ca. 4,8 MB - FINK – Das Magazin aus Freising
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9 7 7 1 8 6 9 4 2 2 0 0 5 I S S N 18 6 9 - 42 2 5 Februar Ausgabe 02/2010 4. Jahrgang kostenlos das Magazin aus Freising. Stadtgeschichten Stadtgespräche Das alte Freising Reportage Hip Hop in Freising Bei Olympia dabei Pflasterzoll Südafrika Über die Szene im Landkreis und Schu von Blumentopf spricht über die Zeit der Band in Freising. Dr. Jochen Wagner ist als leitender Verbandsarzt des Bob- und Schlittenverbandes in Vancouver. Der Pflasterzoll und Pflasterzollhäuser in der Domstadt. Die Probleme, aber auch die Schönheit des diesjährigen WM-Gastgeberlandes. Die besten Trainingsgeräte in Bayern! Fit statt fett! Das hat kein Billigstudio! von hier 04 ktiv: e f f e gbar a l h c uten n i uns M x 17 ren e i 2 n r i u a r n che t o W pro Nachgefragt Nahaufnahme 06 Timi geht essen 08 Times of Honor So schaut´s nämlich aus Folge 9: Helau Wie aus einer „Schnapsidee“ eine kultige Cover-Band wurde Carl Koislmaier Wolfersdorf 26 Campus 14 Das alte Freising Vom Pfasterzoll und von Pflasterzollhäusern in Freising 28 Forkast: Klimafolgen für Bayern Familie Winter-Wald-Woche der Vorschulkinder des BRK Kindergarten Prinzenpark Szenekulturforum geht in die Kaserne a 3 0 T ge 18 te en st In der durchaus vielfältigen Freisinger Popkultur-Szene sind es vor allem die Elektro-DJs und Gitarrenbands, die das Bild prägen. Der Landkreis hat aber auch in Sachen Hip-Hop einiges zu bieten. Mit * Zu de ti e f rie nheits n gara Hip Hop in Freising Alte Hasen, junge Hüpfer und natürlich der Topf 20 Fiva MC und Creme Fresh Wirterezept im Jennerwein Der Faschingskrapfen ist der König des Schmalzgebäcks Musik Best of: Sandra Bayer FM Belfast: How to make friends Vapire Weekend: Contra Max Raabe: Übers Meer Dinosaurier: gegen uns seht ihr alt aus Augenblicke 2010 13 Semester Nanga Parbat DVDs im Februar Bücher 40 Des Teufels Maskerade Dr. Siri und seine Toten Onkel Montagues Schauergeschichten Veranstaltungen und Service 41 42 46 50 54 Seit 2003 gibt es schon einen „Stammtisch“ der jungen Kulturszene. Seit dem treffen sich bis heute jeden letzten Montag im Monat Vertreter der Freisinger Jugendkulturszene, um die Szene zu organisieren, sich auszutauschen und Kooperationen zu knüpfen. Essen und Trinken Kinofilme 38 Jeden Monat stellt der FINK eine andere Gemeinde vor. Im Forschungsverbund wollen Wissenschaftler die ökologischen Klimafolgen für Bayern abschätzen. Einst und heute, Folge 8 36 Hofbrauhauskeller: Wieder ganz der Alte 25 70Cent im Portrait 13 17 24 34 Ein Freisinger sorgt für den guten Rutsch Wenn am 12. Februar die Olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver beginnen, ist ein Freisinger mit von der Partie: Dr. Jochen Wagner Folge 31: beim Kinderkochen im JUZ Der Freisinger Autor Sebastian Keller veröffentlicht seinen zweiten Roman 10 22 und anderen guten Dingen Blumentopf im Interview: „War auf jeden Fall eine coole Zeit“ Die Band, die heute in München wohnt, lebte und arbeitete eine Zeit lang zusammen in Freising. Der FINK sprach mit Schu über die Freisinger Blumentopf-WG. Faschingsmuffel oder echter Jecke? 05 9 21 FINK-Terminkalender: Februar 2010 Die Highlights Termine Impressum Kleinanzeigen, Sudoku, Suchbild von dort 31 Reportage Südafrika. Einfach „lekker“ 2010 wird das Urlaubsziel für viele Fußballfans wohl das Land mit dem Springbock im Wappen sein. Bis im Juni das Runde wieder ins Eckige muss, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Keine Zeit für Fitness und Gesundheit? Testen Sie jetzt die beiden neuen Milon-Gerätezirkel im Number 1! Chipkarte einstecken Gerät stellt sich automatisch ein einzigartig schnell konkurrenzlos sicher mehrfach ausgezeichnet * Ihre Garantie: Sollten Sie nicht 100%-ig zufrieden sein, können Sie Ihre Mitgliedschaft innerhalb von 30 Tagen problemlos wieder beenden. 0 81 61 / 87 21 00 2 Number 1 Fitness-World GmbH, Kepserstraße 37, 85356 Freising 3 Nachgefragt Nahaufnahme Nahaufnahme Fasching 2010: Faschingsmuffel oder echter Jecke? Steffen Bohms ist der Profi, wenn es um den Ski-Service geht. Hier bedient er - wie so häufig um diese Jahreszeit - die Bindungseinstellmaschine. Sie ermittelt den idealen Auslösewert der Bindung durch Alter, Gewicht und Fahrkönnen des Skifahrers. (Foto: Diar Nedamaldeen/Michael Berninger) Pierre Suchowski Veronika Pauleit Daniel von Bechen Da ich als Kind im Ruhrgebiet aufgewachsen bin und dort der Fasching bzw. Karneval viel größer und intensiver gefeiert wurde, war ich recht enttäuscht, als ich in Bayern die paar Faschingszüge durch die Dörfer hab fahren sehen. Zwar bemüht man sich hier sehr schöne und aufwändige Faschingsbälle zu organisieren, doch an die Karnevalshochburgen kommen sie natürlich nicht heran. Lustig anzusehen sind immer Familien-/Paar-Outfits à la Bonny & Clyde, Flintstones oder die Addams Family. Ehrlich gesagt feiere ich Fasching gar nicht. Obwohl ich mich eigentlich ganz gern verkleide, tendiere ich aber dieses Jahr sehr zu dem Outfit „Faschingsmuffel“. Die letzte Verkleidungsaktion war eine völlig spontane Schnapsidee und endete für mich als Null; meine Mädels stellten jeweils eine Acht, eine Eins und eine Fünf dar. Unser Konzept war simpel: alle vier trugen komplett schwarz und klebten sich mit hellem Tape die jeweilige Ziffer auf den Oberkörper. Und so überaus durchschnittlich kostümiert hatten wir einen recht spaßigen Abend. Fasching verbinde ich persönlich mit Köln. Vor ein paar Jahren habe ich die Feiertage dort öfter verbracht. Verglichen mit unserem Fasching ist das eine ganz andere Dimension. Eine Woche lang tobt der Bär und fließt das Kölsch. Die Jäcken ziehen durch die Straßen, überall stehen Stände herum, an denen Bier verkauft wird. In den Kneipen wird bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Absolutes Highlight ist der Rosenmontagsumzug, wo die Zuschauer tonnenweise mit Kamelle beworfen werden. Das Ganze ist echt abgedreht – da fahr ich sicher wieder hin. Hildegard Marx Martin Biechele Jonas Jebabli Karneval ist für mich das Größte. Verkleidet, geschminkt und mit tausenden Gleichgesinnten den Straßenkarneval in Köln zu erleben ist unbeschreiblich toll. Schunkeln und lachen, Kamelle sammeln und Bützjer verteilen. Sitzungen besuchen und Lieder singen, deren Text jeder kennt. Ein Traum jedes Jahr aufs Neue. Der bayerische Fasching ist mit seinen vielen Tanzveranstaltungen ausgelassener als ich dachte, aber natürlich kein Vergleich, da die Mentalität der Rheinländer einzigartig ist. Einmal im Jahr lassen die Menschen all ihre Masken fallen indem sie sich andere überziehen. Das meine ich nicht negativ. Ganz im Gegenteil: Es wäre sicher gut, wenn man sich trauen dürfte anders zu sein. Anders als es sich “gehört“. Einfach etwas mehr Vielfalt und Multikulti würde unseren eher biederen Alltag bunter machen. Ich selbst habe außer den Kinderfaschingseinsätzen nur einen Faschingstermin: Wir (The Jumpin` Jacks) spielen am Rosenmontag im Lindenkeller. Ich studiere ja in Augsburg, aber ich werde auf jeden Fall in Freising mit meinen Freunden feiern. Leider fällt der Fasching in die Prüfungszeit, aber ein bisschen feiern muss ja sein. Mit dem Faschingsbrauch oder den Garden haben ich nicht so viel zu tun. Das Tolle für mich ist einfach das Verkleiden, einfach mal in eine andere Rolle schlüpfen und sich so fühlen und feiern. Und wenn ich mich schon verkleide dann richtig, vielleicht dieses Jahr als „70´er Jahre Disco Stew“, bietet sich an mit den Haaren. 4 Von hier von dort und anderen guten Dingen Stadtgespräch Timi geht essen Eine plumpe Einleitung à la „so etwas passiert nun wirklich n icht alle Tage“ konnte ich bis jetzt glücklicherweise umschiffen. Heute ist es aber wirklich so weit: So etwas passiert nun wirklich nicht alle Tage! Ich wurde vom Lerchenfelder Jugendzentrum eingeladen, Jury-Mitglied zu spielen. Was für eine Ehre! Alljährlich findet dort nämlich das „Perfekte Dinner“ für Kinder statt. Eine super Idee! Ich schmeiß´ mich also in meine schönste und zugleich einzige Kochjacke und fahre - mit stolzgeschwellter Brust - los zum JUZ. Dort angekommen wird den Kindern auch gleich unter die Nase gerieben, dass die Jury eingetroffen ist. Jetzt wird’s stressig! Höchste Anspannung herrscht in der Küche. Die Kinder schwirren mit hochroten Köpfen an den Kochtöpfen und Pfannen vorbei, garnieren noch kurz die Nachspeise und räumen die letzten Verpackungen auf. Ganz so, als hätten sie noch nie etwas anderes getan. Verpappte Nutellahände, triefende Nasen und lautes Gebrüll? Weit gefehlt! Das komplette Gegenteil… Beim kurzen Blick in die Küche erhasche ich ausschließlich eine ruhige Professionalität sowie frische Zutaten: Koriander, Ingwer, Kakis, Lauch… Was wird denn hier bitte für ein wahnsinns Menü aufgekocht? Wir erinnern uns: ich bin beim Kinderkochen! Jetzt bin ich echt gespannt, was da kommen mag. Insgeheim rechne ich mit den üblichen Verdächtigen: Spaghetti Bolognese, mildes Chili con Carne, definitiv Kartoffelbrei mit Irgendwas und Kaiserschmarrn. Also Kinders: „proof me wrong!“. Und so war´s dann auch: Erst nachdem ich zweimal nachgefragt hatte, ob die Betreuerinnen auch wirklich nicht mitgeholfen haben konnte ich es fassen, dass die Kinder das Menü alleine gekocht haben. Allein die Namen der Gerichte sprechen für sich: Currysuppe mit Apfeleinlage, Frühlingsrollen an Süß-Sauersoße, Hühnchencurry an Gewürzreis und geeiste Kakiscreme. Das System: Je ein Dreierteam kocht einen Teil des Menüs. Die Jury bekommt einen Zettel mit den Speisen darauf und kann ganz nach dem Fernsehvorbild von null bis zehn Punkten vergeben. Bin ich ein harter Juror, oder soll ich ein Auge zudrücken, wenn was daneben geht? Die Kinder sollen ja auch was lernen, oder? Oder macht ihnen das den Spaß am Kochen kaputt? Ich weiß es wirklich nicht und lass´ es einfach mal auf mich zukommen, denke ich. Hartnäckig hält sich dieses Jahr unter den Kindern das Gerücht, dass derjenige, der die Nachspeise kocht, auch gewinnt. Das war nämlich letztes Jahr so. Ob das Gerücht stimmt, wird der Leser in einigen Zeilen erfahren. Jetzt wird’s aber ernst: Mit einer halben Stunde Verspätung wird die Vorspeise (Currysuppe) serviert: Die Jury bekommt immer als erster, muss aber mit dem Verkosten warten, bis bei allen zwölf Kindern das Essen auf dem Tisch steht. Und bis die kleinen Mäuse die schweren Suppenteller vorsichtig aus der Küche getorkelt hatten, war diese natürlich lauwarm bis kalt. Aber trotz 6 Von hier von dort und anderen guten Dingen Stadtgespräch Folge 31: beim Kinderkochen im JUZ dieses Mankos war die Suppe der glatte Wahnsinn! Perfekt abgerundet, nicht zu scharf und dank der Äpfel wunderbar exotisch. Schon hier war klar, wie unglaublich hoch das Niveau des heutigen Nachmittags lag. Die erste Hauptspeise, die Frühlingsrollen, kamen langsam aus der Küche angetapst. Auch hier, wie bei allen Speisen das Problem mit der Temperatur. Leider war die Fritteuse im JUZ nicht betriebsbereit und so wurden die Rollen kurzerhand in Tai-Frühlingsrollen umbenannt. Auch hier hatte ich meine Messlatte von vornherein zu tief angelegt. Die Frühlingsrollen, wie auch die zweite Hauptspeise (Hähnchencurry an Gemüsereis) waren in liebevoller braucht die nächste Generation von Lafers, Lichters und Schuhbecks… Mit den Anmeldungen beim Team des Jugendzentrums muss man sich aufgrund der großen Nachfrage immer recht beeilen… Ich persönlich melde mich auch gleich wieder für die Jury an, wenn ich darf. Und ein paar Kumpels nehm ich auch gleich mit, damit sie wissen, was gutes Essen ist… Euer Timi Rezept: Zutaten (für 4 Personen:) 2 Äpfel 1 Knoblauchzehe ½ TL Ingwer 300g Lauch Ggf. 1 Schuss Weißwein 1 TL Currypulver mild 500ml Hühnerbrühe 125ml Sahne 100ml Kokosmilch Butter Zubereitung: Einen Teil der Äpfel in kleine Würfel, den anderen in grobe Stücke schneiden. Die kleinen Würfel mit Zitronen- saft beträufeln und zur Seite stellen. Lauch, Knoblauch, Ingwer und grobe Apfelstückchen kurz anbraten und den Curry kurz mitrösten. Mit Weißwein ablöschen (für Erwachsene), Hühnerfond aufgießen und alles weichkochen lassen. Dann die Sahne und die Kokosmilch dazugeben. Alles mit dem Pürierstab fein aufmixen, durch ein Sieb passieren und abschmecken. Die vorhin weggestellten Apfelwürfel kurz in Butter schwenken und als Einlage in die Suppe geben. Zubereitung und Geschmack kaum zu toppen. Mir fehlen die Worte! Wenn das Hühnchenfilet bei beiden Speisen nicht unglücklich totgebraten worden wäre, würde ich mich in manchem Restaurant freuen, etwas dermaßen Geschmackvolles kredenzt zu bekommen. Es ist Zeit für die Nachspeise (geeiste Kakiscreme). Die konnte ja zum Glück nicht kalt werden. Aber zu warm… und genau das war leider jetzt der Fall. Die Zeit hat den Kindern leider nicht gereicht um das Ganze kalt zu bekommen. Schmeckt aber trotzdem sehr professionell und unglaublich… Moment mal, was ist das denn, auf das ich da gerade beiße? Ein Fingernagel? Oh mein Gott! Die Kinder nehmen´s gelassen und alle müssen herzlich lachen. Naja… wir sind halt doch beim Kinderkochen. Da kann das schon mal passieren. Dennoch muss ich nochmals betonen, dass ich immer noch völlig perplex bin von dem hohen Niveau, das die Kinder an den Tag gelegt haben. Im Anschluss seht ihr das Rezept der Siegergruppe (Daniela Abstreiter, Veronika Erbe, Julia Philipp), die Currysuppe mit Apfel. Bis auf euer kleines Temperaturproblem habt ihr das „Perfekte Dinner“ wirklich gerockt! Bleibt dran an der Sache, die Welt Von hier von dort und anderen guten Dingen 7 Stadtgespräch Times of Honor Der Freisinger Autor Sebastian Keller veröffentlicht seinen zweiten Roman Der 21. März wird ein besonderer Tag für den jungen Autor: Sebastian Keller stellt auf der Leipziger Buchmesse seinen neuen Roman „Times of Honor“ vor. Er hofft, dass sein neuestes Werk, das in diesem Monat auf den Markt kommt, ähnlich gut aufgenommen wird wie sein Erstlingswerk „Alice on Speed“. Sein neues Buch spielt im gleichen „Universum“ wie „Alice on Speed“, ist ein weiterer Teil einer fünfteiligen Serie. Das bedeutet: Auch „Times of Honor“ ist ein spannender Thriller an der Grenze zwischen moderner Realität und Fantasy. Hauptfigur in dem Roman ist Oskar, ein junger Computerspieler, der in gleichem Maße wenig mit der Schule, seinen Mitmenschen oder sonst etwas anfangen kann, was nicht mit Computern zu tun hat. Das beginnt sich zu ändern, als ihm ein Mann in einem Zug einen Laptop übergibt und kurz darauf entführt wird. Auf dem Laptop findet Oskar Hinweise darauf, dass viele Schienensuizide gar keine Selbstmorde sind, und er fährt nach Berlin, um sich dort mit einer Gruppe von Leuten zu treffen, die mehr darüber wissen. Dort findet Oskar ein paar Antworten, viele Fragen, die Liebe und die Chance zu beweisen, dass er nicht nur in Spielen der Held sein kann. (SB) Mehr Informationen unter http://www. schriftstellerwerden.blogspot.com/ 8 Von hier von dort und anderen guten Dingen Stadtgespräch So schauts nämlich aus. Folge 9: Helau Granteln gehört zum Handwerk: Deswegen erscheint hier im FINK die Kolumne „So schauts nämlich aus“. Wechselnde Autoren machen ihrem Unmut Luft. Immer subjektiv, ohne die Meinung der gesamten Redaktion widerzuspiegeln. „Die spinnen die Briten“. Zitat Ende. Mit diesen Worten fühle ich mich nicht nur in meine Kindheit mit Asterix und Obelix zurück erinnert, sondern dieses Zitat ist es, welches mir bei der anstehenden 5. Jahreszeit immer wieder in meinem inneren Ohr widerhallt. Nun, in diesem Fall sind es nicht die samt und sonders sonderbaren Fastnachbarn des Inselstaates, sondern eben meine lieben Mitbewohner in meinem Heimatdorf. „Ihr spinnt doch alle“. Ausschlaggebend hierfür ist, wie der geneigte Leser vielleicht schon bei der Überschrift erkannt haben mag, die Zeit im Jahr, in der man sich gepflegt zum Affen machen kann: der Fasching. Spätestens bei Erwähnung dieses Begriffs greift ein lauter Aufschrei um sich und die Geister scheiden sich. Auf der einen Seite des Grabens finden sich die Faschingsfreunde, auf der anderen Seite finde ich … mich. Nun gut, an sich ist dieser Zustand kein Grund darüber auch nur 160 Zeichen zu verlieren, jedoch sollte man sich immer wieder die Mühe machen, Phänomenen, die man nicht verstehen kann, doch auf den Grund zu gehen. Und so versuche ich meiner Abneigung gegen das Fest der Prinzenpaare und Prinzengarden auf den Grund zu kommen. Beginnen sollte ich, passend zum Aufhänger des Artikels, wohl bei der ersten Erfah- rung, ganz nach Freud und dem ortsansässigen Psychologen: in der eigenen Kindheit. Mit Freude erinnern wir uns doch an die so genannten „Kinderbälle“, die uns doch allen ein Hain der Glückseligkeit waren. Als Knab war es uns erlaubt, endlich in die Rolle des selbstgewählten Superhelden, sei es Cowboy oder Ritter, zu schlüpfen und dann mit mordsmäßigen Getöse und allerlei Tamtam auf den Putz zu hauen. Die werte Damenwelt hingegen, zu diesem Zeitpunkt der menschlichen Entwicklung noch gänzlich uninteressant, erhielt die Möglichkeit, sich als Prinzessin darzustellen und mit Glitzer, Krönchen und Make-Up zu glänzen. So weit so gut. Spätestens mit Einsetzen der um sich greifenden Pubertät hingegen verlieren Kinderbälle ihren Reiz und man wendet sich dem Kern des Geschehens zu. Per Definition sollte dieser eigentlich der Austrieb der bösen bösen Wintergeister sein (soweit mich mein gefährliches Halbwissen hier nicht auf´s Glatteis führt). Jedoch tangiert dieser Sachverhalt einen 17-Jährigen relativ peripher. Ausschlaggebender Punkt der jugendlichen Liebe zum Fasching ist die hemmungslose Feierlaune, die spätestens ab dem Rosenmontag um sich greift. Gut - im jugendlichen Leichtsinn mag dieser Sachverhalt noch ungesehen durchgewunken werden. Stelle ich mich jedoch im ge- hobenen Alter der Causa Fasching, wird mir flau in der Magengegend. Und spätestens zum dorfinternen Gelage, getarnt als Nachtumzug mit 10.000 Besuchern bin ich mit all meinen Fremdsprachen am Ende. Letztlich kann ich nur an den heiligen Gerhard (Polt) denken, der mir die Heil spendenden Worte mit auf meinen Faschingsweg gibt, die ich wie ein Mantra vor mich hersage. „Mia san doch do ned im Wirtshaus“. Die Realität stellt sich jedoch anders dar. Für diese Zeit im Jahr sind wir es allerorts doch. Hochpunkt der Funktion meiner Gefühle ist dann der weltbekannte Nachtfaschingsumzug, bei dem mir nicht einmal die Möglichkeit zur Flucht gelassen wird, da jegliche Ausfahrmöglichkeit aus der Dorftopographie blockiert ist. Ich will ja auch nicht „grandln“ oder der sprichwörtliche Miesepeter zur Faschingszeit sein, jedoch habe ich persönlich die Maskierungsphase meines Lebens mit weiten Schritten hinter mir gelassen. Leider bleibt mir, als Anwohner des besagten Dorfes keine Wahlmöglichkeit und ich beteilige mich doch Jahr für Jahr beim bunten Treiben. In diesem Sinne noch einmal Cowboy sein und hinein in den kollektiven Wahnsinn. Und jedem Leidensgenossen gebe ich einen Satz auf den Weg: „Aschermittwoch kommt bestimmt“. (Benjamin Huber) Von hier von dort und anderen guten Dingen 9 Stadtgespräch Stadtgespräch 70 Cent im Porträt Mit Westernhagen „Sexy“ rocken, bis Police kommt Wie aus einer „Schnapsidee“ eine kultige Cover-Band wurde 70 Cent heißen nur so. Die Zeiten, in denen man für 70 Cent oder gar umsonst der Rock-Cover-Band aus Freisinger Landen lauschen konnte, sind vorbei. 