Münchner Merkur/Dachauer Nachrichten 6. August 2015

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Münchner Merkur/Dachauer Nachrichten 6. August 2015
Dachau/Kultur
Donnerstag, 6. August 2015 | Nr. 179
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DAS LESERFOTO ................................................................................................................................................... KULTURAUSSCHUSS ..........................................................................................................................................
600 Euro pro Monat
für Gastkünstler
Sollen Künstler, die ein
Wohnstipendium in der
Ruckteschell-Villa erhalten, auch einen Lebenshaltungszuschuss bekommen? Um diese Frage ging es in der Sitzung
des Kulturausschusses.
Die Antwort lautet: ja.
sieht er ja aus wie ein grüner Nikolaus mit Bart. Nur
Hubsi mit Bart Eigentlich
ohne Mütze. Das schreibt unsere Leserin Hedi Maresch aus Hebertshausen. Sie ist dem netten Frosch so oder so wohlgesonnen – er hat auch schon einen Namen: „Hubsi“, schreibt Hedi Maresch: „Er ist ein schöner Frosch, der sich im Gartenteich meiner Freundin sauwohl fühlt, wie man sieht.“
DN/KN
UNFALL AM BAUMARKT ...............................................................................................................................
Hier wird der Geschädigte gesucht
Dachau – Nach einem Parkrempler, der sich am Dienstagvormittag auf dem Parkplatz vor dem Baumarkt an
der Kopernikusstraße ereignete, wird ausnahmsweise der
Geschädigte und nicht, wie
meist üblich, der Verursacher
gesucht – das meldet die
Dachauer Polizei in ihrem
Pressebericht.
Kurz nach 10 Uhr war eine
72-jährige Karlsfelderin beim
Rückwärtsausparken mit ihrem Fiat leicht gegen ein geparktes Auto gestoßen. Die
Frau begab sich daraufhin in
den Baumarkt, um den Geschädigten ausrufen zu lassen. Als sie wieder zurück-
kehrte, war das angefahrene
Auto nicht mehr vor Ort. Ein
unbekannter Zeuge hatte den
Unfall zuvor beobachtet und
Bilder gefertigt. Der Zeuge
und der Geschädigte werden
gebeten, sich bei der PI Dachau (0 81 31/56 10) zu melden.
Hinweise zum beschädigten
Auto liegen nicht vor.
pid
VON NIKOLA OBERMEIER
Dachau – Die Künstler Jackie
Murray aus Südafrika und Gideon Gomo aus Simbabwe
wollen nächstes Jahr drei Monate lang in Dachau leben und
arbeiten – als Wohnstipendiaten in der Ruckteschell-Villa.
Die
Künstlervereinigung
Dachau hatte vorgeschlagen,
den beiden bildenden Künstlern die Wohnungen in der
Ruckteschell-Villa zur Verfügung zu stellen – und ihnen jeweils 1000 Euro pro Monat als
Lebenshaltungszuschuss zu
gewähren. Dieser Vorschlag
kam nicht bei allen Kulturausschussmitgliedern gut an.
„Bildende Künstler haben
im Unterschied zu Musikern
kaum Möglichkeiten, Ein-
künfte während des Aufenthalts zu erzielen.“ So lautet die
Begründung für den Antrag
auf die 6000 Euro Lebenshaltungszuschuss.
Die
CSU
konnte diesen Denkansatz
verstehen: „Wir wissen wohl,
dass der Vorschlag von 1000
Euro pro Künstler im Monat
auf Kritik stößt“, sagte Wolfgang Moll. „Aber bildende
Künstler haben Probleme, ihr
monatliches Salär einzuspielen.“ Die CSU-Fraktion appelliere an die Kollegen im Kulturausschuss, „diese Künstler
hierherzubringen“.
Gideon Gomo und Jackie
Ruth Murray waren bereits in
Dachau zu Gast: Sie nahmen
an
dem
internationalen
Kunstprojekt
„Treffpunkt
Dachau“ vor einem Jahr teil.
Der Bildhauer Gideon Gomo
zeigte Steinobjekte, Jackie
Ruth Murray Fotografien. Die
beiden möchten im nächsten
Jahr von August bis Oktober
nach Dachau kommen.
