Abschlussbericht Kambodscha - ISC eV - Christian

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Abschlussbericht Kambodscha - ISC eV - Christian
KINGDOM OF CAMBODIA
Die Delegation der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
bei den National Model United Nations in New York
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Danksagung.............................................................................................................................................3
1. Vorbereitung
1.1 NMUN - Was ist das?...........................................................................................................................5
1.2 Das Königreich Kambodscha...............................................................................................................6
1.3 Vorbereitung in Kiel..............................................................................................................................9
1.4 Europäische Akademie Berlin.............................................................................................................11
2. Vor Ort in New York
2.1 Die Stadt New York............................................................................................................................14
2.2 Besuch des Deutschen Hauses in New York.......................................................................................16
2.3 Opening Ceremony.............................................................................................................................17
2.4 Closing Ceremony...............................................................................................................................19
3. Berichte aus den Komitees der NMUN - 2010
3.1 General Assembly Plenary..................................................................................................................21
3.2 General Assembly First Commitee.....................................................................................................23
3.3 General Assembly Second Committee...............................................................................................25
3.4 General Assembly Third Committee..................................................................................................27
3.5 Association of Southeast Asian Nations.............................................................................................30
3.6 Commission on the Status of Women.................................................................................................32
4. Position Papers
4.1 General Assembly Plenary..................................................................................................................34
4.2 General Assembly First Committee....................................................................................................37
4.3 General Assembly Second Committee...............................................................................................39
4.3 General Assembly Third Committee..................................................................................................42
4.4 Association of Southeast Asian Nations............................................................................................45
4.5 Commission on the Status of Women................................................................................................47
5. Auszeichnungen.......................................................................................................................................................49
6. Pressespiegel.............................................................................................................................................................51
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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1. Vorwort und Danksagung
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
wir freuen uns, Ihnen den Abschlussbericht der Delegation des International Student Commitment e.V. aus Kiel zur
National Model United Nations-Konferenz 2010 in New York präsentieren zu können.
Der gemeinnützige Verein International Student Commitment e.V. wurde im Jahre 1999 von Kieler Studierenden
gegründet, um die Möglichkeiten internationaler Begegnungen für Studierende aller Fachrichtungen in Kiel zu
erweitern. Hierbei stehen die politische Bildung und das Engagement für die Völkerverständigung im Vordergrund.
Daher organisiert der Verein seit 2000 die regelmäßige Teilnahme einer Kieler Delegation am weltweit größten
Planspiel der Vereinten Nationen in New York, der National Model United Nations (NMUN). Im März 2010 reiste
zum zehnten Mal eine Delegation der Uni Kiel zur NMUN-Konferenz nach New York, um in diesem Jahr die
Interessen des Königreichs Kambodscha zu vertreten.
Vor ca. einem Jahr begannen die intensiven Vorbereitungen für die NMUN 2010 - die Gruppe wurde
zusammengestellt, wöchentliche Treffen, drei Vorbereitungswochenenden und eine viertägige Berlinfahrt mit einem
Besuch in der Europäischen Akademie, im Deutschen Bundestag und im Auswärtigen Amt mussten organisiert
werden.
Bedanken möchten wir uns bei den zahlreichen Personen und Fördereren, ohne deren Rat, Einsatz und
Unterstützung unser Projekt nicht in dieser Form möglich gewesen wäre. Hierzu zählen:
- Alumni Kiel e.V.
- Dekanat der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Deutsche Bank, Kiel
- Dr. Martina Schmode, International Center der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Dr. Andrea Despot und Prof. Dr. Stratenschulte, Europäische Akademie Berlin
- Förderverein der Fachschaft Jura der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- HK Übersetzungen, Kiel
- Rotary Club Kiel- Düsternbrook
- Stipendienstiftung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Studierendenparlament (StuPa) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- ZÖLLNER- Signal GmbH
Ein besonderer Dank gebührt natürlich auch den Mitgliedern unserer Gruppe. Wir möchten uns für den Einsatz und
den Enthusiasmus in der Vorbereitung und während der Konferenz bedanken und zu den beeindruckenden Erfolgen
in den einzelnen Komitees gratulieren. Ganz besonders freuen wir uns, dass die diesjährige Kieler Delegation
erstmalig mit dem Award “Honourable Mention” ausgezeichnet wurde.
Abschließend wünschen wir auch zukünftigen Delegation des International Student Commitment e.V. spannende,
lehrreiche, unvergessliche und eindrucksvolle Fahrten zu NMUN- oder WorldMUN- Konferenzen, wie wir sie
erleben durften. Dieser Reader sowie die vielen geschlossenen Freundschaften innerhalb unserer Gruppe werden uns
lange an das Jahr 2010 und die National Model United Nations- Konferenz erinnern.
Mit freundlichen Grüßen,
Sara Arrach, Christian Patz und Paulina Kaszubowski
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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1. Vorwort und Danksagung
Die Delegation des Königreichs Kambodscha (von links nach rechts): Dirk Lorentzen, Christian Patz,
Florian Wätzel, Areso Asmatyar, Anne Bartel, Kristin Hamann, Oliver Daum, Paulina Kaszubowski,
Tobias Immer, Leyla Pilz, Miriam Stratenschulte, Felix Gilbert, Sara Arrach, Uliana Bakhtina, Peter Fell
Diese Dokumentation wurde von den Mitgliedern
der Kieler Delegation zur National Model United
Nations 2010 erstellt. Alle Beiträge sind namentlich
gekennzeichnet.
Redaktionelle Überarbeitung & Satz:
Dirk Lorentzen, Paulina Kaszubowski
Layout: Paulina Kaszubowski
© Kiel, im Juni 2010
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1. Vorbereitung
1.1 NMUN - Was ist das?
Die Freude über die Nachricht der Teilnahmeberechtigung war noch sehr groß, da stellte sich – zumindest
für die Neulinge unter den Delegationsmitgliedern – schon eine wichtige und grundlegende Frage: Was ist
die National Model United Nations (kurz NMUN oder MUN) genau? Was beinhaltet es und welche
Ansprüche werden dabei an uns gestellt? NMUN bezeichnet eine Simulation für Schüler und Studenten,
die im Sinne eines Planspiel die Arbeit der Vereinten Nationen so authentisch wie möglich nachstellen. Seit
1946 findet die NMUN jährlich im Frühjahr in New York City statt und erfreut sich wachsender
Beliebtheit: In diesem Jahr nahmen an zwei „Venues“ jeweils 4000 Delegierte teil. Arbeitssprache ist dabei
sowohl vor als auch während der NMUN-Konferenz Englisch, worauf, neben der Einhaltung
diplomatischer Verhaltsweisen und Manieren, größten Wert gelegt wird. Vorbereitend finden sich weltweit
zahlreiche Studententeams von 10 – 35 jungen Menschen zusammen, denen anschließend jeweils ein
Mitgliedsland der UN zu gelost wird. Aufgabe der Teilnehmer ist es dann, sich mit „ihrem“ Heimatland
auseinander zu setzten und in der Rolle eines Diplomaten dessen Interessen und Ansichten zu erarbeiten.
Dazu wird jeder bzw. 2 Teilnehmer jeweils für ein UN-Komitee ausgewählt, in denen das Land auch in der
Realität bei den Vereinten Nationen vertreten ist. Anschließend wird den Teilnehmern die Tagesordnung
ihres Komitees bekannt gegeben, die sich im Regelfall aus drei Themen der aktuellen Weltpolitik
zusammensetzt. Auf diese Themen bereitet sich die Delegation dann im Sinne ihres Landes vor und
versucht anschließend während der NMUN-Konferenz in New York Unterstützer für ihre Meinungen zu
gewinnen, sowie durch Kompromissbildung einen Konsens und eine gemeinsame Position mit den
Delegationen anderer Ländern zu finden. Ist dies gelungen, wird ein Resolutionsentwurf ausgearbeitet, der,
sofern er die notwenige Unterstützung genießt, als Resolution im Komitee diskutiert wird. Wird sie im
Gremium verabschiedet, wird der Entwurf häufig an die simulierte Vollversammlung der Vereinten
Nationen weitergeleitet, wo nach einer erneuten Diskussion und Abstimmung die Resolution endgültig in
Kraft treten kann. Im Endergebnis wird die verabschiedete Resolution dann an die tatsächlichen UNOrgane übermittelt.
Areso Asmatyar
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1. Vorbereitung
1.2 Das Königreich Kambodscha
Das südostasiatische Königreich Kambodscha, welches wir in New York in sechs Komitees vertraten, gelegen am Südchinesischen Meer angrenzend an Thailand, Vietnam und Laos, ist vielen wohl hauptsächlich
aufgrund des Genozids innerhalb der grausamen Diktatur der Roten Khmer unter Pol Pot, der folgenden
UN-Mission UNTAC oder aufgrund aktueller diplomatischer Konflikte und Grenzstreitigkeiten mit Thailand bekannt; die Jahrhunderte alte, traditionsreiche Kultur der Khmer, z. B. ihre Tempelanlagen in Angkor
Wat, UNESCO-Weltkulturerbe und zu den ältesten und größten der Welt zählend, geraten dabei leicht in
Vergessenheit. Die vielfältige Nation und Bevölkerung Kambodschas, die heutige Situation dieses Landes
auf dem Weg aus Zeiten voller Leid und Terror in eine Zukunft als ASEAN – Staat, gemeinsam mit wirtschaftlich aufstrebenden Staaten, wird dabei letztlich von verschiedensten Einflüssen bestimmt.
Kambodscha ist aus dem Reich Kambuja, das als Khmer-Königreich im 9. Jahrhundert in Angkor entstand,
im 15. Jahrhundert hervorgegangen. In den folgenden Jahrhunderten verlor das Reich und auch das Zentrum Angkor zunehmend an Macht durch Angriffe von Stämmen des heutigen Vietnams und Thailands,
weshalb auch die Hauptstadt von Angkor nach Pnomh Penh verlegt wurde, wo diese noch heute besteht.
Ab dem 19. Jahrhundert stand das Land unter französischer Kolonialherrschaft und war Teil von Französisch-Indochina; erst im Juli 1954 konnte Kambodscha nach jahrelangem Guerilla-Krieg unter der Führung
des 1941 als König eingesetzten Norodom Sihanouk auf der Genfer Indochina-Konferenz die eigene Unabhängigkeit durchsetzen. Das Land war während des Vietnamkriegs zwar um Neutralität bemüht, wurde
aufgrund von Nachschubwegen Nordvietnams dennoch in den Konflikt einbezogen; die weitere Entwicklung und Politik des Landes wurde darauf von den verschiedenen Positionen bestimmt, innerhalb dieser
wurde König Sihanouk vom General Lon Nol mit amerikanischer Unterstützung gestürzt, der folgend die
Republik Khmer ausrief. Sihanouk floh nach China und verbündete sich mit der Roten Khmer, die 1951
aus der Kommunistischen Partei hervorgegangen war. Die folgenden Jahre waren von zunehmenden Konflikten und blutigen Unruhen zwischen der ländlichen und städtischen Bevölkerung geprägt, politisch zwischen Lon Nol und dem Militär sowie der Roten Khmer unter Pol Pot. Dieser gelang es 1975, Phnomh
Penh zu erobern, und er rief die Demokratische Volksrepublik Kampuchea aus, unter seiner Führung, nachdem König Sihanouk zum Rücktritt gedrängt worden war. Die Rote Khmer zerstörte alle bestehenden gesellschaftlichen Strukturen zugunsten eines maoistischen Terrorregimes, das einen grausamen Völkermord
mit 2-3 Millionen Opfern beinhaltete, der in der Wissenschaft auch als Auto-Genozid bezeichnet wird, da
sich das komplette kambodschanische Volk hier fast selbst auslöschte. Das Regime wurde abgelöst durch
das Eingreifen des wiedervereinigten Vietnams in Kooperation mit Heng Samrin, vorher selbst Teil der Roten Khmer und noch heute Präsident der kambodschanischen Nationalversammlung; das aufgebaute System wurde international jedoch nicht anerkannt, und durch anhaltende Bürgerkriege destabilisiert. Erst
1989 konnten sich die Bürgerkriegsparteien in den Pariser Friedensverträgen auf einen Waffenstillstand
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1.Vorbereitung
einigen. Der folgenden UNTAC-Mission der Vereinten Nationen gelang es 1993, eine konstitutionelle
Monarchie mit Marktwirtschaft und Mehrparteiensystem, mit dem König Norodom Sihamoni, Sohn Sihanouks, und Hun Sen als heutigen und relativ unangefochtenen Premierminister, zu etablieren. Die Rote
Khmer wurde 1998 nach dem Tode Pol Pots in einem kambodschanischen Gefängnis endgültig besiegt.
Trotz vorheriger innenpolitischer Spannungen wurde Kambodscha 1997 zum jüngsten Mitglied der
Association of Southeast Asian Nations (ASEAN),
und wurde zum anerkannten und aktiven Akteur auf
internationalem Parkett; dies äußert sich heute in
wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu
Nachbarstaaten und zur UN sowie in der Mitgliedschaft in verschiedenen politischen Bündnissen.
Trotz heutiger relativer Stabilität und Aufschwung
blickt das Land jedoch zurück auf ein düsteres Jahrhundert: Die Verarbeitung der Geschehnisse im
Rote-Khmer-Tribunal ist, nicht zuletzt aufgrund der Beteilung zahlreicher nationaler und internationaler
und z. T. noch heute einflussreich aktiver Akteure, schwierig.
