Energiepässe 2006 - IP
Transcription
Energiepässe 2006 - IP
Energiepässe 2006 Erste Erfahrungen aus Sicht der Immobilienwirtschaft Dr.-Ing. Frank Pinsler, Allianz Immobilien GmbH © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 1 Energieausweise 2006 Energieausweise 2006 Neue Transparenz in der Energieeffizienz von Bestandsgebäuden ? © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 2 Energieausweise 2006 Inhalt 1. Vorbemerkungen 2. Pilotprojekt Rhein – Main 3. Erfahrungen bei der Energieausweiserstellung 4. Zusammenfassung und Ausblick © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 3 Energieausweise 2006 Vorbemerkungen Allianz Immobilien: Daten und Fakten zum betreuten Bestand1) Verkehrswerte: rd. 15,3 Mrd. € Rohertrag p.a.: rd. 1.039 Mio. € Flächenvolumen: rd. 6,8 Mio. m² Wirtschaftseinheiten: rd. 1.100 2 Anzahl Mieteinheiten : rd. 32.500 Stand: Zahlen 2005 1 inklusive GWF (Inland) und DresdnerGrund-Fonds der DEGI, exklusive Vivico und BEV 2 Mieteinheiten ohne Parkplätze und Stellplätze © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 4 Energieausweise 2006 Vorbemerkungen Objektaufteilung nach Nutzungsarten Allianz Gesellschaften Laden 12 % Mischnutzung 10 % Büro 65 % Wohnen 11 % Sondernutzung 2 % Basis: Verkehrswerte 2005 © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 5 Energieausweise 2006 Vorbemerkungen Notwendigkeit und Projektinitiation Umsetzung der EU-Richtlinie „Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“ 2002 / 91 / EG in nationales Recht Internes Pilotprojekt mit Wohnungsbestand (Umsetzung Feldversuch dena) Teilnahme am Pilotprojekt Energiepass Rhein – Main vorläufige rechtliche und normative Umgebung (DIN V 18599 , EnEV 2006) Abgleich der zu erwartenden Anforderungen mit betreutem Bestand © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 6 Energieausweise 2006 Pilotprojekt Rhein - Main Ziele Erstellung von Energieausweisen für bestehende Nichtwohngebäude Verifizierung auf Basis der zu erwartenden Grundlagen - Praktische Umsetzbarkeit der Anforderungen - Anwenderfreundlichkeit und Verständlichkeit für Zielgruppe - Kostenrahmen - Auswirkungen Ergänzung zum offiziellen Feldversuch der dena für Nichtwohngebäude Hoher Anteil an privaten Immobilieninvestoren © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 7 Energieausweise 2006 Pilotprojekt Rhein – Main Gebäude Bürogebäude Frankfurter Westend Baujahr 1966 Mononutzung Büro Tiefgarage Gebäudehülle unmodernisiert Heizungszentrale in 90er Jahren modernisiert Kühlung in Teilbereichen 3.923 m² NGF © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 8 Energieausweise 2006 Pilotprojekt Rhein – Main Gebäude Bürohochhaus Baujahr 1972 Gebäudehülle in 80er Jahren modernisiert TGA vollständig in 90er Jahren modernisiert Vollklimatisiert Weitgehend Mononutzung Büro - Nebenflächen Casino, Laden Große Tiefgarage mit Unterkellerung Vorplatz 44.932 m² NGF © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 9 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Notwendige Objektunterlagen Grundrisse aller Geschosse, Schnitte, Ansichten Baubeschreibung mit Werten (U-Werte, g-Werte etc.) TGA - Baubeschreibung / -dokumentation Anlagenschema Kälte, Lüftung, Heizung, Trinkwassererwärmung, Elektro Grundrisse mit Lüftungsleitungen /-kanälen Aufstellung Beleuchtungskörper (je Raum) Anschlusswerte Wärme / Gas, Strom Flächenaufstellung nach DIN 277 o.ä. (je Raum) Mietflächenaufstellung (Mieterstruktur, Nutzung etc.) Belegungspläne Vollständige Bestandsunterlagen unabdingbar © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 10 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Zentrale Probleme der Erstellung des Bedarfsausweises Hoch komplexes und damit aufwändiges Verfahren - Aufwändige Zonierung - Hochgradige Detaillierung Hoher individueller Einfluss des Ausstellers schwere Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse Ergebnisgenauigkeit nicht bestimmbar - Hohe Genauigkeit bei untergeordneten Bereichen (z.B. Warmwasser) - Weit gehende Annahmen bei zentralen Teilen möglich (z.B. Lüftung, Gebäudehülle) Angestrebte Endverbrauchertransparenz fraglich © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 