I N F O R M A T I O N E N - dgg-ev

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I N F O R M A T I O N E N - dgg-ev
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I N F O R M A T I O N E N
ZUR SEXUALPÄDAGOGIK UND SEXUALERZIEHUNG!
DEUTSCHE GESELLSCHAFT
World
Association
for
FÜR
GESCHLECHTSERZIEHUNG
Sexual
Health
E.V.
(WAS)
37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 3/4 2014 www.sexualerziehung.org ISSN 1865-4703
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44!!..!!SSeexxuuaallppääddaaggooggiisscchh!!rreelleevvaannttee!!PPrreessssee!!!!!!…!!Fortsetzung!der!DGG=Info!1/2!2014 !
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Woolllltteenn!! w
wiirr!! ddaass!! w
wiirrkklliicchh!! w
wiisssseenn?? Ein! Buch,! großflächig! in! Die$ Welt,$
1.12.2014,! beworben! mit! einem! Bild! aus! einem! reißerischen! Film,! informiert! im!
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Sexreports!wohl!endgültig!vorüber.!Und!genau!deshalb!wirkt!„Sex!im!Kopf"!so!leer!
mit!seinem!nicht!enden!wollenden!Potpourri!aus!Lecken,!Spritzen,!Blasen,!Hoden!
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einleitenden! Kapiteln! kulturhistorisch! und! sexualpsychologisch! auseinandergeC
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schreibt!Airen.
EEnnttsscchhlloosssseenn!!ggeeggeenn!!M
Miissssbbrraauucchh
SoBl 15.12.13/4 Der!Missbrauch!Minderjähriger!durch!manche!Priester!
und!andere!vermeintliche!„Vertrauenspersonen"!hat!der!Kirche!enorm!geschadet!und!ihre!Glaubwürdigkeit!nachC
haltig!erschüttert—!nicht!nur!in!Deutschland,!sondern!auch!in!etlichen!anderen!Ländern.!Der!Skandal!taucht!zwar!
nicht!mehr!in!den!ganz!großen!Schlagzeilen!auf,!ist!aber!weder!vergeben!noch!vergessen.!Was!hier!und!da!allerC
dings!nicht!mehr!präsent!ist:!Schon!Papst!Benedikt!XVI.!ist!gegen!den!Missbrauch!und!seine!Auswüchse!entschieC
den!vorgegangen,!teilweise!auch!gegen!den!erbitterten!Widerstand!mancher!Kurienkreise.!!
!
FFrreeiiw
wiilllliiggeess!!O
Ouuttiinngg! wünscht!sich!Jürgen!Domian,!54,!bisexueller!
Aus dem Inhalt
Seite
Moderator.!Man!sollte!mutig!in!die!Öffentlichkeit!gehen,!sagte!DomiC
Irrtümer
und
Änderungen
vorbehalten.
an! der! Deutschen! Presseagentur.! "Es! wird! Zeit,! dass! sie! den! Mund!
aufmachen!"!Nur!dann!könne!Bisexualität!selbstverständlich!werden!
1. Hin-Blick und Vorwort
1
..! Bisher! würden! Menschen! in! Heterosexuelle! und! Homosexuelle!
2. DGG-Nachrichten
10
eingeteilt,!so!Domian.!"Die!Vielfalt!in!der!Mitte,!die!es!real!gibt,!wird!
3. Fachliteratur für Sie gelesen
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aber!nicht!wahrgenommen!und!nicht!akzeptiert."!Quelle:!SZ!25.09.13!
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An! dieser! Stelle! sei! „unserem“!
Presseorgan! einmal! herzlich! gedankt! für! die! Kooperationsbereitschaft.! Wir!
dürfen! „sauber! zitiert“! im! üblichen! Umfang! für! wissenschaftliche! Zwecke,!
insbesondere!sog.!„Ausrisse“!kostenfrei!übernehmen.!!
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Die DGG-Informationen sind satzungsgemäßes Mitgliedsorgan. Diese Zusammenstellung mit der üblichen Zitation von Beleg-Stellen zur didaktischen und methodischen Verwendung im Unterricht oder bei der sexualpädagogischen Elternarbeit für die Mitglieder und
Fördere der DGG und daran Interessierte hat rein informativen Charakter und sieht sich in
Übereinstimmung mit dem UrhG, Teil 1, Abschn. 6.
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DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
Fortsetzung von Nr. 1/2 2014
4. Sexpäd relevante Presse
5. Vermischtes aus aller Welt
6. Fächerübergreifende Praxis
7. DGG/ASF Sexpäd Forschung
8. Aktuelles
9. Vor 25 Jahren
10. Unterhaltsames
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Zur Jahrestagung 2015
HEARING zur wissenschaftlich begründete Sexual-Bildung. Ideenbörse!
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N
Naacchh!! ttööddlliicchheem
m!! SSeexxssppiieell!! ffrreeii Schwede nicht schuld an Tod einer Deutschen UMEÄ/BAD KISSINGEN
(bjk) Der 32-jährige Bekannte der vergangenen Oktober im schwedischen Umeä nach Sadomaso-Sex umgekommenen
Studentin aus dem Landkreis Bad Kissingen ist wieder auf freiem Fuß. Im März wurde er wegen Körperverletzung von
einem schwedischen Gericht zu zehn Monaten Haft verurteilt. Der Verurteilte, der stets seine Unschuld beteuert hatte,
wie auch die Staatsanwaltschaft, die ihm besonders schwere Körperverletzung vorwarf, legten jedoch Berufung gegen
das Urteil ein. Das Berufungsgericht teilte die Auffassung der ersten Instanz und entschied nun, die Strafe des 32Jährigen von zehn auf vier Monate zu verringern. Da die 28-jährige Deutsche freiwillig bei dem SM-Spiel mitgemacht
habe, sei sie auch zu einem gewissen Grad mit der angewendeten Gewalt einverstanden gewesen, befand das Gericht.
Angelastet wurden dem Angeklagten vor allem ein Teil der mindestens 123 Stockschläge, die sie erhalten haben soll.
Eine besondere Grausamkeit sah das Gericht nicht. Da der Schwede seine Haftzeit schon in Untersuchungshaft abgesessen hatte, wurde er in die Freiheit entlassen. Das Gericht der ersten Instanz hatte bereits befunden, dass der 32-Jährige
nicht für den Tod seiner deutschen Bekannten verantwortlich gemacht werden konnte. Die zeitweise geknebelte Frau
war an Atemnot gestorben. Da bei beiden aber auch Drogen im Spiel waren, hätten auch diese ursächlich für ihren Tod
sein können, so das Gericht im März. MP 30.9.13, 9
VVeerrggeew
waallttiigguunngg!!eerrllooggeenn??!!SSttaaaattssaannw
waalltt!!ffoorrddeerrtt!!H
Haafftt!!!! Darmstadt - Wegen schwerer Freiheitsberaubung soll
die 48-jährige Lehrerin Heidi K. nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Darmstadt zu einer Freiheltsstrafe von sieben Jahren und sechs
Monaten verurteilt werden. Die Verteidigung forderte, die Angeklagte freizusprechen. HeidiK. wird beschuldigt, im September 2001
ihren Kollegen Horst Arnold zu Unrecht derVergewaltigung bezichtigt zu haben. Arnold, der immer seine Unschuld beteuert hatte,
war deshalb 2002 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden und hatte die Strafe restlos verbüßt. In einem Wiederaufnahmeverfahren wurde er ZOll freigesprochen. "Wir bedauern, was Horst Arnold im Namen des Volkes angetan wurde", sagte Staatsanwalt
Andreas Kondziela zu Beginn seines Plädoyers. "Er hätte niemals verurteilt werden dürfen." Die Hauptverhandlung habe ergeben,
dass Heidi K. sowohl im privaten wie im dienstlichen Bereich über Jahre hinweg Lügengeschichten erzählt und auch gegenüber
Gericht und Polizei unwahre Angaben gemacht habe, sagte Kondziela. "Ich würde sie nicht einmal nach der Uhrzeit fragen." Ihre
Angaben über die angebliche Vergewaltigung seien "unplausibel, widersprüchlich und zum Teil nachweislich unwahr". Der Ablauf,
den Heidi K. geschildert habe, sei auch "anatomisch unmöglich". Verteidiger Torsten Rock warf der Staatsanwaltschaft vor, sie habe
die Persönlichkeit des angeblich fälschlich beschuldigten Horst Arnold völlig außer Acht gelassen. Dieser sei Alkoholiker gewesen
und habe nachweislich falsche Angaben ge-. macht. "Es gibt keinen Grund, Horst Arnold mehr zu glauben als meiner Mandantin" ,
sagte Rock. Man bewege sich im Bereich von Spekulationen; deshalb müsse der Grundsatz "Im Zweifel für die Angeklagte" gelten.
HH SZ 26.9.2013 !!
!!
PPrroossttiittuuttiioonn!!!! SZ 29.9.203/30
Es soll angeblich irgendwann vor ganz langer Zeit für manchenjungen Mann zum Erwachsenwerden dazu gehört haben, was IGabriel Garcia Marquez in seiner Autobiografie "Leben, um davon zu erzählen" beschreibt: Den ersten
Sex mit einer Prostitu - ierten zu verbringen (FOTO: OPA). Der junge Gabriel geht nicht mit diesem Vorsatz ins Bordell, er solldort
eigentlich nur für den Vater Schulden eintreiben, als er eine der Frauen durch eine halb geöffnete Tür beim Schlafen beobachtet. Sie
wacht auf und ruft ihn zu sich, er erlebt einen "köstlichen Schauer". Danach fragt er sich, wie er in den Ferien wohl noch möglichst
oft die'zwei Pesos auftreiben kann, um die Prostituierte zu bezahlen. Zumindest erinnert sich Garcia Märquez so an diesen Tag. Wer
es heute wagt, sich in dieser heiklen Angelegenheit in seinem Bekanntenkreis umzuhören, weiß: Da bezahlt natürlich kei- . ner für
Sex. Was nicht sein kann, glaubt man einer Studie, die die Frauenzeitschrift Brigitte vor einiger Zeit in Auftrag gegeben hat. Demnach hatten 88 Prozent der deutschen Männer bereits mindestens ein Mal in ihrem Leben Sex mit einer Prostituierten. 88 Prozent!
Wer da noch nicht schockiert ist, muss die Studie nur zu Ende lesen: 47 Prozent der Männer bezahlten sogar ein Mal im Monat für
Sex, so die Untersuchung. Klingt unglaublich, deckt sich aber mit dieser Zahl: Die Gewerkschaft Verdi schätzt, dass bis zu 1,2 Millionen Männer täglich zu Prostituierten gehen. Andere Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland in dem Gewerbe jedes Jahr
mehr als sechs Milliarden Euro verdient werden. !!
D
Diiee!!LLeebbeennssllüüggee!!sscchhw
wuulleerr!!PPrriieesstteerr!! Klaus Mertes ist Jesuit - und Aufklärer. Früher war das ein Gegensatz. Jesuiten
wurden eher dann engagiert, wenn die Kirche etuias zu verbergen hatte. In der HerderKorrespondenz 8/2013 schreibt Mertes unter
dem Titel "Schwule Lobby" über Klerus und Homosexualität. Unter anderem kritisiert er die Priesterausbildung. "Viele homosexuelle Männer fühlen sich gerade deswegen - bewusst oder unbewusst - vorn Priestertum angezogen, weil ihnen das Schweigen über
ihre eigene Sexualität sogar entgegenkommt; weil sie ihre sexuellen Empfindungen mit einem tiefen Schuldgefühl verbinden und
deswegen Zölibat als eine Lebensform erstreben, in der sie die konstruktive, bewusste Auseinandersetzung mit ihrer Sexualität
vermeiden können. ( ... ) Solche Kandidaten werden sich den Zugang zum rettenden Hafen Zölibat nicht durch offene Worte zuhauen. Andere homosexuelle Kandidaten wissen um sich und lügen, wenn sie vor der Priesterweihe nach ihrer sexuellen Orientierung befragt werden, da sie damit rechnen müssen, dass sie sich mit dem Aussprechen der Wahrheit selbst ausschließen; sie
leben dann für den Rest ihres Priester-Daseins mit dem lähmenden Gefühl, sich die Priesterweihe erschlichen zu haben. ( ... )
Der Begriff der ,schwulen Lobby' stammt aus dem Arsenal der homophoben Kampfsprache." sz 7.8.13, 13
GGeelleennkk!!uunndd!!LLiibbiiddoo!! Wer sich der Lust hingibt, lebt mit künstlicher Hüfte gefährlich. Für einzementierte Ersatzgelenke stellt
die körperliche Liebe eine bisher ignorierte Bedrohung dar. Schweizer Orthopäden haben sich des Problems prothesengerechter
Stellungen mit akademisch genau angenommen: Ein Paar probierte im Labor zwölf gängige Positionen beobachtet von den Forschern. Aber lassen sich die Ergebnisse (Reiter- und Missionarsstellung: für beide ungefährlich. Doggy Style: riskant, besonders für
sie) in die Realität übertragen? Sind elf Stellungswechsel nicht eher unrealistisch? Ärzte empfehlen jedenfalls dreimonatige Abstinenz nach der OP. Danach, so könnte man denken, liebt es sich mit kumulierter Libido und neuer Beweglichkeit besonders stürmisch. Und nun, dank Forscherdrang, auch risikoarm. HAB Quelle: DZ, 241013, 37
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
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SScchhw
waacchheess!!AApphhrrooddiissiiaakkuum
m
Gericht verbietet Hersteller irreführende Werbung für homöopathisches Potenzmitlel
"Sex sells" - diese Redewendung aus der Werbung gilt gerade auch für die Pharmabranche. Eine kleine Firma aus einem Münchner
Vorort hat mit der Werbung für ihre Lust-Tropfen den Mund aber wohl ein bissehen voll genommen. Das glauben jedenfalls' Richter
am Landgericht München I: Sie haben die GmbH nun verurteilt, bei ihren Werbeversprechen zur Behandlung von Erektionsstörungen und sexueller Unlust bei Frauen deutlich zurückzuiudern. Damiana, wissenschaftlich Turnera diffusa genannt, ist eine Pflanze
aus der FamiHe der Safranmalven: Vom südlichenNordamerika bis nach Argentinien wird diesem pflaumig behaarten Strauch eine
luststeigernde Wirkung zugeschriebenen. Aus dem Wirkstoff dieser Pflanze hat die Münchner Firma ein homöopathisches Arzneimittel gefertigt, das die Durchblutungim Unterleib anregen soll. Offiziell zugelassen ist sie unter anderem als Anwendung für "sexuelle Schwäche". Der Verband sozialer Wettbewerb hat nun die Werbung der Münchner ins Visier genommen. Da sei unter anderem
die Rede davon, dass dieses Arzneimittel die Durchblutung im Unterleib steigere und damit eine verbesserte Erregbarkeit der Geschlechtsorgane gewährleiste: Männlichkeit werde "gesteigert" und die sexuelle Lust bei Frauen "aktiviert". Vage Aussagen sind
erlaubt, nicht aber konkrete Versprechungen - Die Wettbewerbshüter klagten vor Gericht, dass es keine gesicherten Erkenntnisse
über die Wirksamkeit dieser Pflanze gebe: "Homöopathischer Arzneimittel weisen zudem generell keine messbare Wirksamkeit auf."
Der Verband beantragte, dass der Firma eine Vielzahl von Werbeaussagen verboten werden. Die Münchner wehrten sich:
.Erektionsstörungen und sexuelle Unlust sind klassische, um nicht zu sagen typische Symptome sexueller Schwäche." Sie legten
dazu das Gutachten einer Apothekerin vor, die als Fachjournalistin arbeitet. Im übrigen wurde den Richtern erklärt: "Die Konkurrenz
wirbt doch auch entsprechend." Die 11. Kammer für Handelssachen gab sich damit aber nicht zufrieden. Das Gericht sagte, dass die
Zulassung "sexuelle Schwäche" ein sehr diffuser Begriff sei - für die sehr konkreten Erscheinungen "Erektionsstörungen" und "sexuelle Unlust" gelte diese Zulassung daher nicht. Folglich seien die Werbeaussagen "irreführend". Die Wirksamkeithomöopathischer
Mittel sei allgemein ebenso wissenschaftlich umstritten wie die Wirksamkeit der
Turnera diffusa im Speziellen. In dem der Kammer vorgelegte Privatgutachten
bemängelten die Richter, dass es keine Auseinandersetzungen mit wissenschaftlichen Gegenstimmen gebe - zumal klinische Studien nicht existieren. Einige
andere Werbeaussagen ließ das Gericht jedoch durchgehen; sie seien vage und
unspezifiziert und damit nicht irreführend - Kunden würden schon verstehen,
dass hier konkrete Wirkungen nicht versprochen werden. Gegen das Urteil (Az.:
11 HK 06540/13) kann die Fjrma noch Rechtsmittel einlegen. EKKEHARD MÜLLERJENTSCH
sz 27.9.13
SSeexx==VViiddeeoo!! vveerrttrreeiibbtt!! FFaam
miilliiee!! aauuss!! W
Wüürrzzbbuurrgg!! 14-Jährige verzweifelt – Mitschülerinnen stellten intime
!
!
