Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig

Transcription

Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig
Bericht über die Arbeit
des Tourismusverbands
Schleswig-Holstein e. V.
im Jahr 2014
2
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
Bericht über die Arbeit
des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V.
im Jahr 2014
INHALT
Vorwor t
3
II Schleswig-Holstein-Tourismus in Zahlen
4
III Der TVSH stellt sich vor
6
1
Gremien
6
2
Leitbild
7
3
Neuausrichtung
7
4
Impressionen
8
5
Vor teile einer Mitgliedschaft
8
IV Schwerpunkte 2014
1
Tourismuspolitische Interessenver tretung
1.1 Tourismuspolitik des Landes
9
9
9
1.2 EU-Förderperiode ab 2014
11
1.3 Finanzierung im Tourismus
12
1.4 Verkehr und Tourismus
14
1.5 Natur, Umwelt und Tourismus
16
1.6 Erneuerbare Energien und Tourismus
17
1.7 Sommerferienregelung
18
1.8 Freizeitlärm-Richtlinie
19
1.9 Campingplatzverordnung
19
2
20
Produktgestaltung und Monitoring
2.1 Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein
20
2.2 Kapazitätsmonitor
21
2.3 ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein
22
3
23
Qualitätssicherung und Klassifizierung
3.1 DTV-Klassifizierung
23
3.2 Kinderplus und Rolliplus
24
3.3 Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse
24
3.4 Qualitätssiegel „Lokal und sicher buchen“
25
3.5 Gegenseitige Anerkennung der Kurkarten/Gästekarten
25
4
26
Veranstaltungen
4.1 Rückblick: Deutscher Tourismustag 2013 in Schleswig-Holstein
4.2 Ausblick: Tourismustag Schleswig-Holstein 2014
26
26
V Mitglieder
27
VI Impressum
27
Titelfoto: Heiligenhafener Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG - Tourismus-Service Heiligenhafen -/Fotograf: Oliver Franke
I 3
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
I
Vorwort
Liebe Mitglieder und Tourismusakteure,
die intensive Zusammenarbeit zwischen dem Land Schleswig-Holstein und den Tourismusverbänden und -akteuren hat zu
einem wichtigen Ergebnis geführt: Im Juli 2014 hat die neue Landesregierung die Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2025
der Öffentlichkeit vorgestellt.
Kernpunkt der Tourismusstrategie ist die Zielmarke „30-30-3“: Bis 2025 sollen 30 % mehr touristischer Umsatz generiert,
30 Mio. gewerbliche Übernachtungen und die Top 3 der Bundesländer bei der Gästezufriedenheit erreicht werden. Sieben Handlungsfelder weisen den Weg zu einem nachhaltigen positiven Wachstum der Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein.
Damit hat die Landesregierung eine der zentralen Forderungen des Tourismusverbands Schleswig-Holstein für die laufende
Legislaturperiode erfüllt. Allerdings liegt der größte Teil der Arbeit noch vor uns. Eine stringente und dynamische Umsetzung
durch die Akteure sowie durch Land, Regionen und Kommunen ist unerlässlich für die notwendige Zukunftssicherung des Wirtschaftszweigs Tourismus.
Umso mehr freuen wir uns, dass ein weiteres Etappenziel erreicht wurde: Das vom TVSH immer wieder in die Diskussion eingebrachte Umsetzungsmanagement zur Unterstützung der Tourismusstrategie hat im August 2014 seine Arbeit aufgenommen.
Dies war stets eine der wichtigsten Forderungen des TVSH, um zu gewährleisten, dass die strategischen Ansätze bis auf die
Ebene der Leistungsträger heruntergebrochen werden. Nur so ist die notwendige Dynamik in diesem Prozess zu erreichen. Auch
hier beteiligen sich TVSH, IHK, DEHOGA, Tourismusorganisationen von Nord- und Ostsee, die Marketingkooperation Städte in
Schleswig-Holstein und der Binnenlandverband während der Startphase bis Ende Juni 2015 gemeinsam finanziell an dem von
der EU geförderten Management. Ein schönes Signal für die Geschlossenheit der Branche.
Nun liegt es in den Händen der Tourismusakteure, die Strategie mit Leben zu füllen. Der TVSH wird sich weiter für die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Tourismus einsetzen, um gute Voraussetzungen für Ihre erfolgreiche Arbeit vor Ort und in
den Betrieben schaffen.
Wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam mit Ihnen zu gehen.
Kiel, im Oktober 2014
Dr. Jörn Klimant
Vorsitzender
des Tourismusverbands
Schleswig-Holstein e. V.
Frank Behrens
Stellv. Vorsitzender
des Tourismusverbands
Schleswig-Holstein e. V.
Dr. Catrin Homp
Geschäftsführerin
des Tourismusverbands
Schleswig-Holstein e. V.
4
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
II
Schleswig-Holstein-Tourismus in Zahlen
170 000
7,7 Mrd. im Tourismus arbeitende Beschäftigte
Euro generiertes Umsatzvolumen der
Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein
24,8 Mio.
8616
vom Statistikamt Nord gezählte Übernachtungen 20131
Übernachtungen je 1000 Einwohner: Platz 2 für
Schleswig-Holstein im Deutschlandvergleich
52 Mio.
844 Mio. Übernachtungen im
„grauen“ Beherbergungsmarkt 2
Euro für Bund, Länder und Kommunen generiertes
Steueraufkommen Schleswig-Holsteins
über
1,5 Mio.
Ausländerübernachtungen in Schleswig-Holstein 2013
81,6 Mio.
3,9
Euro in den Jahren 2007 bis 2011 in Schleswig-Holstein
in der öffentlichen Tourismusinfrastruktur durchgeführte
Investitionen
Tage durchschnittliche touristische
Aufenthaltsdauer: Platz 2 für Schleswig-Holstein
im Deutschlandvergleich
Entwicklung der Übernachtungszahlen in Schleswig-Holstein (ohne Camping; Indexdarstellung: 1992 = 100)
102
100
99
97
99
98
94
93
93
94
94
93
93
90
90
92
95
95
96
97
97
97
98
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
100
98
96
94
90
88
86
84
Quelle: in Anlehnung an Daten des Statistikamtes Nord
1
2
Betriebe mit mindestens 10 Betten sowie der Bereich Touristikcamping
private Beherbergungsbetriebe mit weniger als 10 Betten sowie Bekannten- und Verwandtenbesuche, Freizeitwohnsitze, Dauercamper
Grafiken: www.flaticon.de
92
Fotos: HVB GmbH & Co. KG – Tourismus-Service Heiligenhafen –/Fotograf: Oliver Franke (3), TMS Büsum GmbH/Fotograf: Oliver Franke, Eckernförde Touristik und Marketing GmbH/Fotograf: Carsten Bernot (2), Kurverwaltung Helgoland,
Föhr Tourismus GmbH/Folker Winkelmann
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
Die richtigen Angebote, sinnvolle Investitionen und eine optimale Vernetzung – damit Schleswig-Holstein im Tourismus vorne bleibt.
5
6
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
III Der TVSH stellt sich vor
1Gremien
Vorstand
Geschäftsstelle
Stimmberechtigte Vorstandsmitglieder
Wir stehen Ihnen bei Fragen gerne zur Verfügung – rufen Sie uns einfach
Dr. Jörn Klimant, Vorsitzender, Landrat des Kreises Dithmarschen
an oder schreiben Sie uns!
Frank Behrens, stellv. Vorsitzender
Dr. Catrin Homp, stellv. Vorsitzende,
Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V.
Geschäftsführerin des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V.
Wall 55, 24103 Kiel
Tel.: 0431 / 560105-0, Fax: 0431 / 560105-19
Rainer Balsmeier, Tourismusdirektor,
E-Mail: [email protected], Internet: www.tvsh.de
Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording
Peter Douven, Geschäftsführer der Insel Sylt Tourismus-Service GmbH
Dr. Catrin Homp
Dieter Harrsen, Landrat des Kreises Nordfriesland
Geschäftsführung
Hatice Kara, Bürgermeisterin der Gemeinde Timmendorfer Strand
Tel.: 0431 / 560105-12
Hans Walter Kölling, Vizepräsident des DEHOGA Schleswig-Holstein e. V.
E-Mail: [email protected]
Sönke Körber, Amtsdirektor des Amtes Probstei
Claus-Peter Matthiensen, Geschäftsführer
Petra Rörsch
der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH
Projektmanagement/Assistenz der Geschäftsführung
Dirk Nicolaisen, stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Flensburg
Tel.: 0431 / 560105-11
Günter Schmidt, Geschäftsführer der Herzogtum Lauenburg
E-Mail: [email protected]
Marketing und Service GmbH
Uwe Wanger, Geschäftsführer der Kiel-Marketing GmbH
Hella Sandberg
Ständige Gäste
Tel.: 0431 / 560105-13
Martin Hamm, Tourismusreferat, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit,
E-Mail: [email protected]
Assistenz der Geschäftsführung
Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein
Constanze Höfinghoff, Geschäftsführerin der
Nordsee-Tourismus-Service GmbH (bis 31. Juli 2014)
Vertreter auf Bundesebene
Frank Ketter, Geschäftsführer der Nordsee-Tourismus-Service GmbH
Folgende Vertreter und Vertreterinnen Schleswig-Holsteins repräsentie-
(seit 1. August 2014)
ren den TVSH und seine Mitglieder in den Gremien des Deutschen Touris-
Katja Lauritzen, Geschäftsführerin des Ostsee-Holstein-Tourismus e. V.
musverbands (DTV) und stellen so die schleswig-holsteinische Interessen-
Christian Schmidt, Geschäftsführer der
vertretung auf Bundesebene sicher:
Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (bis 30. Mai 2014)
Andrea Gastager, Geschäftsführerin der
DTV-Vorstand
Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (seit 1. Juni 2014)
Dr. Jörn Klimant, Vorsitzender des TVSH
DTV-Geschäftsführerkonferenz
Projektgruppen
Dr. Catrin Homp, Geschäftsführerin des TVSH
Die Projektgruppen bearbeiten unterstützend zeitlich begrenzt Aufgabenfelder und bereiten die Informationen für den Vorstand auf.
