exclusive - Lufthansa Magazin

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exclusive - Lufthansa Magazin
06/2008
Für unsere HON Circle Member, Senatoren und Frequent Traveller
· Stichwort · Stichwort
· Stichwort
· Stichwort · Stichwort
· Stichwort
· Stichwort
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· Stichwort · Stichwort
al
exclusive
06/2008
· Weiße
· Notker
· Fliegenfischen
· Visitenkarten
a
l
exclusive
06/2008 Sticghwortr
Fernbeziehungen
Biotechnologie
Wolf · New
York ·· Stichwort
Management
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Blindheadline
exclusive
Unt vent vel esecte te te min eu faccumsandre dolore dolor ad er alit adipsumwsan
et nis am zzrit irit nibh et lan velis augait, sequam, veniam iustion sequatue molobore
corem vel del etuerillum zzriustis aut pratio
Globale
Gefühle
Bleibt die Liebe bei großer
Ferne auf der Strecke?
Aber nein: Eine Karriere,
weit weg vom Partner, muss
kein Beziehungskiller sein
Biotech:
Blindes Stichwort
Chancen •
fürBlindtext
Deutschland
• Stichwort:
• Notkerblinder
Wolf: Der
Inhalt
fromme
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• Stichwort:Angeln
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Inhalt
Demut
Neues aus der Welt von Miles & More finden Sie ab Seite 85
www.lufthansa.com
Lufthansa Exclusive 06/08
Editorial
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www.deutschland-tourismus.de
Nach der Landung:
Kleine Erfrischung gefällig?
Liebe Leserinnen
und Leser,
„Brücken bauen“ – dieses Motto hat sich die Stadt München für ihren 850. Geburtstag gewählt. Es spiegelt
auch die Leitidee unserer Airline wider, die wie kein anderes Unternehmen Brücken zwischen München
und der Welt schlägt. Seit der Kranich vor fünf Jahren im Terminal 2 des Münchner Flughafens seine zweite
Heimat fand, hat er sein Nest stetig ausgebaut. Mehr als 23 Millionen Fluggäste nutzen unser Terminal 2 für
ihre Reise. Wöchentlich starten über 5000 Lufthansa Flüge zu mehr als 100 Zielen in 37 Ländern. Lufthansa
wächst in München überproportional, und ein Ende des Wachstums ist noch lange nicht abzusehen. Wir
fühlen uns der Stadt und der Region verbunden und sind mit rund 8300 Mitarbeitern inzwischen größter Arbeitgeber vor Ort.
Daher freuen wir uns, dass wir zu diesem besonderen Stadtjubiläum als offizielle „Geburtstags-Airline“ auserkoren wurden, auswärtige Gäste nach München zu fliegen. Und damit nicht genug: In diesem Monat bilden wir
auch eine Brücke für alle Fußball-Reisenden. München wird Fußball-EM-Hub. Als einzige Fluggesellschaft
Europas wird Lufthansa vom Drehkreuz München aus alle Austragungsorte der Fußball-Europameisterschaft in
Österreich und der Schweiz anfliegen und somit den Fußballfans aus aller Welt eine bequeme und schnelle
Anreise zu den spannenden Spielen anbieten. Sport macht Spaß, Sport hält fit und Sport verbindet Menschen.
Deshalb sind wir auch die „Airline des Sports“ und kooperieren unter anderem mit dem Deutschen FußballBund.
Dann landen Sie am besten im Wasserland Deutschland. Hier sprudelt nicht nur pure Lebensfreude, sondern auch das Lebenselement Wasser im Überfluss. Erfrischend für jeden Geschmack: Erleben Sie in den bayerischen Bergen die faszinierende Schönheit imposanter Wasserfälle. Atmen Sie durch an der rauhen aber herzlichen Nordsee, genießen Sie mondäne Strandbäder
an der ruhigeren Ostsee. Segeln und surfen Sie auf Seen mit Trinkwasserqualität. Oder übernehmen Sie doch einfach das Ruder
und lassen Sie sich im Hausboot durch vernetzte Wasserwege treiben. Wann tauchen Sie auf – im Reiseland Deutschland?
© Deutsche Zentrale für Tourismus e. V.
Foto: Andreas Pohlmann
Titel: Jan Kornstaedt
Wasserfall in Bayern
Mobilität auf dem Rasen werden uns die Spieler aus den verschiedenen Nationen zeigen. Mobilität in der Luft
ist unser Metier. Wir werden auch künftig für Sie, liebe Kunden, weltumspannend „Brücken bauen“. Ich
grüße Sie herzlich und wünsche Ihnen allzeit eine angenehme Reise an Bord von Lufthansa – bleiben Sie uns
gewogen!
Wolfgang Mayrhuber,
Vorsitzender des Vorstands Deutsche Lufthansa AG
design
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Frankfurt, Goethestraße 32
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7
Contents
85
Neues aus der Welt von Miles & More
Aviation & Technology
5 Editorial Wolfgang Mayrhuber, Vorsitzender des Vorstandes Deutsche Lufthansa AG, über Lufthansas
Brückenschlag von München in die Welt – und wie
man am besten zum Fußball kommt
10 Inside Lufthansa Boeing 747: Anti-Aging-Kur für
den Jumbo • 64-mal Afrika • Airport München: Der
Fußball-Hub
50 Quiz Gewinnen Sie einen Scout Navigator von Merian!
85 Miles & More 15 Jahre Miles & More: Feiern und
gewinnen mit Partner Deutsche Bank • Passenger
Receipt vorab online • Mehr Meilen mit Samsung
Lifestyle
Fotos: B. Yankushev/mauritius images; A. Artz
tech inside
Deutschland, Tel. +49 89 35099994 - Österreich, Tel. +43 662 452832 - Schweiz, Tel. +41 44 7322020
Lufthansa Exclusive 06/08
18 Fernbeziehungen Wenn die Karriere einen Partner
in die Ferne verschlägt, muss die Liebe nicht auf der
Strecke bleiben. Paare verraten, wie sie es packen
36 Essentials Design: Das Ei des Jacobsen • Sissel
Tolaas: Die Kartografin der Düfte • Papeterien:
Nischen der Schreibkultur
52 New York Kurator Wolfram Koeppe lädt zu einem exklusiven Bummel durch die Jahrhunderte ein – im
Metropolitan Museum of Art
68 Fliegenfischen Ausgefeilte Techniken, meditative
Geduld – beim Fliegenfischen sollte alles wie am
Schnürchen klappen
78 Visitenkarten Kleine Kunstwerke aus Karton, Holz
oder Silber – wer sich da nicht in die Karten gucken
lässt, ist selber schuld
82 Gang oder Fenster Der Fragebogen für Vielflieger
68
52
Fliegenfischen
New York: Wolfram Koeppe
8
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M EHR
Contents
ALS
250 J AHRE
KONTINUIERLICHE
G ESCHICHTE
1825. Als in England die erste Eisenbahnlinie der Welt in Betrieb genommen wurde, gab es das Haus Vacheron Constantin seit 70 Jahren.
85
Neues aus der Welt von Miles & More
Business
44 Lounge-Gespräch Abtprimas Notker Wolf,
„CEO“ der weltweiten Benediktinerklöster, meint:
Ein autokratischer Führungsstil ist des Teufels
28 Biotechnologie Bei der Roten und Grünen Biotechnologie ist Deutschland im internationalen Wettbewerb
weit abgeschlagen, doch bei der Weißen liegt noch
ein Spitzenplatz drin. Und die Umwelt wird’s danken,
denn Weiße Biotechnologie hilft Energie sparen und
aggressive Chemikalien vermeiden
PATRIMONY BI-RETRO
62 Management Die Welt ist komplex, und jede
Entscheidung birgt ungeahnte Risiken und Nebenwirkungen. Was also tun? Radikal vereinfachen oder
Entscheidungsprozesse verkomplizieren? Weder
noch – es gibt einen dritten, guten Weg aus dem Irrgarten der Entscheider
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magazin
44
Lounge-Gespräch: Notker Wolf
Die helle Freude
Im Lufthansa Magazin lesen Sie im Juni
an Bord: Oslo, ein nordischer Mittsommernachtstraum • Lufthansa: Die Flotte
der Zukunft • Alexandria: Zurück zu
alter Größe • Crewplanung: Perfektes
Personal-Puzzle
Fotos: A. Fechner; Bildagentur-online
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Aviation & Technology
Inside Lufthansa
Königin Boeing,
die Strich Achte
Piloten nennen sie die Königin der Lüfte, Passagiere kennen sie als Jumbojet:
die Boeing 747, eines der erfolgreichsten Langstreckenflugzeuge der Welt. Im
Jahr 2005 verließ die letzte 747-400
die Werkshallen von Boeing in Everett,
US-Bundesstaat Washington. Doch die
Legende wird weiterleben, als Weiterentwicklung mit der Bezeichnung 747-8
International. Und daran hat Lufthansa
einen entscheidenden Anteil: Die Airline
wirkte am Design des neuen Flugzeugs
maßgeblich mit, hat als erste Fluggesellschaft bereits 20 der neuen Jumbojets bestellt und sich die Option auf 20
weitere gesichert. Ab Ende des Jahres
2010 sollen die ersten „Strich Acht“
in Dienst gestellt werden. Lufthansa hat
damit die größte Investition ihrer Geschichte in neue Flugzeuge beschlossen. Die Entscheidung bürdet der
Abteilung Flottenstrategie und Flugzeugbewertung bei Lufthansa eine
große Verantwortung auf. Die Mitarbeiter blicken weit in die Zukunft: Wie
sollen die Flugzeuge der nächsten
Dekade aussehen? Die Wünsche der
Passagiere, Wirtschaftlichkeit und
Umwelt faktoren müssen dabei im Voraus in Einklang gebracht werden. Deshalb arbeiten Lufthansa Teams eng
mit den Mitarbeitern von Boeing zusammen. Lufthansa wünschte sich ein
Langstreckenflugzeug für etwa 420
Passagiere. Die einfachste Lösung hätte
darin bestanden, den Rumpf des alten
Jumbos um 5,6 Meter zu strecken.
Doch Lufthansa wollte mehr, und so
bekam die „Strich Acht“ auch andere
Flügel und Triebwerke der neuesten
Technologie. Schließlich soll auch die
Boeing 747-8 die Königin der Lüfte sein.
Mehr zum Thema lesen Sie diesen
Monat an Bord im Lufthansa Magazin:
Nico Buchholz, Chef des Lufthansa
Konzernflottenmanagements, steht im
„Sky Talk“ Rede und Antwort.
Lufthansa Exclusive 06/08
Aviation & Technology
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Aviation & Technology
Inside Lufthansa
LSG Sky Chefs auf Erfolgskurs
Der Markt des Inflight-Catering ist geprägt durch starken weltweiten
Wettbewerb. Umso beachtlicher ist der Erfolg, den die Lufthansa
Konzerntochter LSG Sky Chefs im Geschäftsjahr 2007 verbuchen
konnte: Das operative Ergebnis wurde im Vergleich zum Vorjahr auf
100 Millionen Euro verdoppelt – der beste Wert in der Unternehmensgeschichte. Damit wurde nicht nur die weltweite Marktführerschaft bestätigt. Das Ergebnis zeigt auch, wie effizient die tief greifende Restrukturierung war, der sich das Unternehmen in den
vergangenen Jahren unterziehen musste. Nach dem Terroranschlag
vom 11. September 2001 und seinen dramatischen Auswirkungen
auf die gesamte Luftfahrtbranche ist der weltweite Markt für Bordverpflegung um ein Viertel geschrumpft. Durch den Abbau von verlustbringenden Gesellschaften, die Reduzierung von Verwaltungskosten und die kontinuierliche Optimierung der betrieblichen
Abläufe gelang es zwischen 2004 und 2007, LSG Sky Chefs wieder
auf die Erfolgsspur zu bringen. Das Ziel laute, insgesamt 190 Millionen Euro Verwaltungs- und 170 Millionen Euro Produktionskosten
einzusparen sowie bis Ende dieses Jahres sämtliche Verlustbringer
saniert oder verkauft zu haben, sagt der Vorstandsvorsitzende Walter Gehl. Für die nächsten Jahre plant das Unternehmen weiteres
Wachstum über neue Strukturen und Partnerschaften. Dazu zählen
Skylogistix, eine im Herbst 2007 geschlossene Partnerschaft mit
dem Logistikunternehmen Kühne + Nagel, eine neu gegründete Einkaufsgesellschaft in Asien sowie die Errichtung zweier Produktionsstätten für Tiefkühlkost in Qingdao, China, und in Pittsburgh, USA, um die steigende
Nachfrage zu befriedigen. Für weitere Herausforderungen, etwa Konsolidierungen im Airline- und CateringMarkt, die schwer einschätzbaren Auswirkungen der US-Finanzkrise, den Anstieg der Öl- und Rohstoffpreise
und neue Wechselkursrisiken sieht sich LSG Sky Chefs deshalb gut gerüstet.
FÜR MÄNNER, DIE AUCH IN
IHR GESICHT INVESTIEREN
EINE VITALE AUSSTRAHLUNG –
JETZT UND IN ZUKUNFT
187 000 …
… Tonnen Kerosin konnte die Lufthansa im vergangenen Jahr einsparen – dank intelligenter Airline-Software. Das Flugplanungssystem Lido OC von Lufthansa Systems
beispielsweise berechnet für jeden Flug je nach Wetter, Zuladung, Luftraumsituation
und anderen Faktoren die optimale Strecke. Auf einem Flug von Frankfurt nach Chicago werden dadurch im Durchschnitt rund vier Tonnen Kerosin weniger verbraucht
und damit zwölf Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen. Insgesamt reduzierte
Lufthansa 2007 den Ausstoß von Kohlendioxid um 590 000 Tonnen. Das entspricht
dem Bedarf von Kerosin für 1800 Flüge von Frankfurt nach San Francisco.
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die Hautelastizität
Verbessert den natürlichen
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WAS MANN WILL
NEU
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Aviation & Technology
Inside Lufthansa
Kurz & gut
Langstrecke online: Reisen Sie in Länder, die vor dem
Abflug die Angabe von Einreisedaten wie Pass- und Visumsdaten verlangen, können Sie alle Angaben jetzt beim
Online-Check-in an Ihrem PC eintippen. So kommen Sie
neuerdings auch auf Flügen nach Kanada, Mexiko, Südamerika sowie zu ausgewählten Zielen im Nahen Osten
und Afrika in den Genuss der Online-Bordkarte.
Nachtflug: Von München nach São Paulo (GRU), das
fliegt sich wie im Schlaf. Abflug 21.45 Uhr, Ankunft 5.25
Uhr. Zurück geht es täglich um 12.50 Uhr, München wird
um 5.30 Uhr erreicht. Vor allem Geschäftsreisenden
kommen die neuen Flugzeiten entgegen – der Tag kann
jetzt mit Arbeit gefüllt werden.
Deutsche Fußball-Airline
Als einzige Airline Europas fliegt Lufthansa über ihren „FußballHub“ München zu allen Austragungsorten der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz. Ein neues Ziel ist
Klagenfurt (unten: das Fußballstadion). Kärntens größter Wirtschaftsstandort ist jetzt dreimal täglich mit München verbunden. Während der Vorrundenspiele vom 5. bis 20. Juni werden
Innsbruck und Salzburg täglich einmal angeflogen, Basel und
Genf sechsmal täglich und Bern bis zu dreimal täglich. Wien ist
für Münchner Fußballfans mit fünf täglichen Flügen in greifbarer
Nähe. Hinzu kommen vier tägliche Verbindungen im Codeshare mit Austrian Airlines. Gleich sechsmal täglich steht ein
Lufthansa Flug nach Zürich bereit; SWISS fliegt viermal täglich
nach München. Zudem bietet Lufthansa von anderen deutschen Abflughäfen Flüge zu den meisten Austragungsorten.
Menschen
bei Lufthansa
Wenn 17-jährige Jungen von ihrem zukünftigen Auto
träumen, dann zumeist von einem schnittigen Cabrio
oder PS-strotzenden Sportwagen. Bei Axel Otersen,
32, Purser bei Lufthansa, war es damals etwas anders.
Sein Schwarm stand bereits in der Garage: kein Cabrio,
kein Sportwagen, sondern ein Mercedes Unimog, Baujahr 1959. Das „Universal-Motor-Gerät“ war stark reparaturbedürftig, zum Glück, denn die Schrauberei
machte Axel Otersen großen Spaß. Zum 18. Geburtstag und zur bestandenen Führerscheinprüfung war der
Unimog fahrbereit, und Axel Otersen startete zu seiner
ersten Geländefahrt. Wenn er nicht gerade mit einer
Lufthansa Boeing 747 auf dem Weg nach Südafrika
oder Kalifornien ist, trifft man ihn dort auch heute: im
Gelände oder in der Werkstatt – im, auf und unter dem
Unimog. Mit seiner Leidenschaft für das urige Nutzfahrzeug steht Otersen nicht allein. Allein der Unimog-Club
Gaggenau hat über 5000 Mitglieder, und auch im Umkreis von Bremen, wo Otersen mit Frau und Tochter
wohnt, findet er stets Gleichgesinnte. Unter UnimogFans gibt es zwei Gruppen, sagt Otersen: Die einen
wollen ihren Unimog, oft einen Oldtimer, möglichst original erhalten. Die anderen wollen seine Leistung verbessern und ihn optisch „aufmotzen“. Otersen zählt
sich zur zweiten Gruppe. Deshalb ist Los Angeles seine
liebste Lufthansa Destination. Dort kauft er, dem starken
Euro sei Dank, günstig Ersatzteile oder Speziallacke.
