die humane gesellschaft - Junge Union Baden
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die humane gesellschaft DAS JUNGE POLITMAGAZIN FÜR BADEN WÜRTTEMBERG MITGLIEDERZEITSCHRIFT DER JUNGEN UNION 2005.2 Interview mit Günther H. Oettinger Straßburger Erklärung www.ju-bw.de Interview mit Volker Kauder Bundestagswahl 2005 Unsere Kandidaten Junge Union Baden-Württemberg START Inhalt Start Termine Editorial / Vorwort 2 2 3 CDU Bund Mitgliederoffener CDU Bundesparteitag in Dortmund JU Land Schlusskundgebung zur Bundestagswahl mit Stefan Mappus MdL, Vorsitzender der CDU Landtagsfraktion Bundestagswahl CDU Landesvorstand in Stuttgart Südwestkonferenz mit den Landesverbänden Saarland und Rheinland Pfalz in Germersheim Bezirksausschuss September 15. 19.00 Uhr 4 4 hg informiert hg exklusiv: Günther H. Oettinger I Neue Ära in Baden-Württtemberg III Der General-Interview mitVolker Kauder IV Die Vertrauensfrage Der komplizierte Weg zu Neuwahlen V Unsere Bundestagskandidaten VI NRW wählte den Wechsel! VI Habemus papam - und jetzt? VII Am Nabel der Welt VIII Landauf /Landab Bezirkstag der JU Nord-Württemberg Bezirkstag der JU WürttembergHohenzollern Vier Menschen das Leben gerettet Junge Union sieht ihr Geld wachsen RCDS macht Hochschulpolitik Eindrücke August 28. Aus dem Landesverband Straßburger Erklärung Mitgliederoffener Landesausschuss in Straßburg Zuckerbrot und Peitsche Landesausschuss TERMINE 2005 18. 19. 23.-25. CDU Land JU Land 29. JU Bezirk NB Oktober 01. 06-09. 10. 14. 14./15. 15./16. 21.-23. 22.-23. 16.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr JU Bezirk NW JU Bezirk SB CDU Land JU Land JU Bezirk NB Schüler Union JU Bund JU Bezirk NW 5 5 5 6 6 7 Volksfestbesuch mit Ministerpräsident Günther H. Oettinger MdL Brüsselfahrt Bezirksverband CDU Landesvorstand in Stuttgart Landesvorstand Bezirkstag in Mannheim Landestag der Schüler Union Deutschlandtag in Augsburg Wahlkampfrhetorikseminar zur Vorbereitung Landtagswahl in Stuttgart November 07. – 11. 18. 19.30 Uhr 19.-20. 10.00 Uhr 25.-26. 28. 10.30 Uhr JU Bezirk SB/SU/RCDS Studientage gemeinsam mit Schüler Union und RCDS JU Land Landesvorstand in Ravensburg JU Land Landestag mit Neuwahl des Landesvorstandes in Ravensburg JU Land Klausur des neugewählten Landesvorstandes CDU Land CDU Landesvorstand in Stuttgart Die letzte Seite Redaktionstermine 8 Impressum Herausgeber: Landesverband der Jungen Union Baden-Württemberg, Hasenbergstraße 49b, 70176 Stuttgart Tel. 0711-66 90 4-53, Fax 0711-66 90 4-45, eMail: [email protected] Chefredaktion: Daniela Schmauks Redaktion: Adrian Ahlers, Nina Bender, Philipp Kordowich, Tobias Schumacher Chef vom Dienst: Swen Menzel Anzeigen: Andreas Züfle Zuschriften: eMail: [email protected] Layout und Satz: werbeArt GmbH& Co. 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Für JU-Mitglieder ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. 2 UNSER L ANDESVORSITZENDER MIT STEFAN TEUFEL, K ANDIDAT ZUR L ANDTAGSUNION BADEN-WÜRTTTEMBERG. WAHL 2006 DER JUNGEN humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG EDITORIAL LIEBE FREUNDE, eigentlich sollte es ein ruhiger Sommer werden. Ganz gelassen hätten wir uns auf die Landtagswahl im Frühjahr 2006 vorbereitet, uns vor der Sommerpause noch in die Energiepolitik gestürzt und ein wahlkampffreies Jahr verleben können... Aber dann kam alles ganz anders - und nun verbringen wir den Sommer an Info-Ständen und verteilen Flyer. Zugegebenermaßen wurde auch die hg-Redaktion von den Ereignissen überrascht und stand nun vor der schwierigen Aufgabe, das Material für zwei Ausgaben hektisch und verkürzt in eine zusammenzufassen. Daher werden die neuen Gesichter des Landeskabinetts nur sehr kurz vorgestellt. Auf eine ausführliche Berichterstattung von der Papstwahl wollten wir allerdings nicht verzichten, schließlich ist nicht damit zu rechnen, dass im nächsten Frühjahr schon wieder ein neuer Papst gewählt wird. Volker Kauder und unser Ministerpräsident Günther Oettinger standen für Interviews zur Verfügung, außerdem berichten wir über die Wahl in NRW und stellen die JU-Bundestagskandidaten im Land vor. Vielleicht findet Ihr trotz Wahlkampf-Stress noch ein bisschen Zeit, die hg durchzublättern – es lohnt sich bestimmt! Viel Erfolg in den nächsten Wochen auf der Straße und natürlich viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Eure V O R W O R T Liebe Freunde, die Entscheidung ist gefallen – am 18. September findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Für uns als Junge Union Baden-Württemberg bedeutet das eine heiße, spannende und anstrengende „Sommerpause“. Aber eins ist auch klar: So lohnenswert wie jetzt war unser Engagement noch nie. Denn wir haben es in der Hand, den so dringend notwendigen Wechsel in Deutschland herbeizuführen. Von der rot-grünen Chaos-Regierung, die sieben Jahre ohne Konzept und Richtung regiert hat, hin zu einer CDU-geführten Bundesregierung mit klarer Perspektive und besten Chancen, unser Land wieder voranzubringen. Jetzt müssen wir die Chance nutzen! Manche von uns haben sich den Sommer 2005 sicherlich vor einigen Wochen noch anders vorgestellt. In Ruhe und Gelassenheit wollten wir das Superwahljahr 2006 mit der Landtagswahl im März und der Bundestagswahl im September vorbereiten. Doch daraus wird nun nichts. Wir stehen vor der Herausforderung, innerhalb von weniger als drei Monaten die Wahl am 18. September zu organisieren und den Menschen unsere Ideen und unsere Politik zu vermitteln. Als Vorsitzender der Jungen Union Baden-Würt- humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG temberg bin ich jedoch überzeugt davon, dass wir es schaffen werden. Denn als größte Jugendorganisation im Land sind wir flexibel und hoch motiviert. Und das können wir auch sein. Wir haben mit Angela Merkel eine ausgezeichnete Kanzlerkandidatin im Bund und mit Wolfgang Schäuble, Volker Kauder und Annette Schavan ein baden-württembergisches Trio, das für Kompetenz und Zielstrebigkeit steht. Dabei vertrauen wir vor allem Volker Kauder, dem es als CDU-Generalsekretär gelungen ist, die Geschlossenheit in der Union wiederherzustellen und der nun die Verantwortung für einen modernen Wahlkampf trägt. Wir haben ein Regierungsprogramm mit den zentralen Forderungen „Vorfahrt für Arbeit“ und „Vorfahrt für Familien“, das Maßstäbe setzt. Unsere Aufgabe ist es, den Menschen klar zu machen, dass Deutschland den Wechsel braucht, um eine bessere Zukunft zu haben. Und dies kann nur mit der Union geschehen. Und: Wir haben JU-Kandidaten für den Bundestag. Mit Olav Gutting, Conny Mayer, Andreas Jung und mir besteht die Chance, frische Ideen und die Mei- nung der jungen Generation ins Parlament zu tragen. Viele weitere JU´ler wurden auf die Landesliste der CDU gewählt und tragen ihren Teil zu einem großen Erfolg für uns als Junge Union bei. Liebe Freunde, sechs intensive und unglaublich spannende Wochen stehen uns bevor. Wir müssen kämpfen bis zur letzten Minute, denn es wird nicht einfach. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass sich die Mühe vor Ort in den Orts- und Kreisverbänden, an Marktständen und bei Sommer- und Kneipen-Touren, bei Dorffesten und vor Werkstoren lohnt. Lasst uns gemeinsam in diesen Wahlkampf ziehen und gerade auch die jungen Menschen in unserem Land von unseren Zielen zu begeistern. Ich freue mich darauf. Packen wir es an! Euer 3 AUS DEM LANDESVERBAND Straßburger Erklärung Mitgliederoffener Landesausschuss in Straßburg EUROPA BRAUCHT EINE DENKPAUSE JU-LANDESAUSSCHUSS DISKUTIERT MIT EUAUSSENKOMMISSARIN FERRERO-WALDNER „STRAßBURGER ERKLÄRUNG“ ZUR EUNACHBARSCHAFTSPOLITIK: VORLÄUFIGER STOPP FÜR WEITERE EU-BEITRITTE Unter dem Eindruck der Ablehnung der EU-Verfassung in Frankreich und den Niederlanden diskutierten Anfang Juni über 80 Mitglieder der Jungen Union im Europaparlament in Straßburg über die Perspektiven der europäischen Aussen- und Nachbarschaftspolitik. Im Mit- telpunkt des Gesprächs mit der aus Österreich stammenden EU-Außenkommissarin Dr. Benita Ferrero-Waldner stand dabei die Frage nach der Fortentwicklung der Beziehungen der Europäischen Union zu ihren Nachbarstaaten. Ein „weiter so“ auf dem Weg zu einer immer umfassenderen Erweiterung und Integration kann es dabei, sowohl nach Meinung Ferrero-Waldners, als auch nach Auffassung der Jungen Union, nicht geben. Vielmehr gelte es nun, die Sorgen der Bürger in den Staaten der EU ernst zu nehmen und Europa eine Denkpause zu verordnen. Die Entwicklungsperspektiven der EU hängen dabei von den Antworten auf zwei zentrale Fragen ab. Erstens muss geklärt werden, welche Vision Europa im Inneren verfolgt. Denkbar ist dabei ein bunter Strauß an Möglichkeiten, der von einem vor allem ökonomisch geprägten Staatenbund bis hin zur Idee eines europäischen Bundesstaats reicht. Weder in den Hauptsstädten der Mitgliedsstaaten, noch in unserer Partei ist hierbei jedoch eine klare und von den Bürgern akzeptierte Konzeption zu erkennen. Die dennoch immer weiter 4 tet, die Landtagswahl 2006 zu organisieren. Doch dann kam alles anders. Durch die vorgezogene Neuwahl des Bundestags befindet sich Strobl plötzlich mitten im Wahlkampf. vorangetriebene Integration und staatliche Erweiterung Europas wirkt daher bisweilen konzeptionslos und geradezu willkürlich. Erst aus einer klaren Zukunftsperspektive lässt sich dann eine schlüssige Antwort auf die zweite Frage finden. Welche Staaten passen zur Europäischen Union? Ein hohes Integrationsniveau erfordert dabei mehr Gemeinsamkeiten als lediglich ökonomische Stabilität. Die Achtung gemeinsamer Werte auf der Basis der christlich-abendländischen Tradition Europas wird vielmehr zu einer zweiten Schlüsselqualifikation für alle möglichen Beitrittskandidaten. Die „Straßburger Erklärung“ tritt deshalb konsequenterweise für einen Stopp weiterer Aufnahmen in die EU ein. Erst wenn Europa seine inneren Reformen von der Verfassung bis zur Finanzplanung gemeistert hat, besitzt es die Kraft, weitere Staaten zu integrieren. Die Kopenhagener Kriterien, die beispielsweise wirtschaftliche und politische Stabilität sowie die Garantie der Rechtsstaatlichkeit als Aufnahmevoraussetzungen umfassen, müssen ferner um Aspekte eines gemeinsamen Wertefundaments und der kulturellen Integrationsfähigkeit ergänzt werden. Die „Straßbuger Erklärung“ findet Ihr im Internet unter www.ju-bw.de Zuckerbrot und Peitsche Neuer CDU-Generalsekretär Thomas Strobl beim JU-Landesausschuss Viel zu tun hat er derzeit mit Sicherheit – der neue Generalsekretär der CDU Baden-Württembergs, Thomas Strobl MdB. Im April auf dem CDU-Parteitag in Ulm war er mit dem Auftrag gestar- Der Besuch des Landesausschusses der JU war seine erste offizielle Veranstaltung als Generalsekretär, wie er sagte. „Ich fühle mich der JU besonders verbunden“, so Strobl, der in früheren Zeiten einmal unter Günther Oettinger als JU-Landespressesprecher diente. Der heutige JU-Landeschef Thomas Bareiß griff dies natürlich gerne auf und überreichte Strobl zum Abschied einen Geschenkkorb, der es in sich hatte. „Zucker-Brot für die Junge Union, und eine Peitsche für alle anderen“, so Bareiß unter dem zustimmenden Gelächter der rund 50 JU´ler. Zuvor hatte Strobl seine Ziele und Ideen erläutert. „Ich möchte bis zur Bundestagswahl vor allem die aktuellen Themen Arbeitsmarkt, Steuern und Gesundheit voranbringen“, so sein Plan. Dabei appellierte er dazu, den Menschen ehrlich und offen gegenüber zu treten: „Wir müssen ihnen jetzt die Wahrheit sagen“. Die JU ermunterte der neue Generalsekretär dazu, die CDU weiterhin inhaltlich zu begleiten. „Wir müssen miteinander im Gespräch bleiben, gerade auch bei den Themen, die die junge Generation betreffen“, blickte Strobl voraus. Und: „Bis zur Wahl brauchen wir absolute Geschlossenheit“. Danach beginne die schwierige Aufgabe, die Probleme in unserem Land anzupacken. Die Junge Union ist dazu bereit. humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG HG INFORMIERT INFORMIERT Informationsdienst der Jungen Union Baden-Württemberg AUSGABE 2005.2 hg-exklusiv: Günther H. Oettinger Auf dem letzten Landestag wurde er von der Jungen Union mit standing ovations begrüßt, seit wenigen Monaten ist er in Amt und Würden. Unser neuer Ministerpräsident Günther H. Oettinger stellt sich hier den Fragen der hg-Chefredakteurin Daniela Schmauks. Die wahrscheinliche Bundestagswahl naht, JU und CDU fiebern dem Wahlkampf entgegen und eilen von Termin zu Termin. Wie sehen Sie mögliche Auswirkungen der vorgezogenen Wahl auf unsere Landtagswahl im Frühjahr? Werden die Chancen der CDU gemindert oder kämpfen wir – vielleicht beseelt von einem Erfolg im Bund – umso zuversichtlicher weiter? Ich glaube nicht, dass die vorgezogene Bundestagswahl negative Auswirkungen auf die Landtagswahl in BadenWürttemberg hat. Das Wichtigste ist, dass wir den Menschen die Wahrheit sagen. Wir müssen klar aussprechen, wo Deutschland nach sieben Jahren RotGrün steht und welche Reformen und Einschnitte jetzt erforderlich sind. Natürlich sind diese Schritte unbequem, zum Teil sicher auch schmerzhaft. Aber wenn es uns gelingt, deutlich zu machen, dass wir diese Reformen brauchen, um Deutschland endlich wieder voran zu bringen und dass letztlich alle davon profitieren werden, dann werden die Wählerinnen und Wähler uns auch bei der Landtagswahl das Vertrauen schenken. Die JU Baden-Württemberg wird auf ihrem Landestag im November ein Positionspapier zum Thema Energiepolitik verabschieden. Sie bekennen sich in ihrem Regierungsprogramm zum Energiemix und zu erneuerbaren Energien, wobei Sie die Geothermie zum Förderschwerpunkt ausrufen. Wäre es angesichts der fehlenden Erfahrung mit Tiefen-Geothermie und der Ungewißheit über deren wirtschaftliche Nutzbarkeit humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG nicht sinnvoller, die Tiefen-Geothermie zunächst weiter zu erforschen und andere regenerative Energien während dieser Zeit intensiver zu fördern? Die Geothermie ist von den regenerativen Energieträgern in Baden-Württemberg die einzige, die bislang praktisch noch nicht genutzt wird. Sie ist aber eine nahezu unerschöpfliche, umweltschonende und kostengünstig nutzbare Primärenergie. Aus der Geothermie lässt sich zu jeder Tages- und Jahreszeit und unabhängig von der Witterung Energie gewinnen. Das ist ihr großer Vorteil gegenüber Wind- oder Sonnenenergie. Deshalb hat die Landesregierung beschlossen, sowohl die flache als auch die tiefe Geothermie zu fördern. Das wesentliche Problem der tiefen geothermischen Energienutzung liegt vor allem im Bohrrisiko. Die Kosten pro Bohrung auf 3 bis 4 km Tiefe betragen ca. 4 bis 5 Mio. €. Geothermiekraftwerke selbst sind Stand der