Zudem bestimmte die Geschichte des Landes seine heutige wirtschaftliche und soziale Situation, die es
noch immer zu den Ärmsten der Welt und innerhalb der Region zählen lässt. Das Land ist ethnisch und religiös eher homogen, ein Großteil der Bevölkerung gehört zur Ethnie der Khmer und gehört dem buddhistischen Glauben an, relevante Minderheiten, die stellenweise benachteiligt werden, sind Vietnamesen oder
Chinesen. Allerdings lebt ein Drittel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, und besonders in ländlichen
Gebieten gibt es häufig keinen Zugang zu Bildungseinrichtungen, sanitären Einrichtungen oder medizinischer Versorgung. Defizite bei der Gewährleistung von Frauenrechten und Verstöße gegen die demokratische Rechte wie Meinungsfreiheit sind traditionell und historisch in der Gesellschaft verankert. Im ländlich
geprägten Kambodscha sind die Menschen weiterhin stark auf die Land- und Forstwirtschaft angewiesen,
allerdings konnte das Land in den letzten Jahren einen Aufschwung und Exportzuwachs durch die Textilindustrie und das Dienstleistungsgewerbe verzeichnen. Ein großes Problem liegt allerdings in der Korruption, die bestimmendes Thema ist bei der Entwicklungszusammenarbeit mit einer Vielzahl von
Staaten, vor allem China, weiteren asiatischen Staaten und der Europäische Union, und die bereits erzielten Erfolgen in verschiedenen Bereichen gegenüber steht.
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1.Vorbereitung
Umweltpolitisch wird die hohe ökologische Vielfalt des Landes wie z. B. in der Region des Sees Tonle
Sap, aber auch die Existenz zahlreicher Menschen besonders in den Küstenregionen, durch den Klimawandel und Urbanisierung bedroht, weshalb sich das Land in verschiedenen nationalen und internationalen Initiativen engagiert.
Das Beispiel der Klimapolitik oder die aktuelle Betroffenheit von der Finanzkrise kennzeichnen Kambodscha als einen international aktiven Akteur. Sein Umgang mit der eigenen Geschichte, aber auch mit globalen Herausforderungen, geprägt von noch immer akuten Problemen im Bereich von Menschenrechten,
Demokratie und Good Governance, aber auch Chancen für die Zukunft im Umgang mit diesen
Herausforderungen, prägen eine Vielfalt an Interessen auf internationaler Ebene. Es sind Interessen von
globaler und nationaler Natur, die es von uns zu vertreten galt.
Tobias Immer
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1. Vorbereitung
1.3 Vorbereitung in Kiel
Vor unserer Abreise nach New York im März 2010, lag noch ein Haufen Arbeit vor uns, denn wer sich unter ca. 170 anderen Universitäten auf dem Parkett der internationalen Diplomatie behaupten will, sollte gut
vorbereitet sein. Dies gilt insbesondere, wenn zu den Mitstreitern so hochkarätige Unis, wie etwa die Sciences Po oder die Londoner Royal Holloway zählen. Es versteht sich demnach von selbst, dass unsere
Headdelegates ein straffes Programm für ihre Schützlinge vorbereitet hatten. Eine besondere Herausforderung war dabei, dass bei uns, anders als bei den meisten teilnehmenden Universitäten, die Teilnahme an der
MUN nicht an ein Seminar gekoppelt war. Demnach galt es, die ganze Vorbereitung selbstständig zu organisieren und auf die Freizeit der Teilnehmer umzulegen. Unserem Enthusiasmus tat dies jedoch keinen Abbruch und so vereinbarten wir, uns jeden Dienstagabend zu treffen. Die wöchentlichen Sitzungen wurden
dabei hauptsächlich genutzt, um organisatorische Fragen, wie Flugbuchung, Referatsverteilung oder auch
das Schreiben der Positionspapiere zu klären.
Das Herzstück unserer inhaltlichen Vorbereitungsmaßnahmen in Kiel waren jedoch drei Wochenendseminare. In den Räumlichkeiten des International Centers der Uni Kiel konnten wir uns an diesen Tagen ausführlich mit den verschiedenen Themen und Aufgaben rund um die MUN auseinanderzusetzen. Arbeitssprache war dabei immer Englisch, schließlich würde auch die Konferenz in New York komplett auf der
Amts- und Arbeitssprache der UN abgehalten werden. Ein weiterer Unterschied zu den wöchentlichen
Dienstagssitzungen bestand in der Kleiderordnung für die Delegierten. Gemäß der Vorschriften für die
NMUN war auch hier schon der Western Business Style vorgeschrieben.
Das erste Wochenende stand voll im Zeichen der Vereinten Nationen. Anhand von Referaten brachten wir
uns gegenseitig die verschiedenen UN-Institutionen und ihre Arbeitsaufgaben innerhalb der Vereinten Nationen näher. Dabei beschränkte sich der Diskurs jedoch nicht nur auf die Vorträge der Teilnehmer sondern
lebte auch von den lebhaften Diskussionen, die am Ende eines jeden Referats entstanden. Diese Gesprächsrunden boten ebenso wie die informellen Unterhaltungen am Rande der Sitzungen eine gute Gelegenheit
für die Delegierten, sich besser gegenseitig kennenzulernen.
Das zweite Wochenendseminar nutzten wir, um uns mit dem Land, welches wir auf der MUN vertreten
sollten, besser bekannt zu machen. Zwölf Referate rund um Kambodscha, zu seiner Kultur, Geschichte,
Wirtschaft und Politik gaben uns einen Einblick in die Interessen und Probleme dieses Landes um es in
New York angemessen vertreten zu können.
Die ausführlichen Sitzungen an den Wochenenden blieben jedoch nicht auf bloße Theorie beschränkt: Das
dritte Seminar nutzten die Headdelegates, um uns in die Regeln der MUN, die sogenannten „rules of procedure“, einzuweisen. Unterstützung holten sie sich dabei von Carsten Guderian, Vizepräsident des ISC
e.V. und selbst ehemaliger NMUN-Teilnehmer. In einer Probesimulation übernahm er die Rolle des chairs
und leitete die gespielte Sitzung eines UN-Gremiums. Hier konnten die Delegierten nun erstmals aktiv ihre
Kenntnis über die diplomatischen Regeln testen und anwenden.
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1.Vorbereitung
Hier konnten die Delegierten nun erstmals aktiv ihre Kenntnis über die diplomatischen Regeln testen und
anwenden. Weitere Probesimulationen bei unserem Aufenthalt an der EAB sollten die Sicherheit im
Umgang mit den Vorschriften weiter festigen.
Letztendlich haben sich all die Mühe und das Engagement der Beteiligten auch gelohnt, so dass wir gut
vorbereitet in die Konferenz gestartet sind. Dabei waren die Vorbereitungsmaßnahmen natürlich nicht nur
mit Arbeit sondern auch mit viel Freude verbunden. Wir haben viel gelernt und hatten die Möglichkeit andere, interessante Menschen kennenzulernen, die uns während unseres normalen Studienalltages sicherlich
nicht begegnet wären.
Leyla Pilz
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1. Vorbereitung
1.4 Europäische Akadamie Berlin
Am 3. März war es endlich soweit. Nach den drei Wochenendseminaren im Kieler Walther-Schücking-Institut haben wir uns (fast) alle auf den Weg nach Berlin begeben, um dort an der Europäischen Akademie
Berlin (EAB) einen Intensivkurs über Kambodscha und die Model United Nations zu besuchen.
Über Miriam kamen wir in das Vergnügen, 4 Tage lang in einem gelungenen Ambiente unter kompetenter
Leitung uns und unser Handwerk zu lernen. Los ging es am Mittwochmorgen. Sogar etwas früher als geplant, da durch ein kleines Missverständnis nicht ein Uni-Bus zur Verfügung stand und wir dann mit der
Bahn fahren mussten. Was zuerst wie eine Qual aussah, stellte sich als Glücksgriff heraus. Da niemand
sich auf die Straße konzentrieren musste und man sich auf den Vierer-Sitzen beim Unterhalten in die Augen sehen konnte, wurde aus einer wild zusammengewürfelten Studentenschar langsam eine Delegation.
Nach einer unterhaltsamen, wenn auch langen, Fahrt kamen wir am Berliner Hauptbahnhof an und wurden
lediglich von einem kleinen Jungen noch aufgehalten, der im Fahrstuhl doch gerne in jeder Etage anhalten
wollte, weil sich die Knöpfe so schön drücken ließen. Vom S-Bahnhof Grunewald wurde dann unser Gepäck von Herrn Prof. Dr. Stratenschulte höchstpersönlich zur Akademie chauffiert, während wir geschlossen das letzte Stück in einem fröhlichen Fußmarsch zurücklegten.
In der Akademie begrüßte uns sodann unsere Wegbegleiterin der nächsten Tage Frau Dr. Despot und verbrachte ihre Zeit mit uns sogleich beim Abendessen, welches die hungrigen Mägen der Gruppe aufs Gütlichste füllte. Am Abend konnten wir uns noch ein letztes Mal mit Deutschland beim WM-Testspiel identifizieren, bevor wir uns vollends auf Kambodscha einließen.Am nächsten Tag wurden dann unter der inspirierenden und lehrreichen Leitung von Frau Despot die nötigen Fakten zu den Vereinten Nationen und
Kambodscha gesammelt. Wir haben schnell gelernt, uns in unseren jeweiligen Ressorts zu koordinieren
und in kurzen Reden unsere Interessen auf den Punkt zu bringen. Dies gelang beim allerersten Mal noch
mit ein paar Schwierigkeiten, das uns dann aber zeigte woran wir die nächsten Tage noch arbeiten sollten.
Nachdem wir den Nachmittag mit der Theorie verbrachten, durften wir die Materie der internationalen Politik auch in der Praxis kennen lernen. Wir wurden von Herrn Alexander Bartholdt und Frau Dr. Louise
Doyé im Auswärtigen Amt begrüßt. Beide haben langjährige Erfahrungen mit Kambodscha oder Südostasien gesammelt. Sie waren offen gegenüber allen Fragen, die während der Vorbereitungsphase und im
Laufe des Vormittags aufkamen. Leider blieben manche dieser Fragen unbeantwortet, jedoch wurden viele
in ihren Ambitionen bestärkt und waren motiviert hart für ihre Ziele zu arbeiten.
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1.Vorbereitung
Als wir zurück in der EAB kamen, wartete schon der nächste Gast auf uns. Dr. Howard Loewen von der Stiftung Wissenschaft Politik zeigte in einem sehr fundierten Vortrag die
wirtschaftlichen Stärken und Schwächen der Region auf,
sodass insbesondere unsere Delegierten im ASEAN und im
GA Plenary 2nd Committee weitere Argumente für ihre Positionen bekamen. Am Abend wurde uns noch von unserer
persönlichen Reiseführerin Miriam eine originale Berliner
Kneipe in Kreuzberg gezeigt, in der sich alle wohl fühlten
und Sehnsucht kriegten in der Metropole ein paar Tage
mehr zu verbringen.
Am Freitag wurden wir wieder mit dem politischen Alltag in Deutschland konfrontiert. Dies aber aus
nächster Nähe, denn Dr. Hans-Peter Bartels empfing uns im Bundestag und war bereit Einsicht in politische Diskussionen und Verhandlungen zu gewähren. Danach konnten wir uns noch professionell durch
Frau Stratenschulte mit dem Bundestag als Kulisse ablichten lassen, und manche hoffen nun vielleicht sogar auf ein „Vorher-Nachher-Foto“.
Am Nachmittag ging es ans Eingemachte und wir durften unser Gelerntes in einer Proberunde vorstellen
und schafften es so, dass die bisher nebeneinander agierenden Delegierten wussten, was in den anderen
Committees diskutiert wurde und welche Rolle Kambodscha einnehmen könnte. Nachdem wir zuerst auf
persönlicher Ebene zusammengefunden hatten, konnten wir nun sagen, dass auch auf der fachlichen Ebene
eine geschlossene Delegation Kambodscha in New York vertreten würde. Am Abend hat uns dann noch
Detlef Dzembritzki, ehemaliger Vorsitzender des Unterausschusses Vereinte Nationen des Deutschen Bundestages, einen sehr detaillierten Bericht zur Arbeitsweise der Vereinten Nationen gewährt und hatte sich
auch nicht gescheut brisante Frage zu diskutieren oder Anekdoten beizutragen, die das Verständnis über
den Umgang auf dem internationalen Parkett noch weiter verbesserte.
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1.Vorbereitung
Nach einem so langen Tag hatte eine kleine Gruppe von Delegierten immer noch Energie und Lust und
wollte ein wenig Großstadt-Flair schnuppern und hat noch die Nacht zum Tage gemacht und wir genossen
einen wilden und lustigen Abend im Bang Bang Club. Trotz des späten Abends war es diese kleine Gruppe,
die am nächsten Morgen als erstes und pünktlich zum gemeinsamen Frühstück mit einer Delegation aus
Berlin erschien. Nach diesem sehr netten Frühstück konnten wir uns dann in eine Generalprobe stürzen.
Eine eigenhändige Simulation unter der Leitung von Frau Despot und unserem Head-Delegate Christian
sollte zeigen, wie gut wir in den letzten Tagen gearbeitet haben und wie viel wir nicht nur auf menschlicher
Ebene voneinander gelernt haben. Wir bestanden diese Feuerprobe mit Bravour und konnten uns sowie die
fleißigen Mitarbeiter der EAB in das wohlverdiente Wochenende entlassen. An dieser Stelle ein herzliches
Dankeschön an alle Mitwirkenden. Ihr wart super.
Dirk Lorentzen
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2. Vor Ort in New York
2.1 Die Stadt New York
Mit rund acht Millionen Einwohnern ist New York zwar die größte Stadt der USA, im internationalen Vergleich rangiert sie jedoch weit hinter Megastädten wie Mumbai, Shanghai, Tokio und Istanbul. Trotzdem
ist weltweit wohl keine andere Stadt so berühmt wie New York.
Für viele europäische Auswanderer, die ihr Glück in der
neuen Welt suchten, war die an der Ostküste der USA
gelegene Stadt die erste Anlaufstelle. Ab dem frühen 19.