Ein paar Handgriffe genügen, um beim Unimog 2010
das Stoffverdeck abzunehmen, die Türen auszuhängen
und die Windschutzscheibe umzulegen. Wer träumt da
noch von einem Cabrio?
I am confident The Tiger Woods Dubai is set to become one of
the world’s most sought after destinations. I think this
community will be a genuine oasis for those lucky enough to
live or stay within its spectacular grounds.
Foto: Keystone/picture-alliance
Bestens: In einer weltweiten Umfrage der renommierten
US-Logistikfachzeitschrift Air Cargo World hat Lufthansa
Cargo unter 84 Airlines zum zweiten Mal in Folge als
bestes Frachtflugunternehmen den ersten Platz belegt.
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Lufthansa Exclusive 06/08
Aviation & Technology
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Redaktion
Lufthansa Exclusive,
Friesenweg 2 a–c,
D-22763 Hamburg,
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Chef vom Dienst: Stefan Schreiber; Textchef:
Michael Schophaus; Art Direction: Jürgen Kaffer,
Maja Nieveler (stellv.), Grafik: Inga Lange, Astrid
Thienhaus (alle Büro Hamburg); Textredak tion:
Jürgen Drommert, Gunnar Herbst, Hans
Oberländer, Sibylle Poell, Nadine Uhe; Bildredaktion: Katja Dittgen, Michael Nielsen (Ltg.), Zita Roth mund-Zinn; Dokumentation: Christian Schwan;
Redak tions assistenz: Sandra-Marie Schülke;
Redak tionelle Technik: Joachim Maurit-Moritz,
Klaus Stock
Ein feiner Genuss
Ob Fino, Manzanilla oder
Amontillado, ob Oloroso, Medium, Cream oder Pedro Ximénez
– Sherry glänzt durch eine Vielfalt an Aromen, Geschmacksrichtungen und Farbspektren.
Gäste der First Class auf ausgesuchten Lufthansa Flügen von
Frankfurt und München nach Indien und Japan und First Class
Gäste auf Tagesflügen mit einer
Flugzeit von mehr als zehn Stunden sind im Juni eingeladen,
drei edle Sherry-Sorten zu verkosten. Nur Weine, die im
kleinen Anbaugebiet des sogenannten Sherry-Dreiecks produziert werden, dürfen die
Ursprungsbezeichnung JerezXérès-Sherry tragen. Hier im
Süden Andalusiens residiert das
1896 gegründete Weinhaus
Emilio Lustau, das zu den renommiertesten Sherry-Bodegas
gehört – zu Recht, wie die Verkostung zeigen wird: Der Lustau
Solera Reserva „Jarana“ ist ein
klassischer Fino mit strohgelber
Farbe, dessen typischer Duft an
Aromen von Mandeln und Haselnüssen erinnert. „Los Arcos“,
ein bernsteinfarbener Amontillado, zeichnet sich am Gaumen
durch eine feine Balance von
Süße und Säure aus. Und der
Dry Oloroso „Don Nuño“ darf
sogar als echte Entdeckung in
der Welt des Sherrys gelten, so
opulent und saftig zugleich ist
sein Charakter. Doch das sind
alles nur Worte – Probieren geht
über Diskutieren.
Miles & More
Deutsche Lufthansa AG, FRA EM/A,
D-60546 Frankfurt, Volker Scheible
(verantwortlich), Anja Kern (Koordination)
Herstellung: Rainer Tess
Litho: p.r.o. medien, Hamburg
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übernimmt die Redaktion keine Haf tung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Mei nung der Autoren wieder. Diese muss nicht mit der
Auf fassung der Redak tion übereinstimmen.
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1. Januar 2008; Anzeigenleiter: Heiko Hager, Tel.
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Foto: M. Martin/laif
Lufthansa baut seine Partnerschaften mit afrikanischen Fluggesellschaften weiter aus. Seit dem Frühjahr besteht eine
Codeshare-Verbindung mit Ethiopian Airlines, einer der größten Fluggesellschaften Afrikas. Damit können Fluggäste nun
aus sieben wöchentlichen Flugdiensten zwischen Frankfurt
und der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba wählen. Das
Codeshare-Abkommen soll nun auf weiterführende Verbindungen ab Frankfurt zu europäischen und amerikanischen
Zielen sowie ab Addis Abeba zu ost- und zentralafrikanischen
Destinationen ausgeweitet werden. Im aktuellen Lufthansa
Sommerflugplan sind bereits jetzt wöchentlich 64 Flugverbindungen von Frankfurt nach Afrika verzeichnet, zu 15 Destinationen in 13 Ländern. Davon gehen wöchentlich 18 Verbindungen nach West- und Ostafrika, kürzlich sind Malabo in
Äquatorialguinea und Luanda in Angola neu hinzugekommen,
beides wichtige Standorte für die Ölindustrie. Mit ihrem verstärkten Engagement trägt Lufthansa dem wirtschaftlichen Wandel
in Afrika Rechnung, wie auch das Beispiel Äthiopien zeigt: Mit
etwa 77 Millionen Einwohnern ist es das Land mit
der drittgrößten Bevölkerung Afrikas. 2007 hatte Äthiopien auf
dem Kontinent die am schnellsten wachsende Wirtschaft all
der Länder, die nicht über Erdöl verfügen. Von Frankfurt nach
Addis Abeba flogen 8,3 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner des Landes,
das vor allem Kaffee ausführt (oben: Äthiopiens Hochland).
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Herausgeber
Deutsche Lufthansa AG, Von-Gablenz-Str. 2–6,
D-50679 Köln; Objekt verant wortung:
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Lufthansa Exclusive erscheint monatlich bei der
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Haenchen, Bernd Klosterfelde; Objektleitung:
Dörte Hoppe, Tel. 040/88303-485, Fax:
040/88303-496, www.guj-corporate-media.de
Inside Lufthansa
Kranichzug nach Afrika
Aviation & Technology
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Berlin: Stephanie Harm, Tel. 030/25480645; Düsseldorf: Stefan Scandone, Tel. 0211/6187548; Frankfurt: Marion Müller, Tel. 069/79300719; Hamburg,
Hannover: Stephanie Harm, Tel. 040/37032333;
München: Andrea Wörsdörfer, Tel. 089/20805113;
Stuttgart: Christiane Gloy, Tel. 0711/2284635; Asien,
außer Japan (Hongkong): Godfrey Wu, Tel. 852/
25911077; Korea (Seoul): Jeong Gwon Seo, Tel.
2/37021742; Belgien, Lu xemburg, Niederlande
(Brüssel): Kathy Rosseel, Tel. 9/2350210; Frankreich
(Paris): Yves Swartenbroekx, Tel. 1/53937393;
Großbritannien, Irland (London): Sibel Üner,
Tel. 20/74374377; Italien (Mailand): Elia Blei, Tel.
2/72251274; Japan (Tokio): Hiroshi Iwai, Tel.
3/32227811; Österreich und Südtirol (Wien): Erwin W.
Luthwig, Tel. 1/51256470; Portugal (Lissabon): Paulo
Andrade, Tel. 213/853545; Spanien (Madrid):
Gema Arcas, Tel. 91/5863631; Schweden, Finnland
(Stockholm): Sten Johannisson-Thörne, Tel.
8/7140600; Nor wegen, Dänemark (Holte):
Mark Hjortkilde, Tel. 45/469100; Schweiz (Zürich):
Hans H. Otto, Tel. 44/2697070; Türkei (Istanbul):
Dr. Reha Bilge, Tel. 212/2697070; USA Ostküste:
Dustin K. Guzowski, Tel. 212/2683344; USA Westküste: Ralph Lockwood, Tel. 408/8796666; Indien
(Mumbai): Marzban Patel, Tel. 22/22048890
Collection ”Temptation”, in 18 ct. gold with diamonds
San Francisco: Shreve • New York: Cellini • London: Boodles • Wien: Heldwein • Amsterdam:
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Hong Kong: King Fook • Moscow: Privilegia • Berlin: KaDeWe • München-Airport: Hilscher
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Lifestyle Fernbeziehungen
Text Sabine Franz
Lufthansa Exclusive 06/08
Lifestyle Fernbeziehungen
In der Ferne liegt der Erfolg
Claudia Günnewig, 40, Director Business
Development, Hilton Hotel Düsseldorf:
„Ich habe Unabhängigkeit und Freiheit
schon immer genossen und finde es oft sogar entspannter, eine Fernbeziehung zu leben. In der Woche kann man sich auf die
Arbeit konzentrieren, und das Wochenende
kann man gemeinsam genießen. Als wir
beide in Hamburg gearbeitet haben, gab es
dagegen anstrengende Diskussionen über
lange Arbeitszeiten. Organisationstalent und
Time-Management sind Fähigkeiten, die
man durch das Lebensmodell perfektioniert.
Ich muss meine Arbeitszeit in der Woche
sehr genau organisieren, damit ich mit meinen Projekten fertig werde. Und genauso
muss ich planen, wie ich das Wochenende
privat verbringen möchte. Durch die Distanz
wird mir viel bewusster, dass die Zeit, die ich
mit meinem Partner verbringe, kostbar ist.
Ich genieße sie mehr, unser Ritual jeden
Samstag ist zum Beispiel: zu zweit essen
gehen. Ein einziges Mal war die Situation
sehr angespannt, als ich meinen Mann zu
einem Termin begleiten sollte und kurzfristig
absagen musste. Aber auch das haben wir
gelöst: Ich habe einen teuren Flug gebucht,
und so haben wir, etwas verspätet, den Termin wahrnehmen können.“
400 km
Hamburg–
Düsseldorf,
seit fünf Jahren
Christoph Lueg, 41, Director Délégué
Mercure Hotels Region Hamburg & Münster (Mercure Hotel Hamburg Messe):
„Heutzutage haben sich die Rahmenbedingungen für eine Fernbeziehung positiv verschoben, dank Flugzeug oder ICE. Es gibt
Branchen, in denen ist es einfacher, eine
Fernbeziehung zu leben und so die nötigen
beruflichen Freiräume zu haben. Das gilt für
Unternehmensberatungen oder wie in unserem Fall auch fürs Hotel. Für den Arbeitgeber bin ich flexibler, kann schneller auf
Anforderungen reagieren. Was die Beziehung betrifft, so nimmt man nicht alle negativen Erlebnisse des Tages mit nach Hause.
Das kann einer Partnerschaft nicht schaden.
Ich glaube nicht, dass eine Fernbeziehung
auf Dauer funktioniert, weil man sich irgendwann doch auseinanderentwickelt. Wenn
man mehrere Jahre in verschiedenen Städten lebt, macht man dort Kontakte, die zwar
für den Job sehr wichtig sind, die aber mit
dem Privatleben nichts zu tun haben. So
werden zwei Welten aufgebaut, darüber
kann aber auch viel verloren gehen. Eigentlich ist man doch nur dann richtig zufrieden,
wenn es in Job und Beziehung gut läuft. Dabei ist es einfacher, das Gleichgewicht zu
halten, wenn man sich jeden Tag sieht.“
Foto: Enver Hirsch
Wie stark muss eine Liebe sein, damit sie 8360 Kilometer Distanz aushält? Was soll man machen mit seiner Sehnsucht, wenn gerade Nacht
am anderen Ende der Leitung ist? Für viele ist der Traumjob nicht mehr
dort, wo man selbst gern wäre. Fast jede sechste Partnerschaft wird
mittlerweile auf Distanz geführt. Eine harte Bewährungsprobe, bei der
man aber auch lernen kann, seine Zeit besser zu nutzen
Die Lust auf Freiräume verbindet Claudia Günnewig und Christoph Lueg über viele Kilometer hinweg
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Lifestyle Fernbeziehungen
Lufthansa Exclusive 06/08
Z
wischen dem gemeinsamen Frühstück liegen ein paar hundert Kilometer. Bestenfalls. Manchmal auch ein paar Stunden, der Zeitverschiebung wegen; dann fühlt sich der andere
noch weniger erreichbar an. Eine SMS soll die Umarmung am
Morgen ersetzen, ein Anruf den Abschiedskuss in den Tag,
oder besser: in den Arbeitstag. Denn deswegen ist man schließlich hier. Deswegen ist man getrennt. Deswegen drängt sich so
viel Raum zwischen die Gefühle.
Attraktive Jobangebote, Sprünge auf der Karriereleiter,
Auslandsaufenthalte, wissenschaftliche Projekte, unumgängliche Umzüge: Schätzungsweise jede sechste bis siebte Partnerschaft wird auf Distanz gelebt; unter Akademikern soll jeder
vierte über mehrere Jahre eine Fern- oder Wochenendbeziehung führen. Eine aktuelle Studie, die derzeit die Psychologin
Fanny Jimenez im Auftrag der Berliner Humboldt-Universität
auswertet, zeigt, dass es keine Altersgrenze gibt. Die ältesten
Jochen Estorff, 39,
Unternehmensberater:
„Eine Führungsposition ohne Wechsel des
Wohnorts kann ich mir heute nicht vorstellen. Ich glaube, wenn wir uns vorher zu
viele Gedanken über die Pendelsituation
gemacht hätten, wären wir von der Realität
doch überrascht worden. Wir haben nie
geplant, wann wir wie oft telefonieren oder
dass wir die Wochenenden besonders
genießen wollen – das hat sich einfach ergeben und bestens eingespielt. Beide Partner müssen sich gegenseitig vertrauen und
ein hohes Maß an Selbständigkeit haben.
Den Unterschied zur ‚Vollzeit‘-Familie habe
ich in der Zeit nach der Geburt unserer zwei
Söhne erlebt. Während eines mehrmonatigen Urlaubs, genauer: der sogenannten
Elternzeit, war das Wochenende plötzlich
nicht mehr der besondere, sehr intensiv
erlebte Partnerschaftsmoment, sondern
einfach nur die Fortsetzung der Woche.
Dennoch: Mir fehlt die Teilnahme am Familienalltag, den ich während der Woche nur
am Telefon erlebe. Sind die Kinder krank
oder Clarisse hat wichtige Jobtermine, eröffnet mir mein Beruf zum Glück meist die
Möglichkeit, zu Hause einige Tage ein
‚Home office‘ zu eröffnen.“
Lifestyle Fernbeziehungen
Befragten sind über 60, die größte Gruppe ist jünger als 35.
Achtzig Prozent haben keine Kinder, mehr als jeder Zweite lernt
den Partner in der Ferne kennen und entscheidet sich dann für
die Liebe auf Distanz. Durchschnittliche Dauer der Fernbeziehung: zweieinhalb Jahre.
Nina Bauer und Martin Greschner, beide promovierte Biologen, leben das Beziehungsmodell mit Unterbrechungen seit
über sechs Jahren. Vor neun Jahren begegneten sie sich zum
ersten Mal während ihres Studiums. Danach machten sie auf
Augenhöhe Karriere, ihr derzeitiger Entfernungsrekord beträgt
8363 Kilometer: von Edinburgh nach San Diego, Kalifornien,
und zurück. „In der akademischen Forschung ist es ein klassischer Karriereweg, nach der Promotion für einige Zeit im
Ausland zu arbeiten“, sagt Martin Greschner, „wir hatten also
Zeit, uns auf die Fernbeziehung einzustellen.“ Die Zeitverschiebung erschwere die Situation jedoch, sie telefonierten nicht
mehr so häufig spontan, und sähen sich aufgrund der
>
1085 km
Frankfurt–
Dublin,
seit elf Jahren
Clarisse Estorff, 36,
Trade Marketing Manager:
„Ich war von Anfang an offen für eine Wochenendbeziehung. Mit Kindern bin ich unter der Woche fast eine alleinerziehende
Mutter. Meine verfügbare Arbeitszeit hängt
von den Öffnungszeiten der Kita ab. Damit
ich meinen Job erfolgreich erledigen kann,
muss ich besonders effizient arbeiten. Obwohl das Wochenende etwas Besonderes
ist, achten wir darauf, dass nicht nur Schönwetterstimmung herrscht, sondern wir unsere Kinder gemeinsam erziehen und ihnen
bei Bedarf Grenzen aufzeigen. Ich glaube,
eine Wochenendbeziehung kann auf Dauer
nur funktionieren, wenn beide gemeinsame
Ziele und Vorstellungen haben. Mit Kindern
ist es wichtig, dass beide Partner bei bedeutenden Ereignissen wie Geburtstagen oder
Kindervorsorgeuntersuchungen anwesend
sind. Paaren, die im Begriff sind, eine Fernbeziehung einzugehen, würde ich raten, die
Vorteile dieser Beziehungsform zu genießen, bevor Kinder da sind. Am Wochenende
waren wir früher sehr mobil und haben die
Projektstandorte meines Mannes entdeckt
oder uns in anderen Städten getroffen.
