioniert. Was hat Sie bei Ihrem Amtsantritt am meisten überrascht? Extrem überrascht war ich von dem Leistungswillen, dem Elan und der Pünktlichkeit der Stadtverwaltung. Die Führung des Departements bereitet mir deshalb grosse Freude. Als Stadtrat muss man allerdings manchmal vieles ertragen, das gehört zur Politik. Wichtig ist, dass man sich nicht zu lange aufregt. Die Zürcher Politik ist geprägt von Botschaften zu bewussterem Leben und technischen Diskussionen über Parkplätze, Bushaltestellen und Velospuren. Stört das den Medienprofi nicht? Wir neigen tatsächlich etwas zur Nabelschau. Zürich will ja global mitspielen, ich zweifle aber daran, ob sich die internationale Welt für die Botschaften aus Zürich interessiert. Ich bin dagegen fest überzeugt, dass sich die internationale Welt dafür interessiert, ob ihre Anliegen in Zürich Gehör finden. Wie meinen Sie das? Wie jede Regierung sind wir getrieben von den Vorstössen aus dem Parlament. Die hier verwurzelten Gemeinderäte hören in ihren Quartieren das Gras wachsen, der internationale Blick kommt dabei aber etwas zu kurz. Ich bedaure, dass wir uns nicht besser um die internationalen Konzerne kümmern. Hier müsste man mehr machen. Inwiefern? Es reicht nicht, wenn wir unsere Standortvorteile betonen, wir müssen sie pflegen. Die vom Bund geplanten Arbeitszeitvorschriften etwa sind für viele Firmen ein riesiges Problem. Betroffen sind ja vor allem die Kreativen und die IT-Branche, die der Stadtrat als weitere Standbeine neben dem Finanzplatz speziell pflegen will. Zürich müsste sich in Bern mit starker Stimme dagegen wehren. Die Stadt lebt von der internationalen Kreativität und unserer Liberalität. Wenn wir unser bisher so liberales Arbeitsgesetz durch rigide Arbeitszeitvorschriften vergiften, entsteht ein gefährlicher Cocktail. 2016-02-12 00:00:00 Irène Troxler / Christina Neuhaus 271 Schweizer Terrorjahre: Der PLO-Deal war Teil eines Massnahmenpakets Die Entführung von drei Flugzeugen auf einen stillgelegten Militärflugplatz in der Nähe der jordanischen Wüstenstadt Zerqa stellte für die zivile Luftfahrt weltweit einen Wendepunkt dar. Die meisten der heute noch gültigen Sicherheitsmassnahmen auf den Flughäfen gehen im Wesentlichen auf dieses einschneidende Ereignis im September 1970 zurück. Wie die NZZ aufdeckte, handelte die Schweiz unter Führung von Aussenminister Pierre Graber während der Geiselnahme von Zerqa mit der Führungsriege der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ein sogenanntes Stillhalteabkommen aus: Falls die Schweizer Luftfahrt vor weiteren Terroranschlägen verschont bleiben würde, sollte im Gegenzug den palästinensischen Diplomaten der Zugang an den Uno-Sitz in Genf erleichtert werden. Ein abschliessender schriftlicher Beweis für den geheimen Deal mit der PLO liegt vorderhand nicht vor. Diverse mündliche Quellen und weitere Indizien legen aber den Schluss nahe, dass die Schweiz in einer als aussergewöhnlich bedrohlich wahrgenommenen Gefahrenlage ein aussergewöhnliches Mittel ergriffen hatte. Die Gespräche mit den Palästinensern mussten auch am Mossad vorbei geführt werden, dem befreundeten Auslandsgeheimdienst Israels. Die Kontaktaufnahme von Bundesrat Graber in einem Pissoir des Bundeshauses hatte Jean Ziegler gegenüber der NZZ bereits im vergangenen Sommer damit begründet, dass es sich um einen der wenigen Orte handle, die vor Abhöraktionen des Mossad sicher seien. Doch die Schweiz wollte sich nicht alleine auf das mündliche Abkommen mit der PLO verlassen. Das ergeben Recherchen der NZZ. Vielmehr war der Nichtangriffspakt in weitere Massnahmen zum Schutz der zivilen Luftfahrt eingebettet. Dazu gehörte etwa der Einsatz von bewaffneten Flugbegleitern in Swissair-Maschinen, sogenannten «Air-Marshals» oder «Tigers». Diese kamen erstmals unmittelbar nach der Geiselnahme von Zerqa zum Einsatz. Rekrutiert wurden die Sicherheitsleute aus verschiedenen Polizeikorps. Die Ausbildung oblag zunächst den Kantonspolizeien Zürich und Genf. Damals galt die Swissair als ein Stück Schweiz: Wer die Swissair angriff, attackierte die Schweiz. Entsprechend fühlten sich die Bundesbehörden für die Sicherheit der Swissair verantwortlich – auch, um sich nicht erneut erpressbar zu machen. Der Bund übernahm sämtliche Kosten für die polizeiliche Flugbegleitung. Dies gelte bis heute, sagt Alexander Rechsteiner von der Kommunikationsabteilung des Justiz- und Polizeidepartements (EJPD). Später kamen Einsätze von polizeilichem Bodenpersonal hinzu, sogenannten «Foxes». Geprägt durch den Bombenanschlag auf eine Swissair-Coronado, bei dem am 21. Februar 1970 in Würenlingen alle 47 Insassen getötet wurden, legten die Schweizer Sicherheitsbehörden grosses Gewicht auf die Erkennung von Sprengstoff. Auf dem Frachtareal des Flughafens Zürich in Kloten wurde die Paketpost während 24 Stunden zwischengelagert, um allfällige Zeitbomben ins Leere explodieren zu lassen. In einer eigens angefertigten Lagerhalle wurde zudem der Luftdruck auf Flughöhe simuliert – im Fall Würenlingen war die Bombe mit einem präparierten Höhenmesser gezündet worden. Bereits vor Zerqa war der Bund finanziell an einer Spezialabteilung der Stadtpolizei Zürich beteiligt, dem Wissenschaftlichen Forschungsdienst (WFD). Dieser arbeitete unabhängig vom bekannteren Wissenschaftlichen Dienst (WD) und bestand in erster Linie aus Sprengstoffspezialisten. Nach 1970 wurde die Spezialabteilung personell auf bis zu 18 Mitarbeiter aufgestockt, wie Michael Wirz von der Stadtpolizei Zürich bestätigt. Heute ist der WFD als Fachbereich dem Forensischen Institut Zürich angegliedert. Zu den Kernaufgaben gehört die Entwicklung von Robotern, die bei herrenlosen Gepäckstücken zum Einsatz kommen. Schliesslich beteiligte sich der Bund substanziell an den Kosten für die Sicherheitsabteilung der Swissair namens Operation Security (OY). Deren Aufgabe bestand in erster Linie darin, Terroranschläge, Sabotageakte und Entführungen zu verhindern. Das bestätigen zwei ehemalige Kaderleute von OY, die beide anonym bleiben wollen. Insgesamt hat sich der Bund – über die Kasse des Bundesamts für Zivilluftfahrt (Bazl) – seit der Geiselnahme von Zerqa 1970 jährlich mit rund 10 bis 12 Millionen Franken an den Kosten zur Sicherung des zivilen Luftverkehrs beteiligt. Das bestätigt der Bazl-Kommunikationschef Urs Holderegger. Dass sich die zuständigen Behörden nicht alleine auf das Stillhalteabkommen mit den Palästinensern verlassen wollten, hatte auch damit zu tun, dass kaum Informationen zum PLO-Aussenbeauftragten Farouk Kaddoumi vorlagen. Dieser hatte den Deal in Genf per Handschlag abgeschlossen. Farouk Kaddoumi – ein naher Verwandter des mutmasslichen Attentäters von Würenlingen, Sufian Kaddoumi – sollte zuerst einmal den Tatbeweis erbringen, dass sein Einfluss auf die verschiedenen Kommandogruppen effektiv so gross war, dass weitere Attentate auf Schweizer Zielobjekte verhindert werden konnten. Derweil wollte man sich mit eigenen Gegenmassnahmen gegen terroristische Anschläge absichern. Als wie akut nach der Serie von drei Attentaten innerhalb von rund anderthalb Jahren die Bedrohungslage eingeschätzt wurde, illustriert der Einsatz des Militärs: Ende September 1970, noch während der Geiselnahme von Zerqa, stellte die Armee Truppen ab für die Bewachung der beiden internationalen Flughäfen Zürich und Genf. Fast tausend Wehrmänner wurden vereidigt, es war der erste Aktivdienst seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In Zürich wurden hiezu drei Bataillone des Infanterieregiments 27 mobilisiert. Seit September 1970 ist die Schweiz von weiteren Terroranschlägen verschont geblieben. Welchen Anteil die verschiedenen Massnahmen, inklusive des Stillhalteabkommens mit der PLO, dazu beigetragen haben, lässt sich nicht abschliessend beantworten. 2016-02-12 00:00:00 Marcel Gyr 272 Porsche 911 Turbo und Turbo S: Der «richtige» Turbo Links neben das Lenkrad greifen, den Zündschlüssel drehen, einmal im Kopf den Streckenverlauf noch durchgehen, den man zuvor im Briefing erklärt bekommen hat, und merken, dass man sich überhaupt nichts merken konnte, ausser dass die Kurven lustige Namen tragen: The Kink, Crowthorne, Jukskei Sweep, Barbecue. Ganz vorne in der Boxengasse steht Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister im GT3 RS , dahinter reihen sich die Journalisten im 911 Turbo ein. Bergmeister, der selber erst am Tag zuvor zum ersten Mal die neu sanierte Rennstrecke von Kyalami befahren hat, gibt letzte Anweisungen per Funk. Dann geht es los. Das Doppelkupplungsgetriebe auf D gestellt und langsam aus der Boxenstrasse gerollt. Und dann Vollgas. Mit einer Beschleunigung von 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h drückt es den Körper in die Sportsitze. Vor der ersten Linkskurve bremsen und dann wieder Bleifuss. Ohne Verzögerung ist die Leistung sofort mit vollem Ladedruck wieder da. Man braucht nur in Bergmeisters Windschatten zu bleiben, den Rest besorgt das Auto. Auch wenn seit neuestem alle Porsche 911 einen Turbo im Heck haben, spricht August Achleitner, der Leiter der 911-Baureihe bei der Präsentation in Südafrika doch mehrmals vom «richtigen» Turbo. Denn auch in Zukunft wird nur beim Exklusivmodell, dessen Geschichte 1973 auf der IAA in Frankfurt begann, «turbo» in Kleinbuchstaben auf dem Heck stehen. Gegenüber dem Vorgänger leistet der unter der Bezeichnung 991 II gelistete Supersportwagen 20 PS mehr. Ein höherer Ladedruck steigert die Leistung des 3,8-Liter-Biturbo-Sechszylinders auf 540 PS. Der 911 Turbo S entwickelt dank Turbolader mit vergrössertem Verdichter jetzt 580 PS. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt beim Basis-Turbo 320 km/h, beim Turbo S 330 km/h. Die äusseren Veränderungen der Modellüberarbeitung sind aber wohl nur für eingefleischte Porsche-Fans auf Anhieb sichtbar: Neue Türgriffe kommen ohne separate Griffschalen aus. Eine neugestaltete Front mit seitlichen Airblades lässt das Fahrzeug noch breiter wirken. Und am Heck wurden Beleuchtungen, die Doppelendrohre und Motorabdeckungsgitter verändert. Laut Achleitner, der die drei Wörter «Performance», «Effizienz» und «Alltagstauglichkeit» als Leitlinien der Modellüberarbeitung nennt, konnte der Verbrauch um sechs Prozent reduziert werden und soll jetzt im Durchschnitt 9,1 Liter auf 100 Kilometer betragen. Im Cockpit wurde das Schaltschema beim Wählhebel umgekehrt. Nun muss man wie bei vielen Porsche-Rennfahrzeugen den Hebel zum Herunterschalten nach vorne drücken, und ziehen, um hochzuschalten. Gewöhnungsbedürftig, aber vom Anhänger des «echten» Turbo schnell gelernt. Der Allradantrieb wurde von elektromechanisch auf elektrohydraulisch umgestellt. Durch die Funktion Dynamic Boost wird die Reaktionszeit der Turbomotoren nach Lastwechseln auf ein kaum noch fühlbares Minimum reduziert. Die Drosselklappe bleibt geöffnet, wenn der Fahrer vom Gaspedal geht, lediglich die Benzinzufuhr wird unterbrochen. Der Turbolader erzeugt so weiterhin Druck, der beim erneuten Gasgeben eine verzögerungsfreie Beschleunigung ermöglicht. Im optionalen Sport-Chrono-Paket wählt der Pilot die Fahrprogramme jetzt nicht mehr über Tasten auf der Mittelkonsole, sondern per Drehschalter am neu entwickelten GT-Sportlenkrad. Mit der Overboost-Funktion steigt das maximale Drehmoment beim 911 Turbo von 660 auf 710 Nm, beim 911 Turbo S von 700 auf 750 Nm. Serienmässig in allen neuen 911-Modellen ist das neu entwickelte Porsche Communication Management System (PCM) mit Online-Navigation, Sieben-Zoll-Bildschirm und Sprachbedienung eingebaut. Es lässt sich mit Multitouch-Gesten bedienen. Neu ist auch die Möglichkeit zur Verbindung des iPhones mit dem PCM zur Nutzung von Apple CarPlay. Eine gleichwertige Verknüpfung mit «Android Auto» sei aber nicht in Planung, wurde an der Präsentation erklärt. Denn 80 Prozent der Porsche-Kunden seien «Apple-Jünger». Deshalb lohne es sich nicht. Der Porsche 911 Turbo kostet ab 209'200 Franken, der Turbo S ab 246'000 Franken. Für die Cabriolet-Versionen beginnen die Preise ab 225'100 bzw. 262'500 Franken. 2016-02-12 00:00:00 Tom Felber 273 Europäische Bankaktien unter Druck: Dünne Kapitaldecken rächen sich Es brodelt in der Bankenbranche Europas. Die Aktienkurse der europäischen Grossbanken stürzen ab und reissen die breiten Marktindizes mit in die Tiefe. Bankenchefs versuchen ihre Mitarbeiter und Investoren zu beruhigen, doch diese sehen rot – es kursiert die Angst vor der nächsten Finanzkrise. Die Reaktionen an den Finanzmärkten mögen übertrieben sein, doch Europas Banken stehen ohne Zweifel vor schwierigen Zeiten. In den kommenden Jahren müssen sie auf Druck der Regulatoren ihre Kapitalbasis erheblich stärken, und es gibt berechtigte Zweifel daran, dass ihnen dies allein aus eigener Kraft gelingen wird. Viele Geldhäuser sind vor allem mit sich selbst beschäftigt, mit dem Aufräumen von Altlasten oder der Suche nach neuen Geschäftsmodellen, statt mit ihren Kunden. Den wenigsten Banken wird es zudem unter den derzeitigen konjunkturellen Bedingungen gelingen, ihre Kapitalbasis über die Einbehaltung von Gewinnen zu stärken. Woher soll das Geld kommen, das es braucht, um in wenigen Jahren die neuen Eigenmittelanforderungen der Regulatoren zu erfüllen, wenn bei den Banken kein Geld mehr verdient wird? Das Geld muss von aussen, sprich vom Markt, kommen. Doch viele Banken sträuben sich dagegen, Kapital aufzunehmen, um ihre Eigenmitteldecke zu stärken. Zu gross ist ihre Angst, damit langjährige Grossaktionäre zu verärgern. Eine Kapitalerhöhung verwässert deren Gewinn. Es muss schon ein überzeugendes Projekt dahinterstehen, wie die Expansion in neue Märkte oder die Übernahme von Konkurrenten, damit sie für bestehende Grossaktionäre attraktiv ist. Oder zumindest ein überzeugendes Geschäftsmodell, das verspricht, in Zukunft eine stabile Rendite für die Anteilseigner der Bank zu erwirtschaften. Doch genau hier hapert es. Die Banken haben zunehmend Schwierigkeiten, Investoren von einem Engagement in ihren Aktien zu überzeugen. Viele Geldhäuser in Europa verdienen seit Jahren nicht einmal ihre Kapitalkosten. Die jüngste Finanzkrise und vor allem die verschleppte Aufarbeitung derselben haben das Vertrauen in Europas Bankenbranche zudem untergraben. Wer heute eine Kapitalerhöhung durchführen will, kann oftmals einzig das Argument der zu dünnen Kapitaldecke vorbringen – wenig überzeugend für potenzielle Investoren. Und dennoch müssen die Banken ihre Kapitalbasis dringend stärken, denn die Zeit, die ihnen die Regulatoren dafür lassen, ist knapp, ein weiteres Hinauszögern keine Option. Was aus eigener Kraft möglich ist, sollte getan werden. Gewinne, wenn sie denn anfallen, müssen einbehalten, statt in Form von Boni und Dividenden ausgeschüttet zu werden. Bilanzen müssen zügig von sämtlichem Ballast befreit und somit gekürzt werden. Und wenn dies nicht ausreicht, darf auch der Gang an den Markt kein Tabu sein. Gerade die Turbulenzen dieser Tage zeigen, wie wertvoll ein ausreichender Kapitalpuffer ist: Externe Schocks in Form von Konjunktursorgen, Tiefstzinsen oder eingetrübter Marktstimmung können abgefedert werden. Zudem ist eine grosszügige Kapitalausstattung auch ein probates Mittel, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Banken, die punkto Kapital schwach auf der Brust sind, werden hingegen beim kleinsten Ungemach so richtig durchgeschüttelt. Eben gerade wie dieser Tage. 2016-02-12 00:00:00 Claudia Aebersold Szalay 274 Auf Kreuzfahrt in Alaska: sechsundzwanzig Gletscher Seeotter, Tümmler und Das Schiff heisst «Klondike Express» und ist ein Katamaran. Mit bis zu 40 Knoten (74 km/h) pflügt es sich durch die Fjorde Alaskas – derart sanft, dass die Schifffahrtsgesellschaft Phillips Cruise den Passagieren eine Garantie abgibt, nicht seekrank zu werden; andernfalls bekommen sie das Geld zurück. Der 40 Meter lange Katamaran fasst 338 Gäste auf drei Decks. Auf einer Fünf-Stunden-Fahrt lässt er nicht weniger als 26 Gletscher in allen Formen, Längen und Ausprägungen an den Passagieren vorbeiziehen. Und nicht nur das: Auch das Versprechen, Einblick in eine einmalige Fauna zu erhalten, wird eingelöst. An Bord ist Rangerin Kathleen vom Chugach National Forest, welche die Reisegesellschaft mit ihren unterhaltenden Ausführungen bei Laune hält. Da heisst es dann zum Beispiel, man solle nach einem Vogel Ausschau halten, der aussehe wie eine Krähe, die eine Karotte rauche. Gemeint ist der Klippen-Austernfischer, der seinen kräftigen langen roten Schnabel benutzt, um Muscheln, Meeresschnecken und Krebse aus ihren Panzern zu hacken. Wasserfälle, vor denen Schwärme von Seevögeln kreisen, stürzen sich mit Getöse von den Felsen in den Fjord. An unbewohnten kleinen Inseln vorbei geht es zunächst durch den Passage Canal, bis sich dieser zu einem weiten Gewässer, dem Port Wells, öffnet. Der Prince William Sound wird vom Chugach National Rainforest eingerahmt, dem nördlichsten Regenwald Amerikas. Wir befinden uns in einer der seismisch aktivsten Regionen der Welt. Die friedliche Stimmung lässt kaum erahnen, dass der Prince William Sound in jüngster Geschichte Schauplatz von zwei Katastrophen war: Am 27. März 1964 ereignete sich im Sound das bis anhin stärkste Erdbeben der USA mit einem Wert von 9,2 auf der RichterSkala. Es ging als «Karfreitagsbeben» in die Geschichte ein und forderte 131 Menschenleben, fast alle durch Tsunami-Wellen, welche die Fjorde heimsuchten und eine maximale Höhe von 67 Metern erreichten. Im März 1989 lief sodann der Öltanker «Exxon Valdez» rund 90 Kilometer von Whittier entfernt am Bligh Reef auf Grund. 40 000 Tonnen Rohöl verseuchten 2000 Kilometer Küste. Hunderttausende Fische und Seevögel gingen zugrunde. Spuren des Unglücks sind heute aber nicht mehr zu sehen. Bevor die ersten Gletscher erreicht werden, wird die Zeit für das Mittagessen genutzt. Es gibt Fish and Chips aus der Bordküche: frittierten Heilbutt, Kartoffeln und Salat. Bei der Fahrt um Esther Island herum in die enge Esther Passage wird klar: Wir sind nicht allein. Zahlreiche Boote lokaler Fischer säumen den Weg. Als der «Klondike Express» in den College Fjord einbiegt, tauchen in der Ferne die ersten gigantischen Gletscher auf. Das Eis schimmert in allen erdenklichen Schattierungen zwischen Weiss und Dunkelblau. Im Wasser treiben nun vermehrt Eisschollen. Sie dienen einem Seehund und einer Gruppe von Seeottern als Rastplätze. Rund um das Schiff tauchen alsbald weitere Gruppen der bis zu 1,5 Meter langen Tiere auf. Auf dem Rücken schwimmend, beobachten sie die Touristen an Bord. Jungtiere sitzen auf den Bäuchen ihrer Mütter. Die klugen Seeotter benützen Steine als Werkzeuge, um Muscheln zu öffnen, und können laut Rangerin Kathleen bis zu 80 Meter tief tauchen. Die Gletscher im College Fjord tragen Namen wie Barnard, Smith, Dartmouth, Yale oder Downer. Die Namen wurden ihnen während einer Expedition des amerikanischen Eisenbahn-Tycoons Edward Harriman verliehen. Überragt werden alle vom mächtigen Harvard-Gletscher am Ende des Fjords, dem zweitgrössten Gletscher im Prince William Sound. Seine Eisdecke ist 90 Meter hoch und endet auf einer Breite von 2 Kilometern im Fjord. Die eindrücklichste Kulisse erwartet uns dann aber etwas später im Harriman Fjord, wo der Katamaran ganz nah an den pittoresken Barry-Gletscher heranfährt, von dem immer wieder Teile ins Meer abbrechen. Zeuge des sogenannten Kalbens zu werden, bleibt uns an diesem Tag aber vergönnt. Wie die Rangerin erklärt, hat die Klimaerwärmung auch hier ihre Spuren hinterlassen. Noch im Jahr 2003 waren etwa der Cascade- und der Coxe-Gletscher miteinander verbunden. Heute befinden sich ihre Enden in kilometerweiter Entfernung zueinander. Über einer Höhle nahe am Barry-Gletscher klettern Bergziegen behende die Felswand hinauf. Überhaupt beschert uns der Ausflug zahlreiche Begegnungen mit der hiesigen Tierwelt: Auf der Rückfahrt werden wir von Tümmlern eskortiert, und der letzte Stopp, bevor wir wieder im Hafen von Whittier einfahren, erfolgt vor der Kittiwake Bird Rookery, einem Felsband, auf dem an die zehntausend Seevögel brüten. Hunderte nervöser Seemöwen erfüllen den Abend mit schrillem Gekreische. Der Grund: Ein Weisskopfseeadler hat sich eine von ihnen geschnappt und ist gerade dabei, seine Beute auf einem Felsvorsprung in ihre Einzelteile zu zerlegen. Der Kapitän fährt mit dem Schiff nahe heran, so dass die Touristen einen Blick auf das makabre Schauspiel erhaschen können. Die «26 Glacier»-Kreuzfahrten werden nur zwischen Mai und September durchgeführt und können auch in Kombination mit der Alaska Railway ab Anchorage gebucht werden. Wer Glück hat, kann dabei Schwarzbären, Orcas oder Buckelwalen begegnen. Phillips Cruises Der Autor war auf Einladung von Visit Anchorage in Alaska. tom. ⋅ Das Städtchen Whittier, Ausgangspunkt der 26-Gletscher-Kreuzfahrt, ist eine sehr spezielle Gemeinde, denn praktisch die ganze Bevölkerung wohnt in ein und demselben Gebäude. Wer die Ortschaft am Prince William Sound auf dem Landweg erreichen möchte, tut gut daran, seine Ankunftszeit klug zu planen. Denn das Städtchen mit seinen rund 220 Einwohnern ist nur durch den 4050 Meter langen Anton-Anderson-Memorial-Tunnel zu erreichen. Der Tunnel wird sowohl von Autos als auch von der Eisenbahn in beiden Richtungen genutzt. Da er aber sehr eng ist, ist er nur einspurig befahrbar. Jede halbe Stunde wird die Fahrtrichtung gewechselt. In der Nacht wird der Tunnel komplett geschlossen. Es ist der längste kombinierte Bahn-Strassen-Tunnel Nordamerikas und der zweitlängste HighwayTunnel auf dem Kontinent. Kommt man aus dem Tunnel heraus, sieht man schon von weitem eine weitläufige Hafenanlage und zwei grosse, hässliche Betongebäude, welche das Ortsbild prägen: das Buckner Building und die Begich Towers. Während das Buckner Building seit Jahren leer steht und von der Natur zurückerobert wird, wohnt praktisch die ganze Bevölkerung des Ortes im 14-stöckigen Begich-Block, der bis in die frühen 1960er Jahre vom Militär genutzt wurde. Im Eingangsbereich fallen Anschlagbretter mit Verlautbarungen und bunten Zetteln auf, auf denen offizielle Mitteilungen stehen oder die Hausbewohner sich gegenseitig Dienstleistungen anbieten. Praktisch die ganze Dorfinfrastruktur befindet sich unter einem Dach: Im Erdgeschoss gibt es ein Postbüro, einen Lebensmittelladen, einen Waschsalon, eine Polizeistation, die Gemeindeverwaltung und das Büro des Bürgermeisters. Im Untergeschoss findet sich sogar eine kleine Kirche. Die Schule im Nebengebäude ist durch einen unterirdischen Tunnel mit dem Block verbunden. Nach Auskunft einer Frau, die wir zufällig getroffen haben, kann man hier leben, ohne das Gebäude je verlassen zu müssen, was einige Begich-Bewohner im Winter auch praktizieren. Viele von ihnen haben Fernrohre, um vom Fenster aus die Wale in der Bucht zu beobachten. Whittier wurde während des Zweiten Weltkriegs zunächst als geheime Militärbasis unter dem Namen Camp Sullivan gegründet. 1943 errichtete die Armee dort einen Hafen und eine Bahnstation. Im Jahr 1964 wurde der Ort durch das sogenannte Karfreitagsbeben stark beschädigt, dreizehn Einwohner starben. Heute ist Whittier im Sommer vor allem TouristenTreffpunkt und ein sehr beliebter Anlegehafen für Kreuzfahrtschiffe. Zudem ist das Städtchen Ausgangspunkt des Denali-Expresses, einer Nonstop-Bahnverbindung in den DenaliNationalpark. 2016-02-12 00:00:00 Tom Felber 275 Umstrittener Kirchenmann: Kantonalkirchen empören sich über den Nuntius Noch kein halbes Jahr ist der neue Botschafter des Papstes im Amt, und bereits hat Erzbischof Thomas Gullickson weite Kreise der katholischen Kirche in Aufruhr versetzt. So empfiehlt der Kirchenmann, Pfarreien einfach zu schliessen, die gegenwärtig keinen Priester haben, wie dies in seiner Heimat USA erfolgreich gemacht werde. Für Empörung sorgt in liberalen Kreisen auch Gullicksons über sein Blog verbreitete Empfehlung für eine Neuübersetzung der ultramontanen Kampfschrift «Liberalismus ist Sünde». Nicht zur Beruhigung beitragen dürfte, dass Gullickson jüngst einen Artikel twitterte, in dem Kardinal Juan Luis Cipriani Thorne die Uno als «Herodes mit Krawatte» bezeichnet. Der Erzbischof von Lima reagierte damit auf die Aufforderung der Vereinten Nationen, dass die vom Zikavirus betroffenen Staaten die Tötung ungeborener Kinder erlauben sollten. «Es reicht!», meinte Ende Januar die Allianz gleichen Namens, nachdem mehrere Zeitungen und die «Rundschau» von SRF über die Aktivitäten des Nuntius berichtet hatten. Das Bündnis besteht aus katholischen Gruppen, die sich für eine befreiende und solidarische Kirche einsetzen. Markus Arnold, Theologe und Studienleiter des Religionspädagogischen Instituts der Universität Luzern, fordert in einem Brief an Bundespräsident Johann SchneiderAmmann die Landesregierung auf, im Vatikan für eine Absetzung des Nuntius zu intervenieren. «Für mich ist wichtig, dass man in Bern weiss, dass hier ein Ultramontanist und damit ein Hassprediger des 19. Jahrhunderts den religiösen Frieden in der Schweiz gefährdet», sagt Arnold, der bis 2011 Präsident der CVP des Kantons Zürich war. Simone Curau-Aepli ihrerseits erhofft sich Unterstützung von Parteikollegin Doris Leuthard. «Die Zeit drängt», sagt das Vorstandsmitglied des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes. Bald wird Gullickson nämlich eine Schlüsselrolle für eine wichtige Weichenstellung in der katholischen Kirche der Schweiz spielen. 2017 feiert der Churer Bischof Vitus Huonder seinen 75. Geburtstag und wird beim Vatikan sein Rücktrittsgesuch einreichen. Wer ihm nachfolgt, bestimmt der Nuntius ganz wesentlich mit (siehe Kasten). «Nach Bischof Haas und Bischof Huonder darf dem Bistum schlicht nicht nochmals ein Hirte zugemutet werden, der spaltet statt Brücken baut», schreibt die Allianz. Im Bistum Chur verfolgt man die Aktivitäten des päpstlichen Botschafters daher mit Argusaugen. Die Präsidenten der Biberbrugger Konferenz, der Vereinigung der Kantonalkirchen von Glarus, Graubünden, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zürich, suchen nun das Gespräch mit dem Nuntius. «Wir wollen wissen, ob der Nuntius unser Kirchenrecht kennt. Deshalb haben wir nun einen Mittelsmann damit beauftragt, die Fühler auszustrecken», erklärt Werner Inderbitzin, Präsident der Katholischen Kantonalkirche Schwyz. So einfach gestaltet sich die Kontaktaufnahme mit den kirchlichen Würdenträgern nämlich nicht. «Von seinem Vorgänger wurde uns nicht einmal der Eingang von Briefen bestätigt», weiss Inderbitzin. Trotzdem versucht es die Katholische Kirche Region Bern auf dem Postweg. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief schreiben ihre Seelsorger dem undiplomatischen Diplomaten, die Schliessung von Pfarreien in der Region Bern wäre «seelsorgerisch unklug». Ausserdem heisst es in dem Schreiben: «Gerne wünschen wir Ihnen die nötige Feinfühligkeit, damit es Ihnen gelingt, die Realität unserer Kirche Schweiz besser wahrzunehmen.» Thomas Gullickson hält sich momentan mit Medienauftritten zurück und will die spezielle Situation der katholischen Kirche in der Schweiz besser kennenlernen. Auch auf eine Anfrage für ein Gespräch mit der NZZ will er zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht eingehen. Die besorgten Katholiken, die sich in den letzten Wochen zu Wort gemeldet haben, sind sich bewusst, dass der Bundesrat kaum in dieser Angelegenheit intervenieren wird. Die Antworten von Schneider-Ammann und Leuthard stehen denn auch noch aus. Doch auch bei den Politikern der Kantone des Bistums Chur finden die progressiven Kräfte wenig Unterstützung. «Wir stellen fest, dass sich die Situation gegenüber der Ära Haas geändert hat», sagt Inderbitzin, der von 1992 bis 2004 in der Schwyzer Regierung sass. Dass der umstrittene Wolfgang Haas 1997 zum Erzbischof von Vaduz «wegbefördert» wurde, war neben innerkirchlichen Protesten nicht zuletzt der Politik zu verdanken. Die Kantonsregierungen machten damals Front gegen den ungeliebten Kirchenmann, und 1996 intervenierte Bundesrat Flavio Cotti erfolgreich wegen des Zerwürfnisses beim Vatikan. Sowohl Markus Arnold wie auch Werner Inderbitzin führen die heutige Situation auf ein wachsendes Desinteresse der Politiker zurück. Die Säkularisierung sei weiter fortgeschritten, und die Lust, sich in kirchlichen Angelegenheiten zu exponieren, sei gering. Dazu kommt, dass zwischen Huonder und einigen Kantonen ein Nichtverhältnis besteht. So weilte der Bischof von Chur offenbar noch nie in offizieller Mission, also etwa für eine Firmung, in Obwalden. Im Kanton Zürich hält sich die Lust auf Auseinandersetzungen in Grenzen, weil man auf ein eigenes Bistum hofft. Der Luzerner Alt-Regierungsrat Anton Schwingruber befürchtet, dass letztlich die besondere staatskirchenrechtliche Struktur der Schweiz in Gefahr ist. Diese beruht auf dem dualen System von Pfarrei und Kirchgemeinde. «Angesichts der fast zerstörerischen Kräfte, die hier am Werk sind, müsste die Politik nicht nur hellhörig werden, sondern eingreifen», meint Schwingruber warnend. 2016-02-12 00:00:00 Erich Aschwanden 276 Kulturelles Fest in Winterthur: Nachfolge-Anlass der «AfroPfingsten» darf stattfinden «Eine Welt in Winterthur» kommt der Realisierung einen Schritt näher. Die Stadtpolizei Winterthur hat die Durchführung des Nachfolge-Anlasses der «Afro-Pfingsten» bewilligt, wie Hans Wüst, Leiter Veranstaltungen bei der Stadtpolizei, auf Anfrage sagt. Den Verantwortlichen schwebt vor, an Pfingsten ein buntes Festival zu organisieren. Die Erlaubnis gelte für einen Markt mit bis zu 280 Ständen und eine kleine Konzertbühne auf demselben Gelände, ergänzt Wüst. Die Standbetreiber dürfen sich in der Altstadt rund um die Stadtkirche verteilten. «Wir legen grossen Wert auf die Sicherheit. Das heisst zum Beispiel, dass schmale Gassen nicht mit Ständen belegt sein dürfen», erläutert Wüst. Sonst würden dieselben Auflagen gelten wie bisher für die «Afro-Pfingsten». Konkret müssen die Veranstalter unter anderem Rücksicht nehmen auf die Anwohner und Auflagen zum Gesundheits- und Gewässerschutz erfüllen. Wie hoch die Gebühren sind, die Organisator Daniel Bühler entrichten muss, will die Stadt nicht sagen. Ebenfalls nicht kommuniziert wird, ob Bühler die Gebühren im Voraus zahlen muss, wie die Stadt dies ursprünglich verlangt hat. Die «Afro-Pfingsten» hatten in den letzten Jahren einen Schuldenberg von 700 000 Franken angehäuft. Im Herbst gaben die Betreiber an, aus finanziellen Gründen auf eine erneute Durchführung zu verzichten. Das war der Moment, als Bühler aktiv wurde. Er hatte die «AfroPfingsten» vor 25 Jahren mitgegründet. Das neue Festival soll nicht mehr nur der afrikanischen Kultur Platz bieten, sondern einen breiteren Fokus haben und auch aktuelle Themen aufgreifen. Bühler selber wollte sich am Donnerstag nicht zum derzeitigen Stand des Projektes äussern. Er verwies auf eine Medienkonferenz vom kommenden Montag. 