Technik. Um die Ausgangssituation bei der tiefen Geothermie zu verbessern, brauchen wir nicht in erster Linie zusätzliche Forschungsanstrengungen, sondern wir müssen die wirtschaftlichen Risiken für die Bohrungen mindern. Könnten Sie sich ein Engagement der Landesregierung zugunsten eines Aufwindkraftwerks (von Jörg Schlaich, hginformiert berichtete in der Ausgabe 3/04, Anm.d.Red.) vorstellen? Mit Engagement sind hier nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Konferenzen, Unterstützung durch PR und Kontaktaufnahme zu möglichen Standorten gemeint. Bei dem von dem Stuttgarter Bauingenieur Prof. Dr. Jörg Schlaich, einem international anerkannten Experten für Konstruktion und Brückenbau, entwickelten Aufwindkraftwerk wird nach dem Gewächshausprinzip unter einem großen Glasdach Luft erwärmt und ei- nem in der Mitte des Daches stehenden Kamin direkt zugeführt. Dadurch entsteht darin ein Aufwind, der über Windturbinen am Fuß des Kamins in Elektrizität umgewandelt werden kann. Die Technik des Aufwindkraftwerks wurde von Herrn Prof. Schlaich in den 1980er Jahren mit Mitteln des Bundesministeriums für Forschung und Technologie entwickelt. Für den Bau einer Experimental-Anlage in Spanien wurden 14,9 Mio. DM Fördermittel aufgewendet. Nach sieben Jahren Experimentierphase, zwei Jahren Dauerbetrieb und einer Studie zur Übertragbarkeit der Technik auf Anlagen größerer Leistungen kann davon ausgegangen werden, dass Anlagen von 100 MW technisch ohne weiteres realisierbar sind. Prof. Schlaich hat in den letzten Jahren mehrere Anläufe zur Realisierung eines kommerziellen Aufwindkraftwerks unternommen. Die Landesregierung hat ihn dabei maßgeblich unterstützt. Obwohl Prof. Schlaich – auch mit Unterstützung der Landesregierung – eine Reihe von Gesprächen im In- und Ausland geführt hat, scheiterten alle Versuche zum Bau eines großen Aufwindkraftwerks bisher an der fehlenden Bereitschaft möglicher Investoren, die im Vergleich zu einem modernen Kraftwerk, das mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, etwa dreimal höheren Baukosten aufzubringen. Ohne einen I HG INFORMIERT solchen Investor ist das Projekt aber zum Scheitern verurteilt. Die Projektgruppe der JU, die das Energie-Papier erarbeitet hat, tritt für eine Erhöhung des Anteils der Windenergie am Energiemix ein, lehnt aber Steuersparmodelle hier ab und möchte Förderungen beschränken. Halten Sie die Windenergie nach wie vor für besonders förderungswürdig? Die Erhöhung des Anteils der Windenergie am Energiemix wirft gravierende Probleme auf: Wegen der großen Schwankungen bei der Einspeisung von Strom aus Windkraftwerken ist eine Steigerung der Windstromeinspeisung kaum möglich. Deshalb muss der Vorrang der Windenergieeinspeisung im EEG dringend zugunsten einer stabilen Netzführung relativiert werden. Ein weiteres Problem ist die Einschränkung des Windenergiepotenzials: Weil der Wind weht wann er will, ist eine Versorgung mit Windstrom rund um die Uhr nicht möglich. Wegen dieser Windschwankungen wird zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit eine so genannte Regelreserve benötigt, also herkömmliche Kraftwerke, die im Windmangelfall einspringen und den benötigten Strom produzieren. Diese Reserve muss - vor allem wenn die Ausbaupläne der Bundesregierung realisiert werden - zunehmend durch im Mittellastbereich arbeitende Kraftwerke oder sogar Grundlastkraftwerke übernommen werden, um Netzüberlastungen oder -zusammenbrüche zu vermeiden. Für die Bereitstellung dieser Regelreserve entstehen neben der Einspeisungsvergütung nach dem EEG weitere Kosten, für die im Endeffekt auch der Stromkunde aufkommen muss. Vor diesem Hintergrund sollte bei der Windenergie geprüft werden, ob die derzeitige Förderung noch berechtigt ist. Andreas Renner, Stefan Mappus, Tanja Gönner – und nicht zu vergessen Sie selbst - sind vielen von uns noch als aktive JU’ler bekannt und engagieren sich nun an verantwortlicher Stelle, geben die Politik im Land vor. Wie beurteilen Sie angesichts dessen die Einflussmöglichkeiten der Jungen Union? Wenn unsere „eigenen Leute“ ganz oben sitzen, haben wir dann nur noch die Möglichkeit, auf Schmusekurs mit der CDU zu gehen? II Die JU stand in der Vergangenheit nicht für einen „Schmusekurs“, sondern sie hat eigenständig, kritisch und selbstbewusst ihre eigenen Positionen formuliert und die Themen und Anliegen der jungen Generation in die Mutterpartei hineingetragen. Daran sollte sich auch in Zukunft nichts ändern. Braucht die CDU Baden-Württemberg mehr Anstoß durch die JU? Müssen wir wieder frecher werden? Schön, dass ihr mich danach fragt. Aber zumindest den zweiten Teil der Frage solltet ihr euch bitteschön selbst beantworten. Was die Notwendigkeit von „Anstößen“ angeht, kann ich nur mit einem klaren „Ja“ antworten. Die JU war immer der innerparteiliche Reformmotor der Union. Diese Impulse haben unserer Partei in der Regel gut getan. Zum Abschluss noch eine Frage, die mir aus der Schülerunion mit auf den Weg gegeben wurde: Halten Sie Ihre Forderung nach einer Schuluniform in BadenWürttemberg noch immer aufrecht? Die Forderung nach Schulkleidung - Uniform wäre der falsche Begriff -, wie es sie in vielen anderen Ländern gibt, war für mich nie ein Selbstzweck. Vielmehr ging es mir bei diesem Vorschlag vor allem darum, den Konsum- und Markendruck auf den Schulhöfen zu reduzieren. Ich halte nichts davon, wenn in unseren Schulen ein Wettbewerb losbricht, wer die teuersten Markenklamotten und die neuesten Turnschuhe trägt. Eine solche Konkurrenz verschlingt nicht nur sehr viel Geld, sondern er nährt zumindest bei labilen Kindern und Jugendlichen auch den Irrglauben, dass der Wert ihrer Persönlichkeit sich aus ihrem Outfit ergibt. Zudem kann es auch dazu kommen, dass Kinder, deren Familien sich diesen Wettlauf nicht leisten können, ausgegrenzt werden. Ich bin der Meinung, dass Schulkleidung dazu beitragen könnte, diese negativen Erscheinungen zu vermeiden. Außerdem stärken sie das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl in den einzelnen Schulen. Herzlichen Dank, Herr Oettinger. MATTHIAS WISSMANN, GÜNTHER H. OETTINGER UNION. UND ANDREAS ERLEKE ZU ZEITEN DER JUNGEN Ministerpräsident Günther H. Oettinger Seit 21. April 2005 ist Günther H. Oettinger Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Geboren am 15. Oktober 1953 in Stuttgart, evangelisch, verheiratet, 1 Kind Volksschule in Ditzingen, Gymnasium und Abitur in Korntal Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft in Tübingen Seit 1984 Rechtsanwalt Landesvorsitzender der Jungen Union Baden-Württtemberg von 1983 -1989 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg seit 1984 Fraktionsvorsitzender der CDU-Landtagsfraktion von Baden-Württtemberg von 1991 - 2005 humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG HG INFORMIERT Neue Ära in Baden-Württemberg Vorstellung des neuen Landeskabinetts Andreas Renner Peter Hauk Thomas Strobl Am 27.4.2005 legte Andreas Renner, 45, seinen Amtseid ab – als neuer Arbeits- und Sozialminister. 