SoSe 13 - Universität Bremen

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SoSe 13 - Universität Bremen
Erfahrungsbericht – Technomathematik Master – Universität Göteborg, Sommersemester 2013
Vorbereitung
Man sollte sich früh überlegen ob man ein Auslandssemester machen möchte. Für mich war es
schon im ersten Semester klar aber so früh muss man sich nun doch nicht entscheiden.
Bewerbungsschluss ist immer im Februar für das ganze kommende akademische Jahr. Vorher
sollte man sich aber schon einige Gedanken gemacht haben und mit dem Erasmusberater des
Fachbereichs gesprochen haben. Ich habe mich für ein Auslandsjahr am Anfang des Masters
entschieden und die Vorbereitungen haben für mich also im fünften Semester des Bachelor
angefangen. Meiner Erfahrung nach empfehle ich aber eher dazu das Auslandssemester/--jahr im
fünften und/oder sechsten Semester des Bachelor zu machen. Dann fängt die Vorbereitung schon
ein Jahr früher an. Alle nötigen Infos gibt es auf http://www.uni-bremen.de/international/wege-insausland/studieren-im-ausland/erasmus.html . Dort gibt es auch eine Liste mit den
Erasmusberatern der Fachbereiche. Dieses Gespräch hatte mir sehr geholfen.
Möchte man finanzielle Hilfe in Form von Auslandsbafög sollte man sich direkt nach der
Anmeldung auch darum kümmern. Die Bearbeitung dauert ca. sechs Monate.
Nach der Erasmus Anmeldung muss man sich auch noch bei der Universität Göteborg selbst
bewerben. Dies ist aber eine reine Formalität und wenn man den Erasmus Platz bekommt wird
man dort auf jeden Fall angenommen. Alle Infos dazu gibt es auf
http://www.utbildning.gu.se/education/exchange-students
Formalitäten
In Schweden wohnen zieht nicht sehr viele Formalitäten mit sich. Wenn man länger als drei
Monate in Schweden lebt sollte man sich online registrieren um ein „right of residence“ zu
bekommen. Ich weiß von einigen Austauschstudenten die sich nicht registriert haben und auch
keine Probleme bekommen haben. Sollte man aber vor Ort in irgendwelche Schwierigkeiten
geraten ist es sicherlich von Vorteil. Alle Informationen dazu gibt es auf
http://www.migrationsverket.se/info/150_en.html . Man braucht dazu eine Kopie seines Ausweises,
eine Bestätigung, dass man an einer schwedischen Uni studiert, eine Kopie der
Krankenversicherung (oder der Karte) und offiziell auch einen Nachweis, dass dem Studenten
monatlich 7.300 SEK zur Verfügung stehen. Bei mir hatte es aber gereicht ein Häkchen im online
Formular zu setzen.
Ich habe mir vor Ort ein Bankkonto bei der SEB angelegt. Dies ist aber nur mit Glück möglich,
denn eigentlich braucht man eine schwedische Personenidentifikationsnummer, die man aber erst
erhält wenn man länger als ein Jahr in Schweden wohnt. Außerdem legen die Banken ungern ein
Konto für einen kurzen Zeitraum an. Man braucht also ein bisschen Glück mit dem Berater. Man
muss sich aber überlegen ob es sich lohnt, denn bei der SEB bezahlt man 15 SEK pro Monat
Kontoführungsgebühren, zusätzlich 10 SEK im Monat wenn man online Banking machen möchte
und wenn man vor Ort eine Überweisung tätigen möchte kostet es eine hohe Abgabe von ca. 65
SEK. Der einzige Vorteil ist, dass man überall umsonst mit Karte bezahlen kann und dass es viele
Automaten in der Stadt gibt an denen man Geld abheben kann. Andere Erasmus-Studenten hatten
eine Kreditkarte der DKB oder von Comdirect.
Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule
In Göteborg gibt es zwei Universitäten, die Universität Göteborg und die Chalmers, eine
technische Hochschule. Den Mathematik, sowie den Physik und Informatik Fachbereich teilt sich
die Universität Göteborg mit der Chalmers. Dies bedeutet, dass ich zwar an der Universität
eingeschrieben war aber alle Vorlesungen auf dem Chalmers Campus stattfanden zusammen mit
Studenten von beiden Unis.
Beide Universitäten bieten eine Orientierungswoche an. Ich habe an den Veranstaltungen der
Universität teilgenommen und auch dort einige Leute kennengelernt die wie ich an der Universität
sind aber auf der Chalmers Veranstaltungen haben. Aber auch viele Leute aus nicht technischen
Studiengängen was ja auch nicht gerade schlecht ist. Generell wäre es aber gut auch an dem
Programm der Chalmers O-Woche teilzunehmen. Man bekommt dazu aber keine Infos
zugeschickt, man muss sich selbst erkundigen.