2016-02-12 00:00:00 Johanna Wedl 277 Schweizer Asylpolitik: Behörden treffen Abklärungen in Eritrea Politiker rennen mit Forderungen nach vertieften Abklärungen der Schweizer Behörden in Eritrea offene Türen ein. Laut gut informierten Quellen ist bereits für März eine sogenannte Fact-Finding-Mission des Staatssekretariats für Migration (SEM) im afrikanischen Staat geplant – vorbereitet also, lange bevor einige Schweizer Politiker das Land diese Woche bereist haben, um sich ein eigenes Bild zu machen. Bei der behördlichen Mission soll es um technische Abklärungen gehen, unter anderem auch betreffend die Situation in den Gefängnissen, zu denen die Politiker gemäss ihren eigenen Aussagen keinen Zugang hatten. Das SEM äussert sich nicht spezifisch zur geplanten Mission. Es hält lediglich fest, dass es bei Bedarf Reisen in die wichtigsten Herkunftsländer von Asylsuchenden unternehme. Daten, Ziele, Teilnehmer und Gesprächspartner würden nicht im Voraus kommuniziert – aus Sicherheitsgründen und um eine reibungslose Vorbereitung und Durchführung sicherzustellen. Grundsätzlich dienten solche Missionen aber dazu, Informationen zu den Herkunftsländern vor Ort zu überprüfen und gegebenenfalls zu präzisieren. Zu diesem Zweck habe das SEM in den letzten Jahren «mehrere Dienstreisen nach Eritrea sowie in die Lager eritreischer Flüchtlinge im Sudan und in Äthiopien durchgeführt». Der Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi, aber auch die grüne Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli sowie SP-Nationalrätin Yvonne Feri haben nach ihrem Aufenthalt in Eritrea mit Schilderungen in diversen Medien – gewollt oder ungewollt – Zweifel daran aufkommen lassen, dass die Menschenrechtslage in diesem afrikanischen Land tatsächlich so schlimm sei, wie sie derzeit von den Schweizer Behörden, aber auch von internationalen Organisationen wie etwa der Uno eingeschätzt wird. Aufgrund dieser Einschätzungen erhalten die meisten eritreischen Asylsuchenden einen positiven Asylbescheid oder werden vorläufig aufgenommen. Aeschi forderte schliesslich explizit eine Fact-Finding-Mission, und zwar eine «auf höchstem Niveau». Der erste Teil seiner Forderung scheint nun obsolet; allerdings ist gemäss zuverlässigen Informationen nicht vorgesehen, dass auch hochrangige Beamte an der Mission teilnehmen. Das SEM betont, dass solche Reisen «nur eine der Quellen für Informationen zu den Herkunftsländern darstellen». Die Lage werde nie allein anhand von Reiseerkenntnissen eingeschätzt. Gemäss dem Aussendepartement hält sich auch der Schweizer Botschafter, der im Nachbarland Äthiopien stationiert ist, regelmässig in Asmara, der Hauptstadt Eritreas, auf. Eduard Gnesa, der Sonderbotschafter für internationale Migrationszusammenarbeit, hält auf Anfrage fest, dass «die Erkenntnisse der Politiker jenen des Bundes nicht widersprechen». Auch Migrationsspezialisten des Bundes hätten sich auf Dienstreisen in Eritrea ohne Überwachung bewegen können. Hingegen hätten sich die Politiker just «zu den wichtigen Fragen und menschenrechtlichen Themen, die im Asylverfahren relevant sind, nicht geäussert». Dazu gehörten etwa die Rechtssicherheit, der Nationaldienst und die Gefängnisse. In offiziellen Gesprächen mit der Schweiz hätten die eritreischen Behörden bisher zudem stets betont, dass Zwangsrückführungen nicht möglich seien. 2016-02-12 00:00:00 Heidi Gmür, Bern 278 Der alpine Weltcup in Japan: Eine andere Skiwelt Im Tourneeplan der Weltcup-Skifahrer stehen die immer gleichen Orte, die Teams wohnen in den immer gleichen Hotels. Da kommt etwas Abwechslung nicht ungelegen. Die Abfahrer lernten letzte Woche Südkorea und die SpeedStrecken der Olympischen Winterspiele 2018 kennen; die Techniker fahren am Samstag und Sonntag in Yuzawa Naeba Riesenslalom und Slalom. Sie sind in eine fremde Skiwelt eingetaucht. Am Fuss der Pisten steht ein Hotelkomplex à la Las Vegas: 1224 Zimmer, mehr als 20 Restaurants, eine Skihalle für Kinder. Der Zielraum des recht einfachen Rennhangs liegt direkt vor dem Hotel, die Fahrer können die Läufe quasi vom Fenster aus besichtigen. Am Mittwoch lachte ihnen im frischen Powder das Herz, Training in den Toren ergab wegen des Neuschnees wenig Sinn – Waldabfahrt statt Stangenwald. In Yuzawa Naeba hatten 1973 und 1975 die ersten Weltcup-Rennen in ganz Asien stattgefunden, in einer Zeit, als die Serie erst den Alpenraum, Skandinavien und Nordamerika erschlossen hatte; in einer Zeit, als die August-Weltmeisterschaften 1966 in Chile als grösste Extravaganz galten – und niemand auf die Idee gekommen wäre, dass Peking einmal den Zuschlag für Olympische Winterspiele bekommen könnte. Japan ist ein Land mit einer ansehnlichen Ski-Kultur, Gefallen am Rennsport fand das Volk während der Winterspiele 1972 in Sapporo. Es folgten Weltcup-Rennen in Yuzawa Naeba, Furano, Shiga Kogen, Morioka und Hakuba, es folgten vor allem Weltmeisterschaften 1993 in Morioka und 1998 in Nagano nochmals Winterspiele mit Skirennen in Shiga Kogen und Hakuba. Doch seit 2006 haben in Japan keine Rennen mehr stattgefunden. Der Weltcup hat sich seit je nur dort etabliert, wo seine Protagonisten herkommen. Und da hat Japan wenig zu bieten, in den Startlisten tauchen mit Naoki Yuasa und Emi Hasegawa nur ein Japaner und eine Japanerin auf, beide im Slalom, er als Nummer 40, sie als Nummer 43. 2016-02-12 00:00:00 Philipp Bärtsch 279 Illegale Autorennen: Tempoexzesse jenseits der Grenze Am Abend des ersten Weihnachtstags fuhr, von Basel kommend, eine Gruppe PS-starker Autos mit Schweizer Kennzeichen auf der A 5 Richtung Norden. Bald formierten sie sich zum Rennen : Mindestens zwei der Wagen blockierten die Autobahn für nachfolgende Autos, indem sie nebeneinander auf beiden Fahrspuren fuhren und bis auf 40 Kilometer pro Stunde herunterbremsten. Die anderen Wagen der Gruppe, die sich vor ihnen befanden, beschleunigten nun auf Höchsttempo. Danach rasten die blockierenden Fahrzeuge hinterher. Das Manöver wiederholte sich mehrmals. Bei Bad Krozingen, 50 Kilometer von Basel entfernt, nahm die rasende Gruppe die Aus- und Einfahrt, um auf der Autobahn wieder zurückzupreschen. Andere Verkehrsteilnehmer meldeten den Vorgang, doch die Polizei erwischte die Raser nicht. Es war der letzte von zahlreichen derartigen Vorfällen im vergangenen Jahr auf grenznahen deutschen Strassen. Drei Autobahnen führen dort von der Schweizer Grenze nach Norden: Neben der A 5 Richtung Freiburg die A 81 nach Stuttgart und die A 96 nach Memmingen. Hinzu kommt die Querverbindung A 98 von Lindau dem Bodensee entlang Richtung Schaffhausen. Auf allen Strecken und auch auf Landstrassen kommt es immer wieder zu organisierten Raserexzessen, wie die zuständigen Polizeipräsidien Freiburg und Konstanz bestätigen. Dabei handle es sich meist um abgesprochene Rennen, ausschliesslich mit Wagen der Premium-Klasse. Auffallend oft sind Schweizer beteiligt. «Wir möchten hier nicht von ‹Rasertourismus› sprechen», kommentiert Dietmar Ernst vom Polizeipräsidium Freiburg. Aber anscheinend verspürten «einige PS-verliebte Zeitgenossen Langeweile und suchen ihren ‹Kick› in solchen Geschwindigkeitsduellen». Ernst nennt die Rennen «in höchstem Mass gefährlich, rücksichts- und verantwortungslos». Und sie sind, selbst bei fehlendem Tempolimit auf deutschen Autobahnen, illegal. Allerdings kommt die Polizei öfter zu spät. Eine 24-Stunden-Überwachung der Autobahnen sei mangels Personal nicht möglich, sagt Dietmar Ernst. Entsprechend bleiben manche der illegalen Rennen ohne Sanktionen. Solche könnten nur ausgesprochen werden, wenn Beweis-erhebliches Material vorliege. Immerhin arbeiten deutsche und schweizerische Behörden zusammen, eine spezifische Datenbank sei angelegt worden. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Konstanz kommt es vor allem auf der A 81 zwischen Singen und Engen und der A 98 Richtung Stockach zu illegalen Autorennen. 2015 wurden auf diesen Abschnitten 23 Rennen gemeldet. Die Ermittlungen hätten immerhin zu 29 Anzeigen und in 10 Fällen zu Strafanzeigen geführt. Wie viele davon Schweizer betrafen, kann der Sprecher des Konstanzer Präsidiums, Bernd Schmidt, mangels entsprechender Statistiken nicht sagen. Die Bussen würden aber auch bei Schweizern erhoben, verhängte Fahrverbote im Rahmen der Rechtshilfe durchgesetzt. Die Führerscheine mussten im letzten Sommer beispielsweise zwei Schweizer Raser abgeben, die bei Stockach an einem illegalen Rennen teilgenommen hatten und im Zuge der Fahndung erwischt wurden. Noch schlechter erging es zwei Rasern aus Basel-Stadt und dem Aargau : Sie verursachten bei einem Privatrennen mitten im badischen Rheinfelden einen Unfall. Der eine Fahrer wurde verletzt, gegen beide wurde ein Strafverfahren eröffnet. 2016-02-12 00:00:00 Jörg Krummenacher, St. Gallen 280 Kleine Eiszeit in der Spätantike: Der Klimawandel als Triebkraft gesellschaftlicher Umwälzungen Eine anhaltende Abkühlung des Klimas könnte jene gravierenden sozialen Umwälzungen verstärkt oder sogar mitausgelöst haben, die im sechsten und siebten Jahrhundert nach Christus die Geschichte Europas und Asiens prägten: Damals häuften sich in vielen Regionen Missernten und Hungersnöte, die Pest raffte die Bevölkerungen ganzer Landstriche dahin. Das Römische Reich zerfiel, und in die von den Römern verlassenen Gebiete im Osten Europas wanderten Siedler aus den Karpaten ein. Im Mittelmeerraum gewann der Islam an Einfluss. Diese Ereignisse bringt ein interdisziplinäres Team aus Klimatologen, Historikern und Sprachwissenschaftern unter Leitung von Ulf Büntgen von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) nun mit drastischen klimatischen Veränderungen in Zusammenhang, einer «spätantiken Kleinen Eiszeit». Diese haben die Wissenschafter mittels neuer, äusserst präziser Baumringanalysen dingfest gemacht. 