Wichtig außerdem: Konflikte vor Ende des
Wochenendes lösen.“
Foto: Enver Hirsch
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Clarisse und Jochen Estorff sind sich einig: Wochenendbeziehungen funktionieren nur bei gemeinsamen Zielen
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22
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Lifestyle Fernbeziehungen
Lufthansa Exclusive 06/08
Entfernung seltener. Aber Mobilität sei für das berufliche Fortkommen unerlässlich, sagt Nina Bauer. „Karriere, das ist für
mich eher gleichbedeutend mit Selbstverwirklichung als mit
hohem Einkommen und Status“, sagt die 30-Jährige.
Doch der Traumjob ist eben nicht immer dort, wo man
gerade gern wäre. Was einem allerdings gern gutgeschrieben
wird, wenn der Partner weit weg lebt: viel Autonomie, die volle
Konzentration auf den Job, Zeit für Überstunden ohne schlechtes Gewissen; und die Fernbeziehung als Härtetest für die Liebe. Wer mittendrin steckt und Sehnsucht hat, für den mag es
nur ein kleiner Trost sein, dass Forscher der Beziehung nach
erfolgreich gelebter Distanz umso mehr Stabilität attestieren.
Während die Scheidungswahrscheinlichkeit nach dem dritten
gemeinsamen Umzug steigt.
Globalisierung, Arbeitsflexibilisierung und Wertewandel
sind die Begriffe, mit denen heute in Politik und Firmenkultur
Lifestyle Fernbeziehungen
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jongliert wird. Wer mobil ist, der gilt zugleich als engagiert, erfolgreich, dynamisch. Zukunftsforscher prophezeien denjenigen, die kreativer mit Veränderungen der persönlichen Beziehungen umgehen können, auch bessere Anpassungschancen
an den immer temporeicheren Lebensstil. 67 Prozent der Deutschen würden, laut Umfrage des Ipsos-Instituts, eine Fernbeziehung für die Karriere in Kauf nehmen. 17 Prozent halten sie
sogar für ideal, weil die Partnerschaft auf diese Weise von Alltagsproblemen unbelastet bleibe.
Überhaupt, die Liebe auf Distanz ist besser als ihr Ruf, bestätigen Studien: Solche Paare sind nicht unzufriedener mit ihrer Partnerschaft als diejenigen in einer Nahbeziehung. Sie
trennen sich nicht häufiger und gehen nicht öfter fremd. Dafür
streiten sie um die Hälfte weniger als die, die sich täglich sehen. Die Fernbeziehung als eine Art Frischhaltefach der Liebe?
Es wird niemanden ernsthaft wundern, dass das Lebensmodell auf Zeit keine Rubrik im tabellarischen Lebenslauf
>
8360 km
Edinburgh–
San Diego,
seit zweieinhalb
Jahren
Martin Greschner, 33, Biologe: „Mobilität
ist in der Forschung eine Grundvoraussetzung, denn es gibt nur wenige Labors, die
zum eigenen Forschungsschwerpunkt passen. Und gerade die Phase nach der Promotion stellt einen wichtigen Karriereabschnitt dar. Der größte Vorteil in der
Fernbeziehung ist die Freiheit, den optimalen Job zu finden. Man ist in der Lage, mehr
Zeit für den Beruf aufzubringen, und dies
zahlt sich teilweise auch aus. Für die Beziehung ist die Situation ein Härtetest, auch
wenn man weiß, dass sie es aushält. Telefon, Videotelefon: Dank der gesunkenen
Telekommunikationskosten ist der Kontakt
kein Problem. Doch man verliert natürlich
viele gemeinsame Erfahrungen. Ich denke
nicht, dass eine Fernbeziehung unbegrenzt
funktioniert. Es muss eine klare Perspektive
für eine gemeinsame Zukunft geben. Wenn
schon Fernbeziehung, dann ist es wesentlich einfacher, falls – wie bei uns – jeder der
Partner in ein neues Umfeld wechselt, als in
der alten Umgebung zurück zu bleiben.“
Fotos: Murdo Macleod; Brad Swonetz
Das „gemeinsame Telefon-Frühstück“ am Wochenende ist ein
Ritual, das Nina Bauer mit ihrem Freund …
Nina Bauer, 30, Biologin: „Wir waren uns
immer bewusst, dass wir, zumindest für einige Zeit, voneinander getrennt sein würden.
Insofern sind wir die Situation pragmatisch
angegangen. Man lernt, genau zu sagen,
was man meint: Da der Partner keine Gesten und Gesichtsausdrücke wahrnimmt, legt
man automatisch mehr Wert auf Wortwahl
und Betonung. Und man hört besser zu. Am
meisten stört mich die Zeitverschiebung.
Wir können nicht einfach miteinander reden,
wenn wir das Bedürfnis haben, so muss ich
viele Entscheidungen allein treffen. Im
Schnitt telefonieren wir dennoch eine Stunde täglich. Unser Ritual am Wochenende:
das ‚gemeinsame Frühstück‘ 18 Uhr Ortszeit
Edinburgh, 10 Uhr San Diego. Wer eine
Fernbeziehung eingehen will, sollte sich der
gemeinsamen Zukunft ganz sicher sein.
Man sollte den zeitlichen Rahmen besprechen und persönliche Erwartungen äußern.
Beide müssen wirklich damit einverstanden
sein. Und: der erste Besuchstermin sollte
feststehen, bevor man auseinanderzieht.“
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… in San Diego, Martin Greschner teilt. Moderne Telekommunikation ist hilfreich, aber kein Allheilmittel für Fernbeziehungen
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Lifestyle Fernbeziehungen
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ist. Es könnte aber eine sein, nach Meinung von Kommunikationstrainern. Gleich hinter Familienstand und vor der beruflichen Qualifikation. „Eigentlich müsste man heute in eine Bewerbung als Kompetenz hineinschreiben, dass man in der
Lage ist, ein Projekt langfristig unter schwierigen Bedingungen
erfolgreich zu gestalten“, sagt Peter Wendl, wissenschaftlicher
Projektleiter am Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Denn genau das sei die Liebe auf Distanz und damit eine entsprechende Eignung auch für die Anforderungen im Job.
4790 km
Berlin–Kabul,
seit zweieinhalb
Jahren
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Jan Dimog Tanjuaquio, 34,
Medien-Consultant:
„Die Entscheidung für die Arbeit im Ausland
stand immer unter der Bedingung, dass ich
schnell wieder nach Deutschland zurückkehren würde, wenn es nicht mehr passte.
Eine Art Fluchtplan zur Rückkehr beruhigt,
auch wenn man ihn nie nutzt, da man sich
der neuen Lebens- und Berufssituation nicht
allzu sehr ausliefert. Eine Fernbeziehung erfordert ein großes Maß an Flexibilität und
mentaler Beweglichkeit. Beide Partner entwickeln und verändern sich. Davon kriegt
man aber, trotz moderner Telekommunikation, nicht viel mit. Man sieht es erst, wenn
man wieder gemeinsame Zeit miteinander
verbringt, zum Beispiel im Urlaub. Der wahrscheinlich wichtigste Faktor für ein Funktionieren einer Fernbeziehung ist das Zusammenführen dieser Stränge, das Akzeptieren
der Veränderungen.“
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Fotos: Bärbel Schmidt; Shah Marai
Hendrik Bohle, 33, Architekt: „Dass Jan
diesen Job annehmen musste, daran bestand für mich kein Zweifel. Unwohl fühlte
ich mich zunächst, weil es Afghanistan und
damit eine gefährliche und angespannte Zeit
sein würde. Und dann die Frage: Hält unsere
Beziehung das aus? Ich habe den Eindruck,
dass sich meine Kompromissfähigkeit, mein
Zeitmanagement verbessert haben. Ich achte mehr auf die Gliederung meiner Arbeit
und peile Ziele über Zwischenschritte an.
Das nimmt häufig den Druck am Ende heraus. Vielleicht ist die Fernbeziehung zum Teil
ein Auslöser dafür. Persönlich bleibt einem
mehr Gelegenheit, sich selbst neu zu erfahren, alte Freiheiten wiederzuentdecken, und
damit an sich selbst zu wachsen. Einen
Nachteil der Fernbeziehung sehe ich darin,
dass fast alles vorab geplant und koordiniert
werden muss. Es bleibt nur selten Raum für
Spontanes.“
Ein Trainingslager für die Karriere nennt es Wendl, der
sich auf Fernbeziehungen spezialisiert und zahlreiche Forschungsergebnisse und Gestaltungsmöglichkeiten im Buch
„Gelingende Fernbeziehung“ (Herder Verlag, Freiburg 2007,
120 Seiten, 9,90 Euro) zusammengefasst hat. Sein Ergebnis:
Kommunikationsfähigkeit und Problemlösungskompetenzen
sind große Vorteile der Distanzliebenden und zugleich ein Tool,
das sich auf die Zusammenarbeit im Job übertragen lasse.
Wer privat die richtigen Worte findet, kann es auch am Arbeitsplatz. In der Regel telefonieren die Partner häufig und lange >
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Lifestyle Fernbeziehungen
More than meets the eye.
Liebe auf Distanz …
… kann zum Training für die Karriere werden. Doch
beide Partner sollten gemeinsame Ziele haben
miteinander, im Schnitt eine Stunde pro Tag, schicken sich Guten-Morgen- und Gute-Nacht-SMS, E-Mails zwischendurch,
verabreden sich zu Videokonferenzen und lassen den anderen
so auch am eigenen Alltag teilhaben. Beim deutschen Durchschnittspaar hingegen herrscht Sprachlosigkeit, nur rund zehn
Minuten reden Partner in klassischen Nahbeziehungen am Tag
miteinander, davon nur zwei Minuten über persönliche Dinge.
Zum Vergleich: Knapp eine halbe Stunde verbringen sie
mit Zeitunglesen. „Fernliebende brauchen mehr Zeitdisziplin
und Zeitkompetenz“, sagt Tom Diesbrock, Psychologe und
Autor des Buchs „Freiheit – eine Gebrauchsanweisung“ (mvg
Verlag, Heidelberg 2007, 296 Seiten, 15,90 Euro). Dadurch,
dass Zeit ein knappes Gut ist, wird mehr Mühe darauf verwandt, aufs Zeit-Totschlagen zu verzichten und stattdessen
Qualitätszeit miteinander zu verbringen. Wer so denkt, ist auch
am Arbeitsplatz besser in der Lage, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Und kann in der Woche konzentriert arbeiten, um am Wochenende mit dem Partner zu entspannen.
Jan Dimog Tanjuaquio arbeitet seit über zwei Jahren als
Medien-Consultant in Afghanistan. Sein Freund Hendrik Bohle
lebt in Berlin. Telefonate seien ihre ständigen Rituale, sagen
beide. „Über dieses Medium tauschen wir aktuelle Ereignisse
aus und diskutieren über wichtige Entscheidungen“, sagt Tanjuaquio. In Fernbeziehungen müsse man lernen, übers Telefon
reden zu können. „Ansonsten schiebt man wichtige Themen
um Wochen und Monate vor sich her.“
Wer sich, wie Fernbeziehungspartner, gut mitteilen und
zuhören kann, der verfügt auch über entsprechende Kompetenzen zur Konfliktbewältigung, so die Erfahrung der Forscher.
„Viele Paare haben ein gutes Timing entwickelt, wann es sinnvoll ist, Konflikte anzusprechen, wie man sie diplomatisch am
Telefon löst. Diese Soft Skills können einem auch im Job helfen“, sagt Fanny Jimenez von der Humboldt-Universität. Und
Peter Wendl geht noch weiter: „Fernbeziehungspaare sind
genötigt, unkonventionelle Lösungen zu finden. Auch im Job
muss ich kreativ sein, muss Dinge von anderen Perspektiven
betrachten können und einem Kunden eine Art Geborgenheit
und Vertrauen vermitteln, indem ich mich in seine Lage versetzen kann.“ Hinzu kommen die Fähigkeit, vorausschauend zu
planen, und logistisches Talent. So einfach es klingt: Wer häufig unterwegs ist, wer häufig Flüge bucht und Fahrten zur seinem Partner plant, wer an den Wochenenden pendelt, beweist
Organisationstalent.
Die familienbewusste Arbeitswelt müsse Markenzeichen
der deutschen Wirtschaft werden, sagte jüngst Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und feierte, dass fast 400
Mitgliedsfirmen eine „Gemeinsame Erklärung Erfolgsfaktor
Familie“ unterzeichnet haben. Fernbeziehungen standen dabei
zwar nicht an erster Stelle, können aber auch von der Diskussion um Work-Life-Balance und flexible Arbeitzeitmodelle profitieren. „Wo Mobilität Voraussetzung ist, muss man mit solchen
Themen rechnen. Und wenn von Mitarbeitern oder Führungskräften der Wunsch geäußert wird, ein Problem dieser Art zu
lösen, dann kann ein Unternehmen darauf aktiv eingehen“,
sagt Monika Rühl, Leiterin Change Management und Diversity
bei Lufthansa. Der Rest ist Verhandlungssache. Wer dabei von
einem Unternehmen abgeworben wird, ist sicher in der besten
Position, um Sonderleistungen herauszuschlagen.
Doch Fernliebende sind keine kalten Karriereristen, langfristig gesehen. Auch sogenannte Selbstverwirklicher, die in
der Woche alle Freiheiten für den Job genießen möchten und
in zeitlichen Abständen intensives Beziehungsleben begehen,
brauchen eine gemeinsame Partnerschaftsperspektive, in der
Nähe statt Distanz überwiegt. „Für mich ist Fernbeziehung ein
akzeptables Modell auf Zeit“, sagt Nina Bauer, „damit sie funktioniert, müssen wir beide unseren Teil dazu beitragen, damit
kein Ungleichgewicht herrscht.“ Dann lohnt sich beides: Liebe
und Karriere gleichzeitig zu wollen.
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Business Biotechnologie
Text Günter Heismann Illustrationen Maja Nieveler, Inga Lange
Business Biotechnologie
Lufthansa Exclusive 06/08
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Weiß gewinnt
Bei der Roten und Grünen Biotechnologie ist Deutschland weit abgeschlagen. Wenn es um
den Einsatz von Gentechnik oder Molekularbiologie in Medizin und Landwirtschaft geht, haben
andere einen Vorsprung, der kaum mehr einzuholen ist. Besser sieht es bei der Weißen Biotechnologie aus, die auf industrielle Fertigungsprozesse und Produkte abzielt: Dort könnte bald
eine internationale Spitzenposition drin sein
N
och ist es nur eine Vision. Eine Welt, die ohne das teure
und immer knapper werdende Erdöl auskommt: Autos fahren mit Sprit, der umweltschonend aus Zellulose gewonnen
wird; statt Öl und Gas verwenden die Chemiefabriken weitgehend nachwachsende Rohstoffe; in der Textil-, Bekleidungsund Papierindustrie sinkt der Energieverbrauch ebenso wie der
Ausstoß von Treibhausgasen. Nicht zuletzt deshalb müssen die
Industrienationen dann nicht mehr jedes Jahr Hunderte Milliarden Dollar an die Ölscheichs überweisen.
Weiße Biotechnologie hat hierzulande viel Potenzial, bei der Roten und
Grünen ist Deutschland im internationalen Vergleich schwach aufgestellt
Weiße Biotechnologie heißt die junge Disziplin, die den
Wandel bringen soll. Sie ist die weniger bekannte, aber auf lange Sicht mindestens so bedeutende Schwester der Roten
(Pharmazie) und der Grünen Biotechnologie (Landwirtschaft).
Die Weiße oder Industrielle Biotechnologie soll aber nicht
nur neue Produktionsverfahren liefern, mit denen sich endliche
Ressourcen ersetzen lassen. Die Unternehmen hoffen auch,
neue Produkte auf Basis der Biotechnologie herauszubringen.
Von Vitaminen und anderen Zusätzen, die unsere Nahrung gesünder machen, bis zu Waschmitteln, die schon bei Raumtemperatur schmutzige Hemden blütenweiß sauber bekommen.
Anders als in der Grünen und Roten Biotechnologie, in
denen die USA längst führend sind, besitzt Deutschland in der
Industriellen Biotechnologie beste Chancen, ganz vorn mitzuspielen. „In der Weißen Biotechnologie nimmt die chemische
Industrie Deutschlands eine internationale Spitzenstellung ein.
Auch die Forschung an den deutschen Universitäten ist sehr
gut“, sagt Manfred Kircher. Er steht an der Spitze einer neuen
Initiative, mit der Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam ihre
weltweite Führung ausbauen wollen: dem Cluster Industrielle
Biotechnologie (CLIB2021), das 2007 an den Start ging. Parallel haben führende Chemiekonzerne einen Forschungsverbund
gegründet, in dem sie ihre Anstrengungen bündeln.
Das Potenzial ist in der Tat riesig. Bislang basiert die Chemie überwiegend auf dem Rohstoff Öl, dessen Preis sich in
den vergangenen zehn Jahren mehr als verfünffacht hat. Doch
schon bald könnte es hier eine Revolution geben – ähnlich wie
zur Mitte des 20. Jahrhunderts, als das bis dahin dominierende
Ausgangsmaterial Kohle durch Erdöl abgelöst wurde. „Erstaunlich viele Stoffe, die in der Chemie produziert werden, lassen
sich aus nachwachsenden Ressourcen statt aus Öl oder Gas
erzeugen“, weiß CLIB-Chef Kircher. „Angesichts des
>
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Business Biotechnologie
Die pure Freude.