Die Chalmers hat zwei Campus, einen im Norden der Stadt und einen im Süden der Stadt, im
Stadtteil Johanneberg. Ich hatte nur im letzteren Veranstaltungen. Auf dem Campus gibt es eine
Bibliothek bei der man sich ganz einfach eine Karte holen kann, auch als Universitätsstudent.
Außerdem muss man sich noch eine Key Karte zulegen. Damit kommt man in die Computerräume
und erhält abends Zugang zu den Mathematik Gebäuden. Diese Schlüssel Karte bekommt man in
der Bibliothek oder in der ersten Ebene (dort Erdgeschoss) des Mathematik Gebäudes. Dort erhält
man auch einen Benutzername und Passwort für die Computer. Man hat übrigens 250 Freidrucke
pro Semester.
Eine Mensa wie wir sie kennen gibt es vor Ort nicht. Im Gebäude der Studentenverbindungen gibt
es eine Essensausgabe. Dort kostet es etwa 37 SEK. Für Studenten der Universität ist es etwas
teurer, da wir nicht in den Verbindungen sind. Alles erfolgt bargeldlos mit der
Studentenverbindungskarte, bzw. für uns mit einer Gästekarte. Außerdem bekommt man noch in
einem Imbiss in der Bibliothek und an einigen anderen kleinen Restaurants an der Uni etwas zu
Essen. Dort kostet das Essen aber eher 65 bis 75 SEK. Zur Mittagspause (12-13 Uhr) strömen die
Studenten außerdem zu den vielen Pizzerien und Baguette Läden um den Campus herum. Die
Baguette sind recht lecker und preisgünstig. Ich habe mir oft etwas Zuhause gekocht und in der
Studentenküche im Mathematik Gebäude aufgeheizt.
WLAN bekommt man auf dem Campus Gelände durch das eduroam Netzwerk. Hat man also an
der Uni Bremen WLAN Zugang hat man es dort auch.
Die Studentenverbindungen der Chalmers organisieren viele Veranstaltungen wie Paraden,
Kinoabende und Partys (FestU). Diese sind aber für nicht-Chalmersstudenten immer teurer. Das
nervt etwas,da man sich von beiden Universitäten ein bisschen ausgeschlossen fühlt.
Akademisches Leben
In Göteborg ist das Semester noch einmal geteilt. In jedem Quartal belegt man dann zwei Kurse zu
jeweils 7.5 Credit Points. Wählen kann man aus den Bachelor und Master Veranstaltungen. Die
Masterkurse sind immer auf englisch und die Bachelorkurse generell auf schwedisch. Fast jeder
Professor ist aber bereit den Kurs auf englisch zu unterrichten wenn ein Internationaler Student
dabei ist. Ich selbst habe drei Bachelorkurse besucht. Eine Kursübersicht gibt es unter
http://www.chalmers.se/SV/INSTITUTIONER/MATH/UTBILDNING/GRUNDUTBILDNINGGOTEBORGS-UNIVERSITET/KURSER/FRISTAENDE-KURSER-I-MATEMATIK/Sidor/default.aspx
Wählen kann man dann die Bachelorkurse auf erhöhtem Niveau „Fördjupningskurser“ oder die
Master Kurse „Kurser på avancerad nivå“. Dabei ist H1 der erste Teil des Herbstsemesters, H2 der
zweite Teil, V1 der erste und V2 der zweite Teil des Frühlingssemesters.
Der Erasmus Beauftragte für Mathematik ist Peter Hegarty. Von ihm bekommt man eine E-Mail zur
Besprechung der Kurswahl. Er ist sehr freundlich und jederzeit bereit zu helfen. Änderungen an
den Kursen waren auch vor Ort noch möglich.
Das Notensystem in Göteborg ist anders. Es gibt für Universitätsstudenten nur F (Durchgefallen),
G (gut bestanden – good) und VG (sehr gut bestanden – very good). Ein G gibt es meist ab 50%
der Punkte und ein VG ab ca. 80% der Punkte. Es gibt die Möglichkeit sich ECTS Noten geben zu
lassen, dies muss dem Professor aber in der ersten Woche der Vorlesung mitgeteilt werden. Alle
Professoren sind aber auch nett und lassen wahrscheinlich auch später noch mit sich reden. Die
ECTS Noten helfen beim Umrechnen aber es geht auch so. Ich hatte das mit den ECTS Noten
nicht gewusst aber die Anerkennung hatte trotzdem funktioniert.