Aufnahmen ins Internet! ! WÜRZBURG Rufmord 2.0, Cybermobbing, das Internet als virtueller
Pranger. Die oft jugendlichen Täter stellen Sex-Videos, die meist ohne Zustimmung der Gefilmten
entstanden, ins Internet, wo jeder sie weiter verbreiten kann.!!==!! Seit fast zwei Jahren kommt Lisa* nicht zur
Ruhe. Immer wenn ein Fremder sie interessiert anschaut, wenn Mitschüler tuscheln, wenn im Bus junge Leute laut
lachen, hält sie die Luft an. „Ich denke dann stets, sie haben es gesehen“, sagt Lisa. „Es“ ist ein Video. Entstanden vor
knapp zwei Jahren, als Lisa 14 ist. Ein schüchterner, pummeliger Teenie mit guten Noten. Ein Mädchen, das Pianistin
werden will, sich nicht schminkt und nie „Germanys next Topmodel“ im Fernsehen anschaut. Eine Außenseiterin, in
ihrer Klasse. Lisa steht auf dem Schulhof, als Celina* sie anspricht. „Komm am Freitag zu mir“, sagt die Mitschülerin,
„wir machen Party“. Celina ist angesehen in der 8 a. Lisa freut sich über die Einladung. Ihre Eltern sind erleichtert, dass
die 14-Jährige endlich Anschluss gefunden zu haben scheint. „Meine Mama fuhr mich so- gar zu Celinas Wohnung“,
erinnert sich Lisa. Vier Mädels sind dort. Es gibt Red Bull mit Wodka. Die anderen ermuntern Lisa zum Trinken. Irgendwann ziehen alle ihre T-Shirts und BHs aus, tanzen, küssen und berühren sich. Lisa macht mit, lässt sich in den
Vordergrund schubsen. Sie will dazugehören. Und sie ist betrunken. Anders als die anderen achtet sie nicht da- rauf,
dass ihre langen Haare ihr Gesicht verdecken. Celina filmt das Treiben. Es ist ein abgekartetes Spiel. Nach zwei StunDGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
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den ruft Celina bei Lisas Eltern an. „Holen Sie ihre Tochter ab“, sagt sie zu Lisas Vater, „die hat mein Zimmer vollgekotzt.“ Während die 14-Jährige daheim ihren Rausch ausschläft, kursiert das Video schon in einem Video-Portal. Lisa
steht im Mittelpunkt, als Einzige ist sie identifizierbar. Die anderen Mädchen erkennt man nicht. Als Lisa montags zur
Schule geht, wird der Gang über den Pausenhof zum Spießrutenlauf. Mitschüler lachen, machen obszöne Gesten, anzügliche Bemerkungen. Zunächst weiß Lisa nicht, warum. Als das Video abends auf ihrem Handy landet, ist es bereits
verlinkt, in Gruppen geteilt, in Blogs und Foren gepostet. Und es hat schon fast 1000 Clicks. Lisa bricht weinend zusammen. Die Eltern ahnen nichts. Nach dem Besäufnis haben sie ihrer Tochter ins Gewissen geredet, ihr für vier Wochen die geliebten Klavierstunden gestrichen. „Es schien ihr egal zu sein“, sagt die Mutter. Lisa kriegt jetzt ständig
vulgäre Mails und SMS. In der Schule zeigt man mit Fingern auf sie. Sie wird verschlossen, kränkelt, isst wenig. Fragen
die Eltern, was los ist, geht sie in ihr Zimmer. „Wir dachten, das sei die Pubertät“, sagt der Vater. Nach drei Monaten
vertraut das Mädel sich einer Freundin der Mutter an. Vater und Mutter sind überfordert mit dem, was da passiert ist.
Sie sind „alte Eltern“, Mitte 50, kultivierte Schöngeister, konsumkritische Anhänger der Öko-Bewegung, die nicht mal
ein Handy besitzen. Mit dem Internet haben sie beruflich nichts zu tun, privat hat es sie nie interessiert. Lisa musste
kämpfen, bis sie mit 14 ein Smartphone bekam. Der Vater redet mit Celinas Mutter. Sie hält den Film für einen „blöden
Scherz“, sagt, dass Lisa „sich nicht so anstellen“ soll. Wenigstens verspricht sie, das Video zu löschen. Der Vater atmet
auf, denkt, dass „die Sache damit aus der Welt“ ist. Ein Freund klärt ihn auf, dass es kein Radiergummi fürs Internet
gibt. Dass das Video, sobald es auf fremden Websites landet, kaum noch zu eliminieren ist. Dass es jederzeit auf PornoPlattformen auftauchen kann. „Ich musste kapieren, dass das World Wide Web nichts aus seinen Klauen lässt“, sagt der
Vater. Lisa hat jetzt Untergewicht, Depressionen, Schlafstörungen, Selbstmordgedanken. Die Eltern bringen sie in eine
Klinik. „Sie war froh, von Würzburg weg zu kommen“, sagt die Mutter. Mit Lisas Lehrern spricht sie nicht. „Lisa wollte das nicht“, sagen die Eltern, „und wir respektieren das“. Sie haben auch nicht die Polizei eingeschaltet. „So was widerspricht unserer Überzeugung.“ Hätten Polizei oder Staatsanwaltschaft von dem Video erfahren, sie hätten was getan.
Erst kürzlich standen in Würzburg zwei 15-Jährige „wegen Verletzung höchst persönlicher Lebensbereiche“ vor dem
Jugendrichter. Die Mädchen wollten sich an einem Kumpel rächen. Die eine versprach dem Jungen Oralsex und lockte
ihn zu sich nach Hause. Die andere versteckte sich im Schrank und filmte die beiden. Das Video stellten die Schülerinnen ins Internet. Anders als Lisa hat der Junge die Sache offenbar unbeschadet überstanden. Das Verfahren gegen die
Mädchen wurde eingestellt. Aber sie müssen 24 Stunden soziale Hilfs- dienste leisten und einen langen Aufsatz über
den „Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzwerken“ schreiben. Außerdem, und das ist für sie wohl das Schlimmste,
kassierte der Richter für vier Wochen ihre Smartphones. Als Lisa in der Klinik ist, beschließen die Eltern, Würzburg zu
verlassen. „Es war nicht mehr zum Aushalten“, sagen sie, „die Mitschüler gaben keine Ruhe, das Video holte Lisa immer wieder ein“. Die Familie verkauft ihr Haus, lässt Freunde und den 83-jährigen Opa zurück, zieht nach Norddeutschland. „Als Freiberufler kann man das ja machen“, sagt die Mutter und lächelt gequält. Heute ist Lisa fast 16.
Ihre stationäre Therapie ist beendet, die ambulante dauert an. Alle Kontakte nach Würzburg hat sie abgebrochen. Sie
hat eine neue Handynummer, neue E-Mail-Adressen, neue Profile in den sozialen Netzwerken. Da, wo sie jetzt ist,
gefällt es Lisa. Vor ein paar Wochen hat sie den Hund bekommen, den sie sich schon so lange gewünscht hat. Sie mag
die neue Schule, hat eine Freundin gefunden, spielt wieder Klavier. Und sie hat den blonden Pferdeschwanz abschneiden
und –sich
die Haare
dunkelbraun
lassen. „Damit ich anders aussehe als im Video.“ Der Film ist ständig in
14-Jährige
verzweifelt
Mitschülerinnen
stellten
intime Aufnahmenfärben
ins Internet
Lisas Kopf. Immer, wenn ein Fremder sie interessiert anschaut. Wenn Mitschüler tuscheln. Wenn im Bus junge Leute lachen. „Ich hoffe so sehr, dass
das Video nie mehr auftaucht“, sagt sie, „aber ich weiß, dass es mich jederzeit einholen kann.“ GISELA SCHMIDT, MP, 131113, 9
FRANKEN
Mittwoch, 13. November 2013
WUES - Seite 9
Sex-Video vertreibt Familie aus Würzburg
...................................................................
on unserem Redaktionsmitglied
GISELA SCHMIDT
...................................................................
Rufmord 2.0, Cyberng, das Internet als virtueller
r. Die oft jugendlichen Täter
Sex-Videos, die meist ohne
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ten kann.
fast zwei Jahren kommt Lisa*
zur Ruhe. Immer wenn ein
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es gesehen“, sagt Lisa.
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zwei Jahren, als Lisa 14 ist. Ein
terner, pummeliger Teenie
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in werden will, sich nicht
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steht auf dem Schulhof, als
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Mädels sind dort. Es gibt Red
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acht mit, lässt sich in den Vornd schubsen. Sie will dazugeUnd sie ist betrunken. Anders
anderen achtet sie nicht daass ihre langen Haare ihr Geverdecken. Celina filmt das
n. Es ist ein abgekartetes Spiel.
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in Zimmer vollgekotzt.“ Wähdie 14-Jährige daheim ihren
ausschläft, kursiert das Video
in einem Video-Portal. Lisa
m Mittelpunkt, als Einzige ist
ntifizierbar. Die anderen Mädrkennt man nicht.
Lisa montags zur Schule geht,
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pießrutenlauf. Mitschüler lamachen obszöne Gesten, anhe Bemerkungen. Zunächst
isa nicht, warum. Als das Viends auf ihrem Handy landet,
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Eltern ahnen nichts. Nach
esäufnis haben sie ihrer TochGewissen geredet, ihr für vier
n die geliebten Klavierstunstrichen. „Es schien ihr egal zu
sagt die Mutter.
kriegt jetzt ständig vulgäre
und SMS. In der Schule zeigt
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•
Vater des 14-jährigen Cybermobbing-Opfers Lisa
Über Gefahren - Eine Gesellschaftskritik - HHaabbeenn!!wwiirr!!eeiinnee!!AAlltteerrss==
ggrreennzzee!!üübbeerrsscchhrriitttteenn!!—
—!!ooddeerr!!BBrraavvoo!!,,,!!eeiinnee!!
GGeesscchhm
maacckkssggrreennzzee??!! Wir haben neulich die
Bravo gekauft: Schock! Sie hat sich total verändert! Allein die Titel-Schlagzeile: "Justin Bieber:
Tödliche Sex-Sucht! Schock! Hat er sich bei einer Porno-Bitch angesteckt?" Der Artikel
steht gleich am Anfang des Hefts, dort, wo früher immer die rührenden Storys von misshandelten Pferden oder getöteten Pelztieren standen! Schon die Überschrift macht uns fertig:
„Ich
musste kapieren,
"Muss
erdasssterben? Abgemagert! Verheult! Am Ende! Bringt ihn seine Sex-Sucht um?" Der
das World Wide Web nichts
aus
seinen Klauen hat
lässt.“ es in sich! "Beim Feiern
Artikel
Ersparnismacht Justin fast immer irgendwelche Bitches im Club
klar, nimmt sie mit auf sein Hotelzimmer – legt sie dort flach. Seine Sex-Sucht treibt ihn
sogar in den Puff." Die Bildunterschriften: krass! "Nur noch am Rumvögeln – egal mit wem!", "Notgeiler Bieber", "Alk
und Drogen machen ihn kaputt!" Und Bravo warnt: Aids ist gefährlich! "Jedes Jahr sterben Millionen Menschen daran."
In Brasilien, wo Justin neulich im Puff war, sind laut Bravo 460.000 Menschen HIV-positiv! Das Dr.-Sommer-Team:
"Schützen kann man sich davor nur mit Kondomen." Aber: "Denkt Jus immer an Kondome? Sicher ist das nicht! Was,
Mobbing in der Schule: Die Opfer – wie hier auf dem Symbolbild – sind völlig machtlos, wenn diffamierende Videos von ihnen im Internet verbreitet werden.
FOTO: THINKSTOCK
man mit Fingern auf sie. Sie wird verschlossen, kränkelt, isst wenig. Fragen die Eltern, was los ist, geht sie in
ihr Zimmer. „Wir dachten, das sei
die Pubertät“, sagt der Vater. Nach
drei Monaten vertraut das Mädel
sich einer Freundin der Mutter an.
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Vater des 14-jährigen
Cybermobbing-Opfers Lisa
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Vater und Mutter sind überfordert
mit dem, was da passiert ist. Sie sind
„alte Eltern“, Mitte 50, kultivierte
Schöngeister, konsumkritische Anhänger der Öko-Bewegung, die nicht
mal ein Handy besitzen. Mit dem
Internet haben sie beruflich nichts
zu tun, privat hat es sie nie interessiert. Lisa musste kämpfen, bis sie
mit 14 ein Smartphone bekam.
Der Vater redet mit Celinas Mutter. Sie hält den Film für einen „blöden Scherz“, sagt, dass Lisa „sich
nicht so anstellen“ soll. Wenigstens
verspricht sie, das Video zu löschen.
Der Vater atmet auf, denkt, dass „die
Sache damit aus der Welt“ ist. Ein
Freund klärt ihn auf, dass es kein Radiergummi fürs Internet gibt. Dass
das Video, sobald es auf fremden
Websites landet, kaum noch zu eliminieren ist. Dass es jederzeit auf
Porno-Plattformen
auftauchen
kann. „Ich musste kapieren, dass das
World Wide Web nichts aus seinen
Klauen lässt“, sagt der Vater.
Lisa hat jetzt Untergewicht, Depressionen, Schlafstörungen, Selbstmordgedanken. Die Eltern bringen
sie in eine Klinik. „Sie war froh, von
Würzburg weg zu kommen“, sagt die
Mutter. Mit Lisas Lehrern spricht sie
nicht. „Lisa wollte das nicht“, sagen
die Eltern, „und wir respektieren
das“. Sie haben auch nicht die Polizei eingeschaltet. „So was widerspricht unserer Überzeugung.“
Hätten Polizei oder Staatsanwaltschaft von dem Video erfahren, sie
hätten was getan. Erst kürzlich standen in Würzburg zwei 15-Jährige
„wegen Verletzung höchst persönlicher Lebensbereiche“ vor dem Jugendrichter. Die Mädchen wollten
sich an einem Kumpel rächen. Die
eine versprach dem Jungen Oralsex
und lockte ihn zu sich nach Hause.
Die andere versteckte sich im
Schrank und filmte die beiden. Das
Video stellten die Schülerinnen ins
Internet. Anders als Lisa hat der Junge die Sache offenbar unbeschadet
* Die Namen der Betroffenen wurden
von der Redaktion geändert
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DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
htige Lehrerin wegen Überfällen in Bischofsheim und Thüringen verurteilt
Ein
ll in Bischofsheim (Lkr. Rhön-
Die Namen der Betroffenen wurden von der Redaktion geändert
„Ich musste kapieren, dass das World Wide Web nichts aus seinen Klauen lässt.“
ach Raub Kinder vom Sport abgeholt
OFSHEIM/GERA (MaS)
überstanden. Das Verfahren gegen
die Mädchen wurde eingestellt. Aber
sie müssen 24 Stunden soziale Hilfsdienste leisten und einen langen
Aufsatz über den „Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzwerken“
schreiben. Außerdem, und das ist für
sie wohl das Schlimmste, kassierte
der Richter für vier Wochen ihre
Smartphones.
Als Lisa in der Klinik ist, beschließen die Eltern, Würzburg zu verlassen. „Es war nicht mehr zum Aushalten“, sagen sie, „die Mitschüler gaben keine Ruhe, das Video holte Lisa
immer wieder ein“. Die Familie verkauft ihr Haus, lässt Freunde und
den 83-jährigen Opa zurück, zieht
nach Norddeutschland. „Als Freiberufler kann man das ja machen“,
sagt die Mutter und lächelt gequält.
Heute ist Lisa fast 16. Ihre stationäre Therapie ist beendet, die ambulante dauert an. Alle Kontakte nach
Würzburg hat sie abgebrochen. Sie
hat eine neue Handynummer, neue
E-Mail-Adressen, neue Profile in den
sozialen Netzwerken.
Da, wo sie jetzt ist, gefällt es Lisa.
Vor ein paar Wochen hat sie den
Hund bekommen, den sie sich schon
so lange gewünscht hat. Sie mag die
neue Schule, hat eine Freundin gefunden, spielt wieder Klavier. Und
sie hat den blonden Pferdeschwanz
abschneiden und sich die Haare
dunkelbraun färben lassen. „Damit
ich anders aussehe als im Video.“
Der Film ist ständig in Lisas Kopf.
Immer, wenn ein Fremder sie interessiert anschaut. Wenn Mitschüler tuscheln. Wenn im Bus junge Leute lachen. „Ich hoffe so sehr, dass das Video nie mehr auftaucht“, sagt sie,
„aber ich weiß, dass es mich jederzeit
einholen kann.“
die Nase gehalten: „Ich will große
Scheine, sonst erschieße ich dich.“
zufolge hatte sie nach der Wende
den falschen Freunden vertraut und
Abb. zeigt Sonderausstattung
30x Fiat 500 Tageszulassungen
Deutsche Ausführung mit voller Werksgarantie
(aus November 2013 – Cabrio bzw. Limousine)
36
wenn Biebs mal an ein Girl gerät, das bereits infiziert ist?! Kein Wunder, dass sich die Eltern Mega-Sorgen machen!"
Was ist mit der Bravo los??! Bringt ihre Boulevard-Sucht sie um? Sie hat in diese Story alles reingepackt, was früher
sanft übers Heft verteilt war! Liebe, Sex & Zärtlichkeit! Stars! Die entsetzliche Geschichte über ein putziges Tierchen
in Gefahr! Die harte Drogen-sind-gefährlich-Story! Wir decken auf: Die Bieber-Story ist im Grunde die Bravo-Story!
Die Bravo ist der Star unter den Jugendzeitschriften – aber sie ist in Gefahr! Hier unsere exklusive Story: "Bravo: Tödliche Boulevard-Sucht! Schock! Hat sie sich bei InStyle und Bild angesteckt? Heimliches Drama! Die Auflage sinkt –
muss sie sterben? Notgeile Zeitschrift: Seit sich immer mehr Leser von ihr trennen, nimmt sie alles mit, was geht! Eine
gefährliche Einstellung. Kein Wunder, dass wir Leser uns Mega-Sorgen machen! Boulevard-Sucht ist bis heute nicht
heilbar. Jedes Jahr sterben auch in Deutschland viele Zeitschriften daran. Die Bravo setzt ihr Leben aufs Spiel! Das Dr.Sommer-Team: ›Davor schützen kann man sich nur mit Selbstachtung.‹ " Aber ob die Bravo immer daran denkt, wenn
sie auf Leser-Abschlepp-Tour ist? Die 57-Jährige hat’s echt übertrieben. Bravo, komm runter von deinem Sex-, Alkund Drogen-Trip – bevor es zu spät ist ...Von Anna Kemper 13, 27.12.1013DZ Magazin
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ULLEE$ Fachvorträge UND DAS IST
AUCH GUT SO! Das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gewinnt auch in der Schule zunehmend an Bedeutung. Aber Schule ist nach wie vor nicht rei von Stereotypen, Vorurteilen und Ausgrenzungen. Wissen über die Lebenswelten von „lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen" (LSBTI*) werden kaum vermittelt. Die
Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin lud deshalb am 22. Oktober zur Diskussion mit Fachvorträgen und sogenannten Praxischecks von Schule, Ausbildung und außerschulischer Bildungsarbeit ein. Mit dabei waren unter anderem Conny Kempe-Schälike, die die Initiative „Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt" der Senatsverwaltung für Bildung,
Jugend und Wissenschaft koordiniert, und Tom Schreiber, queer-politischer Sprecher der SPD-Fraktion Berlin. Die
Veranstaltung brachte es auf den Punkt: Zahlreiche Veränderungen sind notwendig, damit Schule tatsächlich langfristig
zu einem Ort gelebter Vielfalt ohne Ausgrenzung und Diskriminierung wird. Zum Beispiel gebe es zahlreiche Möglichkeit en, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Unterricht zu thematisieren, aber nur wenige Lehrkräfte würden diese
auch nutzen. Diskutiert wurde auch, inwieweit sich LS-BTI-Lehrkräfte outen und als Vorbilder agieren sollten. Hintergrund der Veranstaltung ist die vom Berliner Abgeordnetenhaus 2009 beschlossene Initiative „Selbstbestimmung Akzeptanz sexueller Vielfalt", deren Fortführung zeitglich zur Diskussion stand. 3 / 2 0 1 3 INFO FES R
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FFAAM
MIILLIIEEN
N!!!! Kurz notiert Eingetragene Lebenspartnerschaften mit Kindern wurden in den vergangenen Jahren rechtlich sukzessive bessergestellt, bis heute ist jedoch ihre Gleichstellung mit Ehepaaren nicht erreicht. Familie ist da, wo
Kinder sind, unabhängig vom Familienstand und der sexuellen Identität der Eltern, lautete daher das Motto des Regenbogenfamilienseminars, das Anfang November zum 5. Mal in Kooperation mit dem Lesben- und Schwulenverband in
Deutschland (LSVD) stattfand. 3 / 2 0 1 3 INFO FES
FFEEEELL!!GGO
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D!!!!EEiinnee!!AAnnlleeiittuunngg!!zzuum
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Woohhllffüühhlleenn!!ffüürr!!M
Määddcchheenn In!einfacher!Sprache,!schnörkellos!