Papierindustrie
Textilindustrie
Chemieindustrie
Nahrungsmittelindustrie
Enzyme ersetzen aggressive Chemikalien
Reduzierter Wasserund Energieeinsatz
Reduzierung von
Energie, Rohstoffeinsatz und Abwässern
Kürzere Produktionsprozesse, Entlastung
der Umwelt
Quellen: Wagner, Bruno: Die Biotech-Aktie, DB Research
niedrigen Ölpreises waren pflanzliche Rohstoffe bis vor wenigen Jahren allerdings weit von der Wirtschaftlichkeit entfernt.“
Deshalb sehen Experten für die Weiße Biotechnologie
auch einen anhaltenden Aufschwung voraus. Die Deutsche
Bank prognostiziert, dass diese Teildisziplin in Deutschland bis
2015 jährlich mit zehn Prozent wächst – dreimal schneller als
die Chemie insgesamt. Bereits 2010 sollen weltweit rund zehn
Prozent der Chemieumsätze auf die Industrielle Biotechnologie
entfallen, schätzt die Unternehmensberatung McKinsey. In absoluten Zahlen wären dies 125 Milliarden Dollar. „Im Jahr 2005
beliefen sich die weltweiten Umsätze, die mit Weißer Biotechnologie erzielt wurden, auf 77 Milliarden Dollar“, sagt Jens Riese, Partner bei McKinsey in Frankfurt.
In dieser Prognose entfällt gut ein Drittel der BiotechUmsätze auf alternative Treibstoffe wie Bioethanol und Diesel.
Derzeit wird Biosprit vor allem aus Mais und anderen Nutzpflanzen erzeugt; er steht damit in unmittelbarer Konkurrenz
zur Produktion von Nahrungsmitteln, deren Preise derzeit
sprunghaft steigen. Mit Hochdruck arbeiten Biochemiker an
Alternativen zu dem umstrittenen Verfahren: Biokraftstoff lässt
sich auch aus Zellulose gewinnen, die zum Beispiel aus Holz
stammt. In Kanada haben Shell und die Biotech-Firma Iogen
eine Pionieranlage errichtet, die nutzloses Stroh in wertvolles
Ethanol verwandelt.
In Deutschland konzentriert sich die Industrielle Biotechnologie allerdings nicht auf Massenprodukte wie Biosprit. Hier
haben die Unternehmen eher die Feinchemie (zum Beispiel
Farbstoffe und Vitamine) im Blick. „In diesem Segment könnte
mittelfristig etwa die Hälfte des Umsatzes auf biotechnologische Prozesse entfallen“, prognostiziert Analyst Uwe Perlitz
von der Deutschen Bank.
Zu den Pionieren gehört die Ludwigshafener BASF, die
1990 die Erzeugung von Vitamin B2 auf ein biotechnologisches Verfahren umstellte. Damit konnten die Produktionskosten um zwei Fünftel und die Emission von Kohlendioxid
um knapp ein Drittel reduziert werden.
Die Industrielle Biotechnologie kann in Deutschland auf
eine lange Tradition zurückblicken. Bereits zu Beginn des 20.
Jahrhunderts revolutionierte der schwäbische Chemiker Otto
Röhm mit Hilfe von Enzymen die Bearbeitung von Leder. Die
reichen Erfahrungen bieten eine hervorragende Basis, um
>
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32
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Business Biotechnologie
STE ADY WINDS | A CLE A R HORIZON | NO MORE MEE T INGS
The course was set a long time ago.
250
150
200
120
150
90
100
60
50
30
0
0
2005
2006
2007
Rote Biotechnologie,
in 10 Mio. Euro, links
2008
2009
2010
Grüne Biotechnologie,
in Mio. Euro, rechts
2011
2012
2013
2014
2015
Weiße Biotechnologie,
in Mio. Euro, rechts
Quellen: Ernst & Young, DIB, DB Research
die Biotechnologie hierzulande weiter voranzutreiben – doch
der Forschungsaufwand ist groß.
„In der Chemie sind die Zeiten vorbei, in denen die Unternehmen alles selbst entwickeln wollten. Jetzt heißt es: Open
Innovation oder Borrow With Pride“, sagt Karl-Heinz Maurer,
Vorsitzender des Industrieverbundes Mikrobielle Genomforschung. Darin haben sich 2007 führende deutsche Chemieunternehmen wie BASF, Bayer, Evonik Industries, Henkel und
Wacker zusammengeschlossen.
Gemeinsam werden die mittlerweile 20 Mitglieder des Verbundes im Vorfeld des Wettbewerbs Forschung betreiben, bevor die Entwicklung von konkreten Produkten beginnt. „Durch
die Synergien in der Forschung wollen wir bei Produk tionsprozessen weitere Technologiepotenziale heben und für neue
Produkte das Tempo von der Entwicklung bis zur Marktreife
beschleunigen“, sagt Alfred Oberholz, Mitglied des Vorstands
von Evonik Industries. „Zudem soll der Anteil unserer Produkte,
die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, in den nächsten
Jahren deutlich steigen.“
Dabei geht es nicht immer um revolutionäre Durchbrüche.
Im Zentrum der industriellen Biotechnologie stehen graduelle
Verbesserungen, die dennoch vielfältige Vorteile bringen
können. So arbeitet Verbundpartner Henkel seit 2003 in Kooperation mit der Biotech-Firma Brain an Waschmitteln, deren
Enzyme bereits bei Temperaturen von 20 Grad ihre volle Wirkung entfalten – Kochwäsche wird damit überflüssig. „Die
Verbraucher profitieren von niedrigeren Waschtemperaturen
und besserer Reinigungsleistung, die Natur von reduziertem
Chemikalieneinsatz und Energieverbrauch“, sagt Wolfgang
Gawrisch, Forschungschef bei Henkel.
Gefördert werden die Projekte des Industrieverbundes
von der Bundesregierung, die zunächst für fünf Jahre rund 20
Millionen Euro bewilligt hat – die Hälfte des Etats. Insgesamt
wollen Industrie und Bundesforschungsministerium für die
Weiße Biotechnologie bis 2016 rund 600 Millionen Euro in biotechnologische Forschung und Entwicklung investieren. Dabei
ergänzt der Forschungsverbund ideal die Aktivitäten von
CLIB2021.
Es ist eines der ehrgeizigsten Gemeinschaftsprojekte
von Wirtschaft und Wissenschaft, das je in der Bundesrepublik
gestartet wurde. Neben den fünf Chemiekonzernen Bayer, >
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Business Biotechnologie
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Nur mit einer gemeinsamen
Anstrengung können die
Europäer in dieser Schlüsseltechnologie den Konkurrenten
die Stirn bieten
Übersetzen
und Dolmetschen
in allen Weltsprachen
Cognis, Evonik Industries, Henkel und Lanxess haben sich
Dutzende von Start-ups und kleinen Firmen wie Artes, Bitop
und Protagen beteiligt. Die akademische Welt ist mit den
Universitäten Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf und Münster,
drei Fraunhofer-Instituten und dem Forschungszentrum Jülich
vertreten.
Die Universitäten liefern die neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnisse, die von den teilnehmenden Firmen – gegen
angemessene Honorierung – verwendet und weiterentwickelt
werden. Die beteiligten Hochschulen sind für die vier Technologieplattformen verantwortlich, die für die Kooperation die
Basis bilden. So koordiniert Professor Alfred Pühler von der
Universität Bielefeld die Arbeiten an der Genomforschung.
Die gemeinsamen Entwicklungsarbeiten werden von den
Bedürfnissen des Marktes und den Wünschen der Kunden getrieben – nicht etwa von den zuweilen esoterischen
Forschungsinteressen der Wissenschaftler. Derzeit ist das
Gemeinschaftsvorhaben noch auf staatliche Unterstützung
angewiesen. Doch in spätestens sieben Jahren soll CLIB2021
finanziell auf eigenen Beinen stehen. Die Initiatoren setzen
darauf, dass die Forschungsergebnisse, die im Rahmen der Allianz erzielt werden, patentiert und weltweit vermarktet werden
können – so könnte die weitere Finanzierung gesichert werden.
Bislang konzentriert sich CLIB2021 vor allem auf NordrheinWest falen, das Zentrum der deutschen Chemieindustrie. In
den kommenden Jahren soll die Initiative aber weiter auf die
gesamte Bundesrepublik ausgedehnt werden. Und damit nicht
genug: Fest im Blick haben die Initiatoren auch die Nachbarländer Dänemark, Niederlande, Österreich und die Schweiz,
wo ebenfalls Spitzenforschung in der Weißen Biotechnologie
betrieben wird.
„Wir wollen uns europaweit aufstellen“, sagt CLIB-Chef
Kircher. Denn nur mit einer gemeinsamen Anstrengung können die Europäer in einer der Schlüsseltechnologien des
21. Jahrhunderts den mächtigen Weltmarktkonkurrenten USA,
Japan und China die Stirn bieten.
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Kathedralen des Kommerz
Sie sind eher Galerien als Shoppingtempel: die rund 100 Läden, vorgestellt im großformatigen Coffee-Table-Book „Open – The Storebook
Volume 1“. Die Macher des Fachmagazins Sportswear International
haben sich weltweit auf die Suche nach ungewöhnlichen Konzepten
und Produktzusammenstellungen begeben. Als Ergebnis präsentieren
sie echte Musts für alle, die zur Kauffreude neigen.
www.sportswearnet.com/open-thestorebook
Der kleine Überzieher
Spießig, verschroben, und ziemlich schräg: Wer in der Vergangenheit seine Lederschuhe vor
Regen und Schmutz mit einem Überzieher aus Gummi schützte, galt oft als sonderbarer Einzelgänger. Die Gamaschen Swims Mobster (oben) sind dagegen fast zu schön zum Ausziehen
und könnten die gute alte Galosche wieder gesellschaftsfähig machen. www.swims.com
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zählen zu den beliebtesten Designklassikern überhaupt;
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Lifestyle
Essentials
Small Talk – drei Fragen an …
… Sissel Tolaas, 46. Die in Berlin lebende Norwegerin hat eine
feine Nase: Als Chemikerin spürt sie Gerüchen nach und erfindet
neue. Doch um manche Düfte exakt zu beschreiben, fehlen ihr oft
die passenden Worte. Deshalb entwickelt Tolaas eine neue Sprache, die bald im „Nasalo“-Wörterbuch nachzulesen sein soll.
Brauchen wir eine neue Sprache, um Gerüche zu beschreiben?
Wir können 10 000 verschiedene Gerüche wahrnehmen, aber oft
nur sagen: Es riecht gut oder schlecht. Ich habe bis heute 520 Wörter für verschiedene Gerüche entwickelt und arbeite mit einem New
Yorker Verlag an einem Wörterbuch. Bislang ist es nur eine Idee.
Wie entwickeln Sie die neuen Wörter?
Ich lasse Menschen Gerüche aus ihrer direkten Umgebung schriftlich beschreiben. Aufgrund der Wörter, die sie dafür benutzen, leite
ich nach einer bestimmten Logik ein präziseres Wort ab. „Mmzen“ ist beispielsweise der Geruch von frisch gebackenem Brot,
„pikon“ der Geruch von Hundeexkrementen. Einige wenige „Nasalo“-Wörter habe ich dem Scouse-Dialekt entnommen, der
von irischen Einwanderern in Liverpool gesprochen wird. In diesem Dialekt gibt es ein paar spezifische Namen für Gerüche, die
in anderen europäischen Sprachen nicht existieren: Syntii ist zum Beispiel der Geruch von Plastik.
Haben Sie denn als Duftforscherin einen persönlichen Lieblingsduft?
Es ist vielleicht ungewöhnlich, aber mein Lieblingsgeruch ist der von feuchten Kellern in Island. Die riechen ganz leicht nach
Meer. Ich bin Halb-Isländerin und mit diesem Geruch aufgewachsen. Er erinnert mich an Heimat.
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Wie ein Instrument im
Cockpit eines Flugzeugs – so mutet die
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Toller ticken
Nordgriechenland ist eine echte Überraschung beim Weinbau.
Schon vor den Toren Thessalonikis findet man die ersten Weinberge. Wer sich aber auf einen rund 150 Kilometer langen Weg
in die Berge um die Stadt Drama begibt, erlebt dort eine perfekte
Verbindung von Tradition und Innovation. Das vom Mittelmeer
positiv beeinflusste Klima, die Böden aus Kalk und anderen
Gesteinsarten sowie eine Mischung aus westeuropäischen und
einheimischen Reben garantieren den Erfolg für Weine der besonderen Art. Die Rebsorten Sauvignon Blanc, Chardonnay, Cabernet-Sauvignon und Syrah gedeihen einträchtig neben den
einheimischen Reben Assyrtiko, Athiri oder Xinomavro. Das junge
Weingut Ktima Pavlidis zeigt mit dem 2007er „Thema“ die neue
Klasse Griechenlands: Die Zitrusnoten, Grapefruitaromen und
leicht exotischen Ananastöne des Sauvignon Blanc verbinden sich
mit der feinen Mineralität und eleganten Frische des einheimischen
Assyrtiko zu einem Wein mit Kraft und Eleganz.
Bezug: Gebr. Papazof GmbH, Lagerhausstraße 5, 81371 München,
Tel. 089/77 93 55, etwa 12 Euro
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Lifestyle
So tanzt der Sommer
Good buy, Lenin!
Mambo, Cha-Cha-Cha oder Bossa Nova? Uwe
Schmidt ist das egal, solange die Tänzer in Bewegung sind. Seit Jahren pendelt der LatinoProduzent als Señor Coconut zwischen Frankfurt und seinem Studio in Santiago de Chile. Als
Vielflieger hat er sein viertes Album „Around
The World“ (Essay Recordings) genannt. Darauf verwandelt er Hits von Daft Punk und den
Eurythmics in heiße Elektro-Latino-Perlen.
Er begann Ende der sechziger Jahre im sowjetischen Untergrund: der Moskauer Konzeptualismus. Ab dem 21.
Juni wird in der Schirn Kunsthalle Frankfurt erstmals ein umfassender Überblick der wenig bekannten Konzeptkunst
aus dem spät- und postsowjetischen Russland gezeigt –
mit Werken von Alexander Kosolapow (oben), Erik Bulatow,
Leonid Sokow und anderen. „Die totale Aufklärung“ ist bis
14. September zu sehen. www.schirn-kunsthalle.de
On location: Wo sich Papier
noch gut anfühlt
Der gute alte Brief ist fast in Vergessenheit geraten. Mail und Handy haben
ihm den Rang abgelaufen. Dabei gehen handgeschriebene Zeilen meist direkt
ans Herz. Hier eine kleine, feine Auswahl besonderer Papiergeschäfte:
Berlin: R.S.V.P. Papier in Mitte Schreibwaren aus aller Welt, besondere Stifte
und tolle Notizbücher: In dem kleinen Laden in der Mulackstraße gibt es wenige,
aber dafür ausgewählte Stücke (links). www.rsvp-berlin.de
Hamburg: Bethge Duftende Tinte, stilvolles Briefpapier, Visiten- und hochwertige Grußkarten, dazu lederne Accessoires für den Schreibtisch und unterwegs –
Bethge gilt als Couturier in der Schreibkultur. www.bethge-hamburg.de
Tokio: Postalco Shop Wen es nach Tokio verschlägt, der sollte unbedingt in
diesem Shop vorbeischauen – und ungewöhnliche, schöne Briefumschläge, Ledermäppchen und CDs mit dem Sound der Stadt erwerben. www.postalco.net
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Lifestyle
Text Ruth Hoffmann
Essentials
ENTDECKEN SIE DAS SINNLICHE AROMA
DER
Supremo Bohne
KOLUMBIENS
Food History
Über Jahrhunderte
vegetierte die Erdbeere in
englischen und französischen Gärten so vor sich
hin. Erst der fruchtbare
Einsatz eines südamerikanischen Emigranten startete
ihre Erfolgsgeschichte
weifellos hätte Gott eine köstlichere Beere erschaffen
können“, schreibt der englische Schriftsteller William Butler
um 1600, „aber zweifellos hat er es nie getan.“ Allerdings waren
der Erdbeere auch die Eingriffe von Menschenhand durchaus
zuträglich, zumal sich daran sogar beide Welten beteiligten: die
neue und die alte.
In Europa wächst die wilde Walderdbeere Fragaria vesca. Sie ist hocharomatisch, aber klein und mühsam zu ernten.
Im 14. Jahrhundert kultiviert man sie für Karl V. in den Gärten
des Louvre; erst ein gutes Jahrhundert später isst sie auch das
gemeine Volk mit Sahne zum Nachtisch. Um 1600 kümmern
dann in englischen Gärten die ersten Pflänzchen der amerikanischen Scharlacherdbeere Fragaria virginiana vor sich hin: In
ihrer Heimat tragen sie reichlich große Früchte, die von Indianern frisch und getrocknet gegessen werden; im feucht-kühlen
Klima des Königreichs aber setzen sie Mehltau an.