Jahrhundert stieg New Yorks Einwohnerzahl dadurch
sprungartig an und die Stadt entwickelte sich zum größten Industriestandort der Welt. Die zur gleichen Zeit gegründete Börse verhalf New York schnell zu einem der
weltweit wichtigsten Finanzzentren aufzusteigen. Rund
einhundert Jahre später wurden die Subway, sowie die
ersten Wolkenkratzer errichtet, die die New Yorker Skyline bis heute geprägt haben. Dieser Bauboom nahm mit
der Weltwirtschaftskrise 1929 ein vorschnelles Ende. Mit
einem umfangreichen Konjunkturpaket wurde die New Yorker Bauwirtschaft zu Beginn der 1930er Jahre
jedoch schnell wieder angekurbelt. Aus dieser Zeit entstammen bekannte Art-Deco Bauten, wie das Chrysler- und das Empire-State Building.
Die rasante Entwicklung der Stadt machte sie nicht nur zu einem Symbol für die USA, sondern für die gesamte westliche Welt. Denn mit keiner anderen Stadt wurden und werden Schlagwörter wie Freiheit, Demokratie, Fortschritt und Kapitalismus so stark assoziiert wie mit New York.
In vielen Bereichen der Wirtschaft, Politik, Medien sowie der Kunst und Kultur war und ist New York
weltweit nicht selten tonangebend. Seit jeher werden in der Stadt, die niemals schläft, neue Trends geboren
und alte für tot erklärt. Weltweite Wirtschaftskrisen nehmen hier ihren Anfang und während anderswo Anleger, Firmen und ganze Staaten noch um ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen, wird in New York bereits wieder das große Geld verdient.
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2.Vor Ort in New York
Beflügelt von der Großartigkeit ihrer Stadt mangelt es den New Yorkern natürlich nicht an dem gewissen
Maß großstädtischer Eitelkeit. Trotz ihrer überragenden Bedeutung ist die Stadt jedoch nicht die Hauptstadt der USA und – entgegen häufiger Annahmen – auch nicht die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates New York. Dies ist das 200 km aufwärts des Hudson Rivers gelegene Albany, ein verschlafenes
100.000 Einwohner-Städtchen. Für die New Yorker stellt dies jedoch längst kein Grund dar, an ihrem
Selbstbild zu wackeln. Selbstbewusst betiteln sie ihre Stadt als „Hauptstadt der Welt“ – mit etwas anderem
würde man sich in New York auch nicht abfinden. In dieses Selbstverständnis passt nur zu gut, dass New
York seit 1952 den Hauptsitz der Vereinten Nationen beheimatet.
Der Flug nach New York begann mit einem Streik bei British Airways, wodurch auch einige unserer Maschinen ausfielen. Kurz vor Abflug konnten jedoch alle betroffenen Teilnehmer auf Ausweichflüge umgebucht werden, was unseren Organisatoren am Abend vor Abflug einige Nerven kostete. Trotz der anfänglichen Probleme kamen wir alle rechtzeitig vor dem Beginn der NMUN-Konferenz in New York an. Unser
Hotel, das Sheraton Towers, lag zwischen dem Times Square und dem Central Park in der Mitte des berühmten Theater Districts in Manhattan. Viele Sehenswürdigkeiten lagen somit nur wenige Gehminuten
von unserem Hotel entfernt. Für ein ausgiebiges Sightseeing war zunächst aber keine Zeit, denn gleich am
Tag nach unserer Ankunft fing die Konferenz an.
Erst nach fünf sehr anstrengenden, aber auch überaus erfolgreichen Konferenztagen, hatten wir Zeit, um
die Stadt ausgiebig zu erkunden. Während die ersten Tage von Regen und kalten Temperaturen geprägt waren, schien es zum Ende der Konferenz so, als ob Petrus es gut mit uns meinte, denn das Wetter schwang
auf frühsommerliche Temperaturen und Sonnenschein um. Die nun folgenden Tage wurden für uns nicht
minder anstrengend wie die Konferenz. Unzählige Sehenswürdigkeiten, Museen und Shops mussten besucht werden. Dazu hatten viele eine lange Einkaufsliste dabei, die abgearbeitet werden musste. Schließlich sind die Preise für Schuhe, Kleidung, Bücher und MP3-Player in den USA bedeutend niedriger als zu
Hause bei uns.
Zurückblickend auf die ereignisreichen Tage in New York und vor allem auf unseren Erfolg bei dem
NMUN-Planspiel können wir in Analogie zu Frank Sinatras inoffizieller Hymne der Stadt und in aller New
Yorker Bescheidenheit festhalten: we made it there, we could make it anywhere.
Oliver Daum, Florian Wätzel
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2. Vor Ort in New York
2.2 Besuch des Deutschen Hauses
Am 1. April, vor der Abschlusszeremonie, haben wir das „German House“ besucht, die ständige Vertretung
der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen. Von dort aus gestaltet Deutschland seine Arbeit bei der UNO, die unter anderem Klimaschutz, den Schutz der Menschenrechte und die Beteiligung an
zahlreichen Friedensmissionen umfasst. Deutsche Diplomaten verfolgen während des ganzen Jahres die
Vorgänge bei den Vereinten Nationen, berichten über Entscheidungen, bereiten deutsche Eingaben vor und
unterstützen Besucher wie den Außenminister oder Delegationen von Regierungsvertretern während der
Gespräche in New York.
Neben dem großartigen Ausblick auf den Hudson River
und das Hauptgebäude der Vereinten Nationen haben wir
dort einen Einblick in die Arbeit der Vereinten Nationen
und die Rolle des Auswärtigen Amtes in der internationalen Diplomatie gewonnen.
Wir wurden von einem Mitarbeiter empfangen, der uns
in einem etwa einstündigen Gespräch von seinem Werdegang und seinem Arbeitsalltag bei den Vereinten Nationen erzählt hat und alle Fragen, die während des Planspiels aufgekommen waren, beantwortet hat. Da wir, im
Gegensatz zu den meisten anderen Gruppen, den Termin
im German House nach der NMUN-Konferenz hatten,
war es auch für den Diplomaten sehr interessant zu hören,
wie die Konferenz verlaufen war.
Dieser Blick hinter die Kulissen und die Möglichkeit unsere Erfahrungen des Spiels mit der Realität abzugleichen haben die Konferenz inhaltlich abgerundet.
Miriam Stratenschlute
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2. Vor Ort in New York
2.3 Opening Ceremony
Anders als ursprünglich geplant, fand die Eröffnungsveranstaltung nicht im Plenarsaal der Vereinten Nationen am
Hudson River statt. Da wenige Tage zuvor das marode
Kuppeldach dem Regenwasser nachgegeben hatte, fiel die
Entscheidung auf den großen Ballsaal des Sheraton Hotels
an der 53ten Straße.
Den Organisatoren gelang es tatsächlich, knapp 2000 Personen aus 25 Nationen innerhalb kürzester Zeit geordnet
auf die Plätze im Saal zu verteilen. Ein Vorgeschmack auf
die nächsten Tage, in denen es kaum Probleme auf Grund
mangelnder Information oder Organisation geben sollte.
Obwohl die erste Sitzung bezüglich der Agenda schon stattgefunden hatte, war die Stimmung im Saal eine
besondere. Die aufgekratzten Delegierten, welche mit Spannung die Eröffnungsrede erwarteten, die ehemaligen Teilnehmer, die nun als Betreuer oder Veranstalter zurückgekehrt waren und die Mitglieder der
National Collegiate Conference Association (NCCA), deren monatelange Vorarbeit das Projekt erst ermöglicht hatte, warteten sehnsüchtig auf den Startschuss.
Dieser wurde dann von der UN, vertreten durch Kiyotaka Akasaka, selbst Teilnehmer einer MUN in Japan
vor etwa 40 Jahren, heute der Untersekretär der UN für Multilingualismus und Kommunikation war Mr.
Akasaka während seiner Diplomatenlaufbahn u.a. auch als japanischer Botschafter tätig.
Er übermittelte die Grüße von Generalsekretär Ban Ki-moon und hob die Bedeutung der New Yorker
MUN als größte und realitätsnaheste Simulation ihrer Art hervor.
Das anfängliche Rauschen und Blitzlichtgewitter erstarb, als Mr. Akasaka auf die Probleme der Weltgemeinschaft zu sprechen kam. Er machte uns darauf aufmerksam, dass die Entscheidungen, die wir die
nächsten Tage träfen, wenn auch nur fiktiv, das Leben von Millionen Menschen beeinflussen würden und
dass er selbst, 30 Jahre nach seiner MUN-Erfahrung, tatsächlich vor der Generalversammlung stand. Einer
Organisation, die wie keine andere für Völkerverständigung und Friedenserhalt bekannt ist und doch nicht
über den Etat der New Yorker Feuerwehr hinaus kommt. Der erschreckende Zustand des Hauptquartiers
der UN war ja letztlich der Grund für den Umzug ins Sheraton.
Als zweiter Redner gewährte uns der Botschafter Ecuadors bei der UN einen Einblick hinter die öffentliche Fassade der UNO. Er kritisierte Mitglieder für die Nichteinhaltung der Charta, mahnte einen Strukturwandel an und forderte uns auf der großen UNO mit Beschlüssen, die das Erreichen der Millennium Entwicklungsziele ermöglichen sollen, voranzugehen.
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2.Vor Ort in New York
Aber bei aller Kritik hob auch er hervor, dass letztlich nur unter dem Dach der UNO globale Krisen, Konflikte und Initiativen umgesetzt werden können, weil keine andere Organisation sich bei ihrer Politik auf
eine so breite Legitimation in der Welt stützen kann.
Die Generalsekretärin der National Model United Nations 2010, Ms. Emefa K. Gbedemah, hob vor diesem
Hintergrund hervor, dass einzig die UNO den von Immanuel Kant beschriebenen Naturzustand der Gesetzlosigkeit zwischen den Staaten beenden kann und somit die derzeit einzige Chance auf ewigen Frieden ist.
Der letzte Redner war der Vorstandsvorsitzende der NCCA Prof. Richard Reitano. Er sprach noch einmal
sehr deutlich die Chancen für die Delegierten an. Die NMUN versteht sich selbst auch als Werbe- und
Rekrutierungsinstrument für die UNO und hofft durch ihre Arbeit möglichst viele ambitionierte, junge
Menschen, für eine Arbeit im UNO Apparat oder doch wenigstens –Umfeld begeistern zu können.
Prof. Reitano war der einzige Redner, der bei seiner Kritik die schützende Anonymität der Worthülse verlies und, wohl vor allem auf die 50% der amerikanischen Delegationen abzielend, den US-Congress für
seine unwürdige Diskussionskultur in der Health-Care-Debatte rügte. Politik beginnt eben nicht bei der
UNO, sondern im eigenen Land, getreu dem Motto: Think globally, act locally.
Eine angebrachte Erinnerung unsere Rolle in der Simulation ernst zu nehmen, aber das Bestreben für eine
bessere Welt nicht auf diese eine Woche zu beschränken. Mit dieser gelungenen Perspektivenkorrektur
und viel Applaus begann für uns die NMUN 2010 in New York City.
Felix Gilbert
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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2. Vor Ort in New York
2.5 Closing Ceremony
Die Closing Ceremony – nach vielen arbeitsreichen Stunden war der Moment endlich gekommen, in welchem wir den Plenarsaal der Vereinten Nationen betreten durften. Es war ein feierlicher Abschluss alle
noch einmal versammelt zu sehen, die an dieser MUN mitgewirkt hatten.
Jeder hat sicherlich seine individuellen Eindrücke aus diesen abschließenden Stunden behalten, doch an eines werden wir uns noch lange erinnern: Als bei der Vergabe der Awards unser Name aufgerufen wurde.
„The delegation of Cambodia – represented by Christian-Albrechts University zu Kiel“ waren die Worte,
die uns aufforderten aufzustehen und die Ehrung zu erhalten. Aus lauter Freude auf Grund dieser unerwarteten Auszeichnung, konnten sich einige von uns Jubel nicht verkneifen. Der Chair wies uns mit einem,
„Decorum, please“, wieder zur Ruhe. Man kann uns unsere Freude jedoch nicht verübeln, da wir die erste
Kieler Delegation in 10 Jahren Teilnahme waren, die es geschafft hat, mit einem Award ausgezeichnet zu
werden.
Nachdem die über 2000 Teilnehmer der diesjährigen
MUN im Plenarsaal nach langem Schlangestehen
Platz gefunden hatten, eröffnete die Generalsekretärin der NMUN 2010 Ms. Emefa K. Gbedemah
die Abschlusszeremonie. Ihre Worte galten im Wesentlichen den Personen, die die diesjährige MUN
organisiert und ermöglicht hatten. An uns Teilnehmer richtete sie die Aufforderung, die Erkenntnis
in die Welt zu tragen, dass Kants Theorie des Naturzustands der Gesetzlosigkeit zwischen Staaten
von der UNO gemildert und aufgehoben werden
kann. Nach ihrer Ansprache wurden die Delegationen geehrt, die auf Grund ihrer Leistung mit einem
Award in „Outstanding Delegation“, „Distinguished Delegation“ oder „Honorable Mention“ ausgezeichnet
wurden. Für die Studenten der amerikanischen Universitäten sind diese Preise zum Teil der Schlüssel für
das Tor zu einer besseren Universität oder einem Stipendium. Zwar haben es dieses Jahr 67 von 200 Delegationen geschafft einen Award zu erhalten, doch die Leistungen sind hoch, die für einen solchen zu erbringen sind. Viele Delegationen erarbeiten die Teilnahme an der MNUN in einem Seminar, das in ihr Studium
integriert ist. Wir sind deswegen besonders stolz, dass wir die gleiche Leistung wie viele dieser Universitäten erreichen konnten, wenn man bedenkt, dass unsere Vorbereitung auf die NMUN neben dem Studium
organisiert war.