Der Antrag auf Vergabe eines Wohnstipendiums in der
Ruckteschell-Villa entspricht
den Richtlinien zur Vergabe
von Künstler- und Musikstipendien, wie Kulturamtsleiter
Tobias Schneider versicherte.
In den Richtlinien gebe es allerdings „keine Festlegung auf
einen monetären Zuschuss“.
„Bei 1000 Euro habe ich
heftiges Bauchkribbeln“, sagte
Sabine Geißler. (Bündnis).
„Man muss bedenken, wie viele CDs ein Musiker verkaufen
muss, damit 1000 Euro übrig
bleiben.“ Sie sehe eine massive Ungleichbehandlung.
Doch Kulturreferent Claus
Weber (FW) warnte, „Äpfel
mit Birnen“ zu vergleichen.
Denn alle Musiker, die bisher
in der Ruckteschell-Villa ein
Stipendium hatten, seien hier
auf Konzerttour gewesen. Bildende Künstler aber können
ihre Kunstwerke nicht mitbringen und eine Ausstellung
machen. Die 1000 Euro seien
womöglich etwas hoch, ein
Zuschuss jedoch angebracht.
Sabine Geißler forderte,
dass künftig auch Musiker einen Zuschuss erhalten sollten
– und schlug vor, dass ein
Werk der Künstler in Dachau
verbleibt. Schließlich einigten
sich die Stadträte auf monatlich 600 Euro Zuschuss pro
Künstler – und das geschenkte
Kunstwerk.
FERIEN DAHEIM .......................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Ein atemberaubendes Spektakel aus Kanada
Dachau – Mit der Show
„Match“ kommt ein atemberaubendes Spektakel aus Kanada ins GOP Varieté-Theater München.
Manchmal hat GOP-Kreativdirektor Werner Buss Ideen, die eine Zeit lang so
hauchzart sind, dass man
Angst hat, sie könnten davonfliegen. Flügel bekommen jedoch nur seine Gedanken, die
über Wochen weiterwachsen
Rufen Sie uns an!
01378 806601
0,50 EUR/Anruf aus dem deutschen Festnetz;
Mobilfunk abweichend
Oder senden Sie
eine SMS: 52020
mit dem Text MM WIN DA +
Lösung + Name und Adresse
0,50 EUR/je SMS inkl. VFD2-Anteil 0,12 Euro
– bis ihnen Taten folgen. So
war es auch bei der neuen Erfolgsproduktion „Match“, die
vom 17. Juli bis 6. September
im GOP Varieté-Theater zu
sehen ist.
Buss und Regisseur Anthony Venisse arbeiten bereits im
Jahr 2010 an ihrer neuen Herzensangelegenheit. Buss reiste ins kanadische Montreal,
wo seine Ideen und Bilder
schnell greifbar wurden und
erste Ergebnisse zu sehen waren. Vier Jahre später belebten elf der talentiertesten Artisten der Szene die Probenräume der renommierten Artistenschule „École nationale
de cirque“, um sich auf die
Uraufführung von „Match“
im September 2014 in Münster vorzubereiten. Nach furioser Premiere wurde schnell
klar: Zu viel versprochen hatte der Kreativdirektor nicht.
Die Dachauer Nachrichten
GOP Varieté-Theater
Die Show „Match“ im GOP Varieté-Theater München.
verlosen fünfmal zwei Gutscheine für einen Vorstellungsbesuch im GOP Varieté
(gültig bis Sonntag, 4. Oktober – rechtzeitige Reservie-
KN
rung erforderlich). Dazu müssen Sie folgende Frage richtig
beantworten: In welcher kanadischen
Stadt
nahm
„Match“, das neue Programm
Willkommen daheim.
dachauer-nachrichten.de
des GOP Varietés konkrete
Formen an? Rufen Sie uns an
oder schicken Sie uns eine
SMS (siehe Kasten links). dn
Programme: ab 17. Juli (bis 6.