Unterkunft
Die Wohnungssituation in Göteborg ist sehr angespannt. SGS Studentbostader vermietet viele
Studentenwohnungen in ganz Göteborg verstreut. Es ist aber schwierig einen Platz zu bekommen.
Die Uni selber mietet dort einige Räume für Erasmusstudenten aber es reicht nicht für alle. Man
muss sich dafür bewerben und ich rate dies früh zu machen. Auf
http://service.gu.se/english/guestservices/studenthousing/exchangestudents gibt es dazu
Informationen. Ich hatte das Glück sofort einen Platz in dem Wohnheim „Olofshjöd“ zu bekommen.
Das Wohnheim kann ich auch nur empfehlen. Es ist eines der günstigsten der Wohnheime die von
der Uni angeboten werden. Man hat dort ein ca. 15 m² großes Zimmer, einen kleinen Flur mit
Einbauschrank und ein eigenes kleines Badezimmer. Die Küche liegt im Treppenhaus und man
teilt sie sich mit weiteren Studenten. Es gibt 4er und 8er Küchen, man kann sich aber nicht
aussuchen was man bekommt. Das Zimmer ist möbliert mit Bett, Schreibtisch, -stuhl, Sessel,
Lampen und einem Bücherregal. Das Wohnheim liegt etwa 15 Gehminuten vom Chalmers
Campus entfernt und auch in die Stadt ist es nicht weit. Man bezahlt die Miete per Überweisung
alle zwei Monate für die folgenden zwei Monate. Pro Monat kostet die Miete dort 3700 SEK. Auch
inklusive sind die Waschmaschinen und Trockner und zwei Saunas auf dem Gelände. Das
Wohnheim „Helmutsro“ ist auch ganz gut. Es ist teurer, 4300 SEK pro Monat, aber es liegt auch
ganz gut und man hat sein eigenes kleines Apartment. Das heißt ein möbliertes Zimmer,
Badezimmer und eine Küchenzeile. Es ist auch relativ neu und schön.
Wenn man dort keinen Platz bekommt gibt es einige Internetseiten auf denen man private
Wohnungen und WGs suchen kann. Auf der studenthousing Internetseite gibt es auch dazu Infos.
Öffentliche Verkehrsmittel
Man bekommt kein Semesterticket von der Universität aber man kann sich ein Ticket für Göteborg
für unter 26 jährige kaufen. Man kann wählen unter einer 30 Tage Karte für 380 SEK und einer 90
Tage Karte für 1025 SEK (http://www.vasttrafik.se/#!/biljetter-priser/periodkort/). Damit kann man
dann in ganz Göteborg jeden Bus und Straßenbahn benutzen. Man muss auch den
Nachtaufschlag nicht extra bezahlen. Kaufen kann man diese Karten in fast allen pressbyrån, eine
Kiosk Kette in Schweden, bei vielen anderen Kiosken und natürlich am Bahnhof bei Västtrafik. Mit
dem Ticket kann man auch die Fähren für die südlichen Schären benutzen. Man kann auch eine
Aufladekarte bekommen. Man bezahlt dafür 50 SEK Pfand, lädt Geld auf und kann dann damit
fahren. Das System ist aber total blöd. Man kann nur in 100 SEK Schritten aufladen und bleibt am
Ende Geld auf der Karte bekommt man es, bis auf die 50 SEK Pfand, nicht zurück. Innerhalb einer
Zone funktioniert das System ganz okay. Man muss die Karte immer vor einen Automaten halten
um die Reise zu registrieren. Reist man über mehrere Zonen wird es aber total kompliziert und das
System ist total fehleranfällig. Infos zu dieser Karte (Pay-as-you-go-card) gibt es aber auf
http://www.vasttrafik.se/#!/en/2/4/ . Vom Flughafen Landvetter nach Göteborg gibt es einen
Flughafenbus (http://www.flygbussarna.se/de). Man kann auch mit Västtrafik fahren. Das habe ich
mehrfach gemacht. Es dauert länger aber dafür deutlich billiger. Infos dazu auf
http://www.vasttrafik.se/#!/en/travel-information/7/8/ .
