DIE GROßE GULP STUNDENSATZ

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DIE GROßE GULP STUNDENSATZ
DIE GROßE GULP STUNDENSATZ-UMFRAGE 2014
Ergebnisse unserer zweiten anonymen Befragung von Selbstständigen in IT und Engineering
(April 2014) Hier lesen Sie die Ergebnisse der großen GULP Stundensatz-Umfrage, an der von November 2013 bis Februar
2014 insgesamt 2.046 Selbstständige in IT und Engineering teilgenommen haben. GULP ist Projektportal und Personalagentur für IT und Engineering – darüber hinaus informieren wir regelmäßig über Trends und Entwicklungen im Projektmarkt.
Diese Studie haben wir auf vielfachen Wunsch von Freiberuflern ins Leben gerufen und nun bereits zum zweiten Mal durchgeführt. Teilgenommen haben Freelancer mit und ohne GULP Profil. Dank Ihrer regen Teilnahme können wir Ihnen hier
Fragen beantworten wie: In welchen Unternehmen und Branchen sind Freelancer tätig? Wie lange dauern die Projekteinsätze, wie hoch sind die Zahlungsziele? Und natürlich nicht zuletzt: Wie viel verdienen IT-/Engineering-Selbstständige? Wir
wünschen gute Lektüre!
Mit 81,1 Prozent war die Mehrheit der 2.046 IT-/Engineering-Selbstständigen zum Zeitpunkt der Teilnahme an der GULP
Stundensatz-Umfrage im Projekt. Im Jahr zuvor waren 83,6 Prozent der Teilnehmer beauftragt – der Wert hielt sich stabil.
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Gehen wir nun gleich in medias res: Im Schnitt erhalten IT-/Engineering-Selbstständige aktuell einen Stundensatz von
80 Euro. Das ist ein Euro mehr als vor einem Jahr. Nur etwa ein Drittel (33,1 Prozent) arbeitet zu Honoraren von unter
70 Euro, 16,8 Prozent der Freelancer rechnen mehr als 100 Euro pro Stunde ab. Alle Fragen, die sich wie diese hier auf
einen konkreten Auftrag beziehen, waren für das aktuelle oder zuletzt durchgeführte Projekt zu beantworten.
Wie kommt es zu diesen erzielten Stundensätzen? Am Anfang steht meist die Honorarforderung, die Freelancer in ihr SkillProfil (z.B. bei GULP) eintragen. Bei 44,7 Prozent entspricht diese dem All-in-Wunsch-Stundensatz, 20,2 Prozent fügen
diesem noch einen Puffer für Verhandlungen hinzu.
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Basis ist also die Honorarforderung im Freelancer-Profil. Bei mehr als der Hälfte (51,7 Prozent) der Teilnehmer entspricht
der Stundensatz, den sie erhalten, dem, den sie ursprünglich gefordert haben. Der Rest wurde vom Projektanbieter oder
Endkunden heruntergehandelt – aber im Schnitt nur um fünf Euro.
Dass es bei Stundensatzverhandlungen eher um kleinere Beträge geht, bestätigt auch diese Grafik: Knapp zwei Drittel (63,3
Prozent) der Teilnehmer an der großen GULP Stundensatz-Umfrage haben das Gefühl, dass sie mit ihrer Stundensatzforderung bei Verhandlungen meist richtig liegen.
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Projekteinsätze von externen IT-/Engineering-Spezialisten dauern im Schnitt 22 Monate, also nicht ganz zwei Jahre. Die
durchschnittliche Laufzeit hat sich im Vergleich zum letzten Jahr um einen Monat verkürzt. Mit 48,1 Prozent läuft aktuell
knapp die Hälfte der Beauftragungen für maximal ein Jahr.