DTV-Fachbereich „Mobilität“
Derzeit bestehen drei Projektgruppen sowie ein Projektbeirat:
(Stellv.: Dr. Jörn Klimant)
Dieter Harrsen, Landrat des Kreises Nordfriesland
Projektgruppe „Verkehr und Tourismus“
DTV-Fachbereich „Qualitätsinitiativen im Tourismus“
Federführung: Dieter Harrsen (Stellv.: Dr. Jörn Klimant)
Frank Timpe, Vorstand der Amrum Touristik AöR
Projektgruppe „Kurabgabe“
DTV-Fachbereich „Camping und Caravaning”
Federführung: Rainer Balsmeier
Gert Petzold, Vorsitzender des Verbandes der Campingunternehmer
Projektgruppe „Klassifizierung“
Schleswig-Holstein e. V.
Federführung: Dr. Catrin Homp
DTV-Fachbereich „Nachhaltiger Tourismus“
Projektbeirat „Sparkassen-Tourismusbarometer“
Dr. Catrin Homp, Geschäftsführerin des TVSH
Vorsitz: Frank Behrens
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
7
2 Leitbild
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V. (TVSH) ist die selbstbewusste, unabhängige, anerkannte Vertretung der Tourismuswirtschaft
Schleswig-Holsteins. Der Verband ist in wesentlichen Bereichen kompetenter Themenführer im Schleswig-Holstein-Tourismus. Er ist wirtschaftsund zukunftsorientiert und innovativer und effizienter Problemlöser für
seine Mitglieder. Durch seine zielgruppen- und wirkungsorientierte Kommunikation verfügt er über ein lebendiges Netzwerk. Für die Tourismus-
Quellen: RTL, SAT.1
politik in Schleswig-Holstein ist der TVSH erster Ansprechpartner.
3 Neuausrichtung
Der TVSH hat im Jahr 2012 eine Neuausrichtung des Verbandes beschlossen. Durch die Stärkung der Personal- und Finanzausstattung (Erhöhung
Dr. Jörn Klimant, Vorsitzender des TVSH, in Fernsehinterviews.
der Kapazität von 2 auf 2,5 Mitarbeiterstellen, Projektmittel für neue Aufgaben/Instrumente) konnte der Verband seine Rolle als kritischer Partner
und Sprachrohr der Tourismuswirtschaft zunehmend besser und reso-
Mehr Wert für den Tourismus in Schleswig-Holstein
– Argumente für eine Mitgliedschaft
Volle Kim
ra TVSH
f t vo–ra us :
H ols te in -To uris m us in Z a h le n
Gliederung
81,6 Mio.
1. Einleitung
2. Leitbild des TVSH
3. Tourismuspolitische Interessenvertretung
nanzstärker ausfüllen.
Bün d n is für d e n To uris m us
in Sc h leswig - H ols te in
Euro in den Jahren 2007 bis 2011 in4.
Schleswig-Holstein
Produktgestaltung und Monitoring
in der öffentlichen Tourismusinfrastruktur
durch5. Qualitätssicherung
und Klassifizierung
geführte Investitionen, mit 54,1 Mio. Euro öffentlichen
6. Service und Beratung
Zuschüssen
satzvolumen der
hleswig-Holstein
616
000 Einwohner:
ndvergleich für
eswig-Holstein
7. Neuausrichtung des TVSH
8. Leistungen des TVSH im Überblick
Mio.
•
Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V.
Wall 55, 24103 Kiel
Tel.: 0431Aufenthaltsdauer
/ 560 105-0
durchschnittliche touristische
in Tagen: Platz 1 Fax:
im Deutschlandvergleich
0431 / 560 105-19für
Schleswig-Holstein undE-Mail:
Mecklenburg-Vorpommern
[email protected]
Internet: www.tvsh.de
Ihre Interessen, unser Ziel:
MehrWert für den Tourismus
in Schleswig-Holstein
Vorstand
über
Stimmberechtigte Vorstandsmitglieder:
Pos i t io n s p a p ie r To uris m usve r b a n d
• Dr. Jörn Klimant, Landrat Kreis Dithmarschen, Vorsitzender
für d ie L eg is la t ur p e rio d e 2012 b is
• Frank Behrens, stellv. Vorsitzender
• Dr. Catrin Homp, Geschäftsführerin TVSH, stellv. Vorsitzende
1,5 Mio.
Ausländerübernachtungen in Schleswig-Holstein
Herausforderungen
2012 (eine Steigerung von rund 71 % in den letzten
steigen weiter
• Rainer Balsmeier, Bürgermeister St. Peter-Ording
10 Jahren)
davon 24 Mio. vom
lte Übernachtungen
mping) 1 und 52 Mio.
gsmarkt“2 zählende
Übernachtungen
Verbesserung der internen Kommunikation
4,0
Geschäftsstelle
für die Branche
Wie alle bundesdeutschen
Reiseziele hat Schleswig-Hol• Peter Douven, Geschäftsführer Insel Sylt Tourismus-Service
GmbH
stein in den letzten Jahren von einer zunehmenden Inlands• Dieter Harrsen, Landrat Kreis Nordfriesland
orientierung der Nachfrage profitiert. Die steigenden Zahlen
• Hatice Kara, Bürgermeisterin Gemeinde Timmendorfer
der letztenStrand
fünf Jahre sind jedoch keine Garantie für weitere
Sie dürfen nicht darüber hinwegtäuschen,
• Hans Walter Kölling, Vizepräsident DEHOGA Aufwärtstrends.
SH
dass das Niveau der Übernachtungszahlen aus dem Jahr
• Sönke Körber, Amtsdirektor Amt Probstei
1992 nach den großen Verlusten auch 2012 noch nicht
• Claus-Peter Matthiensen, Geschäftsführer EGOH
wieder erreicht werden konnte. Die Wachstumsraten für
Schleswig-Holstein lagen – trotz zunehmenden Erfolgs – im• Dirk Nicolaisen, IHK Schleswig-Holstein
mer noch unter dem Bundesdurchschnitt. Die innerdeut• Länder
Günter
Geschäftsführer Herzogtum Lauenburg Marketing und Service
Euro für Bund,
undSchmidt,
Kommunen
schen Wettbewerber und die immer neuen europäischen
GmbH
generiertes
Steueraufkommen
und außereuropäischen Destinationen investieren mit zum
Schleswig-Holsteins
Teil hoher staatlicher Förderung in den Wachstumsmarkt
• Uwe
Wanger, Geschäftsführer Kiel Marketing e.V./MAKS
Tourismus und erhöhen so den Wettbewerbsdruck. ■
844 Mio.
46 %
•4•
Tourismus braucht Perspektiven:
Klare Bekenntnisse der Politik gefordert
Grafiken: www.flaticon.de
Alle Kräfte müssen dringend auf eine langfristige Trendumkehr und auf ein Aktionsbündnis ausgerichtet werden.
Daher sind alle Akteure gefordert, gemeinsam in einem
„Bündnis für den Tourismus“ die vorhandenen Chancen und
Potenziale zu definieren und aktiv umzusetzen.
Der Landesregierung kommt hierbei eine strategische
Schlüsselposition zu. Die politisch Verantwortlichen müssen sich ihrer Verantwortung für den Tourismus, der einer
der wenigen Wirtschaftszweige im Land mit Wachstumspotenzial ist, bewusst sein. Auch vor dem Hintergrund der
schwierigen Haushaltssituation sind die Mittel für die Optimierung touristischer Infrastruktur, Tourismusmarketing
und touristische Projekte zu erhalten und ggf. durch alternative Finanzierungsquellen zu erhöhen. ■
•1•
Die richtigen Konzepte zur Kommunikation nach innen und außen.
tourismuspolitisches Grundsatzpapier „Volle Kraft voraus: Bündnis
für den Tourismus in Schleswig-Holstein“ für die Legislaturperiode
2012 bis 2017
•
•
•
Durch das Tourismuskonzept des Landes aus dem Jahr
2006 wurden wichtige Impulse für eine Verbesserung der
Ausgangssituation gesetzt, allerdings: Die Konkurrenz
schläft nicht. Daher muss die Umsetzung des Tourismuskonzeptes mit mehr Dynamik und neuer Stärke erfolgen,
um das anvisierte Ziel des Strukturwandels zu erreichen.
Ständige Gäste:
• Martin Hamm, Tourismusreferat, Ministerium für
Wirtschaft, Arbeit, Verkehr
Wirtschaftszweig
mit großen
und Technologie
Zukunftschancen
Der Tourismus
ist einer der bedeutendsten
• Andrea Gastager, Geschäftsführerin, Tourismus-Agentur
Schleswig-Holstein
GmbH Wirtschaftsfakerpflegung und Untoren des Landes
Schleswig-Holstein und unverzichtbares
• Frank Ketter, Geschäftsführer, Nordsee-Tourismus-Service
GmbH
satz; es folgen der
Standbein mit absoluten Spitzenleistungen. Er sichert Einim Tourismus
Beschäftigte
• arbeitende
Katja Lauritzen,
Geschäftsführerin, Ostsee-Holstein-Tourismus
e.V.
er Dienstleistungskommen und Beschäftigung
für die Bevölkerung und zusektor mit 16 %
gleich ein hohes Steueraufkommen: 7,7 Mrd. Euro Umsatz
werden pro Jahr erwirtschaftet, ca. 170 000 Menschen
1 beziehen ihr Einkommen aus dem Tourismus.
844 Mio.
und der Bereich Touristikcamping
Euro Steueraufkommen fließen jährlich an Bund, Länder
weniger als 10 Betten, Bekannten- und Verwandtenbesuche, Freizeitwohnsitze, Dauercamper
und Kommunen, 263 Mio. Euro gingen davon in den Landeshaushalt Schleswig-Holstein zurück. Außerdem ist der
Tourismus einer der weltweit bedeutendsten Wachstumsmärkte – auch im Land zwischen Nord- und Ostsee hat er
tein e.V., Wall 55, 24103 Kiel, Tel.: 0431/560105–0, [email protected], www.tvsh.de
exzellente Potenziale. Diese gilt es zu aktivieren. ■
170 000
Sc h leswig - H ols te i n e.V.