1 Büntgen ist Dendrochronologe und als solcher spezialisiert auf diejenigen Spuren, die Klimaschwankungen in den Jahresringen von Bäumen hinterlassen: In warmen Sommern bilden diese dickere Jahresringe aus, während sich kühle Perioden durch langsameres Wachstum der Ringe in der Struktur des Stammes abzeichnen. Baumringe gehören, vor allem, weil man an ihnen die Temperaturentwicklung einer Region Jahr für Jahr ablesen kann, zu den genauesten natürlichen Archiven, die der Klimawissenschaft zur Verfügung stehen. Im Rahmen der neuen Studie werteten die Forscher um Büntgen Jahresringdaten aus dem russischen Altai-Gebirge aus, die mehr als 2000 Jahre überspannen. Diese ergänzten sie mit vergleichbaren Daten aus den Alpen 2. Die Analyse im Altai stützte sich vor allem auf die Sibirische Lärche, sagt Büntgen, denn von dieser Baumart treffe man dort mehrere hundert Jahre alte Exemplare an. Andererseits habe man das Holz der Lärchen seit der Antike für Gebäude genutzt. Das früher verbaute Holz erlaubt es den Forschern heute, ihre Datensätze noch weiter in die Vergangenheit auszudehnen. Die Jahresringdaten aus Alpen und Altai zeigen, dass die Temperaturen in beiden Regionen – obwohl mehr als 7000 Kilometer voneinander entfernt – über die letzten 2000 Jahren hinweg auffallend ähnlich verlaufen sind: Auf die Römerzeit folgt eine merkliche Abkühlung, dann die mittelalterliche Warmzeit, um 1600 die «Kleine Eiszeit» und ab 1850 die rezente Klimaerwärmung. Frappierend allerdings ist, dass in beiden Datensätzen die Abkühlung am Ende der Römerzeit abrupt im Jahr 536 einsetzt – und dass diese Kälteperiode länger anhält und deutlich kühler ausfällt als die «Kleine Eiszeit». Als Auslöser dieser «spätantiken Kleinen Eiszeit» kommen deshalb nur Extremereignisse infrage – grosse Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge, die Unmengen Staub und Asche in die Atmosphäre katapultieren und über Jahre die Sonneneinstrahlung abschwächen. Tatsächlich fanden die Forscher in Eisbohrkernen die Signaturen von drei heftigen Vulkanausbrüchen in den Jahren 536, 540 und 547 . 3 Vermutlich hätten diese die starke und weiträumige Abkühlung ausgelöst, verstärkt noch dadurch, dass die Sonne damals im Tiefpunkt ihrer zyklischen Aktivität stand, schreiben die Forscher. Weiter könnte der dämpfende Effekt der Ozeane den Wiederanstieg der Temperaturen auf der Nordhalbkugel bis ins 7. Jahrhundert verzögert haben. Inwieweit die deutlichen klimatischen Veränderungen tatsächlich Treiber der gesellschaftlichen Umbrüche und der Migrationsbewegungen waren, die Geschichte der Spätantike prägten, darüber können die Naturwissenschaften keine Auskunft geben. Die Reaktionen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe auf Veränderungen könnten kaum von einer monokausalen Perspektive aus verstanden werden, schreibt John Haldon vom Departement für Geschichtswissenschaften der Universität Princeton in einem Begleitkommentar zu Büntgens Studie. «Wir können nur deskriptive Vergleiche mit den geschichtlichen Daten anstellen», betont auch Büntgen. Fredrik Charpentier Ljungqvist, Geschichtswissenschafter an der Universität Stockholm, ist überzeugt, dass die klimatischen Veränderungen der Spätantike die historischen Ereignissen wesentlich mitgeprägt haben. Dafür spreche unter anderem, dass auch während der «Kleinen Eiszeit» Abkühlung, Missernten, Pest und verstärkte Migration gleichzeitig auftreten. 1 Nature Geoscience, Online-Veröffentlichung vom 8. Februar 2016 ; 2 Science 331, 578– 582 (2011) ; 3 Nature 523, 543–549 (2015). Der Autorin auf Twitter folgen: Follow @HelgaRietz 2016-02-12 00:00:00 Helga Rietz 281 Skifirma Stöckli: Beweis und Dilemma Übers Wochenende finden in Crans-Montana drei Weltcup-Rennen der Frauen statt – läuten wir diesen Anlass doch mit einem kleinen Ratespiel ein. Welche Skirennfahrerin stand in den letzten vier Rennen dieses Winters stets auf dem Podest? Lindsey Vonn? Nein. Lara Gut? Nein. Viktoria Rebensburg? Kaum zu glauben – aber: ja. Und noch erstaunlicher als der Name der Athletin ist vermutlich die Marke ihrer Ski: Stöckli. Die Schweizer Firma war aus den letzten Jahren Podestplätze en masse gewohnt, die Slowenin Tina Maze hatte Stöckli gross gemacht und umgekehrt. Aber in diesem Winter legt Maze ein Sabbatical ein, und die Stöckli-Chefs waren sich bewusst, dass nicht gerade alles, aber vieles anders wird. 2013 hatte Maze den Gesamtweltcup gewonnen, 2015 verfehlte sie diesen Erfolg um wenige Punkte, und wann immer seit 2009 ein Grossanlass stattfand, sicherte sie sich eine Medaille. Und so ging es Stöckli in dieser Saison um eine Beweisführung: dass es auch ohne Maze so schlecht nicht geht. Hätte kein Podestplatz und gar nichts resultiert, hätte es wohl rasch geheissen, dass Maze «auch mit jedem anderen Ski schnell gewesen wäre», wie Walter Reusser sagt, Geschäftsleitungsmitglied von Stöckli. Diese Behauptung liegt nun weniger nahe, «wir haben die Möglichkeiten, Leute nach vorne zu bringen», sagt Reusser. Rebensburg war freilich schon vor dem Wechsel zu Stöckli 2014 weit vorne, als Olympiasiegerin und Gewinnerin der Disziplinenwertung gehörte sie zu den besten Riesenslalomfahrerinnen. Aber bei Stöckli ist die Deutsche auch eine stets bessere Speed-Fahrerin geworden, und in den letzten Wochen schaffte sie, was ihr bisher nie gelungen war: Podestplätze in drei Disziplinen in derselben Saison (Riesenslalom, Super-G, Abfahrt). In der Abfahrt fuhr Rebensburg lange in etwas eigenwilliger Position, sie sass weit hinten, manchmal entstand fast der Eindruck, sie kippe gleich um. Auf Stöckli indes scheint sie sich als Abfahrerin so wohl zu fühlen wie nie. Es war ihre 31. Weltcup-Abfahrt, aber erst die dritte auf Stöckli-Ski, als sie Ende 2014 erstmals auf einem Abfahrtspodest stand. Rebensburgs Premiere gründete auch darin, dass die Firma mit Maze jahrelang Basisarbeit geleistet und Erfahrungswerte gesammelt hatte. Die gestiegene Vielseitigkeit macht Rebensburg theoretisch zur Aspirantin auf den Gesamtweltcup, doch sie gilt als Fahrerin, die weniger plant und mehr nimmt, was kommt. Was kommt? Für Stöckli gibt's quasi stille Reserven. Im Zuge von Mazes Ankündigung einer Auszeit wechselte im letzten Frühling Julia Mancuso zu Stöckli, doch die Amerikanerin fährt in dieser Saison wegen einer Hüftoperation kein einziges Rennen. Und es gibt die grosse Frage um Maze, was auf ihr Sabbatical folgt – Rückkehr oder Rücktritt? Nur wenige wissen, wie die 32-Jährige wirklich denkt, und wenn Maze durchblicken lässt, dass sie den WeltcupZirkus und das Skifahren an sich vermisst, aber nicht den Rennsport, so mag es kompliziert klingen, aber einen Zwiespalt zeigen, den viele Profisportler kennen. Vermutlich hat sich Maze längst entschieden, aber die Kommunikation still ausgebrüteter Beschlüsse fiel ihr noch nie leicht, und manchmal weiss sie wohl selber nicht, was sie vom Entscheid halten soll. Im Fall eines Comebacks ist durchaus möglich, dass sie mehr auf Speed als auf technische Disziplinen setzen würde. Gerade vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob Stöckli in ein Dilemma geriete – ins Dilemma, wem der grösste Fokus gälte. Maze, der Stöckli so viel zu verdanken hat? Mancuso, die einst als Maze-Ersatz verpflichtet worden war und mit Stacey Cook den langjährigen Maze-Servicemann zugeteilt bekam? Oder Rebensburg, die Maze in dieser Saison nahezu vergessen macht und manchmal Vonn und Gut übertrumpft? Maze, Mancuso, Rebensburg – es ist das nächste Ratespiel. 2016-02-12 00:00:00 Benjamin Steffen, Crans-Montana 282 Bibliotheken ohne Bücher?: Über eine Zukunftsvision, die ein Horrorszenario sein könnte Es gehört zur Aufmerksamkeitsökonomie der umkämpften Medienöffentlichkeit, sich mit steilen Thesen in Stellung zu bringen. Beispielsweise waren es vor ungefähr zehn Jahren einige vorlaute Internet-Gurus, die den Tod des gedruckten Buches in kürzester Frist voraussagten. Sie haben sich allesamt blamiert. Dem gedruckten Buch geht es erstaunlich gut, und das wird auch für längere Zeit so bleiben. Warum? Weil es zahllose Leserinnen und Leser gibt, die lieber ein gedrucktes Buch nach Hause tragen und lesen, als die Lizenz für ein EBook zu erwerben, die ihnen jederzeit wieder entzogen werden kann; und überdies mögen sie es nicht, beim Lesen Datenlieferanten für die grossen Unternehmen des Informationskapitalismus zu sein. Solange Menschen gedruckte Bücher lesen, wird es Bibliotheken geben, denn deren Auftrag war und ist es, diese Bücher zu sammeln, Interessenten zur Verfügung zu stellen und aufzubewahren, damit sie auch in hundert Jahren noch auffindbar und lesbar sind. Neben Museen oder Archiven sind Bibliotheken die Orte, die für die Zeitgenossen da sind und zugleich weit über die eigene Zeit hinausweisen. Ihre Logik richtet sich auch auf eine nicht genau definierte Zukunft aus. Das macht die Arbeit von Bibliothekaren so reizvoll wie schwierig, denn keine Bibliothek kann alle Bücher sammeln. Doch Leser der Zukunft werden es zu würdigen wissen, wenn eine Bibliothek etwa über einen reichhaltigen Bestand zum Thema Internet und Digitalkultur im frühen 21. Jahrhundert verfügt. Durch die digitale Revolution sind vollkommen neue Aufgaben auf die Bibliotheken zugekommen. Sie lassen, wenn möglich, ihre Bestände digitalisieren, schaffen E-Books an und richten Informations- und Kommunikationsräume ein – ohne hoffentlich nur noch ein Ort des unausgesetzten Palavers zu sein. Denn ein Ort, an dem nur geredet und nicht mehr gelesen bzw. geforscht wird, ist eine Agora, keine Bibliothek. Auf Universitätsbibliotheken wiederum kommen aufgrund der massiven Veränderungen des akademischen Publikationswesens besondere Herausforderungen zu. Einerseits verfügen sie über Repositorien, in denen die Publikationen ihrer Wissenschafterinnen und Wissenschafter abgelegt werden, andererseits bieten sie sich als Informationsdienstleister an, weil sich die Forschenden im digitalen Publikationsdschungel nicht mehr zurechtfinden. Unerfreulich für die öffentlich finanzierten Bibliotheken ist nur, dass sie nicht die einzigen Anbieter solcher Leistungen sind, denn längst haben die zu globalen Informationsunternehmen mutierten wissenschaftlichen Verlage genau solche Angebote im Portfolio. Und weil in der digitalen Welt die Privatwirtschaft den öffentlich geförderten Bemühungen noch immer haushoch überlegen war, ist es nicht auszuschliessen, dass in einem Szenario ausschliesslich digitaler Dienstleistungen Universitätsbibliotheken – oder wie immer man sie dann nennen mag – völlig überflüssig werden. Diese beunruhigende Aussicht ist nicht der einzige Grund dafür, dass die Anschaffung gedruckter Bücher für Bibliotheken keineswegs hinfällig ist, wie es der neue Direktor der ETH-Bibliothek, Rafael Ball, aber anzunehmen scheint (siehe «NZZ am Sonntag» vom 7. 2. 