September) „Match“; 9. September bis 1. November: „Je
t’aime“; 4. November bis 10. Januar 2016: „Stardust“;
Adresse: Maximilianstraße 47,
80538 München (ehemalige
Komödie am Max II);
Tickets und Gutscheine erhältlich ab 39 Euro (inklusive einem
Zwei-Gänge-Menü als Arrangement ab 54 Euro) über die telefonische Hotline 0 89/2 10 28
84 44 oder online unter
www.variete.de; Kinder bis einschließlich 14 Jahre zahlen 15
Euro, Schüler und Studenten
mit gültigem Ausweis 25 Euro.
Showtime ist mittwochs bis
freitags um 20 Uhr, samstags
um 17.30 und 21 Uhr, sonnund feiertags um 14.30 und
18.30 Uhr.
dn
Ihre Heimatzeitung
…vor 50 Jahren,
Freitag, 6. August 1965:
Von den 32 Sportvereinen
des Landkreise Dachau besitzen lediglich die beiden großen Vereine ASV und TSV
Dachau 1865, Schwabhausen, Bergkirchen und Indersdorf komplette Anlagen mit
Spielfeld und Vereinsheim.
Sulzemoos, Niederroth,
Haimhausen und Hebertshausen sind dabei, neue Anlagen zu schaffen oder wollen noch heuer mit dem Bau
beginnen.
…vor 25 Jahren,
Montag, 6. August 1990:
Am vergangenen Samstag
verstarb in Berlin Schwester
Gemma vom Karmel „Regina Martyrum“. Die Schwester mit Familiennamen Hienriches kam 1964 an das damals noch im Bau befindliche Karmelkloster Dachau,
wurde sechs Jahre später,
nach dem Tod der Klostergründerin und ersten Priorin
Mutter Maria Theresia Fohrbach, Priorin und behielt dieses Amt bis 1982.
vor 10 Jahren,
Samstag, 6. August 2005:
Die Fußgängerunterführung
am Dachauer Bahnhof ist
gestern wiedereröffnet worden. Die Bauarbeiten am
Bahnhof, die im Rahmen des
Baus der ICE-Strecke Ingolstadt-München nötig geworden sind, gehen zu Ende.
Bund, Freistaat Bayern und
die DB haben sechs Millionen Euro in den Umbau investiert. Ab 12. Dezember
kann die S 2 im Zehn-Minuten-Takt fahren.
IN KÜRZE
DACHAU
Exkursion:
Weg des Erinnerns
Eine Exkursion zum Thema „Weg des Erinnerns“
findet am Samstag, 5. September, zwischen 14 und
16 Uhr statt. Der Weg
führt vom Bahnhof zum
Eingang der KZ-Gedenkstätte Dachau. Zwölf Tafeln informieren über die
historische Bedeutung des
drei Kilometer langen Weges, auf dem die meisten
Häftlinge während der
NS-Zeit ins Konzentrationslager getrieben wurden. Die Referentin ist Karin Schwenke von der Gedenkstätte. Treffpunkt ist
am Bahnhof Dachau. Die
Kosten betragen 4 Euro. dn
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Ironisch, zeitgemäß, zauberhaft
IHRE REDAKTION
Begeisternde Premiere der Zauberposse mit Musik „Lumpazivagabundus“ am Hoftheater Bergkirchen
VON INGRID KOCH
Bergkirchen – Das Hoftheater Bergkirchen plant für die
nächsten Jahre eine Fortsetzung
des
Musikalischen
Theatersommers – an jährlich
wechselnden
Spielorten.
Theaterleiter Herbert Müller
kündigte bereits bei der gefeierten Premiere des unterhaltsamen Musiktheaters Lumpazivagabundus „eine endlose
Reihe“ an.
Die Zusammenarbeit mit
Robert Scheingraber als musikalischem Leiter hat Früchte
getragen. Die aufgeführten
Werke mit auf die Gegenwart
bezogener Textbearbeitung
unter ironischer Betrachtung
der Entstehungszeit und neu
komponierter Orchestermusik sollen „einen zeitgemäßen
Beitrag leisten“.
Wie das gelingt, zeigt die
gelungene Interpretation der
Zauberposse mit Musik,
Lumpazivagabundus von Johann Nestroy, die mit ernsten
sozialkritischen Zwischentönen die Realität anprangert.
