Tankstellen
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Fakten Argumente Analysen 06/08 04.02.2008, C 07867 Energie Informationsdienst Herausgeber Heino Elfert und Heinz Jürgen Schürmann Tankstellen Mineralöl Energie Deinhard Dittert: "Verbraucher brauchen kein Normalbenzin mehr" 20 Shell verdiente im vergangenen Jahr mehr als 30 Milliarden US-Dollar 32 Großmann treibt Umbau im RWE-Konzern mit Hochdruck voran 39 Zahl der Tankstellen sinkt weiter nur langsam – EID-Umfrage zum 1. Januar 2008 Die Netzausdünnung in Deutschland kommt weiter nur schleppend voran. Offenbar haben viele Unternehmen ihr "tail end" inzwischen erfolgreich aussortiert. eid Das Tankstellennetz in Deutschland ist im vergangenen Jahr wieder nur geringfügig geschrumpft. Am 1. Januar 2008 betrug die Zahl der Stationen hier zu Lande 14.902 (Tabelle 1), einschließlich 375 Autobahntankstellen. Das waren gerade einmal rund 130 weniger als noch vor zwölf Monaten, wobei der größere Teil des Rückgangs mit 73 Tankstellen auf die zweite Jahreshälfte 2007 entfällt. 2004 fand die letzte größere Schließungswelle statt, etwa 300 Stationen wurden damals aus dem Markt genommen. Mit rund 14.900 Einheiten halten Marktteilnehmer den deutschen Tankstellenmarkt damit weiter grundsätzlich für überbesetzt. Dass der Rückbau des Netzes dennoch nicht schneller erfolgt, hängt im Tabelle 1 Tankstellen in Deutschland – per 1. Januar 2008 StraßentankstellenAutobahntankstellen 2003 (1.1.) 15.623 348 2003 (1.7.) 15.530 360 2004 (1.1.) 15.405 365 2004 (1.7.) 15.114 359 2005 (1.1.) 15.070 3581) 2005 (1.7.) 14.950 3742) 2006 (1.1.) 14.811 3762) 2006 (1.7.) 14.735 3762) 2007 (1.1.) 14.659 3772) 2007 (1.7.) 14.599 3762) 2008 (1.1.) 14.527 3753) 1) Insgesamt 15.971 15.890 15.770 15.473 15.428 15.324 15.187 15.111 15.036 14.975 14.902 Wie dem EID gemeldet, mit Tank & Rast nicht abgeglichen; 2) Wie von Tank & Rast gemeldet; 3) Geschätzt. Wesentlichen damit zusammen, dass das Geschäft trotz der im europäischen Ver- gleich niedrigen Margen (Seite 16) derzeit durchaus profitabel ist. Nicht nur die großen A-Marken verdienen an der Tankstelle Geld, auch im Mittelstand war man zuletzt "im Großen und Ganzen zufrieden", sagt bft-Chef Deinhard Dittert (Seite 20). Und: Viele Unternehmen haben ihre Netze weitgehend auf Rentabilität hin überprüft und "Verlustbringer" aussortiert. Das deutsche Tankstellennetz habe in den vergangenen Jahren deutlich an Qualität gewonnen, heißt es. Fortsetzung auf Seite Titel Tankstellen Fortsetzung von Seite Tabelle 2 Straßentankstellen in Deutschland – per 1. Januar 2008 1.1.08 1.7.07 1.1.07 1.1.08 1.7.07 1.1.07 Aral2.2752.3272.402 Westfalen246244245 Shell2.1562.1452.145 OIL!200201202 Esso 1.150 1.170 1.174 Q1 Tankstellenvertrieb 125 120 117 TOTAL 981 983 986 BayWa 109 109 109 AVIA 794 801 806 Calpam 54 55 56 ConocoPhillips (JET) 725 728 724 SCORE 39 38 38 Agip 651 662 661 Eller Montan 38 38 39 Orlen 516 502 467 SVG 12 12 13 OMV 396 400 405 bft 1) 1.659 1.652 1.608 Tamoil/HEM261262262 Sonstige2.1402.1502.200 Gesamt 14.527 14.599 14.659 1) Ohne die OIL!-Stationen. OIL! ist per 1.1.08 mit 147 Stationen Mitglied beim bft und mit 53 ehemaligen Grönwoldt-Tankstellen in der Uniti vertreten. Die meisten Tankstellen in Deutschland betreibt nach wie vor die BP-Tochter Aral, die per 1. Januar 2008 auf 2.275 Straßentankstellen kommt (Tabelle 2). Aral ist allerdings auch die einzige Gesellschaft im A-Marken-Segment, die ihr Netz zuletzt noch kräftig ausgedünnt hat, in den vergangenen zwölf Monaten allein um 127 Anlagen. Shell auf Platz 2 weist mit 2.156 Tankstellen dagegen elf Stationen mehr aus als vor einem Jahr und ist damit nach wie vor das einzige große Tankstellenunternehmen in Deutschland, das sein Netz zuletzt ausgebaut hat. In der Shell-Zahl sind wieder ungefähr 200 UNITI-Markenhändler-Stationen sowie die rund 160 Rheinland Kraftstoff-Tankstellen, die sich Inhalt Titel 1 Zahl der Tankstellen sinkt weiter nur langsam EID-Umfrage zum 1. Januar 2008 Tankstellen-Special 8 "Star" soll zweite große deutsche B-Marke werden Interview mit Orlen Deutschland-Chef Josef Busch 10 Boom bei Autogastankstellen hält an Insbesondere Flüssiggas ist beliebt 12 In Deutschland weiter auf Erfolgskurs Interview mit Shell-Tankstellenchef Michael Dopheide 14Neue Markenpartnerschaften mit dem Mittelstand Aral will sich von Shell wieder deutlich absetzen 16Niedrige deutsche Tankstellenmargen im Vergleich Überwiegend zweistellige Margen in Europa 18 Bald alle Mittelstands-Verbände unter einem Dach Interview mit Uniti-Chef Gerd Deisenhofer 20 "Die Verbraucher brauchen kein Normalbenzin" Interview mit bft-Chef Deinhard Dittert 24 "Sargnagel" Energiesteuergesetz Vielen Biodieselproduzenten droht das Aus 26 "Biokraftstoffe nicht per se nachhaltig" Shell Energie-Dialog in Berlin 31 Umstellung auf "CORS" steht im Vordergrund Esso verzichtet auf große Tankstellen-Investitionen Quelle: EID mit 1 Cent je Liter unter den A-Markenpreis legen, enthalten. Keine großen Veränderungen gab es auf den darauffolgenden Plätzen: Esso als Nummer 3 betreibt noch 1.150 Tankstellen in Deutschland (das sind etwa 25 weniger als vor einem Jahr), TOTAL ist mit fast unverändert 981 Stationen die Nummer 4, die rund 130 "weißen Tankstel- Energie Informationsdienst 06/08 Energie 8Gegenwind aus Hessen 3 Energiewirtschaft fürchtet neues Ungemach 40 Energieunion steigt in den Gasmarkt ein Zusammenarbeit mit Hauptaktionär VNG 41 Evonik verschiebt Kraftwerksbau Herne 5 Nach Ensdorf zweiter Verzicht auf Kohlekraftwerk 42Gazprom beteiligt sich an Gas-Hub Baumgarten Handelsplattform soll größte in Europa werden 43 VIK kritisiert EU-Klimaschutzpaket Verband errechnet 64 Milliarden Euro Strafsteuer 44 Dow und EnBW kooperieren am Standort Stade Synergien bei Rohstoffeinsatz und Lastplanung Rubriken 34 EU-Mineralölverbraucherpreise 6Ölpreise 3 41Gesagt 42 OTC-Gasmarkt 43EEX-Terminmarkt 46 Personalien und Termine 47 Impressum und Preisgrafiken Dieser Ausgabe ist ein Prospekt von Catalist beigelegt Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 Titel Tankstellen Tabelle 3 Straßentankstellen in Deutschland – per 1. Januar 2008 1.1.08 1.7.07 1.1.07 Aral2.2752.3272.402 Shell2.1562.1452.145 Esso 1.150 1.170 1.174 TOTAL 981 983 986 AVIA 794 801 806 ConocoPhillips (JET) 725 728 724 Agip 651 662 661 Raiffeisen 5691) 5691) 5771) Orlen 516 502 467 OMV 396 400 405 Tamoil/HEM261262262 Westfalen246244245 OIL!200201202 Q1 Tankstellenvertrieb 125 120 117 HPV 115* 110* 110* 1.1.08 BayWa 109 Lother (Nordoel, LTG) 90 Lühmann (CLASSIC) 74 Hoyer 70 Calpam 54 LOMO 55 Eller Montan 38 SCORE 39 SVG 12 bft 1.659 Sonstige UNITIEigenmarken 8502) Supermarkt-Stationen 3303) Nicht organisiert 1024) Gesamt 14.527 1) Ohne BayWa 2) Die in der Uniti Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen organisierten Firmen halten rund 4.200 Stationen. 1.7.07 109 88 74 70 55 55 38 38 12 1.652 1.1.07 109 85 74 70 56 55 39 38 13 1.608 8502) 3403) 1044) 14.599 8502) 3503) 1394) 14.659 Dazu gehören z.B. die Shell/DEA-Markenhändler, die „Aviaten“, Westfalen und eine ganze Reihe regional tätiger Gesellschaften, die z. T. in Tab. 3 enthalten sind - s. a. Text. 3) Ohne die insgesamt rund 260 Tankstellen, die in den Zahlen von JET, Total und Orlen enthalten sind, siehe auch Text. 4) Weder im bft noch in der Uniti organisiert und in der Tabelle sonst nicht enthalten. * Die HPV (Hanseatic Petrol) ist mit 53 Tankstellen beim bft und mit 62 Tankstellen unter GO (Germania Oil) bei UNITI (Sonstige Eigenmarken) gemeldet und nicht in der Gesamtzahl enthalten. len" von Elf Mineralölwerk Osnabrück (EMWO) und Sebald Kutscheid nicht mit eingerechnet. Die Franzosen waren in Deutschland mit die Ersten, die ihre Strategie von Marktanteilswachstum auf Ren tabilität geändert haben: Die Netzbereinigung nach der Auf- oder Abgabe von über 100 Standorten gilt inzwischen als weitgehend abgeschlossen (siehe dazu auch Seite 22 sowie Interviews mit Eric de Menten, Marketing Director Europa, in EID 06/07 und dem damaligen TOTAL Deutschland-Chef Thierry Pflimlin in EID 31/06). Weitgehend konstant waren in den vergangenen zwölf Monaten auch die Tankstellenzahlen bei der Münchener AVIA, ConocoPhillips, deren JET-Stationen auf Grund des Preisvorteils von 1 Cent je Liter in Deutschland die mit dem größten Durchsatz sein dürften (siehe auch Tabelle "Effizienzquotienten" auf Seite 6), und Agip. Zugelegt hat 2007 neben Shell nur noch Orlen. Von Aral hat das polnische Unternehmen 57 Tankstellen gekauft, allerdings wuchs das Netz nur um 49 auf 516 Stationen, was bedeutet, dass im Zuge der flächendeckenden Markenumstellung von "Orlen" auf die B-Marke "Star" einige unrentable Stationen aufgegeben wurden. Bis Ende dieses Jahres will Orlen alle seine deutschen Tankstellen auf "Star" umgeflaggt haben, dazu plant man weitere Akquisitionen und Partnerschaften, um Quelle: EID das Netz weiter zu vergrößern (siehe Interview mit Orlen Deutschland-Chef Josef Busch auf den Seiten 8 und 9). Wie nachhaltig diese Strategie sein wird, bleibt abzuwarten. Die Stimmen im Markt wollen nicht verstummen, dass am Ende dieses Prozesses trotzdem noch der Verkauf des gesamten Netzes stehen könnte. Der Bundesverband Freier Tankstellen (bft) hat im vergangenen Jahr neue Mitglieder hinzugewinnen können, so dass die Zahl der im bft organisierten Tankstellen 2007 um 51 auf 1.659 gestiegen ist. Als eine Marke genommen liegt der bft, in dem rund 470 selbstständige Firmen organisiert sind, damit in diesem Ranking hinter Shell und noch vor Esso an dritter Stelle. Von dem gerade bei den kleineren Tankstellenfirmen gestiegenen Bedürfnis, sich zu organisieren, hat auch der Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen (UNITI) profitiert. Deren Mitgliedsunternehmen betreiben heute mehr als 4.500 Tankstellen in Deutschland. Zur UNITI gehören unter anderem AVIA, Orlen, OMV, Tamoil/HEM, Westfalen, die Mabanaft-Tochter OIL!, Q1 Tankstellenvertrieb (ist in den vergangenen 20 Jahren von knapp 60 auf heute 125 Anlagen gewachsen), Calpam, Eller-Montan und SCORE. Dazu gibt es in der UNITI noch rund 850 Tankstellen so genannter "sonstiger Eigenmarken" (Tabelle 3). Die Tatsache, dass immer mehr kleine und mittelständische Firmen unter das Dach eines der großen Verbände schlüpfen, um zum Beispiel bei der Beschaffung, aber auch in Marketingfragen die Vorteile eines größeren Verbundes nutzen zu können, bedeutet im Umkehrschluss, dass es in Deutschland heute kaum noch nichtorganisierte Tankstellenfirmen gibt. Der EID geht in diesem Segment von rund 100 Tankstellen aus. Supermarkt-Tankstellen machen hier zu Lande nur ein relativ kleines Marktsegment aus, anders als zum Beispiel in Frankreich, wo sie auf einen Marktanteil von über 50 Prozent kommen. In Deutschland ist ihre Zahl mit 330 Stationen in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Sie firmieren unter anderem unter Edeka, Toom, Globus oder Real, dazu betreibt JET mehr als 200 Tankstellen an MetroMärkten, TOTAL weitere 30 bei Kaufland und nicht ganz so viele Orlen zumeist bei Famila. Und was wird 2008 für ein Tankstellenjahr? Der Anfang sei besser gewesen als noch vor einem Jahr, heißt es aus dem Markt, wobei die Branche im Januar 2007 auch unter der Mehrwertsteuererhöhung und der die Kraftstoffe verteuernden Zwangsbeimischung von Biofuels litt. Über die weitere wirtschaftliche Entwicklung im Tankstellengeschäft lässt sich ansonsten nur spekulieren. Energie Informationsdienst 06/08 Titel Tankstellen Dopheide 14 absatzstarke Stationen hinzugekommen (Seite 12) –, dazu reklamiert in Prozent 1.1.08 1.1.07 Shell für sich, gegenüber der Aral23,01)22,5-23,01) Konkurrenz aus Bochum soShell23,022,5 wieso im Durchschnitt die ConocoPhillips (JET) 9,5 10,0 durchsatzstärkeren Tankstel2) bft 9,5 9,5 len zu betreiben und in PunkEsso 8,5 8,5-9,0 to Service (Tankwart) die NaTOTAL 8,5 8,5 se vorne zu haben. Agip 4,0 4,5 Echte Erfolgsgeschichten sind AVIA 3,5 3,5 bei den beiden deutschen OMV 3,0 3,0 Tankstellen-Platzhirschen die Orlen 3,02,5 Bonusprogramme, verlautet Übrige 4,5 5,0 aus den UnternehmenszentraGesamt 100,0 100,0 1) len. Nach dem Start im zweiEinschließlich der rund 160 (unbemannten) ADS-Stationen von Aral würde sich der Marktanteil um 0,8% erhöhen. ten Halbjahr 2006 habe die 2) Angabe des Verbandes, Doppelzählungen könnten den "Payback"-Karte Aral innerMarktanteil etwas niedriger ausfallen lassen zu Gunsten der halb kürzester Zeit in die Er„Übrigen“. Quelle: EID-Schätzung, „Retail in Retail“ folgsspur zurückgebracht. Und bei Shell wachse die Sicher dürfte sein, dass der Kampf um die Zahl der aktiven, also besonders loyalen Spitzenposition im deutschen TankstelClubsmart-Nutzer – unterstützt natürlich lenmarkt auch in diesem Jahr weiter geauch durch die Zusammenarbeit mit dem hen wird. Aral hat 2007 zwar noch einAutofahrerclub ADAC –, weiter unaufmal Tankstellen abgegeben, ist von der haltsam. Zahl aber immer noch die Nummer 1 Ihre führende Position in einem immer und sieht den Anpassungsprozess nun im kleiner werdenden deutschen KraftstoffWesentlichen als abgeschlossen. In Zumarkt dürften die beiden Branchenersten kunft dürfte es zahlenmäßig sogar wieder im vergangenen Jahr deshalb bestätigt etwas nach oben gehen, wurde in den verhaben. Und wahrscheinlich sind sie auch gangenen Monaten doch eine Reihe von noch einmal etwas näher aneinander herErfolgen bei der Händler-Akquisition erangerückt, so dass beide in der aktuellen zielt. Insgesamt 70 Händler-Stationen Marktanteilsschätzung des EID auf etwa werden in diesem Jahr auf die blau-weiße 23 Prozent kommen. Allerdings ist hier Marke umgestellt, darunter auch einige, zu bemerken, dass in der Aral-Marktandie derzeit noch die Shell-Muschel tragen teilszahl die rund 160 unbemannten ADS(Seite 14). Stationen fehlen; addiert man ihre Absatzmengen hinzu, Tabelle 5 erhöht sich der Marktanteil der Effizienzquotient BP-Tochter im Absatz-Markt-Tankstellen-Effizienzdeutschen Tank1) 2) anteile % Marktanteile %Quotient stellengeschäft um Aral23,0 15,7 1.5 ein knappes ProShell23,0 14,7 1.6 zent. Shells RheinJET 9,5 5,0 1.9 land-Kraftstoffbft 9,5 11,4 0.8 Absätze sind im Esso 8,5 7,9 1.1 Marktanteil von TOTAL 8,5 6,8 1.3 23 Prozent enthalAgip 4,0 4,5 0.9 Avia 3,5 5,5 0.6 ten. OMV 3,02,7 1.1 Nur geringe VerOrlen 3,0 3,6 0.8 schiebungen hat es 1) siehe Tabelle 4 auf dieser Seite in den vergangenen 2) Absatz-Marktanteile durch Tankstellen-Marktanteile zwölf Monaten auch bei den andeZuletzt hat Shell, was die Tankstellenzahl ren Tankstellenunternehmen gegeben. angeht, den Abstand auf Aral allerdings Vom Marktanteil her drittstärkste Kraft verkleinern können. Das eigene Netz in Deutschland dürften weiterhin Conowurde erweitert – allein 2007 sind nach coPhillips mit der Marke JET und die im Aussage von Tankstellenchef Michael bft zusammengefassten Firmen mit jeTabelle 4 Kraftstoff-Absatzmarktanteile weils 9,5 Prozent sein. TOTAL und Esso werden vom EID auf 8,5 Prozent geschätzt, wobei der Trend bei Esso zuletzt nach unten zeigte. Auch Agip dürfte etwas verloren haben und hat jetzt noch einen Marktanteil von rund 4 Prozent. AVIA liegt laut EID-Schätzung wieder bei 3,5 Prozent. Dank der Akquisitionen stärker geworden ist Orlen (Star) mit jetzt gut 3 Prozent. Die so genannten "Übrigen" kommen in der neuen EID-Analyse auf 4,5 Prozent. An der Autobahn hat sich im vergangenen Jahr nicht viel verändert. Die Tank & Rast hat dem EID per 1. Januar 2008 insTabelle 6 Autobahntankstellen in Deutschland Stand: 1. Januar 20081) Aral Shell TOTAL Esso ConocoPhillips (JET) Agip Orlen OMV MTB UNITI bft Gesamt 70 54 42 38 33 13 13 8 1 60 43 375 1) wie von Tank & Rast dem EID gemeldet nach Einlieferern und ohne Plakettenverträge gesamt 375 Bundesautobahntankstellen gemeldet. Darin enthalten sind 35 so genannte "Gestattungsbetriebe", die auf Grund ihrer Nähe zur Autobahn als BAT gewertet werden. Die Aufstellung in Tabelle 6 erfolgt erneut nach Belieferungsrechten und ohne Plakettenverträge. Das bedeutet, es bestehen große Unterschiede zwischen den Zahlen der Tank & Rast und den von den Unternehmen gemeldeten Zahlen. Am deutlichsten wurde das erneut bei Shell, die in der EID-Umfrage ihre BATZahl mit 113 angegeben hat, gegenüber 54 laut Tank & Rast. Die Abweichung erklärt sich daraus, dass bei einer ganzen Reihe von Shell-BAT UNITI-Markenhändler, die mit Shell zusammenarbeiten, die Einlieferer sind. Darüber hinaus haben die Gelb-Roten mit einigen anderen Gesellschaften wie zum Beispiel Orlen so genannte Plakettenverträge. Das heißt, auch hier liefert Orlen ein, obwohl an der BAT die Marke Shell zu sehen ist. Aral hat Anfang 2007 Plakettenverträge mit n 28 JET-Stationen geschlossen. Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 Tankstellen interview Orlen will mit "Star" zur zweiten großen deutschen B-Marke werden Die Deutsche Orlen will neue Standorte erschließen, weiter akquirieren und Partnerschaften mit Mittelständlern eingehen. Interview mit Unternehmenschef Josef Busch. eid Josef Busch, 46, ist seit meint. Damit einher ging natürlich dem 15. September 2007 der auch der Umbau zu einer schlanneue Vorstandsvorsitzende ken aber schlagkräftigen Organivon Orlen Deutschland. Von sation, denn nur mit größter Kosder Shell kommend, wo er zuteneffizienz können wir mit einer letzt als General Manager im um 1 Cent je Liter niedrigeren Bereich Retail Network global Marge gegenüber einer A-Marke tätig war, ist er Nachfolger im Markt bestehen. von Krzysztof Zak, der wieEID: Wann wird das Umflaggen auf derum auf Jean-Jacques VerStar abgeschlossen sein? schueren folgte, der zwischen Busch: Die restlichen Orlen-Statio 2003 und Juni 2005 Vornen wollen wir noch in diesem Jahr standsvorsitzender war. Der auf Star bringen. Gegenwärtig beEID sprach mit Busch über treiben wir 515 Stationen, davon seine Ziele mit der Deutschen 430 unter der Marke Star, 55 unter Orlen und 30 Supermarkt-TankOrlen nach seinen ersten vier Monaten im Amt. stellen. EID: Was hat Sie von der DeutEID: Beim Markteintritt in Deutschschen Shell nach Elmshorn zur land 2003 war es das Ziel von PKN Orlen verschlagen, wo man Orlen, hier mit einer A-Marke daauf dem Chefsessel offenbar bei zu sein, und man wollte auch nicht sehr sicher sitzt? Star-Stationen auf Orlen umrüsten. Damals hatte man den Eindruck, Busch: Die Herausforderung, aus einem kleineren Unternehdass der polnische Nationalstolz eimen etwas zu machen. Einer ne umgekehrte Entwicklung nieStrategie dauerhaft zum Ermals zulassen würde. folg zu verhelfen, die man Busch: Ich glaube, dass man zuselbst entworfen hat. nächst einmal mit den Marken OrEID: Das hört sich so an, als len und Star in den deutschen wenn Ihnen von Warschau Markt mit der Absicht hineingegan"Wollen in Norddeutschland 10 Prozent Marktanteil" – wenig reingeredet wird. gen ist, ihn zu verstehen. Jetzt, Joseph Busch, der neue Chef von Orlen Deutschland, Busch: Ich habe zu Anfang nachdem man den Markt besser will jetzt Gas geben. meine Strategie vorgestellt kennt, wurde die bewusste Ent Bild: Orlen und meine Ziele klar formuscheidung getroffen, auf ein anderes liert. Darauf ist man sofort Kundensegment zu setzen, das eingegangen. Wir haben flache Hierarpreissensibler ist und besser durch die bereich am meisten zu unserem Erfolg chien; die notwendigen AbstimmungsproMarke Star angesprochen und bedient beigetragen. In den Regionen, in denen zesse verlaufen schnell und effizient. wir tätig sind, also vor allem in Nordwerden kann. Ähnlich ist man in Tschechien verfahren, wo das Tankstellen-Netz EID: Bevor wir zu Strategien und Zielen deutschland, konnten wir unseren Marktkommen, zunächst einmal ein Blick auf von Orlen unter der lokal bekannten anteil auf über 7 Prozent ausdehnen, in das vergangene Jahr. Sind Sie mit dem Deutschland liegen wir bei etwa 3,5 ProMarke Benzina betrieben wird. Oder in Geschäft zufrieden? zent. Wir sind mit dieser Entwicklung erst Litauen, wo der Markt noch jung ist, und Busch: Unterstützt von unserem Wachsdie Marke Orlen gut hineinpasst. einmal sehr zufrieden. tum im Kraftstoffbereich gegen den allgeEID: Dazu hat zweifellos das Umflaggen EID: Und Sie meinen, der Wettbewerb wird das akzeptieren? mein rückläufigen Markttrend haben wir von der A-Marke Orlen auf die B-Marke auch vom Ergebnis her ein Rekordjahr Busch: Der Wettbewerb hat es bereits akStar beigetragen, mit der man sich um 1 hinter uns. Ich bin zu einer Zeit an Bord Cent je Liter unter den A-Preis legt… zeptiert, denn wir sind bisher auch sehr gekommen, in der sich nach den vorausBusch: Sicher. Wenn ich von Konsolidiesensibel vorgegangen. Die Zukunft wird gegangenen zwei Jahren Konsolidierung zeigen, wie man sich am besten am Markt rung gesprochen habe, dann ist damit die Dinge gut entwickelt haben. Das behaupten kann. die Fokussierung auf die Marke Star und Kraftstoffgeschäft hat relativ zum Shopdas Umflaggen der Orlen-Stationen geEID: Eine große B-Marke ist man noch Energie Informationsdienst 06/08 Tankstellen interview nicht. Was muss geschehen, um eine zu werden? Busch: Zunächst brauchen wir dafür die richtige Mentalität, d.h. der Kunde muss absolut und ohne Abstriche im Mittelpunkt stehen. Unser Kerngeschäft ist der Verkauf von Kraftstoffen, und wir werden in der Kommunikation zum Kunden unsere Preiswürdigkeit in den Fokus stellen. Wir müssen alle im Unternehmen das Gefühl entwickeln, noch erfolgreicher sein zu können und das unbedingte Ziel haben, wachsen zu wollen. Nach einer gewissen Zeit der Unsicherheit ist jetzt Stabilität und Fokussierung eingekehrt. Die Mannschaft ist so weit, dass jetzt Gas gegeben werden kann. EID: Orlen Deutschland will also wachsen. Wie wollen Sie das anstellen? Busch: Der Markt geht zurück, doch jeder will auch in Zukunft ein Gewinner sein. Das wird natürlich nicht ohne Auswirkungen auf den Kampf um die Kundengunst bleiben. Wir wollen neue Standorte erschließen, weiter akquirieren und Partnerschaften mit Mittelständlern ein- Energie Informationsdienst 06/08 EID: Und für weitere Investitionen werden ausreichend Mittel vorhanden sein? Busch: Wir sind im deutschen Markt, um dauerhaft Erfolg zu haben. Das zugesicherte Investitionsbudget wird über die nächsten Jahre auf einem konstant hohen Niveau jenseits der 20 Millionen Euro pro Jahr liegen. Es beinhaltet nicht mögliche größere Akquisitions-Projekte, so dass wir in der Lage Der "Adler" hat als Markenzeichen ausgedient. Bis sein werden, uns substanziell zum Jahresende will Orlen alle Tankstellen in zu verstärken. In der NordDeutschland auf die B-Marke "Star" umgeflaggt hahälfte Deutschlands streben ben. wir einen Marktanteil von Bild: Orlen 10 Prozent an. Unsere Ziele gehen. Unser Autogasnetz mit rund 70 sind, um das alles in die richtige PerspekAnlagen wollen wir bis Ende des Jahres tive zu rücken, im Kontext des gesamten auf über 100 bringen. Im vergangenen deutschen Marktes gesehen, sicherlich Jahr haben wir 57 Tankstellen von Aral eher bescheiden. Aber groß genug, um in zugekauft, das zeigt, dass unsere Mutterunserer kleinen, schlagkräftigen Truppe gesellschaft bereit ist, Geld für uns auszuden nötigen Ehrgeiz zu wecken und eigeben. n niges zu bewegen. Tankstellen Gastankstellen Boom bei Autogastankstellen hält an Angesichts hoher Benzin- und Dieselpreise wächst auch die Zahl der Gastankstellen in Deutschland. Insbesondere Flüssiggas ist bei den Autofahrern sehr beliebt. eid Es gibt durchaus welche, die sich über die massive Verteuerung bei Benzin und Diesel im vergangenen Jahr gefreut haben. Und zwar die Betreiber von Gastankstellen. Weil Flüssig- oder Autogas (LPG) und Erdgas als Kraftstoffe bis zum Jahr 2018 steuerbegünstigt sind, kosten sie im Vergleich zu Kraftstoffen auf Mineralölbasis deutlich weniger. Das macht beide Systeme für die Autofahrer immer interessanter – und damit auch für Tankstellenbetreiber, ihre Stationen entsprechend auszurüsten. Die anhaltende Klimadiskussion tut ihr Übriges, ist doch der Schadstoffausstoß von LPG- bzw- Erdgasautos deutlich niedriger als der von Benzinern oder Dieselfahrzeugen. So hat sich die Zahl der Autogas- und Erdgastankstellen 2007 weiter stark erhöht, insbesondere beim Flüssig- oder Autogas (LPG) war im vergangenen Jahr ein regelrechter Boom bei den Neubauten festzustellen. Über 3.200 Autogas-Tankstellen gibt es in Deutschland derzeit (Stand Januar 2008), das sind über 1.100 oder rund 55 Prozent mehr als vor zwölf Monaten. Auch das Tanken von Erdgas wird hier zu Lande zunehmend leichter. Die Marke von 800 Erdgasstationen wurde durchbrochen, gut 70 neue Stationen sind 2007 hinzugekommen. Das Ziel für die Branche bleiben 1.000 Erdgas-Tankstellen schon in naher Zukunft. Die BPTochter Aral betreibt heute in Deutschland mit 165 Stationen das größte Erdgas-Tankstellennetz. Der Ausbau der Versorgungsnetze ist auch dringend nötig, entscheiden sich doch immer mehr Menschen für den Kauf eines Gasfahrzeuges. Rund 200.000 Autogas-Fahrzeuge sind derzeit auf deutschen Straßen unterwegs, schätzt der Deutsche Verband Flüssiggas (DVFG) anhand der neuesten Verbrauchszahlen. Damit hätte sich ihre Zahl im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt. Die in Deutschland registrierten Fahrzeuge mit Erdgasantrieb beziffert die Branche auf derzeit rund 70.000. Größter Versorger von Autogas-Tankstellen in Deutschland ist weiterhin die Westfalen AG. Das Münsteraner Unternehmen hat im vergangenen Jahr seinen AutogasAbsatz noch einmal verdoppelt und belie- 10 fert inzwischen rund 700 Tankstellen, weitere Projekte befinden sich bereits "in der Pipeline", sagte Unternehmenssprecher Jürgen Erwert gegenüber dem EID: "Unser Ziel von 1.000 versorgten Autogas-Tankstellen rückt immer mehr in greifbare Nähe." Allerdings haben sich die Prioritäten der an Autogas interessierten Autofahrer zuletzt etwas verschoben, weiß der Westfalen-Kommunikationschef. Nicht mehr der Ausbau des LPG-Tankstellennetzes stehe derzeit ganz oben auf der Liste. Viel mehr wünschten sich die Interessierten ein noch breiteres Angebot an OEMFahrzeugen, das heißt solchen, die bereits ab Werk mit einer Autogasanlage ausgerüstet sind; derzeit bieten zwölf Hersteller und drei Tuning-Firmen rund 50 verschiedene Modelle an. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Verbraucher, so das Ergebnis von Befragungen, sei eine gleichmäßig gute Gasqualität. Noch immer gebe es zu viele Gemische im Markt, viele Verkäufer täten sich damit keinen Gefallen, meint Erwert. Und schließlich ist da noch die Technikseite. Auch hier sei das Qualitätsbewusstsein der Autofahrer deutlich gestiegen. Gewünscht seien Zertifizierungen von Werkstätten und Umrüstern sowie Garantien auf Autogasanlagen. Viel Potenzial für Erdgas als Kraftstoff sehen sowohl die Gasbranche als auch die Autobauer. Mehr als 180 Versorger unterstützen den Umstieg auf ein Erdgasauto mit Tankgutscheinen oder finanziellen Zuschüssen von bis zu 2.200 Euro. Die Gasversorger erhoffen sich hier Wachstum, auch um Mengenverluste in anderen Bereichen wie dem Wärmemarkt auszugleichen. "Klimapunkten" will man dabei auch mit Bioerdgas, das hier künftig ein größere Rolle spielen soll. Die Autoproduzenten verweisen auf größere Reichweiten und mehr Motorleistung bei den neuen Modellen; im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung von Erdgas-Turbomotoren. Und so hält man z.B. bei Volkswagen einen Marktanteil von Erdgasfahrzeugen in Deutschland von mehr als 5 Prozent durchaus für möglich. Deshalb wollen jetzt sämtliche Interessenverbände wie der Initiativkreis Erdgas als Kraftstoff (IEK), der Trägerkreis Erdgasfahrzeuge und die Erdgasmobil sowie die Unternehmen ihre Anstrengungen in Deutschland bündeln und dafür eine operative, hauptamtliche Gesellschaft gründen. Eine Projektgruppe arbeitet derzeit an einem Konzeptplan für das weitere Vorgehen, die Autoindustrie und die Mineralölgesellschaften sind in die Gen spräche eingebunden. Gastankstellen in Deutschland Stand: Januar 2008; +/- 07/07 ErdgasAutogas1) Baden-Württemberg 91 (+ 7)286 (+ 57) Bayern 106 (+ 6) 473 (+ 74) Berlin 13 (+/- 0) 35 (+ 6) Brandenburg 42 (+ 1) 119 (+ 20) Bremen 3 (+/- 0) 15 (+ 5) Hamburg 8 (+/- 0) 37 (+ 9) Hessen 36 (+ 1)252 (+ 51) Mecklenburg-Vorpommern23 (+/- 0) 129 (+ 20) Niedersachsen 119 (- 1) 529 (+ 77) Nordrhein-Westfalen 153 (+ 5) 565 (+ 80) Rheinland-Pfalz 35 (+ 1) 149 (+ 30) Saarland 15 (+ 2)21 (+ 5) Sachsen28 (+/- 0) 176 (+ 21) Sachsen-Anhalt 66 (+ 28) 125 (+ 12) Schleswig-Holstein25 (+/- 0) 158 (+ 38) Thüringen 38 (+/- 0) 162 (+ 16) Gesamt 801 (+ 51) 3.231 (+ 521) 1) nur DVFG-Mitglieder Quellen: erdgasfahrzeuge.de, DVFG Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 11 tankstellen interview Shell-Tankstellenchef Michael Dopheide: "Haben das Ohr ganz dicht am Kunden" Ob Kraftstoffe, Bonusprogramm oder Tankwartservice – Shell sieht sich im Tankstellengeschäft in Deutschland weiter auf Erfolgskurs. eid Die Stimmung ist weiterhin gut bei Shell Deutschland. Und zwar nicht nur, weil das Unternehmen im vergangenen Jahr wieder sehr gutes Geld mit seinen Raffinerien verdient hat, sondern auch, weil die Tankstellen hier zu Lande gut laufen. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Tankstellen-Geschäft, denn auch dort arbeiten wir sehr wirtschaftlich", sagt Michael Dopheide, verantwortlich für Shells Tankstellen in Deutschland und seit kurzem auch in Österreich und in der Schweiz. Und diese Zufriedenheit erstreckt sich auf alle Bereiche des Tankstellen-Geschäfts. "In einem stetig schrumpfenden Markt sind wir 2007 das vierte Jahr in Folge gewachsen", betont Dopheide und nennt einige Zahlen. Bei den Kraftstoffverkäufen lag sein Unternehmen bis Oktober 2007 um 2 Prozent über der allgemeinen Marktentwicklung, die Shell-Stationen sind weiter die absatzstärksten unter allen A-Gesellschaften. Diese Entwicklung ist für ihn besonders erfreulich, weil sie in ein Jahr fällt, in dem die Preise massiv gestiegen sind. Dazu wurde das Tankstellennetz – mit rund 2.270 Stationen nach Aral das zweitgrößte in Deutschland – weiter optimiert: "Wir haben 2007 14 hochvolumige Stationen in unser Netz aufgenommen", weitere sollen dieses Jahr folgen. Dopheide geht davon aus, noch im ersten Halbjahr für das eine oder andere Projekt Vollzug melden zu können, "einige interessante Objekte werden derzeit von uns geprüft". Unter anderem will Shell sechs GO-Tankstellen der Berliner Hanseatic Petroleum Vertriebs GmbH (HPV) übernehmen. Eine Anmeldung beim Bundeskartellamt ist bereits erfolgt, Anfang März soll es eine Entscheidung geben. Natürliche Abgänge gegengerechnet ist Shell die einzige A-Markengesellschaft, deren Netz in den vergangenen drei, vier Jahren nicht geschrumpft ist. Die Gründe für Shells Erfolg an der Tankstelle sind vielfältig, sagt Dopheide. Produktdifferenzierung und Service lauten die Schlagworte. Da ist zunächst Shells 12 wird es den Tankwart an rund 1.000 Shell-Tankstellen geben. In Österreich und der Schweiz, den beiden anderen von ihm verantworteten Shell-Märkten, hat der Roll-out ebenfalls inzwischen an rund 70 Stationen stattgefunden, Tests in Belgien, Frankreich und Luxemburg waren "vielversprechend". Dort soll die Zahl der Stationen mit Tankwartservice in diesem Jahr auf gut 200 steigen. Loyalität ist für Dopheide auch das Stichwort beim Thema Club smart. Seit November 2006 hat sich die Zahl der aktiven Club smart-User um 900.000 erhöht, "mit jetzt rund 5,7 Millionen ak"Verfügen über das innovativste Kraftstoffangetiven Kunden ist es das größte bot im deutschen Markt" – Shell DeutschlandBonusprogramm auf dem deutTankstellenchef Michael Dopheide. Bild: Shell schen Tankstellenmarkt"; auch dank der Kooperation mit dem ADAC, bestätigt Dopheide. führende Rolle bei der Entwicklung neuer Ein weiterer großer Vorteil: Clubsmart ist Kraftstoffqualitäten. Jüngstes Kind in der nach wie vor das einzige eigenständige Shell-Produktfamilie "mit der Formel Loyalty-System im deutschen Tankstelzum Kraftstoffsparen" ist ein neuer Diesel-Kraftstoff, der auf der IAA im verganlenmarkt. "Damit haben wir das Ohr ganz dicht am Kunden. So sind wir in der genen September in Frankfurt vorgestellt Lage, den Kunden jederzeit auf sie zugewurde. Die bisherigen Reaktionen der schnittene Angebote zu machen." Auch Kunden auf das neue Produkt waren hier, sagt Dopheide, sprechen die Zahlen rundum positiv, besonders aus dem gefür sich. In der vor Weihnachten gestarwerblichen Bereich, weiß Dopheide. "Mit teten Aktion mit Ferrari-Modellautos diesem neuen Diesel verfügen wir zurzeit wurden 5 Millionen Stück ausgegeben, über das innovativste Angebot." von den Shell Le Mans Caps gingen vorZweiter Erfolgsfaktor ist für ihn der Serher 1,3 Millionen über den Verkaufstrevice. An knapp 740 Stationen bietet das sen, im Rahmen der Lenkdrachen-KamUnternehmen inzwischen seinen Tankpagne wurden innerhalb von gut zwei wartservice an, gut 850.000 Kunden moMonaten rund 1 Million Stück an Mehrnatlich nehmen ihn in Anspruch. Der fach-Tanker verteilt. Kraftstoffabsatz an den Tankstellen mit Mit ganz vorne sieht Dopheide sein UnTankwart ist seit der Einführung um ternehmen auch bei den Biokraftstoffen. knapp 2 Prozent gestiegen, dazu verkauft "Bei den Biofuels der ersten Generation Shell dort rund 30 Prozent mehr Schmierist Shell weltweit größter Vermarkter." stoffe und 32 Prozent mehr Wisch Dazu forscht Shell gemeinsam mit Partwasserzusätze. nern intensiv bei den Biokraftstoffen der "Viel wichtiger aber ist, dass wir die Loya zweiten Generation. Neuestes Projekt ist lität unserer Kunden an Tankwart-Statidie Gewinnung von Biodiesel aus Algen. onen deutlich erhöhen konnten", meint Hier wurde gerade ein Forschungsvorhader Tankstellen-Chef. Deshalb soll das ben vor der Küste Hawaiis mit der USProgramm auch weiter ausgebaut wern den. Ende dieses Jahres, schätzt Dopheide, Firma HR-Petroleum gestartet. Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 13 Tankstellen unternehmen Aral will Shell wieder distanzieren Die Zeichen bei Aral stehen auf Wachstum. Die Netzbereinigung ist weitgehend abgeschlossen, jetzt will man vor allem mit dem Mittelstand stärker zusammenarbeiten. eid Aral will sich im deutschen Tankstellengeschäft wieder deutlich von Shell absetzen. Die Restrukturierung des eigenen Netzes sei weitgehend abgeschlossen, ab jetzt stünden die Zeichen auf Wachstum, sagte der neue Vorstandsvorsitzende der BP-Tochter, Stefan Brok, gegenüber dem EID (Seite 46). Erreichen möchte Aral das vor allem durch neue Markenpartnerschaften mit mittelständischen Firmen. 2007 seien Verträge mit etwa zehn Händlern unterschrieben worden, unter anderem mit der Kemptener Präg-Gruppe (EID 44/07) und der Firma Bellersheim aus Neitersen (EID 04/08). Rund 70 Tankstellen werden im Laufe des Jahres auf die Marke Aral umgeflaggt, ein noch größerer Schwung soll 2009 erfolgen. Auch dem großen Konkurrenten Shell hat man auf diesem Wege Tankstellen abspenstig gemacht. "Unser Ziel ist, die Nummer 1 als Partner im mittelständischen Markenhandelsgeschäft in Deutschland zu werden", so Brok. Im vergangenen Jahr hat Aral in Deutschland das eigene Netz noch einmal um 127 auf 2.275 Straßentankstellen verkleinert. Darunter waren 57 Stationen, die an Orlen verkauft wurden; die restlichen wurden, weil unwirtschaftlich, geschlossen oder an Händler verkauft. Für die Zukunft rechnet Brok mit deutlich weniger Schließungen, in der Größenordnung von vielleicht zehn Anlagen pro Jahr; das "tail end" sei weitgehend ausgedünnt. Mehr Tankstellen bedeuten zukünftig natürlich auch einen größeren Marktanteil. Aral sieht sich aktuell mit 23 Prozent beim Kraftstoffabsatz über Tankstellen (die Mengen der rund 160 unbemannten ADS-Stationen sind darin nicht enthalten) weiterhin vor Shell. Wie die meisten im Markt ist auch die BP-Tochter mit dem Tankstellengeschäft im vergangenen Jahr zufrieden. Trotz der stark gestiegenen Benzin- und Dieselpreise konnte die Marge im Kraftstoffgeschäft verbessert werden. Gut 1 Cent je Liter blieben nach Broks Worten am Ende in diesem Bereich netto übrig, was im europäischen Vergleich immer noch bescheiden ist, aber immerhin deutlich besser als der halbe Cent aus dem Jahr 2006. Bei rund 10 Milliarden verkauften Litern 14 Erfolgreiches Jahr 2007: Aral will 100 Millionen Euro in den Ausbau seiner Shops investieren. Bild: Aral Benzin (hier lag Aral mit einem Absatzminus von rund 4 Prozent auf dem Niveau des Gesamtmarktes) und Diesel (mit + 3 Prozent waren die Bochumer hier besser als der Markt) erwirtschaftete Aral im Kraftstoffgeschäft damit ein Nettoergebnis von rund 100 Millionen Euro. Der Erfolg im Tankstellengeschäft sei im Wesentlichen zwei Dingen geschuldet: Einmal dem Bonusprogramm "Payback", mit dem die Loyalität der Kunden gesteigert werden konnte. Zum anderen dem Optimierungsprogramm "Accelerator", das für eine Verbesserung der Kunden orientierung, Wirtschaftlichkeit und Prozesse über alle Ebenen des Geschäfts stehe, führte Brok aus. Nach der Umstellung von rund 130 Stationen im Großraum Berlin (2005) sowie weiteren 270 in der Region Rhein-Ruhr und Hamburg-Hannover (2006) wurden im vergangenen Jahr 342 Tankstellen zertifiziert und damit diese Regionen abgeschlossen. In diesem Jahr sollen 300 Tankstellen in den Regionen Frankfurt-Stuttgart und München-Leipzig folgen; 2010 will man das "Accelerator"-Programm dann endgültig umgesetzt haben. Ein Kernelement von "Accelerator" ist das neue Shop- und Bistro-Konzept für die etwa 1.450 gesellschaftseigenen Stationen des Unternehmens. Bis Ende vergangenen Jahres wurden 454 Tankstellen umgestellt, 2008 sollen weitere 180 einen PetitBistro-Shop erhalten, und Ende 2010 sollen dann rund 1.250 Aral-Stationen im gesellschaftseigenen Netz umgestellt sein. "Dafür werden wir rund 100 Millionen Euro investieren", sagte Anja Schreck, Leiterin Convenience Trading bei Aral, auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Nach ihren Angaben konnten die Umsätze an den PetitBistro-Tankstellen zuletzt um rund 30 Prozent gesteigert werden. Die größten Zuwächse erzielte Aral 2007 im Shopgeschäft in den Bereichen Food Service, Tabak und Süßwaren. Sehr zufrieden ist der neue Aral-Chef auch mit der Entwicklung im Kartengeschäft. Über 1 Million Karten hat das Unternehmen inzwischen ausgegeben. Das über Tankkarten abgesetzte Kraftstoffvolumen habe sich 2007 erneut kräftig erhöht, so Brok. Marktführer sei man zudem im Bereich "Car & Van", was von diversen Fachzeitschriften aus dem Bereich Flottenmanagement mit Auszeichnungen gewürdigt wurde. Zu der Preisangleichung von Super- und Normalbenzin an den Tankstellen sagte Brok, damit folge man nur der Preisentwicklung in der Beschaffung. Der Kunde habe bereits reagiert, die Verkäufe von Normalbenzin seien von Ende November 2007 bis heute von 25 auf weniger als 14 Prozent zurückgegangen, Tendenz weiter fallend. An einigen Stationen im eigenen Netz liege der Anteil sogar schon unter 5 Prozent. Wenn dieser Trend anhalte, werde man diese Qualität nicht mehr anbieten, "aber das entscheidet der Kunde mit seinem Tankverhalten". Was dann an den frei werdenden Säulen angeboten werde, sei noch völlig offen, sagte Brok. Denkbar seien weitere Superbenzin- oder aber Ultimate-Säulen, letztes besonders dort, wo man die Spitzenqualitäten noch nicht führe. Ultimate 100 und Ultimate Diesel, das es seit Jahresbeginn in einer verbesserten Qualität gebe, wird heute an rund 1.600 Aral-Stationen angeboten. Mit den Verkäufen bei diesen Qualitäten zeigte sich Brok für das vergangene n Jahr zufrieden. Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 15 Tankstellen Tankstellenmargen Niedrige deutsche Tankstellenmargen im europäischen Vergleich eid Mit einer Brutto-Tankstellenmarge von 7,18 Cent/l für Eurosuper bzw. 7,99 Cent/l für Dieselkraftstoff wurde in Deutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zu 15 europäischen Ländern wieder einmal an der Tankstelle – nach Schweden – am wenigsten verdient. Dabei muss beachtet werden, dass die BlendingAufschläge, die deutsche Raffinerien ab Anfang 2007 erheben und die bis zu 1 Cent/l betragen können, als Kostenbestandteile noch nicht einmal in diesen Margen enthalten sind. Da in den Nachbarländern die Margen höher liegen, kann es schon mal passieren, dass ein deutscher Raffineur einen Dauerkunden vergisst und lieber in das margenträchtigere Aus- land liefert. Das heißt nicht, dass die deutschen Tankstellenbetreiber ihre Margen für ausgeprochen schlecht halten; sie sind mit dem vergangenen Jahr ganz zufrieden. Das liegt daran, dass als Ergebnis des harten Wettbewerbs Deutschland das effizienteste Netz hat und ständig an den Kosten gearbeitet wird. In den meisten Ländern sind die Margen zweistellig Nach Berechnungen von Wood Mackenzie/OPAL steht im Gegensatz zu der deutschen Margensituation die Verdienstsituation der Tankstellengesellschaften in anderen europäischen Ländern, die teilweise zweistellige Margen erwirtschaften. Das gilt beim Benzin insbesondere für Länder wie Luxemburg, Norwegen, Belgien und Italien. Bei zehn der 16 Länder befinden sich die Benzinmargen im zweistelligen Bereich, beim Dieselkraftstoff sind es sogar elf Länder, die zweistellige Margen aufweisen. In Deutschland lagen die Margen in den letzten acht Jahren etwa zwischen 6 und 8 Cent/l. Selbst in Großbritannien und Frankreich, wo der Anteil der Supermarkt-Tankstellen hoch ist, liegt das Margenniveau höher. Die bescheide nen deutschen Margen spiegeln sich auch in den niedrigen deutschen Kraftstoffpreisen (ohne Steuern) im EU-Vergleich wider n (siehe Seite 34). Brutto-Tankstellenmargen Eurosuper (Cent/l) 2001 Belgien 12,89 Dänemark 12,02 Deutschland 7,04 Finnland 12,63 Frankreich 8,65 Großbritannien 7,55 Irland 15,60 Italien 13,35 Luxemburg 12,56 Niederlande 13,21 Norwegen 13,58 Österreich 13,12 Portugal27,10 Spanien 10,05 Schweden 10,14 Schweiz 11,68 2002 12,49 10,97 8,21 12,52 8,35 6,92 11,67 13,63 12,40 13,39 17,00 9,12 10,97 10,46 10,27 11,07 2003 12,55 12,96 7,65 10,03 8,90 7,69 11,18 14,50 12,52 13,52 16,44 9,92 10,67 10,79 10,66 10,49 2004 13,80 8,95 7,47 8,76 8,60 7,84 9,41 14,09 12,53 12,51 15,41 10,01 10,13 10,56 9,89 12,27 2005 13,75 10,25 6,06 7,50 8,52 7,81 8,22 13,70 12,75 12,11 16,24 9,16 10,06 10,23 8,50 12,22 2006 13,67 10,48 6,45 8,84 7,30 7,85 8,66 13,66 12,92 11,78 14,00 8,31 11,94 9,95 6,37 13,56 2007 14,55 11,37 7,18 8,69 11,67 8,64 9,42 13,89 15,08 12,82 14,72 9,80 11,69 10,18 5,67 12,57 Brutto-Tankstellenmargen Diesel (Cent/l) 2001 2002 2003 Belgien 11,43 12,48 12,52 Dänemark 10,30 9,11 10,35 Deutschland 6,31 7,91 7,42 Finnland 14,53 13,89 10,26 Frankreich 8,65 9,29 10,18 Großbritannien 8,61 9,07 8,18 Irland 15,30 11,00 12,40 Italien 10,40 11,55 12,67 Luxemburg 8,70 9,73 9,87 Niederlande 10,03 11,41 11,66 Norwegen26,2823,3022,15 Österreich 12,22 8,18 8,32 Portugal 7,59 10,43 9,94 Spanien 9,22 10,22 9,97 Schweden 11,66 12,11 13,12 Schweiz 12,25 10,57 10,69 2004 12,66 7,33 7,29 8,48 9,31 7,17 10,15 12,96 9,43 10,96 18,60 8,89 9,44 9,04 10,27 11,55 2005 13,62 8,07 6,66 9,55 9,81 7,72 11,17 13,87 10,31 10,98 19,90 8,38 9,63 9,92 10,02 12,71 2006 13,52 9,77 6,45 10,95 8,04 8,59 11,37 14,68 11,28 11,06 16,40 7,56 11,35 10,49 10,19 13,93 2007 14,57 10,00 7,99 9,91 11,52 8,27 10,79 14,17 12,42 11,44 16,04 8,34 11,33 10,17 7,63 10,97 Quelle: Wood Mackenzie/OPAL 16 Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 17 Tankstellen Interview Bald alle Verbände unter einem Dach Die internationalen Mineralölgesellschaften haben erkannt, dass sie über den Mittelstand Marktanteile gewinnen können. eid Am 12. Februar wird der Vorstand der MEW, Mittelständische Mineralöl- und Energiewirtschaft Deutschland, seine konstituierende Sitzung haben und aller Voraussicht nach den AFM+EChef Hellmuth Weisser zum ersten Sprecher wählen. Der Vorstand wird sich zusammen setzen aus den jeweiligen Vorsitzenden der selbstständigen Verbände gdbm, AFM+E, Tanklagerverband, IWO, bft und UNITI, die sich vor allem mit dem Ziel zur MEW zusammengeschlossen haben, die politische Vertretung aller Verbände zu koordinieren. Aber Gerd Deisenhofer, der 18 Vorsitzende von UNITI und Initiator der MEW, verspricht sich darüber hinaus eine engere Zusammenarbeit der Verbände und manche Einsparungen, wenn z.B. Verwaltungsarbeiten koordiniert wer den. Deisenhofer sagte im Gespräch mit dem EID, dass am 28. Januar eine Immobilie in Berlin-Mitte, Jägerstraße Ecke Glinkastraße, gekauft worden sei, nachdem das UNITI-Domizil in der Hamburger Buchtstraße verkauft wurde. UNITI werde im Oktober/November 2008 in die Berliner Jägerstraße umziehen, Absichtserklärungen der anderen Verbände, Ähnliches zu tun, lägen vor. Spätestens 2010 würden dort mit entsprechenden CO2-Einwohl alle Verbände unter sparungen. Für Biodiesel mit einem Dach sein. einer 5 bis 10prozentigen BioBeimischung Im Hinblick sei man inzwiauf den B100schen auf dem Markt hat Weg, eine eiDeisenhofer gene DINHoffnung auf Norm zu enteine leichte wickeln. Man Steuersensolle auf die kung bzw. eiTechnik setne Rücknahzen statt auf me der Steuer das Hin und erhöhung auf Her bürokraBiodiesel von tischer RegeAnfang des lungen, die die Jahres, die Verbraucher von einem Benur verunsiricht des Buncherten. desfinanzmiGerd Deisenhofer hofft auf Nach dem nisteriums ge- Steuersenkung bei Biodiesel. Bild: UNITI Zugang der nährt wird. BayWa und Deisenhofer anderer Firmen werden unter beklagt, dass sich nach der dem Dach der Uniti inzwiZusage der Automobilindust schen 4.550 Tankstellen berie im Rahmen der Roadmap trieben. Autogas-Tankstellen Biokraftstoffe Fahrzeuge für seien schwer im Kommen, bis die Nutzung von E85 bereit Ende April würden UNITIzu stellen, nichts tue. Der Firmen bis zu 500 Stationen UNITI-Chef machte in diesem betreiben. Die großen MineZusammenhang auf eine Beralölgesellschaften hätten in merkung von Kurt Döhmel, ihrer Mehrheit signalisiert, dem Chef der Deutschen Shell mit den Markenhändlern zuHolding GmbH, aufmerksam, sammenarbeiten zu wollen. der am 24. Januar davon geDeisenhofer nennt in diesem sprochen habe, dass BTL früZusammenhang Esso, aber hestens in 15 Jahren marktreif vor allem Aral, die am klarssei und eine Anlage rund 1 ten erkannt hätte, dass man Milliarde Euro koste. über den Mittelstand MarktWas den Wärmemarkt betrifft, anteile hinzugewinnen könne. soll über die MEW auf die Im laufenden Jahr werde es zu Landesregierungen eingewirkt einigen entsprechenden Bewewerden, als mindestes das gungen im Markt kommen vom Bundeskabinett verab(Seite 14). schiedete "Integrierte KlimaZum Schluss gibt Deisenhofer und Energieprogramm" nicht noch einen Veranstaltungshinzu verschärfen. Deisenhofer weis. UNITI werde alle zwei macht darauf aufmerksam, Jahre das "Zukunftsforum dass mit der BrennwerttechTankstelle" veranstalten, der nik in Kombination mit SolarAnfang wird im kommenden thermie und Bioheizöl 30 bis 40 Prozent des Verbrauchs November in der BMW-Welt n eingespart werden können, in München gemacht. Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 19 Tankstellen Interview "Verbraucher brauchen kein Normalbenzin, sie müssen darüber aufgeklärt werden" Der bft sei so attraktiv, dass immer mehr Kollegen Verbindung zum Verband suchen, so der Chef des Bundesverbandes freier Tankstellen im Gespräch mit dem EID. eid Deinhard Dittert, der Chef des bft, Bundesverband freier Tankstellen, ist zwar "im großen und ganzen zufrieden" mit dem Geschäft im vergangenen Jahr, auch im Januar laufe es erstaunlich gut, aber eben nicht überall. Die Preistrichter wanderten gewissermaßen von Region zu Region, so Dittert in einem Gespräch mit dem EID. Der bft-Chef wies auf Oldenburg hin, wo sich Esso gegen eine neue JET-Station zur Wehr setze, und auf Wuppertal, wo es schon länger zu Tiefstpreisen komme. Wie sich diese Trichter bilden, ist auch Dittert nicht immer erklärlich. Er freut sich über die GWB-Novelle, die um einen Passus "faire Wettbewerbsbedingungen für freie Tankstellenbetreiber" erweitert worden ist und über die Erklärung des Bundeskartellamtes, dass man Teilmärkte untersuchen wolle. Denn wenn man dem "Unterpreisverbot" Zähne geben wolle, müsse man Teilmärkte betrachten. Für die 470 selbstständigen Firmen im bft nennt Dittert keine Durchschnittsmargen; die rechne man nicht, auch weil eine Durchschnittsmarge bei der sehr unter- 20 Deinhard Dittert: Der bft behauptet sich gut im Retailgeschäft Bild: bft schiedlichen Struktur seiner bft-Mitglieds firmen wenig aussagekräftig sei. Aber der Verband sei so attraktiv, dass immer mehr Kollegen Verbindung zum bft suchten. Auch wenn die großen Gesellschaften Stationen in die Vertragslosigkeit entließen, suchten diese das Dach des bft. So käme es, dass sich die Anzahl der bftTankstellen in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht habe. Der bft behaupte sich gut im Retailgeschäft. "Die Konzerne erkennen das und gehen Partnerschaften ein." Dittert, der das Betreiben von Tankstellen für ein typisches Mittelstandsgeschäft hält, mit anderen Kostenstrukturen und Renditevorstellungen im Vergleich zu den "Großen", hält das für eine "eine kluge Kooperation". Ob man bei Gleichpreisigkeit mit Eurosuper immer noch Normalbenzin verkaufe? Ja sicher, schließlich sei die Nachfrage noch da. Auch die großen Gesellschaften hätten den Verkauf von Normalbenzin noch nicht aufgegeben, nach dem Prinzip, wo wir im Wettbewerb stehen, können wir uns das nicht leisten. Dittert ist gar nicht glücklich über die hohen logistischen Kosten, die bei abnehmendem Absatz von Normalbenzin entstehen. Viele Verbraucher seien offenbar der Meinung, dass ihr Auto kein Super vertrage. Bevor Energie Informationsdienst 06/08 Tankstellen Interview man Normal mit Super gleichpreisig gemacht habe, hätte man sich mit dem ADAC zusammensetzen sollen, so Dittert, der bei dieser Kritik aber keinen der "Gro ßen" beim Namen nennt. Man hätte dann in einer umfassenden Aktion den Verbrau cher darüber aufklären können, dass es Normalbenzin außer in Deutschland nur noch in den Niederlanden und in Österreich gebe. Und man hätte dem Verbraucher sagen können, dass er bei dem Wegfall von Normalbenzin und entsprechen der Kosten durch günstigere Superpreise profitieren würde. "Nun haben wir die Kosten immer noch an der Backe", so Dittert. Es sei höchste Zeit, den Verbraucher darüber aufzuklären, dass er Normalbenzin nicht brauche. Die Deutsche Orlen werde mit der Umflaggung auf Star immer mehr zu einer zweiten großen B-Marke – sieht das der bft als Bedrohung? Es habe bei dieser Um flaggung auf Star, mit der man sich um 1 Cent/l unter den A-Preis gelegt hat, beim Wettbewerb "keinen großen Aufschrei" gegeben, so Dittert. Wohl weil man einge- sehen habe, dass man bei Orlen gar nicht anders agieren konnte. Aber neben JET zur zweiten großen B-Marke zu werden, werde wohl nicht gelingen. JET habe ein gutes Marketing entwickelt, Stationen mit vernünftiger Größe und festgelegter Dichte. Orlen dagegen weise ein eher zufällig zusammengewürfeltes Netz mit hoch- und niedrigvolumigen Stationen auf, das vor allem auf Norddeutschland konzentriert sei. Dittert fragt sich, wie lange das der Konzern bei der niedrigen Kapitalrendite noch mitmache. Kein Mut, für E85 zu investieren Beim Thema 'Alternative Kraftstoffe' beklagt Dittert, dass der Mittelstand die not wendige politische Unterstützung nicht mehr erhalte. Es gebe bei dem fehlenden politischen Anstoß große Probleme, die Kollegen dazu zu animieren, E85 anzubieten. Ohne Planungssicherheit fehle der Mut, für E85 zu investieren. Durch die Biodieselbesteuerung wurde B100 herausgenommen. Die Politik könne sich of- fenbar nur für die Beimischung begeistern, nicht aber für die reinen Produkte. Nachdem man die Biodieselproduktion zunächst mit staatlicher Unterstützung aufgebaut, diese nun aber aufgegeben habe, werde die Produktion zunehmend ins Ausland verlagert. Dittert lobt die Zusammenarbeit in der MEW Zur neuen Mittelstandsorganisation MEW, die vor allem mit dem Ziel gegründet wurde, die politische Vertretung aller Verbände zu koordinieren, sagt Dittert, dass er sich über die Satzung freue. Die Zuständigkeiten seien klar geregelt, Dittert lobt die sachliche Zusammenarbeit unter den Verbänden, die er intensiv und positiv nennt. Er sei sehr guter Hoffnung, dass man bei den bestehenden Schnittmengen unter den Verbänden "sehr effi zient und vertrauensvoll" vorankommen werde. Aber er betont, dass der bft ein eigenständiger Verband sei und das werde n auch so bleiben. Tankstellen Marktinformationen Excellium Diesel und Kaffee mit Frischmilch an TOTAL-Tankstellen eid Geringe Margen, rückläufige Benzinabsätze,Tanktourismus, Mehrwertsteu ererhöhung: Folgt man der Einschätzung des Tankstellenchefs der TOTAL Deutschland, Bruno Daude-Lagrave, die er in einer TOTAL-Mitarbeiterzeitschrift äu ßerte, hat der deutsche Tankstellenmarkt schon mal mehr Spaß gemacht. Man arbeite nach wie vor in einem sehr schwierigen Umfeld, so Daude-Lagrave, in dem es die niedrigen Margen nicht erlaubten, großzügig zu investieren. Wolle man seinen Aktionären eine gewisse Rendite sichern, müsse man "sehr, sehr selektiv in vestieren", und zwar dort, wo Mehrerträge zu erwirtschaften seien, und nicht nur ins Markenimage. Eines dieser Projekte ist laut Daude-La grave das Geschäft mit dem im vergangenen Jahr eingeführten neuen Produkt Excellium Diesel. Und das, obwohl TOTAL an die selbstgesteckten Ziele gar nicht herangekommen ist. Dennoch sei man zufrieden: "Wir wollten mit TOTAL Excellium Diesel nie die Masse der Kunden erreichen", erläuterte der Tankstellenchef. Jetzt wisse man, dass es durchaus Kunden gebe, die 5 Cent mehr für die verbesserte Dieselqualität zahlen. Allerdings: Der deutsche Markt sei schwierig und alles, was mit höheren Preise zusammenhänge, werde kritisch unter die Lupe genommen. "Deshalb verkaufen wir in anderen Ländern trotz größerer Preisunterschiede zum normalen Diesel viel mehr TOTAL Excellium Diesel." Trotzdem will TOTAL die Excellium Diesel-Offensive auch in diesem Jahr fortsetzen. Bislang gibt es die Premium-Dieselqualität an 350 Tankstellen, wo das Produkt ohne großen technischen Aufwand eingeführt werden konnte. Diese Zurückhaltung soll jetzt aufgegeben werden. Nicht nur, dass jetzt auch die FlaggschiffStationen, die bislang noch keinen Excellium Diesel anbieten, entsprechend ausgerüstet werden sollen, weitere 40 bis 50 Stationen sollen folgen. Während 2007 auch das Geschäft mit Autowäschen bei der TOTAL zu wünschen übrig ließ – der Markt in den neuen Bundesländern ist teilweise zweistellig zurückgegangen –, lief es für die Tankstellenshops richtig gut. Neben starken Zuwächsen beim Tabakverkauf, wuchsen auch die Backshops im zweistelligen Bereich. Zu dem 2007 eingeleiteten ShopOptimierungsprogramm hat TOTAL auch ein neues Shop-Konzept mit Namen Côté Sud initiiert. Das soll 2008 fortgesetzt werden, allerdings nur dort, wo es sich auch wirtschaftlich lohne. "Wir werden Côté Sud künftig an Tankstellen umsetzen, die nicht "Bonjour" sind, und außerdem an allen Stationen, die wir umbauen oder neu bauen." TOTAL folgt also dem Trend: Neue Kaffeekonzepte werden getestet und fest steht, dass "Kaffeespezialitäten, die mit Frischmilch zubereitet sind", in den Vordergrund des Backshop-Angebots treten sollen, hier gebe es noch ein großes Wachstumspotenzial. n Alternative Kraftstoffe erfüllen nicht alle Erwartungen eid In einem "CO2-Marathon" hat der ADAC mit sechs Fahrzeugen unterschiedlichen Antriebs über fast 122.000 Kilometer Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit alternativer Kraftstoffe untersucht. Vertreten waren im Test ein Van mit Erdgas- und ein Pkw mit Flüssiggasantrieb, eine Flexi-Fuel-Limousine, ein Voll- und ein Mild-Hybrid sowie als Referenzfahrzeug ein Diesel. Bei der CO2Effizienz rangierte der Voll-Hybrid mit einem Verbrauch von 5,8 Liter je 100 Kilometer und 119 Gramm CO2 je Kilometer an der Spitze. Es folgten der TDI-Diesel vor dem Mild-Hybrid, bei dem fahren nur mit Elektromotor nicht möglich ist, sowie vor dem Erdgas-Van, der allerdings im Vergleich mit herkömmlichen Ottound Dieselmotoren beim Treibhausgas besser abschneidet, dem Flexi-Fuel und der Flüssiggas-Limousine. Bei der Wirtschaftlichkeit beim Tanken liegen dank der steuerlichen Bevorzugung Erdgas und Flüssiggas vorn. Doch leidet die Alltagstauglichkeit des Erdgas-Antriebs laut ADAC unter dem noch sehr weitmaschigen Tankstellennetz, dessen Lücken bei einer Reichweite der Gasfüllung von rund 200 Kilometer deutlich 22 spürbar werden. Auch waren manche der Erdgastankstellen geschlossen oder defekt. Beim ebenso günstigen Preis des Flüssiggases ist ein Mehrverbrauch von 15 bis 30 Prozent zu berücksichtigen. E85 ist an Tankstellen noch seltener anzutreffen als Erdgas und lohnt sich trotz Steuerentlastung finanziell nicht. Die staatliche Subvention wird durch den 40prozentigen Mehrverbrauch völlig kompensiert. Man zahlt das Gleiche wie beim Tanken von Benzin. Die Umweltfreundlichkeit des E85 hängt von den Rohstoffen ab, aus denen Ethanol hergestellt wird und wie viel Treibhausgase beim