70 Cent haben sich in den Jahren ihres Bestehens von der Hobby-Combo zum kultigen Ensemble gemausert, das bei Auftritten – auch weit über die Landkreisgrenzen hinaus – eine stetig wachsende Fangemeinde begrüßen kann. Und alles nur wegen einer „Schnapsidee“, wie Sänger Richy Kehr erzählt. Die Mädels, meist Camerloher-Schülerinnen, kümmerten sich um die Garderobe, die Jungs waren für die Technik im Lindenkeller zuständig. Und was sie da teilweise zu hören bekamen, brachte sie auf die Idee: „Das können wir auch.“ Und schon war sie geboren, die Garderoben- und TechnikBand, die sich zunächst ganz höflich „70 Cent, bitte“ nannte und ihre Premiere beim Open Air des Altstadtfestes am 12. Juli 2003 gab. Das „bitte“ hat die Band – nach langen Diskussionen – inzwischen abge- 10 Von hier von dort und anderen guten Dingen legt, hat aber die 70 Cent behalten. „Den Namen hat sich jeder gemerkt“, begründet Kehr die Wahl. Doch nicht nur der Name hat sich geändert: Aus der Ursprungsformation ist inzwischen nur noch Sänger Richy Kehr mit von der rockigen Partie. „Das waren schon Herausforderungen“, blickt Kehr auf teils etwas turbulente Zeiten zurück. 2007 ist das Jahr der „Neugeburt“ von 70 Cent, wie der Sänger und Gitarrist Stefan Arden erzählen. Inzwischen gehören neben Kehr und Arden zu der Band Multiinstrumentalist Jörg Schneider, Bassist Walter Zinkl (oder „Ersatzmann“ Jürgen Richter), Drummer Kurt Dittrich und Backgroundsängerin Martina Roth an – allesamt entweder ausgebildete oder gestandene Musiker, die sich schon seit vielen Jahren ihre Meriten auf den Bühnen verdienen. „Tollwood“ in München, „Sinnflut“ in Erding, Gigs in Augsburg und Ingolstadt oder demnächst in Fürstenfeldbruck, selbst- verständlich auch in Freising wie bei den Kulturtagen – die Liste der erfolgreichen und viel umjubelten Konzerte von 70 Cent ist inzwischen lang. Kehr und Arden schwärmen noch heute von dem Erlebnis bei „Tollwood“, zählen auch ihren Auftritt als Vorband von Ten Years After beim „Uferlos“-Festival vergangenes Jahr zu den Highlights – vor allem weil die RockHeroes hinter der Bühne die 70 Cent-Songs zum Warmspielen mitgerockt haben. Auch wenn man das „bitte“ inzwischen weggelassen hat, eine unbequeme oder nörgelige Band sind 70 Cent nicht. Dafür weiß Kehr allzu genau, wie nervig es sein kann, wenn Musiker mit kaum etwas zufrieden sind oder nach dem Auftritt partout nicht heimgehen wollen. Und dennoch: „Manchen ist unsere Show zu krass“, hat Arden in letzter Zeit die Erfahrung gemacht. Doch 70 Cent lassen sich davon nicht verrückt machen, gehen unbeirrbar ihren erfolgreich eingeschlagenen Weg. Dass manche die Combo zunächst nicht ganz ernst genommen haben, können sie noch verstehen. Und manche würden 70 Cent eben auch heute noch nicht ernst nehmen. Dem Sextett ist’s egal: „Wir sind eine RockShow-Coverband“, beschreibt Arden das Konzept. Und daran wird sich – Aufatmen bei den Fans! - auch nichts ändern. „Diese Band wird niemals eigene Stücke spielen, man darf am Konzept nicht rütteln“, versichert Kehr, obwohl er und Arden zugeben, früher wenig für Cover übrig gehabt zu haben. Aber man werde halt älter und weiser. Zum Konzept gehört auch, dass 70 Cent nicht unbedingt die Stücke kopieren („Wir spielen nicht vor“, formuliert es Kehr), sondern in erster Linie versuchen, den Leuten mit den Songs die Stimmung zu bieten, die sie sonst im Stadion erwarten würden. Mit den Jumpin‘ Jacks, der anderen Kult-RockBand aus Freising, versteht man sich übrigens bestens, kommt sich nicht ins Gehege. Man könne beide Bands auch gar nicht ver- gleichen, sagen Kehr und Arden. 70 Cent – eine Cover-Band, die Jumpin‘ Jacks eine Tribute-Band, die die Rolling Stones nicht nur hervorragend spiele, sondern Jagger, Richards & Co. fast schon lebe. Dabei wird die 70 Cent-Songliste ständig hinterfragt. Kehr, der in den Augen von Arden als Sänger ein Sonderrecht genießt, ist im Wesentlichen für die Stückauswahl zuständig. Denn ein Gitarrist oder Schlagzeuger muss auch mal was spielen können, was ihm vielleicht nicht so gefällt. Bei einem Sänger muss das schon passen: Songs, die er nicht singen kann oder will, gehen halt nicht. Doch bei 70 Cent und Kehr geht viel: Die Songliste im Internet (www.70cent.eu) liest sich deshalb auch wie das Who is Who der Rockgeschichte. Doch es gibt Grenzen: „Rockin‘ all over the world“ von Status Quo ist das Äußerste an kommerziellem Mainstream-Rock, das sich 70 Cent noch gefallen lassen – gerade weil bei diesem Song die Leute eben regelmäßig ausflip- pen. Was Besucher von 70 Cent-Konzerten (das nächste ist am 15. Februar beim „Rosenmontag im Lindenkeller“ oder an jedem ersten Donnerstag im Monat zirka um 20.30 Uhr im „Nachtcafe“) instinktiv spüren, ist vielleicht das, was Arden so beschreibt: „Das Gefühl untereinander stimmt. Unsere Geschichte und auch die Schwierigkeiten – das schweißt zusammen.“ Und vielleicht wird auch nach diesen Konzerten eine Jugendliche zu den Musikern kommen und sie bitten, den nächsten Gig nicht allzu lange aufzuschieben. Denn: „Wenn ihr spielt, geht’s meiner Mama gut“, hat ein weiblicher Fan einmal gestanden. Und so sind Auftritte von 70 Cent nicht nur eine abwechslungsreiche und mitreißende Reise durch die Rockgeschichte, sondern manchmal fast schon „eine gute Tat“, wie es Kehr ausdrückt. In diesem Sinne: „Rock on!“ Bitte! (Text: Andreas Beschorner, Foto: www.supershit.com) Von hier von dort und anderen guten Dingen 11 Stadtgespräch Stadtgespräch Lebensbücher und mehr Die Freisingerin Regina Dünser arbeitet mit Senioren deren Erinnerungen auf Ursprünglich wollte sie nach ihrem Pflegemanagement-Studium im Gesundheitsbereich arbeiten. Doch es kam anders: Vor rund einem Jahr gründete Regina Dünser in Freising ihr kleines Ein-Frau-Unternehmen, um Erinnerungsarbeit für und mit Senioren anzubieten. Eine Aufgabe, die ihr viel Freude bereitet. „Es ist mein Beitrag, das Wissen des Einzelnen festzuhalten für die Erzähler selbst und für deren Nachkommen, die Kinder und Enkelkinder. Ich beispielsweise weiß nichts über meine Großeltern, das finde ich sehr schade“, erklärt Dünser. So bietet die BiographieExpertin die Erstellung eines so genannten Lebensbuches an. Dabei kommt Regina Dünser zu ihren Kunden nach Hause, führt nach einem Vorgespräch mehrere Interviews, hilft bei der Auswahl von Fotos und kümmert sich um die Formulierung des Textes und den Druck dieser persönlichen Biographie. „Die Erzähler finden es schön, ihr eigenes Leben buchstäblich in der Hand zu halten - mit ihrem Buch“, sagt Dünser. Oft erzählen Menschen Episoden ihrer Lebensgeschichte zum ersten Mal: „Es gibt durchaus Erinnerungen, die heute noch so bewegend sind, dass die Erzähler tief berührt sind. Beispielsweise das Heimkommen aus der Gefangenschaft.“ Dabei will Regina Dünser ein völlig wertneutraler Zuhörer sein: „Eine Urteilsfindung ist nicht meine Aufgabe. Dennoch muss gesagt werden, dass ich darauf achte, dass die per- sönliche Geschichte in keine Richtung zu stark ausgebaut wird. Gerade wenn es um Kriegsgeschichten geht.“ Für die Biographie-Expertin ist jede Lebensgeschichte interessant. „Ich habe Jagdflieger kennengelernt und Menschen, die zu Fuß durch Russland sind. Menschen, die in russischer oder amerikanischer Gefangenschaft waren. Menschen, die in Gefangenschaft neben harter Arbeit schlimmen Hunger leiden mussten.“ Doch nicht nur für den, der sich erinnert, ist die Biographiearbeit etwas Besonderes. „Die Beschäftigung mit Lebensgeschichten von älteren Menschen stellt einen unverzichtbaren Bestandteil des Verstehens dar.“ Auch sie selbst lerne jedes Mal wieder dazu. Neben den Lebensbüchern bietet Regina Dünser auch Biographiearbeit in Gruppen an. Das ermögliche nicht nur das subjektive Gefühl des „ernst genommen“ Werdens, sondern führe auch zu einem Dialog der Generationen, so Dünser. Sie setzt dabei auf unterschiedliche Methoden. Etwa auf Hilfsmittel wie eine Landkarte, auf der Senioren „ihren Lebensweg“ abstecken können. (SB) Mehr zur Arbeit von Regina Dünser im Internet: www.videt-lebensbuecher.de Carl Koislmaier, Folge 8: Einst und heute Auf den beiden Bildern ist das Haus „Bahnhofstraße 3“ zu sehen, einmal in seiner ursprünglichen und ein weiteres mal in seiner heutigen Form. (Anm.: Das Bild stammt nicht im Original von Carl Koislmaier, sondern wurde von ihm nach einer älteren, wohl verlorenen Vorlage reproduziert). Städtebaulich bedeutend ist dieses Haus nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen seiner exponierten Lage im Kreuzungsbereich mehrerer Altstadtstraßen (Obere Hauptstraße, Bahnhofstraße, Obere Domberggasse, Wörth). Ein besonderes Charakteristikum ist die im Vergleich zur umliegenden Bebauung in etwa diagonal verlaufende Baulinie, die von der natürlichen Biegung des sich dahinter erhebenden Dombergs, an dessen Fuß sich das Haus schmiegt, herrührt. Um das Jahr 1800 herum diente das Anwesen dem Schäffler (Fassmacher) Stinner. In späteren Jahren wurde es offenbar aufgeteilt. Das historische Bild zeigt im linken, kleineren Gebäude, das ursprünglich wohl als Nebengebäude genutzt wurde, zwei Geschäfte, die leider nicht genau zu identifizieren sind. Der rechte, größere Bau beherbergte die „Colonialwaren- u. Südfrüchten-Handlung von Johann Bapt. Dippert“, wie es an der Fassade steht. Die Familie Dippert war es schließlich, die beide Anwesen im Jahr 1907 zusammenfasste, großzügig erweiterte und dadurch dem Haus sein heutiges Erscheinungsbild verlieh. Die Gestaltung erfolgte im Sinne des damals modernen sog. „Heimatstils“. Sehr sparsam wurden die hierfür typischen Elemente wie Schweifgiebel, Ovalfenster, Erker, Fensterläden (letztere heute verschwunden) angebracht. (Text: Florian Notter, Foto oben: Fotograf: Carl Koislmaier, aus dem Besitz: Franziska Haslberger, Foto unten: FINK, Eschenbacher/Fiedler) Zahnarztpraxis Dr. Georg Wechselberger Klassische Zahnheilkunde Erdinger Str. 33, 85356 Freising - Lerchenfeld Tel: 08161 / 85244 Öffnungszeiten: Mo - Fr: 9 - 12 u. 15 - 18 Uhr Mittwochs geschlossen 12 Von hier von dort und anderen guten Dingen Von hier von dort und anderen guten Dingen 13 Das alte Freising Das alte Freising Vom Pflasterzoll und von Pflasterzollhäusern in Freising von Florian Notter Wer die Freisinger Altstadt über die Heiliggeistgasse bzw. über die General-von-NagelStraße betritt oder verlässt, wird in beiden Fällen in Höhe der historischen Stadtgrenze ein kleines, doch im Vergleich zu den umlie- auf Getränke erhoben wurde, oder auch aus Gebühren für Markt- und Dultstände zusammen. Zu diesen historischen Einnahmequellen der Stadt gehörte auch der „Stadt-“ oder „Pflasterzoll“. Dabei handelte es sich um eine Gebühr, die an den Freisinger Stadttoren für die Befahrung der (Pflaster-)Straßen entrichtet wer- sieren wollten; Ausweichmöglichkeiten über befahrbare Straßen um die Stadt herum gab es nicht. Die Freisinger selbst waren – von Ausnahmefällen abgesehen – von der Entrichtung des Pflasterzolls befreit, da sie mit verschiedenen anderen Abgaben den Unterhalt der Straßen bzw. des Straßenpflasters ja ohnehin mitfinanzierten. Bis ins 19. Jahrhundert hinein dienten fünf (der insgesamt sechs) Stadttore als Einnahmestellen für den Pflasterzoll: Am Veitstor wurde der von Westen über die Vöttinger und Thalhauser Straße ankommende Verkehr kontrolliert, am Ziegeltor derjenige der Haindlfinger Straße; auf das Judentor traf der Verkehr der Straßen aus Regensburg und Landshut, auf das Isartor derjenige aus Erdinger Richtung und am Münchner Tor fing man die Fuhrwerke aus dem Süden ab. Als Einnehmer fungierten die jeweiligen Torwärter. Die genaue Handhabung der Pflasterzolleinnahme wurde stets in eigenen „Pflasterzollordnungen“, die man zu gegebener Zeit immer wieder aktualisiert hatte, genden Häusern auffallend repräsentatives Gebäude ausmachen können. Das eine wie das andere dient heute als Wohnhaus. Errichtet wurden sie jedoch beide zu einem ganz anderen Zweck, nämlich als Zollhäuser, in welchen bis in die 1920er Jahre hinein die Einnahme des sog. Pflasterzolls organisiert und kontrolliert wurde. Der Geschichte des Freisinger Pflasterzolls wie auch jener beiden erhaltenen Pflasterzollhäuser wollen wir etwas auf den Grund gehen. festgeschrieben. Zu größeren Veränderungen in Bezug auf das Freisinger Pflasterzollwesen kam es im Lauf des 19. Jahrhunderts. Zum einen wurden bis 1898 alle mittelalterlichen Stadttore aus verkehrstechnischen, ästhetischen, teils auch ideologischen Gründen abgebrochen, für die bisherigen, innerhalb der Tore untergebrachten Zollstationen mussten folglich anderweitige bauliche Lösungen gefunden werden (siehe unten). Zum anderen wuchs Freising insbesondere seit dem späten 19. Jahrhundert über seine alten Grenzen hinaus, so dass der Stadtmagistrat gezwungen war, auch die Pflasterzollgrenzen weiter nach außen zu verschieben. Im Jahr 1920 gab es laut einer städtischen Pflasterzollordnung schließlich nicht mehr nur fünf, sondern sieben solcher Kontroll- und Einnahmestellen. Neben den weiterhin bestehenden Pflasterzollstellen im Bereich des ehemaligen Veits-, Juden- und Isartores hatte man diejenigen an der Münchner Straße (ehem. Münchner Tor) sowie an der Haindlfinger Straße bzw. Prinz-Ludwig-Straße (ehem. Ziegeltor) weiter stadtauswärts verlegt. An der Mainburger Straße wie auch an der Neustifter Wiesenthalstraße – Neustift wurde 1905 nach Freising eingemeindet – schuf man neue Einnahmestellen. In den Jahren nach dem ersten Weltkrieg geriet die Erhebung des nunmehr zunehmend antiquiert erscheinenden Pflasterzolls in ganz Bayern in die Kritik. Die Staatsregierung, die die Abgabe ganz aufheben wollte, scheiterte zunächst am Widerstand der bayerischen Städte, die auf diese Einnahme, noch dazu in jenen Jahren großer wirtschaftlicher Not, keinesfalls verzichten wollten. Letztlich zeigte sich dann aber doch sehr deutlich, dass die Jahrhunderte alte Erhebung nicht mehr in die neue Zeit passte: Das immer hö- here Aufkommen von Automobilen, deren Besitzer statt des Pflasterzolls die damals neu eingeführte KFZ-Steuer (allerdings nicht an die Stadt, sondern an den Staat) zu entrichten hatten, und der gleichzeitige Rückgang an „pflasterzollfähigen“ Ochsenoder Pferdefuhrwerken führten schließlich auch in der Stadt Freising zur Aufhebung der traditionsreichen Abgabe. Zwei ehemalige Freisinger Pflasterzollhäuser Das Problem, das sich im 19. Jahrhundert mit dem Abbruch der Stadttore, die ja auch als Zollstationen gedient hatten, für das Freisinger Pflasterzollwesen ergab, wurde zumindest in zwei Fällen funktional wie städtebaulich ansprechend gelöst. Nach der Beseitigung des Isartores samt dem daran angeschlossenen Torwärterhaus im Jahr 1864 errichtete der Freisinger Baumeister Heinrich Lang im Auftrag der Stadt ein neues Gebäude, das sowohl die Amtsräume wie auch die Wohnung des Zolleinnehmers beherbergte. Es handelt sich dabei um das bis heute bestehende und nach wie vor im Besitz der Stadt Freising befindliche Anwesen „Heiliggeistgasse 22“ (vor dem Bau der Bahnunterführung fing hier die Erdinger Straße an, entsprechend lautete die frühere Adresse „Erdinger Straße 2“). Städtebaulich ist das Haus, das schlicht „Erdinger Zollhaus“ genannt wurde, von sehr hoher Bedeutung: Zusammen mit dem gegenüber liegenden, zur selben Zeit entstandenen und stilistisch ähnlich gestalteten Gebäude (bei welchem im Rahmen der letzten Renovierung eine ansprechende Farbgebung der Fassade leider unterblieben ist) markiert es – quasi in der Nachfolge des einstigen Isartores – den historischen Stadteingang. Durch seine Lage am Bergfuß vermittelt es darüber hinaus zwischen der Bebauung der historischen Bürgerstadt und derjenigen des Dombergs. Der Rest der historischen Stadtmauer, die vom darüber gelegenen Dechanteiturm direkt in die frühere Isartor-Bebauung überging, hat im „Erdinger Zollhaus“ einen klaren Flucht- und Endpunkt erhalten. Einen herausgehobenen Stellenwert besitzt es außerdem für das Bild der Heiliggeistgasse: In südlicher Blickrichtung bildet das Gebäude den perspektivischen Abschluss der Gasse, scheinbar gerahmt vom barocken Turm der Spitalkirche bzw. dem mittelalterlich-historistischen Dechanteiturm. Die Architektursprache des „Erdinger Zollhauses“ wurde offensichtlich mit Bedacht gewählt. Die Verwendung romanischer Gestaltungsmittel wie die charakteristischen Zwillingsfenster mit Mittelsäule oder das zwischen Obergeschoss und Kniestock befindliche, an seiner Unterseite mit einem Zahnschnittfries versehene Gesims lag zwar damals ganz im Trend der Zeit, kann aber gerade an der Stelle, an der viele Jahrhunderte hinweg ein mittelalterlicher Torturm gestanden hat, möglicherweise auch als historische Bezugnahme verstanden werden. Nach einer umfassenden Sanierung 1976 und einigen nachfolgenden Instandsetzungen präsentiert sich das Haus heute in originalgetreuem Zustand. Um dieselbe Zeit, also Mitte der 1860er Jahre, dürfte auch das „Landshuter Zollhaus“ am Ende der heutigen General-von-NagelStraße gebaut worden sein. Anders als im Fall des Isartores blieb im Fall des dortigen Juden- oder Landshuter Tores das dazugehörige, westlich anschließende Wärterhaus beim Abbruch des Tores 1828 stehen. Erst im Zusammenhang mit der Errichtung des „Erdinger Zollhauses“ wurde dieses wohl nicht besonders repräsentative Gebäude dann ebenfalls durch einen Neubau, das bis Der Pflasterzoll: eine historische Einnahmequelle der Stadt Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit setzten sich die Einnahmen der Stadt Freising aus mehreren kleineren Posten wie beispielsweise den „Gülten“ auf Grund und Erwerb, dem „Zapf- und Schankgeld“, das 14 Von hier von dort und anderen guten Dingen den musste. In erster Linie betraf das auswärtige Personen, wenn diese mit einem Ochsen- oder Pferdefuhrwerk die Stadt pas- Bild 1: Das "Erdinger Zollhaus" an der Heiliggeistgasse. Bild 2: Das "Landshuter Zollhaus" (rechts) an der General-von-Nagel-Straße. Von hier von dort und anderen guten Dingen 15 Stadtgespräch heute erhaltene Haus „Unterer Graben 67“, ersetzt. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gehen die Planungen auch hier auf Heinrich Lang zurück. Obwohl das „Landshuter Zollhaus“ aufgrund seiner Lage keine dem Pendant an der Heiliggeistgasse vergleichbare städtebauliche Wirkung entfalten kann, handelt es sich doch um einen sehr stattlichen Bau, der dem zweifachen Anspruch, nämlich ein der Bedeutung als kommunale Zollstelle angemessenes Gebäude einerseits Stadtgespräch und ein repräsentativer Stadteingang andererseits zu sein, gerecht wird. In seiner äußeren Gestalt ist es dem „Erdinger Zollhaus“ sehr ähnlich. Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Gestaltung der Fenster im Obergeschoss: das „Landshuter Zollhaus“ besitzt im Gegensatz zum „Erdinger Zollhaus“ keine Zwillingsfenster, sondern hier werden die Segmentbogenfenster-Formen des Erdgeschosses übernommen, jedoch unterhalb der Fensterbank jeweils mit einem Stuckrelief verziert. Nachdem es die Stadt Freising um 1925 verkauft hatte, wurde das Haus mehrmals verändert, z.B. die mittige Haustüre der Hauptfassade zum Graben hin versetzt. Auch wenn das äußere Erscheinungsbild in einigen Details, z.B. in der rötlichen Farbgebung der Fassade, nicht dem bauzeitlichen Zustand entspricht, präsentiert sich das historische Anwesen insgesamt doch recht authentisch. Die Lernpraxis Au. Mehr als 20 Jahren Hilfe bei Lernproblemen "Das Zwischenzeugnis wird am letzten Unterrichtstag der zweiten vollen Woche im Februar ausgestellt." So steht es offiziell auf der Internetseite des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus. Was aber im beamtendeutsch lediglich nach einer klaren Terminaussage für eine Leistungsbewertung klingt, kann für manches Kind ein gestörtes Selbstwertgefühl oder Angst vor dem Versagen bedeuten. Legasthenie und Dyskalkulie sind heutzutage häufige Diagnosen, die eine Lerntherapie erfordern. Vor mehr als zwei Jahrzehnten hat sich deshalb eine Gruppe engagierter Lerntherapeuten und Eltern zusammengetan und eine Praxis gegründet, die Kindern mit Lernproblemen Hilfen anbietet. Mit einem Team aus mittlerweilen 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzt die Lernpraxis auf einen ganzheitlichen Therapie-Ansatz. Dabei werden die Stärken der Kinder herausgefunden, damit Selbstvertrauen aufgebaut und dann an den Schwächen gearbeitet werden kann. Das Konzept geht auf und die Lernpraxis betreut derzeit etwa 160 Kinder im Schul-, Vorschul- und Kindergartenbereich. In Au, wo die Lernpraxis bis letztes Jahr noch in einem ehemaligen Tanzsaal untergebracht war, wie Geschäftsführerin Hedi Post schwärmt, sind sie zuletzt in neue Praxisräume umgezogen. Die offenen Räumlichkeiten, in denen auch aktiv mit Bewegungsspielen gearbeitet werden kann, hat sich der Verein allerdings bewahrt, als er 2006 in Allershausen eine Zweigstelle eröffnete. Aber 16 Von hier von dort und anderen guten Dingen Szenekulturforum geht in die Kaserne nicht nur mit den Kindern wird gearbeitet. Ein wichtiger Schwerpunkt ist ebenfalls die Beratung der Eltern, die vor oder während der Therapie in eigenen Gruppen betreut und im Umgang mit den Kindern im gesamten Umfeld unterstützt werden. Das jüngste Projekt ist eine heilpädagogische Hausaufgabenhilfe. Unter fachlicher Anleitung einer Lerntherapeutin lernen Schüler in einer kleinen Gruppe von maximal 4 Kindern ihre Arbeitshaltung zu organisieren und ihre Hausaufgaben zu bewältigen. Auch wenn der Therapieerfolg am besten im Vorschulalter greift, hilft die Lernpraxis auch Schulkindern; und immer wieder kommen auch Erwachsene, die Defizite feststellen und sich helfen lassen wollen. Wer gerade in der Zwischenzeugniszeit merkt, dass nicht alles rund läuft, findet Informationen und Kontaktmöglichkeiten unter www.lernpraxis-au.de oder telefonisch unter 08752/9737 (TE) Seit 2003 gibt es in Freising schon einen "Stammtisch" der jungen Kulturszene. Seit dem treffen sich bis heute jeden letzten Montag im Monat Vertreter der Freisinger Jugendkulturszene, Vereine, Künstler und Musiker, um die Szene zu organisieren, sich auszutauschen und Kooperationen zu knüpfen. Seinen ersten Höhepunkt fand das Szenekulturforum mit einer Szene-Messe im Juni 2004 im Lindenkeller. Dort stellten sich die Vereine und Institutionen der Öffentlichkeit vor und diskutierten mit der Freisinger Bevölkerung über Probleme der Jugend, wie etwa das Fehlen von Freiflächen für Grafitti-Künstler oder von Proberäumen für Nachwuchsbands. Seitdem hat sich einiges getan; und nachdem zuletzt der Freisinger Lokalradiosender Hitwelle eine eigene Jugendsendung mit dem Szenekulturforum veranstaltete, fiel nach langen Verhandlungen mit der Stadt Freising im Juli 2009 dann die Entscheidung, dem Szenekulturforum Räumlichkeiten in der Stein Kaserne zur Verfügung zu stellen, um dort bis zum Abriss Kulturveranstaltungen mit Kunst und Mu- sik zu ermöglichen. Der bis dahin lose Zusammenschluss etablierter Veranstalter und Künstler gründete zu diesem Zweck Ende vergangenen Jahres einen eigenen Verein, der die Trägerschaft dieses Projekts übernommen hat und im Februar den Veranstaltungsraum im ehemaligen Man nschaftsgebäude der Stein-Kaserne eröffnen wird. Mit etlichen Ideen, wie regelmäßigen Ausstellungen oder einer Art Jazzcafe, wie es sich erster Vorsitzender Peter Müller vorstellt, wollen die jungen Kulturschaffenden die Kasernengebäude bis zu ihrem Abriss mit Leben füllen. Wer sich über die Aktivitäten des Vereins informieren möch- te oder gar durch eine Mitgliedschaft bei den Kosten beteiligen möchte, findet mehr Informationen im Internet unter www. szenekulturforum.de (TE) v.l.n.r.: Josef Elfinger (Schriftführer), Riccarda Endres (Schatzmeisterin), Moritz Bolz (Beisitzer), Peter Müller (1. Vorsitzender), Andreas Baur (2. Vorsitzender), Florian Schneider (Beisitzer) Von hier von dort und anderen guten Dingen 17 Stadtgeschichten Stadtgeschichten Rauschtat und Gridlock sowie Kellerkind In der durchaus vielfältigen Freisinger Popkultur-Szene sind es vor allem die Elektro-DJs und Gitarrenbands, die das Bild prägen. Der Landkreis hat aber auch in Sachen Hip-Hop einiges zu bieten: Crews, die schon seit zehn Jahren und mehr Musik machen sowie einige junge Talente. Und: In Freising ist auch ein Stück deutsche Hip-Hop-Geschichte geschrieben worden. von Sebastian Beck Genauer gesagt passierte das in einem Haus in der Wiesenthalstraße: Mehrere Monate lang wohnte dort die Band Blumentopf und arbeitete an ihrem Album „Großes Kino“, mit dem sie in der deutschen Hip-Hop-Szene ihren Status als eine der besten Combos festigten. In ihrer Freising-Zeit bekamen sie auch viel Besuch von befreundeten Künstlern, etwa Torch oder Advanced Chemistry, die neben den Fantastischen Vier als die Pioniere des deutschsprachigen Hip Hops galten. (Mehr dazu im Interview mit Schu von Blumentopf auf Seite 21). Auch im Lindenkeller trat der Topf in der Zeit auf, in den letzten Jahren spielte Hip Hop aber so gut wie keine Rolle mehr im Programm des Lindenkellers. Was sich im Februar ändert: am 5. 2. sind mit Fiva MC und Creme Fresh zwei Vertreter der Münchner Szene zu sehen und zu hören, die mit intelligenten Texten und guten Live-Shows weit über die Landeshauptstadt hinaus für Furore sorgen (siehe Seite 20). An diesem Abend im Lindenkeller stehen aber auch Vertreter aus Freising auf der 18 Von hier von dort und anderen guten Dingen Bühne: Tobi alias Tobi Wan sowie Andi alias Phonque von den Schlemmerstyles. Sie freuen sich auf den Abend: „Der Lindenkeller ist das Beste, was du in Freising als Auftrittsort kriegen kannst. Es ist schade, dass da länger nichts mehr los war in Sachen Hip Hop, aber vielleicht ist das wieder ein Startschuss, dass wieder was geht.“ Neben jungen Talenten aus dem Landkreis wie Mama Crew, Wortfamilie, H&M, Porni und Noyse sind die Schlemmerstyles fast schon alte Hasen. 2001 startete die Combo und wurde nach dem Release ihres Albums namens „abgefreaktes Putenschnitzel“ zu Auftritten bis in die Jugendzentren nach Bamberg, Nürnberg und Karlsruhe gespült. Derzeit bestehen die Schlemmerstyles, die eigentlich zu dritt sind, nur aus zwei Mitgliedern, weil Daniel, der Dritte im Bunde, zum Studieren weggezogen ist. Die übrigen Schlemmerstyles nutzen die Zeit für ihre Soloplatten, in die sie viel Energie stecken. Wenn es um das Aufnehmen von Platten geht, ist eine wichtige Anlaufstelle für die Hip-Hop-Szene, aber auch für Mu- siker aus anderen Genres das Tonstudio von Ludwig Maier: GKG Music. 1996 hat Maier mit dem Mischen von Musik angefangen. Anfangs nur Hip-Hop, später dann aber auch Klassik, Filmmusik, Metall und Punk. Auch Leute außerhalb von Freising klopfen bei GKG Music an: So hat Maier bereits für Roger Rekless/Team Makasi oder Epikur gearbeitet. Eines seiner aktuellen Projekte ist das Mastern der neuen Scheibe der Intensiven Erfrischung. Zu den regelmäßigen Gästen in dem Tonstudio gehören Rauschtat & Gridlock, die ebenfalls schon seit mehreren Jahren zusammen mit DJ Twen-One die Freisinger Hip-Hop-Szene bereichern, aber auch alle anderen Musikfans im Auge haben. So hat die Crew keine Berührungsängste mit anderen Genres, spielt auch bei Veranstaltungen wie Rock Sie! Oder Rock meets Hip Hop und ersetzt die Beats von der Platte auch mal durch einen Live-Schlagzeuger. „An jedem verdammten Sonntag“ war der Name ihrer Platte, mit der sie auch in Augsburg und anderen Orten aufgetreten sind. Derzeit arbeiten Sie an neuem Material. Rapper Roman ist aber nicht nur selbst mit Rauschtat und Gridlock auf der Bühne zu sehen. Seit Jahren organisiert er Hip-Hop-Abende, unter anderem „live on stage“ im Jugendzentrum, wo einmal im Jahr vor allem die Newcomer der Szene Möglichkeiten für einen Auftritt haben. Einer der seltenen Momente für die Szene sich zu treffen. Denn wie die Schlemmerstyles spricht auch Roman zwar von vielen aktiven Leuten in Sachen Hip-Hop im Landkreis, aber „was fehlt, ist ein regelmäßiger Treffpunkt.“ Die Arbeit an neuen Songs steht nicht nur bei Tobi Wan und Phonque und Rauschtat und Gridlock an. Nach einer Pause wollen auch Kellerkind wieder angreifen. Eine weitere Combo, die schon seit zehn Jahren existiert und mit ihrer Mischung aus tanzbaren Beats und witzigen Texten gut rumgekommen sind. Selbst größere Plattenfirmen sollen schon an den Kellerkindern interessiert gewesen sein. Seit einigen Monaten ist es eher ruhig um Kellerkind geworden, was sich jetzt aber ändern soll, wie Rapper Arian erklärt. Für 2011 ist die Veröffentlichung eines neuen Albums geplant. Zu Weihnachten hat Kellerkind viele alte Tracks zum kostenlosen Download auf ihre Homepage www.kellerkindmusic.de gestellt. Als „Dank an die Fans“ wie Kellerkind betonen. Eine Band, die erst seit kurzem für Furore sorgt, sind die zickenden Tightbomben und das nicht nur wegen des phänomenalen Bandnamens. Denn in dieser Band, die Gitarren und Rap in eingängiger Form zusammenbringt, sind Mitglieder mit dabei, die schon länger aktiv sind. Rapper Tha Rugs zum Beispiel, der sich auch als Produzent und Freestyler einen Namen gemacht hat. Diese Mischung aus jungen Talenten und alten Hasen zeigt: Freisings Hip-Hop-Szene braucht sich nicht zu verstecken, weder musikalisch noch textlich. Die Rapper stellen immer wieder unter Beweis, was mit der deutschen Sprache, viel Kreativität und der nötigen Technik möglich ist. Und: Es überwiegt das, was deutschsprachigen Hip-Hop so charmant macht: Gelassenheit und Humor. Von hier von dort und anderen guten Dingen 19 Stadtgeschichten Stadtgeschichten Hip-Hop im Lindenkeller: Fiva MC und Creme Fresh am 5. Februar Nina Sonnenberg alias Fiva MC gehört nicht nur zu den wenigen weiblichen Stimmen im deutschen Hip Hop: Sie braucht offensichtlich auch sonst viel Platz, um ihre Kreativität rauszulassen. Neben dem Hip Hop arbeitet sie für on3 und FM4 und ist als Slam PoetryPerformerin und Buchautorin unterwegs. 2002 erschien ihre erste Platte „Spiegelschrift“ auf dem Hamburger Label Buback. 2005 gründeten sie mit dem Münchner DJ Radrum das Label „Kopfhörer Recordings“. Im Jahr 2006 veröffentlichten sie gemeinsam das Album „Kopfhörer“. Seit 2002 tritt Fiva erfolgreich auf Poetry Slams in Deutschland, Österreich und Schweiz auf. 2003 wurde sie Drittplatzierte beim National Slam in Bern. 2005 konnte sie mit ihrem Poetry Team „Da Boyz with da girlz in the back“ (mit Nora Gomringer und Mia Pittroff) den Siegertitel in Leipzig erringen. Seit 2005 gibt Fiva Rap und Poetry Workshops, u.a. an den Münchner Kammerspielen, dem Theater der Jugend und dem internationalen Brechtfestival in Augsburg. Fiva ist regelmäßig auf den deutschsprachigen Bühnen zu sehen, 2005 war sie Support Act von Fettes Brot. Im Herbst 2007 veröffentlichte Fiva ihr erstes Buch „Klub Karamell“. Fivas neues Album „Rotwild“ erschien Februar 2009. Zusammen mit DJ Phekt garantiert sie live ein mitreißendes Konzert mit guten Beats für die Beine und schlauen Texten für den Kopf. An der Seite von Fiva müssen die Jungs von Creme Fresh aber keinesfalls Minderwertigkeitskomplexe bekommen: Es ist kein Zufall, dass die Rapper der Band, Keno und Fatoni zwischen 2002 und 2005 fast jedes Freestylebattle Münchens gewannen, meist standen sich beide im Finale gegenüber. 2005 veröffentlichten Creme Fresh komplett im Alleingang, ohne Label und Vertrieb, ihr Debutalbum „Frische Spuren“. Das „Juice- Magazin“ kürte das Werk damals kurzerhand zum „Demo des Monats“. Im Februar 2007 waren Creme Fresh auf der „Blumentopf Musikmaschine Tour II“ als Support dabei. Zu diesem Anlass releasten sie die EP „Baustelle“. Im Juni 2007 wurde ihr zweites Album „Hast Du Feuer?!“ über das Münchner Label „58 Beats“ veröffentlicht. Die Platte war wieder ein großer Schritt nach vorne: Mehrere Songs schafften es bei Radiostationen in die Rotation, Musikportale im Internet feierten „Hast du Feuer?!“ als „Platte des Jahres“ und das „Juice-Magazin“ schrieb: „Da kommt noch Großes auf uns zu“. Mit dieser Platte im Gepäck, ging es im September darauf erneut zwei Wochen auf Tour, diesmal mit den OldschoolLegenden von „Main Concept“. Zusammen Creme Fresh (links) und Fiva MC mit Bustla, der für die Musik zuständig ist, sind Keno und Fatoni live immer für Überraschungen gut. Unterstützt werden Fiva MC und Creme Fresh an diesem Abend von Peace Camp Crew feat. Bushbayer, Sonic MC & DJ MicE sowie Tobi Wan und Phonque von den Schlemmerstyles. (SB) Blumentopf: „War auf jeden Fall eine coole Zeit“ Seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 haben sich Blumentopf in der ARD mit ihren „Raportagen“ über die Spiele der deutschen Mannschaft auch bei Leuten einen Namen gemacht, die weniger mit HipHop anfangen können. Schon lange davor hatte sich das Quintett um DJ Sepalot und den Rappern Cajus, Schu, Roger und Holunder zu einer der wichtigen Hip-HopCombos in Deutschland etabliert. Die Band, die heute in München wohnt, lebte und arbeitete eine Zeit lang zusammen in Freising. Der FINK sprach mit Schu über die Freisinger Blumentopf-WG, ihre Zeit in der Domstadt und was 2010 bei ihnen geplant ist. Auf diversen Internetseiten ist über euch zu lesen: „Blumentopf ist eine deutsche Hip-Hop-Band, die sich 1992 in Freising gegründet hat.“ Das stimmt so nicht ganz. Wir kommen alle eigentlich aus der Ecke Eching, Unterschleißheim. Los ging es bei uns im Jugendzentrum Lohhof, dem heutigen Gleis 1, wo wir gefreestylt haben. Unser DJ, der Sepalot, hat in Freising gewohnt und bei ihm haben wir auch unsere ersten Aufnahmen gemacht. Später seid ihr dann aber alle komplett nach Freising gekommen. Ja, das war so 1997/1998 rum. Wir haben ein Haus gemietet mit dem Plan, dort eine Platte aufzunehmen. Das war in der Wiesenthalstraße am Platschkyberg. Mit der Zeit kam raus, dass die Platte „Großes Kino“ 2000 veröffentlicht werden sollte, deshalb hieß dann unsere WG Haushalt 2000. War auf jeden Fall eine coole Zeit. 20 Von hier von dort und anderen guten Dingen Wie wichtig war diese Zeit für Euch als Band? Die Zeit war schon wichtig, wir waren ja vorher schon gute Freunde, haben uns aber währenddessen noch näher kennengelernt. Die Band würde es aber auch so geben. Natürlich war es auch anstrengend, noch zusammen zu wohnen. Das ist wie das Freising gezogen. Wir haben uns hier auf alle Fälle heimisch gefühlt. „Kaleidoskop-Clique vom Geheimtip zum Hit wie Manifesto Freising ist das Nest wo es würzig wird wie Mamma's Pesto“ Was könnt ihr jungen Talenten in Sachen Hip Hop empfehlen? Man sollte mit Spaß an die Sache rangehen und nicht schauen, wer was verdient. Heute ist es viel schwerer, kommerziellen Erfolg zu haben. Man sollte mit Freunden was machen, hingehen wo Leute sind, wie Blumentopf feat. Manuva: Quintessenz Leben im Tourbus. Es war trotzdem was Einzigartiges. Und wir sind sehr stolz auf die Platte. Wie sah der Alltag in der BlumentopfWG aus? Da drehte sich fast alles um die Musik. Es war ja der große Boom damals und wir waren auch viel unterwegs. Gerade an den Wochenenden. Wir haben auch viele Leute kennen gelernt, die uns dann in Freising im Studio besucht haben, wie Torch oder Advanced Chemistry. Wir sind aber natürlich auch so rumgehangen, waren BillardSpielen oder sind nach München gefahren. Wie heimisch habt ihr euch denn in Freising gefühlt? Ich war sowieso mehr in Freising als in München, weil ich hier auf die FOS gegangen bin. Da hat man seine Leute eher hier. Es sind zu der Zeit eh viele Leute nach Freising hat sich sogar in die Texte eingeschlichen. Das passiert ganz ungeplant. Was uns umgibt, fließt auch in die Texte mit ein. Das ist ja jetzt mit München nicht anders. „Und die Drinks fließen reichlich, zum üblichen Getränkepreis von Neustift bis zum südlichen Wendekreis“ Blumentopf: Party Safari zu den Jams am Dienstag in der Münchner Glockenbachwerkstatt. Was habt ihr 2010 alles vor? Eine unfassbare Menge. Im Mai wollen wir unsere neue Platte rausbringen. Dann werden wir in diesem Jahr wieder mit der ARD zur Weltmeisterschaft zusammenarbeiten. Dafür fahren wir vielleicht sogar nach Südafrika. Außerdem wollen wir jede Menge Festivals spielen und dann steht auch eine Tour an. Man kann uns also wieder viel live sehen. Wir freuen uns drauf! (SB) Von hier von dort und anderen guten Dingen 21 Stadtgeschichten Stadtgeschichten Ein Freisinger sorgt für den guten Rutsch BSD-Verbandsarzt Jochen Wagner ist Olympia-Teilnehmer in Vancouver Wenn am 12. Februar die Olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver beginnen, ist ein Freisinger mit von der Partie: Dr. Jochen Wagner (43), leitender Verbandsarzt des Deutschen Bob- und Schlittenverbandes (BSD). Doch bei allem Stress, den so ein sportliches Großereignis auch für die medizinische Abteilung mit sich bringt, hat der Freisinger Orthopäde einen festen Vorsatz: „Ich möchte es genießen.“ Ausstaffiert ist Wagner schon: Bei ihm zu Hause stehen zwei riesige Taschen, in denen sich das vorgeschriebene Olympia-Outfit für jeden Teilnehmer der rund 450-köpfigen deutschen Delegation befindet. „Eigentlich nehme ich sonst nur eine Jeans und Unterwäsche mit“, beschreibt Wagner seine Reisevorbereitungen. Übrigens: Die Kleidung ist schneeweiß, passt also zu dem Arzt und so genannten „Halbgott in Weiß“. Medikamente, Arzneien und Geräte muss Wagner nicht einpacken, wenn er bereits am 7. Februar über den großen Teich fliegt: In Whistler, wo das Olympische Dorf für die Heldinnen und Helden der Eisbahn liegt, gibt es eine klinische Abteilung. Und dorthin werden sämtlich von Wagner angeforderten und – Stichwort: Dopingkontrollen – vorher für jeden Athleten deklarierten Arzneimittel vorausgeschickt. Grundsätzlich, so Wagner, unterscheide sich die Arbeit bei den Olympischen Spielen nicht von der bei einem normalen Weltcup-Einsatz. Das beginnt schon beim frühen Aufstehen und Frühstück um 7.30 Uhr. Die ersten ein oder zwei Tage nach der Anreise würden die Sportler regenerieren, dann nehme man den Trainingsbetrieb in Whistler auf. Und genau da verbirgt sich „eine Unbekannte“: Bei Temperaturen von minus fünf Grad, wie sie bisher bei Rennen in Vancouver herrschten, lässt die Hochgeschwindigkeitsbahn bereits ein Tempo von 22 Von hier von dort und anderen guten Dingen bis zu 150 km/h zu. Was passiert, wenn es noch kälter wird, kann niemand genau vorhersehen. Doch die Gefahr von Stürzen wachse auf jeden Fall. Aber auch wenn die Bahn eigentlich entschärft werden müsse, so Wagner: „Wir haben ein gutes Gefühl.