Glücklicherweise schickt die französische Marine 1712
einen jungen Mann an die Westküste Südamerikas, dessen
Herz nicht nur fürs Militär schlägt: Amédée-François Frézier
verfasst zwar artig den gewünschten Spionagebericht über
die Verteidigungskapazitäten der Spanier, bringt jedoch auch –
er ist Hobbybotaniker – einige Pflanzen der Fragaria chiloensis,
der Chile-Erdbeere, mit nach Frankreich. Er wählt die sieben
schönsten Exemplare, ohne zu ahnen, dass er dabei ausschließlich weibliche Pflanzen erwischt, die in der Bretagne
zwar prächtig gedeihen, in Ermangelung männlicher Pollen
aber keine Früchte tragen.
Das Phänomen bleibt ein Rätsel, bis drei Jahrzehnte
später ein Gärtner mit Ordnungs- oder siebtem Sinn Scharlacherdbeeren neben die chilenischen pflanzt, die bald darauf
dicke rote Beeren mit leichtem Ananas-Aroma tragen: Fragaria
ananassa, die Ananas- oder Gartenerdbeere, Mutter der Erdbeere, wie wir sie kennen. Im 19. Jahrhundert quert sie dann
noch einmal den Ozean, um seitdem in beiden Welten als
einheimisch zu gelten. Dabei ist sie in Wahrheit das Ergebnis
einer transatlantischer Zusammenarbeit der fruchtbaren Art. <
Foto: A. Koschate/F1 online
Z
D
ie Supremo Bohne ist eine Königin unter den
kolumbianischen Kaffees. Sie verleiht Jacobs Sinnfonie
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Lounge-Gespräch Führungsqualitäten
Text Günter Heismann Fotos Andreas Fechner
Lufthansa Exclusive 06/08
Lounge-Gespräch Führungsqualitäten
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Notker Wolf:
II Die Maßlosigkeit ist eine der Sünden unserer
Zeit. II Abtprimas Notker Wolf, Oberhaupt des
weltweiten Benedektiner-Ordens, über die Gier
von Managern und Aktionären, die Kunst, in
selbstbewusster Bescheidenheit zu führen, und
über das wichtige Verständnis für Schwäche
Lufthansa Exclusive: Herr Abtprimas, deutsche Top-Manager
gönnen sich immer höhere Gehälter und bauen zugleich tausende von Arbeitsplätzen ab, damit die Unternehmen noch
besser verdienen. Haben die Chefs keine Moral mehr?
Notker Wolf: Auch wenn einige Manager ethisch fragwürdig
handeln, kann man nicht gleich die ganze Innung verdammen.
Aber es ist erschreckend, wenn Führungskräfte sagen, es sei
doch nicht tragisch, dass die Schere zwischen Spitzen- und
Geringverdienern so groß sei. Im Gegenteil! Top-Manager
müssten sogar noch mehr verdienen, weil sie sonst in die USA
abwandern könnten. Erstens sind längst nicht alle Führungskräfte erstklassig: In den vergangenen Monaten haben wir gesehen, dass der Staat bei einigen öffentlichen Banken Milliarden zuschießen musste, weil die Vorstände versagt haben.
Zweitens würde ich sagen: Wenn die Manager in den Vereinigten Staaten besser bezahlt werden als hier, dann sollen sie
doch gehen. Wir haben sicher viele junge Leute, die deren Job
genauso gut machen könnten.
Lufthansa Exclusive: In den Zeiten der Globalisierung sind internationale Karrieren längst selbstverständlich.
Wolf: Ich bin immer Bürger eines Landes. Top-Manager haben
eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, in der sie leben. Wir sind heute an einem ganz entscheidenden Punkt angelangt. Die internationalen Konzerne machen Riesen-Gewinne. Dürfen die nur einigen wenigen Leuten zugute kommen?
Microsoft-Gründer Bill Gates hat gemerkt, wie wenig ihm sein
Reichtum hilft und eine Stiftung gegründet, die unter anderem
Geld für die Bekämpfung von Aids gibt.
Lufthansa Exclusive: Wenn ein Unternehmen in privatem Besitz ist, kann der Eigentümer frei entscheiden, wofür er seinen
Gewinn verwendet. Aber in einer börsennotierten Firma fordern
auch die Anteilseigner ihre Rechte.
Wolf: Zum Teil handeln die Aktionäre heute einfach unmoralisch, insbesondere die Finanzinvestoren setzen die Top-Manager ungeheuer unter Druck. Wenn ein Unternehmen in diesem
Jahr sieben Milliarden Euro Gewinn macht, dann muss es im
nächsten zehn Milliarden verdienen – sonst werden die Vorstände entlassen. Die Maßlosigkeit ist eine der Sünden unserer
Zeit. Die Top-Manager müssen sich sagen lassen, dass es so
nicht weiter geht. Und ebenso die Aktionäre.
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Lounge-Gespräch Führungsqualitäten
Notker Wolf
steht an der Spitze des ältesten Ordens der Christenheit. Im
Jahr 2000 wurde er zum Abtprimas der Benediktiner
gewählt, deren Ordensregel, geschrieben von Benedikt von
Nursia im 6. Jahrhundert, auf dem Prinzip ora et labora –
bete und arbeite – beruht. Heute betreibt der Orden weltweit
rund 1000 Klöster, davon viele mit angeschlossenen Schulen und Krankenhäusern. Wolf, 1940 im Allgäu als Sohn
eines Schneiders unter dem Taufnamen Werner geboren,
trat 1961 in das Kloster St. Ottilien ein und nahm den
Ordensnamen Notker an. Nach dem Studium in Rom und
München promovierte er 1974 in Philosophie. 1977 wurde
Wolf zum Erzabt von St. Ottilien gewählt und damit auch
Leiter der Missionsbenediktiner. Bis zu sechsmal im Jahr tritt
Wolf gemeinsam mit der Rockband Feedback auf, in der er
E-Gitarre und Querflöte spielt. Mit Notker Wolf sprach Günter
Heismann in einer Senator Lounge auf dem Flughafen Köln.
Lufthansa Exclusive: Was sollte geschehen? Brauchen wir
neue Regeln für die Verteilung von Einkommen und Gewinnen?
Wolf: Es wäre unsinnig, gesetzliche Höchstgrenzen für Gehälter
oder Gewinne festzusetzen. Zum Wirtschaften gehört auch der
Ansporn des Gewinns. Ich bin allerdings kein Experte für solche Fragen. All die Leute, die hier beteiligt sind, müssen gemeinsam überlegen: Was ist ein gerechter Lohn? Es gibt im
Mittelstand viele Unternehmer, die sehr verantwortungsvoll denken, die auch in der Flaute niemanden entlassen. Die Gründer
der großen deutschen Unternehmen wie Krupp und Siemens
haben viel sparsamer gelebt als heute die Neureichen. Krupp
hat in Essen die Sozialsiedlungen in Margarethenhöhe gebaut.
Das war eine Art von Dividendenausschüttung an das Volk.
Lufthansa Exclusive: Bei der Frage, wie viel ein Manager oder
ein Aktionär verdienen darf, kommt bei uns rasch Neid auf.
Wolf: Das ist typisch deutsch. Wenn ich beim Nachbarn ein
größeres Auto sehe, dann will ich das auch haben. In Italien habe ich so etwas nicht erlebt. Dabei gehört Ungleichheit einfach
zu unserer Welt. Der Herrgott hat die Menschen verschieden
geschaffen. Ich freue mich, wenn es anderen Menschen gut
geht, wenn die viel haben. Von mir aus kann ein Chef 20 oder
30 Millionen verdienen. Doch wenn ein Unternehmen sieben
Milliarden Euro Gewinn macht und seinen Angestellten Löhne
zahlt, von denen ihre Familien nicht leben können, dann ist das
vollkommen ungerecht.
Lufthansa Exclusive: Im Buch „Die Kunst Menschen zu führen“, das Sie mit Schwester Enrica Rosanna geschrieben haben,
fordern Sie statt der gewinnorientierten die humane Führung.
Braucht ein Manager aber nicht immer eine gehörige Portion
Härte, um seine Ziele durchzusetzen und die allgegenwärtigen
Widerstände in seinem Unternehmen zu überwinden?
Wolf: Wenn ein Manager klug ist, dann weiß er, wo die Widerstände entstehen, und arbeitet dem vor. Er muss sich die Zeit
nehmen, über die Einwände und Bedenken der Mitarbeiter zu
reden. Ich nehme jeden ernst, selbst wenn ich seinen Einwand
für dumm halte. Denn für ihn ist es ein Problem. Wenn ein
Mensch sich aber ernst genommen fühlt, ist er bereit, eine Antwort zu akzeptieren, die er sonst nicht hingenommen hätte.
Das ist die Kunst der Führung. Das Entscheidende ist, mit den
anderen den Weg zu gehen und nicht nachzugeben, bis man
am Ziel ist – aber nicht mit Gewalt seinen Willen durchzusetzen. Vor allem darf ein Manager nicht manipulieren. Das ist die
schlimmste Art der Führung.
Lufthansa Exclusive: Sie sind selbst eine Art Top-Manager, als
oberster Repräsentant des Benediktiner-Ordens mit weltweit
8000 Mönchen und 17 000 Nonnen. Wie haben Sie gelernt, eine solch große Organisation zu führen?
Wolf: Ich bin mit 37 Jahren zum Abt des Klosters St. Ottilien in
Bayern gewählt worden. Damit wurde ich von Rechts wegen
zugleich Präses der internationalen Kongregation, also eines
Klosterverbands, zu der St. Ottilien und etwa zwei Dutzend weitere Klöster in der ganzen Welt gehören. Ich bin von einem Tag
auf den anderen gewählt worden, weil mein Vorgänger zum
Abtprimas gewählt wurde, und habe überhaupt nicht gewusst,
wie man eine so große Organisation führt und leitet – zuvor war
ich ja Professor für Philosophie. Das Kloster kannte ich zwar,
aber ich war nie in der Mission gewesen. Nun, ich habe mich
jeden Abend mit einem anderen Bruder zusammengesetzt und
mir schildern lassen, wie es in Korea, Tansania, Südafrika oder
einem anderen Land, für das er verantwortlich war, zugeht. So
habe ich sehr rasch sehr viel gelernt.
Lufthansa Exclusive: Äbte werden gewählt. Wie entscheiden
die Brüder, wer für Führungspositionen taugt?
Wolf: Natürlich müssen auch Äbte wie Manager fähig sein zu
organisieren, zu koordinieren und Menschen zusammenzubringen. Aber die Benediktiner achten auch darauf, dass ein Abt
nicht zu gescheit, zu fromm und zu gesund ist. Denn sonst hat
er möglicherweise kein Verständnis für die Brüder, die
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Lounge-Gespräch Führungsqualitäten
schwächer sind als er. Das ist natürlich für das enge Zusammenleben in einem Kloster von besonderer Bedeutung. Doch
auch ein Manager sollte seine Aufgabe nicht nur vom Kopf her
sehen, sondern auch vom Herzen. Der Leiter einer Profit Unit
muss sehen, wenn es einem Mitarbeiter schlecht geht, und ihn
diskret fragen: Hast du Ärger in der Familie? Damit kann ich
mehr Motivation schaffen als mit jedem Wochenendseminar.
Lufthansa Exclusive: Lässt sich die Kunst der Führung an einer Hochschule lernen?
Wolf: Ich glaube nicht. Man muss den Leuten einfach irgendwelche Aufgaben anvertrauen. Dann sieht man, ob jemand
selbständig arbeiten kann. Ich beobachte zum Beispiel unsere
Brüder oft bei der Tischlesung. Viele lesen Buchstaben, Silben,
Wörter oder Sätze, verstehen aber nicht die Zusammenhänge.
Nur der kleinere Teil liest ganze Sinnabschnitte. Auch beim
Tischdienst sehe ich, ob jemand den Überblick hat. Im Lateinunterricht haben wir das die diligentia distributiva genannt. Das
ist eine Naturbegabung, die ein Manager hat oder eben nicht.
Man kann allenfalls lernen, eine solche Fähigkeit zu verbessern.
Lufthansa Exclusive: Der Benediktiner-Orden mit seinen weltweit rund 1000 Klöstern hat eine sehr dezentrale Organisation.
Wolf: Zentralismus ist vom Teufel! Damit will ja immer jemand
Macht über andere haben. Die Organisation der Benediktiner
ist daher von unten her aufgebaut. Die gesamte Autorität liegt
beim Abt und seinen Mitbrüdern und Schwestern. Die einzelnen
Klöster sind wirtschaftlich selbständig, aber zu Kongregationen
zusammengefasst, die die angeschlossenen Klöster bei personellen, materiellen oder disziplinären Problemen unterstützen.
Einige Kongregationen, wie die Bayerischen Benediktiner, sind
auf eine bestimmte Region begrenzt. Andere, wie die Ottilianer,
sind international tätig. An der Spitze steht jeweils ein Präses,
der auf sechs oder zwölf Jahre gewählt wird. Die insgesamt 20
Kongregationen sind wiederum zusammengeschlossen in der
Benediktiner-Konföderation. Ein Orden im strengen Sinne ist
das gar nicht. Man tritt immer in ein bestimmtes Kloster ein und
nicht in den Orden. An der Spitze steht ein Abtprimas, der von
allen Äbten gewählt wird.
Lufthansa Exclusive: Welche Aufgaben hat ein Präses?
Wolf: Er muss die Klöster beobachten und schauen, ob alles
seinen rechten Gang geht. Der Präses hat so etwas wie eine
Aufsichtspflicht, darf aber nicht in die anderen Klöster hineinregieren. Er kann aber auch die Neugründung eines Klosters initiieren. Die Ottilianer haben zum Beispiel in diesem Winter ein
neues Kloster auf Kuba gegründet. Wir gehen immer dahin, wo
es unmöglich erscheint. Einer der Gründer kommt aus St. Ottilien selbst, zwei aus Togo und einer von den Philippinen.
Lufthansa Exclusive: Und welche Kompetenzen hat der Abtprimas?
Wolf: Ich kann ebenfalls nicht in ein Kloster eingreifen. Meine
Aufgabe ist es, zu animieren, dass alle begeistert bei der Sache
sind. Der Abtprimas soll fördern, in der Einheit zusammenhalten. Unser Prinzip ist die Subsidiarität: Alles muss auf der Ebene
besprochen und gelöst werden, wo es hingehört. Deshalb ist
bei uns der Zentralzuständige derjenige, der für nichts zuständig ist. Ganz stimmt dies freilich nicht: Der Abtprimas ist ja auch
der Kanzler der Hochschule in unserem Kloster Sant’ Anselmo
in Rom, das ist die einzige zentrale Begegnungsstätte in
unserem gesamten Orden. 450 Frauen und Männer studieren
dort, Benediktiner und Nicht-Benediktiner. Die Professoren
und Studenten kommen aus mehr als 80 Nationen.
Lufthansa Exclusive: Viele Klöster bieten heute gestressten
Führungskräften die Möglichkeit, bei einem längeren Aufenthalt
wieder zu sich selbst zu finden. Gibt es das auch bei Ihnen?
Wolf: Ja, aber wir können Gäste nicht länger als zwei Monate
aufnehmen. Und sie sollten auch in der Werkstatt oder in der
Landwirtschaft arbeiten können; das kann mitunter sehr beschwerlich sein. Aber es schadet ja nichts. Körperliche Arbeit
ist für Manager oft eine gute Therapie.
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Lufthansa Exclusive 06/08
Aviation & Technology
Aviation & Technology
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Fotos: B. Grieshaber/Visum; A. Cooper/Corbis
Quiz
01
Pause unter Palmen: Auf Flughäfen mit Grünflächen wird Warten
zum Kurzurlaub. Dieser hier wurde vom Architekten Helmut Jahn
entworfen und vor zwei Jahren eröffnet. Star Alliance Partner
Thai hat dort sein Luftfahrtdrehkreuz. Wie heißt der Airport?
02
Sie schließen die Augen, lauschen dem Rauschen der Wasserfälle und wollen am liebsten gar nicht mehr weg: Der Flughafen,
der hier gesucht wird, hat fünf große ökologische Themenparks.
Lufthansa steuert ihn jetzt auch von München aus an.
Wissen, raten – und gewinnen
Auf diesen Seiten begegnen Ihnen Fotos, Detailansichten, Illustrationen – ein Rätsel in Bildern. Eindrücke
und Symbole, die Sie auf Reisen mit Lufthansa und den Star Alliance Partnern bewusst oder unbewusst
wahrnehmen, bringen Sie einen Schritt näher heran: an tolle Preise aus dem Lufthansa WorldShop. Mit etwas
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Der Gewinn hat einen Wert von 199 000 Meilen oder etwa 779 Euro.
03
Bunte Blüten, dichtes Grün – nein, dieser Flughafen, den der Star
Alliance Partner United Airlines anfliegt, liegt nicht im Urwald.
Sondern nahe der Stadt, in der Nicole Kidman und Bette Midler
geboren wurden.
04
Bonsai macht’s möglich: Proportionen verschieben sich, Gänge
werden zu gigantischen Hallen, Fluggäste zu Riesen. Die dezente Bepflanzung schmückt den Flughafen der Hauptstadt von
Südkorea, einen der größten Asiens. Sein Name?
