Pressestatement Jahres-PK... - Arbeitsgemeinschaft Laser für die

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Pressestatement Jahres-PK... - Arbeitsgemeinschaft Laser für die
Laser und Lasersysteme
für die Materialbearbeitung
Deutsche Laserindustrie:
 Neue Photonik-Studie von Bundesforschungsministerium und
Industrieverbänden dokumentiert Stärke der Photonik-basierten
deutschen Produktionstechnik und der Lasermaterialbearbeitung im
Besonderen
 Markttrends und Potenziale in der Strahlquellenentwicklung und im
Laseranlagenbau
 Geschäftsentwicklung 2012 und Ausblick
Jahres-Pressekonferenz
der Arbeitsgemeinschaft „Laser und Lasersysteme für die Materialbearbeitung“
anlässlich der LASER World of Photonics
am 14. Mai 2013 in München
im Konferenzraum Pressezentrum West der Messe München
__________________________________________________________________________
Ihre Gesprächspartner sind:
Günther Braun
CEO/President Rofin-Sinar Technologies
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft,
Dr. Christian Schmitz
Geschäftsführer TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH,
Stellvertretender Vorsitzender
Dr. Christoph Ullmann,
Geschäftsführer Laserline GmbH,
Stellvertretender Vorsitzender
Gerhard Hein
Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft
- Es gilt das gesprochene Wort VDMA
German Engineering Federation
Laser und Lasersysteme
für die Materialbearbeitung
Chairman:
Günther Braun
Managing Director:
Gerhard Hein
Corneliusstr. 4
60325 Frankfurt am Main
Germany
Phone +49 69 75 60 81-43/44
Fax
+49 69 75 60 81-11
E-Mail [email protected]
Internet laser.vdma.org
VDMA
German Engineering Federation
Deutsche Laserindustrie:



Neue Photonik-Studie von Bundesforschungsministerium und Industrieverbänden
dokumentiert Stärke der Photonik-basierten deutschen Produktionstechnik und der
Lasermaterialbearbeitung im Besonderen
Markttrends und Potenziale in der Strahlquellenentwicklung und im Laseranlagenbau
Geschäftsentwicklung 2012 und Ausblick
Deutsche Laserindustrie partizipiert überproportional am expandierenden Weltmarkt
Der am gestrigen Eröffnungstag der LASER World of PHOTONICS vorgestellte
„Branchenreport Photonik“, entstanden als gemeinsame, vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) initiierte Aktivität der Photonik-relevanten Industrieverbände, belegt
den nachhaltigen Erfolg gerade auch deutscher Laserfertigungstechnik.
So ist der Produktionswert an heimischen Standorten für Photonik-basierte
Industrieausrüstung bis 2011 auf rd. 3,3 Mrd. Euro angestiegen. Dieses Volumen entfällt je
hälftig auf die Wachstumsbeiträge von Lasern und Laseranlagen für die Materialbearbeitung
sowie auf Lithografie-Systeme einschließlich zugehöriger Komponenten. Am Standort
Deutschland waren zuletzt 12.800 Personen beschäftigt, weitere 3.000 sind additiv für den
Zuliefersektor zu berücksichtigen. Somit ergibt sich für dieses Technologiefeld im Zeitraum
2005 bis 2011 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 5% bzgl. des
Beschäftigtenstandes bzw. beim Produktionsvolumen von 10% im Schnitt der Jahre des
Vergleichszeitraums. Grundsätzlich darf unterstellt werden, dass der Standort Deutschland
überproportional am Weltmarktwachstum profitieren konnte. Die ambitionierte Vorausschau
bis 2020 legt Produktionssteigerung und eine Ausweitung des Mitarbeiterpotenzials auf fast
8 Mrd. Euro Volumen bzw. 20.000 Personen (inkl. Zulieferer: 24.000) an. Die unbestrittene
Standortstärke Deutschlands liefert begründeten Anlass, auch weiterhin von einer sehr guten
Teilhabe am Weltmarktwachstum auszugehen, welches mit durchschnittlich 8% Wachstum
pro Jahr angesetzt ist.