illustriert!und!ohne!Tabu,!C!hilfreich!!http://profamilia-hamburg.de/fb_profa/fb_Files/feel_good_broschuere.pdf
EMPFEHLUNG der DGG eV für die kostenfreie Beilage der ZEIT: - unabhängige Publikation des
inpact media Verlages Berlin www.inpactmedia.com F
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Behandlung Leserbrief an die Redaktion: Die Sexualpädagogen müssen immer auf dem
neuesten Stand sein. Sie haben als Lehrkräfte in den Schulen den gesetzlichen Auftrag zum Unterricht Sexualerziehung in allen Klassen aller Jahrgangsstufen aller Schularten in allen Bundesländern. Leider mangelt es an der im
Gesetz geforderten Lehrerfortbildung seit der Einführung im Jahre 1978. Seit einigen Jahren gilt die Forderung nach
verbindlichem Unterricht zur umfassenden Gesundheitserziehung in der EU, ausdrücklich Sexual Health im Sinne der
WHO eingeschlossen. Veröffentlichungen wie die "Frauengesundheit" des media Verlages als Beilage der Zeit sind als
unabhängige Publikation eine willkommene Informationsquelle für die schulischen Lehrkräfte und die außerschulischen
Fachkräfte von beratenden Institutionen sowie den im Unterricht gern gesehenen Medizinern. Hilfreich, weil Information,
Argumente und Illustration digital per App präsent sein können. Insoweit sehe ich die kostenfreie Zeitschrift mit ihrem
vielseitigen aktuellen Themenangebot als zielführende Bereicherung des fächerübergreifenden Aufklärungsunterrichts:
Wissen schützt! Weiter so! Linus Dietz, Vorsitzender der DGG eV
Zum Thema schulisch verpflichtende Sexual-Aufklärung besteht auch in Bayern großer Handlungsbedarf, weil die seit
1967 bundesweit gesetzlich verpflichtende Sexualerziehung in der Schule in den öffentlichen Medien mit Extrembeispielen aus der Unterrichtspraxis konterkariert wird. Dabei spielt die Verquickung der Arbeit mit Lobbyisten aus der außerschulischen Aufklärungsarbeit mit den je ganz anders in Verantwortung stehenden Lehrkräften in staatlichen Schulen eine große Rolle. Im Moment formiert sich eine
FFrroonntt!! ggeeggeenn!! eeiinnee!! SSeexxuuaalliissaattiioonn von Kindern
durch neo-emanzipatorische Aufklärung (Menschen-Kinder-Recht auf Sexualität) in der Schule und durch sog. Sexualpädagogen von außerhalb aus anderweitig an Aufklärung interessierten Gruppen, die gerne (sic LOBBY) den schwierigen Auftrag zur
Sexual-Bildung der Lehrkräfte in den Schulen übernehmen wollen. Die Forderung "Vielfalt der Sexualitäten" (!!) in die Schulen
zu drücken, birgt das hohe Risiko unverantwortbarer Frühsexualisation. Das ist etwas anderes als sachgerechte notwendige
Aufklärung zu altersangemessenen unausweichlichen Lebensfragen. Der BLLV mahnt in diesem Falle die vom Gesetzgeber in
den geltenden Richtlinien geforderte Aus-, Fort- und Weiterbildung an. Ohne diese fach- und sachgerechte Vorbereitung vom
Lehrerstudium an, ist die breite Verunsicherung der Lehrkräfte nicht verwunderlich. Die Kooperation der Schulen mit außerschulischen "Fach"-Kräften als "Experten" ist verbindlich zu regeln. Der BLLV setzt auf den Vorteil von medizinischem Expertenwissen. Hier besteht Handlungsbedarf durch Kostenübernahme für sonstiges Fach-Personal.
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
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Die lähmende Verunsicherung bei der Sexual-Bildung in Schulen muss aufhören. Das Kultusministerium steht in der Pflicht zusammen mit der KMK.
Zitat: Die Rechtsvorschriften im Gestz zur Änderung des Bay. Gesetzes über das Erziehungsund Unterrichtswesens wurden mit Wirkung vom 15.2. 2002 (GVBl S. 32) geändert: „§ 1.3. Art. 48 Abs. 2 erhält folgende
Fassung: (2) Familien- und Sexualerziehung richtet sich nach den in der Verfassung, insbesondere in Art. 118 Abs. 2,
Art. 131 sowie Art. 135 Satz 2 festgelegten Wertentscheidungen und Bildungszielen unter Wahrung der Toleranz für
unterschiedliche Wertvorstellungen.“ ... gez. Dr. Stoiber, Bay. Ministerpräsident ... die Bay. Richtlinien fordern am Ende:
ZITAT: 7. Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung - Damit die Schule ihren gesetzlichen Auftrag in der Familienund Sexualerziehung erfüllen kann, sind in die Ausbildung und Vorbereitung für die verschiedenen Lehrämter sowie in
die Lehrerfortbildung entsprechende fach- und erziehungswissenschaftliche, didaktische und unterrichtsmethodische
Themenbereiche aufzunehmen. BLLV 12 2014 !!!!!!M
Meehhrr!!R
Raauum
m!!ffüürr!!SSeexxuuaallkkuunnddeeuunntteerrrriicchhtt!!aann!!SScchhuulleenn!!!
Bedarf nach professioneller Aufklärung steigt / BLLV-Präsident Klaus Wenzel mahnt Reformen in der Lehrerbildung und mehr
Möglichkeiten für externe Beratung an Sexualkunde spielt im Unterricht kaum eine Rolle. „Weil umfassende und offene Aufklärung an den Schulen rar ist, werden Heranwachsende mit ihren Problemen oft allein gelassen. Der Bedarf nach professioneller
Aufklärung, die weit über die rein körperlichen Abläufe hinausgeht, steigt aber“, erklärte der Präsident des BLLV, Klaus Wenzel,
heute in München. Kinder und Jugendliche verbringen Stunden im Internet und werden dabei auch mit pornografischen Bildern
konfrontiert. Hier werden oftmals extreme Rollenklischees transportiert und Gewaltdarstellungen erotisch verpackt. Pornografie
führt bei Kindern zu Überforderung, Verstörung, Ekel. Zudem besteht die Gefahr, dass dargestellte Rollenbilder adaptiert und
nachgeahmt werden. „Junge Menschen brauchen Orientierung und Hilfestellung, einen Raum für Gespräche.“ So ein Raum
könne und müsse in den Schulen angeboten werden. „Natürlich können Schulen nicht alle Probleme lösen. Sie können auch
nur bedingt eingreifen - sie sollten aber bestmöglich vorbereitet sein. Eine große Rolle kommt der Lehrerbildung zu. „Weil hier
Sexualpädagogik eine eher untergeordnete Rolle spielt, muss die Lehrerbildung entsprechend reformiert werden. Vor allem
aber brauchen Schulen Möglichkeiten, sich bei Bedarf externe Berater zu holen.“ Seit Mai 2010 ist dies aber nicht mehr so
einfach. Laut Anweisung aus dem Sozialministerium dürfen Grundschulen keinen von externen Experten wie Pro Familia oder
Donum Vitae durchgeführten Sexualkundeunterricht anbieten. Das Argument: Sexualpädagogik sei Sache der Lehrkräfte und
außerdem im Lehrplan fest verankert. Die Gelder für den Mehraufwand an den Beratungsstellen wurden gestrichen. Viele Pädagogen, aber auch die Beratungsstellen kritisierten dieses Vorgehen heftig. „Sie wissen, dass sich Heranwachsende wohler
fühlen, wenn sie Möglichkeiten haben, mit Personen über das heikle Thema zu sprechen, denen sie nicht täglich im Unterricht
begegnen“, erklärte Wenzel. Grundschulen hätten nicht zuletzt auch deshalb gerne auf externe Berater zurückgegriffen. Generell fühlten sich viele Lehrkräfte mit dem Thema überfordert. „Sie haben das Gefühl, für alle Probleme verantwortlich zu sein und
alles in der Schule lösen zu müssen. Das kann nicht sein und kann auch nicht funktionieren.“ Natürlich müsse in der Lehrerbildung angesetzt werden, um junge Lehrkräfte wesentlich intensiver auf die schwierige Problematik vorzubereiten - das allein
reiche aber nicht aus, stellte Wenzel klar. Er forderte das Sozialministerium auf, die damalige Entscheidung noch einmal kritisch
zu überdenken. „Schulen, die sich externe Unterstützung holen wollten, sollten dies auch tun dürfen. Die nötigen Gelder hierfür
müssen wieder bereit gestellt werden.“ Außerdem bräuchten alle Lehrkräfte deutlich bessere Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung. Aufklärung sei in Zeiten sexueller Übergriffe auf Kinder und einer extrem sexualisierten Gesellschaft wichtiger denn
je. „Pornografie ist im Internet für jeden einfach und leicht zugänglich. Das bedeutet, Kinder und Jugendliche sind den Einflüssen schutzlos ausgeliefert“, kritisierte Wenzel. Das sei der eigentliche Skandal. „Die Gesellschaft kümmert sich wenig darum
und konfrontiert Kinder rücksichtslos mit brutalsten Formen von Sexualität. Weil viele Eltern nicht wissen, wo sich ihre Kinder im
Internet aufhalten und was sie konsumieren, werden Heranwachsende mit den Eindrücken und Bildern allein gelassen.“ Nötig
sei ein aufklärendes Lernen, das genau auf diesen Sachverhalt eingeht und sich nicht nur auf die rein körperlichen Abläufe
konzentriert. Sexualität müsse umfassender begriffen werden. „Kinder und Jugendliche müssen vor allem wissen, dass pornografische Bilder nicht die Realität abbilden und nicht die Norm darstellen. Sie müssen von Erwachsenen hören, dass diese
Bilder in aller Regel Mädchen und Frauen erniedrigen, unterwerfen und, dass dies falsch ist.“ Vielfach kooperieren Mittel,- Realschulen und Gymnasien bereits mit Einrichtungen wie z.B. Pro Familia. Externe Experten kommen in die Schule und klären auf.
„Solche Formen von Aufklärung sind sehr sinnvoll, deshalb müssen sie weiter vorangetrieben und fest etabliert werden - an
allen bayerischen Schulen, dazu müssen auch wieder die Grundschulen gehören“, sagte Wenzel. !BLLV BaySch 2 2014, s 4
!!
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Hoom
moosseexxuuaalliittäätt!!iim
m!!LLeehhrrppllaann!!eeiinnggeebbeetttteett!! Munchen (dpallby) - Die bayerische Staatsregierung hat keine Plane,
das Thema Homosexualitat in der Schule an-ders zu behandeln als bislang. Das Thema sei bereits laut bisherigem
Lehrplan „einge-bettet in die Werteerziehung", sagte Bay-erns Kultusminister Ludwig Spaenle. „Es ist Bayern em n
wichtiges Anliegen, die Vielfalt an Lebenswirklichkeiten der Menschen auch im Unterricht und in Schulbuchern abzubilden", hieß es in einer Mitteilung. Das sei auch in den Lehrplänen aller Schularten verankert. Die grün-rote
Landesregierung in Baden-Wurttemberg will das Thema Homosexualitat im Unterricht ausführlicher behandeln.!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
IInnzzeessttvveerrbboott!! !! hat Kardinal Marx mit Nachdruck unter Beibehaltung des Strafrechts gefordert Der Deutsche Ethikrat
hatte sich zuvor mehrheitlich für eine Straflosigkeit einvernehmlicher sexueller Handlungen unter erwachsenen Geschwistern ausgesprochen. Marx betonte, ein Abrücken vom Inzestverbot wäre ein irritierendes rechtspolitisches Signal und
eine gesellschaftliche Tabuverletzung. Würzburg, SoBl., 5.10.2014, Bischofkonferenz !!!!!!!!!!SSoocciiaall!!FFrreeeezziin
ngg!!!! Zur Behandlung bei
Unfruchtbarkeit werden tiefgefrorene Eizellen eingesetzt. Mit gesunkenen Preisen bei dieser aufwändigen Technik greifen in den USA allerdings mehr Frauen dazu als Mittel der Familienplanung. Die US-Expertin für Bioethik und Gesundheitsrecht, Seema Mohapatra, schrieb in der Zeitschrift „Harvard Law Policy Review", der Trend wirke wie ein
Wundpflaster für das Problem, Beruf und Familie zu vereinen. Die Angebote der Firmen, die Behandlung zu bezahlen,
könnten einen sozialen Druck auf die Frauen schaffen, im Namen der Karriere davon Gebrauch zu machen. Beim Social
Freezing lassen Frauen unbefruchtete Eizellen aus nicht-medizinischen Gründen einfrieren. Ursprünglich war die Eizellkonservierung für junge Krebspatientinnen gedacht: Eizellen von 25-jährigen Frauen seien nach dem Auftauen fast 100
Prozent intakt. Ist die Frau bei der Entnahme 38 Jahre alt, überstehe nur jede dritte Eizelle das Auftauen unbeschadet.
TEXT DPA 12102014!
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
38
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miisscchhtteess!!aauuss!!aalllleerr!!W
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Kaaabbbuuulll! Erfahrungsbericht und Gespräch mit Dr. Peter
Schwittek über die Situation der Mädchen und Frauen in Afghanistan. Wer lehrt in
den Schulen was und wie und warum?! ... Ein paar Hinweise zur Sexualpäd. in anderen Ländern: Pakistan: Es gibt eine exakte Tätigkeitstrennung in der Familie. Der
Mann ist für die wirtschaftliche Versorgung, die Frau für die Erziehung der Kinder,
sowie für die moralische und religiöse Unterweisung verantwortlich. Die Familie gehört zum Einfluss- und Machtbereich der Frau. Sollte es tatsächlich zu einer Scheidung kommen so sind die Kinder nur bis zu einem best. Alter bei der Mutter. Nach
dem HANAFI-Gesetz Jungen bis zum 7., Mädchen bis zum 9. Lebensjahr. Dann
übernimmt der Vater die Erziehung. Lt. Aussage, ist nicht bekannt, dass es in der
Schule eine sexuelle Unterweisung gibt. B
Buurrggeennllaanndd//Ö
Össtteerrrreeiicchh!! Zwölfjährige bringt in Österreich ein Kind zur Welt Eine Zwölfjährige hat im Burgenland in Österreich ein Kind zur Welt
gebracht. Der Vater des Babys soll ihr Stiefvater sein. Die Behörden ermitteln wegen Kindesmissbrauchs. Der etwa 30jährige Mann, der sich bereits wegen eines Sexualdelikts vor Gericht verantworten musste, befindet sich in Untersuchungshaft. Das Verfahren wurde auch auf die Mutter des Kindes ausgedehnt, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit. Das Mädchen und sein (sic) Kind seien wohlauf, hieß es. MP$19112013,$24$FFlleennssbbuurrgg//D
Deeuuttsscchhllaanndd! BeateUhse-Konzern vermarktet Islam-konforme Sexprodukte !Der Flensburger Erotik-Konzern Beate Uhse will in der
muslimischen Welt Geld verdienen. Das börsen- notierte Unternehmen schmiedete am Mittwoch eine Kooperation mit
dem islamischen Internet-Sexshop El Asira. Dieser vertreibt nun über Beate Uhse 18 Scharia-konforme Produkte. Der
Internetshop hat et- wa Cremes und Öle im Angebot, die ohne Alkohol und Gelatine herge- stellt wurden und damit
religiös un- bedenklich sind. Dildos und alle Arten von Pornografie verstoßen da- gegen gegen die Regeln der Scharia
und werden nicht verkauft. MP$05062014,$19$!K
Keenniiaa//AAffrriikkaa! Viele Ehefrauen für den Mann! Obwohl in Kenia
!!
!!
nur elf Prozent der Bevölkerung dem Islam angehören, hat das Parlament ein Gesetz verabschiedet, wonach Männer mehrere Frauen
legal heiraten dürfen. So ist es Männern erlaubt, vier Frauen zu ehelichen. Damit scheint auch dieser ostafrikanische Staat dem Islamisierungstrend Tribut zu zollen: Staatspräsident Uhuru Kenyatta hat ein Gesetz unterzeichnet, wonach Männer ab sofort mehrere Frauen legal heiraten dürfen. Einehen und Mehrehen haben jetzt denselben legalen Status. Das von Männern beherrschte Parlament hatte
das Gesetz nach scharfem Protest der weiblichen, feministisch argumentierenden Abgeordneten, die als emanzipierte Frauen die
strikte partnerschaftliche Einehe verlangen, verabschiedet und auf alte Traditionen verwiesen. Begründet wurde die Vielehe sogar mit
dem Alten Testament, in dem diese Beziehungsform selbstverständlich sei. Auf die Bibel beriefen sich die Parlamentarier auch beim
Beschluss, dass die Männer vor weiteren Heiraten ihre Erstfrau nicht um Zustimmung bitten müssen. Im ursprünglichen Gesetzentwurf
war zumindest ein Einspruchsrecht der ersten Gattin vorgesehen. König David und König Salomo hätten auch niemanden um Erlaubnis gefragt, erklärte der parlamentarische Mehrheitsführer Aden Duale. Die weiblichen Abgeordneten widersprachen heftig. Vielehen
wirkten sich negativ auf das Wohlergehen der Familien aus. Sie führten zu Armut, weil das Geld zwischen mehreren Frauen und zahlreichen Kindern aufgeteilt werden müsse. Da ihre Argumente jedoch nicht ernstgenommen wurden, verließen die Frauen während der
Debatte das Parlament. Die offizielle Erlaubnis zur Polygamie, die inoffiziell in vielen afrikanischen Ländern praktiziert wird, fällt in eine
Phase hitziger Diskussionen über die Anerkennung von Homosexualität, die als „unafrikanisch, als mit dem Lebensverständnis und
dem natürlichen Vitalismus unvereinbar von großen Bevölkerungsmehrheiten abgelehnt wird. Dem Westen wiederum wird vorgeworfen, gegen Afrikas Wertekultur die Akzeptanz von schwulen und lesbischen Beziehungen erzwingen zu wollen. Möglicherweise ist der
kenianische Rechtsakt für die Vielehe auch als Protest gegen westliche Dominanz und Arroganz zu verstehen. Mit der Betonung eigener Traditionen grenzt man sich gegen fremde Ansichten ab. CHRIST-IN-DER-GEGENWART.DE 25.5.2014, S. 236 P
Paarraagguu==
aayy//SSaannttaaRRoossaa! WEGEN DER LIEBE: MP$171013,$16! ! Nach 80 gemeinsamen Jahren hat ein Paar in Paraguay ge-
!!
heiratet. Der 103-jährige Jose ́ Manuel Riella und die 99-jährige Martina Lopez hätten sich bei der Trauung in ihrem
Heimatdorf Santa Rosa „ewige Liebe“ geschworen, berichteten Medien. Der Priester sagte nach der Eheschließung, er
habe niemals so betagte Menschen vermählt. Der Bräutigam saß bei der Zeremonie vor dem Familienhaus im Rollstuhl, die Braut trug ein langes weißes Kleid. Den Berichten zufolge haben die acht Kinder des Paa- res, 50 Enkel, 35
Urenkel und 20 Ururenkel mitgefeiert. SSiim
mbbaabbw
wee.. Als ich - bekannt - mich 2000 für 3 Wochen im Familienbereich der Ton-
!!
gas aufhielt, war auf die Frage nach sexualpäd. Unterweisung in der Schule, gerade unter dem Eindruck der zahlreichen AIDS-Fälle,
nur ein Achselzucken zu registrieren. Wie erfreut war ich von den Tongas, die dieses Jahr zu Besuch waren, zu hören, daß sich inzwischen viel verändert hat. Die Ausführung liegt wie immer beim jeweiligen Lehrer! Aber festgeschrieben ist in Simbabwe, daß es ab der
4. Klasse das Fach GESUNDHEITSKUNDE gibt und daß der Lehrer 2x pro Wo das Thema AIDS aufgreifen muß! Ab der 5. Klasse gibt
es das Fach UMWELTKUNDE. Darin sind Themen zur Entwicklung des Lebens zu unterrichten. Diese Themen, besonders AIDS,
muß in jeder Klassenstufe unterrichtet bzw wiederholt werden. Die Eltern treffen sich und "unterrichten sich" bzw. diskutieren über
diese Belange je nach Bedarf.Des weiteren haben sich Nichtregierungs Org. und Jugendvorsorge in die Prävention eingeschalten.