Ich hatte auch ein Fahrrad vor Ort das ich mit dem Auto mitgebracht hatte. Ich habe es aber gar
nicht so häufig benutzt. Zur Uni hat es sich kaum gelohnt und auch in die Innenstadt habe ich es
nur manchmal genutzt. Göteborg ist sehr bergig, gerade der Chalmers Campus und das Olofshjöd
sind auf einem Berg. In die Stadt war also super aber der Weg zurück war dann den Berg rauf. Als
Bremerin ist man das ja nicht gerade gewöhnt. Auch der See in der Nähe ist höher gelegen und
mit dem Fahrrad nicht gerade besser zu erreichen. Zu Semesterbeginn werden zwar Fahrräder
privat verkauft aber zu sehr überhöhten Preisen. Will man es zu Semesterende wieder verkaufen
bekommt man aber nicht mehr so viel dafür.
Studentenjobs
Generell ist es schwierig einen Studentenjob zu bekommen weil man meistens gut schwedisch
sprechen muss und eine schwedische Personalnummer braucht. Ich habe mich aber nicht weiter
darum gekümmert.
Göteborg
Göteborg ist eine sehr schöne Stadt. Sie hat ungefähr die Größe von Bremen, man findet sich also
schnell zurecht.
Weil Göteborg aber ein größeres Einzugsgebiet hat sind die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort besser
als in Bremen. Es gibt aber auch viele teure Geschäfte. Und weil alles generell teurer ist konnte ich
es mir kaum leisten shoppen zu gehen.
Wer die Natur mag kommt in Göteborg auf jeden Fall auf seine Kosten. Im Osten der Stadt gibt es
mehrere Seen die alle in einem großen Naturschutzgebiet sind. Meine Freunde und ich waren dort
häufig zum wandern oder im Sommer auch zum Schwimmen. Im Westen der Stadt ist das Meer
und die Schärengärten. Es fahren Fähren zu den vielen kleinen und größeren Inseln auf denen ist
wunderschön ist.
Häufig tanzen war ich nicht weil die Disko Situation nicht so super ist. Wir waren häufig im Sticky
Fingers, ein Rockclub, denn dort kommt man bis 22 Uhr umsonst rein und die Getränkepreise sind
am Anfang noch ganz okay. Dort sind aber häufig erst zwei kleine Konzert die meistens nicht der
Hammer waren und die Tanzmusik danach ist auch Geschmackssache. Ansonsten gibt es das
Park Lane in der Avenyn, der „Prunkstraße“ von Göteborg. Der Eintritt variiert, ist aber meistens
sehr hoch, ca. 150 SEK, und Einlass mal ab 22 mal ab 25 Jahren. Es gibt auch noch das Nefertiti,
ein Jazz Club. Die Musik ist tanzbar, wenn auch eher langsam und der Eintritt war auch 140 SEK.
Es gibt natürlich noch weitere Nachtclubs aber die meisten anderen habe ich nicht viel gutes
gehört und teuer sind sie auch.
Mit den Bars ist es in Göteborg besser gestellt. Es gibt viele Bars und Kneipen von billig bis sehr
teuer. In der Avenyn muss man generell mit höheren Preisen rechnen. Empfehlen kann ich die
Straße „Andra Långgatan“ nähe Järntorget. Dort reihen sich viele Bars und so genannte Bierhallen.
Es treiben sich dort viele Studenten herum weil die Preise für Schweden echt gut sind. Ein Bier
kostet hier ca. 35 SEK. Im Dubliners, ein irischer Pub, ist es deutlich teurer aber es gibt es jede
Woche ein Pub Quiz auf englisch. In der Östra Hamngatan jeden Mittwoch zwischen 19 und 22
Uhr und am Järntorget jeden Dienstag zur gleich Zeit.
In Schweden gibt es es eine tolle Sache, Afterwork nennt sich das. Jeden Freitag bieten viele
Restaurant und Bars Afterwork ab ca. 16 Uhr an. Die Regel ist man kauft sich ein Getränk und
kann sich dafür umsonst an einem Buffet bedienen. Häufig kostet das Getränk, Softgetränke eine
Sorte Bier oder Wein, 30 bis 35 SEK. Empfehlen kann ich zum Beispiel das Kings Head in der
Andra Långgatan. Dort bezahlt man 33 SEK und das Buffet beinhaltet mehrere Nudelsalate, eine
warme Mahlzeit wie z.B. Chili con Carne und Schüsseln mit Oliven oder Ananas. Da ist das Preis
Leistungsverhältnis auf jeden Fall sehr gut. Das Kings Head bietet Afterwork sogar jeden Werktag
ab 17 Uhr an. Es ist ein britischer Pub und das Publikum sehr gemischt und recht international. Bei
manchen Restaurants kostet Afterwork mehr aber dann wird das Buffet auch meist üppiger. Unter
http://www.goteborgaren.com/ oder http://www.afterworkguide.se/stad/goteborg/ findet man viele
Vorschläge.