2017
Fotos: Jan Petersen, Oliver Franke
Mrd.
Masterplan
Leitbild
Broschüre „Ihre Interessen, unser Ziel“
Verbesserung der Kommunikation mit Politik, Wirtschaft,
Tourismusakteuren und Presse
•
•
•
•
Kommunikationskonzept
Leitfaden „Argumente für eine Mitgliedschaft im TVSH“
deutliche Erhöhung der Medienpräsenz
Optimierung des Internetauftritts
Themenführerschaft
•
•
•
•
•
Touristische Infrastruktur
Förderung und Finanzierung im Tourismus
Nachhaltigkeit (Erneuerbare Energien und Tourismus)
Wettbewerbsfähigkeit des Schleswig-Holstein-Tourismus
Arbeitsmarkt und Fachkräfte
Konstruktiv-kritische Begleitung durch den TVSH
Der Internetauftritt des TVSH wird überarbeitet und optimiert.
•
•
•
•
•
•
Umsetzungsmanagement für die Tourismusstrategie 2025
Verkehr
Sommerferienregelung
Freizeitlärm-Richtlinie
Kapazitätsmonitor
Tourismus-Politbarometer
8
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
23. Oktober 2013:
Verleihung des Tourismuspreises
Schleswig-Holstein.
20. September 2013:
Tourismuspreis Schleswig-Holstein, Jurysitzung.
8. April 2014:
Vorstandssitzung des TVSH mit
Minister Reinhard Meyer.
6. November 2013:
Hella Sandberg, Dr. Catrin Homp, Petra Rörsch (v. l.).
Fotos: TVSH, Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH, SGVSH
4 Impressionen
7. Mai 2014:
Präsentation der Ergebnisse des
Sparkassen-Tourismusbarometers.
3. Juli 2014:
Klausurtagung des TVSH im
Segelcamp 24/7 in Kiel.
5 Vorteile einer Mitgliedschaft
10 Argumente für eine Mitgliedschaft
im Tourismusverband Schleswig-Holstein
Der Tourismusverband hat Durchsetzungskraft.
Der Tourismusverband beweist Weitblick.
Der Tourismusverband liefert Argumente.
Der Tourismusverband ist politisch und finanziell unabhängig.
Der Tourismusverband schafft Qualität.
Der Tourismusverband ist Ihr Sprachrohr.
Der Tourismusverband gestaltet.
Der Tourismusverband nimmt Einfluss auf allen Ebenen.
Der Tourismusverband bezieht Position gegenüber der Politik.
Nutzen Sie unsere Netzwerke für Ihre Anliegen!
Foto: Shutterstock
Der Tourismusverband erweckt Aufmerksamkeit.
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
9
IV Schwerpunkte 2014
1 Tourismuspolitische Interessenvertretung
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein (TVSH) setzt sich permanent
Tourismuskonzept des Landes
auf verschiedenen politischen Ebenen und in allen touristisch relevanten
Im August 2014 hat ein Umsetzungsmanagement seine Arbeit aufgenom-
Bereichen dafür ein, dass Schleswig-Holstein auch in Zukunft zu den be-
men. Kim Hartwig ist Ansprechpartnerin für Fragen der Akteure rund um
liebtesten Destinationen im Deutschlandtourismus zählt. Die Mitgestal-
die Tourismusstrategie 2025 des Landes Schleswig-Holstein. Sie ist Teil
tung der Tourismuspolitik zur Förderung der kommunalen und regionalen
des Teams des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für
Tourismusentwicklung in Schleswig-Holstein und die Verbesserung der
Fremdenverkehr e. V. (dwif), das für ein Jahr die Initialisierungsphase be-
Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft gemeinsam mit den
gleitet. Diese Begleitung war immer eine der wichtigsten Forderungen des
Partnern aus Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit stehen dabei im Mit-
TVSH, um zu gewährleisten, dass die strategischen Ansätze bis auf die
telpunkt der Aktivitäten.
Ebene der Leistungsträger heruntergebrochen werden. Der TVSH beteiligt sich ebenso wie andere Partner an der Finanzierung des Umsetzungsmanagements.
1.1 TOURISMUSPOLITIK DES LANDES
Über die Teilnahme im Steuerungskreis, Experteninterviews und WorkWirtschaftsminister Reinhard Meyer hat im Juli 2014 die neue Touris-
shops war der TVSH eng in die Strategieentwicklung einbezogen. Auch
musstrategie 2025 des Landes vorgestellt. Ziel ist, bis 2025 30 % mehr
aktuell ist er durch Dr. Catrin Homp sowohl im Beirat des Umsetzungs-
touristischen Bruttoumsatz zu erreichen, 30 Mio. gewerbliche Übernach-
managements als auch im Steuerungskreis vertreten.
tungen zu generieren und in die Top 3 der Bundesländer bei der Gästezufriedenheit zu gelangen. Die Tourismusstrategie Schleswig-Holstein umfasst folgende sieben Handlungsfelder:
Der TVSH hat in seinem Positionspapier für die Legislaturperiode 2012
bis 2017 folgende Forderungen gestellt, von denen sich viele in der Tourismusstrategie wiederfinden:
•
•
•
•
•
•
•
Marketing, Standortmarketing, Dachmarke
•
Tourismusstrategie für Schleswig-Holstein entwickeln
•
Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)
auf der Grundlage der nachjustierten Strategie kontrollierbare
Strukturen und Aufgabenteilung
Ziele, Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und notwendige Res-
Touristische Infrastruktur
sourcen festlegen
Qualität
Touristische Förderung/Finanzierung
•
•
Optimierung der touristischen Infrastruktur weiter vorantreiben
Strukturen im Tourismus aktiv stützen
•
Nachhaltigkeit und Innovation
den Prozess zur Bildung Lokaler Tourismus-Organisationen (LTO)
durch das Land aktiv vorantreiben
Foto: HVB GmbH & Co. KG – Tourismus-Service Heiligenhafen –/Fotograf: Oliver Franke
•
•
aktive Unterstützung des 3-Ebenen-Modells durch das Land
Umsetzungsmanagement betreiben
•
Stabsstelle mit 4 bis 6 Personen beim Wirtschaftsminister zur forcierten Umsetzung der Strategie
•
Aufgaben: Kommunikation, Strategieüberwachung, Controlling,
Change-Management
Vorstandssitzung mit Tourismusminister Reinhard Meyer
Im April 2014 konnte der TVSH Minister Reinhard Meyer nach einem Jahr
erneut auf einer Vorstandssitzung begrüßen.
Themen wie die Tourismusstrategie, eine Gesamtförderstrategie für den
Tourismus, die Finanzierung im Tourismus, der Ausbau der Infrastruktur
und die Sommerferienregelung wurden mit dem Wirtschaftsminister diskutiert.
Weitblick und Orientierung: der Tourismusverband Schleswig-Holstein.
10
Termine mit der Landespolitik und der
Landesverwaltung
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
31. März 2014
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume
26. September 2013
Thema: Freizeitlärm-Richtlinie
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie
des Landes Schleswig-Holstein
15. April 2014
Thema: Kommunaler Finanzausgleich
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie
4. November 2013
Thema: Umsetzungsmanagement Tourismusstrategie
des Landes Schleswig-Holstein
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt
und ländliche Räume
Thema: Freizeitlärm-Richtlinie
24. April 2014
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie
des Landes Schleswig-Holstein
6. November 2013
Thema: Branchendialog „Fachkräfte im Gastgewerbe“
Staatssekretär Dr. Frank Nägele
Thema: Fördermöglichkeiten im Tourismus
8. Mai 2014
Steuerungskreissitzung
22. November 2013
Steuerungskreissitzung
15. Mai 2014
Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Landkreistages
13. Dezember 2013
Schleswig-Holstein
Tourismuspolitisches Frühstück der SPD
Themen: Präsentation des TVSH, Finanzierung im Tourismus
Thema: Zukunftsfrage Finanzierung
20. Mai 2014
16. Dezember 2013
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt
des Landes Schleswig-Holstein
und ländliche Räume
Thema: Badegewässer
Thema: Freizeitlärm-Richtlinie
3. Juni 2014
16. Januar 2014
Tourismusreferat im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie
und Technologie des Landes Schleswig-Holstein
des Landes Schleswig-Holstein
Abstimmungsgespräch mit Herrn Martin Hamm
Handlungsworkshop „Strukturen und Aufgaben“
24. Juli 2014
30. Januar 2014
Vorstandssitzung des TVSH mit Tourismusminister Reinhard Meyer
Steuerungskreissitzung
Themen: Tourismusstrategie, Umsetzungsmanagement, Gesamtförderstrategie für den Tourismus, Finanzierung im Tourismus, Fördermöglich-
3. Februar 2014
keiten, Verkehrsinfrastruktur, Sommerferienregelung
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie
des Landes Schleswig-Holstein
13. August 2014
Handlungsworkshop „Finanzierung und touristische Förderung“
Beiratssitzung Umsetzungsmanagement
4. Februar 2014
4. September 2014
CDU
Beiratssitzung Umsetzungsmanagement
Themen: Tourismusstrategie, Finanzierung im Tourismus, Stellenwert
des Tourismus, Verbesserung der Rahmenbedingungen, Organisation
28. September 2014
und Aufgabenteilung
Tourismusreferat im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr
24. Februar 2014
Abstimmungsgespräch mit Herrn Martin Hamm
und Technologie des Landes Schleswig-Holstein
Steuerungskreissitzung
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
11
1.2 EU-FÖRDERPERIODE AB 2014
Die EU-Kommission hat 2011 erste Eckpunkte zur EU-Förderperiode 2014
bis 2020 veröffentlicht. Künftig sollen sich die Operationellen Programme
auf wenige, thematisch mit der Europa-2020-Strategie verknüpfte Förderthemen beschränken.