16). Erstens gibt es nicht nur «gewöhnliche» Leser, sondern auch zahlreiche Wissenschafter, die lieber mit gedruckten Büchern als mit Digitalisaten arbeiten. Ein Bibliothekar, der die Forderung aufstellt, man solle endlich die Hemmungen vor elektronischen Büchern überwinden, und der darüber hinaus Bibliotheken zu quasi bücherfreien Zonen erklärt, hat nicht nur seinen Beruf verfehlt, er mischt sich auch in Forschungspraktiken ein, die ihn gar nichts angehen. Käme irgendein Universitätspräsident auf die Idee, von Physikern oder Chemikern zu fordern, auf Experimente zu verzichten und nur noch Simulationen durchzuführen? Wohl kaum. Analog dazu gilt: Wenn eine Bibliothek keine Literatur mehr anschafft und sie denjenigen Wissenschaftern kostenlos zur Verfügung stellt, die sie benötigen, dann ist sie keine Forschungsbibliothek mehr, sondern ein Forschungsverhinderungsinstrument. Zweitens gibt es eine lang anhaltende und offene Diskussion über die langfristige Haltbarkeit von Digitalisaten. Es ist grossartig, dass Altbestände bedeutender Bibliotheken auf digitalem Wege einsehbar sind, aber werden diese Digitalisate in zweihundert Jahren noch lesbar sein? Und wie viel Geld werden Bibliotheken in Zukunft investieren müssen, um ihre digitalen Bestände lesbar zu halten? Was geschieht mit den rein digitalen Publikationen? Gerade auf die Naturwissenschaften kommen hier besondere Herausforderungen zu. Da ihre akademischen Veröffentlichungen inzwischen fast vollständig rein digital vorliegen, ist es nicht auszuschliessen, dass sie sich damit längerfristig aus dem kulturellen Gedächtnis der Menschheit ausklinken. Gut möglich, dass in zweihundert Jahren niemand mehr genauer erforschen kann, was Informatiker und Teilchenphysiker im Jahr 2016 getrieben haben. Die höchst unsichere Haltbarkeit digitaler Produkte zwingt jeder Bibliothek die Frage auf, wie sie es mit ihren Buchbeständen halten soll. Zugegebenermassen sind nicht alle Bestände so kostbar wie etwa diejenigen der Bibliotheken in St. Gallen, Basel oder Wolfenbüttel; und es ist auch richtig, dass seit Beginn des Buchdrucks viel «Mist» publiziert worden ist (auch von Bibliothekaren), aber was folgt daraus? Mit dem bibliometrischen Geigerzähler durch die Buchreihen gehen und alles aussondern, was seit zwanzig oder hundert Jahren nicht ausgeliehen worden ist? Wenn das in den 1960er Jahren Mode gewesen wäre, so hätte man wohl die Schriften von Ludwik Fleck, Georg Simmel oder Norbert Elias auf den Müll geworfen. Keine Zeit kann darüber Gewissheit erlangen, was in irgendeiner Zukunft bedeutsam gewesen sein wird. Um aber solche Optionen offenzuhalten, die doch zur Kulturgeschichte der Menschen gehören, benötigen wir Bibliotheken, die Bücher aufbewahren, gerade auch solche, die bisher noch nie ausgeliehen worden sind. Denn es passiert immer wieder, dass genau solche Bücher in irgendeinem Zusammenhang relevant werden. Ich selbst habe vor einigen Jahren für ein Forschungsprojekt eine erhebliche Anzahl ziemlich zweifelhafter Pamphlete aus dem frühen 20. Jahrhundert gelesen, bei denen ich in vielen Fällen wohl der erste Leser war. Ohne diesen «Mist» hätte ich mein Buch über den Zusammenhang von Erziehung, Sexualität und Medien im Wilhelminischen Kaiserreich nicht schreiben können. Es ist also dringend davon abzuraten, sich aus Gründen der Bibliophobie oder Platznot zum Herrn über das Sein oder Nichtsein von gedruckten Büchern aufzuschwingen. Das amputiert das Gedächtnis der Menschheit, erschwert die Forschung der Zukunft bis hin zur Unmöglichkeit und raubt den Bibliotheken ihre jeweilige historisch entwickelte Identität. Um noch einmal auf die mögliche Entbehrlichkeit von Bibliotheken zurückzukommen: Wenn alle sogenannten Inhalte digital aufbereitet und verfügbar sind, werden die Bibliothek der ETH Zürich oder die Burgerbibliothek Bern, längerfristig gesehen, überflüssig. Es würde nämlich ausreichen, einen einzigen nationalen Server zu betreiben, auf dem sich jeder bedienen kann, und alle Bücher des Landes, da sie ja ohnehin niemanden mehr interessieren, in einem gigantischen Alpenbunker zu lagern. Ich bestreite nicht, dass einige innovationsgläubige Technokraten eine solche Lösung attraktiv finden, aber es wäre noch einmal darüber zu reden, ob man in einer Gesellschaft, in der dies Wirklichkeit würde, überhaupt leben möchte. Bücher oder Attrappen von Büchern als Kulisse aufzubauen, um eine Bibliothek zu simulieren, wie es der Direktor der ETH-Bibliothek vorschlägt, ist nicht nur Ausdruck eines um hundert Jahre zu spät kommenden Dadaismus, der also keiner mehr ist. Es ist schlimmer: Die Bildungsinstitution selbst wird zum lächerlichen Kulissenzauber verzwergt, und die Menschen, die etwas auf Bildung, Wissen und Buchkultur geben, werden für so dumm gehalten, dass sie sich damit zufriedengäben. Das spielt letztlich politischen Kräften in die Hände, die auf Bildung, sorgfältiges Abwägen, geduldiges Argumentieren und Sachkenntnis nur zu gerne verzichten, um simple Antworten, Halbbildung und das Spiel auf der Klaviatur der Emotionen an deren Stelle zu setzen. Bibliotheken oder Bücher sind trivialerweise kein hinreichender Schutz gegen Barbarei – ebenso wenig, wie das Internet es ist –, aber Bibliotheken sind in hohem Masse zivilisierte Räume; und weil es davon nicht allzu viele gibt, sollten wir uns ihrer nicht ohne Not entledigen. Prof. Dr. Michael Hagner lehrt Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich. Im vergangenen Jahr ist sein Essay «Zur Sache des Buches» im Wallstein-Verlag erschienen. 2016-02-12 00:00:00 www.nzz.ch 283 Polizeieinsatz bei Versammlungen in Trier-Euren Trier (ots) - Zwei nahezu zeitgleich durchgeführte Versammlungen führten zu einem großen Polizeieinsatz in der Ottostraße. Die Partei AfD hatte zu einer Wahlkampfveranstaltung im "Druckwerk", dem Bürgerhaus des Trierer Stadtteils, eingeladen. Der Verein "Für ein buntes Trier" hatte nahezu zeitgleich zu einer Kundgebung unter freiem Himmel unweit des Veranstaltungsortes aufgerufen. Rund 250 Personen waren dieser Einladung gefolgt. Im "Druckwerk" hatten sich gut 200 Menschen eingefunden. Während es auf der Straße friedlich blieb wurde die Kundgebung im Saal mehrfach durch einzelne Personen oder Personengruppen meist jüngeren Alters lautstark gestört, so dass die Versammlungsleitung mehrere Personen vom weiteren Verlauf ausschließen musste. Zudem wurde die Versammlung einmal unterbrochen. Insgesamt stellte die Polizei 39 Personalien fest. Weiterhin erstattete eine Frau eine Strafanzeige wegen Körperverletzung. Die Ermittlungen dazu wurden aufgenommen. Die Ottostraße war während der Veranstaltungen teilweise für den Verkehr gesperrt. 2016-02-11 23:55:00 www.t-online.de 284 Cora Schumacher: Weinkampf vor Gericht Stars aus Hollywood waren angereist: „American Beauty“ Mena Suvari und FilmBösewicht Robert Davi („The Expendables 3“). Ein Umzugsunternehmer klagt auf 9000 Euro. Er hatte 2015 Coras Möbel von Österreich in eine Kleinstadt bei Düsseldorf transportiert. Doch bezahlt wurde er nie. 2016-02-11 23:39:45 www.bild.de 285 Gaby Köster: Sie lässt endlich wieder die Puppen tanzen Seit einer Woche ist Gaby Köster (54) wieder zurück im TV. In „Die Puppenstars“ (heute 20.15 Uhr, RTL) sucht die Komikerin Deutschlands beste Puppenspieler. Köster erlitt 2008 einen Schlaganfall , musste deswegen eine lange TV-Pause einlegen. Köster will aber noch mehr, als die Rückkehr auf den Bildschirm erreichen. Komikerin Gaby Köster, die 2008 einen Schlaganfall erlitt, ist lebensfroher denn je und sitzt ab Januar in der Jury einer neuen RTL-Castingshow. Die Schauspielerin und Autorin hat nach ihrem Schlaganfall gelernt, dem Leben wieder ins Gesicht zu lachen. 2016-02-11 23:39:45 www.bild.de 286 Trotz Rüpel-Attacke: CDU macht Wahlkampf mit Horst Seehofer Angela Merkel blieb gestern bei ihrer Linie: „Das kommentiere ich nicht.” Und in den drei laufenden Landtagswahlkämpfen ist der PolterBayer gern gesehener Gast der CDU. Der Magdeburger Ministerpräsident Reiner Haseloff (61, CDU) zu BILD: „Wir freuen uns, dass sowohl die Bundeskanzlerin als auch der bayerische Ministerpräsident Sachsen-Anhalt besuchen. Denn beide setzen sich in außergewöhnlichem Maße gerade für die Belange der ostdeutschen Länder ein.“ Die Flüchtlingskrise sorgt in der Koalition weiter für Ärger. Der CSU-Chef wettert in einem Interview gegen Angela Merkel und die SPD. Die CDU würde nach einer Umfrage nur noch 23 Prozent bekommen, wenn CDU und CSU bundesweit getrennt antreten würden. Aus der CSU erhielt er gestern Rückendeckung. „Tatsache ist: Geltendes Recht wird von der Exekutive nicht umgesetzt. Weder Ministerpräsidenten noch Bundestagsabgeordnete können dies kritiklos hinnehmen“, sagte Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich (58, CSU) zu BILD. 2016-02-11 23:39:09 www.bild.de 287 Forderung nach Hausunterricht: AfD will Schulpflicht abschaffen Eltern müssten „die Wahlfreiheit zwischen Schul- und Hausunterricht“ bekommen, fordert die AfD in ihrem Wahlprogramm für SachsenAnhalt (Punkt 1.15). Die AfD will aber, dass der Hausunterricht von Privatlehrern erteilt wird. Dieser müsse die „gleichen Qualitätsstandards“ einhalten, die auch im Unterricht an staatlichen Schulen gelten, heißt es im Wahlprogramm. Die AfD-Chefin darf ins Augsburger Rathaus. Das entschied das Verwaltungsgericht Augsburg am Mittwoch. Schwere Zeiten für AfD-Chefin Frauke Petry (40). Jetzt gerät sie auch im eigenen Landesverband Sachsen immer stärker unter Druck! Dazu komme, dass Schulen auch Orte des „Selbständigwerdens“ und des „sozialen Lernens“ seien. „Das ist ganz wichtig, dass Kinder sich von ihren Familien auch abnabeln und es mit anderen Schülern und unterschiedlichen Lehrerpersönlichkeiten zu tun bekommen.“ Dazu komme: „Wenn Homeschooling erlaubt ist, dann müssen wir eines Tages auch Koranschulen zulassen – für das ´Homeschooling´ strenger Muslime.“ Er habe Bedenken, ob dann Integration noch gelingen könne. In Deutschland gilt immer noch fast jeder fünfte 15-jährige Schüler als zumindest teilweise äußerst leistungsschwach. Auch der Europäische Menschenrechtsgerichtshof wies 2006 eine Klage von Eltern ab, die aus religiösen Gründen das Homeschooling begehrten. Auch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Bremens Bildungssenatorin Claudia Bogedan (40, SPD) argumentiert, der Staat dürfe „verlangen, dass die Kinder in der Schule jungen Menschen anderer Prägung begegnen und gegenseitige Achtung und Anerkennung erlernen“. 2016-02-11 23:39:08 Florian Kain 288 Großbrand zerstört Schwimmbad in Peißenberg - Video Regional Videos Bei einem Großbrand in einem Schwimmbad im bayrischen Peißenberg ist am Donnerstag ein Millionenschaden entstanden. Das Feuer war im Obergeschoss ausgebrochen, in dem sich die Umkleiden und Büros befinden. Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits aus dem Dach des Schwimmbades. Schutzausrüstung gegen Asbest-Giftstoff „Das Problem liegt aber zwischen der Betondecke des Daches. Da haben wir eine Dachlattung drauf mit entsprechendem Isoliermaterial und darauf haben wir die im Volksmund so genannten ‚Asbest-Platten‘“, erklärt Anton Kappendobler von der Feuerwehr Peißenberg. Das Problem sei, dass die Feuerwehr diese nicht sofort runter kriegen könnte, da das Gebäude nur von einer Seite zugänglich sei. Wegen der giftigen Asbest-Verkleidung mussten die Einsatzkräfte mit speziellen Schutzanzügen und Staubschutzmasken ausgerüstet werden. Zusätzliches Löschwasser holte sich die Feuerwehr aus den Außenbecken des Schwimmbads. Nach ersten Informationen wurde niemand verletzt. Der Bademeister soll dafür gesorgt haben, dass alle Gäste schnell das Gebäude verlassen hatten. Rotes Kreuz half mit Kleidung aus „Es waren dann nur noch Badegäste in der neuen Blockhaussauna, die aber leider nicht mehr zu ihren Kleidern gelangten, weil niemand mehr in das Gebäude gehen konnte“, sagt Bernd Schewe von der Polizei Weilheim. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) habe das Problem gelöst, indem die Helfer den Sauna-Gästen Kleidung brachten und sie nach Hause führen. Das Obergeschoss des Gebäudes wurde bei dem Großbrand völlig zerstört. Die Schwimmbecken im Erdgeschoss können wegen der Einsturzgefahr nicht mehr genutzt werden. Laut Polizei beläuft sich der Schaden auf bis zu anderthalb Millionen Euro. Im Video: Brutale U-Bahn-Attacke: Die Polizei sucht fünf feige Schläger hak 2016-02-11 23:30:03 FOCUS Online 289 Aus der Traum! Heidi schickt drei Models nach Hause Jetzt ging es richtig los bei „GNTM“: Für die Kandidatinnen standen bereits in der zweiten Folge der neuen Staffel einige aufregende Tage auf dem Programm. Den Einzug in ihre Unterkünfte auf den Kanaren hatten sich die Mädels aus Team Thomas und Team Michael allerdings anders vorgestellt. Statt Luxus gab es für die Nachwuchsmodels nur karge Schlafsäle. Einige hielten das Ganze im ersten Moment gar für einen schlechten Scherz. Erstes Shooting im Sand Mehr zu „Germany's next Topmodel“ sehen Sie bei MyVideo Beim „Dünenshooting“ sollten die Mädchen dann das erste Mal beweisen, was sie drauf haben. Sie sollten von einer Düne hüpfen , dabei eine gute Figur machen und natürlich nicht vergessen, ihren Gesichtsausdruck zu kontrollieren. Also um 6:30 Uhr raus aus dem Bett und ab zum Strand. Einige der Mädels punkteten kräftig, wie zum Beispiel Luana, die Heidi Klum „mega positiv“ überraschen konnte. Andere hatten so ihre kleinen Problemchen. Yusra aus München schaffte es zum Beispiel nicht, die Landung zu stehen. Sie raffte sich aber zackig wieder auf und weiter ging die Show. Auch bei einem weiteren Shooting im kalten Wasser von Lanzarote kristallisierten sich schon erste Favoritinnen unter den Modelanwärterinnen heraus. „Jasmin hat einfach das gewisse Etwas“, schwärmte Klum. Sie habe „ein extrem hübsches Gesicht und einen ganz tollen Body“. Catwalk-Training mit Toni Garrn Die Mädels aus Team Michael durften sich über ein privates Laufstegtraining mit Stargast und Supermodel Toni Garrn (23) freuen. Diese präsentierte den Nachwuchsmodels unterschiedliche Laufsteg-Walks, die Girls gleich üben durften. Die 17-jährige Fred übertrieb bei der Übung arg, was auch Garrn zum Lachen brachte: „Also beim Posing-Wettbewerb würdest du heute gewinnen.“ In High Heels und roten Badeanzügen sollten die Kandidatinnen dann im knöchelhohen Wasser das Gelernte präsentieren. Fred schien bei der Übung allerdings besonders Probleme zu haben und verlor sogar ihren Schuh. Shirin gewann und bekam dafür ein exklusives Foto mit Garrn. Hört sie auf? Besonders harte erste Tage hatte die 16 Jahre junge Laura. Das Nesthäkchen vermisste ihren Freund ganz furchtbar. Beim Telefonat kam es zum Streit und Laura stand vor der Entscheidung, ob sie denn nun modeln oder zurück zu ihrem Freund will. Vor lauter Kummer flossen dicke Krokodilstränen. Jasmin redete daraufhin lange auf Laura ein, um sie vom Aufgeben abzubringen. Laura suchte Rat bei ihrem Mentor Thomas Hayo. Der sagte ihr, dass er glaube, dass sie es in einigen Jahren womöglich sehr bereuen könnte, wenn sie eine solche Gelegenheit nicht nutzen würde. Auch Klum zeigte Verständnis für die Situation, sagte aber auch, dass Laura eben auch ein Mädchen sei, bei dem die Juroren traurig wären, wenn sie jetzt bereits verlassen würde. Das alles half anscheinend, denn Laura blieb vorerst einmal doch dabei. Die erste Entscheidung Auch die erste große Entscheidung stand heute an und Toni Garrn ließ es sich nicht nehmen neben Thomas Hayo, Heidi Klum und Michael Michalsky als Gast-Jurorin zu fungieren. Auf einem zweigeteilten Catwalk musste jeweils gleichzeitig ein Girl pro Team laufen. Schon bei den ersten beiden Kandidatinnen Julia und Sophie wünschte sich Klum mehr Elan, denn „nur eine von euch kann 'Germany's next Topmodel ' werden“. Julia kam direkt weiter, Sophie musste zunächst bibbern - genauso wie Fred, Lara-Kristin und weitere Mädels. Glück hatten hingegen unter anderem Jasmin und Yusra. Zwar war Klum „entsetzt vom Walk“ der beiden. Trotzdem kamen sie direkt weiter, denn bei den Fotoshootings waren sie zwei der besten Kandidatinnen. Drei Models müssen nach Hause Schlussendlich mussten Fred aus Team Michael und Saskia aus Team Thomas ihre Koffer packen. Für letztere war dies aber anscheinend nicht allzu schlimm, denn bei Mama Saskia waren zuvor bereits Tränen geflossen, weil sie ihren kleinen Sohn so sehr vermisste. Laura Penelope verließ die Show mehr oder minder freiwillig, denn sie war nicht dazu bereit, sich von ihren Dreadlocks zu trennen - und damit habe sie nicht genügend Wandlungsfähigkeit für eine ernsthafte Tätigkeit als Model, hieß es als Begründung. Heidi Klum hatte dennoch „vollkommen Verständnis dafür“. Video: Barbara Meier: Rothaariges Topmodel macht jetzt Hollywood unsicher hst/SpotOn 2016-02-11 23:19:00 FOCUS Online 290 Viel Applaus für musikalische Gymnasiasten 24 Stunden lang Zugriff auf kostenpflichtigen Inhalte von HAZ.de alle für 24 Std. 30 Tage lang Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte von HAZ.de monatlich 12 Monate lang Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte von HAZ.de monatlich 24 Monate lang Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte von HAZ.de monatlich Sechs Produkte zum Vorzugspreis. B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany 291 „GNTM“: Drei Mädchen mussten gehen Gleich dreimal hieß es: „Ich habe heute leider kein Foto für Dich...“ Drei Mädels schickte Heidi Klum (42) bei „Germany's Next Topmodel“ dieses Mal nach Hause. Die ersten Tränen bei „Germany's Next Topmodel“ gibt's schon heute Abend! Cindy (20) aus Dresden hat noch nie das Meer gesehen! Sarah sieht nicht nur hübsch aus, sie hat auch ein interessantes Privatleben. Mit BILD spricht sie über ihren Haussklaven. ***Anzeige: Jetzt GNTM auf DVD bestellen*** 2016-02-11 23:13:36 CHRISTIANE HOFFMANN 292 Dreiste Diebe klauen in Oberhausen 400 Zuchtvögel In der Nacht vom 9. Februar haben unbekannte Täter in Oberhausen eine Vogelzuchtstation ausgeraubt. Wie die Polizei berichtet, wurden dabei 400 Zuchtvögel gestohlen. Die Diebe hebelten mutwillig die Tür zur Gartenlaube auf, in der sich die Vogelzucht befand. Insgesamt taxiert der Besitzer den Verlust auf über 30.000 Euro, berichtet " Der Westen " online. Ermittlungen der Polizei laufen Die Diebe müssen ihre Tat gut geplant haben, behauptet der Züchter, denn so eine große Anzahl an Tiere ließe sich nicht so einfach transportieren. Die Polizei ermittelt bereits. Hinweise können unter 0208 8260 gegeben werden. fah 2016-02-11 23:12:57 FOCUS Online 293 Hamburgs Hochbahn-Chef plant gratis Internet für Busse und U-Bahnen Seit Jahresbeginn ist Henrik Falk Hochbahn-Chef in Hamburg. Kaum hat er sein Amt angetreten, schon initiiert er ein neues Projekt, dass die Fahrt in Hamburgs Bussen und Bahnen deutlich kundenfreundlicher machen soll: Er möchte kostenloses Surfen in öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen. Der gratis Internetzugang soll in allen 1.000 Hochbahnbussen und 91 U-Bahn Stationen möglich sein, das berichtet der " NDR " online. Ein exaktes Datum für die Umsetzung kann nicht genannt werden. Die Rahmenbedingungen sollen nun von der Hamburger Hochbahn überprüft werden. Der Testlauf soll im April starten "Bis April statten wir bereits eine komplette Metrobuslinie und zwei U-Bahnhöfe mit dem Drahtlosnetzwerk WLAN aus. ", sagt HochbahnSprecher Christoph Kreienbaum dem "NDR". Um die verbrauchte Datenmenge genau analysieren zu können, müsse der Testlauf sechs Monate dauern. Die Hochbahn wolle durch dieses kostenlose Wlan-Angebot vor allem junge Menschen erreichen. Mit welchen Kosten die Hochbahn für das gratis Internet rechnen muss, sei noch unklar. fca 2016-02-11 23:07:46 FOCUS Online 294 Korrektur zu den Pressemeldungen "Verpuffung" (11.02.2016, 22.13 Uhr) und Gebäudebrand (11.02.2016, Gießen (ots) - Bei den beiden Pressemeldungen hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Das korrekte Datum muss jeweils der heutige 11. Februar lauten. Ich bitte dieses Versäumnis zu entschuldigen. Stephan Wenz Polizeiführer vom Dienst 2016-02-11 23:05:00 www.t-online.de 295 Mit diesem Trick wird in Trier eingebrochen Einwohner in Trier mit einer Garage, die einen Hauszugang hat, sollten vorsichtig sein: In zahlreichen Fällen brachen Kriminelle Autos auf, klauten die Fernbedienungen für die Garagen und verschafften sich so Zugang zum Haus. Das berichtet die Polizei Trier und verweist auf eine alarmierende Statistik: Allein seit dem 31. Dezember 2015, als der erste Fall registriert wurde, seien bereits 29 solcher Taten aufgenommen worden. Einbrecher klauen Fluchtautos Neben Bargeld, Schmuck und wertvollen Dinge entwenden die Einbrecher vor allem Originalschlüssel weiterer Pkw, mit denen sie anschließend fliehen. Die Polizei sucht nun nach Hinweise, die zu den Tätern führen könnten. Zeugen können sich unter (0651) 9779 2338 melden. fah 2016-02-11 22:59:43 FOCUS Online 296 Beyoncé: Endlich schwarz Ein Tag vor ihrem Auftritt in der Halbzeit des Superbowl veröffentlichte Beyoncé ihr neues Musikvideo