Senden Sie die Namen der vier Flughäfen auf einer
Postkarte an: Lufthansa Exclusive, Stichwort „Star
Alliance Quiz“, 20785 Hamburg. Einsendeschluss
ist der 30. Juni 2008. Das Los entscheidet. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass eine Barauszahlung
des Gewinns nicht möglich ist. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Die Lösungswörter im Quiz des Lufthansa Exclusive
04/2008 waren Gold Coast, Nanjing, Panama City
und Sotschi. Dem Gewinner herzlichen Glückwunsch!
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Lifestyle New York
Text Angelika Ricard-Wolf Fotos Andrea Artz
Lufthansa Exclusive 06/08
Lifestyle New York
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Kurator Wolfram Koeppe behält den
Überblick – besonders auf dem Dachgarten
des Metropolitan Museum of Art
Der Schatzmeister
von Manhattan
Ein Besuch im Metropolitan Museum of Art in New York ist ein Streifzug zu den Schätzen dieser Welt. Ob silbernes Toiletten-Set, seidige Abendkleider oder die Skulptur
eines bei lebendigem Leib Gehäuteten: Die Kunst soll Fantasie anregen, sagt der
deutsche Kurator Wolfram Koeppe und führt Lufthansa Exclusive durch sein Haus
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Lifestyle New York
Schon die kuppelüberwölbte Eingangshalle des „Met“ signalisiert Kunstgenuss von Format
D
er Mann aus Mali wartet geduldig. Er hockt ganz still im
Schneidersitz, den Kopf mit den großen Ohren auf die Knie
gelegt. Wolfram Koeppe kommt nicht an ihm vorbei. Jeden
Morgen auf dem Weg in sein Büro und jeden Abend nach
Dienstschluss grüßt er ihn kurz.
Die Begrüßung ist sehr einseitig, der Mann aus Mali ist
aus Terracotta; die kleine Figur stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im Niger-Delta gefunden. Aber Koeppe würde
wirklich was fehlen, wenn er nicht mehr an seinem Platz stünde, im Metropolitan Museum of Art in New York. Er ist dort seit
1992 als Kurator tätig, seine Domäne sind Europas Skulpturen
und Kunsthandwerk von 1400 bis 1900.
Der promovierte Kunsthistoriker hat in jeder der 20 Abteilungen des drittgrößten Kunstpalastes der Welt seine Lieblingsobjekte; der Mann aus Mali gehört dazu.
Der Rundgang beginnt streng chronologisch in der Echnaton-Zeit, circa 1350 Jahre vor Christus. Ziel in der ägyptischen
Lifestyle New York
Lufthansa Exclusive 06/08
Abteilung ist das „Fragment eines Gesichts“, eine 14,1 Zentimeter hohe Kinnpartie aus gelbem Jaspis. Mittendrin ein sinnlicher
Mund, der förmlich zum Küssen einlädt. Obwohl 3300 Jahre alt
und aus Halbedelstein, verführen diese sexy Lippen jeden Betrachter dazu, sich Gedanken über die Frau zu machen, zu der
sie gehörten. Wer war sie?
„In der Kunst geht es darum, die Fantasie anzuregen“,
sagt der Kurator. Dann führt er weiter, rund um den künstlichen
See, an dessen Ufer der Tempel von Dendur, der durch den
Bau des Assuan-Staudamms im wahrsten Sinne des Wortes
dem Untergang geweiht war, seinen Platz fand. Eine gigantische Kulisse! „Einer unser entertainment places“, sagt Koeppe knapp im Vorübergehen. Hier wie auch im Europäischen
Skulpturengarten wird New Yorks bessere Gesellschaft mit
Speis und Trank gern in Spendierlaune versetzt.
Aber zurück in die Antike. Die ionische Säule vom Tempel
der Artemis auf Sardis in der Sammlung für griechische und
römische Kunst ist immer einen Stopp wert. Unübersehbar
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Das 3300 Jahre alte Fragment aus Ägypten wirkt wie ein Lippenbekenntnis zur Sinnlichkeit
steht sie mitten im Raum, die Ornamente an ihrem kapitalen
Kapitel sind gut erkennbar. Im Gegensatz zum Originalschauplatz: Im Königreich Lydien thronte es im vierten vorchristlichen
Jahrhundert 30 Meter über den Köpfen.
Klein und fein und hinter Panzerglas gesichert präsentieren sich dagegen „Madonna und Kind“ des Italieners Duccio
di Buoninsegna. Das Gemälde, um 1300 entstanden, ist die
„Mona Lisa“ des Museums. Ein anrührendes, mit Tempera und
Gold auf ein ausgeschältes Stück Holz gemaltes Motiv. Auf
dem erklärenden Schild, das neben jedem Ausstellungsstück
im Museum hängt, fällt einmal mehr die lange Reihe der namentlich genannten Stifter auf.
„In Europa sind die meisten Sammlungen aus fürstlichen
Häusern hervorgegangen“, erklärt Koeppe. „Hier sind Museen
aus dem Willen der Bürger entstanden, Bildungsgut in die USA
zu holen. Auch und gerade für die Leute, die es sich nicht leisten können, nach Europa zu reisen und dort etwas anzuschau-
en.“ Dafür brauche man Geld; ohne big spender gäbe es
schließlich auch das Met nicht. Folglich hegt und pflegt es seine trustees, wie die betuchten Treuhänder genannt werden.
Denn sie entscheiden als Sponsoren in regelmäßig stattfindenden Versammlungen darüber, welche Objekte das Museum ankaufen darf. Dafür revanchiert es sich mit einem Feinschmeckerlokal for trustees only mit grandiosem Blick über
den Central Park. Dorthin von einem Mitglied eingeladen zu
werden gilt in New Yorks besseren Kreisen als echter Ritterschlag.
Wolfram Koeppe zieht ein Paar weiße Baumwollhandschuhe
aus der Tasche seines Jacketts und streift sie über. Fingerabdrücke will er auf keinen Fall auf den exquisiten Trompe-l’ŒilIntarsienarbeiten hinterlassen, die das „Studiolo“ des DucalPalastes von Gubbio wohl zum schönsten Studierstübchen der
Renaissance machen. Der Besucher hat natürlich Abstand zu
halten, der Museumswächter behält ihn scharf im Auge. Aber
als Kurator darf Koeppe die feinen Holzarbeiten, die mitten
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Lifestyle New York
terz.de
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Diplomatie ist eine Kunst.
Architektur auch.
Das silberne Toiletten-Set aus dem 18. Jahrhundert verleitet Koeppe zur Selbstbespiegelung
im Big Apple die Wohnkultur des 15. Jahrhunderts wiederauferstehen lassen, schon mal zärtlich, aber bitte schön vorsichtig,
berühren.
„Dieses Haus ist eine begehbare Enzyklopädie“, sagt
Koeppe stolz über die Vielfalt, die er beim Rundgang vorzeigen
kann; und tatsächlich ist das Museum die Kulturschatzkammer
der USA. Es beherbergt drei Millionen Kunstgegenstände, aber
nur ein Bruchteil davon ist zu sehen. Der Rest lagert drei Stockwerke tief im Granit unter dem Gebäude oder in einer der zahlreichen Außendepots. Gut eineinhalb Jahre hat der deutsche
Kurator gebraucht, um jedes Stück auf den rund 130 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, verteilt auf 22 Gebäude des
Museumskomplexes, ohne Umwege ansteuern zu können. Nahezu fünf Jahre dauerte es, bis er wusste, was genau wo in den
Depots liegt.
Die Sonne scheint durch die großen Fenster in den Skulpturengarten. Die Wärme ihrer Strahlen ist tröstend, wenn
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Wolfram Koeppe
spricht sieben Sprachen und arbeitet seit 1992 am Metropolitan Museum. Zuvor war er am Museum of Art in Philadelphia
und für die Sammlungen im Fürstlichen Palais in Wetzlar sowie im Fugger-Museum auf Schloss Babenhausen tätig. Von
der Abteilung europäische Skulpturen und dekorative Künste,
die Wolfram Koeppe als Kurator betreut, wird vom 1. Juli bis
zum 21. September 2008 die Ausstellung „Art of the Royal
Court: Treasures in Pietre Dure from the Palaces of Europe“
gezeigt. Präsentiert werden Objekte mit Mosaiken aus geschnittenen Steinen, die für europäische Höfe vom 16. bis
zum frühen 19. Jahrhundert geschaffen wurden.
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Der Skulpturengarten des Metropolitan Museum stellt so manches in den Schatten
man gerade vor der Büste des Marsyas steht. Der Satyr hatte
den Gott Apoll der Sage nach zu einem musikalischen Wettstreit herausgefordert – und unterlag. Worauf ihn Apoll bei lebendigem Leib häuten ließ; eine entsetzliche Qual, die der
deutsche Balthasar Permoser (1651–1732) in Marmor verewigt
hat. „Kunst kann nicht immer schön sein“, sagt Koeppe.
Das Wort Kurator kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Pfleger“. Das hört sich ein bisschen nach Staubwedel
an, nach ein paar Motten im Mantel der Geschichte. Na ja,
housekeeping, wie es Koeppe ironisch nennt, gehört auch zu
seinem Job. Zweimal pro Woche kontrolliert er seinen Bereich
akribisch. Ansonsten ist er ein moderner Schatzsucher, was
in den Zeiten nach Indiana Jones wenig aufregend heißt: Kataloge lesen, Auktionen und Messen besuchen, das Internet
durchforsten, Fachliteratur sichten.
„Viele Dinge entdeckt man per Zufall, wenn man etwas
anderes sucht.“ Ist er fündig geworden, gilt es, das Objekt zu
bewerten, zu beschreiben, dem Direktor und den trustees vorzustellen, die Spendengelder für den Ankauf zu akquirieren.
Danach muss sein Vorschlag in einem internen Wettstreit zum
must have avancieren. Der Lohn der Arbeit kann sich für Koeppe sehen lassen: „Das Privileg, haptisch Kontakt mit diesem
Kunstwerk zu haben. Auch wenn es nur für den Augenblick ist,
in dem man es in die Vitrine stellt.“
Sein ganzer Stolz sind 46 Teile eines zauberhaften Toiletten-Sets samt dazugehörigem Lederkoffer aus dem 18. Jahrhundert. „So ein Fund“, sagt Koeppe, „ist der Lebenstraum
eines Kurators.“ 14 Goldschmiede hatten das silberne Service
von Hand angefertigt: Es befand sich in Besitz der Grafen
Staufenberg.
Auf das glänzende Silber folgt schimmernde Seide. Das
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Der Qual des Satyrs Marsyas begegnet der Kurator mit äußerstem Feingefühl
girlandenhaften Stickereien an die Blütezeiten Frankreichs. Ein
Ausdruck von elegantem Stolz, den man am Körper tragen
konnte und vom großen Patriotismus einer starken Epoche
zeugte. Eine Vaterlandsliebe, wie sie später auch Jasper Johns
mit seiner „White Flag“ thematisierte: Er war einer der führenden Pop-Art-Künstler der Vereinigten Staaten und schuf das
rund zwei mal drei Meter große Gemälde 1955. Es ist aber nur
auf den ersten Blick ein weißes Bild; auf den zweiten Blick lässt
es, aus einigem Abstand betrachtet, immer wieder neue, faszinierende Interpretationen zu.
Ist der Rundgang schon zu Ende? Der Kurator lächelt
verschmitzt und kommt zum Höhepunkt seiner Tour durch die
Kultur: Er steigt dem Met aufs Dach. Dort oben wartet ein wunderschöner Garten von Mai bis Oktober eines jeden Jahres mit
einer neuen Open-Air-Ausstellung auf. Aber um die geht es
heute nicht: eher um ganz New York! Es liegt einem von hier
aus wie ein großes, dichtes Gesamtkunstwerk zu Füßen.
<
Lufthansa Tipp
Fliegen Lufthansa fliegt ab Frankfurt (FRA), München (MUC) und
Düsseldorf (DUS) täglich nonstop nach New York. Angeflogen werden die Airports John F. Kennedy (JFK) und Newark (EWR). Die
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* Business Traveller Award 2007 der Fachzeitschrift Business Traveller (Ausgabe 1/2008) als „Bester Autovermieter in Deutschland“.
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Business Management
Text Anja Dilk und Heike Littger Illustration Astrid Thienhaus
Lufthansa Exclusive 06/08
Business Management
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Complicate your life!
Entscheider im Irrgarten: Die Wirtschaftswelt wird immer komplizierter, und modellhafte
Vereinfachungen helfen im Management nicht gerade weiter. Doch auch vielstufige
Entscheidungsprozesse führen oft in die Irre. Wo ist der Ausweg aus dem Labyrinth?
E
Alle Wege führen nach Rom – mal abgesehen
von den Holzwegen und Sackgassen. Trotz Risikoanalysen und statistisch gestützter Prognostik
lassen sich Unwägbarkeiten nicht ausschalten
Fotos: plainpicture (2); gettyimages (2); photoplexus; buchcover.com
in Attentat in New York kippt die Aktienkurse in Tokio. Ob
die Rente sicher ist, hängt von der Ökosteuer ab, und die
wiederum vom Ölpreis. Unter anderem. Bangladesch fordert die
Industrienationen auf, ihren Schadstoffausstoß zu reduzieren;
Klimaänderung kann für die Asiaten „Land unter“ bedeuten.
Diese Beispiele zeigen: Alles ist mit allem verbunden,
jeder mit jedem. Irgendwie. Kein Wunder, dass sich viele nach
einem überschaubaren Leben mit klar definierten Regeln zurücksehnen und Denker wie Henry David Thoreau eine Renaissance erleben. Mitte des 19. Jahrhunderts zog der US-amerikanische Philosoph in eine selbst gebaute Waldhütte. Keine
Flucht vor der Welt, sondern wie er in seinem Buch „Walden
oder Leben in den Wäldern“ schreibt, ein Versuch, abseits der
Zivilisation einen einfachen Lebensstil zu verwirklichen. Statt
Zwänge mehr Lebensqualität.
Winfried W. Weber runzelt die Stirn, wenn er nach Thoreau
gefragt wird. Und dessen modernen Nachfahren wie Werner
Küstenmacher, Lothar Seiwert und Stefan Klein, den Gurus der
Simplify-Bewegung. „Eine Alltagsphilosophie mit der Aufforderung zur Entrümpelung greift zu kurz – vor allem wenn sie auf
die Arbeitswelt übertragen wird“, sagt der Professor für Management an der Mannheim University of Applied Sciences.
„Wir können der Komplexität nicht ausweichen. Wir können sie
nicht reduzieren. Zumindest nicht, wenn wir uns in diese Welt
sinnstiftend einbringen wollen.“
Webers Maxime lautet: Complicate your life! „Eine Reduktion auf das Wesentliche kann im Privaten gut tun, um am Wochenende Kraft für die Arbeitswoche zu tanken“, so Weber.
„Aber in der globalisierten Businesswelt haben Reduktion und
Vereinfachung als Handlungskonzept nichts mehr zu suchen.
Natürlich muss man sich so organisieren, dass einen der all-
tägliche Input nicht zumüllt. Aber für die großen, wichtigen Entscheidungen gibt es keine klaren Handlungsanweisungen, wie
von Beratern immer wieder gern behauptet wird.“ Wir müssten
uns ausprobieren und auch mal etwas tun, wovon wir nicht
überzeugt sind. Oder wie der britische Philosoph und Mathematiker Alfred North Whitehead es Anfang des vergangenen
Jahrhunderts formulierte: „Ohne Abenteuer ist die Zivilisation
dem Verfall ausgeliefert.“
Termiten machen es vor. Bis vor wenigen Jahren hat man
geglaubt, dass jedes der Insekten einer Reihe genetisch vorprogrammierter Regeln gehorche. Wie beispielsweise mit:
„Platziere dich zwischen die Termite vor dir und die Termite
hinter dir, und reiche alles weiter, was deines Weges kommt.“
Heute weiß man: Termiten halten sich nicht an einfache Regeln. Sie verstehen sich als autonome Akteure in einem weit
verzweigten Netzwerk, in dem sie sich je nach Kompetenz einbringen – immer bereit, dazuzulernen und sich zu verändern.
Anders könnten sie nicht überleben. Würden sie tagaus,
tagein ihre vordefinierte Arbeit verrichten und die Welt um sie
herum vergessen, wären sie unfähig, auf Chancen und Risiken
in einem komplexen System schnell und flexibel zu reagieren.
Denn „Vereinfachung“, so der US-amerikanische Wissenschaftler Richard T. Pascale, „ist ein Vorbote des Todes“.
Die Erkenntnis, dass Unternehmen nicht zu sehr vereinfachen dürfen, um auf dem Markt bestehen zu können, ist so alt
nicht. 55 Jahre lang ging es immer nur bergauf. Der Mangel an
Beweglichkeit stellte keinen wesentlichen Nachteil dar. Die
großen, schwerfälligen Unternehmen gediehen allein deshalb,
weil es sie gab. Doch dann waren da plötzlich irgendwelche
Start-ups mit neuen Geschäftsmodellen und verdarben das
Fest. Seitdem heißt es unter einigen Managementexperten: >
„Mami, was ist eine
Koniktsituation? “
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Business Management
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Ein gutes Fachgeschäft
ist wie ein guter Freund.