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2.Vor Ort in New York
Den Abschluss fand die Zeremonie in der Vorstellung der MUNs in Washington DC und Olomouc in
Tschechien. Getrieben von dem Elan dieser erfolgreichen Woche überlegt ein Teil unserer Delegation an
der MUN in Tschechien teilzunehmen.
Es ist bekannt, dass die UN über einen geringen Etat verfügt und mit geringen Mitteln viel bewirken soll.
Ist es auch nur ein schwindender Aspekt, so sollte doch hervorgehoben werden, dass der Plenarsaal ein Repräsentant für diesen Zustand ist.
Euphemistisch könnte man dem Plenarsaal den Charme früherer Jahrzehnte hinterhersagen, doch Teppichflicken und ein überholtes Lautsprechersystem sind neben dem maroden Kuppeldach nur Beispiele für eine
Institution, in der es nicht um Prestige geht. Es ist eben die Idee einer friedlichen Welt, an deren Umsetzung hier in dem Plenarsaal der United Nations gearbeitet wird .
Doch diesen Gedanken sollen wir von der New York Model United Nations nicht nur symbolisch in Erinnerung nach Hause tragen, sondern auch weiter an einer friedlichen Welt arbeiten. Mit diesem Apell
schließt die Generalsekretärin Ms Emefa K. Gbedemah die erfolgreiche MUN 2010 in New York.
Kristin Hamann
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3. Berichte aus den Komitees
3.1 General Assembly Plenary
Als zahlenmäßig größtes Committee der Vereinten Nationen benötigte die General Assembly Plenary (GA
Plen) den pompösen Ballsaal des Sheraton Towers. Die hohe Zahl von ca. vierhundert Delegierten hat
schon einen ersten Eindruck darüber vermittelt, wie schwer ein Willensbildungsprozess bei den Vereinten
Nationen sein kann.
Zur Vorbereitung jeder Delegation gehörte eine intensive Aufarbeitung von drei möglichen Agenda Topics.
Die erste Session war also davon geprägt darüber zu diskutieren, über welches Thema später diskutiert
werden sollte. Also haben wir uns, die GA Plen, vorab eine eigene Reihenfolge der Agenda Topics gegeben. Dieser Prozess hat nur einen halben Tag gedauert. Sehr zu unserer Überraschung, da wir davon ausgingen, dass dies auch bis zu eineinhalb Tage hätte dauern können. Das erste Agenda Topic „Climate
Change/Environmental Degradation as as Source of Conflict“ war mit großzügiger Mehrheit gewählt worden. Dieses Thema hatten wir, die Delegation Kambodscha, sehr gut vorbereitet und waren auch nicht
überrascht, dass die anderen Delegationen diesem Thema die gleiche Priorität einräumten.
Die eigentliche Arbeit ging dann aber auch schon gleich los. Wir lenkten unser Hauptaugenmerk zunächst
auf eine Konzentration der ASEAN-Mitgliedstaaten (Association of Southeast Asian Nations). Damit versprachen wir uns eine höhere Durchschlagskraft im Zuge unserer Verhandlungspositionen. Dabei schien es
wie bei „den Großen“ abzulaufen: Einige Delegationen zeigten sich sehr offen und waren bereit, selbst Initiativen zu ergreifen. Manche andere Delegationen waren weniger kooperativ und nur bedingt zu Kompromissen bereit. Mit Fortschreiten der Sessions zeigten sich die verschiedenen Positionen deutlicher und der
diplomatische Spagat zwischen Interessenvertretung und notwendigen Kompromissen sollte uns nicht
mehr recht gelingen, ohne dass wir unsere eigene Position zu stark gefährden. Daher lösten wir uns von einigen ASEAN-Staaten und suchten nach Anhängern unserer Vorstellungen.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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3. Berichte aus den Komitees
Inhaltlich war die Frage nach der Definition eines durch Klimawandel ausgelösten Konfliktes und der
Blick in die Zukunft (was geschieht mit Inselvölkern deren Inseln nicht mehr existieren) von großer Relevanz. Wir setzten uns dafür ein, dass diese Frage in den Resolutionen auch hinreichend Erwähnung finden
würde, da Kambodscha mit seinen 64 Inseln ebenfalls betroffen ist. Getrennt voneinander arbeiteten wir
uns in die Ideen der bereits über 15 verschiedenen Arbeitsgruppen, die jeweils eigene Resolutionen erarbeiteten, ein. In guter Zusammenarbeit schafften wir es schließlich unsere Wünsche in einem Working Paper unterzubringen, welches in der Voting Procedure letztendlich auch angenommen wurde.
Am dritten Tag sollte dann auch Kambodschas Stimme in der GA Plen gehört werden. Unsere Rede von
circa einer Minute fasste nochmals unsere Positionen zusammen und rief alle anderen Delegationen auf,
mit uns zusammenzuarbeiten. Es war schon ein gewaltiges Erlebnis vor so einem großen Auditorium zu
sprechen. Interessant war auch die Erfahrung, dass es bei Reden innerhalb solcher Veranstaltungen vielmehr um die Präsentation der Worte zu gehen scheint, als um den Inhalt.
Am letzten Tage der GA Plen sollte dann über die Resolutionen abgestimmt werden. Dabei verzerrte sich
die NMUN ein wenig. Von 15 teils sehr unterschiedlichen Resolutionen wurden 14 angenommen. Die einzige Resolution, die nicht angenommen wurde, war von der U.S.-amerikanischen Delegation vorgelegt
worden. Das Bild der NMUN sollte sich zumindest hier korrigieren.
Das abschließende General Voting im (original) Sitzungssaal der GA sollte nochmal ein kleines Highlight
werden. Abgestimmt wurde über alle Resolutionen, Reports oder Considerations, die während der gesamten NMUN von den verschiedenen Comittees ausgearbeitet wurden. Leider erweckte diese Session eher
den Eindruck, als solle damit der förmliche Schein gewahrt werden. Denn die Abstimmung verlief mehr im
Zeichen der Zeitnot als einer abschließenden Zeremonie. Dem klasse Erlebnis, einmal im General Assembly Sitzungssaal zu sitzen, tat dies keinen Abbruch.
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3. Berichte aus den Komitees
3.2 GA First Committee
Ich und mein fellow delegate haben Kambodscha im ersten Komitee der Generalversammlung (GA1st)
vertreten. Mitglieder dieses Komitees sind alle UN-Nationen, wir waren ungefähr 300 Personen in einem
riesigen Saal. Am ersten Tag begann alles mit „Hello, My Name is xyz, I am a delegate of zyx“ und einem
Austausch von Visitenkarten. Ich habe gleich gemerkt, wie schön unsere Visitenkarten gemacht wurden,
weil wir da drauf Fotos hatten. Ich habe auch ein paar Komplimente deswegen bekommen. Es macht Sinn
am ersten Tag so viele Visitenkarten auszuteilen, wie möglich, denn man verteilt sie in den nächsten Tagen
fast kaum. Jeder hat auch nach unserem Agenda Setting gefragt und wir haben gleich festgestellt, dass unsere Themenreihenfolge auch von den meisten Delegaten bevorzugt wurde.
Als die Session eröffnet wurde und die ersten Delegaten ihre kurze Reden gehalten haben, wurde das Meeting unterbrochen. Das erste, was ich gehört habe, war eine titanische Schrei „African union! Come here!“.
Die Delegaten haben angefangen sich in Gruppen zu sammeln, logischerweise sucht man erstmals nach
den territorialen Nachbarn. So hat das auch Kambodscha gemacht, indem wir uns mit Myanmar, Laos,
Thailand, Malaysia und anderen zusammengesetzt haben. Wir haben auch weiter bis zum Schluss mit diesen Ländern gearbeitet und ein Working Paper geschrieben. Thailand war bei uns sehr aktiv und ambitioniert, die thailändische Delegierte hatte auch den Laptop und steuerte damit den ganzen Prozess. Weil unsere Gruppe aus armen südostasiatischen Ländern bestand, haben wir uns fast auf einem einzigen Punkt
„Finanzielle Hilfe“ geeinigt, als ob es wirklich die Lösung wäre für das erste Thema des Komitees „Illicit
arms sales“. Unser Working Paper enthielt in jedem Absatz den Aufruf zur finanziellen Hilfe und keine
weiteren sinnvolle Vorschläge, was, meiner Meinung nach, zu keiner guten Resolution werden kann.
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3. Berichte aus den Komitees
Die anderen waren aber mit dem vorhandenen Working Paper zufrieden und beim Abstimmen haben uns
auch viele andere Delegationen unterstützt. Dieser Verlauf der Arbeit hat mich ein bisschen enttäuscht.
Einerseits, dass die Delegaten sehr „in Character“ waren und die Lage der Sache nicht wirklich verändern
wollten. Unseren südostasiatischen Ländern war es absolut egal, ob da was Ehrliches und Nützliches aus
dem WP wird, Hauptsache finanzielle Unterstützung von entwickelten Ländern zu bekommen. Höchstwahrscheinlich würde es auch so in der Realität sein, aber dass junge Leute schon dieses Spielchen gerne
spielen, keinen jugendlichen Enthusiasmus haben und sich nur ganz pragmatisch verhalten; das fand ich
merkwürdig. Anderseits, dass die jungen Delegaten die ganze Simulation eher als Business-Spiel wahrgenommen haben, indem man einfach Soft Skills, Durchsetzungs- und Verhandlungsfähigkeiten trainiert. Im allgemein
müsste man weniger naiv sein, wenn man an so einer Simulation teilnehmen will.
Auf jeden Fall war das eine sehr wertvolle Erfahrung für mich
und ich bin sehr glücklich, dass ich die Chance hatte, daran
teilzunehmen.
Uliana Bakhtina
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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3. Berichte aus den Komitees
3.3 GA Second Committee
Die erste Sitzung des 2. Komitees begann noch vor der eigentlichen Eröffnungszeremonie, ob das nun ein
Zeichen von Arbeitseifer oder eines vollen Programms ist sei dahingestellt.
Das 2. Komitee befasst sich im Wesentlichen mit Fragen der Wirtschafts- und Entwicklungspolitik. Das
dabei auch so essentielle Felder wie Bildung und Klima- bzw. Umweltschutz ins Blickfeld rücken machte
die Mitarbeit in diesem Gremium umso interessanter.
Die Organisatoren hatten drei mögliche Themen als Tagesordnungspunkte für die Konferenz ausgegeben,
eines dringlicher als das andere. Gesucht waren Konzepte wie man 1. ein umweltneutrales und
nachhaltiges Wachstum in den Entwicklungsländern stimulieren könnte, 2. wie sich diese Länder im
Rahmen der internationalen Maßnahmen gegen die Finanzkrise am besten schützen lassen, um die
Entwicklungsfortschritte der letzten Jahre nicht wieder zu verspielen oder wie 3. moderne Informationsund Kommunikationstechnologien genutzt werden könnten um die Entwicklung ebendieser Länder zu
unterstützen.
Die erste Abstimmung bezüglich der Tagesordnungspunkte ist so entscheidend, weil durch den
langwierigen Entscheidungsprozess meist nur das erste Thema abgehandelt werden kann. Für uns als
kambodschanische Delegation waren vor allem die ersten beiden Themen von Belang, denn ein Land in
dem 80% der Bevölkerung ohne Strom auskommen müssen, kann sich schlecht zu Informations- und
Kommunikationstechnologien äußern.Letzten Endes fiel die Entscheidung auf das zweite Thema: „Die
finanziellen Schutzmechanismen für Entwicklungsländer in der Finanzkrise“.
Der Plan sich mit anderen Staaten des ASEAN auf eine gemeinsame Finanzpolitik zu einigen und auf diese
Weise ein gemeinsames Papier aufzulegen und dem Komitee zur Diskussion zu stellen, funktionierte dank
einer guten Zusammenarbeit mit Süd Korea.
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3. Berichte aus den Komitees
Allerdings stellte sich auch heraus, dass die Unterschiede der wirtschaftlichen Entwicklung in Südostasien
es sehr schwierig machen Gewicht in einem 150 Staaten umfassenden Gremium zu entwickeln. Auch die
Tatsache, dass viele Delegationen sich wenig real verhielten und
somit der Verhandlungserfolg zum Teil mehr von den Persönlichkeiten abhing ist ein Nachteil dieser Simulation.
Infolge dieser Entwicklung war es folgerichtig auch andere
Gruppen zu unterstützen und zu versuchen, die eigenen Punkte
in möglichst viele Resolutionsentwürfe einzubringen. Die Sorge
um das eigene Papier erwies sich als unbegründet. Es stellte sich
heraus das einige südamerikanische Länder die gleichen Ziele
verfolgten und bereit waren die Inhalte zu kombinieren und ein
gemeinsames Papier daraus zu formen. Unsere Resolution war
als Entwurf damit schon auf einem guten Weg.
Am Dienstag dem sogenannten „Melt-Down-Tuesday“ begann
das Gefeilsche um Stimmen und Inhalte um die nötigen 86 Stimmen für die Annahme der Resolution in der
letzten Sitzung am Mittwoch sicher zu stellen.
Auch bei unserer Simulation waren die Differenzen zwischen den verschiedenen Entwürfen der Industrienationen und der Entwicklungsländer groß. Wenn vielleicht auch kleiner als in der Realität, aber doch groß
genug um dafür zu sorgen, dass die Papiere der Entwicklungsländer fast alle verabschiedet wurden und
gute Ansätze wie zum Beispiel ein Estnisches Papier mit sehr nachhaltigen Ideen gar nicht erst die Entwurfsphase überstand.
Alles in allem muss man sagen dass die Verhandlungen und Abstimmungen sehr günstig für uns verliefen
und die Anliegen Kombadschas und unserer Partner dieses Jahr mehr berücksichtigt worden sind als es in
der Realität der Fall wäre.