Beispielsweise haben die Herstellerfirmen von Lasern und Laseranlagen für die
Materialbearbeitung in beträchtlichem Maße Fertigungskapazität in Wachstumsregionen wie
herausgehoben in Asien aufgebaut, gleichzeitig aber gelang in- und ausländischen
Herstellern deutliche Produktionsausweitung in Deutschland selbst. Die Unternehmen der
Laserindustrie in Deutschland stehen somit, trotz in den letzten Jahren international
erheblich gestiegener Wettbewerberanzahl, für einen markanten Anteil von 20% am globalen
Produktionsvolumen bei Lasern und Laseranlagen für die Materialbearbeitung. Besonders
erfreulich stellt sich die Partizipation im Falle der Laser-Strahlquellen dar, wo deutsche
Hersteller rd. 35% Anteil auf sich vereinigen.
Die weltweite Aufnahmefähigkeit für Lasersysteme für Materialbearbeitung erreichte 2012
einen Rekordwert von 7,9 Mrd. Euro, was 9% Wachstum zum Ausdruck bringt.
Die Arbeitsgemeinschaft Laser und Lasersysteme für die Materialbearbeitung im Verband
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) geht unter Bezugnahme auf diesen
globalen Steigerungssatz und auf Basis von Eigenerhebungen im Mitgliederkreis davon aus,
dass in Deutschland produzierende Hersteller an dieser Expansion voll teilgenommen
haben. Und zwar trotz Verunsicherung und beeinträchtigter Investitionsneigung in den nach
wie vor wichtigen europäischen „Heimmärkten“, und entsprechend der Feststellung, dass
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Europa mehr als die Eurozone ist. Dies gilt gerade mit Blick auf das Potenzial mittel/osteuropäischer Anwender, z. B. innerhalb bedeutender Automobilstandorte der Region.
Strategische Aspekte der Marktentwicklung, Trends und Anpassungserfordernisse für
die Laserindustrie, wichtige Applikationen und sich abzeichnende Potenziale für neue
Anwendungen
Entwicklungen und Trends bei Strahlquellen
Ultrakurzpulslaser etablieren sich immer stärker in der industriellen Fertigung. An vielen
Anwendungen wird weiter geforscht, aber es lässt sich feststellen, dass die kalte
Bearbeitung einen festen Platz in den Dreischichtproduktionen in erster Linie der
Elektronikindustrie gefunden hat.
Aus der Vielzahl der Anwendungen sei hier das Low-k-Grooving genannt, bei dem gezielt
Kontaktschichten auf Wafer entfernt werden, um diese leichter in einzelne Chips trennen zu
können. Auch das Bohren von Kontaktlöchern zum Verschalten von Printed Circuits Boards
ist eine Anwendung, die immer mehr durch den Ultrakurzpulslaser erledigt wird. Die Gründe
für die breitere Nutzung von Ultrakurzpulslasern sind die laserspezifischen Vorteile wie
Verschleißfreiheit des Werkzeugs, hohe Flexibilität und, im Vergleich zu mechanischen
Trennprozessen, sehr saubere Bearbeitung. Die zunehmende Robustheit der Strahlquellen
und das immer bessere Prozessverständnis haben die Akzeptanz am Markt signifikant
erhöht und das Anwendungsgebiet ständig verbreitert.
Um noch mehr Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu bieten, geht der Trend dahin, die
Durchschnittsleistungen weiter zu erhöhen. Inzwischen sind Pikosekundenlaser mit bis zu
150 Watt mittlerer Leistung und infraroter Wellenlänge am Markt. Die zweite Stoßrichtung
sind sicherlich industrietaugliche Laser mit immer kürzeren Pulsdauern, sodass das
Materialspektrum in der kalten Bearbeitung auf noch sensiblere Materialien als bisher
ausgedehnt werden kann. Neben einem breiten Angebot an robusten Pikosekundenlasern
kommen nun die ersten industrietauglichen Femtosekundenlaser auf den Markt. Ein
ungebrochener Trend ist sicherlich die Frequenzvervielfachung zu grünen und UV-Lasern.