1987 wurde der Stockacher (Kreis Konstanz) JU-Bezirksvorsitzender und 1989 Landesvorsitzender der Jungen Union Baden-Württemberg. Auch im CDU-Landesvorstand ist er seit 1986; seit 1992 gehört er dem CDU-Bundesvorstand an. Fast zwölf Jahre lang war Renner Oberbürgermeister von Singen (45.000 Einwohner). Aus dieser Zeit stammt auch seine Lieblings-Freizeitbeschäftigung: auf dem Hohentwiel joggen und ab und zu einen Halbmarathon laufen. Neuen Schwung will er in die Familienpolitik bringen; für Schlagzeilen hat er bereits mit der Übernahme der Schirmherrschaft für den Christopher Street Day gesorgt. Neuer Minister für Ernährung und Ländlichen Raum ist der 35-jährige Peter Hauk aus Walldürn. Nach seinem Studium der Forstwissenschaft in Freiburg arbeitete Hauk in verschiedenen Positionen der Forstverwaltung und wurde 2002 Leiter des Staatlichen Forstamtes Adelsheim. Seine politische Karriere begann er in der Jungen Union: Nach Orts- und Kreisvorsitz kam er 1987 in den Bezirksvorstand, 1991 in den JU-Landesvorstand. Hauk ist Mitglied im Vorstand der CDU Neckar-Odenwald und des CDU-Bezirksvorstands Nordbaden. Seit 1993 ist er stellvertretender Bezirksvorsitzender. Er ist zudem Vorsitzender der KPV Nordbaden. 1992 wurde Hauk in den Landtag gewählt und im Jahre 1998 zum stv. Fraktionsvorsitzenden in den Geschäftsbereichen Umwelt/Verkehr und Ländlicher Raum/Landwirtschaft. Der zweifache Familienvater betätigt sich in seiner Freizeit als ehrenamtlicher Organist. Seit Ende April ist Thomas Strobl, 35, neuer Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg. Damit gehört er zwar nicht dem Kabinett an, wir fanden aber, dass wir den „Neuen“ in dieser Position auch vorstellen sollten. Nach seinem 2. juristischen Staatsexamen wurde er Parlamentarischer Berater im Landtag, seit 1996 ist er selbständiger Rechtsanwalt in Heilbronn. Auf eine erfolgreiche JU-Karriere folgten u.a. 1989 die Wahl in den Gemeinderat von Heilbronn und 1998 die Wahl in den Bundestag. Dort ist er Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Innenausschuss. (Verheiratet ist Thomas Strobl übrigens auch – und zwar mit einer ehemaligen Geschäftsführerin der JU Südbaden!) EHEMALIGER LANDESVORSTAND DER JU MIT EINIGEN BEKANNTEN GESICHTERN... humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG STROBL UND OETTINGER ALS LANDESPRESSESPRECHER UND LANDESVORSITZENDER DER JU BADEN-WÜRTTEMBERG. III HG INFORMIERT Der General Interview mit Volker Kauder Seit sieben Monaten ist Volker Kauder Generalsekretär der CDU Deutschlands. Gestartet war er mit dem Auftrag, die Bundestagswahl 2006 vorzubereiten. Doch dann ging alles ganz schnell. Nun hat Kauder innerhalb weniger Wochen das „Regierungsprogramm“ der Union erstellt und steckt mittendrin in den Wahlkampfvorbereitungen. Am 12. Juli, einen Tag nach der Präsentation des mit Spannung erwarteten Programms von CDU und CSU sprach die hg mit dem „General“. Lieber Herr Kauder, der Kanzler hat im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt, und er hat sie erwartungsgemäß verloren. Welche Gedanken gehen Ihnen derzeit vor allem durch den Kopf? Dass dieses Land wieder eine stabile Regierung braucht, die die vielen Probleme, die wir in Deutschland haben, endlich anpackt. Und zu Schröder kann ich nur sagen: Ein Kanzler, der sich selbst nicht traut, dem trauen auch die Menschen nicht mehr. Die verlorene Vertrauensfrage steht für das Scheitern der SPD. Die Kernfrage in diesen Wochen ist doch: Was müssen wir tun, damit es mit Deutschland wieder aufwärts geht? Am 11. Juli haben CDU und CSU mit ihrem gemeinsamen Regierungsprogramm darauf die Antwort gegeben. Der SPD-Regierung wurde in den letzten Monaten vorgeworfen, sie habe die notwendigen Reformen nur halbherzig angepackt und Stückwerk hinterlassen. Wo sehen Sie die größten Versäumnisse der letzten Jahre? Rot-Grün hat das Land in die Krise manövriert. Ich nenne nur vier Zahlen: 1 Million Kinder in der Sozialhilfe, 5 Millionen Arbeitslose, 40.000 Firmenpleiten pro Jahr und 890 Milliarden Schulden des Bundes. Die rot-grüne Bundesregierung hat durch leere Versprechungen vor allem das Vertrauen der Menschen in die Politik zerstört. Das müssen wir jetzt wiedergewinnen. Warum sollen die Menschen in dieser Situation der CDU vertrauen? Unser Regierungsprogramm sagt ganz genau, für welche Ziele, welche Grundwerte und welche Haltung unsere Politik IV steht. Wir sagen ganz konkret, was wir nach einer gewonnen Wahl machen werden. Da wird nichts weggelassen oder beschönigt. Nach sieben Jahren Rot-Grün sind es die Menschen satt, belogen zu werden. Wir machen daher von Anfang an klar: Das Wort einer Bundeskanzlerin muss gelten. Und das wird es. Kritisch nachgefragt: Aktuell hat die CDU kein wirkliches Konzept bei der Pflegeversicherung, die Gesundheitsprämie wirft noch zahlreiche Fragen auf. Glauben Sie, dass es in der Kürze der Zeit überhaupt möglich sein wird, den Menschen unsere Ideen erfolgreich zu vermitteln? Ich glaube schon. Wir werden uns hierbei aber besonders anstrengen müssen. Jede Reform muss den Menschen vor allem erklärt und vermittelt werden. Das gilt erst Recht, wenn es sich um Strukturveränderungen handelt. Das hat die SPD in den letzten Jahren nicht geschafft. Deshalb hat sie die Menschen nicht erreicht. Mit der solidarischen Gesundheitsprämie leiten wir die längst überfällige Reform der gesetzlichen Krankenversicherung ein: Jeder zahlt eine Prämie für seinen Arbeitnehmerbeitrag. Niemand zahlt mehr als 7 Prozent seines Einkommens. Die solidarische Leistung, die heute im gesetzlichen Ge- sundheitssystem erbracht wird – zum Beispiel für die Gesundheit der Kinder – wird in Zukunft aus Steuermitteln bezahlt. Damit werden alle Steuerzahler entsprechend ihrem Einkommen dazu beitragen und nicht nur die Beitragszahler: Große Einkommen zahlen viel, kleine Einkommen zahlen wenig. Um das notwendige Steueraufkommen sicherzustellen, wird die Union den Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer nicht so weit wie ursprünglich geplant absenken. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft Spitzenmedizin für alle zu sichern. Das geht nur, wenn die gesetzliche Krankenversicherung auf einem soliden Fundament steht. Für die Pflegeversicherung gilt, dass wir hier rechtzeitig Rücklagen anlegen müssen. Damit werden wir nicht weiter abwarten, sondern schon in dieser Legislaturperiode beginnen. Volker Kauder Geboren am 3. 9. 1949 in Sinsheim 1969 Abitur in Singen/Hohentwiel Bundeswehr in Immendingen und Sonthofen 1971-75 Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg; Tätigkeit an der Uni Freiburg; Stellvertretender Landrat im Kreis Tuttlingen Wahl in den Deutschen Bundestag im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen 1990 1966-84 Mitglied der JU 1969-73 Kreisvorsitzender der JU Konstanz 1973-76 ehrenamtlicher Geschäftsführer und Bezirksvorstandsmitglied der JU Südbaden 1975-91 Pressesprecher und Vorstandsmitglied der CDU Südbaden 1984-86 Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Tuttlingen 1985-99 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Tuttlingen 1991-2005 Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg 1998-2002 Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg im Deutschen Bundestag. 2002-05 1. Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag Seit Januar 2005 Generalsekretär der CDU Deutschlands humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG HG INFORMIERT Welche „große Linie“ verfolgt das Unions-Programm? Vielleicht auch welche Vision? Unser Regierungsprogramm hat vier Kernbotschaften: Klarheit und Verlässlichkeit, Arbeit und Wachstum, Zukunft für Familien und Kinder, Zuversicht und Chancen.. Worauf es im Augenblick am meisten ankommt, sind Arbeitsplätze. Deshalb werden wir jede Maßnahme daran messen, ob sie neue Arbeitsplätze schafft oder vorhandene sichert. Wir sagen: Sozial ist, was Arbeit schafft. Die Menschen sollen wieder mit Zuversicht in die Zukunft gehen können. Vor allem die junge Generation. Wir haben die Vision, dass die Politik wieder dazu beiträgt, Deutschlands Chancen zu erkennen und zu nutzen. Angenommen, die CDU/CSU gewinnt die Wahl am 18.09.2005. Wie sehen die ersten 100 Tage aus? Was wird sofort angepackt? Wir werden sehr schnell Maßnahmen einleiten mit dem Ziel, die Sozialabgaben zu senken und damit mehr Wachstum und Beschäftigung zu erreichen. Bereits zum 1.1.2006 senken wir den Beitragssatz in der Arbeitslosenversicherung um 2 Prozentpunkte von 6,5 % auf 4,5 %. Im Gegenzug erhöhen wir die Mehrwertsteuer ab 01.01.2006 um 2 Prozentpunkte von 16 % auf 18 % und führen strukturelle Veränderungen in der Bundesagentur für Arbeit mit entsprechenden Einsparungen durch. Schon zum 1.1.2006 werden wir auch erste steuerpolitische Maßnahmen ergreifen, um schnell Arbeit und Beschäftigung zu fördern. Die große Reform der Einkomme- und Körperschaftssteuer kommt dann zum 01.01.2007. Herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für die kommenden Wochen. Die Vertrauensfrage Der komplizierte Weg zu Neuwahlen Vor Gerhard Schröder haben zweimal deutsche Bundeskanzler die Vertrauensfrage nach Art. 68 des Grundgesetzes mit dem Ziel gestellt,den Bundestag aufzulösen und Neuwahlen herbeizuführen. 1972 erzwang der damalige Kanzler Willy Brandt damit eine vorzeitige Neuwahl des Bundestages, Anfang der 80er Jahre nutzte Helmut Kohl diese von vielen als verfassungsrechtlichen Schleichweg bezeichnete Möglichkeit, zu einer Auflösung des Parlamentes durch den Bundespräsidenten zu kommen. Der andere, verfassungsrechtlich wesentlich besser legitimierte, Weg wäre ein Rücktritt des Bundeskanzlers. Danach müsste der Bundes- tag entsprechend der Regelung des Grundgesetzes zunächst versuchen, mit absoluter Mehrheit einenneuen Regierungschef zu wählen. Sollte dies nicht gelingen, kann der Bundestag anschließend auch mit einfacher Mehrheit einen Kanzler wählen. Der Bundespräsident kann diesen dann ernennen oder den Bundestag auflösen und Neuwahlen ermöglichen. Aber auch Gerhard Schröder hat diese Variante ausgeschlagen und den selben Weg wie seine zwei Vorgänger gewählt und riskiert damit von anderen Verfassungsorganen gestoppt zu werden. Das Bundesverfassungsgericht hatte nämlich bei der Kontrolle der Vertrauensfrage von Helmut Kohl 1983 die politisch Handelnden zwar noch einmal gewähren lassen, weil die FDP nach dem Ausscheiden aus der bisherigen VON UWE WIEDMANN sozialliberalen Koalition ein problematischer Regierungspartner mit instabiler Mehrheit war. Zugleich hatten die Richter aber auch nachdrücklich erklärt, dass es nicht akzeptal sei, wenn sich das Parlament regelmäßig durch eine manipulierte Vertrauensfrage selbst auflösen würde. Um einen solchen Mißbrauch für die Zukunft auszuschließen, schlossen die Verfassungshüter in ihrer Entscheidung eine Parlamentsauflösung aus, wenn ein Kanzler, "dessen ausreichende Mehrheit im Bundestag außer Zweifel steht", versuchen würde, "sich zum geeignet erscheinenden Zeitpunkt die Vertrauensfrage negativ beantworten zu lassen mit dem Ziel, die Auflösung des Bundestages zu betreiben" bzw. wenn sich ein Bundeskanzler zur Begründung der Vertrauensfrage allein auf "besondere Schwierigkeiten der in der laufenden Wahlperiode sich stellenden Aufgaben" berufen würde. Speziell beim Vorgehen von Kanzler Schröder sehen hinter diesem Hintergrund viele Verfassungsrechtler diese Voraussetzungen als nicht gegeben an. Unabhängig von der Entscheidung des Bundespräsidenten und des Bundesverfassungsgerichtes täte also der Gesetzgeber gut daran, ohne aktuellen Anlass, in der kommenden Legislaturperiode ein Selbstauflösungsrechts des Bundestages mit einem entsprechend hohen Quorum im Grundgesetz zu verankern. teAM Zukunft Jetzt mitmachen! So erreichen Sie das teAM Zukunft: E-Mail: [email protected] www.team-zukunft.cdu.de Brief: teAM Zukunft, Kingelhöferstraße 8, 10785 Berlin Tel: 030-220 70 220 // Fax: 030-220 70 282 humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG Der Autor Das Interview führte Tobias Schumacher. Uwe Wiedmann, Student, ist Kreisvorsitzender der JU Heidenheim und stellvertretender Bezirksvorsitzender der JU NW Er ist verantwortlich für den „Scheibenwischer“, den Innenteil der hg der JU NW. V HG INFORMIERT Nordrhein-Westfalen wählte den Wechsel Unsere Bundestagskandidaten IN BADEN-WÜRTTEMBERG BEWERBEN SICH VIER KANDIDATEN IM JU-ALTER, ZUM TEIL NOCH AKTIV IN DER JUNGEN UNION, UM EINEN PLATZ IM DEUTSCHEN BUNDESTAG. SIE BRAUCHEN UNSERE UNTERSTÜTZUNG IM WAHLKAMPF – UND WIR SIND NATÜRLICH STOLZ DARAUF, DASS ES GLEICH VIER "VON UNS" GESCHAFFT HABEN, NOMINIERT ZU WERDEN. WIR WOLLEN SIE HIER GANZ KURZ VORSTELLEN: Thomas Bareiß (30), unser Landesvorsitzender, kandidiert im Wahlkreis 295, Zollernalb-Sigmaringen. Er ist seit 1999 Gemeinderat, seit der letzten Kommunalwahl auch Kreisrat. Olav Gutting (34), Rechtsanwalt aus Philippsburg, ist bereits seit 2002 Mitglied des Bundestags und kandidiert erneut im Wahlkreis 279, BruchsalSchwetzingen. Andreas Jung (30) ist Bezirksvorsitzender der JU Südbaden und arbeitet als Rechtsanwalt in Mannheim. Er kandidiert in seiner Heimat, im Kreis Konstanz, Wahlkreis 288. Conny Mayer (33) aus Freudenstadt ist seit 2002 Mitglied im Bundestag und kandidiert im Wahlkreis 282, Freiburg. JU SCHORNDORF LIVE DABEI! Am Vorabend des Wahlsonntags stimmten wir uns in einigen Düsseldorfer Lokalitäten und Discotheken in der Altstadt auf das kommende Ereignis ein und können nur bestätigen: Ja, Düsseldorf hat wirklich die längste Theke der Welt! Nach einer Rheinschifffahrt und einem Hafenspaziergang am nächsten morgen mussten wir nur noch wenige Stunden bis zum Abend überbrücken. Der Generalsekretär der CDU NRW Hans-Joachim Reck MdL hatte uns zur Wahlparty in der Landesgeschäftsstelle der Union eingeladen. Der Wahlabend bot neben dem überraschend klaren Ergebnis auch reichlich Raum für intensive Gespräche, wie zum Beispiel mit dem Bundesvorsitzenden der Jungen Union Deutschlands Philipp Mißfelder oder dem zukünftigen Finanzminister Nordrhein-Westfalens, Dr. Helmut Linssen. Berauscht vom tollen Wahlergebnis der CDU feierten wir dort mit den anderen Gästen bis weit nach Mitternacht. Bei den zahlreichen Live-Interviews die von der Wahlparty geschaltet wurden, konnten auch wir zuweilen Statements für TV, Radio und Zeitungen abgeben, womit wir gleichzeitig Werbung für die JU Schorndorf machen konnten. Insgesamt waren wir ein gern gesehener Botschafter der Jungen Union Baden-Württembergs. Allen Kandidaten viel Glück, wir drücken Euch die Daumen und unterstützen Euch, wo wir können!! Kandidaten der Jungen Union Baden-Württemberg auf der Landesliste zum 16. Deutschen Bundestag Platz Platz 15: Platz 16: Platz 20: Platz 21: Platz 27: Platz 28: Platz 30: Platz 33: Platz 34: Platz 36: VI Kandidat Dr. Conny Mayer MdB Nina Bender Tobias Schumacher Florian Unger Ralf Stefan Hübner Martin Weng Roman Baumgartner Uwe Held Martina Hurst Andreas Deuschle % 89,39% 