Anbau und Herstellung in die Atmosphäre gelangen (Seite 26). Die beiden Hybrid-Fahrzeuge haben ihre Stärken im Stadtverkehr, wenn der Voll-Hybrid häufig auf den Elektromotor umschaltet und beim Mild-Hybrid der Verbrennungsmotor kräftig vom n Elektroantrieb unterstützt wird. Endgültiger Mineralölabsatz Der endgültige Absatz von leichtem Heizöl hat sich in den Monaten Januar bis November um 37,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringert; der von Ottokraftstoff fiel um 3,2 Prozent, während der Dieselabsatz um 2,1 Prozent zunahm. - in Tonnen -November 2007 Gesamtabsatz 8.763.987 davon: Ottokraftstoff 1.719.525 Dieselkraftstoff2.660.490 Leichtes Heizöl 1.614.886 Flüssiggas214.975 Flugturbo, schwer 706.687 Veränd. geg. Januar - Vorjahr in %November 07 - 10,1 Veränd. geg. Vorjahr in % 93.926.147 -9,8 - 7,1 19.893.225 + 0,127.195.739 - 24,7 15.504.564 + 3,82.468.590 + 2,3 8.128.867 -3,2 +2,1 -37,6 -3,6 +3,8 Quelle: BAFA Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 23 Tankstellen biokraftstoffe "Sargnagel" Energiesteuergesetz Höhere Steuern, steigende Rohstoffpreise – vielen Biodieselproduzenten und Tankstellen droht das Aus. Der Druck der Branche auf die Politik nimmt zu. eid Wenn Roland Koch Wahlnachlese betreibt, dann wird er eine ganze Reihe von Gründen finden, die ihm das Wahldesaster bei den jüngsten Landtagswahlen beschert hat. Eine breite Unzufriedenheit über die Bildungspolitik, wovon vor allem SPD und Linke profitiert haben, gehört nach Meinung der Wahlanalysen ebenso dazu wie die Wirtschaftspolitik seiner Alleinregierung, die bei diesem Urnengang viele Wähler zum bürgerlichen Partner FDP getrieben hat. Und dann war da ja noch sein polarisierender Wahlkampf – gegen "jugendliche kriminelle Ausländer", "Ypsilanti, Al-Wazir und die Kommunisten stoppen!" –, der mehr Wähler verschreckt als angezogen hat. Ob ihn das alles auch das Amt des Ministerpräsidenten kosten wird, ist nach dem Wahlausgang ohne klare Mehrheiten noch völlig offen. Dass auch die Biodieselbranche zu Kochs Wahldebakel beigetragen hat, ist sicherlich übertrieben, obwohl er auch für sie vielleicht das Feindbild Nummer 1 ist. War er es doch, der nach Meinung der Branche zusammen mit Bundesfinanzmi- nister Peer Steinbrück maßgeblich für die Beseitigung der steuerlichen Besserstellung von Biodiesel und Pflanzenöl im Ber- „Unterkompensation hat dramatisches Ausmaß erreicht“ Januar – Juli 2006 August – Dezember 2006 1. Halbjahr 2007 2. Halbjahr 2007 Mitte Januar 2008 Überkompensation Unterkompensation Unterkompensation Unterkompensation Unterkompensation liner Koalitionsvertrag gesorgt hat. Er sei der Ideengeber für den Plan einer sich stufenweise erhöhenden Fixsteuer auf Reinbiodiesel (B 100) und Pflanzenöl gewesen, die sich inzwischen als "Ruin für die noch 2006 blühende Branche" erwiesen habe, klagt Peter Schrum, Präsident des Bundesverbandes Biogene und Regenerative Kraft- und Treibstoffe (BBK). Der Ärger über Koch gipfelte sechs Tage vor der Hessen-Wahl in einer vom BBK organisierten "Biokraftstoff-Demo" in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Mit einem auf einem Lkw platzierten Sarg wollte die Branche auf die "Dramatik der Mobile Biodieselproduktion die Lösung? 24 + 7 Cent/l - 4 Cent/l - 3 Cent/l - 12 Cent/l -29 Cent/l Quelle: UFOP Kurz notiert Not macht erfinderisch, und das sich die Biodieselbranche derzeit in Not befindet, ist unbestritten. Vielleicht bedeutet ja ein neues Produktionskonzept des kalifornischen Technologie-Entwicklers und Biokraftstoff-Spezialisten Primafuel für den einen oder anderen die Rettung. Dort setzt man auf dezentrale, bewegliche Produktionsanlagen, vor allem, um die Auslastung zu verbessern. "Eines der größten Probleme der Biokraftstoffbranche ist die mangelnde Anpassungsfähigkeit der Produktionsanlagen", sagt Rahul Iyer, einer der Gründer von Primafuel. Der Trend gehe immer noch hin zu großen Produktionsstätten, die, um profitabel zu arbeiten, immer voll ausgelastet sein müssten und auf Schwankungen bei der Nachfrage und den Rohstoffvorkommen nicht reagieren könnten, meint Iyer. Situation" aufmerksam machen. Den Spitzenkandidaten aller Landtags-Fraktionen wurde eine Petition übergeben, in Primafuel hat jetzt eine bewegliche, modulare Anlage (Mobile Production Unit oder MPU) entwickelt, mit der flexibel auf Veränderungen des Energiebedarfs und des Rohstoffangebots reagiert werden kann. Nach Angaben des amerikanischen Unternehmens passt die MPU bequem auf die Ladefläche eines mittelgroßen Lasters. Damit könne sie ähnlich wie eine Erntemaschine dorthin transportiert werden, wo gerade Rohstoffe zur Verarbeitung anfallen. Ein weiterer Vorteil: Die MPUs könnten verschiedenste Rohstoffe wirtschaftlich verarbeiten, auch solche mit geringer Energiedichte wie z.B. Stroh. Dadurch seien sie praktisch in jeder Klimazone der Welt einsetzbar, heißt es von Primafuel weiter. Primafuel ist u.a. für diese Idee gerade vom Weltwirtschaftsforum in Davos zum „Technology Pioneer 2008“ gekürt worden. der diese aufgefordert wurden, sich politisch zu erklären. Unternehmer aus dem Transportgewerbe, aber auch Politiker beteiligten sich an dem Protestzug. Wie dramatisch die Lage für Biodieselproduzenten und auch die Betreiber von Biodieseltankstellen inzwischen ist, führte BBK-Chef Schrum in seinem Demo-Aufruf noch einmal anschaulich aus: Ein Großteil der deutschen Biodiesel-Produktion von 5 Millionen Tonnen im Jahr stünde derzeit still, beim Mittelstand seien es schon 80 Prozent, viele Anlagen würden bereits demontiert. Der Tanktourismus habe gerade im Transportgewerbe wieder drastisch zugenommen, 1.000 Tankstellen und Umrüstbetrieben drohe die Insolvenz. Einhellig wird von der Branche eine Revision des Energiesteuergesetzes gefordert, und auch in Teilen der Politik wächst der Widerstand gegen die steigende Besteuerung von Reinbiofuels, und zwar partei übergreifend. Denn verschärft wird die Lage für die Produzenten und Tankstellenbetreiber durch die drastische Verteuerung des Rohstoffs Pflanzenöl. In Verbindung mit der inzwischen auf 15 Cent je Liter angewachsenen Energiesteuer sei eine Unterkompensation "von dramatischem Ausmaß" entstanden (siehe Tabelle), die dem reinen Biodiesel den „Garaus“ mache, klagte Klaus Kliem, Vorsitzender der Union zur Förderung von Oelund Proteinpflanzen (UFOP), auf der "Grünen Woche" in Berlin. "Man kann nicht auf der einen Seite den Beimischungsanteil von Biodiesel begrenzen und gleichzeitig den Absatz von 1,7 Millionen Tonnen reinem Biodiesel besonders für Nutzfahrzeuge durch die Energiesteun er abwürgen", so Kliem weiter. Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 25 tankstellen biokraftstoffe Biokraftstoffe nicht per se nachhaltig Shell Energie-Dialog in Berlin Bei Shell setzt man weiter auf die Biokraftstoffe der zweiten Generation. Der Ölmulti erhält dabei Unterstützung von der Wissenschaft und Greenpeace. die Vorgabe der EU, dass Biokraftstoffe eine 35prozentige CO2-Einsparung erbringen müssten, entfielen gewisse Technologien. "Wenn man Klimaschutz ernst nimmt, ist eine Förderung progressiv nach CO2-Reduktionspotenzial sinnvoll." Weitere Nachhaltigkeitskriterien seien nicht spezifisch, so StraubEinigkeit unter traditionellen Gegnern – Deutsche Shell-Chef haar. "RegenwaldKurt Döhmel (l.) ins Gespräch vertieft mit Greenpeace-Kampagschutz ist ein genenenleiter Martin Kaiser. Thema." Bild: Shell relles Darin ist er sich mit Martin Kaiser, Campaigner Wald und eid "Sobald man an einer Stelle versucht, Klima bei Greenpeace, einig. Kaiser mag etwas Gutes zu tun, besteht auch die Gefahr, an anderer Stelle einen Rattenden Begriff Biotreibstoff nicht, er spricht von "Agrosprit". Indonesien sei das Land schwanz an Problemen auszulösen", so mit den derzeit höchsten EntwaldungsThomas Straubhaar, Direktor des Hamzahlen. Ein Fünftel der CO2-Emissionen burgischen WeltWirtschaftsInstituts stammten aus der Entwaldung. Kaiser (HWWI). "Biokraftstoffe sind nicht per fordert daher eine völlige Abkehr von der se nachhaltig", sagte er beim Shell EnerQuote. Und: "Die Mineralöl- und die Augie-Dialog in Berlin, wo er die Studie "Bio tomobilindustrie müssten sich mit uns kraftstoffe und Nachhaltigkeit – Ziele, dafür einsetzen, dass die Quoten abgeProbleme, Instrumente, Lösungen" vorschafft werden." stellte, die das HWWI im Shell-Auftrag Einen "komischen Zungenschlag" sah erarbeitet hat (EID 50/07). der Bundestagsabgeordnete Josef Göppel Beim Klima- und Umweltschutz werfe für darin, "dass wir die Biokraftstoffe, die ihn insbesondere der "grüne Kraftstoff wir heute haben, schlecht machen. Ich der ersten Generation" bislang mehr Fraplädiere dafür, jetzt die erste Generation gen auf, als dass er Nutzen bringe. Straubzu verwenden, wir haben ja immerhin eihaar verwies auf die komplexe Supply ne CO2-Einsparung." Der Obmann der Chain, angefangen vom Anbau mit möglichen negativen Folgen auf die BiodiverCDU/CSU im Umweltausschuss wies da sität, Pestizid- und Düngereinsatz oder rauf hin, dass die Beimischung im Koali tionsvertrag nicht vorgesehen war. Die Bodenerosion. Auch die Länge der LieferPolitik hege den Verdacht, dass Raffinewege oder die Frage, mit welcher Energie rien "die Finger drinhaben". Er räumte die Konversion erfolge, spiele eine Rolle. ein, dass der Druck, den u.a. Greenpeace So gebe es in Deutschland eine Anlage, erzeugt habe, wichtig sei. "Uns wäre es die aus Weizen Ethanol erzeuge und als sonst nicht gelungen, ein WaldschutzabKonversionsenergie Braunkohle nutze. So kommen anzustoßen." Der ehemalige komme ein CO2-Wert von 130 Prozent Förster wusste zu berichten, dass Indonezustande, eine Einsparung von Treibhaussien Geld sehen wolle. In Meseberg habe gasen sei das nun wahrlich nicht. Durch 26 die Bundesregierung beschlossen, 120 Millionen Euro für internationalen Klimaschutz einzusetzen, davon 40 Millionen Euro für Waldschutz. "Wir möchten damit anfangen, Konzessionen aufzukaufen." "Der Beimischungsdruck kam von Brüssel, die Mineralölindustrie hat da nicht mitgemischt", widersprach Kurt Döhmel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Shell Holding GmbH. Am sinnvollsten wäre seiner Meinung nach der Einsatz von Biomasse im Wärmemarkt oder in kleinen Blockheizkraftwerken. "Aber der Wähler hat entschieden, wir haben diese Regierung. Den Glauben, dass die Quoten wieder verschwinden, halte ich für leichtsinnig." Döhmel setzt seine Hoffnung auf Biokraftstoffe der zweiten Generation, bei denen das CO2-Einsparpotenzial bei etwa 90 Prozent liege. "Der Haken an der Sache mit den Biokraftstoffen der zweiten Generation ist, dass diese modernen und sauberen Biokraftstoffe für die nächsten 15 Jahre noch nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen werden. Es sind noch viele Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und natürlich gehörige Investitionen notwendig, diese Kraftstoffe in marktrelevanten Mengen zu erzeugen." Sein Unternehmen sei hier in Zusammenarbeit mit diversen internationalen Partn nern ganz vorne mit dabei. Kurz notiert Shell erhält MIA Award für GTL Shell ist vom britischen Motorsportverband MIA mit dem Innovation & Technology Award ausgezeichnet worden. Der Ölkonzern erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung alternativer Kraftstoffe, im Speziellen für die Entwicklung des Shell GTL-Kraftstoffs. Mit diesem aus Erdgas hergestellten synthetischen Dieselkraftstoff hat Audi zwei Mal in Folge das 24 Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen. Energie Informationsdienst 06/08 Tankstellen marktinformationen In Großbritannien sorgt man sich um zu wenige Tankstellen eid Jeden Tag fällt irgendwo in Großbritannien eine Tankstelle dem harten Wettbewerb zum Opfer und scheidet aus dem Markt aus. Hohe Preise für Kraftstoffe, magere Margen und immer mehr Supermarktstationen machen gerade kleinen Tankstellen das Leben schwer. So wurden im ersten Halbjahr 2007 in Groß britannien rund 150 Stationen geschlossen. Übrig blieben noch 9.382 Anlagen, was laut der Petrol Retailers Association (PRA) weniger als im Jahr 1912 sind. Sicherlich braucht man gegenwärtig in Großbritannien nicht mehr 74.000 Tankstellen wie 1974, als das Netz am dichtesten war. Der spezifische Kraftstoffverbrauch der Autos ist gesunken, mehr und mehr gehen auch die Briten zum Dieselantrieb über, so dass die Autofahrer nicht so häufig tanken müssen wie früher. Die PRA macht für das "Tankstellensterben" vor allem die steigende Zahl von Supermarkttankstellen mit ihren niedrigen, nicht immer die Kosten deckenden Preisen verantwortlich. Und die großen Ölmultis tragen ebenfalls zu den sinken- den Tankstellenzahlen bei. Sie ziehen sich aus den Städten zurück, weil der Betrieb von Tankstellen wegen der hohen Grundstückspreise dort nicht mehr wirtschaftlich erscheint. Aber besonders hat es die kleinen Tankstellen in ländlichen Gebieten getroffen, die trotz Investitionen in Technik (mit staatlicher Unterstützung) und Erscheinungsbild nicht mehr mit den Markenstationen und deren Shops mithalten können. In Schottland z.B. hat die Regierung die Modernisierung solcher kleinen Tankstellen seit 1998 mit fast 2,3 Millionen £ unterstützt und damit ihr Ausscheiden nur verzögern, aber nicht aufhalten können. Sorgen macht PRA-Direktor Ray Holloway, dass nun auch kleinere Tankstellen in großen und kleinen Städten zu verschwinden beginnen. Die PRA fordert Hilfe von der Landesregierung und örtlichen Behörden. In Schottland wird bereits überlegt, wie man vor allem die Stationen in den ländlichen Gebieten erhalten kann, die auch für den Tourismus wichtig sind. Man denkt an eine Verminderung der Mineralöl- oder der Mehrwertsteuer, an weitere staatliche Subventionen und/oder den Umbau in un bemannte Automatenstationen, um das Tanken auf dem Lande nicht noch schwieriger werden zu lassen. Bisher weist Schottland nur eine einzige solche unbemannte Tankstelle auf. PRA fürchtet aber, dass das Überleben noch schwieriger wird, weil bei der Neufassung der Verkaufslizenzen im nächsten Jahr ein Verbot des Verkaufs alkoholischer Getränke an Tankstellen droht, womit eine Einnahmequelle verloren ginge. Dagegen braucht sich PRA kaum Sorgen um die Nachfrage nach Kraftstoff zu machen. Nach einer Umfrage der Automobile Association hat bisher nur einer von fünf britischen Autofahrern wegen gestiegener Kraftstoffpreise sein Tankverhalten geändert. Das würde sich erst ändern, so PRA, wenn Benzin und Diesel 1,83 £ kosten. Gegenwärtig liegen die Preise im Durchschnitt noch bei 0,995 £ für Benzin und 1,02 £ für Diesel. Das sind etwa 12 n bzw. 11 Prozent mehr als 2006. Neue Antriebssysteme bieten Tankstellen neue Chancen eid Der Absatz von Pkw mit Hybridantrieb, von denen bisher 200.000 bis 300.000 im Jahr verkauft wurden, wird sich nach einer Umfrage der KPMG bei Spitzenmanagern der Auto- und Zulieferindustrie im laufenden Jahr weltweit mindestens um 16 Prozent erhöhen und in den folgenden Jahren weiter zunehmen. Dazu sollen neue Entwicklungen wie der „plug-in“ Hybrid beitragen, der seine Bat terien an der Steckdose aufladen kann und dazu nicht besondere Ladestationen anzufahren braucht. Allerdings dürfte sich dieses System hauptsächlich in den USA durchsetzen, wo die meisten Autobesitzer eine Garage haben, nicht aber in Eu ropa oder Japan, wo die meisten Autos auf der Straße geparkt werden. Um die Batterien von Hybrid-Pkw und solchen, die nur über Elektromotoren verfügen, leichter aufladen zu können, hat der ehemalige SAP-Manager Shai Agassi 2006 eine Firma gegründet, die Batterietauschstationen aufbauen will. An ihr soll der Batterietausch nicht länger dauern als das Auftanken eines konventionellen Autos. 28 "Wasserstoffblöcke" könnten an TankDadurch, dass die Verbraucher Batterien mieten und nicht kaufen müssen, könnte stellen ausgetauscht werden. Einen andesich auch der Anschaffungspreis von Hyren Weg geht ExxonMobil. Zusammen brid-Pkw senken mit Motorenherstellern lassen. General Mound Forschungsinstitutors sieht beispielsten entwickelt Exxon weise für den voll ein System für die Was elektrischen Chevroserstofferzeugung aus let Volt solche MietBenzin, Diesel, Ethanol batterien vor. Unter oder Biodiesel im Fahranderen hat Agassi zeug. Es soll erstmals in Gespräche mit dem Gabelstaplern verwendet Autohersteller Nis- Der Konzept-Chevrolet Volt wurde werden. Mit der Wass san/Renault aufge- 2007 auf der New York International erstofferzeugung im nommen, der ein E- Automobile Show vorgestellt Fahrzeug könnte auf Bild: Hybrid-Autos.info Auto entwickelt und den teuren Ausbau einer dessen Chef Carlos Ghosn den Hybridspeziellen Wasserstoff-Infrastruktur verPkw nur als unvollkommenes E-Auto bezichtet werden. Im vergangenen Herbst trachtet. Daimler testet in London 100 hat Honda in Los Angeles den FCX ClariSmart mit Elektroantrieb. ty vorgestellt, das erste Wasserstoffauto, Ein ähnliches Austauschsystem könnte das Kunden kaufen können. Es verfügt, auch für Brennstoffzellen-Autos eine Löähnlich wie ein Erdgas-Pkw über einen sung sein. Die britische Ilika Technologies Spezialtank für komprimierten Wasserstoff. Neue Antriebssysteme müssen nicht arbeitet mit Shell Hydrogen bei der Ent das Ende der Tankstelle bedeuten, sonwicklung der Speicherung von Wasserstoff in Metallhydriden zusammen. Solche n dern bieten ihr neue Chancen. Energie Informationsdienst 06/08 tankstellen marktinformationen Shell größte Tankstellengesellschaft der Welt eid Die Royal Dutch Shell verfügt mit rund 45.000 Tankstellen über das größte Tankstellennetz in der Welt. Auf dem zweiten Platz liegt ExxonMobil mit 33.848, gefolgt von der chinesischen Sinopec mit 28.801 Stationen. Den vierten und fünften Rang nehmen in der von der "Energy Intelligence" ermittelten Zusammenstellung der 100 weltweit größten Öl gesellschaften BP mit 24.600 und Chevron mit 20.493 Tankstellen ein. An siebter Stelle liegt TOTAL mit 14.862 und an 13. ENI mit 6.294 Tankstellen. Die größte russische Tankstellengesellschaft ist Luk oil, die über 5.793 Stationen verfügt. Die Marke OMV führen 2.540 Tankstellen, während an 1.794 Stationen das Logo der norwegischen Statoil zu sehen ist. Über den höchsten Marktanteil in der Welt beim Absatz von Mineralölproduk ten verfügt ExxonMobil mit 8,66 Prozent. Auf den nächsten Plätzen folgen Shell (7,75), BP (6,93), TOTAL (4,52) und Chevron (4,33). Anders sieht die Rangfolge in den verschiedenen Regionen der Welt aus. In den USA verfügen ExxonMobil, der größte Raffineur der Welt, Valero und die Petroleos de Venezuela mit ihrer Tochter Citgo über die größten Marktanteile. In Europa stehen TOTAL mit 13,8 Prozent, Shell (11,97) und ExxonMobil (11) an der Spitze vor BP, die ebenfalls einen zweistelligen Marktanteil erreicht. Im asiatisch/ pazifischen Raum verfügt die chinesische Sinopec mit 9,33 Prozent über die größten Marktanteile, gefolgt von ExxonMobil (7,17), der indonesischen Pertamina (5,23) und Shell (4,99). Beim Benzinabsatz nimmt in den USA ExxonMobil den ersten Platz ein. Weltweit kann die Shell ExxonMobil und TOTAL auf die Plätze zwei und drei verweisen. Das gilt auch für den MitteldestillatAbsatz außerhalb der USA. Betrachtet man die Mitteldestillat-Absätze innerhalb der Vereinigten Staaten, liegt ConocoPhillips vor ExxonMobil und Chevron. n Tankstellen: Expansion im Osten, Konsolidierung im Westen eid Bei den integrierten Tankstellengesellschaften in Europa zeichnen sich zwei unterschiedliche Trends ab. Bei stagnierender oder abnehmender Nachfrage nach Motorenbenzin, hartem Wettbewerb und knappen Margen beginnen die großen Markengesellschaften ihre Downstream-Aktivitäten zu konsolidieren. BP hat sich in Großbritannien und Shell in Frankreich aus dem Raffineriegeschäft zu rückgezogen. Esso, die in Deutschland einmal fünf Mineralölwerke betrieben hat, ist nur noch an einer deutschen Raffinerie beteiligt. Daneben schrumpfen auch die Tankstellennetze der Unternehmen. Mit den Supermarktmargen, die laut Wood Mackenzie in Großbritannien bei 6 Cent je Liter liegen, können konventionelle Tankstellen schwer konkurrieren. In Frankreich sind Supermärkte zu mehr Energie Informationsdienst 06/08 als der Hälfte und in Großbritannien zu knapp einem Drittel am Kraftstoffabsatz beteiligt. Unter solchen Umständen ziehen Großgesellschaften es vor, ihre Mittel in die Öl- und Gasexploration zu stecken und den Vertriebssektor kurz zu halten. In Ost- und Südosteuropa kann wenigstens mit einem Wachstum der Kraftstoffnachfrage gerechnet werden. Während in Deutschland und Großbritannien sich 1.000 Einwohner 500 Autos teilen, muss die gleiche Zahl von Polen und Türken mit 300 bzw. 100 Autos auskommen. Während der Dieselabsatz in Deutschland nur noch um 1,5 Prozent wachsen dürfte, steigt er in Osteuropa um 3 Prozent. Daher widmen die österreichische OMV, die ungarische MOL, die polnische PKN Orlen und die türkische Tupras der Mineralölverarbeitung und -vertrieb große Auf- merksamkeit. Die OMV hat sich zu 51 Prozent an der rumänischen Petrom beteiligt, möchte MOL übernehmen und strebt in Südosteuropa einen Marktanteil von 20 Prozent an. MOL erwarb in Italien eine Raffinerie in Mantua. PKN Orlen kaufte die litauische Mazeikiu Nafta und will bis 2012 in Polen einen Marktanteil von 30 sowie in der Tschechischen Republik und den baltischen Staaten von jeweils 20 Prozent erreichen. Die internationalen Ölfirmen sind dort schwächer vertreten. BP hat sich bei Tankstellen aus Ungarn und Shell aus Rumänien zurückgezogen. Esso hat ihre Stationen in Polen an die Lotos Group sowie in der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn an die die ENI-Tochter Agip veräußert. TOTAL ist in der Region vor allem n mit ihrer Marke AS24 vertreten. 29 Tankstellen Marktinformationen Kurzmeldungen Google Maps an der Tanksäule In den USA sollen Touchscreens an den Tanksäulen den Fahrern neue Informationen über Routen, Hotels, Restaurants usw. bieten. In Zusammenarbeit mit dem Zapfsäulenhersteller Gilbarco Veeder-Root will Google auf den Bildschirmen ihre Karten anbieten. Zunächst sollen damit 3.500 Tanksäulen ausgerüstet werden. Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants, Krankenhäuser und andere Objekte werden von den Betreibern der jeweiligen Tankstelle ausgewählt. Eine von Google direkt vermarktete Werbung soll es zunächst nicht geben. "Grüne" Motorsportmeisterschaft Die US-Umweltbehörde und das Energieministerium haben zusammen mit den Automobilfirmen Aston Martin, Audi, Honda, General Motors, Mazda und Porsche sowie Motorsportinstitutionen eine Partnerschaft gebildet, die einen "Green Racing Cup" ins Leben rufen soll. Es besteht die Absicht, europäische Regierungen und die Europäische Kommission zu einer ähnlichen Aktivität für ein "grünes" Le Mans zu veranlassen. Die Rennen um den Green Racing Cup sollen im März in Sebring beginnen, bei denen zunächst nur konventionelle Motoren mit Biokraftstoffen verwendet werden. Später sollen auch Sportwagen mit anderen Antrieben wie Hybrid, Brennstoffzellen usw. zum Zuge kommen. Ziel ist die Propagierung umweltfreundlicher Antriebssysteme und Kraftstoffe zum Klimaschutz. Mehr als 120 E85-Tankstellen in Deutschland Tankstellen-Shops bekommen Konkurrenz eid Seit die Tankstellenkette OIL! als Erste in Deutschland begonnen hat, den Kraftstoff E85, ein Gemisch aus 85 Prozent Bioethanol und 15 Prozent konventionellem Ottokraftstoff, anzubieten, ist die Zahl der Tankstellen gestiegen, an der dieser Kraftstoff erhältlich ist. Zu Beginn dieses Jahres waren es laut e85biz 121. Neben OIL! und AVIA stehen E85-Zapfsäulen vor allem an Stationen des mittelständischen Mineralölhandels und bei Autohäusern der Firmen Ford und Saab, den beiden einzigen Automobilunternehmen, die in Deutschland so genannte Flexifuel-Pkw anbieten, die sowohl Bioethanol als auch reinen Ottokraftstoff als Energieträger verwenden können. Ethanol war übrigens auch der Kraftstoff, den Nikolaus Otto 1867 in den Prototypen seines Viertaktmotors verbrannte. Die meisten Ethanol-Tankstellen in Europa gibt es in Schweden – 650 –, wo Flexifuel-Pkw schon länger auf dem Markt sind. Und unter den Tankstellen sind dort auch die großen Marken vertreten wie etwa Shell oder JET. In anderen europäischen Ländern ist das E85-Angebot noch begrenzt. In Frankreich zum Beispiel gibt es diesen Kraftstoff fast ausschließlich nur an einer Reihe von Supermarkt-Tankstellen und einigen wenigen TOTAL-Stationen (siehe S. 35), in der Schweiz hauptsächlich bei der Kette Agrola. In Großbritannien führen es nur Tankstellen der Morrisons Supermarkets und in Irland ein paar Maxxol-Stationen. In Norwegen kann man E85 an einer Reihe von StatoilStationen tanken. In den Niederlanden haben den Kraftstoff gerade einmal acht n Tankstellen im Angebot. eid Im Nahversorgungs- und Convenience-Sektor, auf dem in den letzten Jahren die Shops der Tankstellen und Kioske eine zunehmende Rolle gespielt haben, wollen nun auch die Supermarktketten des Lebensmittelhandels mitmischen. In wachsendem Maß suchen die großen Ketten kleine Läden von 500 bis 1.000 m², von denen sie sich früher wegen Unrentabilität getrennt hatten. Bequemlichkeit spielt für die Kunden eine immer größere Rolle. Auch nimmt die Zahl der SingleHaushalte ebenso zu wie die Zahl der älteren Menschen in den Städten. Beide bevorzugen den örtlichen Einkauf und verzichten mehr und mehr, auch wegen der gestiegenen Kraftstoffkosten, auf die Fahrt zum Supermarkt im Weichbild der Stadt. So kündete REWE an, sich in Zukunft wieder verstärkt in Innenstädten und Stadtteilen engagieren zu wollen. Edeka betreibt bereits in Deutschland etwa 200 Spar-Express-Läden, die aber vorläufig noch überwiegend an Tankstellen angesiedelt sind. Das Unternehmen will diesen Ladentyp mit rund 400 m² Fläche jetzt auch in Innenstädten und an Flughäfen einrichten. Im Ausland ist diese Entwicklung bereits weiter vorangeschritten. Migros und Coop in der Schweiz sowie Tesco in Großbritannien und 7-Eleven in den USA verfügen schon seit längerem über "Tante Emma-Läden" in bequemer Stadtlage. Sie bieten im Vergleich zu dem traditionellen Angebot der Tante Emma-Läden ein gestrafftes Sortiment, legen großen Wert auf Frische und bieten Gastronomie mit Sandwiches sowie heißen und gekühlten n Getränken. Dipl.-Ing. Helge Kropik ARCHITEKTEN + INGENIEURE K a i s e r s t r . 10 a 4 9 8 0 9 L i n g e n Tel 05 91 / 8 04 24 - 0 Tankstellenbau Industriebau • Anlagentechnik Planungs- und Gebäudeservice • Bestandsbetreuung 30Kropik_Anz_186x64.indd 1 Fax 05 91 / 8 04 24 - 24 E-Mail: [email protected] Handy: 0171 / 33 10 205 28.01.2008 10:38:42 06/08 Uhr Energie Informationsdienst tankstellen unternehmen Esso verzichtet weiter auf große Tankstellen-Investitionen eid Für Esso steht in Deutschland in den nächsten Jahren die Umstellung ihres Tankstellennetzes auf das so genannte "CORS"(Company Operated Retail Stores)-System im Vordergrund. Etwa 100 Stationen in Süd- und Westdeutschland werden inzwischen als gesellschaftseigene Einheiten betrieben, weitere sollen in naher Zukunft umgestellt werden, sagte Ralf Holmlund, Bereichsleiter Retail bei Esso Deutschland, in einem Gespräch mit dem Mitarbeitermagazin "EMployee". Die bisherigen Erfahrungen mit "CORS" seien vielversprechend, man habe den Tankstellenbetrieb und die Shopverkäufe trotz des hohen Reorganisationsprozesses auf einem hohen Niveau halten können, so Holmlund: "Bisher läuft alles rund."Die ersten Umsätze sowie die Betriebskosten lägen im Plan oder seien sogar besser. Esso betreibt in Deutschland 1.150 Tankstellen. Angesichts rückläufiger weiter: "Der deutsche Mengen und enger MarMarkt bleibt eine Hergen werde Esso in ausforderung für uns." Deutschland sein GeAls Erfolg bezeichnet der schäft weiter neu strukEsso-Tankstellenchef die turieren und optimieren. Einführung des "On the Deshalb werde der Run"-Konzeptes an inSchwerpunkt aller Aktizwischen 60 Tankstellen vitäten auch in Zukunft in den "Fokusmärkten" auch auf "Realisierung Frankfurt am Main und als auf weiteren InvestitiMünchen. Zudem betreionen im großen Maßben die ersten drei Händstab" liegen, wobei ein ler ihre Betriebe inzwi"Der deutsche Tankstellenwesentlicher Bestandteil schen als "On the Run"markt bleibt eine Herausforder Strategie die AusdehStationen nach dem derung für uns" – Ralf Holmnung des CORS-Netzes Franchise-Prinzip. lund, Bereichsleiter Retail sei, sagte Holmlund in Weitere Investitionen bei Esso in Deutschland der "EMployee". Zuletzt flossen außerdem in Shop Bild: Esso habe man die Ergebnisse Interior Upgrades und an der Tankstelle zwar verbessern könneue Autowaschanlagen. An rund 500 nen, "doch sie entsprechen immer noch Tankstellen wurden Tchibo Coffee Cornicht unseren Erwarungen", meinte er n ner eingerichtet (EID 31/07). mineralöl Marktinformationen Shell 2007 mit deutlichem Plus bei Umsatz und Ergebnis eid Als erstes der großen westlichen Ölunternehmen hat Royal Dutch Shell das Ergebnis für das abgelaufene Jahr 2007 präsentiert. Und es sind wahrlich gute Zahlen, die der britisch-niederländische Öl- und Gasgigant vorlegte. Die Umsätze Genauso verhält es sich für das Gesamtjahr 2007. Das Explorations- und Produktions-Ergebnis stieg leicht auf 14,7 Milliarden US-Dollar, die Produktion sank auf 3,315 Millionen boe/d, nach 3,473 Millionen boe/d im Jahr 2006. Ergebnismäßig shell in zahlen zweitgrößtes Segment bei Shell ist der "Sind zufrieden" – Shell-Chef Jeroen van Downstreambereich. der Veer In Millionen US-Dollar 2007 2006 Hier erwirtschaftete Bild: Shell Umsatz 355.782 318.845 der Konzern 2007 Vorsteuer-Ergebnis 50.576 44.628 ein CCS-Ergebnis allem höhere LNG-Verkäufe (13,18 MilNetto-Ergebnis 31.33125.442 von 6,95 Milliarden lionen Tonnen, + 9 Prozent) bei gleichzeiCCS-Ergebnis27.56425.365 US-Dollar, was leicht tig gestiegenen Preisen sowie Erlöse aus davon E&P 14.686 14.544 unter dem VorjahresDesinvestments aus. In Deutschland ha R&M 6.951 7.027 wert von 7,03 Milliben Shell und ExxonMobil ihr von der Gas&Power2.7812.633 arden US-Dollar BEB betriebenes Erdgasnetz an die nieÖl- und Gasproduktion (T boe/d) 3.234 3.391 liegt. Wegen rückläuderländische Gasunie verkauft. Raffineriedurchsatz (T b/d) 3.779 3.862 figer Margen war "Über alles gesehen sind wir mit den ErÖlproduktenverkauf (T b/d) 6.625 6.485 das vierte Quartal gebnissen für 2007 sehr zufrieden", sagte mit 876 Millionen Shell-Chef Jeroen van der Veer bei der US-Dollar das ergebnisschwächste. Vorlage der Geschäftszahlen. Um das erhöhten sich um 11,6 Prozent auf 356 Das Ergebnis steigern konnte Shell im Milliarden US-Dollar, die Aktionäre könPortfolio zu erneuern, seien in allen Bereinen sich über ein Ergebnis von 31,3 Milchen neue, profitable Projekte auf den vergangenen Jahr im Bereich Gas & Po wer, und zwar um 6 Prozent auf 2,8 MilWeg gebracht worden: "Wir befinden uns liarden US-Dollar freuen, was nahezu ein liarden US-Dollar. Hier wirkten sich vor Viertel mehr ist als im Jahr 2006. Das Ern voll auf Kurs." gebnis auf Basis der Beschaffungskosten (CCS) verbesserte sich bei Shell im Jahr 2007 immerhin noch um 9 Prozent auf Endgültiger Mineralöl- und Biokraftstoffabsatz 27,6 Milliarden US-Dollar. Das UnterNach Berechnungen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAnehmen hat im vergangenen Jahr eine KaFA) hat der Anteil von Biodiesel und Pflanzenöl am Dieselkraftstoffabsatz im No pitalrendite (ROACE) von 24,4 Prozent vember 12,8 Prozent betragen; der von Ethanol am Ottokraftstoff 1,7 Prozent. erwirtschaftet. in Tonnen -November Veränderung Shell profitierte insgesamt von den gestie 2007 geg. Vorjahr in % genen Ölpreisen im vergangenen Jahr, was sich besonders im Ergebnis für das Kraftstoffe auf Mineralölbasis vierte Quartal zeigt. Mit 8,5 Milliarden Ottokraftstoffe 1.719.525 - 7,1 davon: Anteil Bioethanol20.996 - 48,3 US-Dollar waren es rund 60 Prozent mehr an ETBE1) als im letzten Vierteljahr 2006; auf CCS Beimischung Bioethanol 7.746 -2,2 Basis betrug der Anstieg 11 Prozent auf Dieselkraftstoff2.660.490 + 0,1 6,7 Milliarden US-Dollar. davon: Beimischung 132.709 + 51,9 Dank der hohen Ölpreise konnte das Un Biodiesel (FAME) ternehmen auch Mindereinnahmen durch die sinkende Förderung oder im Bereich Biokraftstoffe Oil Products, wo die Margen in der ÖlBioethanol (mit Ethanolanteil 70-90%) 598 Biodiesel (FAME)2) 170.024 verarbeitung rückläufig waren, ausgleiPflanzenöl2) 68.820 chen. Das CCS-Ergebnis im Segment Exploration und Produktion kletterte preisMotorkraftstoffe insgesamt bedingt im vierten Quartal auf rund 4,9 Otto- u. Bioethanolkraftstoffe3) 1.720.005 Milliarden US-Dollar (+ 46 Prozent). Es davon: Bioethanol3)29.232 wäre noch besser ausgefallen, wenn nicht Dieselkraftstoffe (inkl. Pflanzenöl)2.899.334 auch die Kosten z.B. für Bohrgerät und davon: Biodiesel (FAME) 371.553 Personal zuletzt deutlich zugelegt hätten. und Pflanzenöl 1) Volumenprozentanteil Bioethanol am ETBE: 47% Die Produktion lag in den letzten drei 2) Quelle: Statistisches Bundesamt Monaten des Jahres allerdings mit 3,436 3) Die bei Bioethanolkraftstoffen enthaltenen Anteile Ottokraftstoffe sind gegengerechnet Millionen Barrel Öläquivalent am Tag Quelle: BAFA (boe/d) unter Vorjahr. 32 Energie Informationsdienst 06/08 Tankstellen Marktinformationen Beim Durchschnittsabsatz führen Supermarkt-Tankstellen eid Bei den Durchschnittsabsätzen pro Tankstelle führen im deutschen Markt nach einer Berechnung der europäischen Informationsdienstleistungsgesellschaft Catalist die Supermarkttankstellen deutlich mit über 4,6 Millionen Litern im Jahr vor den JET-Stationen von ConocoPhillips (4,3 Millionen Liter jährlich), Shell (3,76 Millionen Liter), Aral (3,7 Millionen Liter) und Esso (3,55 Millionen Liter). Unter den Supermärkten liegt nach Angaben von Catalist ganz klar Globus mit mehr als 6,2 Millionen Litern vorne, gefolgt von Lidl und Schwarz mit 4,9 Millionen Litern und Marktkauf (4,3 Millionen Liter). Die großen Marken führt mit Abstand JET an vor den A-Marken-Führern Shell und Aral. Bei der polnischen Orlen/Star (1.000 l)1) Supermarktstationen 4.617 JET 4.297 Shell 3.762 Aral 3.699 Esso 3.549 Tamoil/HEM 3.002 TOTAL2.991 Agip2.770 Westfalen2.682 Orlen/Star2.552 OMV2.503 OIL!2.213 bft2.198 1) Ausgewählte Marken Quelle: Catalist dürfte der Durchschnittsabsatz pro Tankstelle in dem Maße steigen, wie die AMarke Orlen weiter auf Star umgeflaggt n wird. Neue Modefarbe Weiß verspricht Auto wäschern bessere Geschäfte eid Bei den beliebtesten Autofarben deutet sich ein Modewechsel an, der den Autowäschern bessere Geschäfte versprechen könnte. Weiße Autos verdrängen zunehmend die silbergrauen und brauchen häufiger eine Autowäsche, um ansehnlich zu bleiben. Das Waschgeschäft wird neben Shop und Bistro immer wichtiger für die Ölgesellschaften. Bild: Aral Inzwischen tritt Weiß nicht nur bei der Präsentation neuer Modelle deutlich in Erscheinung, sondern setzt sich auch allgemein durch, wie die führenden Hersteller von Autolacken DuPont und BASF berichten. 2007 seien erstmals seit sieben Jahren in den USA von amerikanischen Energie Informationsdienst 06/08 Autobauern mehr weiße Autos verkauft worden als von jeder anderen Farbe. In Europa spricht auch BASF von der Trendfarbe Weiß. Marktbeobachter und Psychologen bringen den Modewechsel bei den Autofarben in Zusammenhang mit dem gewachsenen Umweltbewusstsein. Weiß sei die Farbe der Reinheit und der Unaufdringlichkeit. Das habe dem schmutzempfindlichen Lack wieder zu mehr chic verholfen. In Deutschland hatte Weiß vor 20 Jahren zu den beliebtesten Autofarben gehört. Vor zwei Jahrzehnten war mehr als ein Fünftel aller neuen Autos weiß. Danach setzten sich dunkle Farben wie Schwarz und Grau, darunter auch Silbermetallic, durch. Weiß scheint jedoch seinen Tiefststand mit 1,6 Prozent 2006 erreicht zu haben. 