Auch hier ist deutlich eine Reifung der Produkte zu sehen. Die Durchschnittsleistungen
erhöhen sich bei grüner Wellenlänge auf bis zu 100 Watt im Pikosekundenbereich und bei
UV-Lasern auf rund 15 Watt. Gerade bei den UV-Lasern sieht man eine Weiterentwicklung
der Technologie hin zur Erhöhung der Standzeit. Die Konzepte zu Kristallschonung werden
immer ausgereifter, erste Systeme kommen bereits ohne „crystal mover“ aus.
Eine wichtige Frage in der industriellen Anwendung über alle Laserarten hinweg ist die
einfache Integration der Laser in Fertigungslinien. Hierbei zeigt sich ein deutlicher Trend, die
Geräte einfacher, modularer und kompakter zu gestalten. Inzwischen gibt es Geräte am
Markt, die kaum größer als ein Schuhkarton sind. Dabei wird insbesondere auf die einfache
Austauschbarkeit von Einzelkomponenten geachtet. Mehrere Abgänge zum Netzwerkbetrieb
bei Festkörperlasern sind inzwischen Standard. Ein wichtiger Faktor hierbei sind die digitalen
Schnittstellen zur Ansteuerung der Strahlquellen. Hier zeigt sich eine Entwicklung zur
Standardisierung und Vereinheitlichung. Die Themen Telediagnose und Fehlerbehebung per
Remoteanschluss gewinnen an Bedeutung.
Bei Hochleistungslasern mit bis zu vier Kilowatt Laserleistung zeigt sich schon beinahe eine
Entwicklung hin zum Konsumgut ab. Die Laser am Markt verfügen über standardisierte,
modulare Baugruppen, sodass die sie kundenindividuell einfach konfiguriert werden können.
Der Trend geht klar in Richtung weniger Kosten pro Kilowatt Laserleistung. Die Entwicklung
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ist mit dem Moore’schen Gesetz aus der IT vergleichbar. Seit zehn Jahren haben sich die
gelieferten Watt Laserleistung für einen Euro quasi verzehnfacht. Dabei spielen die
Betriebskosten und Energieeffizienz eine zentrale Rolle. Der Steckdosenwirkungsgrad bei
diodengepumpten Festkörperlasern im Multikilowattbereich beträgt inzwischen über 30
Prozent. Ein wesentlicher Faktor für die Kostenreduzierung ist dabei die zunehmende
Leistungsfähigkeit der Kernkomponenten, wie im Falle von Scheibenlasern der
Kristallscheiben und der Laserkavität, die inzwischen über 10 Kilowatt aus einem einzelnen
Modul liefern. Aber auch die Dioden werden immer effizienter. Die neuen Diodendirektlaser
erreichen noch höhere Wirkungsgrade um die 40 Prozent.
Die Chipfertigung steht aufgrund der Entwicklung von hocheffizienten Lithografiesystemen
kurz vor dem Erreichen der nächsten Stufe in ihrer Technologie-Roadmap. Auch hier leistet
die Lasertechnologie einen massiven Beitrag. Ein so genanntes Laser Produced Plasma
erzeugt das für die neue Generation von Lithografie-Systemen notwendige Licht zur
Belichtung. Hierbei kommen große gepulste CO2-Lasersysteme zum Einsatz. Ein solches
System verstärkt einen CO2-Laserpuls mit wenigen Watt mittlerer Leistung in fünf
Verstärkerstufen um mehr als das 10.000-fache auf über 20 Kilowatt mittlere Pulsleistung,
die Pulsspitzenleistung beträgt mehrere Megawatt. Die Marktentwicklung für solche
Spezialanwendungen unter den CO2-Laseranwendungen gestaltet sich mit fortschreitendem
Reifegrad der Systeme zunehmend positiv. Hier hat sich der CO2-Laser ein ganz neues
langfristiges Aufgabenspektrum jenseits der Materialbearbeitung erobert.
Bei den CO2-Lasern für die Materialbearbeitung geht der Trend klar in Richtung
energieeffizienterer und kompakterer Systeme. Auch an diesen etablierten Technologien
erfolgt eine konsequente Weiterentwicklung. Die Wellenlänge des CO2-Lasers ist für viele
industrielle Anwendungen ideal geeignet, weshalb wir nur einen leichten Rückgang des
Marktanteils bei den cw-Anwendungen im Vergleich zum Festkörperlaser erwarten. Für
bestimmte Prozesse in der Mikrobearbeitung ist sogar mit einer Zunahme der Anwendungen
im fernen Infrarot zu rechnen.