“ zum Hallenfußball begeben. Bei aller Professionalität und Coolness: Olympische Spiele sind selbstverständlich etwas Besonderes. Schon allein deshalb, weil jeder Wettkampf ausverkauft sei, jeder Renntag als großes Event mit viel Drumherum gestaltet werde, und weil dann die Randsportarten Rodeln, Bob und Skeleton viel stärker als sonst ins Blickfeld der Öffentlichkeit rückten, wie der BSD-Verbandsarzt genau weiß. „Die Atmosphäre wird bei Olympia ganz anders sein“, betont Wagner. Da gelte es, die Athleten locker zu machen – auch geistig. Deshalb verstehen sich Wagner und der Physiotherapeut auch als eine Art Psychologe. „Wir sind eine Familie“, beschreibt Wagner den Zusammenhalt auch über Nationengrenzen hinweg. Und weil das so ist, müsse man mit den Athleten auch einmal raus aus dem Olympischen Dorf, etwas unternehmen und sich etwas anschauen, mal ein Steak essen gehen. Wagner selbst wird an der Eröffnungsfeier im 120 Kilometer von Whistler entfernten Vancouver am 12. Februar teilnehmen. Die Athleten, die er unter seinen medizinischen Fittichen hat, aber nicht: Zu stressig die Fahrten, zu kurz danach die Wettkämpfe, die für seine Schützlinge bereits am 13. Februar beginnen. Dafür können die Athleten, wenn sie wollen, länger und bis zur Abschlussfeier in Kanada bleiben. Wagner selbst wird schon vorher in die Heimat zurückkehren. Bei einigen Punkten weiß Wagner jetzt schon, was in Vancouver auf ihn zukommt: „Es wird große Emotionen geben“, ist sich der Freisinger Orthopäde sicher. Schließlich werden die Rennen in Kanada für einige Sportler der letzte große Auftritt auf der Weltbühne des Sports sein. Und noch eine sichere Prognose traut sich Wagner abzugeben: „Unsere Rodeldamen werden die ersten drei Plätze belegen.“ Und auch bei den Herren stehen laut Wagner die Chancen, Medaillen zu sammeln, sehr gut – „wenn die Jungs locker bleiben“, wie er es ausdrückt. Für ihn selbst und das Team im Hintergrund gilt vor allem eine Devise: „Ruhig bleiben.“ Es gelte für ihn, die Normalität eines normalen Weltcup-Rennens zu vermitteln, seine Arbeit so zu verrichten wie sonst auch. Denn wenn schon der Arzt nervös sei und Panik verbreite … (AB) Dr. Jochen Wagner mit dem Fair-Play-Preis des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL). Die FIL würdigte damit „den selbstlosen Einsatz von Dr. Jochen Wagner bei der Behandlung und Rehabilitation der schwer verunglückten Athletin Ewelina Staszulonek aus Polen. Die Athleten seien fit, keiner der rund 30 deutschen Rodel-, Bob- und Skeleton-Fahrer stelle derzeit medizinisch ein Sorgenkind dar. Den größten Bammel vor Verletzungen seiner Schützlinge hat Wagner übrigens dann, wenn sich die Eis-Piloten Von hier von dort und anderen guten Dingen 23 Stadtgeschichten Stadtgeschichten Wolfersdorf Landkreis Freising Der Landkreis Freising ist spannend und vielfältig. Er reicht vom Münchner Norden, von den Ausläufern der Schotterebene bis hinein in die Hügellandschaft der Hallertau und grenzt an Niederbayern. Eine jahrtausendlange Geschichte prägt Land und Leute und doch steht der Landkreis mit seinen rund 150 000 Einwohnern für das moderne Bayern. Folge 20: Wolfersdorf Alles da und alles im Rahmen Hofbrauhauskeller Wieder ganz der Alte Er ist wieder da! Beinahe so, als ob nichts gewesen wäre, präsentiert sich der Hofbrauhauskeller am Lankesberg. Nach einem kurzzeitigen Zwischenspiel als moderne Gastronomie kehrt der neue Wirt Peter Sonnauer wieder zu den traditionellen Wurzeln bayerischer Gastfreundschaft zurück. Die Einrichtung, die man vom vorletzten Jahr gewohnt war, wurde fein säuberlich auf bewahrt und gibt dem Flagschiff des Freisinger Hof brauhauses seinen unverwechselbaren Charakter zurück. Das gutbürgerliche Interieur wird durch eine klassische Speisekarte und einen verhältnismäßig günstigen Mittagstisch ebenso ergänzt wie durch den Außenbereich. Mit einer edlen Gartenbestuhlung kommt man auf der Vorderseite in den Genuss eines bewirteten Gastgartens und im hin- 24 Von hier von dort und anderen guten Dingen teren Bereich findet man wieder den traditionellen Biergarten mit Platz für 450 Personen. Und nach gutem, alten Brauch dürfen sich die Gäste hier ihre Brotzeit auch selber mitbringen. Die Tageskarte des Hof brauhauskellers wird ebenso durch vegetarische Gerichte, wie durch die Auswahl an feinen Kuchen aufgefrischt. Letztere sind bereits aus dem Cafe Central in der Oberen Hauptstrasse bekannt, welches Peter Sonnauer schon seit über 20 Jahren betreibt. Natürlich stehen auch wieder die Nebenräume, die Platz für kleinere, mittlere und größere Gesellschaften bis 130 Personen bieten, zur Verfügung. Geöffnet hat der Hof brauhauskeller täglich von 10.30 bis 23.00 Uhr (warme Küche bis 22.00 Uhr). Da kann der Sommer über den ehemaligen Wehrberg kommen! (TE) „Ein aufspringender rotbewehrter schwarzer Wolf“ ziert das Wappen. Doch so wild und gefährlich man sich heraldisch 15 Kilometer nördlich von Freising gibt, ist man eigentlich nicht. Im Gegenteil: Wolfersdorf ist eine jener eher beschaulichen Gemeinden des Landkreises, die ihr Selbstverständnis nicht in großen Gewerbeansiedlungen und Großprojekten sieht, sondern als funktionierender Teil einer ländlich geprägten Umgebung. Am Rande der Hallertau und somit des Hopfenanbaugebiets, zwischen dem Höhenrücken des Ampertals und der Kreisstraße 16 lebt es sich auf 26 Quadratkilometern gut für die rund 2400 Einwohner, die seit 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Zolling angeschlossen sind. Weil man zwar ruhig lebt, aber nicht schläft, hat man in Wolfersdorf in den vergangenen Jahren viele wichtige Infrastrukureinrichtungen geschaffen, die zu einer Gemeinde in dieser Größe gehören: eine Grundschule mit Mittagsbetreuung gehört da ebenso dazu wie ein Kindergarten, ein Feuerwehrhaus mit Gemeindesaal, ein Bauhof, ein Wertstoffhof, eine Kanalisation und eine Kläranlage. Die Gründung der Orte der Gemeinde Wolfersdorf fällt in die Zeit von 748 (Berghaselbach) bis etwa 1160 (Oberhaindlfing). Für den Hauptort Wolfersdorf selbst lässt sich das Jahr, in das die erste urkundliche Nennung fällt, nicht genau bestimmen. In der Urkunde, in der der Name Wolfersdorf auftaucht, ist lediglich angegeben, dass sie verfasst wurde in der Zeit, in der Bischof Lantbert, der 13. Nachfolger des heiligen Korbinians, der Kirche von Freising vorsteht. Das wäre dann zwischen 937 und 957. Nach den „Traditionen des Hochstifts Freising“ von Theodor Bitterauf fällt die Fertigung der Urkunde jedoch in die Zeit zwischen 948 und 957. Nach dieser Urkunde tauscht Bischof Lantbert von dem Edlen Ratkis drei Morgen zu Wolfersdorf gegen drei andere Morgen Land. Im Orginallaut: „Es gab also der genannte adlige Mann von seinem Eigentum im Ort Wolvoltestorf, der so genannt wird, von bebaubarem Grund drei Joch in die Hände des genannten Bischofs und seines Vogtes Rathold zum Altar der hl. Maria und des hl. Korbinian, des Bekenners Christi, um es dort ewig zu lassen.“ Die früheste Schreibweise von Wolfersdorf lautet nach der Urkunde „Vuoluoltesdorf“. Der vorgesetzte Personenname stammt von „Wolfold“. Wolfersdorf ist somit das Dorf des Wolfold. Aus „Wolfoldsdorf“ hat sich im Laufe der Zeit der Name „Wolfersdorf“ gebildet. Fazit: Mit Wölfen hat Wolfersdorf also eigentlich nichts zu tun. Trotzdem beschloss der Gemeinderat im Dezember 1981, das Wappen mit Wolf zu führen, den man dem Siegel des Wilhelm von Wolffersdorff (14. Jahrhundert) entnommen hat. Wolfersdorf war einst eine bedeutende Hofmark. Die Herren von Wolfersdorf haben um 1440 in die dortige Pfarrkirche einen Gedenkstein einmauern lassen, der doppel- Michael Wening: Schloss Wolfersdorf seitig von innen und außen zu lesen ist – ein besonderer Hingucker. Die zweigeschossige Wehrturmkirche Thonhausen wurde in der Romantik erbaut. Es ist also weder gefährlich in Wolfersdorf, noch tanzt dort der Wolf. Aber es ist eine jener Kommunen im Landkreis, in denen das Leben noch angenehm ländlich ist und keine (im Nachhinein oft überzogen erscheinenden) Großprojekte Atmosphäre und Leben stören. (Dr. Andreas Beschorner) Von hier von dort und anderen guten Dingen 25 Campus Campus Forkast: Klimafolgen für Bayern Im Forschungsverbund »Auswirkungen des Klimas auf Ökosysteme und Klimatische Anpassungsstrategien« (FORKAST) wollen Wissenschaftler die ökologischen Klimafolgen für Bayern abschätzen. Drei Jahre lang erhalten sie dafür vom Wissenschaftsministerium drei Millionen Euro. In den Forschungsverbund sind eingebunden die TUM-Wissenschaftler Prof. Arnulf Melzer, Extraordinarius für Limnologie, Prof. Anton Fischer, Extraordinarius für Geobotanik, Prof. Annette Menzel, Extraordinaria für Ökoklimatologie, Prof. Hans Peter Schmid, Ordinarius für Atmosphärische Umweltforschung, Prof. Ingrid KögelKnabner, Ordinaria für Bodenkunde, Prof. Jean Charles Munch, Ordinarius für Bodenökologie, Dr. Matthias Drösler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Vegetationsökologie, und Prof. Hans Pretzsch, Ordinarius für Waldwachstumskunde. Alle Wissenschaftler von „Forkast“ vertreten unterschiedliche Schwerpunkte der Klima- und Ökosystemforschung und sind mit Fachbehörden sowie wissenschaftlich international vernetzt. Infos: www.bayfor.org/forkast die zweifelsohne Einf luss auf Flora und Fauna und damit auch indirekt auf die Menschen haben werden, rechnen die Wissenschaftler bereits seit Langem. Wie diesen Entwicklungen jedoch rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen begegnet werden kann, blieb in der bisherigen Klimaforschung weitgehend unberücksichtigt. Dieser Herausforderung stellen sich nun die Umwelt- und Klimaforscher in „Forkast“, indem sie die Bedeutung der klimatischen Extremereignisse mittels unterschiedlicher methodischer Ansätze analysieren und anschließend mithilfe der neuen Erkenntnisse eine „Forkast“ ist einer der drei auf den Klimaschutz angelegten Forschungsverbünde, die über das bayerische Klimaprogramm 2020 gefördert werden. Sein Ziel ist es, die ökologischen Klimafolgen für Bayern abzuschätzen und daraus ableitend geeignete Strategien zur Klimaanpassung zu entwickeln. An „Forkast“ sind Wissenschaftler aus 19 Lehrstühlen und Fakultäten der Universitäten Bayreuth, Regensburg, Würzburg, Erlangen-Nürnberg und der TUM in Weihenstephan beteiligt. Sprecher des Forschungsverbunds ist Prof. Carl Beierkuhnlein, Ordinarius für Biogeo- 26 Von hier von dort und anderen guten Dingen grafie und Leiter des Elitestudiengangs Global Change Ecology in Bayreuth. Die „Forkast“-Partner bewegen sich wissenschaftlich auf einem völlig neuen Terrain der Klimafolgenforschung, da die Thematik der Auswirkungen von klimatischen Extremereignissen auf die mitteleuropäischen Ökosysteme in vergleichbarer Intensität und Konzentration bislang noch unerforscht ist. Die Auswirkungen des Klimawandels wie extrem heiße Sommer oder kürzere Frost- und Schneeperioden hinterlassen zunehmend regionale Spuren, die sich in Bayern an den Reaktionen Grundlage für entsprechende Anpassungsmaßnahmen für Organismen und Ökosysteme entwickeln. Die Schwerpunkte der Forschungsmethoden beziehen sich stark aufeinander und betreffen das Monitoring, das langfristige Beobachten von Klimaveränderungen sowie deren Effekte auf die sensiblen Ökosysteme und die Modellierung, die die Auswertung der MonitoringBefunde einschließt. Ein dritter Fokus liegt auf den Experimenten, die mögliche Reaktionen der Organismen und Lebensgemeinschaften auf künftig erwartete Bedingungen aufzeigen sollen. (Text/Foto: TUM/Raimund Henneken) Im Niedermoor bei Pulling/Weihenstephan untersuchen TUM-Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Vegetationsökologie und vom Fachgebiet Ökoklimatologie, wie sich bei Temperaturerhöhung und Wasserstandsänderungen die ökologischen Serviceleistungen der Moore wie Kohlenstoffbindung oder die Phänologie von Pflanzen ändern. langlebiger Ökosysteme wie Wälder, Grünland und Gewässer messen lassen. Mit einer Zunahme der Frequenz und Intensität von Extremereignissen, Von hier von dort und anderen guten Dingen 27 Familie Familie Der Kinderbuch-Tipp: Das einzig wahre Buch für Großeltern und ihre Enkel Eleo Gordon & Tony Lacey Winter-Wald-Woche der Vorschulkinder des BRK Kindergarten Prinzenpark Der Winterwald beruhigt und fördert die Phantasie und Kreativität der Kinder. Sie genießen die stressfreie Atmosphäre, haben Platz zum Kindsein, Toben im Schnee, Schlittenfahren, Spielen, aber sie können auch die Winterstille erfahren. Dadurch entwickeln die Kinder innere Stabilität und Konzentrationsfähigkeit, die für die spätere Schullaufbahn sehr wichtig sind. „Die sehr positiven Erfahrungen der letzten Jahre sind der Anlass dafür, dass der BRK Kindergarten Prinzenpark das Projekt Wald-Woche für die Vorschulkinder zu allen vier Jahreszeiten anbietet.“ erklärt die Leiterin Simone Haunreiter. „Der Grundgedanke ist, immer wieder Zeiträume während des ganzen Jahres zu schaffen, in denen der Kindergartenalltag in die freie Natur ausgelagert wird.“ Der direkte Kontakt zur Natur ermöglicht es den Kindern, Mut zu entwickeln. Es ent- 28 Von hier von dort und anderen guten Dingen stehen Werthaltungen sich selbst, anderen und der Natur gegenüber. Vertrautheit in Bezug auf Pflanzen, Tiere und Natur wird gefördert. Die Kinder haben viel Zeit, um Erfahrungen zu machen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzubauen, aber auch, um ihre persönlichen Grenzen zu erleben. Sie können verschiedene Naturmaterialien (z.B. Blätter, Blütenformen, Rinden, Früchte, Holz usw.) im Detail kennen lernen und verwenden und sie begreifen die Abhängigkeiten und Zusammenhänge (z.B.: Wo und mit welchen Materialien bauen Ameisen ihre Burg?). Die ständig wechselnde Umgebung – Temperatur, Licht, Untergrund, Wind, Geräusche und Gerüche – aktiviert die Sinne. Durch vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten bei Wind und Wetter können die Kinder den wachsamen und fürsorglichen Umgang mit sich selbst, der Gruppe sowie ihrer Umwelt erkunden. Und sie werden auf grundlegende, sich permanent wandelnde Lebensprozesse aufmerksam: Sie spüren den Rhythmus des Tages und die Jahreszeiten. Die Erzieherinnen inspirieren und fördern die Kinder beim Spielen. Die Kinder beschäftigen sich mit Dingen, die sie interessant finden und die sie lernen wollen. Es ist wichtig, dass die Kinder sich selbst aktivieren und selbst die Initiative ergreifen, denn so wird ihre Selbständigkeit gefördert. Neben vielen Freiräumen geben Rituale wie zum Beispiel der Morgenkreis, die Brotzeit und gemeinsame Spiele und Unternehmungen den Waldtagen Sinn und Struktur. Das neue Jahr ist da, den Feiertagsmarathon hat man grad so überstanden, die Tage werden wieder länger und langsam aber sicher gehen einem die Ideen aus, womit man die lieben Enkel noch unterhalten könnte. Die meisten klassischen Spiele wurden schon tausendmal gespielt, die anderen kennt man nicht mehr und Nähen hat man auch nie gelernt, dafür ist man dann doch eine Generation zu jung... Es muss etwas neues her! Und da kommt dieses Buch ins Spiel. Aus der Bestseller Reihe „Dangerous Book For Boys“ richtet sich dieser Leitfaden an die geplagten Großeltern. Hier finden sie eine unheimliche Fülle an Geschichten zu historischen Ereignissen, von den Gladiatoren, über Piraten, zur Französischen Revolution. Basteltipps zu jeder Jahreszeit, Nistkästen, Muschelkunstwerke, Tannenbaumketten. Karten- und Zaubertricks kommen bei den Kleinen bestimmt mindestens so gut an wie ein gut organisierter Campingausflug. Und endlich bekommt man auch den gemeinen Kreuzstich hin und kann seine Kunstwerke bei einem Stück Schokoladenbiskuit oder Zitronen-Orangen-Kuchen bewundern. Dann fehlt nur noch ein Brief in Geheimschrift an die Autoren mit der Bitte, so bald wie möglich einen zweiten Band herauszugeben! (Katrin Grießhaber von Bücher Pustet) Von hier von dort und anderen guten Dingen 29 Reportage Reportage Südafrika Einfach lekker! * * Besonders einem Wort begegnet man als Reisender in Südafrika immer wieder: so ziemlich alles kann „lekker“, im Sinne von „gut“ sein, sei es schmackhaftes Essen oder eine hübsche Frau, lekker ist als Ausdruck des Gefallens nie unangebracht. von Cornelia Sieg 2010 wird das Urlaubsziel für viele Fußballfans wohl das Land mit dem Springbock im Wappen sein. Bis im Juni das Runde wieder ins Eckige muss, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Südafrika möchte aller Welt beweisen, dass es, trotz der im Vorfeld oft laut gewordenen Kritik, kein Fehler war, die WM 2010 auf diesem wunderschönen Kontinent stattfinden zu lassen. Auch wenn der Fußball schon für genug Euphorie sorgen wird: ein Blick über die Wände der neu errichteten Stadien zahlt sich aus; Südafrika ist es wert, erkundet zu werden. Neben dem bekannten Kruger Nationalpark und den beeindruckenden Drakensbergen im Nordosten der Republik zieht es viele Naturliebhaber und Abenteuerlustige in die im Süden gelegene Kapregion. Kapstadt wird noch heute als „Mother City“ bezeichnet, da die Besiedlung Südafrikas durch die Europäer hier 1652 ihren Ursprung nahm. Der niederländische Kaufmann Jan van Riebeeck 30 Von hier von dort und anderen guten Dingen hatte den Auftrag, am Fuß des Tafelbergs einen Stützpunkt zu errichten, um die Handelsschiffe aus Europa auf ihrem langen Weg nach Asien mit frischen Nahrungsmitteln versorgen zu können. Heute zählt Kapstadt über dreieinhalb Millionen Einwohner und bietet Reisenden eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. In der Tafelbucht befindet sich auch die Gefängnisinsel „Robben Island“, auf der Nelson Mandela vor Ende der Apartheid in Südafrika im Jahr 1994 eine Haftstrafe von 27 Jahren verbüßen musste. Verlässt man Kapstadt in Richtung Osten, geht es vorbei an den Weingütern Stellenbosch’ nach Overberg. In dieser Region kann man vom „Whale Watching“ in Hermanus bis zum Mountain Biking in den Bergen hinter dem malerischen Städtchen Swellendam so ziemlich jeder Outdoor-Aktivität nachgehen. In Swellendam beginnt auch die so genannte Garden Route, wobei die Definitionen von Anfang und Ende dieses idyllischen Küstenabschnitts variieren. Das touristische Zentrum bilden die bei- den Städte Knysna und Plettenberg Bay mit ihren endlos langen Sandstränden und traumhaft klarem Wasser. Einige Kilometer weiter finden Surfer in Jeffrey’s Bay ihr Wellenparadies. Wer vom Meer genug hat, kann im für seine ausgedehnten Wälder bekannten Tsitsikamma-Nationalpark an einem Drahtseil von Baumkrone zu Baumkrone gleiten und es sich danach auf dem Rücken eines Elefanten „bequem“ machen: über 400 der grauen Riesen leben im nördlich von Port Elizabeth gelegenen Addo National Park. Seit die Europäer Afrika besiedelten und die Großwildjagd zum Lieblingssport der Kolonialherren avancierte, werden die Elefanten zu den so genannten „Big 5“, den am schwierigsten zu erlegenden Tieren Afrikas gezählt. Auch