D
Deeuuttsscchhllaanndd//PPAASSSSAAUU.. Der Passauer Bischof Stefan Oster (49) hat sich im Interview mit der „Passauer Neuen Presse" gegen
die Weihe von Frauen, die Abschaffung des Zölibats und eine generelle Freigabe der Komnnunion für wiederverheiratete Geschiedene
ausgesprochen. Der Bischof verteidigte auch die geltende katholische Sexualmoral. „Bloß weil eine glaubensloser werdende Welt
anders denkt", müssten nicht die kirchlichen Normen zum menschlichen Zusammenleben geändert werden, betonte Oster. in:
SoBlWü 130714, S 7 V
VAATTIIK
KAAN
NSSTTAAD
DTT//RRoom
m Der abberufene Vatikan-Botschafter in der Dominikanischen Republik, Jozef
Wesolowski (65), ist aus dem Klerikerstand entlassen worden. Das entschied die vatikanische Glaubenskongregation nach einem
kirchlichen Strafprozess gegen den polnischen Erzbischof. Dieser kann binnen zwei Monaten Berufung einlegen. Der Ex-Nuntius soli
sieben Kinder in kirchlichen Einrichtungen sexuell missbraucht haben. In: SoBlWü 130714, S 7
!!
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
39
!
Bild links !! CChhiinnaa//PPeekkiinngg! Wer! guckt! denn! da?! SSüüddaaffrrii==
kkaa//JJoohhaannnneessbbuurrgg!WEGEN! DER! FREUNDIN: MP!171013,!16! !!! Weil er lauten
Sex haben will, hat ein Südafrikaner die Verlegung seines Hausarrestes beantragt. Derzeit müsse sich Gareth de Nysschen auf Gerichtsanweisung im Haus
eines Onkels aufhalten, berichtete die Tageszeitung „The Star“. Dort habe er
nach seiner Ansicht aber zu wenig Privatsphäre für den von seiner Freundin
gewünschten lautstarken Sex. „Sie ist eine Schreierin“, zitierte die Zei- tung
den Anwalt des Mannes unter Berufung auf Gerichtsdokumente. Gareth de
Nysschen ist angeklagt, Armeemunition gestohlen und weiterverkauft zu haben.
Bis zu seinem Prozess steht er laut Gerichtsentscheid im Haus seines Onkels
unter Hausarrest. Dort aber sei für seinen Mandanten keine „normale sexuelle
Beziehung“ möglich, argumentierte der Anwalt laut „The Star“. Eine Entscheidung über den Antrag soll in der kommenden Woche fallen. M
Meellbboouurrnnee//!!
AAuussttrraalliieenn Aids=Delegierte! bitten! in! Australien! um! Asyl! Nach der
Welt-Aids-Konferenz im Juli 2014 in Melbourne sind 25 Delegierte nicht in
ihre Heimat zurückgekehrt, sie wollen in Australien Asyl. Die meisten von
ihnen kommen aus Afrika, „aus Ländern, in denen es lebensbedrohlich ist, sich
mit dem Thema Aids zu befassen", sagte Pamela Curr von der australischen
Asylberatung. Diskriminierung wurde auch während der 20. Internationalen
Aidskonferenz immer wieder angesprochen. Experten wiesen daraufhin, dass
sich das HI-Virus gerade in Ländern wie etwa Uganda, in denen gleichgeschlechtliche Liebe unter Strafe steht, wie ein Buschfeuer in der gesamten Gesellschaft ausdehne. Grund dafür sei, dass sich Homo- oder Bisexuelle, denen
Haft oderStrafe drohten, weder testen nach behandeln ließen. Afp! Quelle:! FES,!
5.8.14,!POLITIK,!S.6 D
Deellhhii//IInnddiieenn Noch! schärfere! Gesetze! statt! Sexual=
erziehung Indiens Experten fordern vergeblich mehr Aufklärung, um die
Gewalt gegen Frauen einzudämmen Er zählt genau 90 Jahre und genießt einen
legendären Ruf in Indien: Seit einem halben Jahrhundert gibt Dr. Mahinder
Watsa ratsuchenden Landsleuten Tipps als „Sexperte". So wollte etwa ein Fragesteller wissen, ob seine Freundin per Selbstbefriedigung ihren Busen vergrößern könne. Dr. Watsa antwortete mit der Gegenfrage: „Glaubst du, die Klitoris
sei eine Luftpumpe?" „Es ist alarmierend", sagt die indische Gynäkologin Suchitra Dalvie, die für eine Studie 500 Briefe an den Arzt gelesen hat. „Viele
Briefschreiber sind Universitätsabsolventen und haben nicht die geringste Ahnung von Anatomie." Dennoch halt die im Mai gewählte Regierung des stramm
konservativen Hindunationalisten Narendra Modi nichts von Sexualerziehung. Sein Erzie-hungsminister Harsh Vardhan
kündigte in einer „Vision für Schulen" an, „sogenannte Sexualerziehung zu verbieten" und höchstens Theorie „ohne
krude und anschauliche Darstellungen" zu erlauben. Experten von Delhis Gesundheitsbehörden hatten nach dem Tod
einer Studentin, die im Dezember 2012 Opfer einer Massenvergewaltigung wurde, empfohlen, Sexualerziehung für
Kinder einzuführen. Die Fachleute sind überzeugt, dass Aufklärung mehr als strengere Gesetze zur Eindämmung sexueller Gewalt in Indien beitragen könne. Die Initiative im vergangenen Jahr scheiterte ebenso wie ein ähnlicher Vorgang
im Jahr 2007 am Widerstand konservativer politischer Gruppierungen. Stattdessen wurden die Gesetze verschärft. Vergewaltigern droht gar die Todesstrafe. Der Strafbestand der sexuellen Belästigung wurde erweitert. Schnellgerichte
sollen Straftäter zügiger als in der Vergangenheit aburteilen. Zumindest in den Städten kümmern sich separate Abteilungen der Polizeiwachen um Opfer von Sexualverbrechen. Geändert hat sich mit einer Ausnahme freilich wenig: Mehr
Frauen als früher melden sich bei Behörden, nachdem sie belästigt oder missbraucht wurden. In den ländlichen Regionen — in denen das hinduistische Kastenwesen immer noch stark ausgeprägt ist — fallen viele Frauen unterer Schichten zudem Attacken von gesellschaftlich höher gestellten Angreifern zum Opfer. Maneka Gandhi, seit Mai Ministerin
für Frauen und Kinder der hindunationalistischen Regierung in Delhi, propagiert nun eine weitere Gesetzesverschärfung. Danach sollen straffällige Teenager im Alter von 16 bis 18 Jahren wie Erwachsene abgeurteilt werden und am
Galgen enden können. Sie behauptet, die Hälfte aller indischen Vergewaltigungen würden von minderjährigen Tätern
verübt. Laut den Zahlen des „National Crime Records Bureau" der Regierung waren im Jahr 2013 die Schuldigen allerdings nur in 1884 von 33707 Fallen minderjährig. Inzwischen regt sich in liberalen Kreisen Widerstand gegen die rachedurstigen Vergeltungsforderungen, die seit mehr als eineinhalb Jahren in Indien Mode geworden sind. Vor ein n
paar Tagen erhielten sic Unterstützung von unerwarteter — und ungewollter — Seite. „Anklagen gegen Männer und
Polizisten wegen Belästigung und Vergewaltigung sind bei Hifi-Gruppen (obere Schichten) fast zur Mode geworden",
schimpfte die rechtsextreme Gruppe Shiv Sena, die mit der hindunationalen Regierungspartei Bharatiya Janata Party
(BJP) verbündet ist.!Quelle: FES, 5.8.14, POLITIK, S.6
!
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
40
6.!Fächerübergreifende Praxis!..."exemplarisch!
Fachspezifisches für realistische und erprobte Aufklärungsstunde
SCHWERPUNKT Hygiene-Erziehung mit dem fraulichen Beckenmodell - Bestellen Sie das kostenlose
Schulpaket 2014 einfach im Internet auf der Lehrer-Website www.aufklaerungsstunde.de. Dort finden Sie auch Materialien und Informationen zu weiteren Themen als Download-Lektionen. Erstellen Sie anschauliche Unterrichtsstunden
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Präsentations-Charts, Kopiervorlagen und Hintergrundinformationen. In diesem Zusammenhang empfehlen wir gerne
den Kontakt zur ÄGGF, wenn eine Frauenärztin zur Beratung in eine Mädchengruppe kommen soll. Das sog. „Mädchenfrühstück“, das „Frauen- und Mädchen-Themen“ in „Klausur“ behandelt wird mir diesen Materialien sicherlich auch bereichert. Ein Lob an die Firma JnJ, die
mit kostenfrei gelieferten, schülergerecht durchdachten
und in der Praxis bewährten Materialien guten Sexual-Unterricht
ermögliche.
News-Bereich Der aktuelle Kinderwertemonitor 2014 von GEOlino und UNICEF
geht in seiner Analyse unter anderem auf
die steigende Bedeutung von Lehrern als
Vermittler von Werten ein (siehe Charts 15
bis 17 des pdf) Direkt nach Eltern und
Großeltern werden Lehrerinnen und Lehrer
als Vermittler von Werten genannt - weit
vor Freunden, Medien oder sozialen Netzwerken. Als Wertevermittler haben die
Lehrer in den Augen der Kinder in den
vergangen Jahren mehr Bedeutung gewonnen: Nannten 2006 nur 50 Prozent
Lehrer wichtig für die Wertevermittlung,
waren es 2014 80 Prozent.
Fachspezifisches vom D-Lehrer
SCHWERPUNKT Literatur/Zeitung lesen
Exemplarische Empfehlung an die D-Lehrkräfte: Die Tageszeitung lesen und mindestens 1 Überregionale! In
gut ausgestatteten Lehrerbüchereien sollten aktuelle Zeitungen zur professionellen Ausstattung und zum
dazugehörigen fachlichen Anstand gehören. Artikel sind (siehe 4. Sexualpädagogisch relevante Presse) für
alle Jahrgangsstufen zu finden und auch Hinweise für Veranstaltungen wie Kino, Theater, Tanz usw. Exemplarisch SZ 31.7.14, S. 45 (beileibe nicht) Das Letzte
Hinweis und Kurzkritik auf aktuell laufende Filme und TV-Serien: Hier zu Masters of Sex. Das eignet sich
zum Grübeln über die sog. Sexuelle Befreiung seit den 68ern und auch zur fachlichen Belehrung im historischen Kontext der immer noch prüde beschriebenen amerikanischen Gesellschaft. Exemplarisch SZ
9.8.14, S. 9 „Ich halte viele für völlig verrückt“, ein Interview zum aktuellen Verständnis für zeitgemäßen Körperkult von Anna Günther zu US-Kolumnistin Rebecca Harrington, die die Diäten von Superstars getestet
hat. Dazu auch MP Würzburg,9.8.14, S. 33 Magazin, Der neue Körperkult. Hier zeigt Andreas Kornes ganzseitig
umfassend die ADONIS-Welle auf. Statt im Verein gemeinsam und gesellig zu schwitzen, schinden sich
immer mehr junge Menschen isoliert im Fitnessstudio. Und si merken nicht, wie sie dem Körperkult ihr Leben
unterordnen. Was bisher eher als Mädchensache angesehen war - perfektes Aussehen - zieht immer mehr
Jungs jetzt an. Aber auch fachlich umfassend aufbereitete Themen sind zu finden, z. B. in DIE ZEIT,
31.7.14, FEUILETTON, S. 35 SEX OHNE FRÜHSTÜCK, - im Stundenhotel. Gibt´s das noch im Zeitalter
des ONLINE-Sex oder was war das gleich nochmal „ein Bordell“?
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
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Fachspezifisches für den SE-Lehrer
SCHWERPUNKT Deutsch - Interpretation – Plakate, Slogans, usw.
Ich möchte niemals Kinder sind für mich das Größte.
Das Leben ist voller Wendungen. Unsere Finanzberater- und Versicherungen, wie
Swiss Life Deutschland passen sich an. Aber auch die Eltern und beruflichen Erzieher tun dies. Strategien von früher und heute trennen Welten. Die Sexualerziehung
verdeutlicht es ganz besonders. Individueller und ganzheitlicher als dieser
Slogan kann sexuelle Bildung in ihren beiden Grundaspekten Prävention und
Fertilisation nicht mehr ausgedrückt werden.
GEDICHTE ! - warum nicht im Unterricht nachgestalten???
RAYMOND CARVER (1938 - 1988) in: 25.APRIL2013 DIE ZEIT S. 50
Ein neuer Pfad zum Wasserfall Gedichte; aus dem Amerikanischen, Fischer Verlag, Frankfurt/M; 149 S.; 18,99 €
Badende Frau
Am Naches-River, Gleich unter den Fällen. Zwanzig Meilen von jeder Ortschaft entfernt.
Ein Tag dichten Sonnenlichts, schwer von Liebesgerüchen. Wie lange haben wir?
Dein Körper, Picasso-scharfe Konturen, trocknet schnell in dieser Hochlandluft.
Ich reibe deinen Rücken ab, deine Hüften, mit meinem Unterhemd. Die Zeit ist ein Silberlöwe.
Wir lachen über alles und nichts, und als ich deine Brüste berühre, sind sogar die Erdhörnchen geblendet.
PROSA Immer wieder finden sich in den Zeitungen, Illustrierten, Prospekten und Werbeanzeigen geeignete Texte, um sie im fächerübergreifenden Unterricht aufbereitet einsetzen zu können. Besonders einfühlsam ist das der SZ zu Weihnachten gelungen, - unter Wissen! Hört, Hört!
Verliebt - Anna ist verwirrt. Sie muss ständig an Linus denken - gleich morgens, wenn sie aufsteht, und auch
noch abends vor dem Einschlafen - Küssen? Irgendwie eklig, findet Anna immer noch. Aber Linus, den mag sie
schon gerne. Ob sie Freunde sein können? „Das sind wir doch längst", hat er neulich zu ihr gesagt. Seitdem denkt sie
viel an Linus. Es ist schön, wenn er da ist. Sie ist dann so fröhlich. Und sie fühlt sich anders als sonst. Du bist ja ganz
aufgekratzt", hat ihre Mutter vorhingesagt. „Bis du verliebt?" Verliebt? So ein Blödsinn. „Ich doch nicht", hat Anna gesagt.
Aber so sicher ist sie sich da jetzt gar nicht mehr. Verliebt? Was soll das überhaupt sein? Annas Mutter sagt, wenn man
verliebt ist, dann findet man einen anderen Menschen einfach nur toll. Dass er auch nicht so nette Seiten hat, daran
denkt man überhaupt nicht. Das fällt einem nicht auf. Und man will es vielleicht auch gar nicht wissen. Verliebtsein heißt:
totale Zuneigung. Die Hormone spielen dann verrückt, sagt ihre Mutter. Der Körper produziert so viel davon, dass man
gar nicht mehr richtig denken kann. Und außerdem machen die Hormone wahnsinnig glücklich. Anna findet Linus schon
toll. Der redet nicht so dummes Zeug wie die vielen anderen Jungs in ihrer Klasse. Neulich hat er sogar mal ihre Hand
gehalten. Das war ein ganz komisches Gefühl. Aber es war gar nicht lange. Da kam Timo und hat mal wieder geschubst.
Der ärgert und schubst Anna sowieso ständig in jüngster Zeit. Manchmal könnte Anna heulen deswegen. „Was sich liebt,
das neckt sich", sagt ihre Mutter. „Vielleicht ist Timo in dich verliebt und weiß nicht, wie er dir anders seine Zuneigung
zeigen soll. Vielleicht findet er, dass es schön ist, dich zu schubsen. Immerhin kann er dich so berühren." Verliebt, verliebt! Ihrer Mutter fallt wohl gar nichts anderes mehr ein, denkt Anna. Aufgekratzt = verliebt. Schubsen = verliebt. Als
wären alle ständig verliebt. Manche von den Großen an ihrer Schule, die sind wirklich verliebt. Die stehen in den Pausen
in den Ecken und knutschen. Das hat Anna schon gesehen. Sie selbst will aber ganz bestimmt nicht knutschen. Es wäre
nur schön, wenn Linus öfter bei ihr sein und mit ihr quatschen würde. Daran denkt sie oft. In einem Film aus der Serie
„Unsere kleine Farm", den sie vorige Woche geguckt hat, da hat der Vater einen interessanten Satz gesagt: Man ist in
jemanden verliebt, wenn man morgens nach dem Aufwachen als erstes an ihn lenkt und abends vorm Einschlafen als
letztes. Vielleicht, denkt Anna, bin ich das doch. Aber nur ein bisschen. CHRISTINA BERNDT, in: SZ Wissen, 12.12.12, S. 19
!