Während dieser durchschnittlich 22 Monate Laufzeit kann sich viel verändern – muss aber nicht: Bei 79,0 Prozent der Freelancer hat sich der Stundensatz während der gesamten Projektdauer nicht verändert. Dass das Honorar von Externen gedrückt wird, ist also ebenso eher die Ausnahme, wie dass Selbstständige eine Erhöhung durchsetzen können. Sehen wir uns
die 21,0 Prozent dennoch genauer an …
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Diese 21,0 Prozent, die angegeben hatten, dass sich ihr Stundensatz während der Projektlaufzeit verändert hat, haben wir
gefragt, ob er gestiegen oder gesunken ist. 89,4 Prozent (Letztes Jahr: 87,8 Prozent) der Veränderungen waren Erhöhungen. Interessant sind dabei die Beträge: Wenn er erhöht wurde, stieg der Stundensatz im Schnitt um 19 Euro. Nach unten
ging es durchschnittlich nur um acht Euro.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um während des Projekts das Honorar zu erhöhen? Die erfassten StundensatzVeränderungen – ob positiv oder negativ – fanden im Schnitt 11 Monate nach Projektstart statt. Gründe für die Veränderungen können unter anderem Honorar-Erhöhungen nach einer gewissen Einarbeitungszeit und bei Verlängerung der Beauftragung sein.
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Änderungen des Stundensatzes während der Projektlaufzeit sind eher die Ausnahme. Ist das für die Freelancer so in Ordnung? Mehr oder weniger: Nicht ganz ein Drittel (29,6 Prozent) der Freelancer würde heute für dasselbe Projekt den gleichen Stundensatz fordern wie zu Projektbeginn. Doch 53,1 Prozent würden bis zu zehn Euro aufschlagen, 14,8 Prozent noch
mehr. Kein Wunder bei einer durchschnittlichen Projektlaufzeit von 22 Monaten.
Üblicher als eine Honorarsteigerung während der Laufzeit ist eine Erhöhung beim Wechsel des Projekts: 43,3 Prozent der
Freelancer erhalten im aktuellen Projekt einen höheren Stundensatz als im Auftrag davor. Jedoch blieb das Honorar für
ganze 33,2 Prozent unverändert.
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Welche Veränderungen bringt die Zukunft? 48,0 Prozent der IT-/Engineering-Freelancer gehen fest davon aus, dass sie
ihren Stundensatz im Lauf des Jahres 2014 anheben werden. Vor einem Jahr waren das nur 40,9 Prozent. Damals rechneten außerdem 5,3 Prozent damit, ihr Honorar senken zu müssen – 2014 sind das nur 4,1 Prozent.
Der beste Stundensatz hilft nichts, wenn ein Freelancer nur eine Stunde pro Monat für den Kunden tätig ist. Werfen wir also
einen Blick auf das Thema Arbeitszeiten. Im Schnitt arbeiten die Freelancer pro Woche 37 Stunden für ihr aktuelles (oder
zuletzt durchgeführtes) Projekt. 39,7 Prozent arbeiten genau 40 Wochenstunden. Nur 11,7 Prozent liegen – mit bis zu 20
Stunden – im Halbtages- oder Teilzeitbereich. Das zeigt, dass die meisten Freelancer nicht mehrere Kunden gleichzeitig
bedienen, sondern von Projekt zu Projekt ziehen – oder zumindest einen großen Hauptkunden und kleinere Kunden nebenbei versorgen.
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In der Regel wird beim Kunden vor Ort gearbeitet: Knapp die Hälfte (42,4 Prozent) der IT-/Engineering-Selbstständigen
arbeitet ausschließlich vor Ort beim Kunden. Letztes Jahr waren das allerdings noch 6,4 Prozentpunkte mehr (48,8 Prozent). Sind Homeoffice und Telearbeit im Aufwind?
Im Schnitt sind IT-/Engineering-Freelancer 18 Arbeitstage pro Monat für ihren aktuellen Kunden tätig. Dazu addieren sich
drei Tage pro Monat, die sie für ihr eigenes Unternehmen aufwenden: Sie bilden sich fort, akquirieren neue Projekte oder
kümmern sich um Buchhaltung und Verwaltung. Diese Zeit wird dem Freelancer nicht vergütet – er muss sie also von seinem verdienten Stundensatz finanzieren, ebenso wie Urlaubs- oder Krankheitstage. Diese 24 "unbezahlten" Stunden pro
Monat sind einer von mehreren Gründen, warum der Vergleich zwischen dem Gehalt eines Angestellten und dem Stundensatz eines Selbstständigen immer hinken wird.