Löwe, Nashorn, Wasserbüffel und Leopard standen auf der Liste der begehrtesten Jagdtrophäen. Heute werden die Big 5 in den zahlreichen Reservaten rund um Port Elizabeth Gott sei Dank nur noch zum Abschuss mit der Kamera freigegeben. Eine Safari im offenen Landrover ist ein absolutes Muss für Besucher und Gelegenheit dazu gibt es genug: neben 20 Nationalparks hat Südafrika über 500 kleinere Reservate, die sich meist in privater Hand befinden. Jedes Reservat verfügt über mindestens eine Lodge, was dem Safaritourist die Möglichkeit gibt dort zu übernachten, wo sich Warzenschwein und Zebra „Gute Nacht“ sagen. Und schließlich kann nicht jeder behaupten, schon mal mit dem Gebrüll eines wilden Löwen im Hintergrund eingeschlafen zu sein. Die meisten privaten Reservate (sog. Game Reserves) vernachlässigen trotz des Tourismus’ nicht, ihren Beitrag zum Naturschutz zu leisten. So stellen viele Game Reserves jeder Tierart den Raum zur Verfügung, den sie auch außerhalb einer Umzäunung als Revier nutzen würde, und das können beträchtliche Areale sein: in einem 80 Quadratkilometer großen Reservat (das entpricht etwa 11 200 Fußballfeldern) ist beispielsweise Platz für nur 25 Elefanten. Schwarze Schafe gibt es jedoch auch in der Wildlife-Branche: für in Gefangenschaft geborene Löwenbabys steht in geschützten Gebieten nahezu kein Platz mehr zur Verfügung; die Unterbringung eines geschlechtsreifen Tieres gestaltet sich somit meist als äußerst schwer, weswegen einige Reservate bewusst Empfängnisverhütung bei ihren Löwen betreiben. Anderswo werden Löwen munter weiter gezüchtet, um dem zahlenden Touristen das einmalige Erlebnis des Löwenbaby-Streichelns bieten zu können. Dabei wird verschwiegen, dass diese Tiere später oft an Interessenten verkauft werden, deren einziges Ziel es ist, die Raubkatze in einer aufregenden Großwildjagd zur Strecke zu bringen. Auch Wilderei ist leider nach wie vor ein Thema in den Safariparks. Besonders Nashörner sind einer ständigen Bedrohung durch den Menschen ausgesetzt, da viele Angehörige der ursprünglich in der Kapregion heimischen Xhosa (sprich: Kosa) und Zulu noch immer an die potenzsteigernde Wirkung von zerriebenem Rhinozeroshorn glauben und dieses vermeintliche „Wissen“ von Generation zu Generation weitergeben. In Südafrika leben noch immer zahlreiche ursprüngliche Volksgruppen, die ihr Land nach der Kolonialisierung schrittweise an die weißen Siedler abgeben mussten. Daraus resultiert die beachtliche Anzahl von elf Amtssprachen in Südafrika. Afrikaans Von hier von dort und anderen guten Dingen 31 Reportage Reportage wird, nach Zulu und Xhosa, am dritthäufigsten gesprochen. Es ist die Sprache der europäischen Siedler und entwickelte sich aus dem Niederländischen. Besonders einem Wort begegnet man als Reisender in Südafrika immer wieder: so ziemlich alles kann „lekker“, im Sinne von „gut“ sein, sei es schmackhaftes Essen oder eine hübsche Frau, lekker ist als Ausdruck des Gefallens nie unangebracht. Nicht so lekker hingegen ist die hohe Anzahl an Verbrechen in Südafrika. Im Gegensatz zu den Metropolen Johannesburg, Durban und Kapstadt gilt das Reisen entlang der Küste von Kapstadt bis Port Elizabeth aber als sehr sicher. Doch auch wenn man immer wieder von Überfällen auf Touristen hört, sollte man einen Abstecher in die Großstädte nicht gleich von der Reiseroute streichen. Benutzt man seinen gesunden Menschenverstand, besteht nur ein geringes Risiko Opfer eines Verbrechens zu werden. Vernünftige Reisende gehen nachts nicht mehr durch die dunklen Straßen, machen einen Bogen um die Townships (außer man nimmt an einer geführten Tour teil), machen sich, wenn möglich, nicht alleine auf zum Sightseeing und stellen ihren westlichen Reichtum, also Kameras und größere Geldmengen sowie Kreditkarten nicht unnötig zur Schau. Generell gilt wie überall auf der Welt: Je weniger man sich wie ein Tourist verhält, desto geringer ist das Risiko einer unangenehmen Urlaubserfahrung. Der Ursprung der allgegenwärtigen Kriminalität (so gut wie jedes Haus ist mit Stacheldrahtzaun und Alarmanlage gesichert) ist die Armut, die im krassen Gegensatz zum z. B. in den noblen Küstenorten Kapstadts fast schon protzig zur Schau gestellten Reichtum der weißen Bevölkerung steht. Die Arbeitslosigkeit in den Townships liegt zwischen 40 und 90 %. Auch wenn die offiziellen Zahlen laut Regierung seit den neunziger Jahren zurückgegangen sind, bleibt also noch viel zu tun. 32 Von hier von dort und anderen guten Dingen Trotz der vielen negativen Aspekte ist und bleibt Südafrika ein Land voller Naturschönheiten und aufgeschlossener, freundlicher Menschen, die sich darauf freuen, Gastgeber der WM 2010 sein zu dürfen, welche unter dem Motto steht: „Ke nako. Celebrate Africa’s humanity“ (Es ist Zeit Afrikas Menschlichkeit zu feiern). Von hier von dort und anderen guten Dingen 33 Essen und Trinken Essen und Trinken Wirterezept im Jennerwein Die (hoffentlich) letzten kalten Wochen haben wir genutzt uns den „Winterhit“ des Jennerweins zubereiten zu lassen. Der Französische Schokoladenkuchen, den Koch Hans Istenes nach eigenem Rezept zubereitet, ist zwar eher ein Dessert, aber der Nährwert dieser Köstlichkeit kommt annähernd an ein Hauptgericht ran und könnte Liebhabern süßer Speisen fast als vollständige Mahlzeit reichen. Dass der Kuchen warm gegessen wird und die Schokolade aus dem Teig richtig heraus läuft, macht es zu einem ganz besonderen Erlebnis. Der Faschingskrapfen ist der König des Schmalzgebäcks von August F. Winkler O Zutaten Kuchen 300g Butter 250g Zucker 6 Eier 350g geriebene Nüsse 250g Zartbitterschokolade Zubereitung Die Zartbitterschokolade im Wasserbad schmelzen. Währenddessen die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen und nach und nach die Eier zugeben. Die geschmolzene Schokolade und die geriebenen Nüsse unterrühren. 34 Von hier von dort und anderen guten Dingen Die Teigmasse in eine gefettete Springform geben und bei 175°C ca. 45 min backen. Zutaten Vanillesauce 12 Eigelb 1/2 l Sahne 1/2 l Milch 200g Zucker 1 Vanilleschote Zubereitung Milch mit der Sahne unter Rühren kurz auf kochen. Die Vanilleschote längs hal- bieren und das Mark mit einem Messer heraus kratzen und in die heiße Milch geben. Die Eigelb auf einem Wasserbad verrühren und die heiße Milch hinzugeben. stetig weiterrühren bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist, dann durch ein Sieb passieren. Auf einem Teller einen Spiegel Vanillesauce setzen und ein heißes Stück französischen Schokoladenkuchen darauf platzieren. Mit etwas Puderzucker bestreuen und servieren. (TE) b Karneval im Rheinischen, Fasching oder Fasnacht im Süddeutschen, eines verbindet das sogenannte närrische Brauchtum über die Grenzen hinweg: der Krapfen. Um diesen König des Schmalzgebäcks und Faschingsgebäck Nummer eins ranken sich etliche Legenden. Eine stammt aus Wien und besagt, dass die bei den Wiener Hofbällen besonders aktive Köchin namens Cäcilie Krapf 1705 eine „Cilli-Kugel“ im Fett herausgebacken habe. Das mag wohl so sein, taugt jedoch unabhängig von der Güte dieser Cilli-Kugeln nicht als seriöse Quelle für die Entstehungsgeschichte des Krapfens. Auf Speisezetteln von Klosterkirchen taucht nämlich bereits um 1200 ein „craplum“ auf, und das althochdeutsche „crapho“, das mittelhochdeutsche „krapfe“ (ital.“grappo“, franz.: „l’agrafe“), was etwa Kralle, gebogene Klaue oder Haken bedeutet, lässt darauf schließen, dass der Krapfen in alten Zeiten nicht unbedingt rund war. Bis heute gilt freilich, dass der Krapfen von der Faschingsfröhlichkeit kündet und vor allem an den letzten beiden Tagen der „fünften Jahreszeit“ mit besonderem Genuss verspeist wird. In früheren Zeiten wollte man mit dem Verzehr des Schmalzgebackenem an den närrischen Tagen noch einmal so richtig und ohne schlechtes Gewissen genießen, auch die Vorräte aufbrauchen, denn in der dem Aschermittwoch folgenden Fastenzeit wurde auf Fleisch und Süßes verzichtet. Tatsächlich ist die Tradition des Schmalzgebäcks schon bei den Römern bekannt, die im Rahmen ihrer ausgelassenen Frühlingsbacchanalien krapfenähnliches Backwerk schätzten. Und natürlich sind auch die Venezianer als notorische Karnevalisten überzeugt, dass in ihrer Stadt der Faschingskrapfen erfunden worden sei. Dort heißt dieses Brauchtumsgebäck Fritole. Das besondere Merkmal dieser kleinen runden, klassisch in Butter- oder Schweineschmalz herausgebackenen Bällchen sind die darin enthaltenen - zuvor in Grappa eingeweichten – Rosinen (eine rustikale, in Schweineschmalz gegarte Variante sind die streifenförmig gebackenen Crostoli). Im Alemannischen sind die Fasnachtsnudeln beliebt, aber man kennt auch Krapfen beziehungsweise Küchle. Die gibt es als Ringe oder zu Zöpfen geflochten. Der echte Frankfurter kann sich wiederum ohne seine „Kräppl“ keine Fastnacht vorstellen und drückt dies sogar gereimt aus: „Lustig ist die Fastnacht, wenn die Mama Kräppl backt; wenn sie aber keine backt, hust ich auf die Fastnacht!“ Unter dem Sammelbegriff Küchle oder Krapfen lässt sich küchenpolitisch viel anstellen. Es gibt sie rund und flach, dreieckig und quadratisch, mit oder ohne Loch, süß und salzig, mit Käse, Grieben oder Fleisch gefüllt und – als typischer Wiener Krapfen – mit Vanillecreme oder Marmeladigem (Pflaumenmus, Aprikose, Erdbeere, Quitte) gefüllt und mit Staubzucker bestreut. Vom Sprachursprung her – „Kräpfel“, Von hier von dort und anderen guten Dingen 35 Musik „Kräffli“, „Kreppel“ - lässt sich der Krapfen auch als urbayerische Angelegenheit ansehen. Jedenfalls sagt der süddeutsche Küchenspruch „Der oa Krapf wird scho braun, der ander setzt as Hauberl o, den dritten leg i nebn o. Oa Krapf schaugt den andern o, wia der im Schmalz schö danzn ko“ alles über das wesentliche Qualitätsmerkmal eines perfekten Krapfen aus. Rund, dick, flaumig müssen sie sein und natürlich darf die feine weiße Bauchline, die zwangsläufig beim Wenden des Schmalzgebackenen entsteht, nicht fehlen. Dann schmeckt der Krapfen auch als „Berliner“ – und dies das ganze Jahr über ohne närrische Vorzeichen. Best of Sandra Bayer Die Freisinger Fachfrau für Indierock und Indietronic steht freitags hinter den Plattentellern des B-Trieb. Adam Green: Minor Love Musik Was macht ein Anti-Folk-Held und bekennender Zyniker mit fies kranker Fantasie, wenn ihm das Herz gebrochen wird? Na klar, das Trennungsalbum. Goldstück Adam Green ist wieder da und hat die wahrscheinlich beste und gleichzeitig traurigste Platte seiner bisherigen Karriere mitgebracht. „Minor Love“ kommt so direkt und ehrlich wie kein anderes Album des 29-jährigen Chaoskindes. Während Mr Green sonst gerne mal erklärte, wie man Geschlechtsverkehr mit beinlosen Damen bewerkstelligen könnte („No legs“), unverblümt dämliche Popstars disste („Jessica“) oder zusammen mit Kimya Dawson als bessere Hälfte der Moldy Peaches auf der Suche nach den Drogen war („Who‘s got the crack?“), zeigt er sich auf seinem sechsten Soloalbum ungewohnt nachdenklich und ernst. Das Leben war nicht nett zu unserem Liebling, das wird auf „Minor Love“ deutlich spürbar, wer allerdings denkt, dass Green dadurch seinen Witz und Charme verloren hat, liegt ganz klar falsch. Im Video zu „Buddy Bradley“, das man übrigens absolut wärmstens empfehlen kann, tanzt Adam gewohnt rotzig im 70s Outfit durch Straßen und Supermärkte und gibt dem ernsten, selbstreflektierenden Song dadurch die ironische Leichtigkeit, die ihn so liebenswert macht. Musikalisch zeigt sich Green diesmal vielschichtiger und abwechslungs- reicher als bisher. „What makes him act so bad“ hätte sich auch auf jeder Velvet Underground Platte gut gemacht, FM Belfast: How to make friends Wer schon mal die Freude hatte, die isländische Band FM Belfast live zu sehen, dem wird dieses Erlebnis noch lange in Erinnerung bleiben. Je nachdem, wie viele Leute sie auftreiben und wo sie spielen, schaffen sie es, zwischen 4 und bis zu 40 Musikanten auf der Bühne zu platzieren und mit sich und dem Publikum ein großes Fest zu feiern. Dabei achten sie nicht im Geringsten darauf, was irgendwer von ihnen denken könnte - Hauptsache, sie haben Spaß und es fühlt sich gut an. Endlich kommt jetzt ihr Debutalbum „How To Make Friends“ auch in Deutschland raus und schießt sich nicht nur mit der sehr eigenen und bemerkenswerten Version von „Killing In The Name“ von Rage Against The Machine in den Kopf und kommt da auch ganz lang nicht mehr raus. Sie schaffen es, sehr ruhige Lieder mit ein bisschen Elektro anzureichern, sodass am Ende doch einige Tracks dabei sind, auf die man auch sehr gut tanzen kann. (DK) Vampire Weekend: Contra Ein paar Musikauguren haben bereits jetzt Africa zum wichtigsten Element des Popjahrs 2010 ausgerufen. Dabei sind afrikanischen Rhythmen etwa in der Elektronik-Ecke nichts Neues und seit dem Debüt-Album von Vampire Weekend auch in der Rockszene ein Stilelement, das damals zur Huldigung der Band führte. Auf ihrer zweiten Platte gehen sie diesen Weg folgerichtig weiter. Natürlich werden Vampire Weekend weiterhin in der CD-Abteilung Indie/Alternative geführt, aber sie setzen auf weit mehr Instrumente als Gitarren und auf weit mehr Stile als Punk und Rock. Das tanzbar eingängig schnelle „Cousins“ strotzt vor Ska, Off beat und vertracktere Rhythmen ziehen sich durch die ganze Platte, bei manchen Songs (z.B. White Sky) verschwinden die Gitarren ganz. Das wirkt allerdings nicht bemüht vielfältig, sondern locker und leicht, was manche gleich dazu bringt auszurufen: Vampire Weekend schicken damit den herkömmlichen Indie-Rock aufs Altenteil. So weit sollte man nicht gehen, dennoch: Contra wird es zumindest am Jahresende in die Top-Ten der Alben 2010 schaffen. (SB) Lieder wie „Don‘t call me uncle“ oder „Boss Inside“ erinnern an die Schwere und Schönheit früher Leonhard Cohen Songs, aber auch Fans vom alten, schrulligen Adam Green Sound kommen wieder ganz auf ihre Kosten. Eins ist völlig klar: Obwohl „Minor Love“ ein super Albumname ist, hätte diese Platte auch den Titel einer ihrer Vorgänger verdient, nämlich „Gemstones“. Max Raabe: Übers Meer Das Cover passt: Raabe steht wie der Wanderer übers Nebelmeer am Wasser, voller Sehnsucht, aber auch Abschied und Heimweh. Diesmal war Raabe ohne sein Palastorchester tätig, nur mit seinem Pianisten Christoph Israel hat er sich Liedern angenommen, die größtenteils gegen Ende der Weimarer Republik geschrieben wurden von legendären Komponisten und Textdichtern wie Fritz Rotter, Robert Gilbert, Walter Jurmann, Austin Egen, Hans May, Walter Reisch und Werner Richard Heymann, ausnahmslos jüdischer Herkunft, die später aus Deutschland flüchten mussten. Natürlich spielt Raabe auch auf seiner Soloplatte seine ironische Heiterkeit aus, doch der Gesamtgestus von „Übers Meer“ ist nachdenklich, melancholisch, ist leise, handelt von Liebe und Sehnsucht, von Weggehen und Ankommen. Somit ist diese Platte nicht nur aufgrund ihres geschichtlichen Hintergrunds durchaus wertvoll. (SB) Außerdem neu im Februar 13.03. - 20.03. Kuraufenthalt in Héviz 03.02. Holiday on Ice „Energia“ 01.04. – 05.04. Erholsame Ostertage im 06.02. „Rauhnacht“ Frankenland Schiffsrundfahrt 05.04. - 10.04. Wallfahrt nach Lourdes 27.02. Skifahrt - Alpbach 07.04. – 11.04. Dolce Vita am Lago di Garda 36 Von hier von dort und anderen guten Dingen 13.03. „Lord of the Dance“ Ingolstadt Nach den schleppenden Januar-Veröffentlichungen geht es im Februar rund mit Neuheiten. Viele davon sind heiß erwartet, etwa Hot Chips One Life Stand (5. Februar), Massive Attack mit Heligoland (5. Februar), Shout out Louds mit Work (19. Februar) oder Yeasayer mit Odd Blood (5. Februar). Dazu erscheint: A Chorus of Storytellers von The Album Leaf (5. Februar), Silver Threats von The Black Box Revelation (5. Februar), Life is Sweet! Nice to meet you von Lightspeed Champion (12. Februar), B von I am Kloot (12. Februar), Devil my Care von Jamie Cullum (16. Februar) und Fire like this von den Blood Red Shoes (26. Februar). Dazu Platten von alten Bekannten: Sade mit Soldiers in Love (5. Februar), Peter Gabriel und Scratch my Back (12. Februar), Joan Baez und How sweet the Sound (12. Februar) sowie Ringo Star mit Y Not (26. Februar). Allen Hip-Hop-Fans sei das neue Album von Creme Fresh namens organisiertes Zerbrechen (26. Februar) empfohlen. (SB) Von hier von dort und anderen guten Dingen 37 Kinofilme Kinofilme Dinosaurier: gegen uns seht ihr alt aus! Eine wirklich gute Komödie birgt auch immer ein bisschen Traurigkeit. Leander Haußmann, einer der deutschen Spezialisten für hintersinnigen Humor, zeigt das in seinem neuen Film über die illustren Bewohner eines Seniorenheims. Herzzerreißend traurig geht es nämlich los, wenn die scheue, über achtzigjährige Lena (Eva Maria Hagen) ins Altenheim ziehen muss, weil ein gewissenloser Banker (höchst schmierig: Daniel Brühl) sie um ihr geliebtes Häuschen und fast ihr gesamtes Erspartes gebracht hat. Ihr neues Heim erweist sich aber als gar nicht so trist, wie Lena befürchtet hat. Denn da gibt es zum Beispiel den hochbetagten Charmeur Johann (Ezard Haußmann), der ihr sogleich den Hof macht, außerdem jede Menge anderer gewiefter Mitbewohner, die alle über ein besonderes Talent verfügen – vom Fernmeldetechniker bis zum Schlüsseldienst. Johann heckt also einen kühnen Plan aus, wie man gemeinschaf tlich den fiesen Bankern Lenas Geld wieder abknöpfen könnte, natürlich nach Art der „Alten Schule“. Spannender als bei Rififi geht es dann auch zu, wenn Johann & Co. ihre Nummer durchziehen – schließlich müssen sich unsere Supergangster neben der Tücke des Augenblicke 2010 Mit der Reihe „Augenblicke – Kurzfilme im Kino“ spürt ein Gremium der Deutschen Bischofskonferenz seit 1992 alljährlich eine Zusammenstellung an internationalen Kurzfilmen auf, die zusammen ein abendfüllendes Programm ergeben. Diesen Filmkennern gelingt es dabei jedes Jahr auf unvergleichlich treffsichere Art, die besten kleinen Filmjuwelen aufzuspüren und ein amüsantes und innovatives Programm zu präsentieren, das kein bisschen kirchlich aufgeladen wirkt. Die Regisseure der ausgewählten Werke setzten sich eben in ihren Filmen auf unterschiedlichste Weise mit „Gott und der Welt“ auseinander: Die kleinen Geschichten handeln von menschenfreundlichen Parkwächtern, besonderen Liebeserklärungen, dem Ärger mit der Kippe oder der Wandlung eines Waisenkindes, das seine Eltern durch Aids verloren hat. Die unkonventionellen kleinen Kunstwerke von freien Autoren, FilmhochschulStudenten und sonstigen Filmkünstlern haben einen ganz besonderen Charme. Im ab 04.02.2010 Objekts auch noch mit Problemen wie Alzheimer, Parkinson und den Dritten Zähnen herumärgern... (KG) im Camera: 11. bis 13.02.2010 täglichen Kinogeschäft finden solche kleinen Perlen leider nur selten eine Plattform. Die „Augenblicke“ sind daher ein echter Glücksfall für Kurzfilm-Freunde und alle, die es werden wollen. (KG) 13 Semester 13 Semester Wirtschaftsmathematik – und das ist deutlich länger als die Regelstudienzeit – begleiten wir Momo (Max Riemelt) durch das Studentenleben. Aus der tiefsten Provinz nach, na ja immerhin Darmstadt, zieht er gleich nach dem Abitur und beginnt zuversichtlich sein Studium. Es wird die intensivste Zeit seines Lebens mit allen Höhen, wie ausgelassenen Feiern, der großen Liebe und hoch gesteckten Zielen, aber auch mit allen Tiefen, wie Geldsorgen, WG-Querelen und lähmender Prüfungsangst. Die Geschichte über Momo ist endlich einmal kein üblicher Collegeklamauk mit Parties, Poppen und Peinlichkeiten, sondern zeichnet ein recht ehrliches Bild vom Studi-Alltag im Camera: 18.02.2010 heutzutage. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ muss Momo sich vom Kommilitonen anhören, der sich über die karrierefördernde DiplomandenStelle beim Großkonzern freut, während er selbst seine Zeit als Aushilfe an der Tankstelle verplempert. Momo ist noch auf der Suche nach seinem eigenen Weg und macht dabei allerhand Umwege, Boxenstopps und Ehrenrunden. Nanga Parbat Der deutsche Regieveteran Joseph Vilsmaier („Herbstmilch“, „Die Geschichte vom Brandner Kaspar“), der kürzlich mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet wurde, ist – mit nunmehr über siebzig Jahren – einer der kraftvollsten Filmemacher des Landes, und nach eigenen Worten „ein Bergfex“. Daher ist er auch genau der richtige Mann für das Mammutprojekt „Nanga Parbat“. Es handelt von Reinhold Messners Besteigung des titelgebenden Achttausenders im HimalayaMassiv, bei dem sein Bruder Günther 1970 ums Leben kam. Die Umstände dieser Tragödie und die Schuldfrage sind seither ein umstrittenes Thema in den Medien. Vilsmaiers Film zeichnet zunächst die Kindheit und Jugend der beiden Brüder in Südtirol nach und macht deren tiefe Verbundenheit deutlich. Schließlich werden die Vorgänge am Schicksalsberg aus der Sicht Reinhold Aber am Ende lautet sein Motto zurecht: „Der frühe Vogel kann mich mal!“ (KG) im Camera: 25.02.2010 Messners geschildert. „Nanga Parbat“ ist ein optisch gewaltiges Drama, das mit spektakulären Originalaufnahmen aus dem Himalaya aufwartet, und mit nicht weni- ger beeindruckenden, auf einem südtiroler „Bergdouble“ nachgestellten Kletterszenen – ein Filmerlebnis, gemacht für die große Leinwand. (KG) DVDs im Februar Krimi, Bewegendes, Musik und lustige Boxen: Das sind die DVD-Highlights im Februar. Wer auf Spannung steht, ist bei Verblendung nach Stieg Larsson sicher gut aufgehoben (5. Feburar). Fans von Audrey Tautou dürfen sich auf Coco Chanel: Der Beginn einer Leidenschaft freuen (5. Februar). Ebenfalls sehenswert: Beim Leben meiner Schwester mit Cameron Diaz (19. Februar). Für Musikfans erscheint neben Michael Jacksons This is it (25. Februar) It might get loud, bei dem Jimmy Page von Led Zeppelin, The Edge von U2 und Jack White von den White Stripes eine gewichtige Rolle spielen (12. Februar). Und für alle Jungen und Junggebliebenen gibt es die neue Shaun, das Schaf Box (4. Februar), die Käptn Blaubär Box (10. Februar), sowie die Erich Kästner Komplett-Box (25. Februar). (SB) 38 Von hier von dort und anderen guten Dingen Von hier von dort und anderen guten Dingen 39 Highlights Bücher Des Teufels Maskerade von Victoria Schlederer Man nehme einen marktführenden deutschen Verlag, eröffne einen Schreibwettbewerb im Bereich Fantasy, finde ein junges, unverbrauchtes Talent mit guten Ideen und einer tollen Story und fertig ist „Des Teufels Maskerade“! Der herrliche Schmöker spielt in Wien und Prag, Anfang des 20. Jahrhunderts; die Schauplätze bilden eine herrlich opulente Kulisse für die Handlung, die im adeligen Milieu spielt. Die erst 24-jährige Victoria Schlederer erzählt die spannende Geschichte von Baron Dejan Sirco, Major a.D. (unehrenhaft entlassen) und derangierter Detektiv in okkulten Angelegenheiten. Ihm zur Seite stehen Sir Lysander Sutcliffe, ein adeliger Gentleman im Körper eines sprechenden Fischotters, der junge Galan Mirko und die Boudoir-Besitzerin Esther. Sircos neuer Auftrag erweist sich als kniffelig: Er soll einen uralten Fluch ergründen, der über dem Adelsgeschlecht derer von Trubic liegt; mit Felix Trubic, dem Auftraggeber, verbindet Dejan eine dunkle Vergangenheit. Doch was hat der Vampir Master Alvin Buckingham, der plötzlich auf der Bildfläche erscheint, mit dem Familiengeheimnis zu tun? Was die Trubic-Tochter Lili? Und wer ist Felix Trubic wirklich? Die fantastische Literatur hat mit Schlederer ein neues literarisches Ausnahmetalent hinzugewonnen; herrlich klug und sprachlich originell fabuliert die junge Autorin, dass es eine wahre Freude für Fans romantisch angehauchter, aber niemals schwülstiger Fantasy ist. Mit gut angelegten, interessanten Protagonisten und einer spannenden, mitunter an Sherlock Holmes erinnernden kriminalistischen Story schafft es Victoria Schlederer mühelos, den Leser über 541 Seiten mitzureißen. Die Highlights im Februar 2010 Der FINK-Redaktions-Terminplan Mo Di 1 Mi 2 Kino & Vino im Freisinger Kino 3 Bekanntgabe der Osca rNomminierungen 9 10 Dr. Siri und seine Toten 15 Redaktionsschluss für die nächste F ink-Ausgabe 22 Goldmann Verlag, Preis: 8,95 Euro, (Simone Frank von Bücher Pustet) Onkel Montagues Schauergeschichten von Chris Priestley Edgar liebt und fürchtet gleichermaßen die Besuche bei seinem seltsamen Onkel Montague. Obwohl er sich schon auf dem Weg zu ihm durch den dunklen, in jeder Jahreszeit kahlen Park halb zu Tode gruselt, zieht es ihn dort immer wieder hin. Denn der Onkel lebt in einem knarzigen alten Gemäuer, ganz allein mit seinem mysteriösen Diener Franz, den Edgar leider noch nie zu Gesicht bekommen hat, der aber ganz bestimmt für all das Fußgetrappel und Geraune im Haus verantwortlich ist. Es ist der schier unerschöpfliche Vorrat an Schauergeschichten, die den Jungen so faszinieren und obwohl ihm die Angst schon im Nacken sitzt, verlangt er nach immer mehr. Und während draußen der Nebel immer dichter wird, sitzt Edgar wie gefesselt in dem alten Ohrensessel am Kamin und lauscht den unheimlichen Erzählungen. Aber woher kennt der Onkel all diese fürchterlichen Gruselgeschichten? Und warum besitzt er von jeder einzelnen ein Andenken, seien es Bilder oder kleine Gegenstände? Wie ist er da nur drangekommen? Fans der klassischen englischen Gruselliteratur werden hier voll auf ihre morbiden Kosten kommen! Die Tuschzeichnungen von Illustrator David Roberts erzeugen schon von ganz allein Gänsehaut und fast erwartet man beim Lesen, dass sich der Junge als Edgar Allan Poe entpuppt. Großartig! Vom Verlag empfohlen für nervenstarke Leser ab 12. Berlin Verlag, Preis: 15,90 Euro, (Katrin Grießhaber von Bücher Pustet) 40 Von hier von dort und anderen guten Dingen Sa So Helmut Schleich Lindenkeller 4 5 6 7 11 12 Radio Libido FamilienLindenkeller fasching Lindenkeller 13 14 3 Uhr: Eröffnung der XXI. olymWien er pischen Winterspiele Opernball Wolfgang Krebs Weiberfasching Lindenkeller 12.-.16 .: Karneval in Rio 10.-2 1. Internationele F ilmfestspiele in Berlin von Colin Cotterill In der Flut der Kriminalliteratur fällt es manchmal schwer, einen Schatz zu bergen. Dem Weltenbummler Colin Cotterill, geboren 1952 in London, ist es mit „Dr. Siri und seine Toten“ gelungen, etwas frischen Wind in die Krimilandschaft zu bringen. Hauptakteur seiner mit diesem Roman begonnen Krimireihe ist der 72-jährige Arzt Dr. Siri Paiboun; trotz seines würdigen Alters, mangelnder Kenntnisse und vehementen Protests macht ihn die Regierung in der laotischen Hauptstadt Vientiane zum einzigen Leichenbeschauer des Landes. Unterstützt von einem französischen Lehrbuch aus dem Jahre 1948, seinem autistischen Helfer Geung und der Krankenschwester Dtui tritt der Doktor also in der Pathologie seinen Dienst an. Schon bald liegt seine erste „Kundin“ auf dem Seziertisch: Frau Nitnoy, die Gattin eines gewichtigen Parteifunktionärs, ist bei einem Bankett scheinbar an Herzversagen gestorben. Doch Siri hat schon bald seine Zweifel, zumal der Hinterbliebene sich äußerst merkwürdig verhält. Kurz darauf erfordern drei weitere Leichen seine Dienste; wegen deren mysteriöser Todesumstände sieht sich der misstrauische Doktor gezwungen, der Sache auf den Grund zu gehen – und gerät dabei selbst in große Gefahr, weil der Mörder längst ein Auge auf Siri geworfen hat. Doch einige Helfer und gute Geister haben ein Auge auf den quirligen Chaoten. Der Autor hat mit seinem querköpfigen, starrsinnigen und klugen „Dr. Siri“ einen liebens- und bemerkenswerten Charakter erschaffen; würde man „Miss Marple“ ins asiatische Laos der 70er Jahre versetzen, wäre Doktor Siri ihr Bruder. Mit viel Ironie und Sprachwitz macht Colin Cotterill diesen Roman zu einer kurzweiligen und spannenden Lektüre mit Suchtpotential. Laotisch-chaotisch – und absolut lesenswert! Fr Freisinger Gardetreffen 5.-7.: Sicherheitskon ferenz in München 4.-9.: Spielwarenmesse Nürnberg Heyne Verlag, Preis: 15,95 Euro, (Simone Frank von Bücher Pustet) 8 Do 1 16 Kehraus 17 18 Aschermittwoch (wie immer auch politisch) 23 Olympia: 22 Uhr F inale Ski Freestyle 2 24 19 25 26 Poetry Slam 4 21 Porn Star Olympia: Olympia: Lindenkeller 19 Uhr: F inale Ski Alpin Snowboard Riesenslalom der F ink kommt...! 3 20 5 27 28 Olympia: Abschlusszeremonie Marstallkonzert im Landratsamt 6 7 Veranstaltungen 41 Highlights Highlights Opodeldok spielt Horvaths Figaro 06. und 20. Februar 2010, 19.30 Uhr, Lindenkeller Freising „Figaro hier! Figaro dort!....“ – Hier in der temperamentvollen Arie aus Rossinis „Le Barbier De Sevilla“, dort in Mozarts „La Nozze Di Figaro“. Erfinder des Figaro ist allerdings Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (1732-1799), der der Figur eine Komödien-Trilogie widmete. Nicht nur berühmte Komponisten ließen sich von dem trickreichen wie gewitzten Frisör inspirieren, auch Ödön von Horváth (19011938) war von ihm und dem Stoff, aus dem Beaumarchais seine Geschichten strickte, angetan. Und Horváths Komödie „Figaro lässt sich scheiden“ wiederum hat es dem Pallotti-Theater-Ensemble „Opodeldok“ angetan, das den Dreiakter erstmals am Donnerstag, 4. Februar, aufführt. Horváths Handlung beginnt einige Jahre nach Beaumarchais’ „Hochzeit des Figaro“. Der Kammerdiener Figaro, seine Frau Susanne, der Graf und die Gräfin Almaviva müssen vor der Revolution ins Exil fliehen. Je länger ihr Aufenthalt dort andauert, desto weniger allerdings finden sie sich zurecht. Noch im sozialen Abstieg lebt der stolze Graf weiter in einer feudalen Scheinwelt, in der Figaro nicht mehr „mitspielen“ will und eine „unabhängige Zukunft“ plant. Tatsächlich wird er wieder ein angesehener Barbier, doch vernachlässigt er seine Frau, die sich so sehnlich ein Kind wünscht. Das Stück „Figaro lässt sich scheiden“ ist nicht allein zeitlos, weil es das „verflixte siebte Jahr“ einer Ehe zeichnet. Die Themen „Revolution“ und „Emigration“ sind nicht auf eine bestimmte Historie festgelegt. Horváth setzt die Hoffnungen, Träume und Lebensideale des einzelnen Menschen in das Spannungsfeld großer ideologischer Auseinandersetzungen, bleibt dabei unpolitisch und lässt so immer zeitnahe, gegenwärtige, wenn nicht gar künftige Bezüge zu. Wenn sich der österreichische Dramatiker zu einer bestimmten Politik bekennt, dann, wie ihm nachgesagt wird, „zur Politik der Menschlichkeit“. Mit der Inszenierung der Gruppe „Opodeldok“, die seit 2003 unter der Regie von Barbara Hofmann ihren festen Platz in Freisings Kulturleben hat, erwartet die Theaterbesucher zwar ein ernsthaftes Bühnenstück, doch es amüsiert in der konturreichen frohgemuten Zeichnung von so gänzlich unterschiedlichen Charakteren, die da aufeinander prallen. Die Laienspieler im bunten Alter von zwölf bis 49 Jahren jedenfalls gefallen sich in ihren Rollen und haben bei den Proben nicht nur schon viel zu lachen gehabt, sondern auch ihre ganz persönlichen Lieblingspassagen auserkoren. Und wer die „Opodeldoks“ bereits kennt, der weiß, dass all dies wieder vor schöpferischer Kulisse geschieht. Informationen und Kartenreservierung online unter www.theaternetz.org/opodeldok. Acid Kids und Hardy Hard laden zum Tanz 06. und 20. Februar 2010, Lindenkeller Freising Hardy Hard Acid Kids Die Partyreihen Radio Libido und Pornstar setzen in diesem Monat auf DJs, die schon einmal gezeigt haben, wie man das Unterhaus in einen Tanztempel verwandelt. Zu Radio Libido am 6. Februar schauen einmal mehr die Acid Kids vorbei. Seit ihrem letzten Gastspiel in der Domstadt ist bei den drei Burschen viel passiert: Sie haben ihre erste Welttournee hinter sich gebracht und ein Label gegründet. Live kreieren sie weiterhin ihren „Bumbumbastardpop“: Mit schwin- genden Breakbeats und Einflüssen von Velvet Underground bis zu den Beach Boys. Die erste Pornstar-Party in diesem Jahr bespielt ein Mann aus der Hauptstadt: Hardy Hard. Das Mayday-Urgestein kann nicht nur die Platten von Leuten wie Lady Waks produzieren, sondern auch selbst für einen vollen Tanzboden sorgen. Ebenso mit dabei an diesem Abend: Der wie immer stilsichere Marco Jonas, die Visuals kommen von Moon Motion! Faschings-Endspurt Am 17. Februar ist alles wieder vorbei, aber in den Tagen vor dem Aschermittwoch wird im Landkreis noch kräftig Fasching gefeiert. Sämtliche Prinzenpaare sind gefordert, bei den letzten Bällen noch einmal das Tanzbein zu schwingen. Etwa beim Freisinger Gardetreffen (4. Februar), Maskenball (5. Februar) oder dem Weiberfasching (11. Februar) oder dem Ball in der Luitpoldanlage. Für die Kinder gibt es am 7. Februar den traditionellen Familienfasching im Lindenkeller, unter anderem mit Pitu Pati und der Zirkusgruppe Freising. Wer es rockiger mag, ist wie immer am Rosenmontag im Lindenkeller genau richtig, wenn 70 Cent und die Jumpin Jacks alte Zeiten aufleben 42 Veranstaltungen lassen. Aber: Einmal muss es vorbei sein mit dem Fasching 2010. Abschied nehmen kann man beispielsweise beim Kehraus der Narrhalla am Faschingsdienstag. Veranstaltungen 43 Highlights Highlights „Teatro magico d´Amore“ – Marstallkonzert 27. Februar 2010, 20 Uhr, Marstall Landratsamt Freising Spanische Renaissancemusik der Kolumbuszeit um 1500 sowie frühbarocke italienische Musik aus der Epoche des Galileo Galileis um 1600 sind Thema eines Konzertes aus der Marstallreihe des Landratsamtes Freising am Sa, 27. Februar 2010 um 20 Uhr. In erster Linie sind es weltliche Lieder, die an diesem besonderen Konzertabend zur Aufführung kommen. Lieder, die mit aller Inbrunst von all den Facetten der Liebe erzählen: Freude, Liebesspiel, Verlangen, Lust, Schmerz, Verzweiflung, Lebensmüdigkeit .... ein Kabinett, ein magisches Theater der Liebe. Beim Italiener Claudio Monteverdi sind es sogenannte Madrigale, Canzonetten oder Arien, in denen er meisterhaft und unwiderstehlich den Ausdruck des Textes in die Musik legt. An der Schwelle zur Barockzeit um 1600 war Monteverdi ein Pionier neuer kompositorischer Ausdrucksmittel und schuf anrührende „musikalische Gemälde“. Der weit unbekanntere spanische Komponist der Hochrenaissance, Juan del Encina schuf sogenannte Romancen und Villancicos, in denen er nicht nur von der Liebe erzählt, sondern auch von dem damals alles beherrschenden politischen Thema, der Rückeroberung der spanischen Halbinsel und der endgültigen Vertreibung der liberalen maurischen Hochkultur. Encinas mitreißende Lieder repräsentieren die typischen Attribute spanischer Musik zwischen Schwermut und Weltschmerz sowie feuriger, arabesker Ekstase. Die klangliche Palette des Programms ist dabei außerordentlich vielfältig: Sie reicht von der virtuosen gesanglichen Koloratur, über das wehklagende Lamento bis hin zu mitreißenden Tanzrhythmen. Dabei gibt es neben einem intimen Zupfconsort mit Laute, Harfe und Salterio auch den samtigen Klang der Gamben oder die schreiende Schalmei sowie die Stimme der Trommeln zu hören. Das mystisch-historische Ambiente des Marstallgewölbes sollte eine inspirierende Kulisse für diese Zeitreise der Sinne zu Monteverdi und Galilei bzw. Kolumbus und Encina sein. Musikliebhaber sollten sich dieses Konzert der besonderen Art nicht entgehen lassen. Karten im Vorverkauf gibt es ab Anfang Februar beim Musikhaus Pfefferkorn, sowie am Informationsschalter des Landratsamtes Freising. Phantasie ist unbezahlbar. Bücher um jeden Preis. Obere Hauptstraße 45 85354 Freising Tel. 08161. 53 77-30 www.pustet.de 44 Veranstaltungen Halblandler zwischen München, Rio und London 10. Februar 2010, 20 Uhr, Cafe Schlüter Freising Halblandler nennen sich die vier Stadtmusikanten. In München sind sie zuhause, ihre musikalische Heimat reicht vom ländlichen Bayern bis in die weite Welt. Eindrücke aus New York, Berlin, Rio und London vereinen Halblandler mit den Erfahrungen aus der Jugend in Tegernsee, Ismaning, Pfarrkirchen und Huglfing. Poetisch-entspanntes Piano und mehrstimmiger Gesang auf einem soliden Groove von Schlagzeug, Gitarre und Bass prägen den Isarsound von Halblandler. Viel bayerischer Soul bildet das erdige Fundament, auf dem Sätze gedeihen wie „In mir bin i König“. Thematisch schauen Halblandler über den bajuwarischen Tellerrand: Ihre münchnerischen Lebensweisheiten werden mal auf humorvolle, mal auf nachdenkliche Weise vorgetragen. Helmut Schleich und Wolfgang Krebs 04. und 12. Februar 2010, 20 Uhr, Lindenkeller Freising Im Unterhaus wird in diesem Monat nicht nur getanzt und zu Musik abgegangen, es darf auch gelacht werden. Und das ist bei den Auftritten der Herren Schleich und Krebs garantiert. Wobei man es am 4. Februar bei Helmut Schleich auch ein bisschen mit der Angst zu tun bekommen kann: Seine Franz-Josef-Strauß-Imitationen sind derart gut, dass man an Wiedergeburt glauben könne. Aber auch sonst ist Schleich einer der Besten, die wir derzeit in Bayern in Sachen Bühnenkomik haben. In seinem aktuellen Programm ist Helmut Schleich Hartmut Schlauch. Und Hartmut Schlauch hat ein ungewöhnliches Hobby: Er sammelt Helden. Einzeln und handverlesen wie Ötzi, Lenin und Franz Josef Strauß, oder gleich en gros, zum Beispiel in Form eines Kriegerdenkmals. Helmut Schleich hat ein Panoptikum skurriler Typen versammelt, das es in dieser Art wohl selten gibt, auch auf deutschen Kabarettbühnen. Wolfgang Krebs braucht sich um sein Programm ebenfalls keine Sorgen machen, denn die drei Personen, die er darstellt, lieferten und liefern genug Stoff für endlose Tourneen. Als Stoiber-Imitator bei der BR-Sendung „quer“ hat es angefangen, mittlerweile hat sich Krebs aber auch die Ministerpräsidenten-Nachfolger Beckstein und Seehofer derart gut draufgeschafft, dass man gar nicht mehr weiß, wen er bes- ser nachmacht, überzeichnet und so für gute Unterhaltung sorgt. Aber auch für Krebs ist der 12. Februar im Lindenkeller Unterhaus eine gute Gelegenheit, noch ein bisschen den Seehofer zu üben. Immerhin wird er den Ministerpräsidenten in diesem Jahr auch beim Singspiel am Nockherberg darstellen. Veranstaltungen 45 Februar 2010 Februar 2010 01 02 04 05 06 Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Konzert Konzert Konzert Konzert Konzert Konzert Brahms: Ein Deutsches Requiem Zu seinem „Deutschen Requiem“ erstellte Johannes Brahms bereits vor der Uraufführung des sinfonischen Werkes eine Version für Klavier zu vier Händen, um es einer breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Mit der Klavierfassung wurde nicht nur ein Orchester eingespart – Brahms’ neuer Umgang mit dem Notematerial eröffnete auch einen frischen Zugang zum Werk. So ergeben sich im Zusammenklang von Klavier und Chor, aber auch in den Instrumentalpartien neue faszinierende Farben. Dies trug weiter zur Popularität des Requiems bei, das sich ohnehin durch seine Texte stark von anderen Kompositionen aus diesem Genre unterschied. Heinrich Poos arbeitete sie im 20. Jahrhundert für zwei Klaviere um und fügte eine Pauken-Stimme hinzu. Prinzregententheater, München, 20 Uhr Theater Richard III Volkstheater, München, 19.30 Uhr Ausstellung Unsere Heiligen Kardinal-Döpfner-Haus, Freising, 09 Uhr Kunst von Stephan Fritsch und Klaus von Gaffron maihiro GmbH, Ismaning, 09 Uhr Sonstiges Kino & Vino - Filmgenuss und Weinkultur Camera Filkunst, Freising, 19.30 Uhr Studentenclub: Indie und Alternative B-Trieb Freising, 21 Uhr Termine? ab sofort selber eintragen unter www.finkmagazin.de 46 03 Montag Veranstaltungen Junges Podium Musikschule, Freising, 19 Uhr Brett Anderson Brett Anderson - ehemals die charismatische Stimme von Suede und The Tears, lässt mit neuem Album und einer Europa-Tournee endlich wieder von sich hören. „Slow Attack“ heißt das neue und dritte Solo-Album, das Ende Oktober veröffentlicht wurde. Ende Januar/ Anfang Februar kommt Brett Anderson im Rahmen seiner EuropaTournee auch für vier Konzerte zurück in die deutschen Clubs. Atomic Cafe, 21 Uhr Theater Belagerungszustand Kammerspiele, München, 20 Uhr Ausstellung Hans Jürgen Kallmann - vom Depot ans Licht Kallmann-Museum, Schloßstr. 