Die Buchvorstellung gehört zum Standard eines guten Deutsch - Unterrichtes. Hierzu und zum Thema passend eine Buchempfehlung:
Astrid Lindgren: Ronja, Räubertochter. Oetinger, Hamburg 1982, ISBN 3-7891-2940-2.
Tage Danielsson: Ronja, Räubertochter. Das Buch zum Film. Nach dem Roman von Astrid Lindgren. Deutsch von AnnaLiese Kornitzky. Fotos von Denise Grünstein & Joakim. Oetinger, Hamburg 1985, ISBN 3-7891-2233-5.
Manchmal bietet sich eine Theater- oder Filmfassung zur Illustration an: http://de.wikipedia.org/wiki/Ronja_Räubertochter_(Film)
Starkes Team - Ihre Freundschaft hält, obwohl alle dagegen sind: Die Räuberkinder Ronja und Birk sollen nicht miteinander spielen. Denn die Banden ihrer Eltern sind verfeindet. Die beiden lassen sich ihre Freundschaft aber nicht verbieten und fliehen vor ihren zerstrittenen Räuberfamilien in die Wildnis. Astrid Lindgren hat sich dieses Abenteuer ausgedacht. Ihr Buch „Ronja Räubertochter" wurde 1984 verfilmt. Ronja Räubertochter (in der DDR unter dem Titel Ronja, die
Räubertochter im Verleih) ist ein schwedischer Film aus dem Jahr 1984. Er basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch
von Astrid Lindgren. Gelegentlich ist der Spielfilm im Fernsehen auch als dreiteilige Miniserie zu sehen.
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Themenheft: Sexuelle Gewalt unter Jugendlichen
http://www.agj-freiburg.de/kinder-und-jugendschutz/elternwissen/230-themenheft-sexuelle-gewalt.html
Viele Mädchen, aber auch Jungen, erleben ungewollte Berührungen, „blöde Anmache“, erpresste oder sogar gewaltsam
erzwungene sexuelle Handlungen durch Gleichaltrige. Die Bandbreite sexueller Übergriffe unter Jugendlichen ist groß
und reicht von sexueller Belästigung bis hin zu massiven, strafrechtlich relevanten Formen sexueller Gewalt. Jugendliche, die solche Erfahrungen machen oder sexuelle Gewalt ausüben, brauchen Unterstützung und Orientierung durch
Erwachsene. Das Heft informiert, was sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen sind, wie Eltern sexuellen Grenzverletzungen unter Jugendlichen vorbeugen und was sie tun können, wenn es zu sexuellen Übergriffen unter Jugendlichen kam.
Ein erster Erfolg - HPV- Impfung schützt zumindest vor Genitalwarzen
Als die Impfstoffe zugelassen wurden, freuten sich Forscher und Ärzte über "die erste Impfung gegen Krebs", denn manche der
Humanen Papillomviren (HPV), gegen die sich die Impfstoffe richten, verursachen Krebs am Gebärmutterhals. Doch ob eine Impfung die. in sie gesetzten Hoffnungen tatsächlich erfüllt, kann nur das jahrelange Studium ihrer Folgen im Alltag zeigen.
Nun berichten Wissenschaftler von der University of New South Wales in Australien von Langzeiterfolgen mit der HPV-Impfung
(British Medical· Journal, Bd. 346, S. f2032, 2013). Demnach ist das Aufkommen von Genitalwarzen drastisch zurückgegangen, seit es in Australien ein nationales Impfprogramm gegen HPV für alle 12- und 13-jährigen Mädchen gibt, das später auch auf ältere Mädchen und
Frauen ausgeweitet wurde. Zu Beginn des Programms im Jahr 2007 fanden Arzte noch bei neun Prozent aller Mädchen und Frauen,
die in sechs große Spezialkliniken für sexuell übertragbare Krankheiten kamen, Genitalwarzen; 2011 Waren nur noch drei Prozent
der Patientinnen betroffen. "Eine solche Reduktion dieser bedauerlichen Krankheit, die durch ein sexuell übertragbares Virus ausgeigst wird, ist eine große Errungenschaft", freuen .sich zwei britische Experten für sexuelle Gesundheit, Simon Barton und Colm
O'Mahony, in einem Kommentar (British Medical Journal, Bd. 346, f2184, 2013). "Gegen Genitalwarzen ist die Impfung wirksam", bestätigt
auch die Gesundheitswissenschaftlerin Ingrid Mühlhauser von der Universität Hamburg. "Das ist schön. Aber dafür ist die Impfung
nicht da." Die ungefährlichen, aber oft unangenehmen Genitalwarzen werden nur von einem der beiden verfügbaren Impfstoffe
bekämpft, der zugleich gegen die Virustypen HPV-6, HPV-11, HPV-16 und HPV-18wirkt. Die ersten beiden rufen die Warzen hervor, die anderen können Krebs verursachen. Allerdings sind HPV-16 und HPV-18 nur für 70 Prozent aller Tumoren des Gebärmutterhalses verantwortlich. Auch andere Virenstämme, gegen die die Impfstoffe nicht wirken, können den Krebs verursachen. "Nach
wie vor ist deshalb unsicher, wie stark sich die Impfung auf die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs auswirkt", betont Mühlhauser.
Auch die Briten Barton und O'Mahony räumen ein: "Es bleibt abzuwarten; ob wir einen ähnlich dramatischen Rückgang beim Gebärmutterhalskrebs sehen werden." Sie hoffen darauf, dass künftige Impfstoffe auch die übrigen krebserregenden HPV-Typen einschließen. Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) freut sich derweil bereits darüber, dass in Australien "bei jungen Frauen unter 18
Jahren fast 40 Prozent weniger Neuerkrankungen an Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs beobachtet" worden seien, wie es in einer
Pressemitteilung heißt. Die Bedeutung dieses Befunds ist allerdings fraglich. "Die Altersgruppe der unter 18-Jährigen sollte man
überhaupt nicht untersuchen'', sagt Mühlhauser. "Diese Frauen hallen kein Krebsrisiko." Ihre Vorstufen bilden sich gemeinhin von
allein wieder zurück. "Sie kommen durch Entzündungen zustande, die in den allermeisten Fällen einfach wieder ausheilen", so die
Gesundheitswissenschaftlerin. Bei den über 18-Jährigen in Australien sei bisher kein Rückgang der Vorstufen entdeckt worden.
Ohne Frage können die aktuellen Impfungen das Vorkommen von Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen höchstens senken,
aber nicht ausrotten, betont Ingrid Mühlhäuser. Im besten Fall um 70. Prozent. Dann würden nicht mehr 10 von 1000 Frauen erkranken und drei an dem Krebs sterben, aber immer noch, drei erkranken und eine von 1000 sterben. Deshalb sei es wichtig, dass die
Früherkennung für Gebärmutterhalskrebs endlich qualitätsgesichert werde, da diese auch von geimpften Frauen in Anspruch genommen werde, so Mühlhauser. Cch BERNDT Quelle: 23. April 2013 SZ, S. 16
!
Dazu muss eine Aktuelle Stunde her: Die Hüter der Verhütung
REZEPTPFLICHT
http://www.zeit.de/2013/04/Pille-danach-Internet-DrEd 24012013, 27 Ein neuer Internetdienst hebelt die Re-
zepthoheit der Frauenärzte für die "Pille danach" aus. - Die Ovulation arg lässig berechnet, grad kein Kondom zur
Hand. Na, wird schon nichts passieren. Wenn dem Rausch der Sinne oder der Intoxikation am Morgen die Ernüchterung folgt, kommt
mit der auch die berechtigte Angst, es könnte doch was passiert sein. Fast überall in Europa können Frauen in dieser Situation in die
nächste Apotheke gehen und die »Pille danach« kaufen. Das Hormonpräparat Levonorgestrel (Handelsname Pidana) verhindert die
Schwangerschaft recht zuverlässig. Allerdings muss die Pille innerhalb von 72 Stunden nach dem ungeschützten Sex eingenommen
werden. Je früher sie geschluckt wird, desto zuverlässiger ist die verhütende Wirkung. In Deutschland wird es den Frauen allerdings
nach Kräften schwer gemacht, sich rechtzeitig mit der Tablette zur »postkoitalen Antikonzeption« zu versorgen. Das Medikament ist
rezeptpflichtig, man muss also zunächst einen Arzt aufsuchen, an Wochenenden oder Feiertagen gar in eine Notfallpraxis oder in die
Notaufnahme einer Klinik fahren, um eine Verordnung zu erhalten. Die britische Onlinepraxis DrEd.com will deutschen Frauen jetzt
einen schnelleren Zugang verschaffen. Auf der Website müssen sie zunächst 20 medizinisch relevante Fragen beantworten, etwa zum
Zeitpunkt der letzten Menstruation und zu chronischen Erkrankungen. Ärzte der Internetpraxis prüfen, ob die Einnahme der Pille
geraten ist, und stellen ein Rezept aus, das an eine Versandapotheke geschickt wird. Die liefert das Medikament ins Haus. Ein Test
durch die ZEIT ergab: Bei Bestellung am vergangenen Montagnachmittag wurde am folgenden Dienstag mittags geliefert. Der gesamte
Service kostet 35 Euro. Möglich ist er, weil in der EU die freie Arztwahl gilt und die deutsche Verschreibungspflicht nicht verletzt wird.
Warum Frauen hierzulande überhaupt ein Rezept für die Notverhütung vorlegen müssen, ist allerdings unerfindlich. Das Medikament
hat zwar Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit, gilt aber als sicher. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher
die Freigabe von Levonorgestrel, um unerwünschte Schwangerschaften besser vermeiden zu können. Deutschland ist dieser Empfehlung nicht gefolgt und stellt damit eine kuriose Ausnahme dar: In 28 europäischen Staaten ist die Pille danach rezeptfrei in Apotheken
zu kaufen, in Schweden oder Frankreich gehört sie sogar zur Erste-Hilfe-Ausrüstung weiterführender Schulen. Eine neue Pille danach
(Handelsname Ellaone) kann sogar in einem Zeitfenster von fünf Tagen genommen werden. Alle Versuche, die deutsche Rezeptpflicht
aufzuheben, sind am Widerstand der Fachgesellschaften gescheitert. Der Berufsverband der Frauenärzte und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wollen die Kontrolle über die Verhütung der Nation nicht aus der Hand geben. Die Verbände
warnen vor Missbrauch, zudem brauche nur jede zweite Frau, die sich nach ungeschütztem Sex vor einer Schwangerschaft ängstigt,
die Pille danach wirklich. Warum die Frauen in Deutschland besser von ihren Ärzten behütet werden müssen als Schweizerinnen oder
Skandinavierinnen, ist unerfindlich. Um die Möglichkeit einer Schwangerschaft abzuschätzen, genügen die Grundrechenarten. Und
dass Hormonpräparate keine Lutschbonbons sind, dürfte auch hierzulande bekannt sein. Wenn die Beischlafpanne zu den Hauptverkehrszeiten am Freitag- oder Samstagabend passiert, muss frau allerdings immer noch in eine Notpraxis: !
Am Wochenende hat DrEd geschlossen. Ulrich Bahnsen
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
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Ganz schön intim !Sexualerziehung für 6 - 12 Jährige !
Homosexualität!im!Unterricht
- Süd-Länder diskutie-
ren Homophobie in der Schule
In Baden-Württemberg wird erbittert über Homosexualität im neuen
Bildungsplan debattiert. Das SPD-geführte Kultusministerium in
Stuttgart will die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ als Leitprinzip einarbeiten. Dagegen wendet sich die „Online-Petition“ eines Nagolder Realschullehrers. Die erste Fassung war aufgrund diskriminierender Formulierungen als Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen eingestuft
und gelöscht worden. Die zweite Fassung trägt inzwischen an die 90
000 Unterschriften, allerdings aus dem gesamten Bundesgebiet.
Zahlreiche Kommentare wenden sich dezidiert gegen Homosexualität
und werten sie als „kranke Andersartigkeit“. Die grün-rote Landesregierung im Südwesten will durch den neuen Bildungsplan mehr Toleranz auch gegenüber sexueller Orientierung an
Schulen bringen. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) erklärte auf Twitter: „Diskriminierung darf in unserer vielfältigen
Gesellschaft keinen Platz haben.“ CDU-Fraktionschef Peter Hauk hatte sich hinter die Online-Petition gestellt und „Verständnis für die Ängste“ geäußert. Dessen FDP-Kollege Hans-Ulrich Rülke benannte die Familie als „Idealbild“. Der
SPD-Fraktionschef im Stuttgarter Landtag, Claus Schmiedel, verteidigte den Plan. Es gehe nicht darum, Homosexualität
in den Mittelpunkt zu rücken, sondern um den Wertekanon an Schulen: „Toleranz und Respekt auch vor sexueller Orientierung ist ein ganz normaler Vorgang.“ Dass sich CDU-Fraktionschef Peter Hauk ungeachtet der homophoben Einträge
pauschal hinter die Petition gestellt habe, sei ein Schritt in die Vergangenheit. „Die CDU wäre gut beraten, es sich genauer anzuschauen, mit wem sie sich solidarisiert“, meint der Sozialdemokrat. „Ein starkes Stück“, kommentiert auch
Grünen-Fraktionschefin Edith Sitzmann. Die bundesweite Diskussion um das Coming-Out des Fußballprofis Hitzlsperger
zeige ja gerade, wie nötig die Aufwertung des Themas Homosexualität sei. FDP-Landesvize Rülke bekommt Gegenwind
aus den eigenen Reihen. Die Jungen Liberalen (Julis) schäumen. Rülke hatte Grün-Rot kritisiert, dem Thema Homosexualität „zu hohen Stellenwert“ zuzuschreiben. Für die FDP sei die Familie die wichtigste Lebensform. Juli-Chef Sebastian Gratz schämt sich für Rülkes Aussagen, die meilenweit vom neuen Grundsatzprogramm der Liberalen entfernt und
deshalb Sand im Getriebe der neuen FDP seien.
Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Doro Moritz, springt Grün-Rot bei. Sie kritisiert die nach wie vor diskriminierende Grundhaltung der Petition. In jeder Klasse seien statistisch gesehen zwei Schüler oder Schülerinnen schwul
oder lesbisch. Jedes Kind habe das Recht, in der Schule bei der Identitätsfindung unterstützt zu werden, meint die Gewerkschafterin. „Wer im Zusammenhang mit dem Aufbau von Toleranz gegenüber sexueller Vielfalt und im Abbau ihrer
Diskriminierung von einer 'kompletten sexualpädagogischen Umerziehung' spricht, hat nichts begriffen und lebt in einem
früheren Jahrhundert“, sagt Holger Henzler-Hübner vom „Netzwerk der lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgenen,
intersexuellen und queeren Menschen“ (LSBTTIQ) im Südwesten. Die beiden Kirchen in Baden-Württemberg positionieren sich schwammig. Kinder und Jugendliche dürften bei ihrer Suche nach der sexuellen Identität nicht beeinflusst werden, formulieren sie ihre „Kritik am umstrittenen Bildungsplan“. Grundlage müsse das Menschenbild sein, „das der Landesverfassung und den Schulgesetzen zugrunde liegt“. Für den „sensiblen Bereich der sexuellen Identität und damit
verbundener persönlicher und familiärer Lebensentwürfe“ verbiete sich jegliche Ideologisierung und Indoktrinierung.
Dass dies durch die Pläne geschehe, behaupten sie nicht direkt, wenden sich gleichzeitig gegen Kritik „in Hetzportalen
und diffamierenden Blog-Einträgen.“ Man sei im Gespräch mit der Landesregierung. Die bayerische Staatsregierung hat
keine Pläne, das Thema Homosexualität in der Schule anders zu behandeln als bislang. Das Thema sei bereits laut
bisherigem Lehrplan „eingebettet in die Werteerziehung“, sagte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) am Freitag. „In diesem Zusammenhang sind die Toleranz und der Respekt vor der Würde des Menschen – unabhängig von der
Lebensform – zentral“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. „Es ist Bayern ein wichtiges Anliegen, die Vielfalt an
Lebenswirklichkeiten der Menschen auch im Unterricht und in Schulbüchern mit abzubilden“, hieß es in der Mitteilung.
Das sei auch in den Lehrplänen aller Schularten verankert. „Lebenswirklichkeit bezieht sich genauso auf Menschen, die
in der traditionellen Familienform leben, wie auch auf Menschen, die sich für andere Lebensformen entschieden haben.“
„Bayern ist in diesem Punkt Entwicklungsland“, kritisierte die Grünen-Abgeordnete Claudia Stamm. Solange das
Schimpfwort „schwule Sau“ das häufigste in der Schule sei, herrsche Handlungsbedarf. Die Landtagsgrünen in München
fordern einen Aktionsplan gegen Homophobie und eine Verankerung des Themas im Lehrplan. Außerdem müsse es in
den Lehrerkollegien einen Ansprechpartner für schwule, lesbische oder bisexuelle Kinder geben. „Aktuell steht im Lehrplan der 9. und 10. Klasse lediglich die Anweisung, Toleranz gegenüber Homosexuellen zu vermitteln“, bemängelte der
bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll. Das reiche aber nicht und gehe auch in die falsche
Richtung. „Es geht um völlige Akzeptanz, nicht um großzügig verordnete Toleranz.“ Will ein Kind wissen, was Homosexualität ist, sollten Eltern ihm ruhig antworten – egal, wie alt der Sohn oder die Tochter ist. „Wenn ein Kind danach fragt,
bedeutet das, dass es sich damit gedanklich beschäftigen kann“, erklärt Holger Henzler-Hübner vom Lesben- und
Schwulenverband Baden-Württemberg. Die Antwort müsse aber altersangemessen sein. „Ein Sechsjähriger hat dazu
andere Fragen als ein 15-Jähriger.“ Ist die Situation passend, können Eltern das Thema auch von sich aus ansprechen,
ohne dass das Kind danach fragt. Allerdings sollten sie aufpassen, dass das Gespräch nicht gekünstelt oder verkrampft
wirkt. Nach dem Coming-Out des Ex-Fußballprofis Thomas Hitzlsperger ist Homosexualität ein großes Thema in den
Medien. Sieht die Familie zum Beispiel gemeinsam einen Fernsehbeitrag darüber, könnten die Eltern anschließend
fragen: „Hast du das eigentlich verstanden?“ Ergibt sich das Gespräch nicht von selbst, sollten Eltern es nicht erzwingen.