Erfolg für den Tourismus und die Bemühungen des TVSH
Im März 2014 hat das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium
der EU-Kommission den Entwurf für das neue „Operationelle Programm
des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (OP EFRE) in Schleswig-Holstein 2014–2020“ zur Genehmigung vorgelegt. Als bundesweit
erstem Land hat die EU-Kommission Schleswig-Holstein im August 2014
das Operationelle Programm genehmigt. Damit hat das Land bis 2020
rund 271 Mio. Euro aus dem EFRE zur Verfügung.
Möglich ist die Förderung touristischer Vorhaben aus dem EFRE für
•
•
•
•
Forschung und Innovation,
die Schaffung einer umweltgerechten Infrastruktur,
die Steigerung der Energieeffizienz und
die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit kleinerer und mittlerer
Unternehmen (KMU).
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein hatte sich als erster Tourismusakteur auch auf Bundesebene aktiv und umfassend zur neuen EUFörderperiode ab 2014 positioniert.
Aktivitäten des TVSH zum Thema EU-Förderung
In Schreiben an den Ministerpräsidenten und den Wirtschaftsminister
des Landes Schleswig-Holstein, an die Fraktionen des Landtags, an Bundestagsabgeordnete und Europaabgeordnete aus Schleswig-Holstein und
Partner auf Landes- und Bundesebene hatte der TVSH bei den politischen
Entscheidungsträgern und zusätzlich in den Medien auf den drohenden
Wegfall von EU-Mitteln und auf die Notwendigkeit einer weiteren Förde-
Die EU-Kommission hat Schleswig-Holstein als erstem Bundesland das
Operationelle Programm genehmigt.
rung der touristischen Infrastruktur aus EFRE-Mitteln aufmerksam gemacht.
Der TVSH hatte gefordert, dass sich die Landesregierung bei der Erstellung des OP EFRE dafür einsetzt, Konzeption, Zielsetzung und Handlungsfelder so anzupassen, dass größtmögliche Spielräume für eine ganzheitliche Tourismusförderung geschaffen werden.
Chancen und Handlungsbedarf
Foto: Jan Petersen
Darüber hinaus ist der TVSH der Auffassung, dass die Tourismusförderung
Aus Sicht des TVSH ist es ebenfalls notwendig, gezielt im Bereich der be-
nicht nur im Rahmen des EFRE stattfinden kann und soll. Vielmehr muss
trieblichen Ebene zu fördern, um auch hier den notwendigen Strukturwan-
sie getragen werden von einer Gesamtförderstrategie für den Tourismus,
del zu unterstützen und Investitionsanreize zu setzen. Der eingeschränkte
in die unterschiedliche Förderquellen einbezogen werden, darunter ELER
Förderungsspielraum im EFRE muss durch Förderung aus der GRW kom-
(Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen
pensiert werden, um die notwendigen Investitionen in den Kommunen zu
Raumes), EFRE, GRW (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio-
ermöglichen.
nalen Wirtschaftsstruktur“) und GAK (Verbesserung der Agrarstruktur
und des Küstenschutzes).
12
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
1.3 FINANZIERUNG IM TOURISMUS
Tourismus als eine der wenigen Wachstumsbranchen im Land ist ange-
Zuvor konnten lediglich die 185 anerkannten Kur- und Erholungsorte
messen zu fördern. Hierzu ist neben der Bereitstellung öffentlicher Mittel
des Landes eine „Fremdenverkehrsabgabe“ erheben. Für Städte wie z. B.
zur Förderung der touristischen Infrastruktur auch die Erhaltung der ein-
Flensburg, Lübeck und Kiel bestand diese Möglichkeit trotz der Vielzahl
zelbetrieblichen Förderung und die Förderung von Sonderprojekten in den
der sie besuchenden Touristen nicht. Kommunen sollen die Tourismusab-
Bereichen Qualität, Innovation und Netzwerkbildung erforderlich.
gabe von touristischen Unternehmen, die von der öffentlichen Infrastruk-
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein setzt sich dafür ein, dass be-
soll abgeschafft und die Erhebung einer sogenannten „Bettensteuer“ ver-
stehende Finanzierungsinstrumente für die Kommunen gemeinsam opti-
boten werden, wenn eine Gemeinde eine Tourismusabgabe (von Unterneh-
miert und gegebenenfalls alternative Instrumente entwickelt werden.
men) oder eine Kurabgabe (von Gästen) erhebt.
In einem Gespräch mit Minister Reinhard Meyer hat der Verband seine
Der TVSH begrüßt die Entscheidung und fordert, die im Gesetz vorge-
Position zu EFRE, ELER und GRW sowie bezüglich der Tourismusabgabe
sehene Einführung der „Gastgeberkurabgabe“ und weitere, bisher nicht
dargelegt und für eine Gesamtstrategie zur Förderung des Tourismus in
umgesetzte Vorschläge des TVSH zur Tourismusabgabe zeitnah zu the-
Schleswig-Holstein plädiert.
matisieren.
Kurabgabe/Tourismusabgabe
Auf Anfrage des Innen- und Rechtsausschusses des Schleswig-Holstei-
Am 18. Juni 2014 hat die „Nord-Ampel“, die Koalition von SPD, Bünd-
nischen Landtags hatte der TVSH mit wesentlicher Unterstützung von
nis 90/Die Grünen und SSW, die von der schleswig-holsteinischen Landes-
Rainer Balsmeier und Wolfgang Beushausen (beide Tourismus-Zentrale
regierung vorgelegten Änderungen am Kommunalabgabengesetz (KAG)
St. Peter-Ording) im Vorfeld eine schriftliche Stellungnahme zum Gesetz-
und an der Gemeindeordnung (GO) zur Einführung der neuen „Tourismus-
entwurf zur Änderung des Kommunalabgabengesetzes und der Gemein-
abgabe“ verabschiedet.
deordnung abgegeben.
Quelle: Kieler Nachrichten vom 19. Juni 2014
tur profitieren, erheben können. Die bisherige Fremdenverkehrsabgabe
13
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
Der TVSH und der DEHOGA unterstützen darin die beabsichtigten Änderungen des Kommunalabgabengesetzes, darunter
•
die Einführung der „Tourismusabgabe“ für Orte, die zwar nicht die Anerkennungskriterien als Kur- und Erholungsort erfüllen, jedoch eine
nicht unerhebliche touristische Bedeutung haben,
•
•
das Verbot der sogenannten „Bettensteuer“ und
die Erhebung von Daten vor Satzungserlass.
Die in dem Gesetzentwurf zur Änderung des KAG aufgeführten Maßnahmen sind aus Sicht der Verbände jedoch nicht ausreichend. Auch andere
in der Stellungnahme des TVSH und des DEHOGA vom Mai 2013 formulierte Vorschläge und Anregungen sollten möglichst zeitnah in einen weiteren Änderungsantrag aufgenommen werden.
Kommunaler Finanzausgleich
Im Zusammenhang mit der Studie des Innenministeriums zum Finanzausgleich hat sich der TVSH dafür eingesetzt, Tourismusorte mit ihren spezi-
Quelle: Husumer Nachrichten vom 8. Juni 2014
fischen Aufgaben, Einrichtungen und Funktionen zu berücksichtigen.
Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung e. V. wurde vom
Innenministerium Schleswig-Holstein damit beauftragt, die Aufteilung der
Schlüsselzuweisungen gutachterlich zu untersuchen. Dabei hat sich das
Institut zwar auch mit der Auffassung des TVSH auseinandergesetzt, ist in
seinem Gutachten aber zu einer anderen Einschätzung gelangt.
Um eine angemessene Berücksichtigung der Interessen des TVSH und
seiner Mitglieder zu erreichen, hat der Verband im September 2013 an
einem Gespräch mit Vertretern der kommunalen Landesverbände im Rahmen der Arbeitsgruppe „Kommunaler Finanzausgleich“ teilgenommen.
Diese sahen jedoch keinen Bedarf einer gesonderter Berücksichtigung
der Tourismusorte, sodass die Wünsche des TVSH nicht aufgenommen
wurden.
Im November 2013 hat sich der TVSH mit einem Schrei-
Umfrage zur Höhe der Kurabgabe
ben zum Thema Finanzausgleich an die kommunalen
Auf
Landesverbände gewandt. Ziel war die Vermitt-
hat der TVSH eine Umfrage über die Höhe der
wiederholte
Anfragen
von
Mitgliedern
lung von Informationen über die aus touristischer
Kurabgabe in Gemeinden Schleswig-Holsteins, die
Sicht bestehende Schieflage beim aktuellen
hebeberechtigt sind, durchgeführt.
Verfahrensstand zum Finanzausgleich verbunden mit der Bitte, die Anliegen des TVSH nachdrücklich zu unterstützen.
Da eine erfreulich hohe Zahl von Rückmeldungen eingegangen ist, kann der TVSH
auf seiner Website einen Vergleich der
Der TVSH wird sich auch weiter für die notwendige
Kurabgaben in den Gemeinden Schleswig-
Berücksichtigung der Tourismusorte im Finanzaus-
Holsteins, die als Kur- oder Erholungsort an-
Foto: Shutterstock
gleich einsetzen.
erkannt sind, zur Verfügung stellen.
14
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
1.4 VERKEHR UND TOURISMUS
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein widmet sich seit Jahren dem
vicegesellschaft (LVS) erstellt. Die Mitglieder des TVSH wurden durch eine
Thema „Verkehr und Tourismus“. Wegen seiner steigenden Bedeutung hat
Abfrage in die Erarbeitung der Stellungnahme des Verbandes einbezogen.
der Verband es als Schwerpunktthema aufgenommen. Zukünftig wird die
Erreichbarkeit von Urlaubsdestinationen und die Mobilität innerhalb des
Nach Ansicht des TVSH wird im Entwurf des Nahverkehrsplans nicht aus-
Landes bei der Wahl eines Urlaubsziels eine weit größere Rolle spielen als
reichend auf die Bedürfnisse der Touristen eingegangen. Im Abschnitt
heute. Für Schleswig-Holstein hat dieser Aspekt wegen seiner peripheren
„Tourismus“ des LNVP werden Ergebnisse der Untersuchung des Instituts
Lage noch eine besondere Bedeutung.
für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) über die touristischen Potenziale des Nahverkehrs zusammengefasst und Fragen und
Ziel des TVSH ist eine reibungslos ineinandergreifende Mobilitätskette
Leitlinien formuliert.
für den Gast: von einer schnellen, umsteigefreien und bequemen Anreise
über die entsprechende Mobilität am Urlaubsort bis zur Abreise.