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Apropos Vergleich: Wer verdient denn nun mehr? 74,1 Prozent der IT-/Engineering-Freelancer sind der Meinung, dass einem IT-Selbstständigen unterm Strich mehr zum Leben übrig bleibt als einem Festangestellten.
Was ist das Produkt aus einem durchschnittlichen Stundensatz von 80 Euro und 37 Wochenarbeitsstunden? Durchschnittlich
hat jeder IT-/Engineering-Freelancer im Jahr 2013 125.275 Euro umgesetzt (2012: 126.344). Umsätze von mehr als
150.000 Euro verbuchten 2013 26,8 Prozent der Freelancer, das sind 1,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Übrigens: Alle
Umfrage-Teilnehmer zusammen haben im Jahr 2013 den beeindruckenden Umsatz von rund 177 Millionen Euro erwirtschaftet.
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Was bleibt von diesem Umsatz (125.276 Euro) übrig? Abzüglich Kosten für Altersvorsorge, Kranken- und Pflegeversicherung, Steuerberater, Fort- und Weiterbildung, Büro etc. erzielten die IT-/Engineering-Selbstständigen im Jahr 2013 durchschnittlich einen Gewinn von 73.881 Euro (2012: 82.900).
Im Schnitt ist in Freelancer-Verträgen ein Zahlungsziel von 27 Tagen vereinbart. Das sind zwei Tage weniger als noch vor
einem Jahr. Aktuell liegt mit 52,6 Prozent mehr als die Hälfte der Selbstständigen mit ihrem Zahlungsziel zwischen 21 und
30 Tagen (war: 56,4 Prozent). Zahlungsziele jenseits der 30 Tage sind seltener geworden: Trafen sie vor einem Jahr noch
15,9 Prozent der Freelancer, sind es aktuell nur noch 12,9 Prozent.
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"In welcher Branche sind Sie in Ihrem aktuellen oder zuletzt durchgeführten Projekt tätig?" war die Frage, die hier beantwortet wurde. IT, Banken & Finanzinstitute und Automotive belegen die ersten drei Plätze – zusammengefasst werden in
diesen drei Branchen 42,0 Prozent der Freelancer-Projekte abgewickelt. Der Anteil der drei Top-Branchen ist im Vergleich
zum letzten Jahr stabil geblieben – allerdings haben die Banken und die IT die Plätze getauscht.
Mit 48,3 Prozent war knapp die Hälfte der Freelancer in ihrem aktuellen oder zuletzt durchgeführten Projekt in Unternehmen
mit mehr als 5.000 Beschäftigten weltweit tätig. Auf Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern entfallen nur 14,0 Prozent der Projekte. Natürlich ist der Personalbedarf je Unternehmen im Mittelstand geringer – doch gerade dort fehlt oft
Spezialwissen, das für zeitlich begrenzte Projekte benötigt wird und das Freelancer mitbringen. Dabei gibt es einen Lichtblick: Vor einem Jahr entfielen auf Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten nur 8,5 Prozent der Projekte, also noch
5,5 Prozentpunkte weniger. Immer häufiger setzen also auch kleine Unternehmen externe IT-/Engineering-Spezialisten ein.
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Wie viele Kunden beauftragen direkt? 64,0 Prozent der IT-/Engineering-Selbstständigen kamen über einen Vermittler an ihr
aktuelles oder zuletzt durchgeführtes Projekt. Vor einem Jahr waren es noch 72,9 Prozent. Der Anteil der Direktbeauftragungen hat demzufolge um 32 Prozent auf aktuell 36,0 Prozent zugenommen.
Eingesetzt werden vor allem Programmierer: 38,5 Prozent der Freelancer sind als Software-Entwickler im Projekt tätig. 19,9
Prozent agieren als Berater und 15,2 Prozent als Projektmanager oder -leiter. Mit diesen drei Rollen sind bereits Dreiviertel
(73,6 Prozent) der IT-/Engineering-Selbstständigen erfasst.
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Freelancer werden aus der Not heraus? Nein, sicher nicht: 93,6 Prozent der IT-/Engineering-Selbstständigen sind aus Überzeugung selbstständig.