2007 ist der Anteil weißer Autos beim Absatz auf 2,6 Prozent gestiegen. Angesichts sinkender Kraftstoffverbräuche rückt auch bei den Tankstellenfirmen das Autowaschgeschäft – neben Shop und Bistro – immer mehr in den Fokus. Der Waschservice sei zentraler Bestandteil der Strategie, das Tankstellengeschäft noch mehr nach den Wünschen der Kunden auszurichten, sagte der neue Aral-Chef Stefan Brok in Düsseldorf (Seite 14). n Tankstellen Marktinformationen 1,50 Euro für jeden zweiten Autofahrer die magische Grenze eid 60 Prozent der deutschen Autofahrer würden bei einem Spritpreis von 1,50 Euro je Liter entweder deutlich weniger fahren oder sogar auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid für PricewaterhouseCoopers unter 1.500 Autofahrern. Mehr als zwei Drittel der deutschen Autofahrer wollen sehr viel spritsparender fahren. Die nächste Hemmschwelle liegt dann bei 2 Euro, ab dieser Marke würden 23 Prozent ihre Konsequenzen ziehen. Allerdings gibt es auch Fahrer, die sich von gar keinem Ma- ximalpreis schrecken lassen: 17 Prozent der Umfrageteilnehmer tanken unabhängig vom Preis. Darunter sind vor allem Berufstätige, die zum Teil von ihrem Arbeitgeber die Tankkosten bezahlt bekommen, und überproportional viele Auton fahrer aus ländlichen Regionen. Vergleich der Verbraucherpreise in der EU Eurosuper unverbleit Euro/1.000 l ohne Steuern Belgien 546,39 Bulgarien 466,82 Dänemark 517,59 Deutschland 479,53 Estland 498,10 Finnland 498,99 Frankreich 516,80 Griechenland 565,20 Großbritannien 515,99 Irland 544,92 Italien 565,99 Lettland 573,45 Litauen 540,93 Luxemburg 541,41 Malta 614,05 Niederlande 590,56 Österreich 501,70 Polen 507,07 Portugal 567,71 Rumänien 500,67 Schweden 449,81 Slowakei 507,37 Slowenien 523,50 Spanien 539,39 Tschechien 545,07 Ungarn 533,66 Zypern 581,31 Rangfolge von25 Deutschland mit Steuern vom 21.01.2008 Diesel-HeizölHeizöl kraftstoff leicht schwer*, < 1%-S Euro/1.000 l ohne Steuern 1.414,57 587,28 980,47 515,90 1.335,25 572,48 1.349,50 568,68 1.011,59 611,78 1.354,56 621,85 1.338,44 566,95 1.100,00 634,99 1.402,27 571,71 1.195,00 622,85 1.355,99 627,42 1.029,94 626,35 1.019,70 606,50 1.154,00 581,50 1.090,15 619,13 1.494,00 605,31 1.183,00 578,01 1.170,08 583,30 1.392,29 625,05 955,82 572,96 1.260,13 543,74 1.148,16 583,66 1.059,00 577,17 1.098,33 596,00 1.183,97 630,07 1.134,99 620,92 1.024,27 620,55 724 mit Steuern 1.095,27 987,22 1.174,21 1.236,50 1.111,42 1.161,40 1.187,32 1.116,00 1.467,74 1.199,00 1.260,50 1.039,97 1.039,32 1.016,00 1.020,27 1.173,00 1.156,00 1.110,84 1.197,25 985,27 1.228,47 1.203,83 1.055,00 1.052,45 1.199,67 1.153,68 1.006,92 3 Euro/1.000 l ohne Steuern mit Steuern Euro/Tonne ohne Steuern mit Steuern 545,73 682,70 352,70 367,70 512,32 982,92 - 586,89 1.092,09 338,04 676,88 533,26 707,60 338,00 363,00 540,66 710,38 - 512,78 724,00 446,97 511,47 580,32 761,76 350,16 368,66 572,30 716,00 390,04 415,14 512,99 675,53 - 659,55 807,75272,13290,59 599,36 1.203,09 379,77 411,16 626,35 764,45 - 524,72 644,11 - 546,30 623,00 - 612,63 626,60 - 604,73 964,00 410,89 443,00 515,16 748,18 371,00 438,70 528,05 722,18 375,76 392,22 605,96 876,00 448,99 464,29 444,44 821,95 381,53 393,57 535,90 1.151,00 417,72 836,29 545,75 675,02286,29 309,90 546,50 720,00 399,00 451,52 546,10 733,64 384,69 399,99 513,05 707,44 317,95 335,88 620,92 1.153,68 368,55 395,34 605,13 731,78 494,89 519,77 1920 17 17 * Die Preise einschließlich Steuern bei Heizöl schwer gelten ohne MwSt. Benzin/DK: Tankstellenpreise; HEL: Verbraucherpreise für Lieferungen frei Haus Aktuelle Marktstudien erhältlich: Großraum NÜRNBERG, ca. 200 Tankstellen Großraum HAMBURG, ca. 400 Tankstellen Großraum KÖLN, ca. 500 Tankstellen Großraum BERLIN, ca. 400 Tankstellen Weitere Studien und Einzelanalysen auf Anfrage! www.tankstellen-analyse.de wrangelheim-Anzeige.indd 1 34 29.01.2008 15:26:30 Energie Informationsdienst 06/08 tANKSTELLEN mARKTINFORMATIONEN E85 kommt in Frankreich nur zögerlich voran EU Biokraftstoff-Initiative umstritten General Motors wird Ethanol-Partner eid Frankreich hat sein Ziel nicht erreicht, das für Ende 2007 500 bis 600 Tankstellen im Land vorgesehen hatte, die E85 – 85 Prozent Bioethanol und 15 Prozent Motorenbenzin – anbieten. Ende 2007 konnte man E85 nur an 148 Tankstellen in 34 der 96 Departments tanken. TOTAL versorgt bisher von den 200 geplanten nur 30 Tankstellen mit E85. Da gegen haben die Supermarktketten Carrefour, Intermarché, Casino, Cora, Auchan und Leclerc, die inzwischen über 50 Prozent am französischen Kraftstoffmarkt beteiligt sind, E85 in ihr Angebot aufgenommen. Seit Mitte 2007 erhalten sie Bio ethanol von der neuen Anlage der AB Bioenergy France im Südwesten Frankreichs. Sie kann 50 Millionen Liter Bioethanol im Jahr erzeugen. 2008 soll sich die Kapa zität durch Erweiterung vervierfachen. Die spanische Abengoa Bioenergia, die zu 65 Prozent an der Bioenergy France beteiligt ist, versorgt auch die niederländische Argos Oil mit Bioethanol. Argos Oil verfügt in den Niederlanden über 75 Tankstellen, von denen 17 E5 und eine in Rotterdam E85 anbieten. Infolge der in den Niederlanden am Energiegehalt orientier ten Mineralölsteuer ist E85 teurer als konventioneller Vergaserkraftstoff. Während in den Niederlanden für E85 knapp 2 Euro je Liter bezahlt werden müssen, kostet dieser Kraftstoff in Frankreich wegen anderer fiskalischer Belastung nur um n die 80 Cent je Liter. eid Der Energiekommissar der Europäischen Union, Andris Piebalgs, will keinerlei Abstriche an dem Ziel zulassen, nach dem der Kraftstoffbedarf des Verkehrs in der Europäischen Union 2020 zu 10 Prozent durch Biokraftstoffe gedeckt werden muss. Dagegen äußerte Umweltkommissar Stavros Dimas gegenüber BBC, dass die ökologischen und sozialen Probleme größer als gedacht seien und es besser sei, Ziele zu verfehlen, als Armen oder der Umwelt zu schaden. Schon vorher hatte Entwicklungskommissar Louis Michel vor möglichen Schäden in Entwicklungsländern gewarnt. In einem Brief hatten außerdem 17 Umwelt- und Entwicklungsorganisationen Piebalgs auf die eventuell zerstörerische Wirkung der europäischen Biokraftstoffziele in anderen Teilen der Welt hingewiesen. Die renommierte Royal Society fürchtet in ihrem Bericht an die britische Regierung das Risiko ungenügender Treibhausgasminderung und möglicher Umweltschäden. Die britische Environmental Industries Commission (EIC), der auch Firmen wie die US-Agrarfirma Cargill und der deutsche Chemiekonzern BASF angehören, forderte den Energiekommissar auf, strenge Richtlinien für Anbau und Ernte von Roh stoffen für Biokraftstoffe zu erlassen. Nur solche Biokraftstoffe sollten anerkannt werden, die mindestens um 50 Prozent ge ringere CO2-Emissionen verursachen als n die Kraftstoffe, die sie ersetzen. eid General Motors (GM) ist eine Partnerschaft mit der in Warrenville, Illinois, ansässigen Coskata Inc. eingegangen. Cos Biokraftstoff der 2. Generation: Ethanol auf Basis von Zelloluse kata gehört zu den neun Firmen in den USA, die Ethanol auf Basis von Zellulose herstellen. Mit solchen Verfahren können Biokraftstoffe aus Pflanzenresten erzeugt werden, während die essbaren Pflanzen teile weiter für die Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet werden können. General Motors folgt damit dem Beispiel von Daimler und Volkswagen, die sich an der deutschen Choren Industries beteiligt haben, die in diesem Jahr eine großtechnische Versuchsanlage zur Ethanolherstel lung auf Zellulosebasis im brandenburgischen Schwedt in der Nähe der PCKRaffinerie errichten will (EID 01/08). Choren-Partner seit längerer Zeit ist auch Shell, die diesen Herstellungsweg für Biokraftstoffe ebenfalls in Kanada und den USA mit weiteren Partnern verfolgt. n Mineralöl Zahlen daten Fakten Heizölpreise Tankstellenpreise eid Angebotspreise für Lieferungen von 3.000 l (Premium-Qualität) frei Ver wendertank, alles je 100 l, einschließlich 19% MwSt, EBV und IWO am 31.01.2008 eid Von vier Großgesellschaften erhielt der EID die folgenden bundesweiten Durchschnittspreise, und bei verschiedenen Markengesellschaften stellte der EID überwiegend folgende Städtepreise an SB-Tankstellen jeweils in Cent je Liter fest: Ort Berlin Hamburg Hannover Düsseldorf Frankfurt Karlsruhe Stuttgart München Rostock Leipzig Dresden Cottbus Kiel Lübeck Euro 70,75-71,70 69,85-72,10 70,55-73,10 71,05-74,35 71,90-73,20 69,25-71,75 69,80-73,85 72,60-74,85 68,80-72,50 70,15-71,70 69,60-71,65 71,10-72,30 70,10-72,25 71,10-72,45 05. KW (in Cent/l) 61,9 - 70,9 58,9 - 66,9 59,9 - 71,9 59,9 - 67,9 Quelle: DVFG Auf und Ab bei den Ölpreisen eid Nachdem die Ölpreise in der vergangenen Woche zunächst deutlich angezogen hatten, kam es am 31. Januar zu einer kräftigen Gegenbewegung nach unten. Insbesondere Rezessionsängste in den USA sorgten für den Preisrutsch von über 2 Dollar je Barrel zum Beispiel bei der Nordseequalität Brent. OPECPräsident Chakib Khelil untermauerte kurz vor dem Treffen des Ölkartells am 1. Februar in Wien (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe), es gebe derzeit keinen Grund, die Förderquoten zu verändern. Die EID-Umfragen zu den Tankstellen- und Heizölpreisen vom 31. Januar geben noch den Preisauftrieb im Markt wieder, sämtliche Verbraucherpreise lagen (zumindest leicht) über Vorwoche. Nach zwei Preisrunden (Aral VK und DK + 3, Shell + 3/+ 2) kostete Superbenzin im Durchschnitt gut 137 und Diesel 126 Cent/l. Für 100 l HEL mussten die Kunden im Bundesdurchn schnitt 70,50 Euro bezahlen. 36 am 31.01.08 Super Plus 143,6 Eurosuper 137,5 Normalbenzin 137,5 Dieselkraftstoff 126,0 am 31.01.08Hamburg Super Plus 143,9-141,9 Eurosuper 137,9-135,9 Normalbenzin 137,9-135,9 Dieselkraftstoff 125,9 Rostock Super Plus 143,9-142,9 Eurosuper 137,9-136,9 Normalbenzin 137,9-136,9 Dieselkraftstoff 125,9 BC am 30.01.08 144,3 138,3 138,3 126,3 am 30.01.08 - - - - EssenStuttgart 142,9 142,9-141,9 136,9 136,9-135,9 136,9 136,9-135,9 125,9 125,9 D am 30.01.08 135,8 135,8 124,0 München 142,9 136,9 136,9 125,9 BerlinLeipzig 144,9-142,9 143,9 138,9-136,9 137,9 138,9-136,9 137,9 126,9-125,9 125,9 Frachtraten Autogaspreis West Nord Süd Ost A eid Die Frachtraten für Gasöl-Transporte waren nach den Ermittlungen des EID wie folgt (Grundlage: 1.000-Tonnen-Partien auf dem Rhein): am 29.01.08 am 31.01.08 Rotterdam- Duisburg Euro/t 5,75-6,25 5,50-6,00 Frankfurt Euro/t 14,50-16,00 13,75-16,00 Karlsruhe Euro/t 16,00-17,00 15,25-17,00 Basel SFR/t 30,50-35,0029,00-35,00 Brent-Notierungen ($/b) und EuroFixing / US-$/Euro Datum Februar 24.01.2008 87,50-87,80 25.01.2008 90,90-91,20 28.01.2008 90,30-90,90 29.01.2008 91,90-92,20 30.01.2008 92,00-92,40 Monat Wechselkurs MärzApril EuroFx / US-$/Euro 87,30-87,60 87,00-87,30 1,4672 / 0,6816 90,70-91,00 90,30-90,60 1,4703 / 0,6801 90,10-90,70 89,80-90,40 1,4726 / 0,6791 91,70-92,00 91,30-91,60 1,4784 / 0,6764 91,80-92,20 91,30-91,70 1,4814 / 0,6750 Platts Flüssiggas eid Spotmarkt-Notierungen für Nordwesteuropa, alles in US-$/t (Veränd. gegenüber Vorwoche in Klammern) am 30.01.08: Propan fob Seeschiffe (-5) 815-820 fob ARA 830-835 fca ARA (+2) 835-840 cif 1. - 3.000 t (-15) 850-855 cif > 7.000 t 803-808 fob Seeschiffe (-5) fob ARA (+5) fca ARA (+5) cif 1. - 3.000 t (-15) cif > 3.000 t (+10) Butan 745-750 760-765 760-765 775-780 770-775 (-5) (+2) (-15) (-5) (+5) (+5) (-15) (+10) Energie Informationsdienst 06/08 Mineralöl Zahlen daten Fakten Ölmarktpreise - Rotterdam und Inland eid Der Oil Market Report (OMR) hat nachstehende fob-ARA-Preise in US-$/t für den Rotterdamer Spotmarkt ermittelt. Superbenzin unverbl. 24.01.08 762,0-764,0 25.01.08 797,0-800,0 28.01.08 791,0-793,0 29.01.08 797,0-801,0 30.01.08 799,0-800,0 Normalbenzin unverbl. 24.01.08 758,0-764,0 25.01.08 793,0-800,0 28.01.08 789,0-793,0 29.01.08 796,0-798,0 30.01.08 797,0-798,0 Gasöl 0,1% S 24.01.08 25.01.08 28.01.08 29.01.08 30.01.08 775,0-778,0 799,0-802,0 797,0-799,0 813,0-815,0 813,0-815,0 Diesel EN590 24.01.08 25.01.08 28.01.08 29.01.08 30.01.08 790,0-792,0 815,0-817,0 811,0-814,0 827,0-828,0 821,0-825,0 Heizöl max. 1% S 24.01.08 25.01.08 28.01.08 29.01.08 30.01.08 472,0-476,0 486,0-496,0 475,0-484,0 480,0-493,0 482,0-490,0 Heizöl High S 24.01.08 25.01.08 28.01.08 29.01.08 30.01.08 413,0-414,0 427,0-431,0 426,0-430,0 432,0-436,0 433,0-440,0 eid Der OMR notierte für Lieferungen ab Raffinerie/Lager frei TKW (fot) in Euro/t (Angaben exkl. Steuern/EBV/IWO. Bei der Umrechnung in Euro/t wurden folgende spezifische Gewichte zugrunde gelegt: Superbenzin 0,755; Normalbenzin 0,745; Diesel 0,845; Heizöl leicht 0,845): 24.01.08 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden VK-N unverbl. Bio-Diesel (DIN 14214) 560,4-564,4 940,0-945,6 564,4-568,5 940,0-945,6 557,7-563,1 - 573,8-576,5 941,1-945,6 559,1-561,7 941,1-944,5 560,4-565,8 942,2-946,8 557,7-560,4 941,1-945,6 545,6-551,0 943,4-946,8 DieselHeizöl (0,1% S)HS max. 1% 572,9-576,4 541,0-545,1 318,0-322,0 577,0-580,6 549,9-553,4 571,1-577,0 546,3-548,7 580,0-586,5 552,2-558,2 573,5-577,0 540,4-546,9 340,0-344,0 578,8-582,4 549,3-554,0 571,7-576,4 544,6-548,7 343,0-349,0 571,7-578,8 544,0-551,7290,0-294,0 25.01.08 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 564,4-571,1 571,1-576,5 565,8-571,1 579,2-581,9 560,4-567,1 561,7-567,1 561,7-564,4 549,7-556,4 937,7-945,6 940,0-945,6 - 940,0-945,6 938,8-944,5 940,0-946,8 940,0-945,6 943,4-946,8 580,6-585,9 586,5-590,1 581,8-585,3 588,9-594,8 581,2-584,7 584,7-591,2 580,6-587,1 579,4-587,1 551,1-555,8 318,0-3-322,0 560,5-564,7 555,8-558,8 560,5-566,4 552,2-557,0 340,0-344,0 554,0-561,7 550,5-559,3 343,0-349,0 553,4-561,1290,0-294,0 28.01.08 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 568,5-575,2 576,5-580,5 571,1-573,8 584,6-588,6 569,8-576,5 569,8-575,2 565,8-571,1 557,7-565,8 937,7-945,6 940,0-945,6 - 940,0-945,6 936,6-942,2 940,0-946,8 940,0-945,6 943,4-946,8 582,4-586,5 587,1-590,7 583,0-586,5 591,2-597,2 583,0-586,5 584,7-588,3 583,6-587,7 580,0-586,5 551,7-554,6 318,0-322,0 560,5-564,1 555,8-559,3 562,9-567,6 552,8-557,6 340,0-344,0 555,2-560,5 554,6-559,3 343,0-349,0 556,4-562,9290,0-294,0 29.01.08 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 572,5-579,2 584,6-588,6 577,9-581,9 589,9-592,6 573,8-579,2 575,2-581,9 571,1-576,5 561,7-569,8 937,7-945,6 940,0-945,6 - 940,0-945,6 936,6-942,2 940,0-946,8 940,0-945,6 943,4-946,8 588,3-594,2 596,0-599,5 591,2-596,0 599,5-605,4 588,3-593,0 590,7-597,8 587,1-592,4 587,1-593,6 557,0-564,1 318,0-322,0 567,6-573,6 562,9-567,6 567,6-575,3 558,2-565,3 340,0-344,0 561,1-567,6 559,3-565,3 343,0-349,0 564,7-569,4290,0-294,0 30.01.08 Norden Osten Seefeld Südosten Westen Rhein-Main Südwesten Süden 579,2-581,9 589,9-592,6 583,2-587,2 592,6-595,3 576,5-583,2 579,2-583,2 573,8-577,9 561,7-569,8 937,7-943,4 940,0-945,6 - 940,0-945,6 936,6-941,1 938,8-946,8 940,0-945,6 943,4-946,8 594,2-598,3 599,5-603,1 594,8-598,3 604,9-610,8 594,8-598,3 598,9-603,1 593,6-598,3 593,0-599,5 565,3-571,2 318,0-322,0 574,7-578,3 570,0-573,6 578,3-584,2 565,9-570,0 340,0-344,0 571,8-574,7 566,4-571,2 343,0-349,0 571,2-577,1290,0-294,0 Platts Notierungen für Nordwest-Europa eid Preise in US-Dollar je Tonne (Veränderungen gegenüber Vorwoche in Klammern) 30.01.2008Seeschiffe cif ARA Binnenschiffe fob Rotterdam VK Super-Plus, 98 Oktan (+31,5) 822,0-823,0 (+31,5) VK-Super, 50 PPM (+37,0) 814,5-815,5 (+37,0) VK-Super, 10 PPM (+37,0) 815,5-816,5 (+37,0) (+33,0) 796,5-797,5 (+33,0) VK-Normal, 10 PPM (+23,5) 793,5-794,5 (+23,5) Naphtha (+20,0) 819,8-820,3 (+20,0) (+20,0) 815,8-816,3 (+20,0) Düsentreibstoff (+41,2) 877,0-878,0 (+41,2) (+43,5) 872,3-873,3 (+43,5) Diesel 10 PPM (+35,7) 831,0-832,0 (+35,7) (+35,7) 823,0-823,5 (+35,7) Gasöl 0,2% (+38,0) 798,5-799,5 (+38,0) (+39,2) 801,5-802,0 (+39,2) Heizöl, 1% S (+17,0) 479,3-480,3 (+17,0) (+14,0) 485,5-486,5 (+14,0) Heizöl, 3,5% S (+22,5) 429,8-430,8 (+22,5) (+22,5) 432,8-433,3 (+22,5) Biodiesel (+20,0) 1.340,0-1.350,0 (+20,0) FAME 0 (+20,0) 1.120,0-1.130,0 (+20,0) Energie Informationsdienst 06/08 37 Energie Energiepolitik Energiepolitik: Gegenwind aus Hessen Nach der Landtagswahl fürchtet die Energiebranche Ungemach. Besonders E.ON und RWE sind dort mit ihren Plänen betroffen. eid Die SPD feiert ihren Wahlerfolg in Hessen, der mit den Themen soziale Gerechtigkeit, Bildung und einer neuen Ener giepolitik errungen wurde, vorgetragen von einer charmanten Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti, deren Sympathiewerte die ihres Konkurrenten Roland Koch, CDU, bei weitem überstiegen. Dass Andrea Ypsilanti offenbar auch mit ihrem neuen Energiekonzept punkten konnte, macht das Dilemma der Energiewirtschaft so richtig deutlich. "Ein roter Wirtschaftsminister oder ein grüner Umweltminister könnte uns das Leben schwer machen", so ein Energiemanager gegenüber dem "Handelsblatt". Hessens Sozialdemokraten fordern nicht nur die Stilllegung der beiden Kernreaktoren in Biblis, sonder lehnen darüber hinaus den Bau neuer Kohlegroßkraftwerke ab. Davon ist E.ON betroffen, die am Standort Staudinger in Großkrotzenburg, südlich von Hanau, ein 1.100 MW starkes Steinkohlekraftwerk errichten will, das drei alte Blöcke ersetzen soll. Und auch RWE ist betroffen, die die beiden Kernkraftwerke Biblis A und B betreibt, für die eine Verlängerung der Laufzeit erreicht werden soll. Hermann Scheers "neue Energie für ein atomfreies Hessen" Man stelle sich vor, die SPD übernimmt auf der Woge des Erfolges in Hessen dieses Konzept für ihren BundestagsWahlkampf im kommenden Jahr. Dann wird sich die Energiebranche mehr einfallen lassen müssen, als die gebetsmühlenhaft wiederholten Warnungen, wie jetzt wieder von RWE-Chef Jürgen Großmann, dass bis 2020 rund 30.000 MW fehlen, was der Leistung von 30 Großkraftwerken entspricht. In Hessen setzt die SPD auf erneuerbare Energie. Der eloquente Hermann Scheer, bekannt als Deutschlands Solarpapst, soll nach dem Willen der hessischen SPD Hessens Energieversorgung, also die eines Industrielandes, nahezu vollständig auf erneuerbare Energien umstellen. Die "FAZ" hat in ihrer Ausgabe vom 23. Januar dieses Konzept kritisch beschrieben. In seinem Programm "Neue Energie für ein atomfreies Hessen" 38 versucht Scheer den Nachweis zu führen, dass sich Scheers Utopien in der SPD festdass die Kapazitäten von Biblis durch setzen, muss sie gründliche Arbeit leisten. Einsparungen, alternative Stromquellen Die Berliner Energietagung des "Handelsund hochwirksame Anlagen mit Kraftblattes" hat gezeigt, dass die EnergiebranWärme-Kopplung ersetzt werden können. che lernfähig wird. Mehr als jeder zweite Um die Leistung von Biblis zu ersetzen, Manager bezeichnete die Verbesserung müsste in jedem der 21 hessischen Landdes Images als wichtigste Aufgabe. "Wir kreise eine Fläche von drei Quadratkilowaren zu lange in der Defensive, haben metern mit Solaruns nach einem erszellen bedeckt werten Erschrecken in den; in den fünf Nischen zurückgehessischen Großzogen und gehofft, städten jeweils etdass alles gut was weniger als die wird." So schlussHälfte davon. Zufolgerte E.ON-Visätzlich sieht zechef Johannes Scheers Plan vor, in Teyssen. Allerdings jedem Landkreis sucht die Branche ein Dutzend, in den noch nach Wegen fünf kreisfreien für eine Imageverbesserung. Mit Städten je sechs Bio gas-Blockheizkrafteinem arroganten werke zu errichten. Selbstlob von LeisHinzu kämen tungsfähigkeit ist es knapp sechshunnicht getan. Sowohl dert neue Windrädie Besetzung mit der des derzeit öffentlichkeitsstärksten Typs mit wirksamen Spreje 4,5 Megawatt Die SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsichern – eine Gestalt lanti und ihr Pflanzenöl-Fahrzeug auf ihLeistung sowie 53 rer Sommertour "Neue Energie für Heswie der eloquente neue Laufwasser- sen" im vergangenen Jahr. Präsident der kraftwerke. Am Bild: SPD Hessen Bundesnetzagentur Rheingraben in Matthias Kurth – Südhessen wären als auch die Inhalte drei Geothermiekraftwerke einzuplanen. für eine überzeugende Darstellung sind Das Problem, dass Wind- und Solarenerbislang nicht gelungen. Wenn auf der gie nicht kontinuierlich zur Verfügung E-world vom 19. bis 21. Februar in Essen steht, löst Scheer durch "intelligentes ein Forum für erfolgreiche KommunikatiLastmanagement" sowie durch Pumponsstrategien angeboten wird, sagt das speicherwerke und Druckluftspeicher. einiges darüber aus, wie niedrig das Leistungsniveau in der Öffentlichkeitsarbeit eingeschätzt wird. Die etablierten EnerEnergiefachleute der CDU nicht gieanbieter müssen hier zu Lande rasch wahrgenommen punkten; sonst gerät Deutschland als Andrea Ypsilanti hat nach ihrem WahlerEnergiestandort ins Abseits. Die Großen folg stets darauf verwiesen, dass auch haben allerdings eine Alternative; sie köndieses Energieprogramm zu ihrem Erfolg nen ihre Aktivitäten immer stärker ins beigetragen hat. Die Energiefachleute der Ausland verlegen. Teyssen machte dies hessischen CDU-Fraktion, die nach einer deutlich; in Hessen wolle E.ON zwar um Analyse Scheers Visionen ins Reich der das geplante Kohlegroßkraftwerk kämpUtopie verwiesen, wurden offenbar in der fen, doch verfüge man im Ausland, z.B. in Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Antwerpen und Rotterdam, bereits über Wenn die Energiebranche verhindern will, n vorzügliche Standorte. Energie Informationsdienst 06/08 Energie Marktinformationen