Felix Gilbert, Dirk Lorentzen
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3. Berichte aus den Komitees
3.4 GA Third Committee
Die General Assembly Third Committee ist eines der sechs Kommittees der UN-Hauptversammlung und
beschäftigt sich hauptsächlich mit einer Vielfalt von sozio-kulturellen und humanitären Fragen; dies
beinhaltet u. a. die weltweite Förderung von Menschenrechten und Bildung, die Verbesserung der Situation
von Frau und Kind oder die Etablierung des Prinzips der Nachhaltigkeit. Auch hier hat jeder Mitgliedstaat,
fern von weiteren Mitgliedern wie Palästina oder dem Vatikan, die Beobachterstatus innehaben, eine
Stimme und die meisten Entscheidungen, besonders die Abstimmung über innerhalb des Komitees erstellte
Resolutionen, werden mit einfacher Mehrheit getroffen.
Als wir zur ersten anberaumten Sitzung des Komitees in einem der größten Sitzungssäle des Hotels eintrafen, hat natürlich, obwohl sich hier die Ankündigungen unserer Head Delegates voll und ganz bestätigten,
die enorme Anzahl an Delegierten einen gewissen Eindruck hinterlassen. Zwischen dem Knüpfen erster
Kontakte und dem fast wahllosen ersten Verteilen von Visitenkarten und der Sitzplatzvergabe, wobei wir
uns rege beteiligten, gelang es den Chairs nur mit Mühe, Ruhe ins anfängliche Chaos zu bringen. Nach
dem ersten Roll Call (bei diesem und weiteren Roll Calls haben wir uns immer für die Option „Present and
Voting“ entschieden) und den ersten Motions zum Agenda Setting wurde die Redeliste und damit die offizielle Debatte eröffnet. Trotz eines guten Sitzplatzes und sichtbaren Placards hatten wir leider das Pech,
vom Chair sehr spät auf die Redeliste gesetzt zu werden. Unabhängig davon mussten wir in unserem Komitee leider feststellen, dass die Chairs oft völlig überfordert waren, ihre Aufgaben nicht angemessen und
transparent wahrnahmen und auch nicht offen waren für Kritik. So wurden die „Rules of Procedure“ von
einigen Delegationen kaum beachtet, ganz abgesehen von groben Unstimmigkeiten, wie dass z. B. zu Beginn eine Motion zu einer „Minute of Silence Prayer“ ohne Angabe irgendeines Grundes akzeptiert wurde
oder am Ende uns keine Zeit und Möglichkeit gelassen wurden, die vorgeschlagenen Resolutionen vor der
„Voting Procedure“ überhaupt zu lesen. All dies führte zu diversen Krisensitzungen von den Organisatoren
und dem wiederholten Wechsel der Chairs, was leider die schon zu Beginn auftretenden Mängel nie ganz
beseitigen konnte und die Stimmung im Kommittee nie vollends retten konnte.
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3. Berichte aus den Komitees
Dennoch sollen diese Negativaspekte all die kreative Arbeit im Kommittee besonders während des
„Caucus“ nicht vergessen lassen. Beim Bestimmen der Agenda sollten die folgenden Themen gewichtet
werden: 1. „Advancing Technology to Progress Development and Peace“, 2. „The Implementation of a
Global Standard of Education“ und 3. “Implementing the Geneva Declaration on Armed Violence and Development”. Wir setzten uns im Caucus für die Verhandlung der ersten beiden Themen, bevorzugten konkret die Reihenfolge 1-2-3, und vehement gegen die Verhandlung des dritten Themas ein, da Kambodscha
aus diversen Gründen die Genfer Erklärung nicht unterzeichnet hat. Wir waren dabei recht erfolgreich, in
formeller Debatte einigte sich das Kommittee auf die Reihenfolge 2-1-3. In der folgenden Debatte stellten
die einzelnen Delegationen ihre grundlegenden Positionen zu dem Thema dar, das bis zum Schluss das einzige Thema blieb, das verhandelt wurde. Schnell äußerten dann verschiedene Delegationen in Motions ihren Willen, in den Caucus zu gehen.
Es begann der langwierige Wechsel formeller und informeller Verhandlung, der schließlich nach 4 Tagen
Simulation in die Abstimmung über die Resolutionen mündete. Schon am ersten Tage hatten wir uns mit
einigen Staaten kurzgeschlossen und Positionen ausgetauscht. Noch am selben Abend initiierten wir via
Email ein Treffen von uns mit den Delegationen aus Südkorea und Ost-Timor, das am nächsten Morgen
stattfand. In diesem Treffen fanden wir einige Gemeinsamkeiten und einigten uns auf den Schwerpunkt der
Infrastruktur und dem Angebot von Bildung besonders in ländlichen Regionen und fassten den Entschluss,
gemeinsam an einem Resolutionsentwurf zum Thema „Accessibility to Education“ zu arbeiten. In der dann
beginnenden formellen Debatte wiesen wir auf unsere Idee hin und versuchten im Caucus hauptsächlich
südostasiatische Staaten für eine Mitarbeit oder Unterstützung zu gewinnen. Es war eine sicher interessante
und schwierige Situation für uns und alle anderen Delegationen, die einzelnen Staaten zusammen zu bringen, da diese zunächst eher chaotisch und in erst konzeptlosen Gruppen zusammen arbeiteten. Dennoch
spielte die Zusammenarbeit sich langsam ein und wir konnten Thailand, Indien, Haiti und Libyen als weitere Sponsoren unserer Resolution gewinnen sowie eine Vielzahl an Interessierten, die unser Paper weiter
verfolgten.
Es folgten dann die härteren, konkreteren inhaltlichen Verhandlungen zuerst unter den Hauptsponsoren,
dann mit anderen Delegationen, um eine breite Unterstützung für den Entwurf zu gewinnen. Im Prozess
dieser Verhandlungen ist es uns gelungen, eine Vielzahl von Ideen in dem Papier zu verankern: Hierzu zählen u. a. die Berücksichtigung sowohl formeller (v. a. vorschulische Angebote für die Familien sowie Primärschulen, für Entwicklungsländer wie Kambodscha die zentralen Bereiche) wie auch informeller Bildungsangebote wie die Schulung von „life skills“, die Einbindung von „local communities“ im Bildungsmanagement oder ganz praktische Dinge wie die Beförderung einer kontinuierlichen Bildung gegenüber
den zahlreichen „drop outs“ auch in Kambodscha oder die Entwicklung von an die Situation in den Ländern angepassten Materials.
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3. Berichte aus den Komitees
Unser Paper wuchs durch die Vielzahl an Ideen
auf eine stattliche Länge an und eine Vielzahl
von Staaten hat uns Unterstützung signalisiert,
bis es zu einer weiteren, vielleicht der
kritischsten, aber auch äußerst spannenden
Situation in unserem Komitee kam, der Frage
des „mergings“. Da gegen Ende der Simulation
eine Vielzahl verschiedener Paper im Umlauf
war, wurden wir von den Chairs dazu
aufgefordert, uns um die Fusionierung der
einzelnen Gruppen und ihrer „working paper“
zu bemühen. Als Gruppe von Hauptsponsoren
standen wir nun vor der Entscheidung, unser
Papier zu „mergen“, dabei aber vielleicht
entscheidende Inhalte aufzugeben, oder darauf zu verzichten, evtl. auf Kosten der bislang so breiten
Unterstützung…und natürlich musste alles ganz schnell gehen, denn die anderen Koalitionen begannen
schon zu verhandeln. Wir vertrauten auf die Inhalte unseres Papiers und entschieden uns, trotz der
Aufforderung der Chairs und auch der Empfehlung unserer Head Delegates, gegen ein „Merging“. Wir
behielten den Entwurf inhaltlich so bei, korrigierten nur ein paar formelle Dinge, und warben weiter
intensiv für Unterstützung. Nun war auch endlich Kambodscha auf der „Speakers List“ ausreichend weit
nach vorne gerückt, im Nachhinein vielleicht doch Glück für uns, da wir nochmal eindringlich für unser
Paper, das inzwischen zur „draft resolution“ geworden war, werben und die wichtigsten Inhalte
hervorheben konnten. Dennoch war die Aufregung vor der abschließenden „Voting Procedure“, innerhalb
derer über 9 Resolutionen abgestimmt wurde, natürlich dementsprechend groß: Ein „Amendment“ von
unserer Seite, durch das wir die Idee innerhalb einer anderen Resolution, „Female Volunteer Associations“
im Bildungsbereich aufzubauen, im Annex hervorgehoben sehen wollten, scheitere leider wie auch jedes
andere Amendment innerhalb unseres Kommittees. Umso größer war die Freude, dass unsere Resolution
letztlich als eine von vieren mit nur 11 Gegenstimmen verabschiedet wurde und sich unsere riskante Strategie sich also ausgezahlt hat. Dieser erfreuliche Abschluss war für uns sicher ein guter Ausgleich für die
teils enttäuschende Arbeit der Chairs und auch manch einer Delegation im Komitee. Dennoch hat uns die
Arbeit mit einer solchen Vielzahl an Teilnehmern an diesem wichtigen Thema nicht nur eine Menge Spaß
gebracht, es hat uns auch gezeigt, welches Potenzial, aber auch welche Probleme eigentlich darin stecken,
wenn eine solche Vielzahl unterschiedlicher Ideen zusammen kommt. Auch wenn auf den ersten Blick zumindest ein Grundkonsens zu diesem Thema bestand, konnten sich einige gute Ideen in unserem Kommittee durchsetzen, andere gingen, aus welchen Gründen auch immer, unter. Dem abschließenden Jubel und
Applaus nach dem „Adjournment of the Meeting“ hat dies allerdings keinen Abbruch getan.
Tobias Immer, Miriam Stratenschulte
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3. Berichte aus den Komitees
3.5 Association of Southeast Asian Nations
Honorable Chair, honorable delegates…
Das erste Treffen unseres Komitees fand mit der Vorstellung des Chairs, dem Vorsitzenden des Komitees,
an. In diesem Zuge wies er uns in die Regeln der Konferenz ein, woraufhin die erste Sitzung auch schon
zügig begann. In unserem überschaubaren Komitee (10 Delegationen vertreten) wurde zunächst im formalen Teil der Diskussion die Agenda festgelegt. Dies erwies sich als komplizierter und schwieriger als erwartet, da die Delegationen zum Teil äußerst unterschiedliche Vorstellung von der Reihenfolge der Themen
und ihrer Wichtigkeit hatten. Da den Delegationen von vornerein bewusst war, dass aus Zeitgründen wohl
nur das erste Thema, allerhöchstens die ersten zwei Themen, in die Diskussion mit aufgenommen werden
würden, stellte diese Debatte für alle Teilnehmer eine Schlüsselrolle dar. Letztendlich dominierte das Festlegen der Agenda den gesamten ersten Tag der Konferenz, wobei folgende Themenreihenfolge resultierte:
1. ASEAN Vision 2020 2. South China Sea 3. Financial Cooperation and Integration.
Die nächsten zwei Tage waren geprägt von hitzigen Debatten die hauptsächlich im informellen Teil
(„caucussing“) stattfanden. In diesem Rahmen brachten wir beide sehr frühzeitig den Vorschlag der Gründung eines „ASEAN Regional Security Forum“ (ARSF) in die Gruppe ein. Der Sinn und Zweck des ARSF
sollte es sein, eine Plattform für Austausch und Dialog in Sicherheitsfragen zwischen den ASEAN Ländern
zu bieten. Diese Idee fand positive Resonanz seitens der Mehrheit der Komiteemitglieder, sodass alle an
der Weiterentwicklung des Vorschlags rege teilnahmen. Mit unserem Vorschlag übernahmen wir eine tragende Rolle im gesamten Verlauf der Konferenz und nahmen eine gewisse Führungsposition ein. So wechselte in der Folgezeit die Diskussion zwischen formellem und informellem Teil, wobei ein Großteil des Dialoges im informellen Teil stattfand.
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3. Berichte aus den Komitees
Hier bildeten sich Gruppen, die gleiche Position
vertraten, und es war Aufgabe aller bei den
aufeinander prallenden Ideen und Meinungen der
Delegationen zu einem Konsens zu gelangen.
Am vorletzten Tag der Konferenz begannen wir mit
der Ausformulierung des Reports, der anstatt einer
Resolution, in unserem Komitee, am Ende der Konferenz verabschiedet werden sollte. Während der Ausformulierung des Reports kam es immer wieder zu
überraschenden Meinungsverschiedenheiten, die vor
allem unsererseits viel Geduld und Überzeugungskunst erforderten. Den ersten Entwurf des Reports reichten wir am frühen Morgen des letzten Tages beim Chair zur Korrektur ein. Daraufhin begannen wir mit
dem zweiten Thema, welches wir jedoch nur aus zeitlichen Gründen anschneiden konnten. Die Delegationen präsentierten ihre einzelnen Standpunkte, die lediglich kurz diskutiert wurden.
Zum Abschluss der Konferenz wurde der Report von allen Teilnehmern ein letztes Mal in Augenschein genommen und kollektiv, im Rahmen einer Abstimmung, abgesegnet. Mit einigen abschließenden Worten
durch den Chair und einem Gruppenfoto, wurde die Konferenz innerhalb des Komitees, offiziell für beendet erklärt.
Areso Asmatyar, Peter Fell
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3. Berichte aus den Komitees
3.6 Commission on the Status of Women
Der "Economic and Social Council" (ECOSOC) ist eines der sechs Hauptorgane der Vereinten Nationen.