Gegen Ende meines Aufenthalts war ich fast jede Woche zu einem Spielabend. Dieser findet jeden
Montag zwischen 18 und 23 Uhr im Café Vasa statt. Bei Couchsurfing findet man die Veranstaltung
dazu, aber man kann auch einfach so vorbei schauen. Die Truppe ist sehr nett und lustig und
gespielt werden verschiedene Brett und Rollenspiele. Es gibt auch ein wöchentliches Couchsurfer
Treffen im Jerntorgets Brygghus. Jeden Mittwoch ab 20 Uhr kann man dort jede Menge nette
Leute kennen lernen.
Schweden
Schweden ist ein sehr schönes Land. Ich kann also nur raten auch ein bisschen herum zu reisen.
Ich selbst war in Lappland mit der Organisation Scanbalt Experience. Es war ein einmaliges
Erlebnis und kann ich nur empfehlen. Man kann die Reise natürlich auch selbst organisieren was
auch viele gemacht haben. Außerdem war ich in Stockholm, das auch immer einen Besuch wert ist
und in Vänersborg, das an dem größten See Schwedens, dem Vännern liegt. Auch empfehlen
kann ich einen Besuch in Malmö und Lund. Mit Swebus kann man dort ganz günstig hinkommen.
Ich habe auch ein bisschen schwedisch gelernt. Vor der Anreise habe ich ein halbes Jahr
schwedisch belegt und vor Ort noch einmal ein halbes Jahr (dieser Kurs wird nun leider nicht mehr
angeboten). Das reicht aus um sich vor Ort zurecht zu finden und im Café seinen Kaffee zu
bestellen. Fast alle Schweden können aber super englisch, man kommt also auch schwedisch
zurecht. Wenn man aber wirklich schwedisch sprechen möchte nach dem Aufenthalt sollte man
noch mehr schwedisch vorher gelernt haben da dieses eine Jahr nicht ausreicht um mehr als ganz
einfache Gespräche zu führen. Mit meinen schwedischen Freunden habe ich daher meistens
englisch gesprochen.
Die Schweden sind recht zurückhaltend und halten sich eher an die Leute die sie schon kennen
anstatt neue kennenzulernen. Man muss sich also ein wenig anstrengen Anschluss zu Ihnen zu
bekommen. Man muss sich drauf einstellen den ersten, zweiten und dritten Schritt zu machen und
nicht locker zu lassen. Es hat mir sehr geholfen zwei Semester dort zu sein denn mit meinen
schwedischen Freunden hatte ich erst nach einem Semester auch außerhalb der Uni Kontakt. In
den Masterkursen ist es einfacher die Leute kennen zu lernen, da die Kurse kleiner sind und häufig
Gruppenarbeiten abgegeben werden müssen.
Anerkennung der Studienleistungen
In Schweden habe ich wie gesagt Kurse im Wert von 7.5 CP belegt. Meine Kurse vor Ort sind aber
9 CP groß. Deswegen habe ich thematische zusammen passende Kurse zusammen gelegt. Aus
dem Bachelorkurs „Fourier Analysis“ und dem Masterkurs „Fourier und Wavelet Analysis “ im Wert
von zusammen 15 CP wurde dann eine Veranstaltung im Wert von 9 CP anerkannt. Bei
unbenoteten Ergänzungsfächern ist das gar kein Problem. Bei benoteten Fächern muss man sich
noch mit dem Berater auf eine Note einigen. Dies hat bei mir auch problemlos funktioniert.
Fazit
Ich kann es jedem nur empfehlen ein Auslandssemester zu machen. Man lernt viel über sich
selber oder über Deutschland kennen. Man kann interessante Kleinigkeiten über das jeweilige
Land entdecken, Dinge die man im Urlaub nicht bemerkt. Zum Beispiel, dass die Schweden eine
andere Lochung als in Deutschland benutzen und alles in dl statt in ml messen. Auch persönlich
ist es eine große Bereicherung mal andere Dinge und Denkweisen zu erleben als man gewöhnt ist.
Schweden ist aber im großen und ganzen nicht sehr viel anders als Deutschland. Einen allzu
großen Kulturschock erlebt man nicht gerade. Wenn man das möchte sollte man sich vielleicht ein
anderes Land aussuchen. Außerdem wird Schweden von vielen deutschen Auslandsstudenten
überschwemmt, was auch nicht immer hilfreich ist. Aber insgesamt hat es mir in Schweden sehr
gut gefallen.