Eine Lanze für den Sealed-off CO2-Laser im niedrigen Leistungsbereich brechen
Der rasante technologische Fortschritt im Bereich der Festkörperlaser, angefangen bei den
diodengepumpten Lasern, über Scheibenlaser bis hin zu Faserlasern und nun bei den
Ultrakurzpulslasern hat unsere Branche in den letzten Jahren stark beschäftigt. Wie gerade
schon angesprochen wurde, sind die Ultrakurzpulslaser ein zentrales Thema dieser Messe
und es sind viele Neuheiten aus diesem Bereich zu sehen. Der CO2-Laser gilt zwar nach wie
vor als universelles Schneidwerkzeug mit großem Marktvolumen, ein eher unscheinbares
aber über die Jahre stark gewachsenes Geschäftsfeld mit jährlichen Wachstumsraten von
etwa 15 % ist das der Sealed-off CO2-Laser im niedrigen Leistungsbereich. Auch in der CO2Laser-Technologie liegt durchaus noch Wachstumspotential, insbesondere wenn man sich
die Applikationen anschaut, die aufgrund der Wellenlänge nur für diese Laser zugänglich
sind. Grundsätzlich kann man die Bearbeitung organischer Materialien als großes
Anwendungsgebiet für diese Laser aufführen.
In der Textilindustrie werden diese Laser beispielsweise zunehmend für die Bearbeitung von
Jeanshosen eingesetzt, um diesen einen sogenannten Used-Look zu verleihen. In der
Vergangenheit wurde hierfür das Sandstrahlverfahren eingesetzt, aber die Hersteller
gerieten zunehmend unter Druck, da dieses Verfahren ein Gesundheitsrisiko bei den
Beschäftigten im Bekleidungssektor mit sich bringt und deshalb in den meisten Regionen
bereits verboten ist. Der Großteil der Textilherstellung findet zwar hauptsächlich in
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Entwicklungsländern statt, die Maschinen zur Jeansbearbeitung werden jedoch vornehmlich
in Europa hergestellt.
Aber auch andere Anwendungen in der Textilindustrie, wie die Bearbeitung von Leder oder
die Beschriftung von Knöpfen entwickeln sich besonders positiv. In diesem Fall findet nicht
nur die Herstellung in Entwicklungsländern statt, hier hat sich auch eine erhebliche Anzahl
an Maschinenbauern nahe den Endkunden angesiedelt. Bei diesen Anwendungen sorgen
die technischen Eigenschaften der Sealed-off CO2-Laser für einen erheblichen
Produktivitätsvorteil.
Ein weiterer interessanter Anwendungsbereich mit hohem Wachstumspotential ist in der
Consumer Electronic Industrie zu finden. Beispiele hierfür sind das Schneiden von DünnfilmMaterial, das Bearbeiten von Rückbeleuchtungs-Einheiten für Fernsehgeräte oder das
Scriben von Glas.
In der Lebensmittelindustrie werden Sealed-off CO2-Laser zunehmend für die Bearbeitung
von Verpackungen eingesetzt. Moderne Verpackungen sollen für ansprechende
Präsentation und hochwertige Aufbewahrung sorgen und außerdem leicht zu öffnen sein.
Hersteller von Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen stehen deshalb einer Vielzahl
von Herausforderungen gegenüber: intelligenter Schutz während Transport und Lagerung,
Reifekontrolle, attraktive Präsentation im Regal sowie leichte Zubereitung und Verarbeitung.
CO2-Laser sorgen hier für das gezielte Schwächen einzelner Verpackungsschichten als
Aufreißhilfe oder für das Einbringen winziger Perforationslöcher zur Herstellung einer
definierten Atmosphäre innerhalb der Verpackung. In der Regel erfolgt die Bearbeitung von
Verpackungsfolien mit hohen Bahngeschwindigkeiten von mehreren hundert Metern pro
Minute. Die hohen Anforderungen an die Produktfunktionalitäten stellen ganz besondere
Anforderungen an die eingesetzte Lasertechnologie.