89,89% 91,92% 91,50% 87,83% 90,05% 88,77% 88,54% 92,06% 90,00% Platz Platz 39: Platz 42: Platz 43: Platz 45: Platz 50: Platz 51: Platz 58: Platz 60: Platz 62: Platz 66: Kandidat Christian Gaiser Claudia Philipp-Schwöbel Michael Kolb Utam Das Joachim Limberger Björn Hannemann Martin Blacha Christian Laier Thomas Wagenblast Andreas Bernhart % 91,85% 93,49% 89,16% 87,12% 91,46% 92,59% 85,89% 91,19% 88,10% 92,68% humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG HG INFORMIERT Habemus papam – und jetzt? „WIR SIND PAPST“ – mit dieser Schlagzeile wurde Deutschland am Tag nach der Papstwahl begrüßt. Vor zwei Monaten wurde der ehemalige Erzbischof von München-Freising, Joseph Kardinal Ratzinger, zu Papst Benedikt XVI. gewählt. Was werden wir vom neuen Papst erwarten können? Überraschenderweise hörte man nur wenig Kritik zu dieser Wahl. Vielmehr verbinden sich mit dem neuen Papst Hoffnungen auf frische Impulse für die Weltkirche und unsere Gesellschaft. Sind wir nicht alle von seiner Heiterkeit und Offenheit, die er in den letzten Wochen gezeigt hat, überrascht gewesen? Er ließ es sich auch nicht nehmen, bei der wöchentlichen Mittwochsaudienz am 15. Juni, einen Feuerwehrhelm der gastierenden Feuerwehr aufzusetzen und später mit einer kranken Schwester zu telefonieren, als ihm ein Handy gereicht wurde. Von Benedikt XVI. werden wir Antworten auf dringende Fragen erhalten – es werden nicht Antworten sein, die viele von uns hören wollen. Aber dennoch Antworten, die einige überraschen werden. So wird der jetzige Papst, mehr noch als sein Vorgänger Johannes Paul II., die moralischen Grundwerte unserer Lebensordnung einfordern und verteidigen. Er wird sich nicht moralischen Vor- humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG stellungen liberaler Aktivisten anschließen, nur um modern zu sein. Das hat er nicht nötig. Denn Benedikt XVI. ist authentisch. Im Unterschied zu vielen Politikern begegnet er uns nicht als Opportunist, sondern als jemand, der zu dem steht, woran er glaubt. Bezugnehmend auf das jüngste Referendum zur Embryonenforschung schreibt der italienische Corriere della Sera den festzustellenden Wertewandel zwar nicht der katholischen Kirche zu. Aber gerade der Papst genießt ein hohes Maß an Autorität, was wir deutlich wahrnehmen. Ein Jugendlicher brachte es auf den Punkt: „Der Papst ist wie meine Oma. Die sagt auch immer das gleiche, und ich mache es anders. Aber eigentlich weiß ich, dass sie recht hat“. Stehen wir also vor dem Trend: Nicht alles was modern und neu ist, ist gut und muss deswegen befürwortet werden? Ergebnisse der Jugendstudie 2004 lassen darauf schließen. So sehnen sich Jugendliche und junge Erwachsene zunehmend nach Geborgenheit, nach Vertrauen und Ehrlichkeit. Nicht von ungefähr steigt der Wille, eine Familie zu gründen, wenn auch die Umstände immer schwieriger werden. Zugleich wird sich Benedikt XVI. einer offenen Debatte nicht widersetzen. Als einer der exzellentesten Theologen der Gegenwart, was ein ausschlaggebender Grund für seine Wahl gewesen ist, verschließt er sich keiner Diskussion und sucht das Gespräch mit den Menschen. So ist es nicht verwunderlich, dass er mit Erzbischof William Levada von San Francisco einen Kenner der pluralistischen Gesellschaft als seinen Nachfolger an die Spitze der Glaubenskongregation gesetzt hat. Dieser ist kein erzkonservativer Supertheologe, er weiß jedoch, was katholisch ist und hatte während seiner Arbeit in der liberalsten Stadt der USA katholische Positionen zu vertreten. Er hat sie, zur Überraschung vieler, gegenüber Andersdenkenden verständlich und vor allem konsensfähig gemacht. Diese offenen und vor allem menschennahe Diskussionen werden wir Der Autor VON MARTIN NUMBERGER Martin Numberger, 22, KV Tuttlingen, studiert Rechtswissenschaften in München und ist Finanzreferent der CDU Denkingen. Ab Oktober wird er in Rom an der Universität „ La Sapienza“ studieren. vom neuen Papst erwarten können. Alte Forderungen, wie Frauenpriestertum und Abschaffung des Zölibats, wird der Bischof von Rom nicht erfüllen, solche Dinge brauchen, sollten sie überhaupt möglich sein, Zeit. Die Jugend kann jedoch einen Papst erwarten, der uns Mut zuspricht, der uns in unserem Tun bestärken und sich für die Diskussionen in der Kirche offen zeigen wird. Im Sommer werden wir die Möglichkeit haben, diesen Papst auf dem Weltjugendtag in Köln zu erleben. Dort werden wir einen authentischen Papst sehen, der zu seiner Meinung und zu seinen Werten steht und diese auf einfach Art und Weise an den Mann bringen wird. Und gerade das erwarten wir in Zeiten der Unbeständigkeit und der beliebig handelnden „Vorbilder“. VII HG INFORMIERT VON CHRISTIAN BARON Die ganze Erde blickte am Abend des 19. April 2004 auf die wenigen Hundert Quadratmeter des Petersplatzes, meist mit Hilfe der über 7.000 Journalisten und den angeschlossenen Medien. Das Ereignis einer Papst-Wahl und die einmalige Faszination erlebten aber auch ca. 200.000 Menschen an Ort und Stelle. Mit dabei vier Mitglieder der Jungen Union Baden-Württemberg: Christian Baron, Fabrizio Micalizzi, Philipp Stütz und Stephan Oechsle verbrachten die entscheidenden Stunden mit DeutschlandFlagge auf dem Platz vor der Sixtinischen Kapelle. Bis weißer Rauch aufstieg. Christian Baron berichtet: Ergreifend waren die Tage Anfang April, nicht nur für Katholiken. Am späten Abend des 31. März rief mich überraschend Philipp Stütz an und berichtete, dem Papst gehe es ziemlich schlecht. Es folgten die Stunden und Tage, die mit dem Tod am Abend des 2. April endeten. Für uns war es ein Bedürfnis, sich wieder intensiver mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Aus diesem Bewusstsein heraus, den Terminkalender sowie den Geldbeutel um Erlaubnis gefragt, entschlossen wir uns für die Zeit des Konklaves nach Rom zu pilgern, nicht ahnend, was uns dort wirklich erwartete. Denn alle vier in unserer Gruppe hatten nie einen anderen Papst erlebt, geschweige denn eine Papstwahl. So waren wir pünktlich zum Beginn der Messe im Petersdom, die dem Einzug ins Konklave am Montagnachmittag voranging. Danach hieß es: Warten auf das Ergebnis des ersten Wahlgangs und hoffen, dass die Wahl in Tagen und nicht erst in Monaten abgeschlossen sein würde. Gegen 20 Uhr dann fing plötzlich ir- VIII gendeine Gruppe portugiesischer Frauen an zu kreischen und wild herumzuhüpfen. Aufregung, Durcheinander und Ratlosigkeit brach aus, als der erste Rauch aus dem Kamin der sixtinischen Kapelle drang. Und er war weiß, blütenweiß! Das Zeichen einer erfolgreichen Papstwahl im ersten Wahlgang. Eine Sensation! Jubel! Auch ich sprang auf meinen Stuhl und schrie „Weiß! Weiß! Es ist weiß!