„Nie künstlich herbeiführen.“ Aber wie erklärt man einem Kind nun Homosexualität? „Eltern sollten immer sagen, dass es
um Liebe und Beziehung geht. Es geht ja nicht um Sexualität“, sagt Henzler-Hübner. „Liebe und Beziehung: Das versteht auch ein Vierjähriger.“ Oft lernen Kinder Begriffe der Homosexualität als Schimpfwörter kennen. Eltern sollten erklären, dass es Homosexuelle verletzt, wenn man den Begriff als Schimpfwort verunglimpft. Text: dpa, MP, 11.1.14, S. 2
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Fachspezifisches für den SE-Lehrer Biologie FAUNA 4.6.2013, s. 16
Süddeutsche Zeitung Monogamie bei Wühlmäusen Der erste Sex verändert alles für eine Präriewühlmaus: ihr Erbgut, ihr Gehirn, ihr Verhalten. Erst
einmal gepaart, bleiben sich Männchen und Weibchen fortan treu. Zustande kommt diese Bindung durch sogenannte epigenetische Änderungen an den Chromosomen. Dabei ändert sich die räumliche Struktur der DNA an einigen Stellen, die Abfolge
ihrer Bausteine bleibt jedoch gleich. Die Paarung löst eine Kaskade an Vorgängen aus, an deren Ende einige Gene aktiviert
sind, die zuvor "stumm" waren. Diese Gene steuern über Botenstoffe wie Oxytocin und Vasopressin das Sexual- und Sozialverhalten der Tiere. Forscher um Mohamed Kabbaj von der Florida State University in Tallahassee haben diese Zusammenhänge herausgefunden, indem sie jungfräulichen Präriewühlmäusen eine Substanz ins Hirn spritzten, um damit indirekt die
betreffenden Gene zu aktivieren (Nature Neuroseience, online). Auf diese Weise ahmten die Forscher eine Paarung sozusagen chemisch nach. Als Folge der Injektion ebenso wie einer Paarung erhöhte sich der Stoffwechsel von Oxytocin und Vasopressin in der Gehirnregion, die an Glücksgefühlen beteiligt ist. So konnten die Forscher ihren Angaben zufolge erstmals belegen, dass epigenetische Änderungen im Erbgut für die Monogamie der Präriewühlmäuse verantwortlich sind. KABL
I decide"-Kampagne der IPPF zur Stärkung sexueller und reproduktiver Rechte weltweit
„ F r a u e n u n d M ä d c h e n m ü s s e n selbst entscheiden können”! Zahlreiche Aktivist/innen in aller Welt rnachten
„I decide" in der Öffentlichkeit bekannt. Viele der 230 000 Unterzeichner/innen der Petition unterstützten zusätzlich mit Postings in
sozialen Medien, so dass über zwei Millionen Menschen erreicht werden konnten. In aller Welt luden Unterstützer/ innen Selfies auf
die IPPF-facebook-Seite. sie präsentierten sich mit dem Kampagnenslogan und Postern, auf denen sie Selbstbestimmung und
sexuelle und reproduktive Rechte einfordern. Die IPPF präsentierte die Selfies am 23. September 2014 auf einer riesigen Fotowand
am Time-Square in New York und auf der UNO-Vollversammlung. http://idecide.ippforg/idecide 4/2014$pro familia magazine, s. 27, Regine Wlassitschau
!
Bewährte TIPPs
1 Theaterbesuch mit Vor- und Nachbereitung,
heute exemplarisch: TSCHICK nach Wolfgang Herrndorf - Sommerferien. Maik ist verliebt.
In Tatjana. Nur Tatjana scheinbar nicht in ihn. Und wie das mit 14 Jahren so ist, ist das der Supergau.
Denn Tatjana ist das schönste Mädchen der Welt. Aber sie kommt in der Geschichte eben nicht vor.
Maik bleibt daher nichts anderes übrig, als allein in der elterlichen Villa rumzuhängen – die Mutter in der Entzugsklinik,
der Vater mit der jungen Assistentin im engen Top auf „Geschäftsreise“. Doch dann taucht Tschick auf. Der Neue. Und
er hat ein klappriges Auto dabei. Es beginnt eine waghalsige Odyssee durch die deutsche Provinz, auf dem Weg in die
Walachei. Die Sonne brennt, einen Autoatlas gibt es nicht, und das Leben ist so, wie man es sich kaum vorstellen kann –
frei.
Gradmesser für die magisch-poetische Wucht von Tschick sind die Gesichtszüge des Lesers und Zuschauers, der
von amüsiertem Schmunzeln über schallendes Lachen bis zu trauernden Mundwinkeln alle Aggregatzustände mitmachen muss und sich dem Sog des Erzählens nicht entziehen kann.
PRESSESTIMMEN: "Die Inszenierung von Nele
Neitzke besticht durch ein vergnüglich-tiefsinniges Kopfkino, das ganz auf die einfühlsame, ungewöhnlich optimistisch
stimmende Sprache des Autors setzt." (Tauber Zeitung) "Das dreiköpfige Bühnenteam spielt so gut, so authentisch, dass
man vergisst, dass auf der Bühne keine Teenager, sondern Erwachsene stehen." (Main-Echo) Danke für den Tipp, war
heute mit meinen Schülern im Theater in dem Stück "Tschick". Dabei war ich sehr erstaunt, wie das gesamte große
Haus voller Halbwüchsiger konzentriert der Darbietung der drei jungen Schauspieler folgte. Teilweise merkte ich bei
einigen "Coolen" Jungs einen faszinierten Gesichtsausdruck, da es die Schauspieler schafften, über eine Stunde Spannung aufrecht zu erhalten. Es war ein wirklich schönes Erlebnis: SexPäd live!“ ANNA A. GWS 5.6.14
!
2 Lehrfilme zum Thema Cybermobbing und Raub unter Jugendlichen, sog. "Abziehen"
Nachdem' im' Jahre' 2008' bei' der' hiesigen' Dienststelle' eine' „Ermittlungsgruppe' Jugend“' eingerichtet' wurde,' stellte'
man'sehr'schnell'fest,'dass'das'Thema'Cybermobbing'(Mobbing'mit'Hilfe'elektronischer'Kommunikationsmittel'über'
das'Internet'oder'auch'mittels'Mobiltelefonen)'ein'großes'Problem'an'nahezu'allen'Schulen'darstellt.!
Obwohl'die'Opfer'erheblich'unter'den'„Mobbing'Attacken“'ihrer'Mitschüler'oder'„Freunde“'leiden,'werden'diese'Straftaten'jedoch'
so'gut'wie'nie'angezeigt.!Um'hier'Aufklärungsarbeit'zu'leisten,'Betroffene'zu'ermutigen'entsprechende'Straftaten'anzuzeigen,'aber'
auch'um'den'Tätern'ihr'strafrechtlich'relevantes'Handeln! vor'Augen'zu'führen,'haben'wir'den'Lehrfilm'„Mobbing'2.0'W'außer'KonW
trolle“'zu'diesem'Thema'erstellt'und'bundesweit'an'Schulen'anderen,'mit'der'Jugendarbeit'befassen'Institutionen,'angeboten.!'Die'
vielen'positiven'Rückmeldungen'auf'„Mobbing'2.0'+'außer'Kontrolle“'zeigen'uns,'dass'der'Film'(wie'bislang'kein'anderer)'den'JuW
gendlichen'ein'hohes'Maß'an'Aufklärung'bietet.'Der'Film'lenkt'die'Aufmerksamkeit'nicht'nur'auf'die'Leiden'der'Betroffenen,'sonW
dern' zeigt,' dass' das' Diffamieren' eines' Mitschülers' im' Internet' strafbar' ist' und' macht' deutlich,' welche' Straftaten' Cybermobbing'
beinhaltet'und'welches'Strafmaß'für'die'Einzeltaten'relevant'ist.'Filmausschnitt'Mobbing'2.0!An'dieser'Stelle'wollen'wir'auf'einen'W'
ebenfalls' von' der' Kriminalpolizei' W' vor' 10' Jahren' initiierten' Film' aufmerksam' machen.' „Abziehen+Anzeigen+Absitzen“' beschäftigt'
sich'mit'Raubdelikten'unter'Jugendlichen,'die'auch'häufig'Folge'von'Mobbing'bzw.'Cyberbullying'sind.'Der'enge'Zusammenhang'
beider'Straftatbestände'weist'auf'eine'hohe'Brisanz'hin.! Filmausschnitt'AbziehenWAnzeigenWAbsitzen! Die'Kriminalpolizei'in'PinneW
berg'(SchleswigWHolstein)'stellte'zum'damaligen'Zeitpunkt'eine'stetig'ansteigende'Anzahl'von'nicht'zur'Anzeige'gelangten!StraßenW
raubdelikten'(sog.'Abziehen)'unter'Jugendlichen'fest.'Eine'vom'Kreisjugendschutz,'Justiz'und'Schulbehörde'initiierte'Frageaktion'an'
allen' weiterführenden' 'Schulen' im' Kreis' Pinneberg' ergab,' dass' von' ca.' 18000' befragten' Schülern' 4000' Opfer' eines' solchen' „AbW
ziehdeliktes“'geworden'waren.''Das'Ergebnis'war'erschreckend,'denn'lediglich'200'dieser'Straftaten'wurden'zur'Anzeige'gebracht.!'
Die'Täter'waren'den'Opfern'in'fast'allen'Fällen'bekannt,'somit'stiegen'die'Möglichkeiten'für'eine'erfolgreiche'Strafverfolgung'und'
anschließender'Verurteilung.! 'Der'Hauptgrund'für'das'mangelnde'Anzeigeverhalten'war'die'Angst'vor'Repressalien'von'Seiten'der'
Täter'gegenüber'den'Betroffenen'und'deren'Familien.! Diese'Angst'ist'aus'polizeilicher'Sicht'in'den'allermeisten'Fällen'völlig'unbeW
gründet.! ' In' den' Schulen' wurde' diesbezüglich' eine' erhebliche' Aufklärungsarbeit' betrieben.' Allerdings' war' es' nicht' möglich,' den'
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
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Unterricht'an'allen'Schulen'im'hiesigen'Bereich''durch'Polizeibeamte'zu'begleiten,'so'dass'letztendlich'die'Idee'zu'dem'Filmprojekt'
„Abziehen+Anzeigen+Absitzen“'entstand.'Der'vielfach'eingesetzte'Film'wurde'nun'mit'didaktischem'Zusatzmaterial'versehen'und'ist'
im'Unterricht'sehr'gut'einsetzbar.'Er'zeigt'selbsterklärend'den'gesamten'Weg','von'der'Straftat'über'die'Erstattung'einer'StrafanW
zeige,'der'Aufforderung'der'Täter'an'das'Opfer'diese'zurückzunehmen,'bis'hin'zur'Verurteilung'der'jugendlichen'Täter.''! Der'Film'
„Abziehen)Anzeigen)Absitzen“' kann,' wie' auch' der' Lehrfilm' "Mobbing1 2.01 )1 außer1 Kontrolle“' ,' über' die' hiesige' Dienststelle'
([email protected])! ' oder' die' Firma' TriangelWFilm,' Griegstraße' 75,' 22763' Hamburg,' [email protected],' Tel.:'
040/278'626'30'zu'einem'Preis'von'je'26,00'€'bestellt'werden'(3,00€'Versand).'
'
3 AUSSTELLUNG nicht nur für Kunstlehrkräfte
– KUNST auf Sylt 2014 hat ihren Preis!
Kirchners'künstlerische'Entwicklung:'Während'der'Autodidakt'in'seiW
nen'frühen'Blättern'Körper'und'Objekte'noch'stark'in'ihrer'Umrisslinie'
in'Beziehung'zur'Fläche'setzt,'arbeitet'er'in'seinen'späteren'Arbeiten'
deutlich'das'Volumen'heraus.'(Bilder'priv) - Die'KünstlerWInsel'lautet'
der'programmatische'Titel'der'Ausstellung,'die'in'der'Galerie'Herold'
im'Haus'Meeresruh'waärend'unseres'Urlauns'2014'Ene'Oktober'2014'
zu'sehen'war'—'diesmal'eine'Rückschau'auf'die'Insel'und'ihre'KünstW
ler,'die'kamen,'die'blieben,'die'immer'wieder'anreisten,'die'Gäste'
waren.'Gezeigt'wurden'Arbeiten'von'BrückeWKünstlern'wie'Erich'HeW
ckel,'Ernst'Ludwig'
Kirchner,'Karl'
SchmidtWRottluff,'
Max'Pechstein,'Otto'Mueller,'Emil'NoIde'und'von'Mitgliedern'der'Hamburgischen'
Sezession'wie'unter'anderem'Eduard'Bargheer,'Willem'Grimm,'Ivo'Hauptmann,'
Erich'Maetzel,'Anita'Ree'und'Heinrich'Steinhagen;'als'Kontrast'dazu'fanden'sich'
Arbeiten'von'weniger'bekannten'Zeichnern'wie'die'Nackte.'Rainer'Fetting''gehört'
zu'Deutschlands'bekanntesten'Künstlern.'Er'arbeitet'regelmäßig'auf'der'Insel'in'
seinem'Atelier.'Die'Brücke'war'eine'expressionistische'Künstlergruppe,'die'am'7.'
Juni'1905'in'Dresden'von'den'vier'Architekturstudenten'Ernst'Ludwig'Kirchner,'
Fritz'Bleyl,'Erich'Heckel'und'Karl'SchmidtWRottluff'gegründet'wurde'und'als'ein'
Wegbereiter'des'deutschen'ExW
pressionismus'gilt.'Die'expressive'
Darstellungsform'stieß'auf'Unverständnis.'Als'auf'Vermittlung'Emil'NoIdes'1907'die'
damals'noch'unbekannte'Gruppe'im'Flensburger'Museum'ihre'Arbeiten'ausstellte,'
urteilten'dieFlensburger'Nachrichten:'“Schaurig,'grässlich,'wahnsinnig!”'Ernst'
Ludwig'Kirchner'liebte'die'Frauen:'NachtclubWTänzerinnen'dienten'als'Inspiration.'
Anfangs'waren'es'vor'allem'Akte,'die'den'
Künstler'interessierten.'Zu'semen'beforzugten'
Themen'gehörten'neben'Portraits'auch'LandW
schaften,'Stadtansichten'und'die'Welt'des'
Varietes.'Ernst'Ludwig'Kirchner'gilt'als'einer'
der'bedeutendsten'Mater'des'20.'JahrhunW
derts,'er'war'ein'begnadeter'Zeichner;'seine'
überragenden'Arbeiten'waren'in'der'Galerie'
Herold'zu'sehen.'
'
Auf'der'Freifläche'in'der'Nähe'der'Galerie'in'Keitum'fanden'sich'sexWed'bedeutsame'Werke,'
die'es'z.'B.'bei'einem'Klassenbesuch'exemplarisch'zu'deuten'gäbe.'
Trak1Wendisch,11
Tänzerin I, 19911
Bronze farbig patiniert,
238 x 75 x 30 cm, Auflage 1/5
EUR 51 200
Trak1Wendisch,1Fußhalterin, 1997
Bronze patiniert, h = 160, t = 54 cm, Auflage 5/7 EUR 18 000
Beim Gang durch die Ortschaft und auf dem Friedhof zeigte sich Kunst von
anderer Seite, wie wir sind und leben, wohin die Reise geht mit dem Komtur aus Don Giovanni auf dem Friedhof Keitum.
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
46
7.!Sexualpädagogische!Forschung! - „Pille danach" für Jugendliche
Washington - Ein Bundesgericht in New York hat den verschreibungsfreien Verkauf der „Pille danach" ohne Altersbegrenzung erlaubt. Mit der Entscheidung vom Freitag kippte die Justiz eine Regelung, wonach sich Jugendliche unter 17
Jahren das Notfallmittel nur gegen Vorlage eines ärztlichen Rezepts beschaffen durften. Diese Vorschrift sei „politisch
motiviert", begründete Richter Edward Korman das Urteil. AFP SZ 6.4.13/9
"Pille1danach"1Verhütung1im1Nachhinein1'
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/pilleWdanachWverhuetungWimWnachhineinW1.1607509' ' Die' katholischen' Bischöfe' wollen' VergewaltiW
gungsopfern'die'"Pille'danach"'zugestehen.'Doch'nur'"insofern'sie'eine'verhütende'und'nicht'eine'abtreibende'Wirkung'hat".'Diese'
Einschränkung'ist'medizinisch'gesehen'unsinnig.'Wie'die'Pille'tatsächlich'wirkt.'23.'Februar'2013'SZ!Von!Christina!Berndt''VerhüW
tung'vor'dem'Sex'wäre'besser'gewesen.'Das'denken'sich'auch'die'meisten'Frauen,'wenn'sie'nach'einem'ungeplanten'GeschlechtsW
verkehr'die'Sorge'plagt,'dass'sie'schwanger'geworden'sein'könnten.'Immerhin,'so'wissen'die'meisten,'gibt'es'für'solche'Notfälle'
die'"Pille'danach",'die'eine'Schwangerschaft'meist'noch'abwenden'kann.'Doch'diese'Pille,'die'in'den'meisten'europäischen'LänW
dern'W'nicht'aber'in'Deutschland'W'einfach'in'der'Apotheke'zu'haben'ist,'hat'in'Deutschland'immer'noch'keinen'besonders'guten'Ruf'
W'nicht'nur'unter'Bischöfen,'die'sie'bis'vor'wenigen'Tagen'selbst'nach'einer'Vergewaltigung'ablehnten.'Das'Thema'ist'so'abseitig,'
dass'selbst'Frauenärzte'nicht'immer'treffend'über'die'postkoitale'Empfängnisverhütung'informiert'sind,'wie'jüngst'in'Talkrunden'
zu'vernehmen'war.'Kurswechsel,"insofern'sie'eine'verhütende'und'nicht'eine'abtreibende'Wirkung'hat",'verkündeten'die'Bischöfe.'