3b, Ismaning, 14.30 Uhr Vernissage des LK Kunst Camerloher-Gymnasium Landratsamt/Marstall, Freising, 20 Uhr Kinder Kinderfasching Bürgerhaus, Eching, 14.30 Uhr Kinderfasching Bürgerhaus, Eching, 14.30 Uhr Fünf im Handschuh - Figurentheater Christiane Weidringer Mit „Fünf im Handschuh“ und damit fünf russischen Märchen bringt Christiane Weidringer die bunten Reime ebenso wie die damit verbundenen Geschichten den Kindern nahe. Sie wechselt die Hüte, Schürzen und Kopftücher und erweckt mit allerlei einfachen Dingen wie Stöcken, Stäben und Kochlöffeln die Bühne samt der dort erzählten Geschichten zum Leben. Besonders lebhaft wird es, wenn das Publikum mitspielt. Dann ist die Gaudi schier grenzenlos. Gemeindebibliothek Neufahrn, 15 Uhr Bach und seine Zeitgenossen Prinzregententheater, München, 20 Uhr Semesterabschlusskonzert der Weihenstephaner Musikwerkstatt Little Boys junior Katti Bräu, 20 Uhr Sexy Sixties Airbräu, Flughafen, 20.30 Uhr 70Cent Rock & Pop Cover Sole & The Skyrider Band Feierwerk, Orangehouse, München, 20 Uhr Soul of Motown Philharmonie im Gasteig, München, 20 Uhr Fiva & DJ Phekt & Creme Fresh & Gäste Lindenkeller, 20 Uhr New Orleans Shakers Katti Bräu Attenkirchen, 20 Uhr Pär Lammers Trio Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen, 21 Uhr Schloßkonzert: Madeleine Lienhard singt ‚Edith Piaf‘ Schloßsaal, Schloßstr. 2, Ismaning, 20 Uhr Flamencogitarrist Antonio de Cádiz Salzstadel, Landshut, 20 Uhr Asaf Avidan & the Mojos Ampere, München, 20 Uhr Brett Anderson Hörsaal 14, Freising / Weihenstephan, 20 Uhr Britwoch mit Sir Hannes Atomic Cafe, 22 Uhr Theater Faust Volkstheater, München, 19.30 Uhr Kabarett Maxi Schafroth: Faszination Allgäu Schlachthof, Zenettistr. 9, München, 20.30 Uhr Ausstellung Karl Heinz Feuerstein galerie 13, Freising Vortrag Alpine Highlights 2009/2010 Bernd Ritschel Carl-Orff-Saal, Gasteig, München, 19.30 Uhr Kinder Der Koffer mit den sieben Kronen - Bilderbuchkino Gemeindebibliothek Neufahrn, 15 Uhr Sonstiges Islam im Gespräch - „Das wahre Gesicht des Dchihad“ Al-Mahdi Moschee Neufahrn, Massenehausener Str. 7, Neufahrn, 19.30 Uhr Holiday in Ice: Energia Olympiahalle, München, 20 Uhr Termine? Ab zum FINK und direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de Nachtcafe Freising, 20.30 Uhr Wally Warning Ampere, München, 20.30 Uhr Local Natives Atomic Cafe, 21 Uhr Club Kassettenclub Atomic Cafe, 23 Uhr Theater Figaro läßt sich scheiden Aula Pallotti-Haus, Freising, 19.30 Uhr Macbeth im Erwachsenen-Marionettentheater „Kleines Spiel“ Marionettentheater, Neureutherstraße 12, München, 20 Uhr Kabarett Helmut Schleich „Der allerletzte Held“, Lindenkeller, 20 Uhr Horst Schroth Lustspielhaus, München, 20.30 Uhr Literatur Peter Sodann - Aus meiner Mappe Bürgerhaus, Eching, 20 Uhr Sonstiges Bairisch Tanzen zum Mitmachen Gemeindesaal Hallbergmoos, 19.30 Uhr Hart und Heftig B-Trieb Freising, 21 Uhr The Busters + ‚Stan or Itchy‘ Drei Worte, die einen Musikstil besser definieren, als drei Buchstaben dies je könnten: Er hat seinen Ursprung in Jamaica, macht flotte Beine und man muß einfach tanzen. Vom 26. Dezember 2009 an, gleich nachdem alle Geschenke ausgepackt, alle Plätzchen gegessen und sich artig bei Tante Lore für den 5er-Pack Socken bedankt wurde, starten The Busters ihre: Waking The Dead Tour 2010 um bis Ende Februar in über zwei Dutzend deutschen Städten ihren Weckdienst für Lethargisten, Pessimisten, Vorabendprogrammschauer und Schlafwandler zu verrichten. Backstage, München, 20 Uhr Die Piccolos Altes Kino, Eberhardstr. 3, Ebersberg, 20.30 Uhr Pardon Ms. Arden Atomic Cafe, 21 Uhr Club Dirty Harry Lumen, 22 Uhr Indietronic B-Trieb Freising, 21 Uhr Theater Hänsel und Gretel, Märchenoper von Engelbert Humperdinc Stadttheater, Landshut, 19.30 Uhr Die 39 Stufen Ein aberwitziges Theatervergnügen nach dem bekannten Film von Alfred Hitchcock: Vier Schauspieler in mehr als 07 Sonntag Club Madeleine Lienhard hundert Rollen nehmen uns mit auf Richard Hannays abenteuerliche Reise. Mit feiner Ironie und unglaublicher Theateraktion wird die Geschichte des unschuldig in einen Mord verwickelten Mannes erzählt, der aufbricht, um den Spionagering der „39 Stufen“ aufzudecken und sein Land zu retten. Asamtheater, Freising, 20 Uhr Konzert Rock‘n‘Roll Night Hillinger‘s im Europarastpark, Schweitenkirchen, 20 Uhr Arden Jazz Trio Jazz-Brunch im Cafe Tratsch Freising, 10 Uhr Funky House Lumen, 22 Uhr Münchner Philharmoniker: 5. Kammerkonzert Münchner Künstlerhaus, Festsaal, München, 11 Uhr Follow the white Rabbit Atomic Cafe, 22 Uhr 2 Jahre Starmelt Club Muffathalle, München, 23 Uhr Theater Theater Figaro läßt sich scheiden Aula Pallotti-Haus, Freising, 16 Uhr Männer sind auch nur Menschen Garching, 20 Uhr Figaro läßt sich scheiden Aula Pallotti-Haus, Freising, 19.30 Uhr Der Kontrabass, Ein- Mann- Komödie von Patrick Süskind Stadttheater, Landshut, 18 Uhr Ausstellung Alice im Wunderland Volkstheater, München, 19.30 Uhr Vortrag Die Restaurierung des Hochaltares von Rabenden Diözesanmuseum, Freising, 10 Uhr Kinder Kinderfasching Bürgersaal, Dietersheim, 13.30 Uhr Sport Hallenturnier FC Neufahrn Käthe-Winkelmann-Halle, Neufahrn, 09 Uhr Sonstiges ‚Island - Sagenhafte Insel‘ von Olaf Krüger Muffathalle, München, 11 Uhr ‚Michael Martin - 30 Jahre Abenteuer‘ Muffathalle, München, 14 Uhr Kinder „Storyhour in english“ für Kinder ab fünf Jahren Stadtbibliothek, Freising, 16 Uhr Weihenstephaner Nacht-Orientierungslauf 2010 Weihenstephaner Berg, Freising, 17.30 Uhr 2. Kinderfaschingsball Gemeindesaal Hallbergmoos, 14 Uhr Großes Faschingskonzert der Musikschule Musikschule, Freising, 16.45 Uhr Maskenball Bürgerhaus, Eching, 19 Uhr Kinderfasching Katholisches Pfarramt St. Franziskus, Neufahrn, 14.30 Uhr Sonstiges Beauty Time - Action for Young People „Underground“- Gemeindebibliothek Neufahrn, 17 Uhr Schützenball Schützenheim, Oberappersdorf, 19 Uhr Faschingsball im Bayerischen Nationalmuseum Bayerisches Nationalmuseum, München, 20 Uhr Kolpingsball Pfarrsaal Ismaning, Kirchplatz, Ismaning, 20 Uhr Minimal & Techhouse B-Trieb Freising, 21 Uhr Tanz und Kunst Künstlerhof Stephansbergham am 18 April www.gisela-narziss-riedl.de Kinderfasching Pfarrsaal, Kirchplatz, Ismaning, 14.30 Uhr Kleinkinderfasching Bürgerhaus, Eching, 15 Uhr Die Kuh, die wollt ins Kino gehen! Garching, 15 Uhr Sonstiges Lichtmessmarkt Innenstadt, Erding, 08 Uhr Veranstaltungen 47 Februar 2010 Februar 2010 08 09 10 11 12 13 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Konzert Konzert Konzert Kinder Konzert Konzert Faschingskonzert, Musikschule Ismaning Bürgersaal, Erich-Zeitler-Str. 2, Ismaning, 18 Uhr J. S. Bach - Das Wohltemperierte Klavier II Großer Saal, Hochschule für Musik und Theater, München, 19 Uhr Afro Latin Night mit der Antoine Noah Band Bistro Michel´s Bar, Obere Hauptstr. 2, Eching, 20 Uhr Johann Strauss - Die Fledermaus Hochschule für Musik und Theater, Großer Saal, München, 19 Uhr Unsraw Backstage, München, 19.30 Uhr Kofelgschroa Pasinger Fabrik, München, 20 Uhr Hilary Hahn, Royal Scottish National Orchestra Ihre Karriere ist legendär. Mit 16 Jahren spielte sie wie andere im Zenit ihres Könnens. Heute, mit 29 Jahren, ist Hilary Hahn längst den Wunderkind-Schuhen entwachsen und beherrscht mit ihren mitreißenden Interpretationen die Bühnen der Welt. Gerade wurde sie – wieder – mit einem Grammy ausgezeichnet. Philharmonie im Gasteig, München, 20 Uhr Halblandler Cafe Bar am Schlüter, 20 Uhr Veronika der Lenz ist da - die Liebe ist ein seltsames Spiel eine Faschingsrevue Eine heitere Faschingsrevue mit dem Besten aus Schlager, Operette und Evergreen. Leitung: Alice Oskera-Burghardt Lindenkeller, 19.30 Uhr Jazzmontag: Swing - Swing tanzen verboten Jans Bistro, Kirchplatz 4, Ismaning, 20.30 Uhr Arctic Monkeys Mit dem jüngst erschienen, dritten Werk „Humbug“ stossen die Arctic Monkeys die Tür zum RockOlymp noch etwas weiter auf. Das sieht auch die hiesige Musikpresse so. Das von Josh Homme (Kopf der US-amerikanischen Queens Of The Stone Age“) produzierte Werk ist das „Album des Monats“ im deutschen „Rolling Stone“ vom September und man befindet: „Schwergewichtig: die Wiedergeburt des Stoner-Rock aus dem Geiste des Brit-Punk“. Auch die Konkurrenz vom „Musikexpress“ ist angetan: „Ein Album, das sternförmig in diverse Richtungen weist Damit haben die Arctic Monkeys vor allem nichts falsch gemacht.“ Zenith, München, 20.30 Uhr Vortrag Freisinger Gipfelgespräche - Was macht den Menschen gesund? Klinikum, Freising, 19.30 Uhr Sonstiges Studentenclub: Indie und Alternative B-Trieb Freising, 21 Uhr Theater Gulliver‘s Travels Amerika Haus, München, 19.30 Uhr Zur schönen Aussicht Ödön von Horváth zeichnet in dieser bitterbösen Komödie aus den goldenen 1920ern das Bild eines Hotels Europa kurz vor dem Bankrott in einem gefährlichen politischen und sozialen Vakuum, in dem einzig der Kapitalismus die heilbringende Religion ist. Kammerspiele, München, 20 Uhr Sonstiges Bairischer Volkstanz, Übungsabend Paul-Gerhardt-Haus, Freising, 19.30 Uhr Weiberfasching Sportheim, Dietersheim, 19.30 Uhr Element of Crime Kultfabrik, Tonhalle, 20.30 Uhr „Ein Abend mit Olli Schulz“ Ampere, München, 21 Uhr Johannes Ochsenbauer Trio spielt Bassists Hirschwirt, 21 Uhr Club Britwoch mit DJ Britshop Atomic Cafe, 22 Uhr Theater Der Besuch der alten Dame Volkstheater, München, 19.30 Uhr „Mein Leben als Mensch“ Theater im Römerhof, Garching, 20 Uhr Kabarett Beppe Grillo Muffathalle, München, 21 Uhr Sonstiges Zauber Akademie Deutschland Theater Drehleier, Rosenheimerstraße 123, München, 20.30 Uhr Indiegitarren & FunkSoulBrothers B-Trieb Freising, 21 Uhr Veranstaltungen Jazzkonzert mit dem Alexander Wienand Trio Wintergarten, Landshut, 20 Uhr Club Electronomy mit Alex D‘Espace Atomic Cafe, 22 Uhr Theater The Mystery of Poe Amerika Haus, München, 19.30 Uhr Bonnie und Clyde Kammerspiele, München, 20 Uhr Ausstellung Risse in der Zeit - 20 Jahre Mauerfall Schafhof, Freising, 19 Uhr Kinder Emil und die Detektive in Uganda Kleines Theater, Landshut, 17 Uhr Sonstiges Radio Arabella-Weiberfasching Hofbräukeller, München, 18 Uhr Weiberfasching Bürgerhaus, Eching, 19.30 Uhr Warten auf Polt Katti Bräu, 20 Uhr Lösung 48 Sinfoniekonzert des Garchinger Sinfonieorchesters Bürgerhaus,Garching, 20 Uhr Hart und Heftig B-Trieb Freising, 21 Uhr Vopli Vidopliassova & DJ O\‘Skrypka Backstage, München, 20.30 Uhr Faschingsparty mit Alleinunterhalter-Legende Alfons Denk, Jennerwein Freising UK Subs & The Vibrators & Static Thought Feierwerk, Orangehouse, München, 20.30 Uhr Backyard Babies Backstage, München, 20.30 Uhr Rebekka Bakken Muffathalle, München, 20.30 Uhr Mirko Knez Band Ratskeller, Garching, 21 Uhr Creme Fresh Release Party & Konzert Ampere, München, 21 Uhr Club The Raveonettes & Smartclub Atomic Cafe, 21 Uhr Housemannskost Lumen, 22 Uhr Theater Figaro läßt sich scheiden Aula Pallotti-Haus, Freising, 19.30 Uhr Ein Sommernachtstraum Volkstheater, München, 19.30 Uhr Kabarett Wolfgang Krebs „Ja mia kennan!“ Lindenkeller, 20 Uhr Martina Schwarzmann - So schee kons Leben sei Mehrzweckhalle Niederscheyern, Pfaffenhofen, 20 Uhr Führung Auf Reisen im Diözesanmuseum Diözesanmuseum, Freising, 15 Uhr Kinder Kinderfaschingsball Bürgersaal, Erich-Zeitler-Str. 2, Ismaning, 14 Uhr „Storyhour in english“ für Kinder ab fünf Jahren Stadtbibliothek, Freising, 16 Uhr Sonstiges Frauenfasching Gasthaus Selmayer, Huberhof, Airischwand, 20 Uhr Termine? Ab zum FINK und direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de Unlimited Blue - Konzert & Live-Aufnahme Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen, 21 Uhr Club It‘s Carnival Hillinger‘s im Europarastpark, Schweitenkirchen, 20 Uhr Groove & Moove Lumen, 22 Uhr Theater My Fair Lady Carl-Orff-Saal, Gasteig, München, 19 Uhr Figaro läßt sich scheiden Horváth lässt Mozarts bekannte Opernfiguren Figaro, Susanne, Graf und Gräfin Almaviva vor der Revolution ins Exil fliehen. Der Graf verarmt, Figaro wird tüchtiger Geschäftsmann, verliert dabei aber die Wünsche seiner Frau aus den Augen. Ein zeitloses ernsthaftes Bühnenstück um Hoffnungen und Lebensideale des einzelnen Menschen im Spannungsfeld großer ideologischer Auseinandersetzungen, das aber amüsiert in der konturreichen, frohgemuten Zeichnung von ganz unterschiedlichen Charakteren, die da aufeinander prallen. Aula Pallotti-Haus, Freising, 19.30 Uhr 14 Sonntag Zuschauer ordentlich in Fahrt kommen, gibt es Regeln und vor allem Zeitvorgaben. Und einen Schiedsrichter, der gnadenlos die Einhaltung dieser Regeln und des Zeitlimits überwacht und Verstöße mit Punktabzug und seinen gelben und roten Karten ahndet. Schlachthof, Zenettistr. 9, München, 20.30 Uhr Führung Valentinstag-Spezial im Tierpark Hellabrunn Valentinstag ist der Tag der Liebenden. Für sie und alle, die schon immer einmal wissen wollten, wie das mit dem „Liebesleben der Tiere“ denn so ist. Tierpark Hellabrunn, München, 10.30 Uhr Sonstiges Hochzeitsmesse Rathausfoyer, Landshut, 09 Uhr Ringerball Hauslerhof, Echinger Weg 72, Hallbergmoos, 19 Uhr Ball der Bösen Buben (Burschenball) Bürgerhaus, Eching, 19 Uhr Großer Faschingsball des Verein Frohsinn e.V. Grüner Hof, Freising, 19.30 Uhr Da geht die Post ab! Haimhauser Kult-Faschingsfete KulturKreisKneipe, Hauptstr. 46 b, Haimhausen, 20 Uhr Ball der Bösen Buben Bürgerhaus, Eching, 20 Uhr Minimal & Techhouse B-Trieb Freising, 21 Uhr The Mystery of Poe Amerika Haus, München, 19.30 Uhr Fastfood Theater ‚Improcup 2010‘ Schneller, härter, gnadenloser, das ist das Motto des fastfood IMPROCUP Improtheater in der Atmosphäre einer Boxarena. Sportlich und schnell kämpfen die Spieler in Zweierteams um die besten Szenen, den größten Applaus und die Gunst des Publikums und somit um die Punkte, die zum K.o.-Sieg über den Gegner verhelfen. Damit die Schauspieler auf der Bühne so richtig ins Schwitzen und die Termine? immer aktuell unter www.finkmagazin.de Konzert Faschingskonzert der HMT München Musikhochschule, München, 19.19 Uhr Griechisches Fest mit Musik und Tanz Salzstadel, Landshut, 20 Uhr Club Eschenbach Backstage, München, 20.30 Uhr Theater Figaro läßt sich scheiden Aula Pallotti-Haus, Freising, 16 Uhr Tatwort Improvisationstheater Theater Drehleier, Rosenheimerstraße 123, München, 20.30 Uhr Kabarett Wellküren - ‚Beste Schwestern‘ Münchner Künstlerhaus, Festsaal, Lenbachplatz 8, 20.30 Uhr Kinder Familienfasching mit Pitu Pati und der Zirkusgruppe Freising Lindenkeller, 15 Uhr Konzert der Münchner Philharmoniker für Kinder - Karneval der Tiere Carl-Orff-Saal, Gasteig, München, 15 Uhr Sonstiges Karl-Valentin-Preis Volkstheater, München, 11 Uhr Landesmeisterschaft Lateintanz Junioren/Jugend Luitpoldhalle, 12 Uhr „Kann denn Liebe Sünde sein?“ Romantische und frivole Lieder zum Valentinstag Viva Vita, Freising, 19 Uhr Veranstaltungen 49 Februar 2010 Februar 2010 15 16 17 18 Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Konzert Club Sonstiges Konzert Konzert Giora Feidmann Prinzregententheater, München, 19 Uhr Faschingskonzert der HMT München Musikhochschule, München, 19.19 Uhr Emigrantski Raggamuffin Kollektiv Ampere, München, 20.30 Uhr Britwoch mit Bavarian Mobile Disco Atomic Cafe, 22 Uhr Kabarett Der groteske Theaterbesuch Prinzregententheater, München, 20.07 Uhr Großes Aschermittwochsfischesse, Jennerwein Freising Fischessen Katti Bräu, 18 Uhr Indiegitarren & FunkSoulBrothers B-Trieb Freising, 21 Uhr Sonstiges Rosenmontag im Lindenkeller mit 70Cent ( Rock & Pop Cover) und The Jumpin Jacks (Rolling Stones Cover) Den Jumpin Jacks eilt mittlerweile der Ruf vorraus, eine der besten Stones-Coverbands in Bayern zu sein. Jeder Gig eine Party und Power pur, egal ob es ein Kneipe oder der Marienplatz in Freising ist. Lindenkeller Freising, 21 Uhr Sonstiges Rosenmontagsball Turnhalle des FC Mintraching e.V., 20 Uhr Feuerwehrball Bürgerhaus, Eching, 20 Uhr Studentenclub: Indie und Alternative B-Trieb Freising, 21 Uhr Kinderfasching Burgerwirt, Helfenbrunn, 14 Uhr Sonstiges Moosgeistertreiben Innenstadt, Erding, 13 Uhr Faschingskehraus mit Miss Oma Gasthof Metzgerwirt, Hauptstr. 12, Giggenhausen, 13 Uhr Fjoralba Turku Quartet Das „Fjoralba Turku Quartet“ hat einen ganz eigenen Sound und Stil geschaffen, indem sich zeitgenössischer Jazz und traditionelle albanische Musik zu etwas ganz besonderem verbindet, angereichert durch eigene Stücke und besondere Arrangements aus dem Jazzrepertoire (Ch. Mingus, Mal Waldron), unvergesslich aber durch ihre einmalig schöne Stimme mit der sie das Publikum und die Presse besticht“ Unterstützt wird Turku von Andrea Hermenau am Flügel, die schon mit Etna und Frankzone in der Werkstatt zu sehen war und u.a. mit Johannes Enders und Harald Rüschenbaum spielte. Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen, 21 Uhr Club Großer Kehraus Bürgerhaus, Eching, 13.30 Uhr Dekadanse mit DJ Weyssi Atomic Cafe, 22 Uhr Großer Faschingszug Marktstraße, Nandlstadt, 14 Uhr Sonstiges Herausgeber: Fink Media Geschäftsführer: T. Eschenbacher R. Fiedler K. Juling Redaktion: Sporrergasse 3 85354 Freising Tel: 0 81 61 - 49 87 - 47 Fax: 0 81 61 - 49 87 - 46 [email protected] Chefredaktion: Sebastian Beck bisherige Mitarbeiter: Anzinger Niklas Aris Marc-Aeilko, Prof. Dr. Beck Sebastian (SB) Bergmann Franz Veranstaltungen Soul Kitchen Band Schlachthof, Zenettistr. 9, München, 20.45 Uhr Mundart- Rock - Festival mit Weißwurscht is Bei den mittlerweile bundesweit agierenden Weißwurscht is fliegen die Rastalocken wild durch die Gegend, wenn die vier Jungs und zwei Mädels zu Geige, Trommeln, Schifferklavier, Gitarre, Mundharmonika und irischen Flöten greifen. Warum sich auch grämen und ärgern über die partiell schlecht gewordene Welt, wenn man ausgelassen auf Reggae, Punk und Zigeuner-Balkan-Beats abfeiern kann? Mit ihrem neu kreierten Musikstil Bayerischer ZigeunerPolka-Räggi und einer gewaltigen Portion Balkan-Punk zaubern Weißwurscht is den Zuhörer ab der ersten Minute in eine andere positive Welt. Alte Kaserne Jugendkultur, Landshut, 21 Uhr Club Faschingstreiben Rathausplatz, Theresienstraße 76, Hallbergmoos, 14 Uhr Bairisch Tanzen zum Mitmachen Gemeindesaal Hallbergmoos, Theresienstr. 