Eine der Hauptanwendungen der Sealed-off CO2-Laser ist jedoch nach wie vor das
Perforieren von Papier aufgrund der starken Absorption der 10,6 µm Wellenlänge bei
organischen Materialien. Die Bearbeitung von Zigarettenmundstückpapier wird schon seit
vielen Jahren mit diesen Lasern gemacht, wobei der limitierende Faktor die Anzahl der
Löcher ist, die simultan gebohrt werden können. Heute ist man in der Lage bis zu 720.000
Löcher pro Sekunde zu erzeugen – die Maschinen hierfür werden überwiegend in Europa
hergestellt, wobei die Zigarettenherstellung hauptsächlich in Fernost, Russland oder
Südamerika stattfindet.
CO2-Laser höherer Leistungen (bis ca. 2,5 kW) werden seit Jahren erfolgreich für das
Schneiden von Holz für den Einsatz im Stanzformenbau genutzt. Die Strahlung anderer
Lasertypen wird von Holz nicht absorbiert. Gerade die Flexibilität des Laserschneidens
gepaart mit der hohen Genauigkeit und Qualität der Schnittfuge, macht den Einsatz für diese
Applikation interessant. In die Schnittfugen werden später CNC-gebogene Messer
eingesetzt, welche die gewünschten Verpackungen oder Kartonagen ausschneiden.
Typische Bearbeitungsgeschwindigkeiten des Lasers liegen ja nach Materialstärke zwischen
1,5 und 4 m/min.
Aus geografischer Sicht ist Europa momentan der stärkste Markt für diese Laser, noch vor
Asien. Die Produktion der “low tech” Produkte hat sich schon nach Asien verlagert, während
die Produktion der “high tech” Produkte nach wie vor in Europa liegt. Allerdings sind die
Wachstumsraten in Asien sehr viel höher als in Europa, was dafür spricht, dass
Unternehmen in Asien versuchen, die Wertschöpfungskette zu erhöhen. Auf lange Sicht
erwarten wir eine ausgeglichene Umsatzsituation seitens dieser beiden Regionen.
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Sealed-off CO2-Laser sind in verschiedensten Märkten als robustes und effizientes
Werkzeug etabliert und die jährlichen Steigerungsraten von etwa 15 % sollten in Zukunft
durch die Erschließung neuer Applikationen und den Erfolg in den bestehenden weiterhin
möglich sein.
Markt für Diodenlaser-Direkteinsatz weitet sich stetig aus
Wie in den Jahren zuvor sind auch in 2012 Anwendungen von direkten
Diodenlasern überdurchschnittlich gegenüber dem Einsatz anderer
Strahlquellenarten gewachsen.
Im Multikilowatt-Bereich haben sich Diodenlaser heute zum Standardlaser für automobile
Anwendungen des Schweißen und Hartlötens im Karosseriebau entwickelt, wobei dies
sowohl für den Werkstoff Stahl, als auch für Aluminium gilt.
Ferner hat sich der Diodenlaser insbesondere in der Möbelindustrie zum Schweißen von
Kunststoffkantenbändern an Holzplatten etabliert.
Zukünftig ist damit zu rechnen, dass im Falle aller derjenigen Anwendungen, für welche die
Strahlqualität ausreichend ist, Diodenlaser zur ersten Wahl gehören.
Erwarten darf man daher, dass sich deutsche Hersteller von Diodenlasern weiterhin sehr gut
entwickeln dürften.
Geschäftsentwicklung 2012: Im Output zählen weltweit konsolidierte
Produktionsergebnisse, Basiseffekte wichtig für realistische Beurteilung,
Anteilsverschiebungen beim Export zugunsten Asiens und Osteuropas
Von den in der Arbeitsgemeinschaft Laser und Lasersysteme des VDMA
zusammengeschlossenen deutschen Herstellern bzw. am Standort tätigen
Unternehmensgruppen sind in 2012 mit CO2-Strahlquellen und Festkörperlasern
ausgerüstete Produktionsanlagen im Wert von 714 Mio. Euro gefertigt worden, was einem
Zuwachs von 2% gegenüber dem starken Referenzjahr 2011 (+23%) entspricht. Die
weltweite Konsolidierung, d. h. das Produktionsergebnis nach Berücksichtigung des durch
international operierende Firmengruppen erzielten „Added Value“ notiert im
Vorjahresvergleich (+21%) mit rd. 845 Mio. Euro und reichlich 9% Steigerung. Sowohl der
Blick auf den Output in Deutschland, als auch die Produktionsleistung nach weltweiter
Konsolidierung, unterstreicht für den mit Festkörperlasern ausgerüsteten Systembereich
wesentlich höhere positive Dynamik, obwohl CO2-Anlagen in der weltweiten Betrachtung
stabiler als am Standort Deutschland punkten.