Er ist gemäß der VN-Satzung das zentrale Organ der Vereinten Nationen für wirtschaftliche, soziale und
Entwicklungsfragen. Die Kommission für die Stellung der Frau (Commission on the Status of Women –
CSW) hat innerhalb des ECOSOC eine rat gebende Funktion inne. In einem jährlichen Treffen wird der
Prozess der Gleichstellung der Frau evaluiert, globale Standards diskutiert und konkrete Vorschläge zur
weiteren Verbesserung der Rolle der Frau gemacht. Am Ende einer jeden Sitzung wird ein Report mit mehr
oder weniger konkreten Forderungen und Zielsetzungen für die kommenden Jahre verabschiedet. Auch die
Evaluation der Beijing Declaration and Platform for Action gehört zu den Aufgaben des CSW.
Die Kommission setzt sich aus 45 Mitgliedstaaten zusammen, welche vom ECOSOC für eine Dauer von
vier Jahren gewählt werden. Verteilt werden die Sitze nach einem geographischen Schlüssel: 13 Mitglieder
aus Afrika, elf aus Asien, neun aus Latein Amerika und der Karibik, acht aus Westeuropa und anderen
Staaten sowie vier aus Osteuropa.
In der Vorbereitung hatten wir uns bereits Gedanken gemacht, wer mögliche Kooperationspartner sein
könnten. Dabei konzentrierten wir uns auf die Asiatischen Länder (allen voran Hauptgeberland China) sowie auf andere Entwicklungsländer. Denn, wenn wir ein Ziel hatten, dann war es, Geld von den entwickelten Ländern zu erhalten. Wir nahmen uns vor stark zu sein, aber ansonsten ziemlich „in character“ aufzutreten (d.h. zum Beispiel keinerlei Unterstützung für einen zu starken Einfluss von NGO’s oder Anti-Korruptionskampagnen).
Die erste Sitzung lief ziemlich gesittet ab. Die meisten Delegationen verhielten sich überaus zurückhaltend, fast schüchtern, so dass die Agenda ziemlich schnell gesetzt war. Leider wurde nicht die von uns favorisierte Reihenfolge gewählt. Das nun zu diskutierende Thema (Women’s Equal Participation in Conflict
Prevention, Management and Conflict Resolution and in Post-conflict Peacebuilding) war ursprünglich unser zweiter Agendapunkt gewesen, weswegen wir trotzdem gut vorbereitet waren. Schon in der zweiten
Sitzung merkten wir, dass viele Delegationen unsicher über das weitere Vorgehen waren.
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3. Berichte aus den Komitees
Wir entschieden uns daher im nächsten informal caucus eine „Asiengruppe“ auszurufen. Dies klappte erstaunlich gut. Einige Delegationen folgten unserem Ruf und wir begannen die Sondierungsgespräche. Mit
der Zeit kristallisierten sich zwei Meinungslager heraus: Eine Gruppe (später angeführt von Indien) favorisierte eine eher humanitäre Herangehensweise an das Thema und plädierte für die Schaffung von Frauenhäusern mit medizinischer Versorgung und Bildungsangeboten. Eine andere Gruppe (später angeführt von
Kambodscha sowie Belarus) plädierte für einen größeren Fokus auf human trafficking und Sicherheitsaspekten. Da wir beide Vorschläge für diskussionswürdig hielten, beschlossen wir uns aufzuteilen. Auch unter den anderen Delegationen bildeten sich nun Arbeitsgruppen, die sich mit unterschiedlichen Aspekten
des gewählten Themas auseinander setzten.
Eine von uns von, arbeitete unter der Führung Indiens an einem Report-Segment, dass ein Konzept zur
Schaffung von so genannten Peace-Centern entwickelte. Diese Center sollen Frauen in Konfliktsituationen
einen sicheren Zufluchtsort bieten, an dem sie medizinisch versorgt werden. Außerdem sollen sie durch
Schulungsangebote auf eine Rolle im Friedensprozess vorbereitete werden. Kambodscha konnte in diesem
Segment unter anderem die Forderung nach einer allgemeinen Erhöhung der Ausgaben für Frauenprojekte
innerhalb der Vereinten Nationen einbringen. Die Andere führte eine Gruppe an, welcher sich Belarus und
Russland als Hauptsponsoren anschlossen und welche sich vor allem mit den Sicherheitsaspekten beschäftigte. Hier konnten wir einen Absatz zur Beseitigung von Landminen mit einbringen. Ein schöner Erfolg,
bei dem die Handschrift Kambodschas klar sichtbar wurde.
Während der formalen Sitzungen, ließen wir uns immer wieder auf die Rednerliste setzten. So konnten wir
beide mehrmals unsere Hauptziele darlegen und für unsere Report Segments werben. Außerdem suchten
wir in den informellen Sitzungen auch den Dialog mit den Delegierten anderer Arbeitsgruppen, um uns
über die Inhalte ihrer Arbeit zu informieren, aber auch um weitere Unterstützer für unsere eigenen Report
Segments zu sammeln. Dies führte schlussendlich auch zum Erfolg. Beide Report Segments wurden vom
Komitee angenommen, ein Papier sogar „by acclamation“, d.h. einstimmig, verabschiedet. Von den insgesamt sieben vorgelegten Segmenten wurden bis auf sechs alle angenommen. Lediglich das Papier der Arbeitsgruppe unter der Leitung des Irans, gegen das auch Kambodscha gestimmt hatte, fand keine Mehrheit
im Komitee. Hier zeigte sich, wie wichtig es war, vor der Abstimmung ausreichende Mehrheiten im Komitee zu organisieren. Der Iran hatte aber insbesondere im informal-caucus wenig mit Delegationen außerhalb seiner Arbeitsgruppe gesprochen. Hier hätten eventuelle Bedenken der anderen Staaten rechtzeitig
festgestellt werden können um das Papier noch so abzuändern, dass es die Zustimmung der Mehrheit findet. Als Konsequenz für dieses Versäumnis musste der Iran nun das komplette Scheitern seines Report Segments akzeptieren. Die verabschiedeten Report Segments wurde schließlich alle zu einem großen Report
zusammengefasst und dem ECOSOC zur Abstimmung vorgelegt. Diese Vorgehensweise zeigt, dass im
CSW vielleicht mehr noch als in anderen Komitees, die Suche nach einem Konsens innerhalb der Delegierten im Vordergrund der Arbeit stand.
Anne Bartel, Leyla Pilz
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4. Position Papers
Delegation from
Cambodia
Represented by the
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Position Paper for the General Assembly Plenary
The topics before the General Assembly Plenary are: Elimination of International Terrorism; Climate Change/Environmental Degradation as a Source of Conflict; 10-Year Review of the Implementation of the Millennium Development Goals. The People and the Royal Government of Cambodia are committed to interact with the United Nations
and, in all earnestness, are promoting the advance the individual’s standard of living.
I.Elimination of International Terrorism
Cambodia reiterates that terrorist acts, as a crime against humanity have no justification whatsoever. Terrorism constitutes one of the most serious threats to international peace and security. Moreover, terrorist acts grossly violate international human rights and deprive human beings of social and economic development. It is the obligation of the
international community to fight international terrorism with an unhesitant will and all means necessary.
Therefore, Cambodia encourages all Member States to engage in regional and sub-regional organizations such as the
ASEAN Regional Forum (“ARF”) to provide further information and techniques to condemn terrorism. The United
Nations Global Counter-Terrorism Strategy (“the Strategy”), in its pillars, outlines the important role of the Member
States own initiatives within the framework of international law. Thus, Cambodia has signed the Agreement on Information Exchange and Establishment of Communication Procedures with other countries involved in the ARF to inter
alia foster the strengthening of border control and the conduct of joint training and exercises to combat terrorism.
Cambodia calls upon the Member States to fulfill their dedication set out in “the Strategy” in the Resolution 60/288.
So far, it has not been possible to reach a definition of ”terrorism” which would be essential for an overall Convention on terrorism. Furthermore, Cambodia is of the opinion that no suicidal “terrorist gene” exist. That is why the
Member States need to look into not only the root causes of terrorism but to other contributing factors. The first major challenge to the Strategy is the Middle East, in particular the Palestine problem. The settlement must be a common concern of the international community. Additionally, every Member States has to ensure that their respective
territories do not serve as platforms for terrorist activities, immediately. A second important aspect is the threat growing from the proliferation of nuclear weapons and illegal trade of small arms and light weapons. In this context,
Cambodia wishes to call upon all States to commit to all nuclear-weapons-related treaties and to all relevant nonproliferation of small arms treaties. The Cambodian Human Rights Task Force launched the “Flames of Peace” campaign together with the European Union Assistance on Curbing Small Arms and Light Weapons in Cambodia. During this campaign, since 1999, more than 100,000 small arms and light weapons have been collected in exchange for
community-owned water wells. Cambodia intends to show possible means to fight terrorism on a local level within a
global assignment. Cambodia will continue to fulfill its obligations within the framework of the Resolution 62/272 in
order to eventually improve the individual’s standard of living through the enhancement of the strength and the solidarity to combat terrorism.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
II.Climate Change/Environmental Degradation as a Source of Conflict
Cambodia concedes the German research report of the “Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen” (WBGU) as true and underlines the problems elucidated are to become the focus of attention of
the General Assembly. It cannot be denied that climate change is life threatening in some regions, hence leading to
conflicts.
Cambodia endorses a global turnaround towards effective climate policy lead by the UN and the countries responsible for the climate change, as uttered in the Resolution 63/281. Cambodia as a developing country and with most of
its population living in the countryside sees itself vulnerable to climate change. The first forum on climate change
was held in Cambodia in 2009 to demonstrate an awareness of the threat. The attention of the international community should be concentrated on the implementation of sustainable development in line with the Agenda 21 and the
fulfillment of the Kyoto protocol to mitigate climate change. Potential conflicts could be managed if LDCs, which
are defined as hotspots, are supported in implementing adequate mechanisms. Cambodia emphasizes the need to
counter catalysts of climate-induced conflicts especially in regions where impacts are already obvious. Cambodia
thus intents to commit to the international community’s memory that all Member States of the UN cannot afford to
remain indifferent.
Likewise, the scarcity of drinking water and the shortage of food are problems of primary concern, also in consideration of the Millennium Development Goals (“MDGs”). In consideration of MDG #1 human beings need to live in a
secure environment to achieve a better standard of living. Cambodia believes that the implementation of these targets
would guarantee a more peaceful cohabitation and a mitigation of climate change induced trouble spots. So, Cambodia sees the international community to attend to their duty in concerning themselves with the complex of problems
in Africa, because the changes due to the climate lead to an increase of the already parlous situation. Furthermore,
mechanisms need to be implemented to manage migration even beyond the reason of climate change. Neither the
Kyoto Protocol nor the United Nations Framework Convention on Climate Change (“UNFCCC”) defined a satisfying mechanism to care for the impacts of climate change on social situations. So, Cambodia calls upon all Member
States to see the necessity for effective cooperation in supporting developing countries to counter arising conflicts.
III.10-Year Review of the Implementation of the Millennium Development Goals
Cambodia underlines its commitment to the MDGs set forth in the United Nations Millennium Declaration in Resolution 55/2 of 2000. Therein, the reduction of child mortality (MDG #4), the improvement of maternal health (MDG
#5) and the combat against HIV/AIDS, malaria and other diseases (MDG #6) deserve to bête main focus, among
other important factors interrelated with other topics of international concern. According to the World Health Organization, annually more than 11 million children under the age of five die of preventable diseases. The reduction
of child mortality is one of Cambodia’s main concerns. Cambodia has launched several programs to better the situation of child mortality. In this context, some bilateral projects (e.g. with Japan and the United States) have been initiated focusing on rural areas. Whereas the Child Survival Programme in cooperation with UNICEF pursues a national approach. For that reason Cambodia reminds the Member States to support the developing countries in their
struggle against child mortality. In addition, Cambodia’s programs for the reduction of child mortality are intensively
linked with the improvement of maternal health. Firstly, Cambodia is to clarify the situation of the maternal and
child health (“MCH”).
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
Secondly, Cambodia is currently establishing educational programs to provide better services for safe motherhood.
These services will be provided by skilled birth attendants (“SBAs”), who will be trained in the aforementioned educational programs. The fight against HIV/AIDS, malaria and other diseases is predominantly happening in Cambodian rural areas. To eradicate the highly pathogenic avian influenza (“HPAI”) Indonesia, Lao PDR, PR China, Vietnam and Cambodia mutually assist each other under the auspices of the FAO. Cambodia points out that 42 million
people live with HIV/AIDS and 92% of the affected people are living in developing countries. Thus, Cambodia believes that the rich, developed countries should do more to help in the fight against the global HIV/AIDS epidemic.
For instance, charities like the British AVERT operate in South Africa and parts of South East Asia by distributing
condoms and comprehensive sex education.
As one of the most important goals, Cambodia also calls its attention to the increase of poverty all over the world.
The fight against poverty can be compared to the war on terrorism, since an appropriate standard of living ensures
the individual’s social development. Hence, the developing countries must be integrated into the ever-accelerating
process of globalization swiftly, so that they will not be left out or continue to be marginalized any further.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
Delegation from
Cambodia
Represented by the
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Position Paper for General Assembly First Committee
The topics before the General Assembly First Committee are: Illicit Arms Sales; Privatization of War: Employing
and Arming Independent Militias; and the Control of Conflict Minerals. The Royal Government of Cambodia is
dedicated to collaborative multilateral approaches to ensuring protection and promotion of international security.