Der Verband begrüßt, dass dem Vorschlag von TVSH und NIT zur Erstellung dieser Studie gefolgt wurde. Welche Strategie die LVS für ihr eigenes
Vierter landesweiter Nahverkehrsplan
Handeln ableitet und welche Maßnahmen sie in Konsequenz der Untersu-
Der TVSH wurde aufgefordert, eine Stellungnahme zum Entwurf des
chung umsetzen oder initiieren wird, bleibt jedoch offen. Der TVSH appel-
vierten landesweiten Nahverkehrsplans (LNVP) abzugeben. Der LNVP wur-
liert daher in seiner Stellungnahme, nicht nur die Probleme aufzuzeigen,
de im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Techno-
sondern auch Lösungsansätze zu entwickeln, und stellt die Lösungsansät-
logie des Landes Schleswig-Holstein von der Landesweiten Verkehrsser-
ze in Auszügen dar.
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
Der TVSH hat im Bereich „Verkehr und Tourismus“ zu verschiedenen
• Interview der LVS mit Dr. Catrin Homp und der IHK Schleswig-Holstein;
Themen Position bezogen und Partner mit seinem Fachwissen unter-
Thema: Möglichkeiten der Wirtschaft und des Tourismus, noch mehr
stützt:
• Raumordnungsverfahren der Schienenanbindung der festen Fehmarnbeltquerung
• Richtlinien für die touristische Beschilderung (RtB) an Autobahnen;
Ergebnis: Erstellung einer Positivliste für Schleswig-Holstein
• Stellungnahmen zu Entwürfen regionaler Nahverkehrspläne von Kreisen
Foto: Fotolia/Gudrun Sonder
15
vom Nahverkehr zu profitieren
• Gespräch mit Minister Reinhard Meyer auf der TVSH-Vorstandssitzung;
Themen: Notwendigkeit einer Sanierungs- und Optimierungsstrategie
für die gesamte Verkehrsinfrastruktur, Ausbau der A 7, Forderung nach
Baustellenmanagement und zielgerichteter aktueller Information der
Akteure und der Gäste
• Initiierung einer Arbeitsgruppe Verkehr, Teilnehmer sind Vertreter der
• Teilnahme an dem Workshop „Möglichkeiten der Realisierung der
Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, darunter Verkehrs-
Konus-Karte für Schleswig-Holstein“ der LVS (gemeinsam mit der Tou-
koordinator Gerhard Fuchs und Vertreter der Tourismusverbände
rismus-Agentur Schleswig-Holstein und dem Wirtschaftsministerium);
Schleswig-Holstein und Hamburg, erstes Treffen im Oktober, Thema:
Ergebnis: Inauftraggabe einer Machbarkeitsstudie
Verkehrs- und Baustellenmanagement im Zuge des Ausbaus der A 7
• Interview der „Kieler Nachrichten“ mit Dr. Jörn Klimant zur aktu-
• Kontaktaufnahme zu Volker Bender-Praß von der Deutschen Bahn
ellen Verkehrssituation in Schleswig-Holstein; Inhalt: Folgen des ho-
AG, Projektleitung Touristische Inlands-Marketingkooperationen des
hen Stauaufkommens in Schleswig-Holstein insbesondere für den
DB Personenverkehrs; Thema: Autoreisezüge und künftige Koopera-
Tagestourismus
tionsmöglichkeiten
16
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
1.5 NATUR, UMWELT UND TOURISMUS
Nach Erkenntnissen der Marktforschung wünschen sich Schleswig-
wurde. Für dieses Projekt entwickelt der TVSH gemeinsam mit den
Holstein-Urlauber häufiger als der Bundesdurchschnitt einen umwelt-
Tourismusakteuren und den Gemeinden konkrete Schritte für einen
klimaangepassten Tourismus.
und sozialverträglichen Urlaubsaufenthalt.
• Die
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein widmet sich bereits seit vielen
Jahren dem umfangreichen Themenfeld „Natur, Umwelt und Tourismus“
und hier insbesondere dem Aspekt der Nachhaltigkeit.
Verbesserung des Know-hows über Nachhaltigkeit in der Touris-
musbranche. Der TVSH führt hierzu eine Seminarreihe durch.
• Die Brückenfunktion des TVSH bezüglich der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus. Als Mitglied der Fachgruppe „Nachhaltiger Tourismus“ des Deutschen Tourismusverbands (DTV) gestaltet der TVSH
In einem 5-Punkte-Programm formulierte der TVSH im März 2013 erfor-
bundesweit Strategien zur Erreichung größerer Nachhaltigkeit im Tou-
derliche Schritte für die Umsetzung des Leitbilds „Nachhaltiger Tourismus
rismus mit.
in Schleswig-Holstein“. Ausgehend von den im Leitbild niedergelegten
• Aktive
Teilnahme am Projekt „Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse“
strategischen Überlegungen für Schleswig-Holstein wurde das Thema
zur Förderung sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Im Rahmen
Nachhaltigkeit als wichtiges Handlungsfeld in die neue Tourismusstra-
des Projekts wurden Handlungsoptionen entwickelt, die es Betrieben
tegie Schleswig-Holstein 2025 aufgenommen. Die Verantwortlichkeit für
ermöglichen sollen, Fachkräfte für den Tourismus dauerhaft zu gewin-
dieses Leitprojekt liegt nun beim Umsetzungsmanagement der Tourismusstrategie. Erklärtes Ziel des Umsetzungsmanagements ist es, bis Mai
2015 einen Förderantrag „Leitprojekt Nachhaltigkeit“ zu erarbeiten.
nen. Die Ergebnisse wurden im Juni 2014 veröffentlicht.
• Das
Branchenthema „Nachhaltigkeit im Schleswig-Holstein-Touris-
mus“ beim Sparkassen-Tourismusbarometer 2014. Die Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeitsbestrebungen im Tourismus Schles-
Weitere Aktivitäten des TVSH im Bereich
„Natur, Umwelt und Tourismus“:
• Die Netzwerkpartnerschaft im Klimaprojekt RADOST
wig-Holsteins bietet einen Orientierungsrahmen im Handlungsfeld
„Nachhaltigkeit“ der neuen Tourismusstrategie 2025. Darüber hinaus
(Regionale An-
werden konkrete Hilfestellungen für die betriebliche Ebene gegeben.
passungsstrategien für die deutsche Ostseeküste). Hier wurde u. a.
• Der ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein 2015. Der Preis wird im
das Themenfeld „Tourismus und Strandmanagement“ bearbeitet. Seit
Dezember 2014 ausgelobt. Ein bedeutendes Bewertungskriterium
Juni 2014 liegt der RADOST-Abschlussbericht vor.
wird neben Innovation, Qualität und Wirtschaftlichkeit der Aspekt der
• Die
Partnerschaft im Anwendungsprojekt „KlimaBündnis Kieler
Nachhaltigkeit sein.
Foto: Kurverwaltung Kellenhusen
Bucht“, dessen Fortsetzung für weitere drei Jahre 2013 genehmigt
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
17
1.6 ERNEUERBARE ENERGIEN UND TOURISMUS
Urlauber in Schleswig-Holstein beurteilen Windkraftanlagen, Biogas-
die Anlagen jedoch gestört. Andere Faktoren, z. B. schlechtes Wetter oder
standorte und Solarflächen zwar nicht immer als schön, gestört füh-
ein unausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis der Unterkünfte werden
len sich durch sie jedoch nur wenige.
von deutlich mehr Gästen als negativ bewertet.
Dies ist das Fazit der „Einflussanalyse Erneuerbare Energien und Touris-
Es ist also offenbar gelungen, die erneuerbaren Energien bei den Gästen
mus in Schleswig-Holstein“, mit deren Erstellung das Institut für Touris-
in Schleswig-Holstein positiv zu besetzen. Dies ist jedoch kein „Frei-
mus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) im November 2013 beauf-
fahrtschein“ für einen ungezügelten Ausbau von Anlagen zur Gewinnung
tragt wurde. Der Tourismusverband Schleswig-Holstein hat sich neben der
erneuerbarer Energien, denn es gibt Grenzen der Belastbarkeit. Die Über-
IHK Flensburg, dem Bundesverband Windenergie, dem Bauernverband
schreitung dieser Grenzen gilt es zu vermeiden. Daher wird der TVSH die
Schleswig-Holstein, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland,
weitere Entwicklung aufmerksam beobachten und begleiten. Touristische
dem Dithmarschen Tourismus e. V. und der TenneT TSO GmbH finanziell
Zentren müssen generell von Windkraftanlagen frei gehalten werden. Und
an der Studie beteiligt.
nach wie vor gilt: Der Tourismus muss beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien als gleichberechtigtes Interesse in den Planungsprozes-
Im Juli 2014 stellte das NIT die Ergebnisse der Analyse 150 Interessierten vor. 65 % der befragten Schleswig-Holstein-Urlauber gaben danach an,
Foto: Tourismus-Service Grömitz
Quelle: Husumer Nachrichten vom 10. Juli 2014
Windkraftanlagen wahrgenommen zu haben, nur 6 % fühlten sich durch
sen berücksichtigt werden.