Das in 2011 (+15%) realisierte Auftragseingangsvolumen hat sich nicht ausweiten lassen,
sondern beschreibt mit 841 Mio. Euro grob eine Querbewegung bzw. geht im Detail moderat
um 1,6% zurück. Dabei haben sich sehr unterschiedliche Beiträge der Inlandsbestellungen
und Auslandsorders zum Gesamtergebnis ergeben. Während nämlich die Inlandsnachfrage
rd. 18% abgibt, legt die Nachfrage aus dem Ausland gut 5% zu. Dies aber geht erheblich
auch auf Basiseffekte zurück, weil das Referenzjahr für 31% Plus im Inlandsgeschäft und
(relativ betrachtet) lediglich 10% Zuwachs bei den Bestellungen aus dem Ausland stand.
Im Gegensatz zum Auftragseingangsvolumen reicht das weltweit konsolidierte
Produktionsresultat für beide Systemarten 2012 bereits wieder nahe, konkret bis auf
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bescheidene 42 Mio. Euro Differenz an das Ausnahmeergebnis 2007 heran. Im Falle von
Festkörperlaser-basierten Anlagen ist diese ehemalige Bestmarke schon längst keine
Zielgröße mehr, weil bereits mehrfach überschritten.
Die Ausfuhr von Laseranlagen notiert 2012 mit knapp 5% Minus auf 482 Mio. Euro, und
der Anteil am Produktionswert geht von 72% im Referenzjahr auf aktuell 68% zurück.
Gegenüber der Exportstruktur 2011 hat sich, bei Konstanz der Abnahme aus Westeuropa,
eine markante Verschiebung zugunsten Mittel-/Osteuropas ergeben, insbesondere
gegenüber der Position „Sonstiges Asien“ (ohne direkt ausgewiesene Anteile Japans und
Chinas, sprich: gültig für Indien, Korea, Taiwan und die Elektronikstandorte Südostasiens).
China verdrängt die USA mit engem Abstand von Position 4 im Ranking der Märkte.
Die Entwicklung im Strahlquellen-Bereich (ohne Führungsmaschinen, erneut bezogen auf
CO2- und Festkörperlaser) signalisiert 2012 eine außerordentlich erscheinende Diskrepanz in
der Entwicklung der Aggregate Produktionsvolumen und Auftragseingang. Mehr als 20%
Produktionsminus auf 388 Mio. Euro steht mit 491 Mio. Euro Umfang die Beibehaltung des
Rekord-Nachfragevolumens aus 2011 gegenüber. Allerdings rekurriert die Produktion auf
einen Steigerungssatz im Output des Referenzjahres 2011 von knapp 60%, während die
Orders 2011 für Zuwachs von rd. 16% gut waren. Deutlich weniger differenziert als im
Laseranlagen-Bereich stellt sich die Verteilung des Auftragseingangs nach Inlands- und
Auslandsgeschäft dar: die Inlandsnachfrage kommt auf 3% Plus (Vorjahr: +8%), während die
Auslandsbestellungen in ähnlicher Größenordnung moderat nachgeben (Vorjahr allerdings
+23%). Wertmäßig rangieren beide Komponenten in ähnlicher Größenordnung.
Die weltweite Konsolidierung des Produktionsaufkommens, nach Einbeziehung von
innerhalb bereits angesprochener Unternehmensgruppen erzielter Mehrwerte, sorgt mit 650
Mio. Euro für ein um 40% höheres Resultat gegenüber dem Ergebnis am Standort
Deutschland, und damit – wie schon bei den Anlagen – für ein deutlich aussagefähigeres
Leistungsniveau.