I.Illicit Arms Sales
The Royal Government of Cambodia is dedicated to prevent, combat and eradicate all forms of illicit manufacture,
transfer and circulation of small arms and light weapons (SALW). Cambodia is fully committed to the program of
Action to Prevent, Combat and Eradicate the Illicit Trade in Small Arms and Light Weapons in All Its Aspects
(PoA), which we regard as an essential step toward an international approach to eliminate the illicit trade and misuse
of SALW. As a country which was ravaged by war and conflict for more than two decades, Cambodia is fully aware
that the proliferation of SALW is a serious problem which threatens national and international peace and stability,
sustainable development as well as human security and human rights. Cambodia emphasizes its domestic efforts in
SALW control, weapon collection and destruction. The Association of South East Asian Nations (ASEAN) endorsed
Cambodia as lead nation which coordinates efforts among ASEAN countries to combat illicit trade of SALW. Cambodia draws attention to our domestic and regional efforts to combat illicit trade of SALW, and urges the Member
States to provide all means necessary for the process of implementing the PoA to combat the illicit trade of SALW
called in for A/RES/64/50. Cambodia also encourages all Member States to implement the recommendations contained in report A/62/163 of the Group of Governmental Experts to implement further steps and to establish close cooperation on national, regional and international level between Member States, regional partners, NGOs and civil society to combat all forms of SALW smuggling. Cambodia calls upon the international community to act in accordance with A/RES/64/30 to provide technical and financial support to those Member States that are in need for assistance to build the necessary capacity to fully implement A/RES/64/50.
II.Privatization of War: Employing and Arming Independent Militias
The Royal Government of Cambodia is deeply concerned about the increasing involvement of private military and
security companies (PMSCs) and individual mercenaries in national and international conflicts. Cambodia believes
that certain military and security functions cannot be “outsourced” to private actors and should remain a prerogative
of the state as holder of the monopoly for the use of force. Cambodia further reminds that the legal status of PMSCs
and mercenaries remains unresolved, which hampers control and transparency of PMSC and mercenary activity.
Cambodia calls upon all Member States to take the necessary measures to combat all PMSC and mercenary activity,
intending to violate human rights, the right of the people to self-determination as well as the sovereign equality, political independence and territorial integrity of states.
Cambodia urges all Member States to act in accordance with A/RES/64/151 to exercise the outmost vigilance against
the imminence posed by activity of PMSCs and mercenaries, and to condemn all states that disregard A/RES/64/151.
Cambodia endorses the Mandate of the Working Group on Mercenaries of the Human Right Council, and insists on
all member states granting full support to the Working Group. Cambodia emphasizes the need to agree on an internationally applicable definition of PMSCs, and to formulate international regulations and standards aimed at filling the
existing legal gaps concerning the use of PMSCs. Cambodia further encourages all States to define domestic norms
for the employment, training, recruitment and financing of PMSCs on their territory.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
III.The Control of Conflict Minerals
The Royal Government of Cambodia believes that the dire situation with conflict minerals in Africa deserves our
outmost concern and action. As a nation, which has just emerged from many years of wars and regained stability after nearly three decades of internal conflicts, Cambodia deeply understands the paramount importance of peace and
expresses its full commitment to the international efforts to promote it. Cambodia is well aware of the fact that conflict minerals prevent states from achieving this vital goal and contribute to the creation and escalation of armed conflicts. Cambodia welcomes UN Security Council Resolution (S/RES/1625) on Strengthening the Effectiveness of the
Security Council’s Role in Conflict Prevention, which calls on all states, especially those in the region of conflict, to
take appropriate steps to end the illicit trade in natural resources. Cambodia equally welcomes regional initiatives,
such as The Protocol Against the Illegal Exploitation of Natural Resources and initiatives about particular conflict
mineral (A/RES/55/56 – resolution on the role of diamonds) and particular conflict country resolutions (S/RES/1856
and 1857 resolutions on the Democratic Republic of the Congo). Cambodia highly appreciates the important role of
these documents, but would like to emphasize the clear necessity for a common strategy on the overall problem of
conflict minerals. Cambodia is of the view that it is important to actively promote world’s public awareness of this
issue and urges industrialized countries and their companies to take responsibility and to trace the minerals they use
to ensure they do not originate from mines that are financing armed groups and criminal interests. Governments of
neighboring countries and transit countries should launch investigations and, if appropriate, prosecute individuals or
companies who collaborate and support illegal mineral trade. The world community through the United Nations
should strive for more efficient efforts and rapid actions to combat the severe plights suffered by numerous innocent
people, involved in regional conflicts and mineral trade.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
Delegation from
Cambodia
Represented by the
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Position Paper for the General Assembly Second Committee
The topics before the General Assembly Second Committee are: Promoting Low-Carbon Economic Growth in the
Developing World; Protecting Developing Countries during the Current Financial Crisis; Information and Communication Technologies (ICT) for Development.
I.Promoting Low-Carbon Economic Growth in the Developing World.
The Kingdom of Cambodia is highly concerned about the development of the International Climate Change negotiations that took place during the last six months. Like all other countries Cambodia needs to transit its economy into a
low-carbon mode, compared to the current fossil fuel- and wood-based situation. The scientific research of the last
20 years suggests that the historic responsibility for the necessity of a drastic and rapid shift predominantly lies on
the Industrialized Countries. These countries are also the only group having the financial, scientific and technological capacities to enable the developing world to pursue a sustainable solution. Reports such as the Pathway to a lowcarbon economy (McKinsey & Company, 2009) have shown that immediate action is crucial in order to keep the
emission of GHG below 450 (±50) ppm by 2050 and therefore achieve the 2°C climate goal as stated in the
UNFCCC. Doubtless, the possibilities to diminish GHG emissions in the energy and the industrial sector are very diverse, as are the approaches Member States take and need further consideration. The Kingdom of Cambodia recognizes the need for modified and accommodated solutions for different states and regions. Yet, Cambodia believes
this should not prevent us from taking first steps, such as enhancing natural sinks, for example low-carbon agriculture, soils management and reforestation (LULUCF), (Pacala & Socolow 2004). This is an action that applies to all
Member States, which would partly require a decrease of agricultural subsidies and lead to more balanced prices on
the world market, enabling developing countries to reinvest the export revenues into sustainable development projects. The technologies needed are existent. An exchange, of technical knowledge in the sense of FCCC/SB/2009/2/
46, regulated by the UN, is needed to grant the Least Developed Countries (LDCs) the opportunity to apply the
available technical solutions. The Industrialized Countries would still keep the scientific advantage. Additionally, a
review on the existing instruments, especially the CDM-projects, that show high-level inefficiency, is necessary.
Right now they contribute to mitigate virtual GHG emissions, which cannot be undone. They might serve economic
growth, but not necessarily the transition to low-carbon economies and the reduction of GHG emissions. Since
nearly all Member States are relying on free market economies the international community’s biggest concern must
be an involvement of private companies. Cambodia proposes a carbon-tax on international business actions, comparable to the global tax on financial transactions proposed by the United Kingdom to face the financial crisis. Regional approaches should be the way of choice to develop rural areas, being vital to prevent socio-economic and ethnic conflicts within the Developing Countries; for example: electrification of the Greater Mekong Sub Region in a
low carbon manner, as stated on the GMS Energy Conference in September 2009. The decentralized production of
energy through solar, biogas, wind and intensifying cooperation projects between neighboring countries, despite historic differences, concerning hydroelectric power and power interconnection will provide a low carbon path to energy security and political stability, creating an environment for investment and sustainable economic growth. The
Kingdom of Cambodia calls upon the nations to continue on the way towards a sustainable development respecting
the needs of future generations. In order to fulfill the Millennium Development Goals as in A/55/L.2 and the objectives given by the UNFCCC a binding road map towards significant reduction targets of GHG until 2020 is needed
urgently.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
II.Protecting Developing Countries during the Current Financial Crisis
The Kingdom of Cambodia is dreadfully aware of the need to protect LDCs during the ongoing Financial Crisis.
Cambodia observes in accordance to A/RES/63/303 that the causes of the crisis have not yet been diminished and acknowledges the imminent threat to Developing Countries. The Kingdom of Cambodia recognizes the multiplicity of
factors that caused the Financial Crisis but believes that the absence of financial regulation, supervision and monitoring of the financial sector facilitated it particularly. The lack of transparency and financial integrity have led to an irresponsible deprivation of trust and resulted in an inflation of prices affecting all sectors. Furthermore, this resulted
in protectionism of western markets and an enormous decline of revenue in countries relying on export of commodities. Since globalization and a world economy based on market principles have brought prosperity to the Kingdom of
Cambodia as well. Cambodia appreciates the role of Regional Trade Agreements in the utilization of existing structures. Yet, the international community cannot halt there and rely on regional organizations to face the current issues.
Cambodia urges to seize the opportunity at hand to improve the existing structures of the world financial market.
The Kingdom of Cambodia calls upon the International Community to focus their efforts on helping LDCs. As an
important step Cambodia sees a stronger cooperation between the UN Development Programmes and the Bretton
Woods institutions of great importance. Such collaboration will establish the demanded strong regulation through a
globally accepted institution.
The Government of Cambodia acknowledges the good work done in the past through the debt relief for Heavily Indebted Poor Countries (HIPC) as outlined in the Poverty Reduction Strategy Papers of the Bretton-Woods-Project,
nevertheless, the Kingdom of Cambodia points out that many LDCs are on the edge to relapse into this category.
Many have reached the completion point just before the Financial Crisis stroke, threatening the progress made so far.
Hence, Cambodia embraces the creation of the Vulnerability Fund proposed by the G20 during their summit in London 2009. The Kingdom of Cambodia likes to stress the point that the aid shall not help merely the commodity production but rather be attached to specific categories of the economic needs of LDCs such as trade and market access,
sustainable development, infrastructure development, peace and security; thus not upholding the reliance on vulnerable market of commodities and their export. In connection to that, the Kingdom of Cambodia proposes the detachment of foreign currencies like the US-Dollar or the EURO, respectively, and the strengthening of the national currencies. The Kingdom of Cambodia would like to underline the efforts to fulfil the Millennium Development Goals
of (A/55/L.2) which aim for greater equity amongst the peoples. They cannot be disregarded because of suffering a
setback by the Financial Crisis. This long-term effort to promote prosperity has to be pursued with an unswerving
will. Beforehand the Community of States has wasted opportunities and Cambodia encourages facing this additional
challenge and drawing conclusions that should result in a sustainable development for all nations.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
40
4. Position Papers
III. Information and Communication Technologies (ICT) for Development
The Kingdom of Cambodia stays actively seized on the matter of ICT for Development (ICTD). Cambodia realizes
that the proliferation of ICTD is the basis for the fulfillment of many of the MDGs and therefore it is understandable
that a strong effort is made by the UN and their affiliated institutions. Cambodia welcomes the consensus reached by
the United Nations International Conference on Financing for Development in Monterrey. Cambodia believes that
access to ICT can help to promote education, prosperity and human rights, but only with the achievement of certain
preconditions. The choice for ICTs in their national development program may result in neglect of many urgent matters, such as to ensure peace and security in LDCs. In connection to this it is important to point out the special needs
of financing as stated in the Geneva Declaration Principles. First Member States have to provide a functioning infrastructure including skilled personal to provide a self-sustaining network before the Community of States is to finance
high-quality projects. In the light of these facts Cambodia would like to build on the more basic ICTs such as broadcast radio and landline telephones and sustain an appropriate sufficiency of those. Cambodia fears as well that a unconsidered spread of ICTs through private actors, without any rules on Corporate Social Responsibility, will result in
an encumbrance of an already impoverished population. Therefore, the Kingdom of Cambodia proposes a set of
rules to form the underlying basis of contracts between states and companies with regard to good governance. Cambodia, being aware of the strong digital divide between the Northern and Southern hemisphere, notes that the problem is more thorough and basic. The proliferation of ICTD will miss its well intended aim in countries such as Cambodia. The high percentage of rural population, in Cambodia a total of 84%, does not have the power grid to use a
basic or even an advanced network of ICT. Thus a promotion of ICTs is connected to the reduction of Energy Poverty. Without a working grid rural population will be excluded from any progress and will therefore not benefit from
the development efforts. Thus Cambodia proposes that in connection to ICTD a program for a sustainable power
structure should be attached to it. The Kingdom of Cambodia is willing to work together with each country that is
able to supply a green energy source to developing countries.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
Delegation from
Cambodia
Represented by the
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Position Paper for General Assembly Third Committee
The topics before the General Assembly Plenary should be: Advancing Technology to Progress development and
Peace; the Implementation of a Global Standard of Education; Implementing the Geneva Declaration on Armed Violence and Development. The People and the Royal Government of Cambodia are committed to interact with the
United Nations and, in all earnestness, are promoting the advance the individual’s standard of living.
I.Advancing Technology to Progress Development and Peace
The Royal Government of Cambodia, according to its National Poverty Reduction Strategy and its Second SocioEconomic Development Plan, is dedicated to meet the long-term vision of a peaceful Cambodia without poverty by
sustainable economic growth through strengthening capabilities and empowering the poor to benefit from accessible
technologies. The RGC recognizes the vital role of science and technology for development corresponding to A/RES/
62/201 and recalls the outcome of the World Summit on the Information Society in 2005. Calling attention to the Rio
Declaration und supporting the implementation of the Agenda 21, Cambodia reinforces the connection between the
transfer of technologies to support capacity building and sustainable development. Considering enormous ecological
problems such as deforestation, Cambodia’s National Programme for Rehabilitation and Development in 1994 already included the sustainable use of national resources as main objective; thereupon the RGC has signed several
ecological agreements and adopted sustainable development as Goal 7 of its CMDGs. Cambodia points out the importance of trade for its private sector and the essential role of development assistance to assure its economic independence with regard to the objectives of the United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) and
the Monterrey Consensus of 2002. Highlighting the success of regional networks and transfer in resistance to the
economic crisis, Cambodia strongly supports the promotion of low-cost and appropriate technologies adjusted to local needs along with community involvement and consideration of local traditions and skills. Furthermore, referring
to its cooperation with the United Nation Development Programme and A/RES/62/190, Cambodia draws attention to
the necessity of developing sanitation and agricultural technologies as well as promoting information technology and
knowledge as a precondition for an effective and sustainable use of both nature and human resources. Cambodia is
dedicated to foster the efficient use of technologies with minimized negative environmental impacts; in this context
it supports consistent import strategies as well as financial support by development banks and research to accumulate
more information about negative environmental effects of imported second-hand goods. In accordance with the Bali
Strategic Plan for Technological Support and Capacity Building of the United Nations Environment Programme
(UNEP), the RGC recommends to establish an effective environmental development management system through
cooperation from the national up to the global level. In this context Cambodia as a signatory of the Kyoto Protocol
and the United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) endorses projects such as the Clean
Development Mechanism (CDM) or Joint Implementations to reduce emissions. The RGC calls upon Member States
to intensify these kinds of cooperation and transfers to facilitate development within a strategic framework and under
the involvement and coordination of several stakeholders.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
II.The Implementation of a Global Standard of Education
The Royal Government of Cambodia underlines, as stated in A/RES/63/175, the strong positive impact of education
to eradicate poverty and to assure sustainable development. In terms of achieving the Millennium Development
Goals by 2015, it strongly supports the Education for All Initiative (EFA) developed at the UNESCO World Education Forum in Dakar in 2000. Despite of some success reached by our country and the International Community
within the past decade to provide primary education, the RGC is aware of the unresolved challenges relating to the
access and quality of education at the different levels. According to the dimensions mentioned in the EFA Report
2010 as part of an inclusive education strategy, the RGC endorses the establishment of additional measures to promote accessibility and affordability as well as an adequate learning environment. Referring to A/RES/64/140, Cambodia recommends decentralization and involvement of local communities and parent associations into an efficient
school management as measures to overcome remaining socio-economic inequalities in schooling related to gender,
ethnicity or location. Therefore, Cambodia calls for cooperation among governments, international institutions such
as the World Bank, aid donors and civil actors. In this context the RGC refers to national initiatives such as “Seth
Koma” - Survival and Development of Children in Rural Cambodia”, which has been implemented by UNICEF in
cooperation with the RGC and international as well as local NGOs. With reference to its National Education Sector
Programme, Cambodia emphasizes the need to provide age-appropriate material and adequate trained teachers. Pursuant to the goals of the EFA Initiative and within the United Nations Literacy Decade 2003-2012, Cambodia urges
the Member States to also address other aspects, such as pre-primary education and adult literacy. It believes that
corresponding opportunities would be able to decrease and to attenuate the negative impacts of low survival rates
and high repetition and drop-out levels as well as the illiteracy of youth. Referring to A/RES/63/303, Cambodia is
conscious of the threat posed by the global economic crisis to developing countries; it calls upon Member States
both to fulfil pledges to close the EFA financing gap and to reform the Fast Track Initiative (FTI) to strive towards
adequate and balanced development aid in agreement with the Paris Declaration on Aid Effectiveness. In this regard
the RGC points to successful former national efforts such as offering scholarships for disadvantaged students to attend secondary education. Based on several other projects like the UN Decade of Education for Sustainable Development (UNDESD), or the United Nations Girls’ Education Initiative (UNGEI), the RGC reemphasizes the multidimensional positive effects of formal and non-formal education. In accordance with the Beijing Declaration and recent presentations of human rights experts, Cambodia views education as a catalyst to enhance human rights especially for woman as well as awareness of sustainable development and cultural diversity. Cambodia encourages all
member states to establish a broad multilateral framework and long-termed policy strategies by supporting governmental reforms and increasing investments.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
III.Implementing the Geneva Declaration on Armed Violence and Development
The Royal Government of Cambodia supports the idea of reducing armed violence recognizing that violent conflict
is an obstacle to development. Nonetheless, we believe the Geneva Declaration on Armed violence and Development does not reflect the situation of Cambodia and other developing countries. Implementing the Geneva Declaration might lead to a loss of national sovereignty and interference of external actors which could destabilize Cambodia’s economy and development. Cambodia has worked hard to reduce the number of small arms within the country
and has collected and destroyed more than 200.000 small arms in bilateral cooperation with other countries such as
European Union and Japan. Cambodia adopted as a ninth Cambodian Millennium Development Goal (CMDGs) the
demining of Cambodian territory and elimination of Explosive Remnants of War (ERWs). Today Cambodia is about
to achieve this CMDG and became a global leader in the demining sector, putting the country in the position to offer
help to other states affected by landmines such as Sudan. Cambodia believes that these examples are proving that bilateral agreements and actions, which guarantee national sovereignty, work better in developing countries. The Royal
Government of Cambodia underlines that sovereignty must be achieved prior to international declarations treating
countries the same way regardless of their differences. Cambodia urges that developing countries must be enabled to
solve problems without interference of too many external experts in order to guarantee a monopoly on the legitimate
use of physical force and a stable economy.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
Delegation from
Cambodia
Represented by the
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Position Paper for the Association of Southeast Asian Nations
The topics before the Committee are: East Asian Financial Cooperation and Integration; Assessing the Progress of
ASEAN Vision 2020 and Developing Adjusted Means to its Achievement; and Solutions to Security Issues and Continuing Territorial Disputes in the South China Sea.
I.East Asian Financial Cooperation and Integration
Cambodia reiterates the importance of the Declaration on the ASEAN Economic Community Blueprint and the creation and integration thereof into ASEAN by 2015. The Kingdom of Cambodia lays great emphasis on integrating
ASEAN into the global economy and considers the AEC to be to the key to achieving this, whilst using the ASEAN
Free-Trade Area (AFTA) as a foundation for it. Cambodia urges the other ASEAN late-comers Vietnam, Laos and
Myanmar to meet the AFTA obligations in regards to tariff reductions and fully comply with them, within the shortest time frame possible, to further promote the free flow of goods within ASEAN through the AEC. The Kingdom of
Cambodia supports plans for the ASEAN Comprehensive Investment Area (ACIA) to create a free flow of investment within ASEAN and stresses the need for the full realization of ACIA for CLMV countries sooner than 2015.
The Government of Cambodia particularly supports the enhancement of transparency and opening all industries up
for investment, with exclusions to be phased out according to strict schedules. Furthermore, Cambodia would like to
highlight the importance of a free-trade agreement with the European Union and as a result urge the other member
states to consider reopening debate about suspending Myanmar or discussing new proposals for economic sanctions
against Myanmar for failing to adequately promote human rights and democracy within its borders. Cambodia endorses plans for a regional currency and proposes a G3 basket consisting of the USD, the Euro, the Yen and all of the
East Asian currencies to create a fully transactional currency for our region.
II.Assessing the Progress of ASEAN Vision 2020 and Developing Adjusted Means to its Achievement
Cambodia draws attention to the importance of the full implementation of the ASEAN Vision 2020 for the Development of the whole Southeast Asian region. The Delegation believes that the ASEAN Vision 2020 provides an essential fundament for social, economic and cultural development as well as for peace and security in the Member States.
In this process the Hanoi Plan of Action has a key role by setting strategies to achieve the aims of the ASEAN Vision
2020. Though the implementation of the Hanoi Plan of Action has been mostly successful there are some important
parts of ASEAN Vision 2020 on which the Member States have to concentrate more on. In this context Cambodia reaffirms the targets of the Initiative for ASEAN Integration (IAI) Strategic Framework and IAI Work Plan 2 stressing
the importance of the economic integration of Cambodia, Laos, Myanmar and Vietnam (CLMV). The Government
of Cambodia calls upon Member States to keep on implementing the goals of the IAI Work Plan 2 by 2015. One of
the most significant actions is to develop indicators to be able to measure the effects the IAI Work Plan 2 has on
CLMR. Cambodia believes that narrowing the development gap between the ASEAN Member States belongs to the
most important tasks on the way to the fully implementation of ASEAN Vision 2020.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
III.Solutions to Security Issues and Continuing Territorial Disputes in the South China Sea
Cambodia is committed to cooperate in regard to the competing territorial claims over the South China Sea. The
South China Sea is one of the world’s largest sea trade routes and its rich natural resources cause disputes about the
ownership between the ASEAN Member States and China and Taiwan. The Government of Cambodia strongly believes that there are insufficient documents and solutions in regard to these continuing disputes. And since the United
Nations Convention on the Law of the Sea (UNCLOS) was not able to solve these disputes about ownership in the
South China Sea, Cambodia emphasizes the need to oblige the Declaration on Conduct of Parties and China from
2002 to provide a basic foundation of understanding and to guarantee peace and security between the Member
States. However the Kingdom stresses the need to reopen dialog on the matter and calls upon China, Taiwan, Vietnam, Malaysia and the Philippines to demilitarize their respective island in the South China Sea for show of good
will and as a basis for a solution beneficial to all parties.
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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4. Position Papers
Delegation from
Cambodia
Represented by the
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Position Paper for the Commission on the Status of Women
The topics before the Commission on the Status of Women are: Women’s Equal Participation in Conflict Prevention,
Management and Conflict Resolution and in Post-conflict Peacebuilding; Women's Role in Capacity Building within
Civil Society Movements; Fifteen Year Review and Appraisal of the Implementation of the Beijing Declaration and
Platform for Action.
I.Women's Role in Capacity Building within Civil Society Movements
The Kingdom of Cambodia endorses the enlargement of capacity building within civil society movements. According to the Agreed Conclusions on Financing Gender Equality and the Empowerment of Women (2008) strong and active civil society movements lead to a stabile and peaceful society as well as sustainable development, if women are
included.
The Kingdom of Cambodia acknowledges that in many societies women are excluded from governmental and political decision making processes. This discrimination forces women to seek alternative forms of participation, mostly
within civil society movements. The Kingdom of Cambodia therefore supports the CSW-desire of empowering
women in decision-making processes. On this account, Cambodia calls upon all Member States to help women to
improve their skills within capacity building. The Cambodian delegation emphasizes the important supportive role
of developed countries in providing LDCs, not only with financial aid, but furthermore with specific knowledge to
achieve this goal. Especially women need a better access to education, social services, media and information technology to strengthen their role in capacity building. Through effective training women should learn how networking,
fundraising, campaigning and the use of modern media can be deployed for the purposes of non-governmental organizations and civil society. The Kingdom of Cambodia believes that in the long run women should be enabled to
become top leader, networker and role models for the following generations. The Agenda 21 notices the importance
of capacity building for the implementation of the UNMDG and the processes called for in A/RES/55/2. A/RES/55/2
clearly marks the reduction of poverty, hunger and diseases through gender equality and the empowerment of
women. The Cambodian delegation therefore encourages all Member States to take all action necessary for ensuring
the implementation of these goals.
The Kingdom of Cambodia further reminds that a peaceful and stable state needs to involve all its members. Thus
women and men should take part in decision-making processes. Strengthening capacity building within civil society
movements means empowering women and promoting gender equality.
The Kingdom of Cambodia will continue to make all necessary efforts to achieve gender equality on every political
level and is willing to use granted aid for this purpose.
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4. Position Papers
II.Women’s Equal Participation in Conflict Prevention, Management and Conflict Resolution and in
Post-conflict Peacebuilding
The Kingdom of Cambodia emphasizes the importance of equal participation of women in conflict prevention, management as well as in conflict resolution and in post-conflict peacebuilding. Cambodia fully supports the aims and
processes called for in S/RES/1325 (2000) and calls upon all Member States to undertake further action to ensure a
full and accelerated implementation. Keeping its genocidal history in mind, the Kingdom of Cambodia reminds the
Member States, that the importance of women in conflict management and peacebuilding can simply not be ignored.
Furthermore, the Kingdom of Cambodia urges all Member States to act in accordance with S/RES/1820 (2008) and
condemns the systematic practice of rape in conflict situations. Referring to the Agreed Conclusions on Women’s
equal participation in conflict prevention, management and conflict resolution and in post-conflict peace-building
(2004) the Cambodian delegation wants to highlight the indispensable participation of women during the development of sustainable and durable peace. In addition, Cambodia underlines the essential role of women during the
process of ensuring growth and progress in economy and society. Therefore, Cambodia pledges to support the equal
participation of women in all stages of conflict management and peacebuilding in every possible way.
III.Fifteen Year Review and Appraisal of the Implementation of the Beijing Declaration
and Platform for Action
The Kingdom of Cambodia is dedicated to the full implementation of the Beijing Declaration and Platform
for Action. Though the many efforts which have been made to improve women’s human rights and gender
equality, Cambodia believes that the international community is still far away from achieving its goals.
Cambodia has taken some important measures to reduce disparity between women and men and already
achieved remarkable success in the range of equal access to education. Nevertheless, Cambodia emphasizes the need for support from the international community to obtain sustained results in all matters of
gender equality. The Kingdom of Cambodia stresses the need to improve women’s access to health services. Referring to E/ESCAP/BPA/2009/2, Cambodia expresses its concern about the increasing number of
HIV-infected women as well as the high maternal mortality rates, especially in South-Asia. Therefore the
delegation of Cambodia calls upon all members to increase their efforts in eliminating these grievances,
which are also marked by the MDGs. As a member of the ESCAP, the Kingdom of Cambodia fully supports the Bangkok Declaration of Beijing +15. The Kingdom of Cambodia urges all Member States to undertake full and effective action for the implementation of the Beijing Declaration and Platform for Action,
recognizing that gender equality is also a goal of the United Nations Millennium Declaration. To assure an
effective realization of the Beijing Declaration and Platform for Action, Cambodia calls on the developed
countries to assume the fundamental responsibility of supporting the LDCs in their pursuit of gender equality. The Kingdom of Cambodia is committed to the outcome of the Fourth World Conference on Women
and will continue to ensure its implementation within the realms of its possibilities.
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5. Auszeichnungen
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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"Honorable Mention"
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6. Pressespiegel
Der Albrecht, November 2009
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6. Pressespiegel
SHZ, 12. Januar 2010
NMUN 2010 - The Kingdom of Cambodia
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6. Pressespiegel
Kieler Nachrichten, 25. Februar 2010
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6. Pressespiegel
Kieler Nachrichten, 14. Mai 2010
Kieler Erfolg am Big Apple
Studenten der Christian-Albrechts-Universität für Verhandlungsgeschick beim Planspiel in New York ausgezeichnet
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