In dem Bühnenstück sind die
Gestalten der drei Handwerksburschen als Spiegelun-
Gelungener Abend: das Orchester bei der Premiere mit Robert Scheingraber am Piano.
gen der Menschen scharf gezeichnet. Sie tun sich schwer,
im bürgerlichen Alltag klarzukommen. Ob Reichtum sie zu
besseren Menschen macht?
Der böse Geist Lumpazivaga-
bundus bezweifelt das. Nach
dem Lotteriegewinn treffen
sich die liederlichen Gesellen
ein Jahr später wieder: Tischler Leim (Ferdinand Ascher)
führt ein ordentliches Leben
INK
mit seiner Peppi (Helena
Schneider), während der eitle
Schneider Zwirn (Ansgar
Wilk) mit koketten Damen
bei üppigen Festen das Geld
verprasst hat. Der Schuster
Knierim (Herbert Müller) ist
von einem Wirtshaus zum anderen gezogen und bringt seine Weltanschauung in dem
berühmten Kometenlied mit
dem Refrain „Die Welt steht
auf kein’ Fall mehr lang“ zum
Ausdruck. Er prangert im
Couplet auch die gegenwärtigen Missstände an, aber „keiner muckt auf“. Als Knierim
knüpft er in dieser Paraderolle an Nestroy an, der selbst
mit überwältigendem Erfolg
den versoffenen Schuster
spielte. Im glücklichen Finale
an diesem traumhaften Theaterabend tanzen und singen
alle gemeinsam: „Und’s alles
net wahr“.
Das
Festspielorchester:
Robert Scheingraber (Musikalische Leitung und Piano),
Sigrid Kracht und Josef Vorbuchner (Violine), Klaus
Kämper/Michael Weiß (Violoncello), Michael Schönfelder/Günter
Holzhausen
(Kontrabass), Sabine KühniCiliberto (Querflöte) Max I.
Müller (Musikarrangement
und Schlagzeug).
Der Festspielchor Bergkirchen: Kerstin Elsdörfer, Sibylle Fey, Eva Fraider, Barba-
ra Großmann, Pia Klimt, Johanna Lankes, Rosi Liedl,
Hannelore Rieger, Lydia
Spieler, Maria Vilgertshofer,
Lucia Wexlberger, Stefan
Graf von Dohna.
Inszenierung:
Herbert
Müller, Bühnenbild und Kostüme: Ulrike Beckers, Produktionsleitung: Janet Bens,
Regieassistenz und Beleuchtung: Lukas Vallentin, Technische Assistenz und Theaterkasse: Gudrun Wilk.
Die Darsteller: Die Handwerksgesellen:
Ferdinand
Ascher (Leim der Tischler),
Ansgar Wilk (Zwirn der
Schneider), Herbert Müller
(Knierim der Schuster). Im
Feenreich und zu ebener Erde: Jürgen Füser (Carnevalis
und Meister Hobelmann),
Verena Konietschke (Lumpazivagabundus, Stallbursche,
Diener,
Maler),
Ingrid
Scheingraber (Fortuna, Signora Palpiti, Magd Reserl),
Helena Schneider (Amorosa,
Peppi und Camilla Palpiti),
Julia Rieblinger (Brillantine,
Laura Palpiti), Tobias Zeitz
(Fludribus, Wirt, Marchese),
Annette Thomas (Nemesis
und Hausierer).
Tel. (0 81 31) 5 63 35
Fax (0 81 31) 5 63 50
[email protected]
AKTUELLES
IN KÜRZE
DACHAU
Sonderführung im
Hofgarten
Die Bayerische Schlösserverwaltung bietet am Donnerstag, 8. August, um 14
Uhr eine Sonderführung
zur Geschichte und zu den
jüngeren
Gartenpflegemaßnahmen im Hofgarten
von Schloss Dachau an.
Der Hofgarten erlebte
während der letzten Jahrhunderte mehrere Veränderungen. Vom Renaissancegarten mit seinen
quadratischen
Blumenund Gemüsebeeten wandelte er sich zum Barockgarten mit einem flachen
Gartenparterre.
Treffpunkt ist am Eingang zum
Bezirksmuseum Dachau
am Aufgang zum Schlossplatz. Die Teilnahme kostet 3 Euro pro Person. dn

Documents pareils