“ Und da wurde er schwarz. Pechschwarz! Und nicht nur unsere Gruppe war mit den Nerven fertig. So endete der erste Konklavetag. Nahezu routiniert begannen wir auch den zweiten um ca. 11 Uhr, saßen wir wieder in einer der ersten Reihen des nur spärlich gefüllten Petersplatzes. Dann wieder weißer Rauch, den wir gelassen von den Erfahrungen des Vortags belächelten und er wurde: …schwarz. Logisch. Mittagessen, dann wieder Petersplatz, diesmal mit Deutscher Flagge in der Hand. Und das hatte enorme Auswirkungen. Sofort kamen die ersten Journalisten auf uns zu. Aha, aha, aus Deutschland seien wir. Und wer unser Favorit sei. Kardinal Kasper aus BadenWürttemberg, - beides nie gehört. Fotos, kleine Interviews. Bis irgendwann gegen 17 Uhr als wieder irgendjemand zu schreien anfing. Und tatsächlich. Rauch. Aber welcher? Es war ein klares, tiefes Grau. Verwirrung. Dann war er weiß und er wurde: …nicht schwarz. Er blieb weiß, minutenlang. Eine Spannung breitete sich aus, unterstützt vom Wetter, das über den Petersplatz einen eisigen Wind blies, die Kuppel aber in helles Sonnenlicht tauchte. Es war eine Spannung, die nicht mehr zu beschreiben ist. Kein fehlgeschlagener Wahlgang, das stand fest, aber für eine positive Wahl war der Rauch nicht eindeutig genug und zudem fehlte das Läuten der Glocken. Bis um kurz nach 18 Uhr. Als die große St. Andreas-Glocke anfing, sich langsam zu bewegen war der Jubel so ohrenbetäubend, dass die ersten Schläge durch die jubelnde Masse glatt untergingen. Eine Stimmung, die mit absolut nichts vergleichbar ist, durchflutete den Petersplatz und ergriff alle, insbesondere auch die Journalisten. Einige Minuten nach dem Glockengeläut entdeckten wir eine junge Fernsehreporterin direkt vor uns, die einem Nervenzusammenbruch nahe war und ohne die Hilfe von Fabrizio nicht mehr in der Lage, ihre Zigarette anzuzünden. Sie beschrieb uns den Stress der letzten Wochen, die Beerdingungsfeier und nun das Konklave. Sie erzählte uns, dass heute ihr Geburtstag sei und dass sie so etwas noch nie mitgemacht hätte. Und es sollte noch besser kommen: Annuntio vobis gaudium magnum: habemus Papam: Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum, Dominum Josephum! Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem … Ratzinger. Ein Traum. Ein absoluter Traum. Der deutsche Kardinal Ratzinger war es, der sich den Namen Benedikt XVI. gab. Und bei uns grenzenloser Jubel, Tanzen auf Stühlen und Bänken. Fußballweltmeister zu werden ist nichts dagegen. Und so sahen es alle auf dem Platz. Unsere Fahne wirkte ab diesem Moment wie ein starker Magnet auf alle Journalisten. Denn jetzt ging es erst richtig los. Von 19 bis nach 23 Uhr wurden wir von einem Fernsehteam nach dem anderen angesprochen. Was dies für uns Deutsche bedeute. Ob der neue Papst denn dem Amt gewachsen sei. Ob er nicht zu konservativ sei. Ob wir Deutschen jetzt besonders stolz wären, usw. usw. Fernsehstationen aus Europa, von den Philippinen und Australien, aus Brasilien und Peru, Agenturen und natürlich deutschen Sendern beantworteten wir bereitwillig jede Frage und vermittelten unsere Begeisterung über diese Wahl. Ein Ereignis, das wir niemals vergessen werden. Und als wir nach ein Uhr in unser Quartier kamen, fing ich an, die 44 an diesem Abend eingegangenen SMS zu beantworten. Der Autor Am Nabel der Welt Christian Baron war von 2001 bis 2004 Mitglied des Landesvorstandes der JU BW. Er studiert Jura in Tübingen und ist Stadtrat in Schwäbisch Gmünd humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG LANDAUF / LANDAB Bezirkstag der JU Nordwürttemberg Ministerpräsident Oettinger zu Gast Steffen Bilger als JU-Bezirksvorsitzender wiedergewählt Der diesjährige Bezirkstag Jungen Union stand ganz im Zeichen der Landespolitik. Die 120 Delegierten der Jungen Union Nordwürttemberg verabschiedeten im Beisein von Ministerpräsident Günther Oettinger mit der „Regierungserklärung der jungen Generation“ ein umfassendes Diskussionspapier, das dem künftigen Ministerpräsidenten Günther Oettinger deutlich machen soll, welche politischen Anliegen die Junge Union in den verschiedenen Bereichen der Landespolitik durchgesetzt sehen möchte. größten Bezirks-verbands gewählt. Personelle Kontinuität herrscht auch bei den weiteren Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstands: Nina Bender und Uwe Wiedmann wurden als stellvertretende Vorsitzende bestätigt, Finanzreferent ist weiterhin Christoph Hald. Das Amt des Pressereferenten übt Jan Mesina aus. Janina Teresa Finger bleibt Schriftführerin, zum Bildungsreferent wurde Björn Hannemann gewählt. Als Beisitzer gehören dem Vorstand an: Stephan Bartel, Carsten Bundschuh, Steffen Höllinger, Lion Jeutter, David Kappel, Marc-Oliver Karle, Steffen Kirsch, Philipp Kordowich, Thomas Wagenblast und Sindia Ziehl. JU Württemberg-Hohenzollern fit für 2006 BEZIRKSTAG IN BALINGEN Zu den wesentlichen Forderungen der Jungen Union zählte unter anderem der Aufruf, mehr Ehrlichkeit in der Haushaltspolitik walten zu lassen, verbunden mit dem Ziel eines ausgeglichenen Landeshaushalts und dem Abbau von Landesbeteiligungen. Im Bildungsbereich setzt sich die Junge Union für Betreuungsangebote ein, die sich an den künftig immer flexibler werdenden Arbeitszeiten der Eltern orientieren. Ferner müsse sich Baden-Württemberg wieder mehr Gehör im Bund verschaffen, denn oftmals würden die tagespolitischen Diskussionen von Vertretern kleinerer Bundesländer dominiert. Oettinger ging in seiner Rede auf die Regierungserklärung der Jungen Union ein und attestierte ihr eine große Übereinstimmung mit seinen eigenen Ideen für seine Regierungszeit. Er verwahrte sich jedoch gegen die Forderung, die Rothaus-Brauerei zu verkaufen, da es sich um ein hochprofitables Unternehmen handle. Auf der Tagesordnung stand auch die Neuwahl des JU-Bezirksvorstands. Der seit 2002 amtierende Vorsitzende Steffen Bilger (Backnang) wurde mit 98 % der Stimmen erneut zum Vorsitzenden des humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG Rund 150 Mitglieder der Jungen Union sowie zahlreiche Gäste, darunter die Bundestagsabgeordnete Annette WidmannMauz, Günther-Martin Pauli MdL und der JU-Landesvorsitzende Thomas Bareiß, gaben den Startschuss für den Landtagswahlkampf 2006 in Baden-Württemberg und verabschiedeten ein als „Fitnessprogramm“ formuliertes Positionspapier mit den wichtigsten Zukunftsthemen für Baden-Württemberg. „Dieses Land ist zu schade für Rot-Grün. Deshalb werden wir als Junge Union mit großer Geschlossenheit und viel Elan in den Wahlkampf ziehen. Das sind wir gerade der jungen Generation schuldig, die besonders unter der verfehlten Politik der Bundesregierung zu leiden hat“, so der Bezirksvorsitzende Christoph Lüdtke. Schwerpunkt der inhaltlichen Beratungen waren die Themen „Wirtschaft und Infrastruktur“ sowie „Familie und Bildung“. Als Gesprächspartner waren u.a. der Balinger Oberbürgermeister Dr. Edmund Merkel, Fritz Gugel, Leiter des Oberschulamts Tübingen sowie Diana Raed- ler, Sozialdezernentin des Landkreises Ravensburg zu Gast. „Eine der Kernforderungen der Jungen Union ist es, in einer zunehmend schwierigen Arbeitsmarktsituation Möglichkeiten zu schaffen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren“, fasst Lüdtke einen Teil des beschlossenen „Fitnessprogramms“ zusammen. Als einen Ansatzpunkt sieht die Junge Union hier die Einführung flexibler Arbeitszeiten an sowie die Bereitstellung von erschwinglichem Wohnraum für junge Familien durch die Kommunen. Im Themenbereich Bildung sprachen sich die Delegierten für eine verstärkte Sprachförderung bereits im Kindergarten, die Beibehaltung des dreigliedrigen Schulsystems sowie für die Einführung von sozialverträglichen Studiengebühren zugunsten der Universitäten aus. „BadenWürttemberg bietet bereits sehr gute Bedingungen für Bildung und Ausbildung, aber auch wir haben Verbesserungsbedarf im internationalen Vergleich.