18
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
1.7 SOMMERFERIENREGELUNG
Anfang 2013 hatte die Diskussion über die Sommerferienregelung
Die Entscheidung der Kultusministerkon-
für die Jahre 2018 bis 2024 begonnen. Seitdem zeigte der Touris-
ferenz über den Sommerferienkorridor
musverband Schleswig-Holstein viel Einsatz, um zu verhindern, dass
2018 bis 2024 ist im Juni 2014 gefallen.
es erneut zu einer katastrophalen Situation kommt, wie sie mit der
Mit durchschnittlich 84,6 Tagen liegt der
Regelung für die Jahre 2011 bis 2017 besteht.
geschlossene Kompromiss deutlich unterhalb der vom TVSH geforderten – und mög-
Ziele der Bemühungen des TVSH waren die Ausschöpfung des 90-Tage-
lichen – 90 Tage. Die berechtigten touristi-
Korridors für den Gesamtzeitraum der Sommerferien in der Bundesrepu-
schen Interessen sind bei der KMK erneut
blik Deutschland sowie eine Teilnahme aller Bundesländer am rollierenden
nicht ausreichend berücksichtigt worden.
System.
zeitraums der Sommerferien von durch-
•
Engagement des TVSH beim Ministerpräsidenten, beim Wirtschafts-
schnittlich 84,6 Tagen nicht zutreffend.
minister und bei der Bildungsministerin sowie im Deutschen Touris-
Diese Zahl resultiert allein daraus, dass
•
•
•
•
•
musverband (DTV)
für das Jahr 2019 die Pfingstferien in
auf Bitte des TVSH Wiederauflage der Studie des DTV „Analyse der Fe-
Bayern und Baden-Württemberg unzu-
rienzeiten in Deutschland“ zu den negativen wirtschaftlichen Effekten
lässigerweise zu den Sommerferien hin-
eines eingeschränkten Sommerferienkorridors
zugerechnet wurden, sodass sich für das
Vorstellung der Studie durch den DTV auf der Kultusministerkonferenz
Jahr 2019 ein Zeitraum von 95 Tagen
(KMK)
ergibt. Der TVSH hat die Zahlen um die
regionalisierte Sonderstudie „Auswertung der Ferienzeiten für Schles-
Pfingstferien bereinigt: Der Sommerferi-
wig-Holstein“
enkorridor beträgt danach für 2018 bis
TVSH-Positionspapier zur Sommerferienregelung
2024 tatsächlich durchschnittlich nicht
Gemeinsam Flagge für den Tourismus zeigen: Mailingaktion des TVSH
84,6 Tage, sondern nur 82,9 Tage. Im
mit Schreiben an 600 Tourismusakteure in Schleswig-Holstein mit
ersten Entwurf hatte er bei 81,6 Tagen
dem Ergebnis, dass die schleswig-holsteinische Bildungsministerin
gelegen. Das heißt, die KMK hat 1 zu-
Prof. Dr. Waltraud Wende innerhalb von 2 Wochen über 180 Briefe
sätzlichen Tag bereits als „ausgewo-
und E-Mails erhielt – mehr als 90 Tourismusakteure und 95 Familien
genen Kompromiss“ gefeiert.
beteiligten sich an der Aktion
•
•
Erreichung einer regelmäßigen Medienpräsenz durch Berichterstat-
Auch wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist: Der TVSH hat seine
tung in Zeitungen infolge von Pressemeldungen des TVSH und durch
Aktionsfähigkeit bewiesen und kann die Zusammenarbeit mit den Part-
Interviews in Funk und Fernsehen
nern nur als positiv bewerten.
gemeinsames Auftreten von Verbänden, darunter IHK, DEHOGA und
ADAC, und von Tourismuswirtschaft und Landesregierung
Die Tageszeitungen im Lande berichteten wiederholt über die Initiativen des Tourismusverbands Schleswig-Holstein.
Quellen: Lübecker Nachrichten vom 5. Juni 2014, Husumer Nachrichten vom 13. Juni 2014, Lübecker Nachrichten vom 13. Juni 2014
Zudem ist die Angabe eines GesamtAktivitäten des TVSH zu diesem Thema:
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
1.8 FREIZEITLÄRM-RICHTLINIE
19
1.9 CAMPINGPLATZVERORDNUNG
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein unterstützt die Insel Sylt
Tourismus-Service GmbH (ISTS) bei der Umsetzung der bestehenden
Campingplatzverordnung des Landes im Sinne der gewünschten Qualitätsverbesserung in Schleswig-Holstein.
Anlass ist die Beurteilung der Aufstellung von Mobilheimen auf dem
Campingplatz in Rantum auf Sylt durch die Bauaufsichtsbehörde, die die
Mobilheime als festgesetzte Standplätze ansieht und nach der Campingplatzverordnung entsprechend für unzulässig erklärt.
In der Frage der Mobilität der Mobilheime und damit der Rechtskonformität ihrer Aufstellung auf Campingplätzen gibt es allerdings differierende
Auffassungen zwischen der ISTS, dem TVSH und dem Verband der Campingunternehmer Schleswig-Holstein auf der einen und dem Kreis Nordfriesland und dem Innenministerium auf der anderen Seite.
Für viele Tourismusorte zeichnen sich durch die Freizeitlärm-Richt-
Der TVSH befindet sich derzeit im Austausch mit dem Innenministerium
linie der Landesregierung Entwicklungen ab, die die touristische At-
und dem Wirtschaftsministerium und wird sich weiter für eine tourismus-
traktivität beeinträchtigen. Veranstaltungen, die abgesagt werden
verträgliche Lösung einsetzen.
müssen, führen nicht nur zu wirtschaftlichen Einbußen, sondern auch
zu Rückgängen von Gäste- und Übernachtungszahlen. Die bestehende Richtlinie geht dabei weder auf touristische Erfordernisse noch
auf unterschiedliche geografische Lagen ein.
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein hat das Thema mehrmals im
Umweltministerium und im Wirtschaftsministerium mit dem Wunsch vorgebracht, die Freizeitlärm-Richtlinie tourismusverträglicher zu gestalten
bzw. weniger starr anzuwenden. Auf Initiative des TVSH hat im November
Fotos: HVB GmbH & Co. KG - Tourismus-Service Heiligenhafen -/Fotograf: Oliver Franke, TVSH
2013 ein Gespräch mit dem Umweltministerium und dem Wirtschaftsministerium stattgefunden. Vertreter der Insel Sylt verdeutlichten dabei
exemplarisch die wirtschaftlich negativen Auswirkungen der Richtlinie
und setzten sich gemeinsam mit dem TVSH für eine tourismusverträglichere Lösung ein.
Die daraufhin gebildete Arbeitsgruppe aus Vertretern der beiden Ministerien und des TVSH hat in einer Sitzung im März 2014 die Kriterien der
Freizeitlärm-Richtlinie überarbeitet und den touristischen Erfordernissen
so weit wie möglich angepasst. Der TVSH hat damit sein Ziel erreicht, der
Landesregierung die Schieflage der Freizeitlärm-Richtlinie in puncto Tourismus zu verdeutlichen. Er wird sich in der Arbeitsgruppe für eine weitere
Optimierung der bestehenden Richtlinie einsetzen.
Aktuell besteht zur rechtlichen Zulässigkeit der gewünschten Änderungen
der Freizeitlärm-Richtlinie noch Abstimmungsbedarf zwischen Bund und
Ländern. Die nächste Sitzung der schleswig-holsteinischen Arbeitsgruppe
wird daher erst stattfinden, wenn die Ausschüsse „Rechtsfragen, Umsetzung und Vollzug“ (RUV) und „Physikalische Einwirkungen“ (PhysE) der
Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz getagt haben.
20
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
2 Produktgestaltung und Monitoring
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein trägt durch Initiierung, Betreuung, Finanzierung und Unterstützung zahlreicher Projekte wesentlich
dazu bei, das touristische Angebot in Schleswig-Holstein zu fördern und
zu sichern und eine dauerhafte Qualitätsverbesserung zu erreichen.
2.1 SPARKASSEN-TOURISMUSBAROMETER
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Aktuelle tourismusrelevante Zahlen und Daten, fundierte zeitliche,
regionale und sektorale Vergleiche sowie konkrete Handlungsempfehlungen – der Nutzen des Sparkassen-Tourismusbarometers ist vielfältig.
Das vom TVSH und vom Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein 2002 initiierte und seitdem gemeinsam finanzierte Tourismusbarometer weist als Marktforschungsinstrument auf Erfolge und Misserfolge
sowie auf wichtige strukturelle Veränderungen im Schleswig-HolsteinTourismus hin. Als Monitoringinstrument ermöglicht es frühzeitige Reaktionen auf neue Entwicklungen und Trends. Die wissenschaftliche Betreuung erfolgt durch das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für
Fremdenverkehr (dwif) in Berlin.
Die Präsentation der ersten Ergebnisse des Sparkassen-Tourismusbarometers 2014 fand im Mai in der Sparkassenakademie in Kiel statt. Den
rund 120 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Tourismus konnte mitgeteilt werden, dass sich der Schleswig-Holstein-Tourismus wieder auf
dem Wachstumspfad befinde. Allerdings müssten alle Kräfte weiter gebündelt werden, um eine nachhaltige Wachstumsstrategie auf den Weg zu
bringen, da Schleswig-Holstein langfristig gesehen Marktanteile verliere,
so Tourismusforscher Prof. Dr. Mathias Feige (dwif), der einen Teil der die
Ergebnisse vorstellte.
Karsten Heinsohn (dwif) konzentrierte sich in seiner Präsentation auf das
diesjährige Branchenthema „Nachhaltigkeit“ unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten. Der Fokus des Branchenthemas
liegt auf praxisnahen Ideen mit Anregungen, wie sich Tourismusbetriebe
dem komplexen Feld nähern können. Denn Schleswig-Holstein-Reisende
werden in Zukunft immer stärker darauf achten, dass mit ihren Reisen
positive Auswirkungen für die Umwelt, die Tourismusbeschäftigten und
die regionale Wirtschaft verbunden sind.