EU-Kommission verdonnert E.ON zu Millionen-Strafe eid Zwischen Neelie Kroes und E.ON weise Papiere sichergestellt und in einem chen können, also 270 Millionen Euro ist es zum Bruch gekommen. Schon lange Besprechungsraum deponiert worden. bei E.ON Energie oder gar annähernd 680 Millionen Euro, wenn die Umsätze hegt die EU-Wettbewerbskommissarin Die Tür wurde versiegelt. Als die EU-Beden Verdacht, die mächtigen Stromkonamten am nächsten Tag wieder kamen, der Konzern-Mutter in Düsseldorf zuzerne würden Strategien und grunde gelegt worden wären. Preise absprechen. Jetzt hat Niemand habe das Siegel beschädigt, auch hätten in dem die Kommissarin ein Bußgeld von 38 Millionen Euro verRaum keine Unterlagen gehängt, weil E.ON sich in ihfehlt. Von einem Versuch, ren Augen einer "schweren kartellrechtliche Ermittlungen Verletzung" des europäischen zu beeinträchtigen, könne Wettbewerbsrechts schuldig keine Rede sein, erklärte gemacht hat. Nicht wegen E.ON Energie. Der Konzern verbotener Preisabsprachen, begründet die Beschädigung sondern weil in der Dependes Siegels mit "erheblichen dance der Münchener VerVibrationen". Der gesicherte triebstochter E.ON Energie Raum liegt nach der Beschreinach einer Razzia ein EU-Siebung von E.ON im Konfegel zerstört worden ist. E.ON renzbereich, wo es viele varigeriet damit in Verdacht, Er- "Erhebliche Vibrationen" – E.ON (im Bild die E.ON Energie-Zentrale able Trennwände gibt, die mittlungen der Brüsseler Be- in München) will Rechtsmittel gegen die 39 Millionen Euro Strafe besonders anfällig für Ereinlegen. hörde zu "untergraben". Der schütterungen sind. Wegen Bild: E.ON Energie Konzern wies den Vorwurf eines Umbaus für eine neue zurück und kündigte an, Rechtsmittel gewar das High-Tech-Siegel beschädigt. Das Tagung seien in der Nacht "in großem gen den Bußgeldbescheid einzulegen. ahndet die Brüsseler Kommission nunUmfang" Möbel und technische Geräte Auf der Suche nach Beweisen für Wettbeumgeräumt und häufig benachbarte Tümehr mit dem Bußgeld, das vergleichswerbsverstöße waren bei einer Razzia Enren geschlagen worden. Eine Version, die weise milde ausfällt. Die Strafe hätte bis de Mai 2006 bei E.ON Energie kistenzu 1 Prozent des Jahresumsatzes ausman in Brüssel nicht geglaubt wurde. Großmann treibt Umbau bei RWE mit Hochdruck voran eid Von Einarbeitungszeit keine Spur: trieb) und RWE Power (KraftwerkssparRWE-Chef Jürgen Großmann wirbelt te) Aufgaben an die Konzernholding abgeben. Jetzt deutet Großmann in einer schon in den ersten Wochen nach Amtsantritt Organisation und Strukturen des Konzerns so heftig durcheinander, dass auch schöne Worte über Kundenorientierung und Flexibilität die Unruhe unter Mitarbeitern wie Managern nicht dämpfen können. Die Macht der Führungsgesellschaften stutzt der agile Quereinsteiger stark. Zusätzlich geht er auf Nummer sicher und übernimmt das Vorstandsressort Konzernrevision in eigener Verantwortung. Bei allem Elan hat Großmann erkannt, dass seine Keine Schonfrist: Großmann wirbelt seit AmtsanPläne für eine "neue RWE" nicht tritt die RWE ordentlich durcheinander in der vorgesehenen Zeit bis April Bild: RWE realisiert werden können. Bis späMitarbeiterinformation an, der für EDV, testens Oktober soll die Konzernorganisation umgesetzt sein, heißt es jetzt. Dienstleistungen und Beratungen zustänIn einem ersten Schritt mussten die Fühdigen RWE Systems ihren Status als Führungsgesellschaften RWE Energie (Verrungsgesellschaft zu nehmen und die ZuEnergie Informationsdienst 06/08 ständigkeit auf Holding-Vorstände aufzuteilen. Auch dabei fällt auf, dass der Holding-Vorstand Zuständigkeiten an sich zieht. Bereits im Dezember hatte der RWE-Vorstand das neue Ressort eines COO beschlossen, der das Tagesgeschäft der Kraftwerkssparte wie des Vertriebs verantworten soll. Mit der Aufgabe wird Großmanns Studienfreund Ulrich Jobs betraut. Jobs gibt seine Funktion als Chef der Kraftwerkstochter ebenso auf wie Berthold Bonekamp den Posten bei der Vertriebstochter. Neue Spitzen für die Führungsgesellschaften Power und Energy sollen auf den Aufsichtsratsitzungen am 20. und 21. Februar ernannt werden. Im Gespräch sind Johannes Lambertz für die Kraftwerke und Heinz-Werner Ufer für den Vertrieb. Ihre Macht soll offenbar von Anfang an eingeschränkt werden, indem sie nicht als Vorstandsvorsitzende, sondern nur als Vorstandssprecher funn gieren können. 39 energie Erdgas Energieunion steigt mit Hilfe des neuen Hauptaktionärs VNG in den Gasmarkt ein Bislang war das Handelshaus Energieunion in der Gasbeschaffung für Kunden nur begrenzt tätig. Jetzt soll der Durchbruch erfolgen. eid Anfang Januar hatte die Leipziger Verbundnetz Gas AG (VNG) die Aufstockung der Anteile an dem Handelshaus Energieunion in Schwerin von 11,07 Prozent auf 92,22 Prozent bekanntgegeben. Dabei wurden 75,1 Prozent von dem bisherigen Mehrheitsaktionär Nuon übernommen. Die Energieunion ist seit 1996 vor allem als Stromhändler und Dienstleister im Bereich Portfoliomanagement tätig. Ausgangspunkt war die Optimierung des Stromabsatzes für Kraftwerke ostdeutscher Stadtwerke. Mittlerweile ist das Unternehmen, das im Geschäftsjahr 2006 im Stromhandelsgeschäft sowie mit Stromportfoliomanagement und Beratungsleistungen einen Jahresüberschuss von 1,6 Millionen Euro bei einem Umsatz von 227 Millionen Euro erwirtschaftet hat, bundesweit tätig und zählt neben Stadtwerken und regionalen Weiterverteilern auch Kraftwerksbetreiber, Banken, Energiehändler und Industrieunternehmen wie HeidelbergCement zu seinen Kunden. Nach eigenen Angaben gehört das Unternehmen zu den aktiven Händlern an der in Leipzig ansässigen Energiebörse European Energy Exchange (EEX). Das Stromhandelsvolumen dort beträgt rund 8 TWh. Im Gas war Energieunion bisher nur sehr begrenzt tätig. Zur Optimierung der Gasbeschaffung von Kraftwerken hat das Unternehmen schon seit langem Kompetenz in diesem Bereich aufgebaut. Vor Jahren wurde auch einmal eine größere Menge beschafft, aber der Durchbruch soll jetzt erfolgen. Die Portfolio-Manage mentdienstleistungen sollen auf den Bereich Gas erweitert werden. In einem Pressegespräch am Rande der "Handelsblatt"-Jahrestagung Energiewirtschaft bestand zwischen dem Geschäftsführer der Energieunion, Wulf Lammert, und Karel Schweng, Leiter Marktsteuerung des neuen Großaktionärs VNG, Einigkeit: Stadtwerke – aber auch große Industriekunden – werden bei der Gasbeschaffung zunehmend von der klassischen Vollversorgung auf ein Portfoliomanagement 40 umstellen. Diesen Prozess will Energie union unterstützen, und VNG sieht die Chance, Verluste in dem klassischen Geschäft durch zusätzliche Erträge bei energienahen Dienstleistungen zu kompensieren. VNG schließt eigene Handelsplattform acset-x In diesem Bereich hat ein Spezialist möglicherweise Vorteile. So wird VNG als erste Konsequenz aus der neuen Partnerschaft ihre vor gut einem Jahr gestartete eigene Handelsplattform acset-x schließen. Dieser Versuch, eigenen Kunden einen Einstieg in den Energiehandel zu ermöglichen, war wenig erfolgreich. Gerade ein Geschäft wurde auf der Plattform abgewickelt. Ab April 2008 werden dann Gashandelsprodukte auf der eigenen Handelsplattform von Energieunion angeboten. Erst einmal nur im kurzfristigen Bereich bis zu drei Monaten. Angeboten werden auch sehr kleine Mengen ab 1 MW. Gerade in dieser Kleinteiligkeit sieht Lammert eine große Chance. An der EEX beträgt die Mindestgröße 10 MW, dies sei für viele kleine Stadtwerke viel zu viel. "1 MW ist eine Provokation," sagte Lammert mit Verweis auf die wiederholten Forderungen an die EEX, die Losgröße zu senken. Lammert und Schweng betonten beide, es gehe nicht darum, über diese Platttform Mengen der VNG zu verkaufen, die Energieunion werde Mengen selber im Handel beschaffen. Bei der kleinteiligen Zerlegung sei aber eine Unterstützung durch die VNG hilfreich. In einer zweiten Stufe sollen dann auch Produkte mit einer längeren Laufzeit angeboten werden. Die VNG könnte von der Beteiligung an Energieunion zudem durch den Zugang zum Strommarkt profitieren. Insbesondere der Handel zwischen Erdgas, Strom, Kohle und Kohlendioxid (CO2) gewinne auch für Stadtwerke, die selbst Kraftwerke betreiben, zunehmend an Bedeutung. Die VNG als reine Gasgesellschaft ist nicht bei all diesen Produkten vertreten. Über die Energieunion kann sie solche Handelsmöglichkeiten in Zukunft vermitteln. Die Resonanz auf die neue Gesellschaft sei bisher sehr positiv, hieß es in Berlin. Auch gebe es im Markt keinerlei Befürchtungen, dass durch die Beteiligung der VNG die Unabhängigkeit der Energieunion in ihrer geschäftlichen Tätigkeit gefährdet sei. Solange die Leipziger Ferngasgesellschaft nicht versuche, Endkunden bei Stadtwerken, die Kunden der Energieunion seien, zu akquirieren, gebe es keine Probleme. Als Nuon angefangen habe, sein Endkundengeschäft zu etablieren, habe es Akzeptanzprobleme gegeben, so Lammert, deshalb habe man mit Nuon schon vor zwei Jahren vereinbart, die Partnerschaft zu beenden. Die Schweriner Energieunion sieht durch die neue Partnerschaft erhebliche Wachstumspotenziale. Derzeit arbeiten am Firmenstandort zehn Mitarbeitet. Es sollen jetzt allerdings deutlich mehr werden, n sagte Lammert in Berlin. Kurz notiert WINGAS schließt VW-Werk Baunatal ans eigene Netz an Der Autobauer Volkswagen schließt seinen Standort in Baunatal an das Gasfernleitungsnetz von WINGAS Transport an. Die WINGAS-Transporttochter wird der Vereinbarung zufolge zur Versorgung des VWWerkes – VW beschäftigt dort rund 13.200 Mitarbeiter – eine neue, rund 5,4 Kilometer lange Anschlussleitung im Raum Baunatal bauen. Die Planungen seien bereits in vollem Gange, nach derzeitigem Stand könne die Leitung 2009 in Betrieb genommen werden, heißt es von WINGAS. Vertragspartner des Gasunternehmens ist die im VW-Konzern für das Strom- und Wärmegeschäft zuständige Tochtergesellschaft VW Kraftwerk GmbH. Energie Informationsdienst 06/08 Energie Marktinformationen RWE Dea erhält neue Konzession in Libyen Evonik verschiebt Kraftwerksbau Herne 5 eid RWE Dea hat in Libyen bei der Vergabe neuer Gasexplorationslizenzen den Zuschlag für die Konzession 58 auf der Cyrenaica-Hochebene erhalten. Die Konzession befindet sich rund 240 Kilometer östlich von Benghaszi, ist in vier Teilblöcke unterteilt und umfasst eine Gesamtfläche von 10.289 Quadratkilometern. RWE Dea hat eine Beteiligung von 100 Prozent und ist Betriebsführer, meldet das Unternehmen. Um das Gaspotenzial in diesem Gebiet zu untersuchen, wird RWE Dea in den nächsten fünf Jahren 4.600 Kilometer 2D Seismik durchführen und zwei Explorationsbohrungen abteufen. Gute Gasanzeichen wurden bereits in den 60er Jahren in der Umgebung der Konn zession nachgewiesen. eid Evonik verschiebt den Bau des Steinkohlekraftwerks Herne 5, da die Basis für eine wirtschaftliche Realisierung des Projekts derzeit nicht gegeben sei. Das resultiere im Wesentlichen aus dem erhöhten Preisniveau für den Bau von Kraftwerksanlagen sowie aus der von der EUKommission vorgeschlagenen vollständigen Versteigerung von CO2-Zertifikaten auch für Neuanlagen nach 2012, heißt es. Sollten sich die Rahmenbedingungen verbessern, werde Evonik kurzfristig einen Baubeschluss treffen. Auch halte man die Option für die Realisierung des Projektes für die beteiligten kommunalen Partner an dem 750 Megawatt-Kraftwerk offen. Erst vor wenigen Wochen hatten Bürgerproteste den Bau eines RWE-Steinkohlekraftwerkes im saarländischen Ensdorf n verhindert (EID 49/07). Turkmenistan löst GasDominoeffekt aus eid Die wochenlange Einstellung der Gaslieferungen Turkmenistans an den Iran hat einen Dominoeffekt ausgelöst. Durch den Lieferstopp sah sich der Iran, der seit 2001 jährlich rund 7 Milliarden m³ Gas an die Türkei liefert, genötigt, seine Gasexporte an die türkische Botas zunächst um 75 Prozent zu kürzen und Anfang dieses Jahres ganz einzustellen. Für die Türkei war das allerdings keine neue Erfahrung. Bereits im Januar 2007 war es vorübergehend zu einem Stopp der Gaslieferungen des Irans gekommen. In diesem Jahr wurde die Lage der Botas noch verschärft durch Schwierigkeiten beim Gasbezug aus Aserbaidschan, so dass Botas ihre Gasimporte aus Russland durch die Blue Stream-Pipeline um täglich 10 Millionen m³ erhöhen musste. Trotzdem musste die Türkei infolge der verringerten Gaszufuhr ihre Gaslieferungen an Griechenland von 1,5 Millionen m³ pro Tag einstellen. Diesen Ausfall konnte Griechenland jedoch teils aus Beständen im LNG-Terminal Revithoussa, teils durch den erhöhten Bezug russischen Gases via Bulgarien ausgleichen. Durch die um täglich 16 Millionen m³ vermehrten Gaslieferungen Russlands an die Türkei und Griechenland durch die Blue Stream-Pipeline und zum Balkan verlaufende Gasleitungen kam es in der Gasversorgung Südrusslands zu Engpässen, wo die Kunden n geringere Mengen erhielten. Energie Informationsdienst 06/08 Greenpeace-Strom bei Budnikowski eid Greenpeace will mit dem Ökostrom Greenpeace Energy die bisherige Nischenposition unter den Anbietern von "grünem" Strom verlassen. Obwohl ein Hamburger Durchschnittshaushalt laut Verivox für Greenpeace Energy weniger zu bezahlen braucht als für jede andere umweltfreundliche Elektrizität und Greenpeace zu den bekanntesten Umweltmarken gehört, haben sich bisher nur 73.000 Kunden entschlossen, dieses Angebot zu nutzen. Dies soll sich in diesem Jahr ändern, indem man über einen neuen Vertriebsweg zumindest die 80.000-Grenze zu überschreiten hofft. Ab sofort kann man Greenpeace Energy nicht nur über das Internet bestellen, sondern auch in der Drogeriekette Budnikowski erwerben. Budni ist mit 120 Läden Hamburgs größter Drogist, der bereits im Lebensmittelund Reinigungsbereich Bio-Erzeugnisse anbietet. Greenpeace hat bisher Vertriebskooperationen gescheut, weil darunter in einigen Fällen die Glaubwürdigkeit der Organisation gelitten hat. Mit dem neuen Vertriebsweg folgt Greenpeace dem Beispiel anderer Ökostromanbieter wie zum Beispiel Lichtblick. Mit 14 Niederlassungen und in Zusammenarbeit mit der Post, dem Otto-Versand und Tchibo hat das Unternehmen inzwischen mehr als 400.000 Kunden geworben. n gesagt „Erhebliche Vibrationen.” E.ONs Begründung für die Beschädigung eines Siegels, das Beamte der EU-Kommission nach einer Durchsuchung der Münchner Vertriebstochter auf der Tür zu einem Raum angebracht hatten, in dem sie vermeintlich brisantes Beweismaterial sichergestellt zu haben glaubten. „In Zukunft werden wir wohl einen breiten Mix alternativer Antriebsarten sehen, von Biodiesel, Ethanol und CNG bis hin zum Hybrid- und Wasserstofffahrzeug.” Jürgen Förster, Leiter des Gesamtprojekts Compressed Natural Gas, CNG, im Bosch-Forschungsund Entwicklungszentrum Schwieberdingen im Norden Stuttgarts . „Ich bitte Sie deshalb, diese Materialien umgehend von der Homepage Ihres Hauses zu entfernen.” Bundeswirtschaftsminister Michael Glos in einem Schreiben an seinen Umwelt-Kollegen Sigmar Gabriel, in dem er die "einseitige" und "tendenziöse" Darstellung der Kernenergie rügt. „Für eine inhaltliche Überarbeitung ... sehe ich ... kein Erfordernis.” Gabriel in seinem Antwortschreiben an Glos. „Die Vereinigten Staaten leben seit ungefähr sieben Jahren weit über ihre Verhältnisse.” Stephen Roach, Volkswirt von Morgan Stanley „Wenn es so weitergeht, fehlen bis 2020 rund 30.000 MW. Was der Leistung von 30 Großkraftwerken entspricht.” RWE-Chef Jürgen Großmann „Ich sehe das als Beleidigung an.” U2-Sänger Bono zu Klima-Nobelpreisträger Al Gore, der ihn als einen der besten Politiker bezeichnet hatte, den er je getroffen habe. „Die Stadtwerke werden wirtschaftlich überfordert.” Stephan Weil, Präsident des Verbandes Kommunaler Unternehmen, VKU, zur Kürzung der Netzent gelte. „Es scheint sich im Moment noch nicht herumgesprochen zu haben, welche enormen Kosten auf Wirtschaft und Privatkunden zukommen.” VIK-Geschäftsführer Alfred Richmann zu den Plänen der EU-Kommission für den Emissionshandel. 41 Energie Marktinformationen Partnerschaft GdF mit Qatar Petroleum eid Gaz de France (GdF) macht bei ihren Plänen zum Eintritt in die Gaswirtschaft des Emirats Katar Fortschritte. Das Unternehmen unterzeichnete mit der staatlichen Qatar Petroleum (QP) eine Absichtserklärung über die Entwicklung einer internationalen Zusammenarbeit der beiden Gesellschaften auf den Gebieten der Exploration sowie der Verflüssigung, der Speicherung und des Vertriebs von Gas. Auch wurde die GdF in den Kreis der Unternehmen aufgenommen, die von Katar neue Offshore-Schürflizenzen erhalten sollen. Das Angebot auf dem internationalen Markt für verflüssigtes Erdgas (LNG) hat sich im abgelaufenen Jahr verengt. Bei einer Reihe von LNG-Vorhaben haben sich Verzögerungen ergeben. Fast alle Unternehmen, die in Europa LNG-Terminals errichten, stehen wie auch die Firmen, die das LNG-Geschäft aufnehmen wollen, vor dem gleichen Problem. Sie sehen sich einer kleinen Gruppe von LNG-Anbietern gegenüber, bei denen es sich überwiegend um staatliche Öl- und Gasgesellschaften n handelt. Gazprom beteiligt sich an Gas-Hub Baumgarten eid Der russische Gassoll sich die derzeit gehandelte Menge konzern Gazprom hat von 1,5 Milliarden sich an der Erdgas-Hanm3 im Monat auf 3 delsplattform im nieder Milliarden m3 verösterreichischen Baumdoppeln. Die Partgarten beteiligt. Künftig hält das Unternehmen nerschaft mit Gaz prom werde die Ver50 Prozent an der OMVsorgungssicherheit Tochter Central Europeüber die Gashandelsan Gas Hub. Eine ent- Nach der Vertragsunterzeichnung sprechende Vereinba- im Wiener Hotel Bristol (v.l.): Werner drehscheibe Baumgarten weiter erhörung unterzeichneten Auli (OMV), Wolfgang Ruttenstorfer Gazprom-Vize Alexan- (OMV), Alexander Medvedev (Gazp- hen und zugleich die rom) Bild: OMV der Medvedev und Liquidität für kurzfristige Handelsaktivitäten sicherstellen, OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer. Neben dem Ausbau der Hanheißt es von OMV. Die gemeinsamen delsplattform sieht das Abkommen auch Speicherprojekte erstrecken sich einerseits auf die Region um die Kompressorstation gemeinsame Speicherprojekte vor. Über Baumgarten und andererseits auf das beBaumgarten, nach Zeebrügge und dem nachbarte Ausland. Konkrete Projekte niederländischen TTF drittgrößter Gassollen in Machbarkeitsstudien evaluiert hub auf dem europäischen Festland, wird werden. OMV hatte 1968 als erstes westvon rund 60 Versorgern und Finanzinstieuropäisches Unternehmen einen Gaslietuten rund ein Drittel der russischen Gasfervertrag mit der damaligen UdSSR unexporte nach Westeuropa abgewickelt. terzeichnet. Im September 2006 war eine OMV und Gazprom wollen mit der ErVertragsverlängerung bis 2027 vereinbart richtung eines internationalen Börsenplatzes Baumgarten nun zur größten worden über ein Volumen von rund 150 Milliarden m3. n Handelsplattform ausbauen. Bis 2010 Ideales Gaspreislevel für Ausspeicherungen eid Da auch die Meteorologen derzeit keinen Wintereinzug vorhersagen, gingen die OTC-Preise zuletzt deutlicher nach unten, hielten sich aber immerhin noch über