Konsequenterweise sind deswegen auch 87,0 Prozent der Teilnehmer an der großen GULP Stundensatz-Umfrage mit ihrer
momentanen beruflichen Situation zufrieden.
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68,7 Prozent der IT-/Engineering-Freelancer würden derzeit eine Festanstellung ablehnen, wenn sie eine angeboten bekämen – auch wenn die Konditionen gut wären.
Kommen wir nun zum statistischen Teil: 52,0 Prozent der Teilnehmer an unserer Stundensatz-Umfrage sind Freiberufler,
45,9 Prozent sind selbstständig (z.B. Gewerbetreibende).
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Insgesamt haben 69,2 Prozent der IT-/Engineering-Freelancer einen Hochschulabschluss. Die größte Gruppe bilden dabei
mit einem Anteil von 24,0 Prozent die Diplom-Informatiker. "Andere Berufsausbildung" und "anderer Universitätsabschluss"
haben die Plätze getauscht, aber ansonsten entspricht das Ranking dem der letztjährigen GULP Stundensatz-Umfrage.
Nur 5,3 Prozent der 2.046 Teilnehmer an der großen GULP Stundensatz-Umfrage 2014 waren weiblich. Im vorigen Jahr
waren es mit 6,4 Prozent noch etwas mehr Frauen. Zum Vergleich: Bei den mehr als 85.000 IT-/Engineering-Freelancern in
der GULP Datenbank beträgt der Frauenanteil 7,3 Prozent.
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Mit 43,1 Prozent ist knapp die Hälfte der IT-/Engineering-Selbstständigen, die an unserer Umfrage teilnahmen, zwischen 40
und 49 Jahren alt. Zum Vergleich: Die in die GULP Datenbank eingetragenen Freelancer sind im Schnitt 46 Jahre alt.
44,8 Prozent der Teilnehmer an der GULP Stundensatz-Umfrage 2014 können zwischen 10 und 19 Jahren Berufserfahrung
im Bereich IT/EDV/Engineering vorweisen. Der durchschnittliche Selbstständige in der GULP Datenbank verfügt über 22
Jahre Erfahrung.
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Im Durchschnitt sind die Teilnehmer an der großen GULP Stundensatz-Umfrage bereits seit zehn Jahren selbstständig oder
freiberuflich tätig. Kombiniert mit den 22 Jahren Berufserfahrung in IT/EDV/Engineering, auf die bei GULP eingetragene
Freelancer zurückblicken, müsste das bedeuten, dass Freelancer im Schnitt zwölf Jahre Berufserfahrung als Festangestellter
gesammelt haben.
90,9 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, ihr aktuelles oder letztes Projekt überwiegend in Deutschland durchgeführt
zu haben.
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Das ist nicht verwunderlich, denn 92,7 Prozent der Teilnehmer an der großen GULP Stundensatz-Umfrage wohnen auch in
Deutschland.
Wo in Deutschland? 23,6 Prozent der deutschen IT-/Engineering-Freelancer sind in Bayern zuhause, 20,5 Prozent in
Nordrhein-Westfalen. Auf Bremen, Thüringen, Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt entfällt dagegen ein
verschwindend geringer Freelancer-Anteil von jeweils unter einem Prozent.
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Für den Schluss haben wir uns ein viel diskutiertes Thema aufgehoben: die Reisekosten. 46,1 Prozent der UmfrageTeilnehmer schlagen bei einem Auswärtsprojekt einen Euro-Betrag auf den Stundensatz auf, um die Mehrkosten z.B. für
Unterkunft und Fahrten zu decken. Für 15,0 Prozent sind Reisekosten kein Thema, da sie ohnehin nur heimatnah arbeiten.
Denen stehen 5,5 Prozent gegenüber, die immer unterwegs sind – und alle Mehrkosten dafür bereits in ihr Honorar eingepreist haben. Bei „Sonstiges“ wurde oft angegeben, dass jede der Optionen üblich sei und je nach Kunden-Präferenz angewendet würde.
QUELLE:
www.gulp.de/kb/stundensatzumfrage_2014.html
GULP Information Services GmbH
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