Ohne'Segen'bleiben'Methoden'und'Präparate,'"die'den'Tod'eines'Embryos'bewirken".'Doch'die'Einschränkung'ist'unnötig:'Die'in'
Deutschland' zugelassenen' Präparate' taugen' keinesfalls' zum' Schwangerschaftsabbruch.' Sie' verhindern' oder' verzögern' nur' den'
Eisprung'der'Frau,'sodass'es'gar'nicht'erst'zur'Befruchtung'kommen'kann.'Eine'Einnistung'bereits'befruchteter'Eizellen'verhindern'
sie'nicht.' Damit' haben' die' Pillen' unter' dem' Aspekt' der' Empfängnisverhütung' aber' auch' einen' erheblichen' Nachteil:' Sie' können'
nicht'mehr'helfen,'wenn'der'Eisprung'bereits'stattgefunden'hat.'So'verhindern'Präparate'mit'dem'Wirkstoff'Levonorgestrel'eine'
Schwangerschaft'nur'in'52'bis'94'Prozent'der'Fälle.'Dazu'können'sie'bis'zu'72'Stunden'nach'dem'Verkehr'eingenommen'werden'W'
je'früher'das'geschieht,'desto'sicherer'wirken'sie.'Neuere'Präparate'mit'dem'Wirkstoff'Ulipristalacetat'sind'etwa'doppelt'so'effekW
tiv'wie'LevonorgestrelWPillen.'Das'liegt'daran,'dass'Levonorgestrel'den'Eisprung'nur'dann'verhindert,'wenn'er'mindestens'zwei'Tage'
in'der'Zukunft'liegt;'Ulipristalacetat'wirkt'bis'wenige'Stunden'vor'dem'Eisprung.'So'kann'es'"den'Eisprung'auch'dann'noch'verzöW
gern,' wenn' die' Konzeptionswahrscheinlichkeit' am' höchsten' ist",' sagt' Thomas' Dimpfl,' Präsident' der' Deutschen' Gesellschaft' für'
Gynäkologie'und'Geburtshilfe.'Das'Gerücht,'die'neueren'NotfallWPillen'würden'auch'die'Einnistung'bereits'befruchteter'Embryonen'
verhindern,'wie'es'die'deutschen'Bischöfe'befürchten,'ist'dagegen'längst'widerlegt'W'ebenso'wie'die'Behauptung,'sie'beeinträchtiW
gen' die' spätere' Fruchtbarkeit' der' Frau.' Insgesamt' sind' die' Nebenwirkungen' gering.' All' das' haben' Gynäkologen' vom' KarolinskaW
Institut'in'Stockholm'jüngst'noch'einmal'in'einer'Übersichtsarbeit'herausgestellt.'Die'Bedenken'sollten'endlich'ausgeräumt'werden,'
so' die' Gynäkologen.' Denn' sie' "schaffen' große' Hürden' für' einen' verbreiteten' Einsatz",' der' im' Sinne' geringerer' Abtreibungsraten'
wünschenswert'sei.'
'
"Pille1danach"1WHO'empfiehlt'die'Abgabe'ohne'Rezept'23.'Februar'2013'SZ''
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/pilleWdanachWverhuetungWimWnachhineinW1.1607509W2' Methoden,' die' tatsächlich' die'
Einnistung'befruchteter'Eizellen'verhindern,'sind'zur'Verhütung'einer'Schwangerschaft'sicherer.'Einzig'verfügbar'ist'dafür'die'KupW
ferspirale,'die'sich'Frauen'der'Weltgesundheitsorganisation'(WHO)'zufolge'auch'noch'fünf'Tage'nach'dem'ungeschützten'Sex'einW
setzen' lassen' können.' Der' schwedischen' Analyse' zufolge' gibt' es' danach' nur' noch' ein' Restrisiko' von' etwa' einem' Prozent' für' eiW
ne'Schwangerschaft.''Die'Möglichkeiten'der'Notfallverhütung'würden'stärker'genutzt,'wenn'die'Pille'danach'endlich'rezeptfrei'zu'
erhalten'wäre,'sagt'Regine'Wlassitschau'vom'ProWFamiliaWBundesverband.'Allerdings'könnte'eine'solche'rezeptfreie'Abgabe'nur'für'
Levonorgestrel'gelten,'weil'Ulipristalacetat'womöglich'im'Fall'einer'schon'länger'bestehenden,'von'der'Frau'übersehenen'SchwanW
gerschaft' dem' Embryo' schaden' könne.' Deshalb' müsse' eine' Schwangerschaft' vor' der' Abgabe' von' Ulipristalacetat' ärztlich' ausgeW
schlossen'werden,'betonen'Deutschlands'Frauenärzte.''Sie'lehnen'aber'auch'die'rezeptfreie'Abgabe'von'Levonorgestrel'mit'VerW
weis' auf' das' verbleibende' Restrisiko' für' eine' Schwangerschaft' ab.' Levonorgestrel' sei' veraltet,' seit' Ulipristalacetat' verfügbar' sei,'
heißt'es'in'einer'Stellungnahme'vom'Herbst'2012.''"Dem'widersprechen'wir'vehement",'betont'Regine'Wlassitschau'von'Pro'FamiW
lia.'Die'rezeptfreie'Abgabe'werde'von'der'WHO,'der'USWArzneimittelbehörde'FDA'und'dem'Sachverständigenrat'VerschreibungsW
pflicht'im'Bundesinstitut'für'Arzneimittel'und'Medizinprodukte'empfohlen.'"Die'Forderung,'eine'langjährig'bewährte'Methode'mit'
hoher' Sicherheit' und' Wirksamkeit' als' überholt' einzustufen,' ist' wissenschaftlich' und' gesundheitspolitisch' unseriös",' ergänzt' die'
Ärztin'Ines'Thonke'von'Pro'Familia.''Ohnehin,'meint'Wlassitschau,'bräuchten'Frauen'keine'ärztliche'Beratung,'ehe'sie'sich'für'die'
Pille'danach'entscheiden.'Das'habe'auch'eine'Studie'der'WHO'ergeben:'"Es'genügt,'wenn'Frauen'in'der'Apotheke'beraten'werden'
und' den' Beipackzettel' lesen."' Ein' niedrigschwelliger' Zugang' könnte' viele' ungewollte' Schwangerschaften,' spätere' Abtreibungen'
und'viel'Leid'verhindern,'so'Wlassitschau:'"Da,'wo'es'möglich'ist,'sollten'Frauen'eigenständig'handeln'können."'
'
Wissen'DIE'ZEIT' Verhütung1 im1 Nachhinein1 Wie'die''Pille'danach''tatsächlich'wirkt'W' Verhütung'vor'dem'Sex'
wäre'besser'gewesen.'Das'denken'sich'auch'die'meisten'Frauen,'wenn'sie'nach'einem'ungeplanten'Geschlechtsverkehr'die'Sorge'
plagt,'dass'sie'schwanger'geworden'sein'könnten.'Immerhin,'so'wissen'die'meisten,'gibt'es'für'solche'Notfälle'die''Pille'danach','die'
eine' Schwangerschaft' meist' noch' abwenden' kann.' Doch' diese' Pille,' die' in' den' meisten' europäischen' Ländern' W' nicht' aber' in'
Deutschland'W'einfach'in'der'Apotheke'zu'haben'ist,'hat'in'Deutschland'immer'noch'keinen'besonders'guten'Ruf'W'nicht'nur'unter'
Bischöfen,'die'sie'bis'vor'wenigen'Tagen'selbst'nach'einer'Vergewaltigung'ablehnten.'Das'Thema'ist'so'abseitig,'dass'selbst'FrauenW
ärzte'nicht'immer'treffend'über'die'postkoitale'Empfängnisverhütung'informiert'sind,'wie'jüngst'in'Talkrunden'zu'vernehmen'war.'
Im'Falle'einer'Vergewaltigung'will'die'katholische'Kirche'die'Pille'nun'erlauben,''insofern'sie'eine'verhütende'und'nicht'eine'abtreiW
bende'Wirkung'hat','verkündeten'die'Bischöfe.'Ohne'Segen'bleiben'Methoden'und'Präparate,''die'den'Tod'eines'Embryos'bewirW
ken'.'Doch'die'Einschränkung'ist'unnötig:'Die'in'Deutschland'zugelassenen'Präparate'taugen'keinesfalls'zum'SchwangerschaftsabW
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
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bruch.'Sie'verhindern'oder'verzögern'nur'den'Eisprung'der'Frau,'sodass'es'gar'nicht'erst'zur'Befruchtung'kommen'kann.'Eine'EinW
nistung'bereits'befruchteter'Eizellen'verhindern'sie'nicht.'
'
Damit'haben'die'Pillen'unter'dem'Aspekt'der'Empfängnisverhütung'aber'auch'einen'erheblichen'Nachteil:'Sie'können'nicht'mehr'
helfen,'wenn'der'Eisprung'bereits'stattgefunden'hat.'So'verhindern'Präparate'mit'dem'Wirkstoff'Levonorgestrel'eine'SchwangerW
schaft'nur'in'52'bis'94'Prozent'der'Fälle.'Dazu'können'sie'bis'zu'72Stunden'nach'dem'Verkehr'eingenommen'werden'W'je'früher'das'
geschieht,'desto'sicherer'wirken'sie.'Neuere'Präparate'mit'dem'Wirkstoff'Ulipristalacetat'sind'etwa'doppelt'so'effektiv'wie'LevonW
orgestrelWPillen.'Das'liegt'daran,'dass'Levonorgestrel'den'Eisprung'nur'dann'verhindert,'wenn'er'mindestens'zwei'Tage'in'der'ZuW
kunft'liegt;'Ulipristalacetat'wirkt'bis'wenige'Stunden'vor'dem'Eisprung.'So'kann'es''den'Eisprung'auch'dann'noch'verzögern,'wenn'
die' Konzeptionswahrscheinlichkeit' am' höchsten' ist',' sagt' Thomas' Dimpfl,' Präsident' der' Deutschen' Gesellschaft' für' Gynäkologie'
und'Geburtshilfe.'Das'Gerücht,'die'neueren'NotfallWPillen'würden'auch'die'Einnistung'bereits'befruchteter'Embryonen'verhindern,'
wie'es'die'deutschen'Bischöfe'befürchten,'ist'dagegen'längst'widerlegt'W'ebenso'wie'die'Behauptung,'sie'beeinträchtigen'die'späteW
re'Fruchtbarkeit'der'Frau.'Insgesamt'sind'die'Nebenwirkungen'gering.'All'das'haben'Gynäkologen'vom'KarolinskaWInstitut'in'StockW
holm'jüngst'noch'einmal'in'einer'Übersichtsarbeit'herausgestellt'(Best'Practice'and'Research'W'Clinical'and'Endocrinological'MetaW
bolism,'Bd.'27,'S.'91,'2013).'Die'Bedenken'sollten'endlich'ausgeräumt'werden,'so'die'Gynäkologen.'Denn'sie''schaffen'große'HürW
den' für' einen' verbreiteten' Einsatz',' der' im' Sinne' geringerer' Abtreibungsraten' wünschenswert' sei.' Methoden,' die' tatsächlich' die'
Einnistung'befruchteter'Eizellen'verhindern,'sind'zur'Verhütung'einer'Schwangerschaft'sicherer.'Einzig'verfügbar'ist'dafür'die'KupW
ferspirale,'die'sich'Frauen'der'Weltgesundheitsorganisation'(WHO)'zufolge'auch'noch'fünf'Tage'nach'dem'ungeschützten'Sex'einW
setzen'lassen'können.'Der'schwedischen'Analyse'zufolge'gibt'es'danach'nur'noch'ein'Restrisiko'von'etwa'einem'Prozent'für'eine'
Schwangerschaft.' Die' Möglichkeiten' der' Notfallverhütung' würden' stärker' genutzt,' wenn' die' Pille' danach' endlich' rezeptfrei' zu'
erhalten'wäre,'sagt'Regine'Wlassitschau'vom'ProWFamiliaWBundesverband.'Allerdings'könnte'eine'solche'rezeptfreie'Abgabe'nur'für'
Levonorgestrel'gelten,'weil'Ulipristalacetat'womöglich'im'Fall'einer'schon'länger'bestehenden,'von'der'Frau'übersehenen'SchwanW
gerschaft' dem' Embryo' schaden' könne.' Deshalb' müsse' eine' Schwangerschaft' vor' der' Abgabe' von' Ulipristalacetat' ärztlich' ausgeW
schlossen'werden,'betonen'Deutschlands'Frauenärzte.'Sie'lehnen'aber'auch'die'rezeptfreie'Abgabe'von'Levonorgestrel'mit'Verweis'
auf'das'verbleibende'Restrisiko'für'eine'Schwangerschaft'ab.'Levonorgestrel'sei'veraltet,'seit'Ulipristalacetat'verfügbar'sei,'heißt'es'
in' einer' Stellungnahme' vom' Herbst' 2012.' Dem' widersprechen' wir' vehement',' betont' Regine' Wlassitschau' von' Pro' Familia.' Die'
rezeptfreie'Abgabe'werde'von'der'WHO,'der'USWArzneimittelbehörde'FDA'und'dem'Sachverständigenrat'Verschreibungspflicht'im'
Bundesinstitut' für' Arzneimittel' und' Medizinprodukte' empfohlen.' 'Die' Forderung,' eine' langjährig' bewährte' Methode' mit' hoher'
Sicherheit'und'Wirksamkeit'als'überholt'einzustufen,'ist'wissenschaftlich'und'gesundheitspolitisch'unseriös','ergänzt'die'Ärztin'Ines'
Thonke'von'Pro'Familia.'
Ohnehin,' meint' Wlassitschau,' bräuchten' Frauen' keine' ärztliche' Beratung,' ehe'
sie' sich' für' die' Pille' danach' entscheiden.' Das' habe' auch' eine' Studie' der' WHO'
ergeben:' 'Es' genügt,' wenn' Frauen' in' der' Apotheke' beraten' werden' und' den'
Beipackzettel' lesen.'' Ein' niedrigschwelliger' Zugang' könnte' viele' ungewollte'
Schwangerschaften,'spätere'Abtreibungen'und'viel'Leid'verhindern,'so'WlassitW
schau:' 'Da,' wo' es' möglich' ist,' sollten' Frauen' eigenständig' handeln' können.'
Christina'Berndt'SZ'23.2.13,'S'22'
„Autofahren macht impotent."
Denn langes Sitzen erhitzt
die Hoden. „Autofahrer haben weniger Sex." Weil Gangschalten eine
sexuelle Ersatzhandlung ist. Sie denken, ich fantasiere? Mitnichten. Eine
Wiener Künstlergruppe namens Warnviereck hat ein „Survival Kit zu den
Gefahren und Emotionen des Automobils" herausgebracht, und dazu
gehören auch die postkartengroßen weißen Zettel, die uns bewusst machen wollen, mit welchen Gefahren für Mensch und Umwelt das Autofahren verbunden ist. Mir gefällt die Idee. Publizist Henryk M. Broder schreibt regelmäßig für das Motorblog PS auf www.welt.de/ps
DGG fordert
... kaum gedruckt, schon VERÄNDERN!!!
„Mit den noch druckfrischen EU-Standards für sex-ed in allen Schulen entsteht Verpflichtung zum sexualpädagogischen Handeln. In Deutschlands
Bundesländern ist wegen der Kultushoheit geschlossenes Handeln durch die
KMK erforderlich! Ohne versierte Fachberatung wird das wohl nicht funktionieren!“!"Standards!für!die!Sexualerziehung!in!Eu=
ropa"!!!
http://www.bzga.de/infomaterialien/bestellbedi
ngungen/)
Bestellnummer: 60059501 ordern
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe
Heft 1/2 2014
!
48
8.!Aktuelles!...!WISSEN schützt und erhöht die Selbst-, Sach- und Leistungskompetenz !
...!Urteil mit fataler Wirkung - Im!Sonntagsblatt!der!
DiC
özese!Würzburg!kommentiert!am!11.1.15,!S.!4,!Gerd!Felder:!WähC
rend!die!Diskussion!über!das!Lebensende!intensiv!geführt!wird,!
macht!ein!Urteil,!das!den!Lebensanfang!betrifft,!Furore.!Der!BunC
desgerichtshof!in!Karlsruhe!hat!kurz!vor!Jahresende!überraschend!entschieden,!dass!deutsche!Behörden!auslänC
dische!Gerichtsurteile!zur!Leihmutterschaft!anerkennen!müssen.!Im!vorliegenden!Fall!hatten!zwei!homosexuelle!
Lebenspartner!aus!Deutschland!ein!mit!dem!Samen!eines!der!beiden!Männer!gezeugtes!Kind!von!einer!kaliforniC
schen!Leihmutter!austragen!lassen.!Während!ein!USCGericht!die!beiden!Lebenspartner!zu!den!Eltern!des!Kindes!
erklärte,!wäre!nach!bisher!geltendem!deutschem!Recht!der!Samenspender!der!Vater!und!die!Leihmutter,!die!das!
Kind!zur!Welt!gebracht!hat,!die!Mutter.!Der!BGH!hat!diese!geltende!Rechtsauffassung!jetzt!entscheidend!veränC
dert:!Da!die!kalifornische!Entscheidung!nicht!untragbar!sei!und!auch!nicht!gegen!den!Grundsatz!der!öffentlichen!
Ordnung!verstoße,!müssen!die!beiden!Lebenspartner!vom!Standesamt!als!Eltern!eingetragen!werden.!Das!Urteil!
ist!fatal,!weil!Leihmutterschaft!in!Deutschland!bisher!mit!guten!Gründen!strikt!verboten!ist;!die!Auswirkungen!
sind!noch!gar!nicht!abzusehen.!Schon!jetzt!werden!von!heteroC!und!homosexuellen!Paaren!aus!reichen!Ländern!
Frauen!aus!armen!WeltCgegenden!als!Leihmütter!gewonnen,!die!für!sie!„Wunschkinder"!austragen.!Dadurch!ist!
ein!regelrechter!Markt!entstanden,!der!durch!das!Urteil!neu!befeuert!wird.!Folgt!man!dem!BGH,!dann!gilt!ab!
sofort!nicht!mehr!der!Satz!des!Bürgerlichen!Gesetzbuches,!wonach!die!Mutter!eines!Kindes!die!Frau!ist,!die!es!
geboren!hat.!Im!Kern!aber!geht!es!um!die!Frage,!ob!man!ein!Kind!als!Geschenk!betrachtet!oder!als!etwas,!auf!das!
man!einen!Anspruch!hat!und!das!genauso!„machbar"!ist!wie!vieles!andere!in!unserer!Gesellschaft!auch.!InzwiC
schen!hat!sich!da!eine!—subjektiv!im!Einzelfall!verständliche,!aber!nichtsdestoweniger!falsche!—!Mentalität!
herausgebildet,!der!kaum!noch!jemand!zu!widersprechen!wagt.!Doch!was!ist!eigentlich!mit!dem!Wohl!der!KinC
der?!Spielt!es!überhaupt!noch!eine!Rolle?!Auf!diesem!heiklen!und!ethisch!doch!so!wichtigen!Gebiet!erwächst!der!
Kirche!eine!große!Aufgabe,!Orientierung!zu!geben!.
...!Urteil Das!am!1.!November!2013!in!Kraft!getretene!neue!Gesetz!für!Intersexuelle!geht!nach!Ansicht!von!
Betroffenen!nicht!weit!genug.!Zwar!ermögliche!es!Menschen!mit!männlichen!und!weiblichen!GeschlechtsorgaC
nen!künftig!im!Geburtsregister!das!Feld!zur!Geschlechtsangabe!freizulassen.!"Doch!wir!müssen!dringend!dafür!
sorgen,!dass!keine!Geschlechtsumwandlungen!mehr!bei!Babys!und!Kleinkindern!vorgenommen!werden",!sagte!
Andrea!Budzinski,!die!Vorsitzende!der!Deutschen!Gesellschaft!für!Transidentität!und!Intersexualität.!Die!OperaC
tionen!seien!ein!Verstoß!gegen!die!Menschenrechte!und!die!Selbstbestimmung.!Durch!das!Gesetz!wird!erstmals!
rechtlich!anerkannt,!dass!Menschen!intersexuell!sein!können. EPD Berlin
...!Sexualstrafrecht Der!Bundestag!hat!einen!von!Bundesjustizminister!Heiko!Maas!(SPD)!vorgelegten!