11 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Zonenbildung © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 12 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Aussteller Erstellung durch verschiedene externe Architektur- bzw. Ingenieurbüros Erfahrungen der Aussteller bei der Passerstellung vorhanden (denaFeldversuch Wohngebäude) hoher zeitlicher Aufwand des Ausstellers durch - Hohe Komplexität des Verfahrens - Hohen Aufwand für Bestandsaufnahme und Verifizierung - Einarbeitungsaufwand und Software als β-Version Pauschalierte Verträge werden sich durchsetzen Kenntnisse in allen betroffenen Bereichen (Dach und Fach, TGA) unabdingbar Qualifizierte Aussteller bei Bedarfspässen unerlässlich © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 13 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Ergebnisse der einzelnen Objekte 336 kWh / (m²•a) Referenzwert: 160 kWh/ (m²•a) © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 221 kWh / (m²•a) Referenzwert: 240 kWh / (m²•a) 14 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Einfluss Tiefgarage ohne Tiefgarage als „konditionierte Fläche“ mit Tiefgarage als „konditionierte Fläche“ © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 15 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Vergleich zwischen Bedarf und Verbrauch Verbrauch aus Nebenkostenabrechnung Abweichung gemessener Verbrauch von ermitteltem Endenergiebedarf 50% 40% Erhebliche Diskrepanz zwischen Bedarf und Verbrauch ersichtlich 30% 20% 10% ng Kü hl un g W -20% Lü ftu -10% e 0% är m Potentiellen Energiepassempfängern kaum vermittelbar -30% -40% -50% © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 16 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Mieterspezifische Abweichungen Wärmeverbrauch Abweichungen Wärmeverbrauch vom Mittelwert zwischen Mieteinheiten 67% 70% 60% 52 -115 kWh / (m²*a) 50% 40% 30% 20% 10% 10% 9% 7% 8% 0% -10% -8% -5% -10% -10% -20% -24% -30% Messwerte statische Heizung Ablesung Mietbereich © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 17 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Mieterspezifische Abweichungen Kälteverbrauch Abweichungen Kälteverbrauch vom Mittelwert zwischen Mieteinheiten 40% 20% 21% 17% 14% 12% 6% 4% 0% -20% -14% -22% -40% -44% -60% 9 bis 52 kWh / (m²*a) -80% -79% Messwerte aus Ablesung Nachkühlgeräte im Mietbereich ( ca. 80 % des Gesamtkühlverbrauches ) © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 18 Energieausweise 2006 Erfahrungen bei der Energiepasserstellung Vergleich Verbrauch und Bedarf Verbräuche abhängig von - individuellem Nutzerverhalten - Lage des Mietbereiches Schwankungsbreite Nutzer nicht größer als statistischer Unterschied zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis einzuschätzen Nutzer wird sich im Bedarfsausweis mit vergleichbarer Qualität wieder finden wie im Verbrauchsausweis Vermittlungs- und Verständnisproblematik für die Zielgruppe des Energieausweises © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 19 Energieausweise 2006 Zusammenfassung Erstellung von Energieausweisen als Bedarfsausweise derzeit aufwändiges, hochkomplexes und damit kostenintensives Verfahren Aussagefähigkeit eingeschränkt oder geringe bzw. undefinierte Genauigkeit Nicht beeinflussbare Randbedingungen im Bestand beeinflussen Ergebnis Ermittlung des Verbrauchsausweises nur bedingt möglich Vermittlungsschwierigkeiten an semiprofessionelle Nutzer vorprogrammiert © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 20 Energieausweise 2006 Energieausweise 2006 Neue Transparenz in der Energieeffizienz von Bestandsgebäuden ? © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 21 Energieausweise 2006 Ausblick Vereinfachung notwendig Zeitliche Entzerrung der Verpflichtung notwendig Differenzierte Definition der Wirtschaftlichkeit notwendig Erhöhung Transparenz und Verständlichkeit notwendig Erst dann kann der Energieausweis seinen Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele leisten © Copyright Allianz Immobilien GmbH Frankfurt / M., 19. Juni 2006 22 Energieausweise 2006 Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit.