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Unt e rn e h m e n Kostenmanagement Systematische und kontinuierliche Steuerung Mit dem KostenManager steht Kreditinstituten ein Instrument zur Verfügung, mit dem sie ihren gesamten Kostenblock transparent machen, ihren Standort bestimmen und ganz konkrete Umsetzungsmaßnahmen planen und überwachen können. Die Volksbank Bad Saulgau hat den großen Nutzen des KostenManagers erkannt und die Einführung konsequent angepackt. Die bisherigen Ergebnisse sind viel versprechend und bestätigen die Entscheidung für den KostenManager. Karl-Heinz Birzer, Sprecher des Vorstands der Volksbank Bad Saulgau Die Erwartungen voll erfüllt! Ein gutes Betriebsergebnis zu erreichen, wird zunehmend schwieriger: Rückläufige Zinsmargen, eine flache Zinsstrukturkurve, Risiken im Kredit- oder aktuell im Wertpapiergeschäft, kostenlose Kontoführung – die Liste der Grausamkeiten ließe sich noch verlängern. Um ein zufrieden stellendes Ergebnis zu erzielen, wird nach wie vor in erster Linie eine Steigerung (oder zumindest ein Halten) der Erträge angestrebt. Dies aber ist nicht immer im erforderlichen Umfang möglich. Daher muss der Blick auch auf den Zähler der Cost-Income-Ratio gehen: die Betriebskosten. Eine zielgerichtete und konsequente Kostensteuerung unterstützt nachhaltig die Bemühungen auf der Ertragsseite. Kostenma nagement allein wird sicher nicht über die Zukunftsfähigkeit einer Bank entscheiden. Aber ohne effiziente Kostenstrukturen kann niemand dauerhaft erfolgreich sein. Kostenmanagement ist mehr als Kosten senken. Sparen um jeden Preis kann sogar sehr negative Auswirkungen auf das Ergebnis der Bank haben. Es geht vielmehr darum, Ressourcen (= Kosten) sinnvoll und Gewinn bringend einzusetzen. Dabei müssen alle 18 Aspekte berücksichtigt werden: neben den Kosten vor allem die Erträge, aber auch Risikosituation, Sicherheitslevel, Konkurrenzsituation, Strukturen und Produktivitäten. Für die Steuerung von Erträgen und Risiken haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken mit VR-Control schon seit Jahren ein mächtiges Instrument. Für den Kostenbereich fehlte bislang eine entsprechende Unterstützung. Mit dem KostenManager wird diese Lücke nun geschlossen. Erfahrungen in Bad Saulgau Die Präsentation von Leistungsumfang und Nutzen des KostenManagers hat Vorstand und Fachbereiche der Volksbank Bad Saulgau überzeugt. Dieses Instrument ergänzt die Gesamtbanksteuerung um einen wesentlichen Baustein. Folgerichtig war daher die Entscheidung, den KostenManager zeitnah und konsequent im Haus einzuführen. Die Volksbank Bad Saulgau entschied sich dafür, noch Ende 2007 die Daten für das Jahr 2006 zu erfassen. Damit wollte sie sicherstellen, dass für die anstehende Erhebung des Jahres 2007 eine hohe Datenqualität und ein optimaler Projektablauf gewährleistet „Mit dem KostenManager haben wir ein Instrument, mit dem wir unsere Kosten transparent machen und konkrete Ansatzpunkte für Verbesserungen erkennen können. Schon der Probelauf mit den Zahlen von 2006 hat eine hohe Datenqualität und beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Vieles, was die Analyse ergeben hat, haben wir schon gewusst, geahnt oder vermutet – nun haben wir die Sicherheit, dass dem wirklich so ist. Aber manche Ergebnisse waren auch überraschend für uns. Mit der Auswertung der Zahlen von 2007 können wir nun schnell und schlagkräftig an die Umsetzung gehen – damit der Erkenntnisgewinn auch zu einer tatsächlichen Kostensenkung führt!“ sind. Außerdem stehen damit schon Daten für eine Zeitreihenbetrachtung zur Verfügung. Die Erhebung Der Erhebung der Datenbasis kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Denn nur, wenn die Daten sauber und vergleichbar erhoben werden, lassen sich verlässliche Analysen ableiten und daraus resultierende Projekte umsetBanken+Partner 6 I 08 zen. Der im KostenManager genutzte Datenpool enthält neben den Bilanzzahlen auch Mitarbeiterdaten, Kundenund Kontendaten, Sachkontensalden, bereichsspezifische Werte sowie Daten zum Technikeinsatz. Auch die Kosten der Rechenzentrale fließen mit ein. Zur Sicherstellung der Datenqualität und Vergleichbarkeit wurde die Erhebung vor Ort in der Bank komplett durchgesprochen. Jedes Erhebungsfeld ist genau definiert und die Datenquelle eindeutig angegeben. Neben der manuellen Erhebung wurde ein Großteil der notwendigen Daten über Schnittstellen automatisiert in den KostenManager übernommen (GenoBankBilanz, ReMa-Daten, Verbandsmeldungen). Dadurch wurde der Erhebungsaufwand spürbar verringert. Die Analyse Nach Erfassung der Basisdaten wurden alle Eingaben auf ihre Plausibilität geprüft. Neben Erfahrungswerten unterstützt der KostenManager die Validierung der Daten mit Prüfkennzahlen und Auswertungs-Tools. Unplausible Daten und gravierende Abweichungen wurden von der Bank nochmals überprüft und bei Bedarf angepasst. Um praxisgerechte und umsetzbare Ergebnisse zu erzielen, wird die Analysesystematik des KostenManagers auf die jeweilige Bank zugeschnitten. Es werden zutreffende Vergleichsgruppen, Bemessungsgrößen und Benchmarks festgelegt. Die Volksbank Bad Saulgau definierte folgende Einstellungen: u als Vergleichsgruppe alle Banken mit mindestens 15 Bankstellen – eine weitere Einschränkung hinsichtlich Bilanzsumme, Kundenvolumen oder Rechenzentrale erfolgte nicht, u als Bemessungsgröße das Gesamtkundenvolumen – Alternativen wären Bilanzsumme, Kundenanzahl oder der Bruttoertrag gewesen, u als Benchmark das obere Quartil – denkbar wären auch Top-10-Prozent, Median oder weitere Zielgrößen. Banken+Partner 6 I 08 Aus diesen Vorgaben errechnete der KostenManager den Kennzahlen-Pool. Aus der Vielzahl der Kennzahlen und Ansatzpunkte wurden nun die Bereiche herausgearbeitet, bei denen Potenzial vorhanden ist, und übersichtlich im Management-Cockpit zusammengefasst. Mittels der Standort-Analyse wurde ein Stärken-Schwächen-Profil ermittelt, das im Sinne eines Management report einen kompakten Überblick über die (Kosten-)Situation der Bank gibt. Die anschließende Besprechung mit dem KostenManager-Team gab einerseits Einblick in die Analysetechnik und Vorgehensweise bei der Auswertung, andererseits diente sie auch als Qualitätssicherung. Denn im Rahmen der Ergebnisbesprechung werden in der Regel noch einige Unstimmigkeiten entdeckt und die Daten korrigiert. Auf der Basis der Vorbesprechung wird die Standort-Analyse dem Vorstand vorgestellt und die wesentlichen Ergebnisse aus der Detailanalyse werden besprochen. Mit dem Management-Cockpit wird gleichzeitig ein beschlussreifer Arbeitsplan für alle aus der Analyse abgeleiteten Projekte vorgelegt. Die Umsetzung Nach dem Grundsatzbeschluss durch den Vorstand beginnt die Umsetzungsphase. Im ersten Schritt werden der Führungsebene die wesentlichen Ergebnisse präsentiert. Die Detailergebnisse werden mit den verantwortlichen Bereichsleitern besprochen und – sofern der jeweilige Bereich im Management-Cockpit vertreten ist – die konkreten Ziele und Umsetzungsmaßnahmen erarbeitet und festgelegt. Die Ergebnisse aus den Bereichsleitergesprächen fließen in eine Entscheidungsvorlage für den Vorstand ein. Das bereits beschlossene ManagementCockpit wird nun noch modifiziert und mit konkreten Umsetzungsmaßnahmen (mit Terminen und Verantwortlichkeiten) versehen. Mit deren Verabschiedung starten die Umsetzungsprojekte. Wichtig ist dabei, die Umsetzung auch zu begleiten. Der Fortgang der Umsetzungsprojekte sollte vierteljährlich überprüft werden. Auch dabei wird die Bank durch das ManagementCockpit des KostenManagers unterstützt. Monika van Beek, Manfred Kless Das Leistungspaket KostenManager Der Kern des KostenManagers ist ein Benchmarking auf höchstem Niveau. Wobei die Daten wirklich vergleichbar sind und damit realistische, umsetzbare Aussagen abgeleitet werden können. Die Analyse ist an der Philosophie der Balanced Scorecard orientiert: mit der Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven (die reine Kostensicht allein ist zu wenig) und die Konzentration auf die wesentlichen Erfolgsfaktoren. Der KostenManager wurde 2002 von der gfb gemeinsam mit 15 Genossenschaftsbanken entwickelt. Dabei zeigte sich, dass zur Sicherstellung der Datenqualität und der Vergleichbarkeit eine persönliche Begleitung unabdingbar ist. Die Bank erhält neben der Software auch die individuelle Unterstützung: von der detaillierten Beratung bei der Erhebung über die Plausibilitätsprüfung bis hin zu individueller Analyse der Ergebnisse und Umsetzungsvorschlägen. Der KostenManager wird mittlerweile von über 90 Genossenschaftsbanken eingesetzt. Mit dem Badischen Genossenschaftsverband besteht seit 2005 eine sehr erfolgreiche Kooperation. Im Verbandsgebiet setzen bereits mehr als die Hälfte der Banken ab 200 Millionen Euro Bilanzsumme den KostenManager ein. Seit Ende 2007 besteht auch mit dem GENO-Verband Stuttgart eine Kooperationsvereinbarung. /g/f/b/ Gesellschaft für Bankorganisation Tel.: 0721 / 943360 www.gfb-orga.de 19