Führen bedeutet stören! Damit sind keine Machtspielchen gemeint, sondern das Aufknacken festgefahrener Strukturen, um
schneller und effektiver auf neue Herausforderungen reagieren
zu können. „Wenn wir in unserer Komfortzone bleiben, uns reduzieren, einfache Regeln auferlegen, können wir das System,
in dem wir uns bewegen, niemals richtig kennenlernen. Wir
müssen als Menschen und Organisationen lernen, konsequent
am Rande des Chaos zu surfen“, sagt Pascale.
Noch sieht der Alltag in vielen Unternehmen anders aus.
Das Bedürfnis nach Vereinfachung ist größer denn je, SimplifyPublikationen werden millionenfach aus den Regalen gerissen;
Berater, die einfache Lösungen versprechen, haben regen Zulauf. Für den Schweizer Managementberater Felix Frei ist das
nachvollziehbar: „Ohne Vereinfachung lässt sich der Managementalltag nicht bewältigen. Ein gewisses Maß an Reduktion
ist notwendig, um handeln zu können. Manchmal sogar die Fähigkeit, die Komplexität der Realität gerade zu verkennen.“ Das
erst gebe einem Manager die Kraft, an ungewöhnlichen Ideen
festzuhalten, die sonst jeder für idiotisch halte.
Beispiel Swatch. Als Manager Nicolas Hayek Anfang der
achtziger Jahre ankündigte, er wolle Qualitätsuhren aus Plastik
zu Herstellungskosten von 20 Franken auf den Markt bringen,
tippten sich Konkurrenten und Mitarbeiter an die Stirn. Heute
gehört Swatch zu den erfolgreichsten Labels des Landes. „Die
Reduktion darf aber nicht übertrieben werden“, sagt Frei und
zitiert Albert Einstein: „So einfach wie möglich, aber nicht einfacher.“ Frei: „Daher brauchen Führungskräfte Vorsicht im
Denken, Bescheidenheit im Anspruch und damit das Bewusstsein, dass die Dinge komplexer sind, als sie es sich wünschen.“
Wie schwer das im Unternehmensalltag ist, weiß Roswita
Königswieser. Die geschäftsführende Gesellschafterin von Königswieser & Network in Wien begleitet Manager, denen die
heutige Komplexität über den Kopf zu wachsen droht. Weil die
Spezialisierung voranschreitet. Weil fragmentierte Verantwortung in interdisziplinären, wechselnden Projektteams längst die
übersichtlichen Hierarchien abgelöst hat. Weil die Informationsflut ebenso zum alltäglichen Begleiter geworden ist wie der
permanente Veränderungsdruck.
Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim zum Beispiel.
Das Management fragte sich: Wie können wir in unserem Geschäft Komplexität am besten parieren? Wie eine lernende Organisation aufbauen? Wie verhindern, dass sich der Bereich
„Herstellung Wirkstoffe“ und die Abteilung „Fertigung Tabletten“
immer wieder ins Gehege kommen, weil sich nicht alles in Pillen
packen lässt, was die Medikamenteproduzenten entwickeln?
Einige Berater mit Patentrezepten waren bereits gescheitert. Königswieser drehte mit ihrem Team den Spieß um: Sie
versuchte, möglichst viel Komplexität sichtbar zu machen und
sie auch zu beherrschen. Auf Dialogveranstaltungen holte sie
Mitarbeiter aus Abteilungen, die vorher nichts miteinander zu
tun hatten, zum Austausch zusammen; am „Soundingbord“
konnte jeder offen sagen, was seiner Ansicht nach im Unternehmen richtig läuft oder falsch. Das Ergebnis: ein offener
Austausch zwischen den Teams, zwischen Mitarbeitern und
Führungskräften. „Das ist ein Prozess, an dem sich jeder beteiligen und ständig nachjustieren muss“, meint Königswieser. >
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Business Management
Rüdiger Erckel, Corporate Senior Vice President bei Boehringer Ingelheim, hat das überzeugt. Aus seinem eigenen Managementalltag weiß er, wie riskant Komplexitätsreduktion in
einem Unternehmen mit 12 000 Beschäftigten allein in Deutschland sein kann. „Manager arbeiten mit sehr aggregierten
Zahlen und ziehen Schlüsse daraus. Die können, aber müssen
nicht richtig sein. Jetzt haben wir einen viel größeren internen
Dialog im Unternehmen – Grundvoraussetzung, alte Muster in
Frage zu stellen und sie mit Lust und Laune zu durchbrechen.“
Warum nicht alle Unternehmen diese Sichtweise vertreten? Sondern nach wie vor davon ausgehen, dass das
Management lenkt und die Mitarbeiter ausführen? Wilhelm J.
Backhausen lacht: „Weil es viel anstrengender ist und gefährlicher“, sagt der Professor an der European Business School
in Oestrich-Winkel. „Wenn es kein ‚So ist es und nicht anders‘
mehr gibt, dann kann Handeln nicht mehr als richtig oder
falsch beurteilt und legitimiert werden.“ Bestenfalls ist es plausibel, doch immer könnte es auch anders sein, gibt es alternative Wege. Es gilt der sokratische Satz: „Ich weiß, dass ich
nichts weiß“ – muss aber trotzdem handeln. „Das ist für Führungskräfte schwierig. Das eigene Handeln ist Handeln unter
Risiko, fragwürdig, immer für eine Überraschung gut.“
Richard T. Pascale ist trotzdem optimistisch: „Der Markt
lässt den Unternehmen keine andere Wahl.“ Es ist eine Zeit der
plötzlichen Veränderungen, ganze Unternehmen und Branchen
sterben über Nacht. Da können Organisationen nur überleben,
wenn sie sich von der Überzeugung verabschieden, alles sei
von oben herab plan- und steuerbar. Zumal die meisten Manager sowieso das Gegenteil von dem machen, was immer behauptet wird. „Analysieren, planen, entscheiden, anweisen,
kontrollieren – genau das tun sie eben nicht“, so Winfried W.
Weber. „Sie handeln. Tasten sich voran. Brechen Regeln.
Ignorieren Befehle. Und schauen erst im Nachhinein, ob ihre
Aktion erfolgreich war, um dann voller Überzeugung sagen zu
können: Das war das klare Ziel unseres Unternehmens, meiner
Innovation, meiner Karriere.“
„Act first, think later“ nennt Weber das. Und wenn Führungskräfte solch bauchbestimmtes Handeln professionalisieren würden, dann wären sie perfekt gerüstet für eine immer
komplexer werdende Welt.
<
Buchtipps
Winfried W. Weber: Complicate Your Life. Verlag Sordon,
Göttingen 2007, 190 Seiten, 19,90 Euro
Richard T. Pascale, Mark Millemann, Linda Gioja: Chaos
ist die Regel. Econ Verlag, München 2002, 280 Seiten,
29,90 Euro
Wilhelm J. Backhausen / Jean-Paul Thommen: Irrgarten
des Managements. Versus Verlag, Zürich 2007, 160 Seiten, 22,80 Euro
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Lifestyle Fliegenfischen
Text Marc Bielefeld
Lufthansa Exclusive 06/08
Lifestyle Fliegenfischen
Sport mit Schmiss: Im hohen Bogen
fliegt die 27 Meter lange Angelschnur auf
den Fluss, wie hier im Madison River
des Yellowstone Nationalparks in Montana
ß
Bei zeit
Foto: Dale C. Spartas/Corbis
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Fliegenfischen ist die ganz hohe Schule des
Angelns. Ein Kultsport, bei dem es um Kunst,
Wissen und Demut geht. Dann sollte alles wie
am Schnürchen klappen
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Lifestyle Fliegenfischen
Der große Moment: Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka liebäugelt ein ausgewachsener Buckellachs mit einem handgebundenen
Fliegenköder. Wenn der Fisch gebissen hat,
darf ihn der Angler nicht mehr verlieren
Lufthansa Exclusive 06/08
Foto: Onne van der Wal/Corbis
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Lifestyle Fliegenfischen
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Lifestyle Fliegenfischen
Lufthansa Exclusive 06/08
Lifestyle Fliegenfischen
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Die Sache hat keinen Haken: Am Ende der
bis zu drei Meter langen Ruten hängen kunstvoll gebundene Fliegenimitationen – von denen
der Angler stets ein großes Sortiment dabei hat
Alles im Griff: Mit ruhigem Händchen hält der
Angler die Rute und muss kleinste Regungen
erspüren, wenn der Fisch den Köder umgarnt
E
s ist ein Tag zum Träumen und Trödeln, aber dafür ist jetzt
keine Zeit. Kein Lüftchen geht, der Himmel schwebt in blassem Rot über den Feldern; die Temperaturen nicht zu kalt, nicht
zu warm. Es ist abends, genau die richtige Stunde, die Sonne
schon fast am Horizont. Gute Bedingungen. Die Fische dürften
in Beißlaune sein.
Fotos: Dale C. Spartas/Corbis; W. Hitt/Alamy
72
Ein Schwarm Mücken entschwirrt dem Schilf, nur etwas
weiter surren kleine Spaltschlüpfer über den Fluss und touchieren die Wasseroberfläche. Wie winzige Streusel kleben die
Insekten bald auf dem Wasser. Gleich werden die Fische aufsteigen und beißen, es ist die Zeit für den Abendsprung. Jetzt
nur nicht hektisch werden. Reglos steht der Angler am Ufer,
konzentriert und ohne ein störendes Wort. Eine Trauerweide
hängt schlapp ihre Zweige in die Dämmerung, kein Mensch
weit und breit, nur die Kühe stehen schlafdumm auf der Wiese.
Plötzlich zieht der Angler die Rute nach oben, holt aus,
weit über dem Kopf, und schwingt und schwingt. Die etwa
zweieinhalb Meter lange Rute biegt sich wie eine Peitsche,
leise zischend erhebt sich eine weiße Schnur, wird länger und
länger und beschreibt bald große gebogene Kreise in der Luft.
Ein letzter gezielter Schwung, dann fliegt die Schnur davon und
saust in majestätischer Bahn über das Nass, am Ende eine
meisterlich gebundene Fliege als Köder vor sich her treibend.
Der Länge nach und beinahe geräuschlos legt sich die
Schnur auf den Fluss, ohne das Wasser zu bewegen. Ein sehr
guter Wurf. Dann wieder Stille. Warten. Schweigen. Spüren.
Angeln? Welch erbarmungswürdiges Verb! Nein, Fliegenfischen ist keine simple Angelei, bei der man im Klappstuhl am
Tümpel hockt und plump den Wurm badet. Mit hochkomplizierten Wurftechniken gilt es, die bis zu 27 Meter lange Schnur
dorthin zu lancieren, wo der Fisch steht. Eine Geschicklichkeitsübung ohnegleichen, dazu eine Schule des Geistes und ein
ewiges Studium der Natur. Oft führt erst nach langer Suche und
Konzentration ein technisch makelloser Wurf zu einem erhabenen Fangerlebnis; oft aber auch nicht.
Puristen haben einen hohen Ehrenkodex. Geangelt wird
ohne großes Brimborium und trügerische Hilfsmittel. Widerhaken sind verpönt, es zählt der „Respekt vor der Kreatur“. Die
Gestaltung des Köders, der dem Fisch eine Fliege als Beute
vorgaukeln soll, ist edles Kunsthandwerk. Gefangene Fische
landen nicht in der Tiefkühltruhe, sondern werden zurück in
den Fluss entlassen. Einige beharren sogar darauf, dass man
die Fische beim Freilassen nicht mit der Hand berühren darf.
Die alte Methode des Fischens ist populär geworden. Ein
Kult, dem heute Manager, Outdoor-Freaks, blaublütige Engländer und trendbewusste Actionsportler gleichermaßen huldigen.
Doch Gott bewahre! Echten Meistern bedeutet diese Passion
weit mehr als nur Sport und Hobby.
„In unserer Familie gab es keine klare Trennlinie zwischen
Religion und Fliegenfischen“, schrieb Norman Maclean in seinem Bestseller „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“, der mit
Brad Pitt verfilmt wurde. Doch was sind schon Bücher? Papier
und Druckerschwärze? Das wahre Glück wartet in der ganzen
Welt an den Flüssen, Bächen und Seen. Von Norddeutschland
bis Patagonien stehen heute Männer schweigsam an den Ufern
und gehen dieser hohen Schule des Fischens nach.
„Fliegenfischer suchen bis an die Grenzen der Selbsterkenntnis nach dem idealen Gerät. In der ständigen Gegenwärtigkeit von Schöpfung und Geschöpf, von Werden und
Vergehen da draußen in der allmächtigen Natur finden sie
Selbstbestätigung“, psalmodierte der Profi Hans Steinfort
>
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Lifestyle Fliegenfischen
einst in seinem Buch „Fliegenfischen für Anfänger“ (Kosmos
Verlag, Stuttgart 2007, 104 Seiten, 12,95 Euro).
Doch vom philosophierenden Angler zum angelnden Philosophen ist’s ein langer Weg. Manche sagen gar, es sei eine
Reise ohne Ankunft. Erfolge stehen hier höchstens als kleine
Etappensiege zur Verfügung. Ein perfekter Wurf. Eine prächtige Bachforelle, gefangen mit der richtigen Fliege, zur rechten
Tageszeit und mit dem feinen Gefühl für jenes unergründliche
Zusammenspiel von Mensch, Natur und Schicksal.
Um das schlichte Jagen der Kiemlinge ist heute eine millionenschwere Industrie entstanden. Auf Tagungen und Wettbewerben treffen sich Enthusiasten in aller Welt, allein in Deutschland frönen schätzungsweise 80 000 der Fliegentradition.
In Amerika gehen etwa zehn Millionen Menschen dem Fliegenfischen nach. Ausgerechnet im Land der unbegrenzten
Möglichkeiten haftet diesem Hobby die Nähe zum großen, zum
nichtmateriellen Glück an. Viele Elite-Universitäten, darunter
Harvard, widmen dem Fliegenfischen sogar wissenschaftliches
Interesse. In Kursen diskutiert man die Auswirkung des Sports
auf Literatur und Geschichte, bekakelten doch schon einige
der ehemaligen Präsidenten und Denker ihre Angelegenheiten
beim Fliegenfischen an den wilden Bergseen in der Natur.
Ein 25-Jähriger kam zu Ruhm und Reichtum, weil er alle
erdenklichen Forellenarten so echt malt, dass die Angler am
liebsten in die Gemälde reinbeißen würden. Rutenjunkies verfassen derweil inbrünstige Gedichte und ersteigern handkolorierte Fachlektüre aus dem 17. Jahrhundert für bis zu 20 000
Euro. Und an den Kreideflüssen Südenglands treffen sich
altehrwürdige Männergesellschaften, vor Tradition triefende
Gentlemen-Clubs, gegen die der nobelste Golfverein einem
Kegelverband gleichkommt. Nein. Fliegenfischen ist kein Sport
starts here
Rute, Rollen, Köder: Das Equipment ist eine Welt für sich
dröger Hobbyfanatiker. Fliegenfischen ist Kunst. Ist Wissen,
Religion und Philosophie gleichermaßen.
Aber vor die Erkenntnis hat der Schöpfer auch hier
Schweiß, Geduld und Neugier gesetzt. Gerätekunde, Gewässerkunde, Fischkunde, Insektenkunde, Wetterkunde, Wurfschulen, Leinenlehre – wehe dem naiven Novizen, der denkt,
er könne mal eben einen Fisch aus dem Bach holen! Ein Jurist
aus Berlin, der seit zehn Jahren an der Rute hängt, behauptet
sogar: „Um diesen Sport in Vollendung auszuführen, bedarf
es mehr Wissen und Können, als nötig ist, um einen Formel-1Boliden auf Bestzeit zu trimmen und zu fahren.“
Kein Anglerleben reicht dabei aus, um alle Geheimnisse
dieser Leidenschaft zu ergründen. Allein die Meerforelle bedeutet Universum und kann Fliegenfischer in tagelange Fachsimpelei treiben. Sie ist ein Fisch, der die See durchstreift und
nur zum Laichen in die Bäche und Flüsse zieht. Doch wie diesen wundervollen, großartigen Fisch am besten ködern? Wann
und wo? Zu welcher Jahres- und Uhrzeit?
Oder die Äsche. Die Feine, Schwierige, Sensible. Und
dennoch keine Einzelgängerin. „Der Mensch könnte viel von
ihr lernen“, sagt der Jurist. Und: Wer weiß schon, dass die
Äsche vom Regen getrübtes Hochwasser meidet? Wer weiß
schon, dass die Äsche selbst aus vier Meter Tiefe jede noch so
kleine Trockenfliege ausmachen kann und schon bei kleinsten
Patzern skeptisch wird? Die Äsche ist ein bisschen pingelig
beim Nehmen des Köders. Reine Geduldssache. Dieser Fisch
lehrt den Menschen Unterordnung, Demut.
In der Wohnung des Rechtsanwalts glänzen High-EndStereoanlagen, er besitzt eine solide Schallplattensammlung,
mag gute Bücher, guten Wein. Doch dies sind weltliche Spielereien. In einer Ecke des Wohnzimmers stehen die wahren
>
FLUGPLATZ PARIS-CDG
PARIS-CDG AIRPORT
TERMINAL 2C
6:30 > 21:30
IM ANKUNFTS-/ABFLUGSBEREICH
GEGENÜBER TOR 5
ARRIVALS/DEPARTURE LEVEL
OPPOSITE GATE 5
Fotos: Ph. Schermeister/ NGS Image Collection; D.C. Spartas/Corbis
Mit feinem Gerät strickt sich die Anglerin ihre künstlichen Köder
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Paris
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TERMINAL 2D
8:00 > 22:30
ANKUNFTS-/ABFLUGSBEREICH TOR 5
ARRIVALS/DEPARTURE LEVEL
GATE 5
TERMINAL 2F
6:30 > 22:00
ANKUNFTSBEREICH TOR 11
ARRIVALS LEVEL GATE 11
TERMINAL T1
7:00 > 22:15
ANKUNFTSBEREICH TOR 4
ARRIVALS LEVEL GATE 4
PARIS
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10:00 > 18:00
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Lifestyle Fliegenfischen
© 2008 Starwood Hotels & Resorts Worldwide, Inc. Alle Rechte vorbehalten. SPG, Starwood Preferred Guest, Belong, Sheraton und
ihre jeweiligen Logos sind Markenzeichen der Starwood Hotels & Resorts Worldwide, Inc. oder ihrer Tochtergesellschaften
Ein prächtige Bachforelle nach dem Fang:
Echte Puristen allerdings berühren den
Fisch nicht einmal mit der Hand und entlassen ihn sofort wieder in den Fluss
Stunden in der ewigen Natur ist der Angler versunken, eins mit
dem Fluss, verschollen in einer seltsamen Meditation unter
blankem Himmel. Spätestens jetzt ist alles weit, weit weg, die
Restwelt nur mehr eine lächerliche Geste.
Fliegenfischen sei ein geeignetes Mittel gegen dumme
oder gute Gedanken, sagte mal ein großer Meister. Der rechte
Weg gegen Eitelkeit und Überfluss. Gegen Gier und gegen
Schwermut. Fliegenfischen als Mittel gegen so ziemlich alles,
womit man seine Zeit vergeudet, wenn man zu viel über die
Welt nachdenkt. Und nicht beim Fliegenfischen ist.
<
Kurse und Schulen: Der Weg zum Fisch
Fliegenfischen in Perfektion ist eine Kunst für sich, aber die
Grundtechniken können Anfänger schnell lernen. In Wochenendkursen wird zunächst die Theorie vermittelt: Insektenkunde, Gerätekunde, Taktik des Fischens von Anhieb
über Drill, Landung und Versorgen des Fangs. Danach
folgt die Praxis. Auf dem Programm stehen das Üben von
Grundwürfen, das Verlängern der Leine während des
Wurfs sowie das Probieren von Richtungsänderungen
während des Wurfs. Hinzu kommen weitere Tipps vom
Profi: Wie lese ich in der Natur? Wie binde ich die Fliege
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Foto: D.C. Spartas/Corbis
Pretiosen. Acht sorgfältig aufgereihte Bambusruten. In liebevoller Arbeit handgemacht, verborgen in feinsten Lederhüllen.
Sündhaft teuer.
An diesem Sonntag steht der Jurist an einem Bach nahe
Berlin, umrankt von wildem Grün. Mit schwerem Gesicht kniet
er vor seiner Köderdose nieder. Darin: per Hand gebundene
Fliegen, die ihre Vorbilder so naturgetreu wie nur möglich
nachahmen sollen. Und allein die Fliegenkunde ist ein endloses Kapitel, denn wer kennt schon die geheimen Fügungen
der Natur und weiß, warum eine Bachforelle zu bestimmten
Uhrzeiten nur Palarettanymphen nimmt? Warum andere Fische
wiederum Black Sedges bevorzugen, sinkende Haar-Streamer,
Tubenfliegen oder gar die winzige, von Menschenhand kaum
zu bindende Parachute Adams?
Langsames Schreiten an den Fluss, die Rute in der Rechten. Der Blick richtet sich von nun an nur noch aufs Wasser,
prüfend und kleinste Regungen auf der Oberfläche taxierend.
Ausholen. In weiter Spur fliegt die Schnur jetzt davon und greift
leise und behutsam nach dem Wasser. Stille.
Vor dem Angler zieht der Fluss durch die Wiesen, einem
Bild der Genesis gleich, hier und da landet eine Entenbürzelfliege oder eine Fasanenschwanznymphe auf der Oberfläche.
Detektivisch beobachtet der Angler das Wasser, sucht nach
verdächtigen kleinen Steigringen, welche die Fische beim blitzartigen Schnappen nach Insekten hinterlassen. Es folgt der
nächste Wurf. Dann wieder warten. Schweigen.
Ein Fisch wird an diesem Tag nicht beißen. Kein Hecht,
kein Döbel, keine Forelle. Nicht mal eine zarte Jungäsche nippt
am Haken. Der Fliegenfischer versucht solche Tage mit Würde
zu ertragen. Es geht um mehr als um Fisch. Fliegenfischen
ist Handwerk, Gesinnung und Erkenntnis, und nach ein, zwei
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ast wäre das zartgelbe Rechteck mit dem perforierten Rand
auf dem nächsten Standardbrief gelandet. Nur die aufgedruckte Zahl passt zu keiner Briefmarke. Soll sie auch nicht!
Denn das sorgfältig gezahnte Papier ist die Visitenkarte der Pariserin Hélène Samuel, 44, einer Beraterin von Hotels und Restaurants. „Die kommt fast überall gut an“, sagt sie.
Mit schönem Gruß
vom Selbstw ertgefühl
Fotos: Quinard/Wallis/F1 online; Via Grafik [M]
78
Eine moderne Visitenkarte ist mehr
als nur bedruckte Pappe. Ob aus
Holz, Silber oder Leder, ob mit starken Sprüchen oder zarter Poesie,
wichtig ist: Sie sollte einen bleibenden
Eindruck hinterlassen
Dabei war ihre Visitenmarke aus der Not heraus entstanden: „Als ich mein eigenes Unternehmen gegründet hatte,
fehlte es an allem“, erzählt sie. „Visitenkarten, Briefbögen,
Blöcke, was das alles kostet. Ich wollte eine Lösung für die
Drucksachen und kannte zufällig einen Hersteller, der Briefmarken stanzt.“ Und zugegeben, ein wenig in Szene setzen
wollte sich Madame Samuel auch: „Es sollte etwas sein, was
kein anderer hat. Zumindest nicht in meiner Branche.“
Man hat eben nur eine Gelegenheit, einen ersten Eindruck
zu hinterlassen. Die Visitenmarke bringt Hélène mit potenziellen Kunden ins Gespräch „Viele Gesprächspartner fragen
mich sofort nach dem Hersteller. Aber der bleibt mein Geheimnis. Und wenn sie mich erst mal kennen, können meine Kunden sich die Karte an den Herd oder den Computerbildschirm
kleben.“ Sogar die französische Post hat die Idee aufgegriffen.
Unter www.laposte.fr/montimbramoi verkauft sie, allerdings zu
Prohibitionspreisen, Briefmarken mit individuellem Aufdruck
oder Porträts.
Samuels Eigenwerbung im Taschenformat ist keine Ausnahme. Weil die meisten Outlook-Adressbücher, Blackberries
oder Filofaxe vor Eintragungen nur so überquellen, hat die Karte eine immer wichtigere Aufgabe: Der Empfänger muss sie
aufbewahren. Bringt ihm der neue Kontakt nicht sofortigen
Nutzen, kann die clever gestaltete Karte bloß noch als Sammlerobjekt herhalten.
Solche individuell gestalteten Visitenkarten wurden seit
Jahren unter Grafikdesignern als Kommunikationsmittel genutzt. Besonders die Briten hatten hier stets Skurriles zu bieten:
Mitarbeiter der Londoner Grafikagentur Fold 7 beispielsweise
erzählen auf ihren Karten, was sie werden wollten, als sie gerade mal sieben Jahre alt waren. Das liest sich dann so: „Hallo,
mein Name ist Charlie und ich bin Chefdesigner bei Fold 7. Als
ich sieben Jahre alt war, wollte ich Han Solo sein.“ Oder: „Als
ich sieben Jahre alt war, wollte ich wesentlich älter sein, etwa
acht.“ Die ideale Gelegenheit, ein erstes Gespräch anzuknüpfen, denn wer wollte als Kind nicht ein Jahr älter sein?
Nach einem ähnlichen Muster druckt die Londoner Grafikerin Jasmine Raznahan Auszüge aus ihren Schulzeugnissen
auf die Karte: „Jasmine könnte erfolgreich eine Tätigkeit ausüben, die es ihr erlaubt, die eigene Meinung auszudrücken und
ihr wachsendes künstlerisches Talent zu kanalisieren. Unglücklicherweise kann ich nicht sagen, was das sein könnte.“ Oder:
„Würde Jasmine sich in Französisch so anstrengen wie bei
ihren künstlerischen Eroberungen, könnte sie herausragend
abschneiden.“
Werber, Architekten, Ladeninhaber und sogar Museumsdirektoren griffen die kreativen Ideen auf; hinzu kamen Logos
und allerlei Grafiken, mal von Graffiti mal von viktorianischen
Schriften inspiriert. Gefolgt von nicht immer ganz praktischen >
EMIRATES ADVOCATES
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Lufthansa Exclusive 06/08
Lifestyle Visitenkarten
Fantasie
à la carte
Anregungen, wenn man an Visitenkarten in Form von Benzinkanistern oder Eiern denkt.
Gute Adressen für
ungewöhnliche Visitenkarten
Inzwischen wird auch mit dem Material gespielt: Es gibt
Karten aus Acryl, Leder oder Holz. Karten, die in passenden
Boxen überreicht werden. Karten, die abgestempelt werden.
Dazu Visitenkarten auf Kaffeefiltern, auf Altpapier, mit handgenähtem Namenszug, oder, noch extremer, als bemalter Kieselstein. Die Grenzen setzt neben der Fantasie vor allem das
Portemonnaie: Wer solche Spezialkarten verwendet, zahlt
leicht eineinhalb bis fünf Euro pro Kontakt. Ein Messebesuch
geht da schnell groß ins Geld; und so überlegt mancher Kartenverteiler, ob er seinem Gegenüber das Äquivalent eines
Fünfers in die Hand drückt oder ihn nicht lieber aussortiert.
Auch für Werbeagenturen wird die Karten-Kompetenz immer wichtiger. Eric Tong Cuong von der Pariser Agentur La
Chose betont, dass er „im letzten Jahr mehr Visitenkarten entworfen hat als in den 20 Berufsjahren zuvor“. Eine davon war
das Modell für Agnès Barret, die mit ihrem Unternehmen Agent
Secret als Headhunterin in Sachen Mode arbeitet. Drückt sie
einem potenziellen Kunden ihre Karte in die Hand, sieht der
erst den Namen und neun schwarze Striche, die langsam zu
Namen, Adresse, Website und Telefonnummern mutieren.
„Eine Art Zaubertinte, aktiviert durch die natürliche Wärme
der Hand“, erklärt Tong Cuong.
Die Profis der Agenturen helfen vor allen Dingen Kreativen
und Selbstdarstellern, die mit spektakulären Druckwerken Aufsehen erregen möchten. Doch auch Handwerker, Anwälte und
Freiberufler haben die Karte für sich entdeckt. „Ich habe immer
drei bis vier verschiedene Visitenkarten bei mir, um mich auf
jeden Gesprächspartner von Jung bis Alt, von kreativ bis konservativ einstellen zu können“, sagt ein Pariser Makler. „Eine
moderne Version für junge Kunden ist dabei. Dann natürlich
eine günstige aus der Internet-Druckerei, denn bei manchen
Kunden kommt es nicht gut an, wenn man halbwegs wohlhabend wirkt. Andere legen Wert auf Seriosität, die erhalten eine
Art Kupferstich von einem Pariser Edeldrucker wie Cassegrain
oder Stern.“ Und wenn er abends ausgeht, verteilt er „Karten
von der Größe eines Metrotickets, nur mit meinem Vornamen,
Handynummer und E-Mail darauf. Wer schon einmal versucht
hat, auf einer Serviette einer In-Bar eine Nummer zu notieren,
weiß warum.“
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In Europas Metropolen hat das kommunikative Kartenspiel inzwischen die Massen erfasst. Nicht zuletzt, weil es online aufwendig gestylte Angebote zu erschwinglichen Preisen
gibt. Ein Logo, ein Gesicht, ein Slogan, alles ist möglich. Drei
verschiedene Kartensets in unterschiedlichen Papierqualitäten
kosten da nur noch ungefähr 75 Euro. Zuweilen scheitern
jedoch auch die kreativsten Karten an den Tücken des Alltags:
„Übergroße und kurios geschnittene Karten werfe ich weg“,
gesteht der Pariser Makler, „sie passen nicht in die handelsüblichen Ablagen.“
Selbst Hélène Samuel musste die Grenzen ihrer VisitenBriefmarke erkennen. „In asiatischen Ländern sind sie einfach
nicht praktisch“, sagt sie, „bei hohen Temperaturen kleben sie
an den feuchten Händen fest.“
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82
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Lifestyle
Gang oder Fenster
Zu zweit reist es sich schöner
Der Fragebogen für Vielieger über
Traumziele, Dienstreisen und Sitznachbarn
Angebot des Monats
Energie, die New York ausstrahlt, und im Gegensatz
dazu den beschaulicheren Lebensstil in Hamburg.
06
07
08
01
02
03
04
Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren ersten Flug?
Es war ein Flug nach London mit meinen Eltern, ein aufregendes Erlebnis. Ich war neun Jahre alt und wurde von
Lufthansa mit tollen Geschenken verwöhnt. Seitdem
liebe ich das Fliegen.
Welches ist Ihr Traumziel – wo Sie schon immer hinwollten, aber noch nie waren?
Ich werde häufig von interessanten Berichten inspiriert.
Traumziele wären unter anderem Indien, China und Japan.
Andere Kulturen, neue Eindrücke sind mir wichtig.
Wolkenbilder ziehen vorbei. Welche Gedanken weckt das
in Ihnen? Geben Sie Ihrer Fantasie Raum.
Ich kann dabei alles um mich herum vergessen, oft kommen mir dabei Ideen für meine nächste Kollektion. Zeit zum
Träumen über den Wolken …
Sie fliegen über Ihren Heimatort – welche Gefühle sind
für Sie damit verbunden?
Meine Heimatorte sind Hamburg und New York, zwei
Städte, die sich wunderbar ergänzen. Ich schätze die
Gang oder Fenster?
Ich bevorzuge den Fensterplatz. Wenn ich schlafen möchte, stört mich keiner, oder ich genieße einfach den Blick
aus dem Fenster. Besonders die Landschaften
unter mir.
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gegenüber der Einzelbestellung.
Worüber möchten Sie mit ihnen sprechen?
Ich würde mich gern mit ihnen über ihr bewegtes Leben
unterhalten.
Welcher Film sollte im Bordprogramm laufen?
Ein schöner Klassiker wie zum Beispiel „Frühstück bei
Tiffany“ mit Audrey Hepburn oder „Über den Dächern
von Nizza“ mit Grace Kelly.
10
Schicken Sie nach der Ankunft am Traumziel eine Postkarte oder eine Mail nach Hause?
Ich schicke eine Mail an mein Büro mit allen Kontaktdaten
– und an Freunde und Familie auf jeden Fall eine schöne
Postkarte.
11
Welche drei Sätze stehen drin?
Ich genieße die wunderbare Zeit, das köstliche Essen und
die Menschen.
12
Welches Mitbringsel nehmen Sie von Ihrem Traumziel mit?
Das kommt auf das Traumziel an. Vielleicht ein altes
Schmuckstück, schöne Seide aus Indien, eine Stickerei,
eine Muschel vom Strand oder ein ausgefallenes Kunstobjekt für mein Haus.
13
Und was lassen Sie zurück?
Hoffentlich neue Freunde und Bekannte. Und gute Erinnerungen.
Vorname Name, Ilisit nisi ero do odio dolortiscin hent do eu feuissendre tionum nonsequat lor ilit nim nonsendipis
Bettina Schoenbach, 47, erzielt mit einigen wenigen bewusst gesetzten Akzenten große Wirkung.
nit wisi. Ex et alit ing el ut lor inisl ute minis augue feu feum dip exer incilit, vel ulputpatis nullaore modo od ming
Kanzlerin Angela Merkel ist wohl die derzeit bekannteste Kundin der Hamburger Modedesignerin.
eummy nim duisim quissi. Adio odipis ercidui ad dolobor eetuerostie velit adit ullam, vel euipsum dolorper ing.
619,–
Meilen 158.000
Auf welche Person der Geschichte möchten Sie während
des Flugs als Zufalls-Sitznachbar stoßen?
Ich würde gerne neben Grace Kelly, Jackie Onassis oder
Meryl Streep sitzen.
09
718,–
183.000
Und wenn Sie doch in der Mitte landen, was machen
Sie dann?
Ich nehme es gelassen. Möglicherweise ergibt sich ein
gutes Gespräch mit einem meiner Sitznachbarn.
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** Zu Lufthansa Regional gehören Air Dolomiti,
Augsburg Airways, Contact Air, Eurowings,
Lufthansa CityLine
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Island und Gibraltar). Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 4,7–7,7; innerorts 5,7–10,2; außerorts 4,2–6,3; CO2 -Emissionen in g/km: kombiniert 125–184 (Messverfahren gemäß RL 1999/100/EG).