6, 19.30 Uhr b-seitendisco Mitko‘s Art & Jazzcafe Freising, 21 Uhr Fasching Hawaii Atomic Cafe, 21 Uhr Hart und Heftig B-Trieb Freising, 21 Uhr Reggae inna Freising Yard Lumen, 22 Uhr The Smart Club Atomic Cafe, 22 Uhr Impressum 50 19 Montag Beschorner Andreas, Dr. (AB) Bildau Linda Bruck Franz, von Dannoura Sabina Ederer Jutta Eschenbacher Tobias (TE) Feiler Horst Fiedler Christian, Dr. Fiedler Reinhard (RF) Fischer Alexander Frank Simone Glück Karin (KG) Goerge Rudolf Götz Ulrike, Dr. Grammel Wolfgang Grießhaber Katrin Hartberger Korbinian Huber Sandra Jositz Sigrid (SJ) Juling Katrin, Dr. (KJ) Kantner Daniela (DK) Klein Anne Koch Hubert Köhrer Ellen Kugler Tim (TK) Kunz Michael (MK) Lauer Marco Lehrmann Florian Lehrmann Günther Lehrmann Sebastian Leidl Mechthild (ML) Lutzenberger Michael Manhart Mike Meßner Miriam Moosauer Manfred, Dr. Muschler Andreas Neumair Erwin Notter Florian (FN) Obermeier Christoph Pflüger Oliver Sailer Michael Sakotic Zeljka (ZS) Still Sylvia Stöckhardt Ingo Stormer Carsten Stroh Kassian Thomas Peter Wecker Bernadette Wellisch Martin Welzel Klaus Winkler August F. Fotografen: Nedamaldeen Diar Berninger Michael (www.aesthetika.eu) Terminredaktion: [email protected] Layout: Reinhard Fiedler [email protected] Anzeigenleitung: Tobias Eschenbacher [email protected] Angelika Niessl Tel: 01578/4251966 [email protected] Es gilt die Preisliste 01/10. Termine? Ab zum FINK und direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de Verbreitete Auflage: 12.000 Die Meinungen der Autoren können sich von denen der Herausgeber unterscheiden. Programm- und Termininformationen werden kostenlos abgedruckt, für die Richtigkeit wird keine Gewähr übernommen. Alle Rechte vorbehalten, auch die der auszugsweisen sowie fototechnischen Vervielfältigung, Übersetzung für andere Medien. Für unverlangt eingesendete Materialien übernimmt Fink keine Haftung. Änderungen vorbehalten. Ausgabe Nr. 3/2010 erscheint am 26.02.2010, Redaktionsschluß ist der 15.02.2010, Anzeigenschluß ist der 12.02.2010 Theater Die Ziege - oder: Wer ist Sylvia? Asamtheater, Freising, 20 Uhr Kabarett Monaco Bagage „Alles ausser gewöhnlich“ „Geht nicht“ gibt‘s nicht bei der Münchner Viererbande. Normal ist langweilig - skurril macht Spaß! Das gibt‘s nur bei der MonacoBagage zu erleben, dem abenteuerlustigsten Musikkabarett zwischen Oberbayern und Obervolta, das die Zuschauer bei jedem Auftritt auf eine Safari ins Land Absurdistan entführt. Wie wild ist Bayerns Ferner Osten tatsächlich, also zum Beispiel der Ort Weiden, „wo Goethes Faust in der StadtBibliothek beim Sport unter Faustkampf steht?“ Warum können auch Schlechtge- 20 Samstag dichte schön sein? Und warum ist Europa ein Inkontinent? Miene Costa, das südländische Portugirl aus München-Nord, studierte Grimassenschneiderin, Rhythmustubabläserin, und Steptänzerin (was sie im „Schuh des Manitu“ beim „SuperPerforator“ als Fuß-Double von Sky Dumontbrillant unter Beweis stellte) wirbelt in zahllosen Rollen durchs Programm. Aber ihre drei Männer lassen sich von „La Costa“ nicht in den Schatten stellen. Die verwegenen Gestalten haben von Tuten und Blasen jede Ahnung und beherrschen einen unerhört kunterknallbunten Instrumentenpark von Martin Deubels Trichtergeige über Andy Arnolds Saxoföne bis zur Ukulele – und notfalls trommelt Schlagzeug-Fex Johann Bengen auf der Klappleiter vom Hallenhausmeister weiter. Wer im weiß-bunt-blauen Wahnwitz der MonacoBagage eine Runde mitfährt, wer dem schrägen Mix aus bayerischem BlasmusikRock ‚n‘ Roll, Swing, Klassik und Zigeunermusik zuhört, der merkt schnell: Kunst kommt eben doch von Können, Quatsch und Qualität fangen nicht umsonst mit dem gleichen Buchstaben an. Lindenkeller, 20 Uhr Führung Zur Restaurierung und Konservierung des Altars von Rabenden Diözesanmuseum, Freising, 15 Uhr Kinder „Storyhour in english“ für Kinder ab fünf Jahren Stadtbibliothek, Freising, 16 Uhr Sonstiges Indietronic B-Trieb Freising, 21 Uhr 21 Sonntag Konzert Max Mutzke Ampere, München, 19.30 Uhr Konzert Autorenlesung & Musik - Mit Günter Hultsch & Veronika Leontschik Kultur-Cafe am Huppwald Seniorenpark, Oberschleißheim, 16 Uhr Noch Fragen? Skulpturenmuseum im Hofberg, Landshut, 20 Uhr Schneider Combo Jennerwein Freising, 20 Uhr Club Country Nr.6 Hillinger‘s im Europarastpark, Schweitenkirchen, 20 Uhr Ein Herz für Karaoke Abseits / Hubarena, 21 Uhr Bass-T goes U.K. comes Lumen, 22 Uhr Follow the white Rabbit Atomic Cafe, 22 Uhr Kabarett Mörd! Keine Gnade für Hans Gummerer Altes Kino, Ebersberg, 20.30 Uhr Sport Landshuter Nacht - Orientierungslauf 2010 Hans-Leinberger Gymnasium, Landshut, 17.45 Uhr Sonstiges Flohmarkt Tengelmann, Eching, 13 Uhr Ein Herz für Karaoke Abseits / Hubarena, 21 Uhr Minimal & Techhouse B-Trieb Freising, 21 Uhr Karaoke Mitko‘s Art & Jazzcafe Freising, 21 Uhr Vokalensemble Das Vokalensemble „Russische Seele“ kommt aus St. Petersburg. Die sechs Sängerinnen und Sänger haben am Konservatorium in Petersburg studiert. Das Programm beinhaltet klassische russische Kirchenmusik und russische Volksmusik. Christi-Himmelfahrts-Kirche, Freising, 19.30 Uhr Kabarett Mörd! Keine Gnade für Hans Gummerer Altes Kino, Eberhardstr. 3, Ebersberg, 20.30 Uhr Führung öffentliche Führung im Skulpturenmuseum im Hofberg Skulpturenmuseum im Hofberg, Landshut, 11 Uhr Fastenzeit und Ostern Diözesanmuseum, Freising, 15 Uhr Sport Winterlaufserie, 3. Lauf, TSV Ismaning Sportpark, Grünfleckstr. 1, Ismaning, 10 Uhr Sonstiges Fastenmarkt Marktstraße, Nandlstadt, 10 Uhr Tanz und Kunst Künstlerhof Stephansbergham am 18 April www.gisela-narziss-riedl.de Veranstaltungen 51 Februar 2010 Februar 2010 22 23 25 26 Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Konzert Konzert Ausstellung Konzert Konzert Boban i Marko Markovic Orkestar Vorhang auf für den unbestrittenen König der Balkan-Brass-Musik: Das Boban Markovic Orkestar war bisher jedes Jahr unter den Preisträgern beim alljährlichen „Festival of Brass Music“ im kleinen serbischen Ort Guca. Neben 12 veröffentlichten Tonträgern war das umtriebige „Boban i Marko Markovic Orkestar“ an den verschiedensten musikalischen und künstlerischen Projekten beteiligt, wie den weltberühmten Filmen Underground und Arizona Dream von Emir Kusturica, sowie der preisgekrönten Dokumentation Competition. Wintergarten, Landshut, 20 Uhr Joss Stone Joss Stones kometenhafter Aufstieg an die Spitze der modernen Soulmusik ist kein Zufall. In der Stimme der jungen Britin spiegelt sich die tiefe Emotionalität einer Aretha Franklin ebenso wieder wie die becircende Sexyness einer Donna Summer oder die dunkle Melancholie einer Bettye Lavette. Zahlreiche Grammy-Nominierungen, mehr als sechs Millionen verkaufter Alben sowie monatelange Chart-Notierungen in allen wichtigen Musikmärkten der Welt sprechen eine deutliche Sprache. Seit im Oktober ihr viertes Album „Colour Me Free“ erschien, kennt die weltweite Joss Stone-Begeisterung wieder einmal kaum Grenzen. Diesen stetig wachsenden Erfolg untermauert der attraktive Twen mit einer großen Tournee. Kultfabrik, Tonhalle, 20 Uhr Reverend & The Makers Atomic Cafe, 21 Uhr Theater Fastfood Theater Theater Drehleier, Rosenheimerstraße 123, München, 20.30 Uhr Vortrag P. Ferdinand Rosner OSB und seine Passion von 1750 Asamfoyer, Marienplatz 7, Freising, 19.30 Uhr Studentenclub: Indie und Alternative B-Trieb Freising, 21 Uhr Veranstaltungen Michael Quast - Orpheus Michael Quast singt, liest, tanzt und spielt an diesem Abend Jaques Offenbach „Orpheus in der Unter- Frühjahrskonzert des Camerloher-Gymnasiums Camerloher-Gymnasium, Freising, 19.30 Uhr Black Box Revelation welt“! Eine komplette Operette, frech und komödiantisch aus dem Ärmel gezaubert! Bürgerhaus, Eching, 20 Uhr Die Jozeph Boyz Hirschwirt, 21 Uhr Get well soon Ampere, München, 21 Uhr Das Pop & Toy Party Atomic Cafe, 21 Uhr The Black Box Revelation Atomic Cafe, 21 Uhr Theater Peer Gynt Peer Gynt ist ein großer Träumer. Aus der Enge seiner Dorfgemeinschaft rettet er sich in Phantasien von zukünftiger Größe: Er möchte König, Kaiser werden. Nachdem er auf einer Hochzeit die Braut entführt hat, muss er sein Dorf verlassen und flüchtet in die große Welt hinaus. Er wird Goldsucher und Reeder in Amerika, Sklavenhändler und Prophet in Afrika, um schließlich in einem Kairoer Irrenhaus zu landen. Immer auf der Suche nach sich selbst, doch sich nie findend. Erst als er in seine Heimat zurückkehrt, erkennt er, dass sein Königreich dort die ganze Zeit auf ihn gewartet hat: im Herzen einer Frau. Das Drama schildert die Geschichte einer Selbstfindung: „Du selbst zu sein, sei dein Ruhm“ - dieser Satz durchzieht leitmotivisch das Werk. Der hübsche Bauernjunge zeichnet sich durch reiche Fantasie und unbändigen Tatendrang aus, doch gelingt es ihm nicht, seine Träume Wirklichkeit werden zu lassen und sein „Selbst“ zu finden. Alles, was er anpackt, bleibt Episode. Volkstheater, München, 19.30 Uhr Vortrag Sonstiges 52 24 Montag Die Finanz- und Wirtschaftskrise – Rückblick und Ausblick Gemeindehaus an der Saarstraße, Freising, 19.30 Uhr Club Jazzkonzert mit dem Alexander von Hagke Quartett Der durch hochkarätige Ensembles (Panzerballett) bekannt gewordene Münchner Saxophonist Alexander von Hagke stellt heute abend seine Band vor, in der eigene Kompositionen im Vordergrund stehen. Zusammen mit drei hervorragenden Musikern formte er sein Traumquartett, welches von Anfang an durch ein enges Zusammenspiel auffiel. Die virtuosen Musiker spielen melodiösen, groove-orientierten Jazz mit geraden und ungeraden Beats. Das Konzept mit breiterer Soundpalette, welches nicht nur die akustischen Instrumente nutzt, kombiniert elektrischen Jazz mit Rock, Funk und anderen rhythmischen Elementen. Wintergarten, Landshut, 20 Uhr Kabarett Heino Trusheim: Früher war besser - ...heute geht auch! Theater Drehleier, Rosenheimerstraße 123, München, 20.30 Uhr Kinder Aladin und die Wunderlampe Im fernen Bagdad lebt der kleine, freche Lausbub Aladin in ärmlichen Verhältnissen mit seiner Mutter. Eines Tages erscheint ein Fremder in der Stadt, und er bittet Aladin, gegen Barzahlung aus einer Höhle In der Wüste eine alte, verrostete Lampe zu bergen. Doch Umstände zwingen den mysteriösen Alten, Aladin mitsamt der Lampe In der Höhle einzusperren. Der Bub entdeckt, dass diese Höhle voller unglaublicher Schätze ist, und mit Hilfe eines Geistes befreit er sich doch noch aus dem unterirdischen Labyrinth. Für Kinder ab 6 Jahren. Asamtheater, Freising, 15 Uhr Sonstiges Britwoch Atomic Cafe, 22 Uhr 1. Freisinger Salon - kein Frisörtermin Viva Vita, Freising, Gartenstr. 57, 19 Uhr Indiegitarren & FunkSoulBrothers B-Trieb Freising, 21 Uhr Termine? Ab zum FINK und direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de Kabarett Martina Ottmann: Alles Ottmann - oder wie? Ein Abend mit Martina Ottmann läuft rasant ab. Die Kabarettistin verfügt über ein respektloses Mundwerk und nimmt sich kabarettistisch alles vor, was keine Schonung verdient – ob Mann, Frau, Privates oder Politik. Die Themen liegen quasi auf der Straße und werden von ihr seziert, belacht, ins Absurde überhöht, liebevoll betrachtet und mit Begeisterung besungen – und immer sitzt ihr dabei der Schalk im Nacken. Bürgerzentrum, Oberschleißheim, 20 Uhr Horst Schroth - Grün vor Neid Der Altmeister des Gesellschaftskabaretts beschäftigt sich in seinem neusten Programm mit dem Thema „Neid“. Wie immer bissig, schnell und komisch. Lachmuskelkater ist garantiert! Bürgerhaus, Eching, 20 Uhr Sonstiges Poetry Slam Lindenkeller, 20 Uhr Offenes Kleinkunstbrettl Katti Bräu, 20 Uhr Hart und Heftig B-Trieb Freising, 21 Uhr Lange Nacht der Friseure/Löwenacht Versus-Barbershop Freising, 19 Uhr Die Fledermaus Carl-Orff-Saal, Gasteig, München, 19 Uhr Club Beatfreakz Lumen, 22 Uhr The Smart Club Atomic Cafe, 22 Uhr Theater Der Brandner Kaspar und das ewig Leben, Volksstück von Kurt Wilhelm Stadttheater, Landshut, 19.30 Uhr Geschichten von Mama und Papa Dolores und Fernando sind über 60, verwitwet, leiden unter Depressionen und flüchten sich in Krankheiten. Dr. Rodriguez attestiert beiden die gleiche Diagnose: ›Akute Vereinsamung‹! In seinem Wartezimmer lernen sich Dolores und Fernando zufällig kennen. Durch die gegenseitige Schilderung der Wehwehchen und Zipperlein kommen sich beide näher und verlieben sich. Die Liebe wirkt Wunder: Magenmittel, Vitaminpräparate, Herztropfen, Lebertabletten werden nicht mehr gebraucht! Aus einsamen Rentnern werden lebensfrohe graue Panther. Das Glück ist perfekt, wären da nur nicht die Tochter von Dolores und der Sohn von Fernando, beide Kinder sind in ihrem Alltags- und Karrieretrott gefangen und haben wenig Verständnis für die neu erlangte Lebensfreude der jeweiligen Eltern. Wie überzeugt man nun die eigenen Kinder von der Lebensnotwendigkeit der Liebe? Alfonso Paso schildert auf humorvoll einfühlsame Weise das Entstehen einer romantischen Liebe. Altmeister Wolfgang Spier inszeniert eine Komödie voller Pointen nicht nur über die Liebe im Alter. Asamtheater, Freising, 20 Uhr Kabarett Sigi Zimmerschied: Zeitgeister Altes Kino, Eberhardstr. 3, Ebersberg, 20.30 Uhr 27 Samstag Ausstellung Vernissage: Ausstellung Uli Knorr Röcklturm, Landshut, 19 Uhr Vortrag Filmvorführung ‚Impressionen aus USA‘ Torfbahnhof, An der Torfbahn 3 , Ismaning, 19 Uhr Marafikis in Tansania Familienstube der Kolpingsfamilie, Palottinerhaus, Freising, 19.30 Uhr Konzert Bayerischer Abend mit Berni, Manuela und Combo Klimperkasten, 20 Uhr Teatro magico d´amore Landratsamt, Freising, 20 Uhr Quadro Nuevo Gasthaus Selmayer, Huberhof, Airischwand 5, 20 Uhr Africa, my love - Musical Garching, 20 Uhr Club Kinder „Storyhour in english“ für Kinder ab fünf Jahren Stadtbibliothek, Freising, 16 Uhr Sonstiges Sakraldinner 2 - Das Geheimnis von Ponte dell‘Olio Das Morden geht weiter. Alle Krimigourmets können sich jetzt schon auf einen brandneuen Kriminalfall in „scheinheiligen“ Gemäuern freuen. Lassen Sie sich erneut für ein paar Stunden in eine skurrile Welt entführen, in der es - trotz noch mehr Intrigen und noch mehr Verbrechen - auch wieder einiges zu Lachen gibt. Eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert erinnert an das düstere Geheimnis, dessen Schatten bis heute über der trügerischen Behaglichkeit der Gemeinde Ponte dell‘Olio in der Emilia Romagna liegt. Eine mysteriöse Mordaffäre um ein bayrisches Bierrezept aus dem Mittelalter lässt den Dorfbewohnern bis heute immer noch keine Ruhe. Der selbe Schauplatz, 500 Jahre später: Der geistliche Würdenträger lädt die Gemeinde von Ponte dell‘Olio zu einem Kirchenfest mit stimmungsvollem Gourmet-Menu bei Kerzenlicht ein. Ein Abend voller Überraschungen, Mordsspannung und teuflischem Spaß, bei göttlichen Gaumenfreuden. Kriminalistisches Dinner-Theater bestehend aus 5 Akten und einem 4-Gänge-Menü, wobei auch vegetarische Menüs angeboten werden Bräustüberl Weihenstephan, Freising, 19.30 Uhr Indietronic B-Trieb Freising, 21 Uhr 28 Sonntag Spin-Party Banging TrashRocktronic Saint Pauli - das spricht der Kenner französisch aus. Und genau daher weht der Wind auch an der Waterkant. Max et Ralf alias Saint Pauli, die beide einst einer schwaebischen Surfband entsprangen, froehnen schon seit knappe zehn Jahren an ihrer Version von roh gefilterter Tanzmusik zwischen House, Elektro und Rock. Als Saint Pauli 2005 eigentlich noch voellig unbekannt beim Melt! Festival als Hamburger Daft PunkEpigonen abgefeiert wurden, ahnte noch niemand, dass der Future Sound of Hamburg zwei Jahre später durch Acts wie Digitalism und Boyz Noize zu einem weltweiten Trademark-Sound wird. Lumen, 22 Uhr Follow the white Rabbit Atomic Cafe, 22 Uhr Ausstellung Rudolf L. Reiter: Wandlungen eines Künstlers Rathausplatz 3, Garching, 18.30 Uhr Literatur „LesArt Widerhall“ Katti Bräu, 20 Uhr Sonstiges Tanz und Kunst kreatives Tanzseminar Pfingsten 2010 in der Toskana www.gisela-narziss-riedl.de Konzert Familienhoagart mit der Familie Meindl Pfarrheim Neustift, Freising, 14 Uhr Joe Haider Jazz Orchestra Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen, 21 Uhr Oh No Ono Atomic Cafe, 21 Uhr Theater Palpitationen - Tanztheater Kleines Theater, Landshut, 19 Uhr Kabarett Malediva - „Ungeschminkt“ Malediva, das sind die beiden schwulen Stadtneurotiker und Publikumslieblinge Lo und Tetta, die zusammen mit Pianist und Komponist Florian das erfolgreichste Rat Pack der Kleinkunstund Comedyszene bilden. Die Bühnenshow von Malediva passen in keine Schublade: subtile Pointen wechseln sich ab mit schenkelklopfendem Frohsinn, poppige Songs folgen auf zwerchfellerschütternde Dialoge. Malediva sind improvisationsstark, mit großem Mutterwitz gesegnet, und voller Esprit - und in ihrer neuesten Show Ungeschminkt lassen sie es so richtig krachen! Lindenkeller, 20 Uhr Führung Fastenzeit und Ostern Diözesanmuseum, Freising, 15 Uhr Sonstiges Flohmarkt Besucherpark, Flughafen, 12 Uhr Flohmarkt Disco, Allershausen, 10 Uhr Minimal & Techhouse B-Trieb Freising, 21 Uhr Kleidermarkt mit Spielzeugverkauf Schulturnhalle, Kirchdorf, 13 Uhr Kinderfrühjahrsbasar der Nachbarschaftshilfe Gemeindesaal Hallbergmoos, 14 Uhr Veranstaltungen 53 Vermischtes Philosophie- oder Soziologie-Student gesucht, der mir die Texte der neuen Tocotronic-Platte erklären kann. Mail an schall-und-wahn@ fink-magazin.de „Haben Sie überhaupt Abitur?!“ Franz-JosefStrauß-Imitator bietet seine Dienste an, gerade für den politischen Aschermittwoch. Tel 08161-00000 Aufstrebene GangstaRap-Combo sucht dringend ein Reimwörterbuch, sowie fette Ringe auf Leihbasis. Chiffre 010101010111 Eishalle sucht Dach über dem Kopf. Chiffre 110101101011 Gleichgesinnte zur Gründung eines Louisvan-Gaal-Fanclubs gesucht. Tel 0816100000 Junges Geldfälschersyndikat sucht gebrauchten Tintenstrahldrucker sowie Umweltpapier. Chiffre 99999199999 Diskreter Heimlieferservice in der Fastenzeit: Bringe Süßes, Fast Food, Chips und alles was das Herz begehrt! Lieferung in neutraler Verpackung! Tel 08161-000000 Mobiler Katerservice zum Faschingsendspurt: Wir beliefern sie mit Aspirin und Fischsemmeln. Tel 08161-0000000 Suche erfahrenen Schreiner, der mir eine Vitrine baut. Neben dem Golden Globe sollte auch ein Oscar reinpassen. Mail an: [email protected] Sudoku Ziel des Spiels ist es, die leeren Felder des Rätsels so zu vervollständigen, dass in jeder der je neun Zeilen, Spalten und Blöcke jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal auftritt. Bilderrätsel Die Baustelle geht dem Ende zu. Bald schon wird das Marcus am Marienplatz dastehen wie neu. Der Kran wurde schon mal mit grossem Aufwand abgebaut. Auf diesem Foto haben sich allerdings 9 Fehler eingeschlichen. Viel Spaß beim Suchen! Die Lösung zu beiden Sudokus finden Sie im Terminkalender 54 Kleinanzeigen 55