dem Niveau der Vorwoche. "Rechnerisch bietet das aktuelle Preislevel starke Anreize, um Speicherbestände in den Markt abzugeben", ist von einigen Händlern derzeit zu hören. Und Speichermengen werden aller Voraussicht nach noch bis März ausreichend vorhanden sein. So war es kein Wunder, dass auch die Langfristtermine in der Folge preislich stark nach unten tendierten. Der Day Ahead handelte am 30. Januar bei wegen des bevorstehenden Karnevals niedrigen Umsätzen in Deutschland zwischen 22,20 (BEB) und 24 Euro/MWh (E.ON Gastransport), Februar bei 23,55 Euro/MWh (E.ON GT) sowie Sommer 2008 bei n 22,40 Euro/MWh. Erdgas OTC Preise in EURO/MWH WocheGroßbritannienNiederlande 24.01. – 30.01.2008 NBP (National Balancing Point) Deutschland TTF (Title Transfer Facility) VEP/EGT (Virtu. Handelspunkte) LowHigh MeanLowHigh MeanLowHigh Mean Day Ahead24,9126,9625,9223,0324,5523,9323,0324,6024,07 Feb-0825,6126,6226,1323,3324,1023,7423,7524,1824,01 Mär-0825,4726,4026,0123,1824,1523,7023,6024,0023,87 q2-0823,5924,3723,9622,1022,7522,5222,9523,4023,27 q3-0823,5924,3723,9422,1022,7522,5222,4323,0522,83 q4-0827,8629,5028,7925,7026,8526,3225,5026,8526,30 q1-09 30,74 32,33 31,6527,1328,2527,7627,2528,1527,94 q2-0923,5424,7624,0722,1022,6022,3422,1022,5022,39 q3-0923,5424,7624,0722,1022,6022,3422,1022,5022,39 q4-0928,1028,8428,4026,0026,2526,1426,2526,2526,25 Calj-200926,4627,6627,0324,3224,8124,6324,4224,8324,73 Gasj-200926,4027,8327,1324,2524,9324,6824,2324,9824,74 Thomas Bakosch, 040-680770, www.gasreview.de, © 2008 by Gas Review 42 Energie Informationsdienst 06/08 Energie Marktinformationen Kurzmeldungen Phoenix Solar rechnet 2008 mit deutlich höherem Umsatz Das Photovoltaik-Unternehmen Phoenix Solar aus Sulzemoos geht für das Jahr 2008 von einem Konzernumsatz von deutlich über 300 Mllionen Euro aus und von einem Ebit von rund 18 Millionen Euro. Es rechnet mit einer Modulverfügbarkeit von rund 100 MWSpitzenleistung, davon mehr als die Hälfte Dünnschichtmodule. Für das zurückliegende Geschäftsjahr erwartet Phoenix Solar einen Umsatz im In- und Ausland von 200 Millionen Euro. Stadtwerke-Beteiligung an Gekko-Hamm genehmigt Die Bezirksregierung Münster hat grünes Licht für die Stadtwerke-Beteiligungen am geplanten RWE-Kraftwerk in Hamm-Uentrop gegeben. Die Überprüfung von Seiten der Kommunalaufsicht war aufgrund des neuen Gemeindewirtschaftsrechts von NordrheinWestfalen nötig geworden. Wie die Bezirksregierung mitteilte, wollen sich 20 Kommunen aus Nordrhein-Westfalen und vier Kommunen aus anderen Bundesländern mit 23 Prozent an dem Steinkohle-Doppelblock beteiligen. Die zwei 800 MW-Blöcke sollen 2011 in Betrieb gehen. Hamburg verlängert Konzessionsvertrag mit E.ON Hanse Der Hamburger Senat hat die Konzession von E.ON Hanse für das Gasnetz der Stadt um zehn Jahre verlängert. Der Vertrag sieht aber ein Kündigungsrecht für 2014 vor. Damit will sich der Senat andere Optionen offen halten, auch die Gründung einer städtischen Netzgesellschaft. SPD und Grüne wollen im Falle eines Wahlsiegs am 24. Februar Stadtwerke für Strom und Gas gründen. Die CDU ist dagegen. Leipziger Bürger lehnen GdF-Einstieg bei Stadtwerken ab Die GdF wird nun doch nicht den 49,9 Prozent-Anteil der Stadt Leipzig an den Stadtwerken kaufen. In einem Bürgerentscheid haben sich die Leipziger mit großer Mehrheit gegen den Einstieg der Franzosen ausgesprochen. GdF wollte 520 Millionen Euro für die Stadtwerke-Beteiligung bezahlen. Energie Informationsdienst 06/08 VIK kritisiert EU-Klimaschutzpaket eid Das Klimaschutzpaket der EU bedeutet für die deutsche Industrie massive Mehrkosten, verfehlt aber sein eigentliches Ziel, nämlich das Klima zu schützen. Der VIK rechnet mit Mehrkosten von 66 Milliarden Euro zwischen 2013 und 2020, die allein in Deutschland für den Kauf der CO2-Emissionsrechte zur Stromproduktion fällig werden. Nur 2 Milliarden Euro davon seien für die tatsächliche Vermeidung von CO2. Den Löwenanteil – 64 Milliarden Euro – müssten die Unternehmen als eine Art "Strafsteuer" für die weiterhin erlaubten CO2-Emissionen bezahlen, so der VIK. Dieses Geld werden sich die Stromproduzenten mit Sicherheit von den Kunden über höhere Strompreise zurückholen, befürchtet der Verband. Dadurch sinke die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie im internationalen Vergleich weiter. Der VIK verlangt von der Bundesregierung, bei der EU-Kommission auf eine Änden rung dieser Pläne zu drängen. EEX-Terminmarkt - Preise und Handelsvolumen niedr./höchst.Settlement-Anzahl Volumen Offene BezahlpreisPreisKontrakteKontrakte 25. Januar 2008 Jahr 2009 base Jahr 2009 peak Quartal 2/08 base Quartal 2/08 peak Februar 08 base Februar 08 peak 60,25 / 61,20 86,45 / 86,45 54,90 / 54,90 - / - 62,25 / 62,50 - / - 61,17 530 4.642.800 6.840 86,45 65203.5802.106 54,95 45 98.280 18.230 74,28 5 3.900 5.175 62,40 1.650 1.148.40022.989 82,5025 6.300 8.525 28. Januar 2008 Jahr 2009 base Jahr 2009 peak Quartal 2/08 base Quartal 2/08 peak Februar 08 base Februar 08 peak 60,75 / 61,10 85,75/ 85,90 54,80 / 55,15 73,75 / 74,00 62,00 / 62,75 81,75 / 81,75 61,05 85,80 54,80 73,56 61,65 81,35 29. Januar 2008 Jahr 2009 base Jahr 2009 peak Quartal 2/08 base Quartal 2/08 peak Februar 08 base Februar 08 peak 61,50 / 61,80 86,00 / 86,00 54,80 / 55,35 73,50 / 73,50 60,00 / 61,25 79,00 / 80,75 61,502862.505.300 7.132 86,00 39 122.1482.125 54,80 120262.080 18.367 73,50 50 39.000 5.171 60,25 89 61.94423.821 79,00 121 30.492 8.531 30. Januar 2008 Jahr 2009 base Jahr 2009 peak Quartal 2/08 base Quartal 2/08 peak Februar 08 base Februar 08 peak 61,15 / 61,80 85,50 / 85,50 55,05 / 55,20 - / - 60,35 / 60,35 - / - 61,80204 85,89 30 55,04 86 73,15 48 60,35 60 78,13 5 31. Januar 2008 Jahr 2009 base Jahr 2009 peak Quartal 2/08 base Quartal 2/08 peak März 08 base März 08 peak 61,00 / 61,35 85,00 / 85,30 54,95 / 55,00 72,60 / 72,60 56,50 / 57,50 71,50 / 72,75 61,10 85,02 55,00 72,60 57,18 71,50 3312.899.500 7.082 34 106.4882.133 182 397.488 18.243 32.340 5.170 362251.95223.795 71 17.892 8.550 1.787.000 6.922 93.9602.134 187.824 18.354 37.440 5.169 41.76023.574 1.260 8.500 372 3.258.720 7.027 35 109.6202.159 105229.320 18.385 3023.400 5.202 79 58.69722.561 315 79.380 8.056 (Angaben in Euro/MWh und MWh) 43 Energie Marktinformationen Kurzmeldungen dena warnt vor Stromausfälllen Die Deutsche Energie-Agentur befürchtet eine steigende Gefahr von Stromausfällen in Deutschland. Grund sei der politisch forcierte Umbau bei der Stromversorgung, sagte dena-Chef Stephan Kohler gegenüber "Capital". Durch den Ausbau der Windenergie auf hoher See sowie den Bau von Kohlekraftwerken an der Küste erfolge die Stromerzeugung immer stärker an verbrauchsfernen Standorten. Das mache den Transport über große Entfernungen erforderlich, was das Stromnetz überlasten und zum Kollaps führen könnte. Force majeure für australische Kokskohle Die Bergbaugesellschaft BHP Billiton kann ihren Lieferverpflichtungen für australische Kokskohle nicht nachkommen. Marktbeobachter erwarten daher einen Anstieg der Preise für Stahl. Nach der Überschwemmung von Kohletagebauen in der australischen Provinz Queensland hatten BHP Billiton und ihr japanischer Partner Mitsubishi Corporation force majeure für Kokskohle aus Queensland erklärt, da Ereignisse außerhalb der Verantwortung der Unternehmen ihnen die Einhaltung der Lieferverpflichtungen unmöglich machten. Die Gruben hatten im vergangenen Jahr 58 Millionen Tonnen Kohle gefördert. E.ON Hanse und rhenag verbannen Schwefel aus Odorstoff Die E.ON Hanse Netz GmbH führt in ihrem gesamten Netzgebiet einen neuen schwefelfreien Geruchsstoff für Erdgas ein. Nach Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein erfolgt jetzt die Umstellung des sogenannten Odormittels in Hamburg. Bislang wurde aus Sicherheitsgründen dem Gas der stark an faule Eier erinnernde Geruchsstoff THT (Tetrahydrothiophen) beigemischt, heißt es von E.ON Hanse. Zukünftig wird als Odormittel ein schwefelfreies Acrylatgemisch beigemischt, um auch kleinste austretende Gasmengen wahrzunehmen. Auch die rhenag setzt erstmals in ihrem Verteilnetz Königswinter dem Erdgas einen schwefelfreien Geruchs-Warnstoff zu. 44 RWE will auf dem türkischen Markt aktiv werden Dow und EnBW kooperieren am Standort Stade eid RWE ist mit der Unterzeichnung eines "Memorandum of Unterstanding" in den türkischen Markt eingetreten. Das Unternehmen will sich an einem türkischen Stromerzeuger beteiligen und gemeinsam weitere Kraftwerke bauen. "Der Strom- und Gasbedarf des Landes wird voraussichtlich pro Jahr um mehr als fünf Prozent wachsen", sagte RWE-Vorstandsvorsitzender Jürgen Großmann. Gleichzeitig wolle die türkische Regierung in den nächsten Jahren große Teile der überwiegend staatlichen Energieversorgung und Stromerzeugung des Landes privatisieren. RWE prüfe derzeit verschiedene Kooperations- und Investitionsprojekte, die sich in diesem Privatisierungsprozess ergeben, heißt es. Von besonderem Inte resse für die türkischen Stromerzeuger sei das Braunkohle-Know-how von RWE Power, Potenziale sehe man aber auch bei Wasser- und Windkraft. Künftig wird das Unternehmen, das sich auch an der Nabucco-Pipeline beteiligen will, mit einer eigenen Landesgesellschaft in der Türkei n mit Sitz in Istanbul vertreten sein. eid Die Karlsruher EnBW plant gemeinsam mit der Dow Deutschland Anlagenbau den Bau von Kraftwerken mit insgesamt über 1.000 MW Leistung am Standort Stade. Eine entsprechende Vereinbarung haben beide Unternehmen unterzeichnet. Ziel der Zusammenarbeit sei ein integriertes Energiekonzept, das die langfristige, zuverlässige Versorgung des Werkes mit Strom und Dampf zu einem wettbewerbsfähigen Preis gewährleistet. Geplant ist eine Kombination aus einem Steinkohlekraftwerk und einem Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk. Vorgesehen ist außerdem eine Kraft-Wärme-Kopplung, die den Gesamtwirkungsgrad des Kraftwerkes durch die Nutzung von entstehender Abwärme bzw. Dampf in den Dow-Produktionsanlagen erheblich steigern kann. Weitere Synergien durch die Integration von Kraftwerks- und Chemiestandort erwartet man auch in den Bereichen Rohstoffeinsatz, Lastplanung und Umweltverträglichkeit. Bis zur Umsetzung der Pläne bleibt das bereits besten. hende Dow-Kraftwerk in Betrieb. VEA-Strompreise bei Neuabschlüssen am 04.02.2008 - Cent/kWh inkl. EEG/KWK-Kosten, ohne Strom- u. Mehrwertsteuer Alte BundesländerNeue Bundesländer von bis von bis Fall 120 Mill. kWh 8,9 9,9 9,6 10,6 4.000 kW 5.000 h/a - M/M Fall 2 4 Mill. kWh 9,4 10,5 10,2 11,3 1.000 kW 4.000 h/a - M/M Fall 3 1,575 Mill. kWh 10,0 11,4 10,7 12,2 500 kW 3.150 h/a - M/M Fall 4 0,625 Mill. kWh 10,9 12,5 11,6 13,4 250 kW 2.500 h/a - M/M Fall 5 0,625 Mill. kWh 11,0 12,6 11,7 13,5 250 kW 2.500 h/a - M/N Fall 6 0,160 Mill. kWh 12,9 14,4 13,4 15,4 100 kW 1.600 h/a - M/M Fall 7 0,160 Mill. kWh 13,0 14,5 13,5 15,5 100 kW 1.600 h/a - M/N Fall 8 0,125 Mill. kWh 13,9 16,2 14,9 18,0 100 kW 1.250 h/a - N/N Legende: 1. Zeile: Jahresmenge; 2. Zeile: Leistung; 3. Zeile: Benutzungsdauer; 4. Zeile: Lieferspannung/Messspannung (M: Mittelspannung, N: Niederspannung) Energie Informationsdienst 06/08 Energie Informationsdienst 06/08 45 Personalien Stefan Brok neuer Vorstands-Chef bei Aral Neuer Geschäftsführer bei SW Schwäbisch Gmünd Bergmann und Kamphues führen E.ON Gastransport eid Stefan Brok ist neuer Vorstandschef der Aral AG. Er ist Nachfolger von Walter Clements, der vier Jahre an der Spitze des Unternehmens stand und im zweiten Quartal 2008 in die USA zurückkehrt, um dort eine neue Aufgabe im Konzern zu übernehmen. Brok kam 2000 von Stefan Brok Wintershall zu Bild: Aral Aral und hat dann bei der BP-Tochter in verschiedenen Positionen in den Bereichen Versorgung, Marketing und Vertrieb gearbeitet. Seit Ende 2006 ist er auch für das Tankstellen-Kraftstoffgeschäft des Unternehmens n verantwortlich. eid Nachdem der langjährige Geschäftsführer der Stadtwerke Schwäbisch Gmünd, Hans-Joachim Jacobi, Ende Januar in den Ruhestand verabschiedet wurde, wird nun Rainer Steffens, bislang kaufmännischer Geschäftsführer der Sü wag Wasser GmbH, Frankfurt, die Unter n nehmensgeschicke lenken. eid Jörg Bergmann und Stephan Kamp hues bilden die neue Geschäftsführung der E.ON Gastransport. Kamphues wird zum 1. März 2008 der neue Spre cher der Geschäfts führung, während Bergmann bereits seit 1. Januar 2008 zweiter Geschäfts führer bei E.ON S. Kamphues Gastransport ist. Bild: E.ON Ruhrgas Sowohl Kamphues als auch Bergmann verfügen über langjährige Erfahrungen in der Gaswirtschaft: Kamphues ist seit 1996 für E.ON Ruhrgas International tätig, Bergmann seit 1994 in unterschiedlichen Positionen im n E.ON Ruhrgas-Konzern. Vattenfall Europe bekommt neuen Kommunikationschef eid Martin May heißt der neue Leiter der Konzernkommunikation bei Vattenfall Europe, der ab Mitte Februar sein Amt in Berlin antritt. May ist seit über acht Jahren in verschiedenen Positionen in der Konzernkommunikation bei Vattenfall tätig, zuletzt in Stockholm als Konzernpressesprecher der Abteilung Media Relations. Rainer Knauber, der den Kommunikationsbereich seit Juli 2007 kommissarisch geleitet hatte, konzentriert sich wieder voll auf seine Aufgaben als Leiter der Abteilung Politik und n Gesellschaft. Görlitz AG hat neuen Vorstandschef eid Martin Krumpholz ist seit Jahresbeginn Vorstandschef des Messtechnikherstellers Görlitz AG. Firmengründer Martin Görlitz will sich künftig im Vorstand auf den Bereich Beteiligungen konzentrieren und sich darüber hinaus stärker in n der Görlitz Stiftung engagieren. Neuer kaufmännischer Chef für Stadtwerke Münster eid Die Stadtwerke Münster wollen Henning Müller-Tengelmann als neuen kaufmännischen Geschäftsführer. Er ist derzeit in gleicher Funktion bei der Energieversorgung Gera tätig und außerdem Mitglied der Geschäftsleitung von Elec trabel Deutschland. Die Stadtwerke Münster haben derzeit keinen kaufmännischen Chef, nachdem Werner Spickenheuer aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden war. Der Aufsichtsrat wird n am 13. Februar entscheiden. Tognum: Cletus von Pichler folgt auf Jürgen Großmann eid Bei dem Motorenbauer Tognum AG ist Cletus von Pichler neues Mitglied im Aufsichts rat. Von Pichler war unter anderem Vor standsvorsitzender bei Krauss-Maffei Cletus von Pichler und Jungheinrich Bild: Tognum und löst im TognumAufsichtsrat RWE-Vorstandschef Jürgen n Großmann ab. Termine Gaskonferenz "Flame" 3. bis 7. März 2008Amsterdam Den Rekord von über 700 Teilnehmer wollen die Veranstalter der "Flame", der vielleicht größten Gaskonferenz in Europa, in diesem Jahr brechen (3. bis 7. März, Okura Hotel Amsterdam). Dafür habe man das Programm erweitert, u.a. mit neuen auf die Industrie fokussierten Sitzungen. 42 Hauptredner werden auf der "Flame" auftreten, darunter Philippe Boisseau, Präsident von TOTAL Gas & Power, Sam Laidlaw, Generaldirektor von Centrica, Wolfgang Peters, Geschäftsführer RWE Gas Midstream, und Peter Davies, bis vor kurzem noch ChefVolkswirt der BP und heute noch beratend für das Unternehmen tätig. Informationen unter www.icib-flame.com. 46 Messe Tankstelle & Mittelstand 6. und 7. Mai 2009 Münster Tankstelle & Mittelstand, die einzige Tankstellenmesse in Deutschland, wird alle zwei Jahre von der Einkaufsgesellschaft freier Tankstellen mbH (eft) veranstaltet. Die Ausstellung hatte sich von einer Hausmesse zu einem Branchen event entwickelt, für das die Räumlichkeiten in Hennef nicht mehr ausreichten. Seit 2003 trifft man sich in Münster. Die letzte Messe 2007 mit fast 5.000 Besuchern und rund 300 Ausstellern hatte die Schwerpunkte: Kraftstoff und Fahrbahn geschäft, Shop und Convenience, gewerbliche Autowäsche, Kfz-Service und Werkstattgeschäft, Dienstleistungen. Informationen unter www.tankstellenmesse.de oder telefonisch bei der eft 0228-91029-0. Energie Informationsdienst 06/08 Preise / Impressum $/Euro $/Euro $/b$/b Rohöl 100,00 Rohöl Impressum Eurofixing Eurofixing 1,5000 95,00 1,4800 90,00 1,4600 85,00 1,4400 80,00 1,4200 75,00 1,4000 70,00 1,3800 Energie Informationsdienst 13. Nov 13. 27. 11. 25. 8. 22. Nov Nov Dez Dez Jan Jan Brent Frontmonat OMR low Quelle: OMR, Brent Frontmonat low 27. Nov 11. Dez 25. Dez 8. Jan Quelle: OMR 22. Jan Quelle: OMR Energie Informationsdienst GmbH (EID) - Verlag und Redaktion Bugenhagenstraße 5 D-20095 Hamburg Tel.: 040 / 30 37 350 Fax: 040 / 30 37 35 35 e-mail: [email protected] Internet: http: // www.eid.de Herausgeber: Cent/l Cent/l Heino Elfert und Heinz Jürgen Schürmann Euro/ Euro/MWh Strom MWh Strom Eurosuper Eurosuper 148,0 Geschäftsführung: 65,00 Sabine Buckley 63,00 144,0 Verlagsleitung: 61,00 140,0 136,0 59,00 Ulrike Endert 57,00 Redaktion: 55,00 132,0 Rainer Wiek (verantwortlich) Imke Herzog Carola Plesch 53,00 128,0 18. 1. 15. 29. 13. 27. 10. 24. Okt Nov Nov Nov Dez Dez Jan Jan EID-EigenerhebungEID-Eigenerhebung Bundesdurchschnitt von vier A-Gesellschaften Dr. Franz X. Scharinger, München Thomas Ukert, Hamburg EEX Frontjahr base Euro/EUA EU-Emissionsberechtigungen berechtigungen Diesel Erscheinungsweise wöchentlich Jahresabonnement: 745,80 Euro inkl. Versand zzgl. 7% MwSt. Auslandsabonnement: 809,00 Euro inkl. Versand Für EU-Länder zzgl. MwSt. Einzelheft: 16,25 Euro zzgl. Versand 1,0 130,0 125,0 120,0 0,5 115,0 110,0 105,0 100,0 0,0 11. 25. 8. 22. 6. 20. 3. 17. 31. Okt Okt Nov Nov Dez Dez Jan Jan Jan 6. Nov Quelle: EID Quelle: EID Euro/100 lHeizöl leicht Heizöl leicht Euro/100 l Premiumqualität Premium-Qualität 27 . S 11 ep .O 25 kt .O 8. kt N 22 ov .N o 6. v D 20 ez .D e 3. z J 17 an .J 31 an .J an 76,00 74,00 72,00 70,00 68,00 66,00 64,00 62,00 60,00 58,00 56,00 Quelle: EID EID-Eigenerhebung Eigenerhebung Durchschnitt 1414 Städte - Durchschnitt Städte Energie Informationsdienst 06/08 20. Nov 4. Dez 18. Dez 1. Jan 15. Jan Quelle: EEX Therm Bacton/Zeebrügge Bacton/Zeebrügge 60,00 50,00 40,00 Abonnementskündigungen sind nur mit einer Frist von 21 Tagen zum Ende des berechneten Bezugszeitraums möglich. Im Falle höherer Gewalt besteht kein Belieferungs- oder Entschädigungsanspruch. Copyright: Energie Informationsdienst GmbH (EID) Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fällt insbesondere auch die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in die elektronischen Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Druck: 30,00 20,00 10,00 29. Jan Quelle: EEX Pence/ Pence/Therm Erdgas-Spotnotierungen Erdgas-Spotnotierungen Anzeigen: Heike Sauer Tel.: 040 / 30 37 35 13 e-mail: [email protected] EU-Emissions- Euro/ EUA Diesel 135,0 Freie Mitarbeiter: Quelle: EEX, Frontjahr base Bundesdurchschnitt von vier A-Gesellschaften Cent/l Cent/l 49,00 5. O 19 kt .O k 2. t N 16 ov .N 30 ov .N 14 ov .D 28 ez .D 11 ez .J a 25 n .J an 51,00 124,0 Zeebrügge Bacton / NBP 11. 26. 10. 25. 10. 25. 9. 24. Okt Okt Nov Nov Dez Dez Jan Jan Brendes & Langhans GmbH Stormarnstraße 25 22844 Norderstedt Tel.: 040 / 525 00 30 Quelle: Financial Times / Petroleum Argus Quelle: Financial Times/Petroleum Argus 47 48 Energie Informationsdienst 06/08