Im August 2014 wurde der Jahresbericht des Sparkassen-Tourismusbarometers veröffentlicht. Er gibt insbesondere für die betriebliche Ebene konkrete Hilfestellungen, wie Nachhaltigkeit in der eigenen Unternehrüber hinaus bietet das Management Summary 2014 eine Kurzfassung
des Jahresberichts, die allen touristischen Akteuren kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Jahresbericht und Summary können im Internet unter
www.tourismusbarometer-sh.de bestellt werden.
Fotos: SGVSH
mensausrichtung einen angemessenen Stellenwert erhalten kann. Da-
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
21
2.2 KAPAZITÄTSMONITOR
Die Erarbeitung des Kapazitätsmonitors, der die Erfassung der tat-
Interessant ist auch die Verteilung auf die Tourismusregionen: Die Nord-
sächlichen Unterkunftskapazitäten in Schleswig-Holstein zum Ziel
see liegt mit 131 000 Betten vor der Ostsee mit 124 000 Betten. Die
hat, ist abgeschlossen.
höchste Bettenzahl in den Kreisen hat Nordfriesland (115 000) vor Ostholstein (82 000) und Dithmarschen (22 000). Die Städte der „Marke-
In Kooperation mit dem Institut für Tourismus- und Bäderforschung in
tingkooperation Städte in Schleswig-Holstein e. V.“ verfügen über 28 000
Nordeuropa (NIT) hat der Tourismusverband Schleswig-Holstein die-
Betten, die 63 Kurorte Schleswig-Holsteins über 236 000 Betten und die
ses Modellprojekt entwickelt, dessen Ergebnisse im Oktober 2014 der
102 Erholungsorte über 31 000 Betten.
Fachöffentlichkeit vorgestellt werden.
Für die Zukunft hält der TVSH die Etablierung eines Monitoringsystems für
Von den über 300 000 Betten in Schleswig-Holstein, die bei der Untersu-
sinnvoll. Ziel ist die Beobachtung der Entwicklung des „grauen“ Beherber-
chung ermittelt wurden, entfallen rund 70 % auf Betriebe mit 10 und mehr
gungsmarkts als Ergänzung zur amtlichen Beherbergungsstatistik.
Betten. Dies bedeutet eine Unterdeckung der amtlichen Beherbergungsstatistik von rund 25 %. Wichtigstes Ergebnis der Studie ist, dass dem
Foto: Jan Petersen
Tourismus eine höhere Bedeutung zukommt, als bisher angenommen.
Zu den neu entstandenen Unterkünften im Land gehört u. a. auch das hawaiianische Feriendorf der Kailua Lodge in Pelzerhaken.
22
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
2.3 ADAC-TOURISMUSPREIS
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Der Tourismus in Schleswig-Holstein ist ein
stabiler Wirtschaftsfaktor, doch nur mit neuen
Ideen kann das Land erfolgreich im nationalen
wie im internationalen Wettbewerb bestehen.
2013 haben der Tourismusverband SchleswigHolstein und die Tourismus-Agentur SchleswigHolstein zum zweiten Mal unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsministers und dem Titel-Sponsorship des ADAC Schleswig-Holstein die
Gewinner des ADAC-Tourismuspreises verkündet, dieses Mal auf dem
Deutschen Tourismustag in Lübeck. Unter mehr als 60 Bewerbungen wurden die Gewinner für richtungsweisende, innovative Tourismusprojekte
Kategorie „web.tour.sh“
gekürt.
Lübeck und Travemünde Marketing GmbH
mit ihren Internetauftritten www.travemuende-tourismus.de
Destinationen, Lokale Tourismus-Organisationen, Orte und Leistungsträ-
und www.luebeck-tourismus.de
ger konnten sich mit wettbewerbsfähigen und zukunftsweisenden Projekten in fünf Kategorien für den ADAC-Tourismuspreis bewerben. Jeder
Preisträger erhielt ein Marketingpaket im Wert von 13 000 Euro.
Haben auch Sie eine Idee für ein eigenes, richtungsweisendes Konzept
entwickelt und umgesetzt? Haben Sie das Angebot für Ihre Gäste kreativ
gestaltet, um es unvergleichlich werden zu lassen? Der nächste Touris-
Kategorie „Infrastruktureinrichtungen“
Kategorie „Qualitätssicherung und -entwicklung“
Tourismus Marketing Service Büsum GmbH
Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH
mit der Familienlagune Perlebucht
mit der „Aktion Schildbürger“
Kategorie „Touristische Produkte“
Kategorie „Marketingkampagnen“
Hochseilgarten Altenhof in Kooperation mit der FördeAkademie
Ostsee-Holstein-Tourismus e. V. mit der Innenmarketingkampagne
für das Angebot erlebnisreicher Events und Trainings im Sinne eines
„Ich bin ostsee* Schleswig-Holstein“
barrierefreien Tourismus
Fotos: Ostsee-Holstein-Tourismus e. V., Tourismus Marketing Service Büsum GmbH, Hochseilgarten Altenhof
muspreis Schleswig-Holstein wird im Dezember 2014 ausgelobt!
23
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
3 Qualitätssicherung und Klassifizierung
Die Sterne-Klassifizierung erlaubt es, die Standards von Ferienunterkünften nachprüfbar zu vergleichen.
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein setzt sich für Qualitätssiche-
Heute – 20 Jahre nach Einführung der bundesweit einheitlichen Qualitäts-
rung ein, um Schleswig-Holsteins gute Ausgangsposition in dem immer
richtlinie für private Unterkünfte – gibt es knapp 60 200 ausgezeichnete
härteren Wettbewerb mit in- und ausländischen Destinationen in touris-
Ferienhäuser, Ferienwohnungen und Privatzimmer in Deutschland, wenn-
tische Erfolge umzusetzen. Der Verband tritt als Initiator und Koordinator
gleich der Höhepunkt der Klassifizierungswelle überschritten ist. Denn
im Bereich der Qualitätssicherung auf.
seit 2011 ist die Zahl der teilnehmenden Objekte kontinuierlich gesunken – insgesamt um fast 10 %. Besonders auffällig: Der Anteil der 4- und
5-Sterne-Ferienwohnungen hat sich auf 47 % erhöht, die Zahl der 1- und
3.1 DTV-KLASSIFIZIERUNG
2-Sterne-Objekte ist auffällig gesunken.
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) feierte im März 2014 auf der
Schleswig-Holstein liegt mit knapp 9000 ausgezeichneten Objekten im
ITB Berlin das 20-jährige Jubiläum seiner DTV-Sterne für die Quali-
bundesweiten Vergleich auf Platz 2 hinter Bayern. Die absolute Zahl der
tätsprüfung von Ferienunterkünften. Die Sterne zeigen die überprüfte
klassifizierten Ferienwohnungen in Schleswig-Holstein ist jedoch auch
Qualität von Ferienhäusern, Ferienwohnungen und Privatzimmern an
hier rückläufig.
und ergänzen das Klassifizierungssystem des Deutschen Hotel- und
Ein Vergleich mit den direkten Wettbewerbern Schleswig-Holsteins zeigt
Gaststättenverbands (DEHOGA).
eine relativ ähnliche Verteilung der einzelnen Sterne-Kategorien. Luft
In Schleswig-Holstein ist der Tourismusverband Schleswig-Holstein
nach oben gibt es noch im 4-Sterne-Bereich, obwohl sich Schleswig-
für die Umsetzung des Klassifizierungssystems zuständig. Auch an der
Holstein hier immer weiter dem Bundesdurchschnitt nähert. Im 5-Sterne-
Überarbeitung der DTV-Kriterien, die alle drei Jahre (zuletzt 2013) zur An-
Bereich gehört Schleswig-Holstein zur Spitzengruppe.
passung an die Erwartungen der Gäste stattfindet, ist der TVSH durch
seinen lang jährigen Klassifizierungsbeauftragten Frank Timpe beteiligt.
Foto: Kurverwaltung Helgoland
Sterne-Verteilung in ausgewählten Bundesländern 2014 – prozentualer Anteil (Stand: August 2014)
Sterne
Alle Bundesländer
Schleswig-Holstein
MecklenburgVorpommern
Niedersachsen
Bayern
*
0,16 %
0,33 %
0,12 %
0,23 %
0,03 %
**
4,51 %
6,43 %
2,81 %
5,38 %
3,08 %
***
48,02 %
45,98 %
37,67 %
52,03 %
49,16 %
****
39,99 %
37,62 %
46,94 %
37,11 %
41,00 %
7,32 %
9,64 %
12,45 %
5,25 %
6,73 %
56 840
8840
4938
7300
19 057
*****
Gesamtzahl
24
3.2 KINDER PLUS UND ROLLIPLUS
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
3.3 ARBEITSMARKT- UND FACHKRÄFTEANALYSE
In Schleswig-Holstein haben Vermieter von Ferienhäusern, Ferienwohnungen und Privatzimmern neben der bundesweiten DTV-Klassifizie-
Im Wettbewerb um Mitarbeiter und Nachwuchs tut sich die Touris-
rung die Möglichkeit, ergänzend ihre besondere Eignung für Reisende
musbranche schwer. Bereits heute weist die Personaldecke Lücken
mit Kindern und Reisende im Rollstuhl überprüfen und zertifizieren zu
auf, wie die Ergebnisse der „Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse
lassen.
Tourismus“ zeigen.
Jeder zweite Betrieb ist auf der Suche nach Personal. Fehlende Arbeitsbereitschaft und mangelnde Motivation sind dabei keineswegs die Hauptgründe für den Fachkräftemangel der Betriebe. Vielmehr handelt es sich
um ein quantitatives Problem: Es gibt zu wenige Interessenten.
Gemeinsam mit den Ländern Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt und
dem Bildungswerk der sächsischen Wirtschaft gGmbH als Projektträger
und Kooperationspartner engagiert sich der Tourismusverband SchleswigHolstein aktiv im Projekt Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse Tourismus.
Die Voraussetzung für die Zertifizierung „Kinderplus“ und „Rolliplus“ ist
Er ist damit als einer von vier Projektpartnern Vorreiter in Deutschland.
eine erfolgreiche Klassifizierung nach den Kriterien des DTV. Zusätzlich
müssen zielgruppenspezifische Anforderungen in den Bereichen Ausstattung, Einrichtung, Sicherheit und Service speziell für Reisende mit Kindern bzw. für Reisende im Rollstuhl erfüllt werden.