“, so Lüdtke. Zwischen den zweitägigen inhaltlichen Beratungen waren die Delegierten vom JU-Vorsitzenden des Zollernalbkreises Markus Götz zum gelungen „Balinger Abend“ im Gewölbekeller des Hotels Pfefferhof geladen. Die an sich für den Parteitag vorgesehenen Wahlen zum Vorstand wurden aus formalen Gründen auf Juni verschoben. Vier Menschen das Leben gerettet! Vier junge Leute aus Schwäbisch Gmünd, darunter drei Mitglieder der Jungen Union, erhielten im Auftrag des Ministerpräsidenten die Lebensrettungsurkunde des Landes. Der Gmünder Oberbürgermeister Wolfgang Leidig verlieh die Urkunden an die jungen Lebensretter, darunter der Gmünder JU-Ortsvorsitzende Oliver Pauser und die JU-Mitglieder Julia Bayer und Felix Pauser. Grund war eine Rettungsaktion der vier in einer Sommernacht des vergangenen Jahres. Mitten in der verwinkelten historischen Gmünder Altstadt bemerkten sie einen stechenden Rauchgeruch an einem Fachwerkhaus, so dass sie die Anwohner aus dem Schlaf läuteten. Ein älteres Ehepaar und zwei junge Studentinnen wurden damit gewarnt und begaben sich fast alle in Sicherheit. Nur der ältere Herr wollte ungeachtet der Gefahr noch etwas zusammenpacken, ob- 5 LANDAUF / LANDAB wohl schon das ganze Treppenhaus nur noch mit Qualm und Rauch durchzogen war. Dennoch ging einer der Gruppe in den ersten Stock des Gebäudes, um dem letzten Bewohner auf die Straße zu ziehen. Die alarmierte Feuerwehr konnte den unmittelbar bevorstehenden Ausbruch des Brandes gerade noch verhindern. Junge Union sieht ihr Geld wachsen Leserbrief der Bewohner, erschienen in der Gmünder Tagespost am Mittwoch, 14. Juli 2004, Rems-Zeitung am Samstag, 17. Juli 2004 „Beim Brand in unserem Haus im Marktgässle 12 erlebten wir vielseitige Hilfe. In erster Linie möchten wir den Passanten, die in der Nacht vom Abiturientenball kamen, herzlich danken. Ihr schnelles Erkennen der Brandsituation rettete sicherlich unser Leben und verhinderte noch größeren Schaden. Danken möchten wir auch der Freiwilligen Feuerwehr Schwäbisch Gmünd für ihren raschen und gleichzeitig umsichtigen Einsatz; dies gilt auch dem DRK Schwäbisch Gmünd und allen anderen Beteiligten.“ Heinz und Barbara Kucher, Schwäbisch Gmünd Gemeinsam mit dem Gärtner und einigen Bewohnern des Wohnheimes gruben die JU’ler Löcher, um die Bäume und Sträucher zu setzen, welche von der Spende der Jungen Union - aus dem Erlös des Orangen-Verkaufes beim Weihnachtsmarkt - gekauft wurden. Mitgliederstatistik Stand Zugang/ 30.06.2005 Abgang in Prozent Bezirksv. Südb. Bezirksv. Württ.-Hoh. Bezirksv. Nordbaden Bezirksv. Nordwürtt. 1.914 2.421 2.748 3.509 20 6 2 - 35 1,1% 0,2% 0,1% -1,0% Baden-Baden Waldshut Schwarzwald-Baar Alb-Donau/Ulm Freiburg Freudenstadt Ostalb Enzkreis/Pforzheim Konstanz Heidenheim Karlsruhe-Land Rastatt Tuttlingen Tübingen Rems-Murr Ortenau Mannheim Reutlingen Sigmaringen Ravensburg Lörrach Karlsruhe-Stadt Ludwigsburg Böblingen Bodensee Rhein-Neckar Biberach Heidelberg Göppingen Heilbronn Stuttgart Rottweil Main-Tauber Esslingen Neckar-Odenwald Zollernalb Schwäbisch-Hall Hohenlohe Calw Emmendingen Breisgau-Hochschw. 51 112 205 369 162 116 583 134 190 136 630 129 348 151 342 330 133 277 477 340 68 244 442 261 181 694 232 127 253 347 374 311 280 270 415 394 93 128 75 65 123 6 9 16 25 9 6 28 6 8 5 23 4 10 4 8 5 2 4 4 1 0 -1 -2 -3 -3 -17 -6 -4 -8 -11 -14 -12 -11 -11 -17 -23 -6 -10 -6 -7 -18 13,3% 8,7% 8,5% 7,3% 5,9% 5,5% 5,0% 4,7% 4,4% 3,8% 3,8% 3,2% 3,0% 2,7% 2,4% 1,5% 1,5% 1,5% 0,8% 0,3% 0,0% -0,4% -0,5% -1,1% -1,6% -2,4% -2,5% -3,1% -3,1% -3,1% -3,6% -3,7% -3,8% -3,9% -3,9% -5,5% -6,1% -7,2% -7,4% -9,7% -12,8% JU-Landesverband 10.592 -7 -0,1% 6 Mitglieder der Junge Union Tuttlingen legten selbst Hand an bei der Tuttlinger Lebenshilfe, als es um das Einpflanzen von Bäumen im neuen Garten ging. Benjamin Bach, Marc Schneckenburger, Markus Teufel, Katharina Lutz und Felix Hagenmeyer kamen bei sommerlichen Temperaturen dann auch ganz schön ins Schwitzen, bis letztlich alles gesetzt war. Mit vollem Elan gingen sie an die Arbeit und sorgten dafür, dass die Bäume und Sträucher innerhalb kurzer Zeit gesetzt wurden und der Garten nun langsam ein ansprechendes Aussehen bekommt. Besonders freuten sich auch die Bewohner der beiden Wohnheime über den Besuch, dem sich einige angeschlossen hatten und mithalfen, den Garten auf Vordermann zu bringen. Die Lebenshilfe schafft damit einen „Garten der Sinne“, um den Freizeitwert für die Bewohner in ihrem Umfeld zu erhöhen. Durch die elementaren Sinneserlebnisse soll das Wohlbefinden, die Entwicklung und die Lust zum aktiven Tun der Bewohner gefördert werden. RCDS macht Hochschulpolitik Der Ring Christlich Demokratischer Studenten ist die bundesweite Vereinigung christlich-konservativer Studenten in der Hochschulpolitik. In Baden-Württemberg engagieren sich an 12 Hochschulgruppen Studenten aller Fachrichtungenm, um die konkreten Studienbedingungen an den Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien zu verbessern. Auch Fachvorträge, Referate, Seminare und Studienfahrten stehen regelmäßig auf dem Programm der Gruppen und des Landesverbandes. An zahlreichen Hochschulen des Landes stehen nun im Frühjahr die Wahlen zu Studenten-Parlament und Senat an - vergleichbar mit dem Gemeinderat bzw. der SMV und Schulkonferenz. Durch die aktive Arbeit in den Gremien wird Hochschulpolitik greif- und formbar. Für diese Aufgabe, die in den meist links-lastigen Hochschulstädten nicht immer einfach ist, sucht der RCDS Mitstreiter. Alle JU-Mitglieder und Interessierte sind herzlich eingeladen, mit den Zuständigen vor Ort Kontakt aufzunehmen: FH Konstanz: Christoph Pächter [email protected] FH Nürtingen: Felix Huchzermeyer [email protected] FH Pforzheim: Carsten Coenen [email protected] IU Bruchsal: Kolja Dutkowski [email protected] Uni Freiburg: Marius Kleinheyer [email protected] Uni Heidelberg: Korbinian Mueller-Graff [email protected] Uni Karlsruhe: Nicolas Höflinger [email protected] Uni Konstanz: Robin Zelinsky [email protected] Uni Mannheim: Thomas Palme [email protected] Uni Stuttgart: Jochen Lehmann [email protected] Uni Tübingen: Katharina Frenzel [email protected] Uni Ulm: Oliver Herbst [email protected] Landesvorsitzender: Sebastian Berblinger [email protected] humane gesellschaft JUNGE UNION BADEN-WÜRTTEMBERG EINDRÜCKE DIE JU TUTTLINGEN IN AKTION – DER GARTEN DER SINNE ENTSSTEHT. TIEF IM WESTEN... JU SCHORNDORF AUF DEN SPUREN VON JÜRGEN RÜTTGERS. AUCH BEIM DIESJÄHRIGEN LANDESFUßBALLTURNIER GING DIE MANNSCHAFT DER JU GÖPPINGEN ALS SIEGER HERVOR! GRENZÜBERSCHREITEND... JU-MITGLIEDER STRAßBURGRER ERKLÄRUNG. AUS GANZ BADEN-WÜRTTEMBERG < kontakt > Baldauf Medien + Druck GmbH Kohlplattenstraße 14 72459 Albstadt Telefon (0 74 31) 7 40-33 www.signal-iduna.de DISKUTIERTEN DIE Nutzen Sie die Vorteile für Mitglieder der Jungen Union. < dateiformate > BMP / TIF / EPS / JPG / PDF / QXD / 3DS / C4D / PSD AI / ID2 / DXF / MOV / MPG / TXT / RTF / DOC … < /dateiformate > < zugriff > Internet / 24 Stunden / 7 Tage die Woche / weltweit < /zugriff > ww w. ba ld au f.d e SERVICE MEDIENDATENBANK Zwei starke Partner: Junge Union und SIGNAL IDUNA Am 1. Januar 2005 hat die Kooperation zwischen der Jungen Union und der SIGNAL IDUNA Gruppe begonnen, mit tollen Angeboten für Mitglieder. Nutzen Sie als Mitglied die exklusiven Vorteile und vereinbaren Sie einen Beratungstermin. 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