Formation. Es ist ein aufwendig produziertes, künstlerisch interessantes Video, die Musik dazu ist auf dem hohen Niveau des Pop, den man von der Sängerin gewöhnt ist. Neu ist die politische Dimension, die in den USA Begeisterung auslöst. Endlich bekenne sich die erfolgreichste schwarze Sängerin zum Kampf gegen Rassismus, endlich hätten schwarze Frauen ein positives Vorbild. Sie ruft zur Bildung einer Front gegen die Grausamkeiten der amerikanischen Gesellschaft auf, die sie unmissverständlich zeigt: Beyoncé versinkt auf einem Auto der Polizei von New Orleans in den Fluten. Beyoncé - Formation (Dirty) from WellsNewYork on Vimeo . Das soll an das Versagen der Regierung beim Hurrikan Katrina erinnern, der die ganze Verachtung des amerikanischen Staates gegenüber der schwarzen Unterschicht offenbarte. Von Überwachungskameras gefilmt, tanzen die Frauen in Häftlingskleidung, denn noch immer ist die Mehrheit der Inhaftierten schwarz. Schließlich ein Graffito: "Stop shooting us", auch das ein Hinweis auf unsägliche Polizeigewalt. Nach dem Feminismus entdeckt Beyoncé jetzt ihre Hautfarbe. Doch gibt es auch Vorbehalte: Ausgerechnet Beyoncé spielt sich als schwarze Heilsbringerin auf? Sie, die ihr Haar glättet und blondiert, die gerüchtehalber ihre Haut aufhellt, wagt sich auf das Terrain der Politik? Dass sich die erfolgreichste schwarze Sängerin weißer erscheinen ließ, um einem von weißen Idealen geprägten Massenmarkt zu gefallen, war für viele schwer erträglich. Vor wenigen Jahren noch betonte sie in einem Interview, sie denke nicht über Hautfarbe oder Rasse nach. Plötzlich singt Beyoncé von baby hair, zwischen Komparsinnen mit typisch schwarzen Frisuren sitzend. Dazu schüttelt sie ihre noch immer blonden Zöpfe. Die Texanerin aus der oberen Mittelschicht eignet sich die Kultur der schwarzen Unterschicht Louisianas an und betont ihre Herkunft aus den Südstaaten noch mit einer Flasche Hot Sauce, die aus der Handtasche ragt – das wirkt für ihre Kritiker ebenso wenig glaubwürdig wie die Tänzerinnen in den Uniformen der sozialistischen Black Panthers, die um die Sängerin turnen, die aus einer Familie von Republikanern stammt und in ihren Liedern gern den schnöden Mammon anbetet. Wahrscheinlich halte sie es ja in der momentan aufgeheizten Stimmung um race relations nur für cleveres Marketing, ihre blackness in den Vordergrund zu stellen. Es gehe um Gucci, nicht um Revolution. Doch Beyoncé vorzuwerfen, sie sei nicht authentisch, verfehlt das Ziel: Natürlich ist sie nicht authentisch. Beyoncé ist immer Produkt ihrer Marketingmaschinerie. Sie schreibt weder ihre Lieder noch choreografiert sie die Tänze, noch dreht sie ihre eigenen Videoclips. Beyoncé ist eine Interpretin. Warum sollte sie nicht auch die Stimmung des schwarzen Zeitgeistes interpretieren, ihn verkörpern? Die hochgezüchtete amerikanische Unterhaltungsindustrie ist schließlich niemals Politik, sondern immer Ablenkung. 2016-02-11 22:28:50 ZEIT ONLINE GmbH, Hamburg, Germany 297 Unglaublich: Frau wird von Zug überrollt, aber bleibt unverletzt In Bubenreuth wollte eine offenbar verwirrte Frau am Bahnhof den Bahnsteig wechseln. Sie ging samt Fahrrad über die Gleise, das berichten die " Nürnberger Nachrichten " online. Allerdings fuhr genau zu diesem Zeitpunkt ein Zug ein. Die Frau bemerkte das rechtzeitig und legte sich genau zwischen die Schienen. Wie durch ein Wunder blieb sie dabei unverletzt, ihr Fahrrad hatte weniger Glück. Verspätungen bei der Bahn Der Lokführer musste nach diesem Vorfall von einem Psychologen betreut werden. Auf der Bahnstrecke kam es wegen der verwirrten Dame zu Verspätungen im Fahrplan. fah 2016-02-11 22:24:13 FOCUS Online 298 Gewaltsame Proteste gegen Präsident Zuma Kapstadt. In der Nähe des Parlaments in Kapstadt, wo Zuma am Abend seine jährliche Rede zur Lage der Nation halten sollte, setzte die Polizei Blendgranaten gegen Anhänger der linken Oppositionspartei 'Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit' (EFF) ein. Die Polizei sperrte mehrere Straßen zum Parlament mit Stacheldraht ab. Parlamentarier der EFF haben angekündigt, Zumas Rede stören zu wollen. Bereits vor einem Jahr hatten die EFFAbgeordneten eine Unterbrechung von Zumas Rede erzwungen. Die Abgeordneten der Partei des ehemaligen ANC-Jugendführers Julius Malema hatten damals von Zuma verlangt, endlich Antworten auf ihre Fragen zum Skandal um die teure Renovierung seines Privathauses in Nkandla zu bekommen, der als "Nkandla-Gate" bekannt geworden ist. Die mit orangefarbenen Overalls und Helmen bekleideten EFF-Abgeordneten waren im vergangenen Jahr wegen der Störungen aus dem Sitzungssaal geführt worden, wobei es zu einem Handgemenge mit den Sicherheitsleuten kam. Aus Protest verließen daraufhin auch die Abgeordnete der Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) den Saal. Zuma hielt damals seine Rede schließlich mit einer Stunde Verspätung nur vor den Abgeordneten der Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC). Zuma führt den ANC seit 2007. Angesichts der Korruptionsvorwürfe und der massiven wirtschaftlichen und sozialen Probleme im Land steht er aber zunehmend in der Kritik: Die südafrikanische Wirtschaft steht am Rande der Rezession. Die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 25 Prozent. Die südafrikanische Währung büßte im vergangenen Jahr rund ein Viertel ihres Wertes ein. Verstärkt wurde die Entwicklung im Dezember, als Präsident Zuma den erfahrenen Finanzminister Nhlanhla Nene entließ und durch einen unerfahrenen Vertrauten ersetzte. Vier Tage später musste dieser aber den Posten an einen angesehenen Alt-Finanzminister abgeben. Seitdem wird Zuma unter dem Motto #ZumaMustFall (Zuma muss fallen) offen zum Rücktritt aufgefordert. Die DA hat angekündigt, Zumas Rede an die Nation diesmal nicht zu stören. Sie nutzte aber gleichwohl die Gelegenheit, den Präsidenten zum Rücktritt aufzufordern. "Die beste Ankündigung, die Präsident Zuma uns heute Abend in seiner Rede an die Nation machen könnte, wäre seinen Rücktritt zu erklären", sagte Parteichef Mmusi Maimane. Zuma hangele sich von einem Skandal zum nächsten, um "sich und seine Komplizen zu schützen", während das Land am Rande der Wirtschaftskrise stehe. mid/cp B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany 299 USA: Die letzten Besetzer in Oregon geben auf Die Besetzung des Malheur Wildlife Refuge Nationalparks im US-Bundesstaat Oregon durch eine selbsternannte Bürgerwehr ist beendet. Die letzten vier Besetzer stellten sich am Donnerstag friedlich, teilte das Federal Bureau of Investigation (FBI) mit. Am Ende verhandelte nur noch der 27-jährige David Fry mit den Behörden, nachdem drei seiner Mitstreiter bereits aufgegeben hatten. Der Mann drohte den Behörden mit Suizid, gab aber schließlich nach Gesprächen mit Beamten des FBI auf. Damit endete die Besetzung des Nationalparks nach 41 Tagen. Mit ihrer Aktion wollte die Bürgermiliz zwei Landwirten beistehen, die wegen Brandstiftung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden waren. Diese beiden Rancher, Vater und Sohn, sollen auf Land der Bundesregierung Feuer gelegt haben, um Spuren von Wilderei zu verwischen. Sie traten Haftstrafen wegen Brandstiftung an. Ende 2015 urteilte ein Bundesrichter, die Haft sei nach Bundesrecht zu kurz gewesen, die Männer müssten nochmals in Haft kommen. Mitglieder der Bürgerwehr, Rancher und andere Aktivisten hatten im Januar die Kontrolle über den Nationalpark übernommen und sich im Verwaltungsgebäude des Parks verschanzt. Die Besetzer waren zunächst von rechtskonservativen Kreisen rund um die Tea-Party-Bewegung unterstützt worden. Sie hatten jedoch kaum Unterstützung aus der Bevölkerung erhalten. Zu Beginn des Jahres hatten die Behörden bei einem Polizeieinsatz bereits zwölf Mitglieder der schwer bewaffneten Regierungskritiker verhaftet , unter ihnen der Anführer der Aktion, Ammon Bundy, und dessen Bruder Ryan. Dabei wurde ein Mitglied der Gruppe von der Polizei erschossen. Nach der gelungen Verhaftung von Bundy harrte die Gruppe um Fry im Park aus und äußerte auf einem Internetstream ihre Kritik an der Regierung. Der Protest richtet sich auch gegen die Kontrolle der Bundesregierung des Staates Washington über Ländereien. Die Ablehnung des Staates und namentlich der Bundesregierung ist in den USA vor allem aufseiten der extremen Rechten populär. In Oregon wollten sie sich nach eigenen Worten Land zurücknehmen, das dem "Volk" gehöre. "Wir sind die Speerspitze", hatte ihr Bundy in Interviews gesagt. Der Vater von Ammon Bundy, Clive Bundy, ist ein rechtsextremer Cowboy, der über Nevada hinaus bekannt wurde, weil er jahrelang keine Gebühren für das Beweiden von Ländereien der Bundesregierung bezahlte. Es ging um die Summe in Höhe von einer Million Dollar (etwa 880.000 Euro) – oder er sollte sein Vieh von den Weiden abziehen. Clive Bundy muss sich deshalb nun vor Gericht verantworten. Dies war eines der Motive der von seinen Söhnen vorangetriebenen Bewegung. 2016-02-11 22:18:41 ZEIT ONLINE GmbH, Hamburg, Germany 300 Filmreife Verfolgungsjagd direkt vor Augen der Polizei In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag haben sich drei Autofahrer auf der B1 eine filmreihe Verfolgungsjagd geliefert. Dabei überholten sie eine Streife, die sofort die Verfolgung aufnahm. Die Polizisten mussten dabei ihre Geschwindigkeit stark beschleunigen, um zumindest Sichtkontakt zu halten. Plötzlich setzte sich ein Wagen vor den anderen und bremste ihn stark aus, sodass beide zum Stillstand kamen. Auch der dritte Wagen hielt an, berichtet die Polizei Dortmund. Den falschen Wagen verfolgt Als die Polizisten hinzustießen, klärte sich der Fall auf: Einem Fahrzeughalter wurde in der Nacht sein Mercedes gestohlen. Nachdem die Polizei ihn nicht finden konnte, machte er sich mit einem bekannten selbst auf die Suche. Als sie den Mercedes sahen, dachten sie, es wäre der gestohlene Wagen und nahmen die Verfolgung auf – es war allerdings nicht das richtige Auto. Das konnte dessen Fahrzeughalter nach dem Stillstand klarstellen. Gegen die beiden Verfolger, 23 und 27 Jahre alt, wird nun wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, der Gefährdung des Straßenverkehrs und der Nötigung und Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung ermittelt. 2016-02-11 21:53:09 FOCUS Online Total 100 articles. Created at 2016-02-12 10:13