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein ist Ansprechpartner für alle
Fragen rund um die Ergänzungszertifizierung und steht den Tourismusorganisationen und den Vermietern auch 2014 beratend zur Seite.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Aktuell sind in Schleswig-Holstein 396 Objekte mit der Zertifizierung
(BMWi) geförderten bundesweiten Projekts wurden praktischen Tipps
„Kinderplus“ und 15 Objekte mit der Zertifizierung „Rolliplus“ ausgezeich-
zusammengestellt, an denen sich Betriebe in Personalfragen orientieren
net. Die höchste Zahl ausgezeichneter Objekte verzeichnen die Ostsee
können. Diese Handlungshilfen wurden der Öffentlichkeit im Juni 2014 im
mit 223 und die Nordsee mit 139 Unterkünften, die meisten davon im
BMWi in Berlin vorgestellt.
3- bis 5-Sterne-Bereich.
Vorrangige Ziele des Projekts sind eine Analyse des touristischen
Arbeitsmarkts und der Fachkräftesituation in den beteiligten BundeslänErarbeitung von Schlussfolgerungen für die gesamte Bundesrepublik. In
Schleswig-Holstein stehen dabei die ausgeprägte Saisonalität und die
hohe Bedeutung der Kur- und Küstenorte im Vordergrund.
Knapp 400 Objekte in ganz Schleswig-Holstein sind mit der Zertifizierung
„Kinderplus“ für besonders kinderfreundliche Angebote ausgezeichnet.
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein beteiligt sich aktiv im bundesweiten Projekt zur Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse Tourismus.
Fotos: Kurverwaltung Helgoland, Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft gGmbH
dern Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein und die
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
3.4 QUALITÄTSSIEGEL
„LOKAL UND SICHER BUCHEN“
25
3.5 GEGENSEITIGE ANERKENNUNG DER
KURKARTEN/GÄSTEKARTEN
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein hat auf die sich ändernden
Kommunikations- und Vertriebskanäle am touristischen Markt und
die steigende Zahl von Betrugsfällen bei Buchungen reagiert und das
Qualitätssiegel „Lokal und sicher buchen“ eingeführt.
Tourismusorganisationen übernehmen in einer Destination neben der Information der Gäste auch die Vermittlung von Unterkünften. Die großen
Onlinebuchungs- und Informationsportale können die Tourismusorganisationen in ihrer Funktion als Beratungs- und Vermittlungsstelle nicht ersetzen, da sie keine Ortskenntnisse besitzen, stellen aber dennoch eine
erhebliche Konkurrenz dar.
Zudem haben in diesem Jahr viele Urlauber Internetbetrügern Anzah-
Rund 50 Orte in Schleswig-Holstein beteiligen sich seit nunmehr
lungen auf nicht existierende Ferienwohnungen geleistet, die sie auf
20 Jahren an der vom Tourismusverband Schleswig-Holstein initiierten
Internetportalen gebucht hatten. Urlauber brauchen daher mehr denn je
gegenseitigen Anerkennung der Kurkarten/Gästekarten. Die meis-
die Sicherheit, dass die gebuchten Wohnungen tatsächlich existieren und
ten Kurabgabe erhebenden Gemeinden haben rechtsverbindlich der
die Vermittler vertrauenswürdig sind.
gegenseitigen Anerkennung der Kurkarten/Gästekarten in Schleswig-Holstein zugestimmt.
Dadurch hat jeder schleswig-holsteinische Urlaubsgast, der im Besitz
einer Kurkarte/Gästekarte aus einer der nachfolgend aufgelisteten
Gemeinden ist, das Recht zum einmaligen kurabgabefreien Besuch in
einer anderen in der Liste aufgeführten schleswig-holsteinischen Tourismusgemeinde im Rahmen eines Tagesausflugs. Hierbei ist nicht nur der
Strandbesuch in diese Regelung einbezogen, sondern auch die Nutzung
Die Einführung des Gütesiegels „Lokal und sicher buchen“ des Touris-
von anderen Einrichtungen und der Besuch von bestimmten Veranstal-
musverbands Schleswig-Holstein soll der eingetretenen Entwicklung
tungen werden durch die Kurkarte/Gästekarte vergünstigt.
entgegenwirken. Mit dem Siegel wird den teilnehmenden Tourismusorganisationen insbesondere ihr spezielles Know-how über Vermieter und
In folgenden Orten Schleswig-Holsteins wird die Kurkarte/Gästekarte
lokale Angebote, Unterkünfte und weitere Besonderheiten der Destination
auch im Jahr 2014 zum einmaligen kurabgabefreien Besuch anerkannt:
attestiert.
Foto: Tourismus Marketing Service Büsum GmbH/ Fotograf: Oliver Franke
Ostsee: Blekendorf • Dahme • Eckernförde • Fehmarn (inselweit) •
Die Kiel-Marketing GmbH und die Insel Sylt Tourismus-Service GmbH sind
Glücksburg • Grömitz • Großenbrode • Heikendorf • Heiligenhafen •
die ersten Tourismusorganisationen, die durch den TVSH mit diesem Qua-
Hohwacht • Kellenhusen • Laboe • Neustadt/Pelzerhaken/Rettin •
litätssiegel ausgezeichnet wurden. Weitere zertifizierte Tourismusorgani-
Scharbeutz • Schönberg • Schönhagen • Schwedeneck • Sehlendorfer
sationen sind:
Strand • Sierksdorf • Strande • Timmendorfer Strand • Travemünde •
• Tourismus Marketing Service Büsum GmbH
• Dithmarschen Tourismus e. V.
• Tourismus-Service Friedrichskoog
• Tourismus-Service Grömitz
• Heiligenhafener Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG
• Husumer Bucht – Ferienorte an der Nordsee e. V.
• Tourist-Information Schönhagen
• Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording
Weißenhäuser Strand
Binnenland: Bad Bramstedt • Bad Malente • Bad Schwartau • Bosau •
Dersau • Mölln • Plön
Nordsee: Büsum • Büsumer Deichhausen • Dagebüll • Friedrichskoog •
Hallig Langeneß/Oland • Helgoland • Lunden/Dithmarschen • Nebel/
Amrum • Nieblum/Föhr • Norddorf/Amrum • Nordstrand • Pellworm •
St. Peter-Ording • Tönning • Utersum/Föhr • Westerdeichstrich • Wittdün/Amrum • Wyk auf Föhr
Die teilnehmenden Orte informieren die zuständigen Mitarbeiter, Kurkarten-/Gästekartenkontrolleure und alle weiteren im Tourismus tätigen Personen, die in Berührung mit Gästen kommen, aktiv über die Aktion und die
teilnehmenden Orte.
26
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
4 Veranstaltungen
Der Tourismusverband Schleswig-Holstein führt in bewährter Kooperati-
Der Deutsche Tourismusverband, Lübeck und Travemünde Marketing, die
on mit der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein, der Tou-
Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein und der Tourismusverband Schles-
rismus-Agentur Schleswig-Holstein, dem Hotel- und Gaststättenverband
wig-Holstein haben den Tourismustag gemeinsam ausgerichtet.
Schleswig-Holstein und dem Institut für Management und Tourismus an
der Fachhochschule Westküste jährlich den Tourismustag Schleswig-Hol-
Im Rahmen der Abendveranstaltung wurde der Tourismuspreis Schleswig-
stein durch.
Holstein vor rund 350 Tourismusexperten aus ganz Deutschland an die
Gewinner der fünf Kategorien verliehen.
Zusätzlich bietet der TVSH je nach Bedarf Fachforen und Seminare zu
unterschiedlichen Themen an.
4.2 AUSBLICK: TOURISMUSTAG
4.1 RÜCKBLICK:
DEUTSCHER TOURISMUSTAG 2013
IN SCHLESWIG-HOLSTEIN
SCHLESWIG-HOLSTEIN 2014
Bereits seit dem Jahr 2000 findet jährlich im November abwechselnd in
verschiedenen Regionen des Landes der Tourismustag Schleswig-Holstein statt. Die Veranstaltung ist inzwischen zu einem festen Termin bei
Unter dem Motto „Kofferpacken für 2030. Zukunftstrends im Tourismus“
allen schleswig-holsteinischen Tourismusakteuren geworden. Die Zahl
fand vom 23. bis 26. Oktober 2013 der Deutsche Tourismustag in der
von bis zu 400 Teilnehmern zeigt den Stellenwert, den der Tourismustag
Hansestadt Lübeck und damit zum ersten Mal in Schleswig-Holstein statt.
für die Branche hat.
Der Deutsche Tourismustag ist die größte Fachtagung für die Akteure des
Deutschlandtourismus.
2014 wird der Tourismustag Schleswig-Holstein unter dem Motto „Gutes
sichern, Neues wagen: Kurs 2025“ in Westerland auf Sylt stattfinden. Alle
Informationen rund um den Tourismustag finden Sie im Internet unter
Foto: Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH
www.sh-business.de/de/tourismustag-sh.de.
Der Deutsche Tourismustag 2013 in Lübeck stand unter dem Motto „Kofferpacken für 2030. Zukunftstrends im Tourismus“.
Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006
V
27
Mitglieder
Die Mitglieder des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014:
Wenn auch Sie Interesse an einer Mitgliedschaft im Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V. haben, rufen Sie uns unter 0431 / 560105-0 an
oder schreiben Sie uns eine E-Mail unter [email protected]. Wir beraten Sie gerne persönlich.
VIImpressum
Herausgeber:
Satz und Gestaltung:
Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V.
dwaarsloeper.design + konzeption
Wall 55, 24103 Kiel
Marienstraße 1–3
Tel.: 0431 / 560105-0
24148 Kiel
Fax: 0431 / 560105-19
www.dwaarsloeper.de
[email protected]
www.tvsh.de
Redaktion:
Petra Rörsch, TVSH
Stand: Oktober 2014