Hinzu treten die von Verbandsmitgliedern generierten Produktionswerte für Diodenlaser
und Eximerlaser in Höhe von gemeinsam etwa 226 Mio. Euro. Diese Strahlquellen eröffnen
bekanntlich neue Märkte, z. B. in der Kunststoffbearbeitung und in Bezug auf komplementäre
Anwendungen der klassischen Materialbearbeitung, bzw. werden mit großem Erfolg für die
Fertigung von Mikrostrukturen in der Halbleiterindustrie sowie für Anwendungen in der
Labor- und Medizintechnik eingesetzt.
Der Export von CO2- und Festkörperlasern setzt 2012 bei sehr starker Basis im
Referenzjahr auf, das bisherige Spitzenergebnisse klar distanziert hatte. Entsprechend
ergeben aktuell 212 Mio. Euro ein Minus von 6% (2011: +21%), der Ausfuhranteil am
Produktionswert steigt von 46% im Vorjahr auf 55%.
Nachfrageverschiebungen, erneut bei annähernder Beibehaltung des allerdings schon im
Vorjahr kräftig reduzierten Anteils der Region Westeuropa als stärkster Destination, ergeben
sich zugunsten der 2012 mit China gleichziehenden Aufnahmefähigkeit der USA und der
Position „Sonstiges Asien“ (siehe Erläuterung in der Lagebeschreibung für Lasersysteme).
Die drei letztgenannten Regionen stehen für Anteile von jeweils annähernd einem Fünftel.
Asien kann somit einen gemeinsamen Anteil von 47% am gesamten Ausfuhrvolumen für sich
reklamieren!
Mittelfristiger Ausblick bleibt günstig, neue Geschäftsmodelle und Entwicklung lokaler
Prozesse ausschlaggebend
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Unter Bezugnahme auf Optech Consulting, Tägerwilen/Schweiz, und die jüngste
Pressemitteilung dieser Beratungsgesellschaft vom 20. März 2013 bot der Weltmarkt für
Lasersysteme erhebliche Volatilität mit Blick auf das Quartalsmuster 2012 sowie
erwartungsgemäß stark divergierende Entwicklungen nach wirtschaftsgeografischen
Regionen. Nordamerika hat mit Dynamik brilliert, Europa eine Querbewegung geboten und
Asien für die global volumenstärksten Märkte gesorgt. Im Falle der USA bleibt natürlich
abzuwarten, ob nachhaltige Re-Industrialisierung im Fokus bleibt oder günstige
Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln als Investitionsmotiv dominiert.
Für den weiteren Verlauf des Jahrzehnts sind globale Wachstumschancen im Umsatz mit
Lasern und Laseranlagen in „höherem einstelligem Bereich, etwa 50 Prozentpunkte über
dem allgemeinen Wirtschaftswachstum“ zu erwarten (Zitat Optech Consulting).
An der mittelfristig weiter ansteigenden Aufnahmefähigkeit wichtiger Märkte, wie China,
Korea, Taiwan, Asean, Indien, Brasilien, Türkei oder Südafrika bestehen also prinzipiell
kaum Zweifel.
Anhaltend hohes Innovationspotenzial der deutschen Laserindustrie, auf besonders
aussichtsreiche Technologiefelder fokussierte Forschungspolitik und die flächendeckende
und als besonders leistungsfähig akzeptierte wissenschaftliche Infrastruktur Deutschlands
sollte fortgesetzt hohe Partizipation begünstigen. Die teilweise dramatischen
Nachfrageverschiebungen in Richtung Asien-Pazifik stellen den Mittelstand indessen vor
Herausforderungen in Vertrieb und Service, Nutzung lokaler Beschaffungsmärkte oder gar
Wertschöpfung vor Ort, welche vielleicht noch nicht durchgängig genug mit dem gebotenen
Ernst angegangen worden sind.
München, den 14. Mai 2013
Der komplette Text und die zugehörigen Grafiken zur Geschäftsentwicklung der Branche
2012 finden sich auch als Download im Internet: Siehe laser.vdma.org, hier im Bereich
„News“, „Konjunkturinformationen“ sowie „Pressemitteilungen“.
Bildmaterial ist entweder bei der Verbandsgeschäftsstelle oder natürlich direkt über die
Unternehmen der Vortragenden erhältlich.
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