Gesetzentwurf!beschlossen,!der!Lücken!im!Sexualstrafrecht!schließt.!„Wir!wollen!Kinder!in!Deutschland!besser!
vor!sexuellen!Übergriffen!schützen",!kommentiert!der!rechtspolitische!Sprecher!der!SPDC!Bundestagsfraktion!
Johannes!Fechner,!die!Reform.!Die!Höchststrafe!für!den!Besitz!von!Kinderpornografie,!wurde!von!zwei!auf!drei!!
Jahre!angehoben.!Die!Verjährung!bei!sexuellem!Missbrauch!beginnt!künftig!erst!mit!dem!30.!Lebensjahr!des!
Betroffenen!zu!laufen,!sodass!sie!in!der!Regel!mit!Vollendung!des!40.!Lebensjahres!eintritt.!Dies!sei!nötig,!„weil!
Opfer!oft!erst!nach!langjähriger!Verarbeitung!ihrer!Traumata!die!Kraft!zur!Strafanzeige!finden",!erklärt!Fechner.!
Die!Herstellung,!Verbreitung!und!der!Besitz!sogenannter!PosingCBilder!werden!explizit!unter!Strafe!gestellt.!
Darüber!hinaus!ist!es!nach!dem!neuen!Gesetz!grundsätzlich!illegal,!Nacktfotos!von!Kindern!und!Jugendlichen!
herzustellen!oder!zu!verbreiten,!wenn!dies!in!kommerzieller!Absicht!geschieht.!Auch!die!Käufer!solcher!Bilder!
können!strafrechtlich!belangt!werden.!Der!Tatbestand!des!„sexuellen!Missbrauchs!von!Schutzbefohlenen"!wurde!
um!weitere!Verhältnisse!sozialer!Abhängigkeit!erweitert.!Er!kann!damit!unter!anderem!auf!Vertretungslehrer!
oder!Lebensgefährten!eines!Elternteils!angewendet!werden.!Durch!eine!Klarstellung!im!Bereich!Cybergrooming!
wurde!sichergestellt,!dass!zukünftig!jedes!gezielte!Ansprechen!von!Kindern!im!Internet!mit!dem!Ziel!der!AnbahC
nung!sexueller!Kontakte!strafbar!ist. CFH 2014 November
!
...! KlatschTratsch! "Spitzen" - Der Mini-Schleier hat sich als dernier cri auch unter Showstars
herumgesprochen. Aber seine züchtige Natur macht sie nervös. Auch Sängerin Rita Ora. Sie trägt ihn deshalb
nach folgendem Prinzip: für jeden Quadratzentimeter verdeckter Gesichtshaut einen an anderer Stelle entsprechend entblößen. Wenn das Näschen und die Kulleraugen kaum zu erkennen sind, muss also das Dekolleté die
Arbeit machen. Hätten Burka-Trägerinnen diese Sorgen, wären sie unter ihrem Überwurf
splitterfasernackt. Yuppie-Hülle - Furchtbar langweilig wäre es in diesen metrosexuellen Zeiten, wenn es die neuen Schleier nur für Frauen gäbe! Zum Warmwerden mit dem
Trend empfiehlt sich für den Mann von Welt der Hut mit Moskitonetz. Zugegeben, die
Malaria-Gefahr ist in Deutschland im Sommer wie im Winter eher gering. Aber für die
unzähligen riesigen Offroader und SUVs gibt es in deutschen Innenstädten ja auch keine
Schlammlawinen, durch die sie sich kämpfen könnten. Sondern nur ein paar zu kleine
Parklücken. Quelle: SZ, 2.11.13, V2/7
!
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
49
SexualwissenschafterInnen fordern die Sanktionierung von Gewalt
und Sexismus anstatt von Sexualität! C! In ihrer Stellungnahme zum aktuellen
Gesetzentwurf für ein Sexualstrafrechtsänderungsgesetz fordert die Österreichische
Gesellschaft für Sexualforschung (ÖGS) (www.oegs.or.at) neuerlich die konsequente Beachtung des Grundsatzes, dass nicht Sexualität sondern Gewalt und Missbrauch zu sanktionieren sind. Sie zeigt (teils absurde) Widersprüche in den geplanten Strafverschärfungen auf, mahnt
die gesetzliche Sicherstellung der Einhaltung der Alterstoleranzklauseln für Kontakte zwischen Jugendlichen ein, wendet
sich gegen die neuerliche Verschärfung der § 209-Ersatzbestimmung (§ 207b), fordert die Aufhebung immer noch bestehender archaischer Tatbestände und begrüßt, dass die Justizministerin der Forderung nach Ausweitung der Definition
der geschlechtlichen („sexuellen“) Handlung (Stichwort: Po-Grapschen“) nicht nachgegeben hat. Sexistische Übergriffe
sind bereits als diskriminierende Misshandlungen (und korrekterweise nicht als Sexualstraftat) strafbar und von den
Staatsanwaltschaften von Amts wegen zu verfolgen (§ 115, § 117 Abs. 3 StGB). Damit kommt klar zum Ausdruck, was
berechtigterweise bestraft und verfolgt wird: nicht die Sexualität sondern der sexistische Übergriff. Es wäre freilich das
Erfordernis der Begehung vor mindestens drei Personen zu streichen, der Strafrahmen anzupassen und die Deliktsbezeichnung (in „Verletzung der persönlichen Integrität“) zu ändern. Die Stellungnahme der Österreichischen Gesellschaft für
Sexualforschung (ÖGS) (www.oegs.or.at) findet sich auf http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/ME/ME_00462/index.shtml.
Rückfragehinweis: RA Dr. Helmut Graupner, Co-Präsident ÖGS
Aktuelle Initiative
zur "Rehabilitierung
aller und Entschädigung der (noch
lebenden) in Deutschland wegen § 175 Verurteilten" zu unterstützen. Wir schulden es
den 175ern, die dafür litten und starben oder Zeit ihres Lebens von der Gesellschaft geächtet wurden, nur weil sie
als Männer gleichgeschlechtlich liebten! Ein entsprechendes Gesetz würde das unermeßliche Leid, das deutsche Gerichte deutschen Männern, die Männer liebten, angetan haben zwar nicht mindern, aber die deutsche Regierung, die
heute Schwule und Lesben bis hoch in den Ministerreihen nachweisen kann, würde damit zeigen, das sie wahre moralische Größe und ehrliches Mitgefühl besitzt und den 175er Opfern symbolisch beweist, dass Demokratie, Rechtsprechung und Menschlichkeit die Sieger über Diktatur, Unrecht und Menschenverachtung sind. Übrigens: Bis jetzt haben
mehrere - MdB ́s (erstaunlicherweise nur Heteros), - bisher über fünf Dutzend MdL-Linke, aber auch - MdL ́s aus
verschiedenen Landtagen und Parteien,- die komplette MdL-Mannschaft der hessischen GRÜNEN und weiterer - die Bundesgeschäftsstelle der PIRATEN in Berlin - über zwei Dutzend Professorinnen und Professoren, - die Chefin der
Antidiskriminierungsstelle des Bundes Frau Lüders (nebst vielen Mitarbeitern) - aber auch viele fortschrittliche
Menschen dieses Landes unterzeichnet, von denen fast die Hälfte Unterzeichnerinnen sind, was uns gang besonders
freut, da Frauen in der Regel ja mit dem § 175 nicht zu tun hatten. Und wer da heute immer noch der Meinung ist,
die Jugend sei nicht interessiert, nicht aufgeklärt und nicht wissbegierig, dem sei die (heterosexuelle) verdiJugend empfohlen: http://goo.gl/1dk1D DANKE im Namen der 175er, die sich wegen des § 175 selbst umbrachten! DANKE
im Namen der nicht nur in KZ ́s ermordeten 175er! DANKE im Namen der heute noch lebenden 175er! DANKE im Namen der
175er, die auf dieses Gesetz warten! DANKE im Namen aller heutigen "175er", die NICHT mehr verfolgt werden! DANKE
im Namen aller Mitstreiter und Unterzeichner dieser 175er-Aktion! BITTE machen Sie mit durch eine Direktunterschrift unter http://www.rosa-archiv.de oder http://www.175er-opfer.de/
Aktuelles! ! …! aus! dem! Lexikon!...! wieder!gefunden!aus!meiner!Jugendsprache:! „Probiering“ ... 2014 dazu
siehe unter Literatur „Lust und Freiheit“ des 18. Jhdts: Schon 1800 waren 40% dere verheirateten Frauen schwanger in
die Ehe gegangen, quasie als conditio sine qua on, wie eine Zulassungsberechtigung, meine ich! ... Es geht nicht um
Flüssigkeitsaustausch unter Zärtlichen, sondern: Liquid Feedback ist eine Software, die von Piraten entwickelt
wurde, um das neue Demokratiekonzept der Liquid D em ocracy (»Flüssige D em okratie«) umzusetzen. Liquid Feedback kommt innerhalb der Piratenpartei zur Meinungsbildung zum Einsatz.!
Der Begriff H omophobie (griech. Homo: gleich; phobos: Angst) wurde 1972 von dem US-amerikanischen Psychotherapeuten George Weinberg für die ablehnende Haltung der Gesellschaft zur Homosexualität eingeführt. Er bezeichnet
eine soziale, gegen gleichgeschlechtlich empfindende Menschen gerichtete Aversion bzw. Feindseligkeit. Homophobie
ist eine irrationale, weil sachlich durch nichts zu begründende Angst vor homosexuellen Menschen und ihren Lebensweisen. In unserer Gesellschaft werden homosexuell und transident empfindende Menschen nach wie vor individuell und
strukturell diskriminiert. Laut aktuellen Studien haben viele Menschen, vor allem Männer, auch insbesondere Angst vor
den eigenen homoerotischen Anteilen. Des wegen sind vor allem Männer vom Krankheitsbild der Homo- und Transphobie sowie der daraus resultierenden Bereitschaft zur antihomosexuellen Gewalt betroffen.
Aktuelle!U RIN ELLA !4/2014 profamilia magazin s 29 - Musikfestivals, Sex und Liebe gehen oft Hand in Hand. Und so
beschloss profamilia Hamburg auf einem Festival im Juli 2014 in Hamburger mit einem Stand vor Ort zu sein. Sexualpädgog/-innen
verteilten unter das musikbegeisterte Festivalvolk Kondome, Tampons, Taschentücher, fruchtige Loilies, Sextipps und gute Laune.
Sexualität selbstbestimmt zu leben, ist ein Menschenrecht. Für dieses Recht einzustehen, fällt nicht immer leicht. Ein unbeschwerter
Umgang mit dem Thema Sexualität und die Fähigkeit , eigene Wünsche und Grenzen zu kennen und auszusprechen, müssen gelernt
werden und mit positiven Gefühlen besetzt sein. Jeder Festivalbesucher/in kennt die Plage namens Dixi-Klo. Spätestens am Nachmittag eines Festivaltages geben die Menschenschlangen vor den Klos einen Hinweis auf die hygienischen Verhältnisse hinter den
Plastiktüren der mobilen Toiletten. Besonders Festivalbesucherinnen müssen sich jetzt kreativ damit auseinandersetzen, wie der
nächste Toilettenbesuch vonstatten gehen soll. Die Lösung: Urinellas! Mit aufgeschnittenen Milchtüten und Bastelschablone bot
profamilia den Leidtragenden an, sich eigene Urinellaszum „im-Stehen-Pinkeln" zu basteln und nebenbei über die biologischen
Unterschiede zwischen Männer- und Frauenkörper, Sinn und Unsinn von geschlechtsgetrennten Toiletten und verschiedene Recyclingmethoden fürTetra Paks zu diskutieren. Etwa 4.000 Jugendliche und junge Erwachsene besuchten an drei Festivaltagen den Stand
von profamilia Hamburg. Bei etwa 25.000 Menschen ein guter Schnitt, die die 3.000 fair gehandelte Kondome und zahllose Gespräche dankbar erfreut annahmen. Andreas Gloel, Dipl. Sozialpädagoge, pro familia Hamburg Link zum Video:
http://youtule/CkJaXiGnGt
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Facebook bietet mehr! Geschlechter - Selbstbeschreibungen
Mann,! Frau,! Transgender,! Sonstwerwiewas WASHINGTON (jsz) Amerikanische Facebook-Nutzer müssen sich bei der Angabe ihres Geschlechts nicht mehr zwischen „männlich" und „weiblich" entscheiden. Seit Februar bietet das Netzwerk seinen USMitgliedern eine dritte, Benutzer definierte Option mit der Auswahl aus mehr als 50 anderen
Selbstbeschreibungen: „androgyn" oder „transgender" etwa, aber auch „pangender", „intersex" oder. „gender fluid". Wem das nicht genügt, der kann sich für „nichts davon" entscheiden (neither). Auch ihr bevorzugtes Personalpronomen können Facebook-Aficionados
künftig wählen: „he" (er), „she" (sie) oder das neutrale „they" (Plural), mit dem in den USA
eine Geschlechtszuschreibung vermieden wird. Nutzer können selbst bestimmen, wem sie
die neue Einstellung zeigen; Anzeigenkunden sollen sie nicht zur Werbung nutzen können.
Facebook-User sollten die Möglichkeit haben, sich authentisch darzustellen, schrieb das
Netzwerk in einer Mitteilung auf seiner „Diversity"-Seite. Die Formulierungen seien in Zusammenarbeit mit führenden LGBT-Organisationen entstanden, die Homo-, Bi- und Transsexuelle vertreten, Wann sie auch außerhalb der USA zur Verfügung stehen, war der
Mitteilung nicht zu entnehmen. Positive Reaktionen - Einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge will der Online-Gigant im Ausland ebenfalls mit Aktivisten zusammenarbeiten, um angemessene Übersetzungen zu treffen. Wer seine Spracheinstellung zu USEnglisch ändert, kann das Angebot jetzt schon weltweit nutzen. Konkurrent Google+ bietet
in seinen Profilen neben „männlich" und „weiblich" „andere" an, wird aber nicht konkreter.
Auf Facebook waren die Reaktionen nach der Bekanntgabe größtenteils positiv Einige
Nutzer fragten nach einer Öffnung für polyamouröse Beziehungen: „Die ZweierAngelegenheit ist nicht jedermanns Sache."
!
Selfie=Mode! ist! bekannt.! Nun! gibt´s! was! neues: Kimye trifft Homer
zum! B! E! L! F! I! E FOTO: IGNAT / BAUER-GRIFFIN / GC IMAGES (0,); ILYA NODIA (ML);
Wer immer schon wissen wollte, wie Kim Kardashian, 33, berühmt für ihre Berühmtheit, und ihr Mann, der Musiker Kanye West, 37,
als „Simpsons"-Zeichentrickfiguren aussehen würden, muss nicht länger grübeln: Der
italienische Künstler Alexsandro Palombo veröffentlichte seine Version des populären
Paares. Besondere Aufmerksamkeit widmete der 40-jährige Illustrator Kardashians
Einfluss auf die Belfie=Mode. Dabei handelt es sich um ein Internetphänomen, das
bekannte und unbekannte Frauen dazu treibt, Fotos ihres Pos online zu veröffentlichen;
Kardashian war eine der Vorreiterinnen dieses seltsamen Trends. Ihre Vorbildfunktion
wird in der „Simpsons"-Welt des Zeichners Palombo deutlich: Nicht nur Kimye zeigt ihren
Po, auch der Rapper-Ehemann und Baby North machen mit. Ks
ALEXSANDRO PALOMBO/HUMOR CHIC u.a. -
Michael!Douglas:!Oralsex!schuld!an!Krebs? - Hollywoodstar Michael Douglas führt seine inzwischen überwundene
Krebserkrankung auf Humane Papillomaviren (HPV) zurück. Diese werden hauptsächlich durch ungeschützten Sexualverkehr
übertragen, wie der Schauspieler erklärt. Nach der Krebsdiagnose im Jahr 2010 sah es zunächst nicht gut aus für Michael
Douglas: Infolge einer zweimonatigen Chemotherapie verlor der Schauspieler über 13 Kilo Gewicht. Heute, drei Jahre später,
hat er den Krebs besiegt und wirkt überraschend frisch. Entspannt berichtet er nun davon, wie es zur schweren Erkrankung
kam. Der Hollywoodstar, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere Anfang der 90er-Jahre für ausufernden Alkohol- und Zigarettenkonsum bekannt war, erklärt gegenüber der britischen Zeitschrift "The Guardian", dass nicht etwa sein selbstzerstörerischer
Lebenswandel verantwortlich für den Tumor im Hals waren: "Nein. Denn ohne zu sehr darauf eingehen zu wollen, diese Form
von Krebs wird durch HPV hervorgerufen, welche man beim Cunnilingus bekommt." Die HPV-Infektionsrate bei Frauen unter
30 liegt bei bis zu 25 Prozent, bei über 30-Jährigen immerhin bei über 8 Prozent. Weil es bei Männern keine entsprechende
Vorsorgeuntersuchung gibt, existieren für sie keine gesicherten Zahlen. Die Infektion erfolgt vornehmlich durch den Kontakt mit
Schleimhäuten, insbesondere bei ungeschützten Geschlechtsverkehr. In den infizierten Zellen kann es dann zu tumorartigem
Wachstum kommen. In den meisten Fällen sind die von HPV ausgelösten Tumoren gutartig und führen lediglich zu unangenehmer Warzenbildung. Allerdings kann es bei einigen HPV-Typen auch zu bösartigen Veränderungen kommen, insbesondere
Gebärmutterhalskrebs bei Frauen. Durch Oralverkehr kann HPV auf die Mundschleimhaut übertragen werden und dort Tumore
auslösen. Dies sei laut Douglas auch in seinem Fall eingetreten. http://web.de/magazine/unterhaltung/klatsch-tratsch/17493966
Quelle: 03.06.2013
!
Auf!das!Paar!kommt!es!an!=!Sexuelle!Orientierung!der!Eltern!ist!unwichtig!für!Kindeswohl!=!Egal,!
ob!schwul,!lesbisch!oder!heterosexuCell:!Die!sexuelle!Orientierung!von!AdoptivCeltern!ist!für!das!Wohl!des!Kindes!offenbar!
unwichtig.!Entscheidend!sei!vielmehr,!dass!beide!Elternteile!gut!zusammenarbeiten!und!harmonieren.!Das!berichten!RaC
chel!Farr!von!der!University!of!Massachusetts!Amherst!und!Charlotte!Patterson!von!der!University!of!Virgina!im!FachmagC
azin!Child$Development$(Bd.!84,!S.1226,!2013).!Sie!hatten!104!Paare!und!deren!adoptierte!Kinder!befragt!und!beobachtet,!
wobei!25!Paare!lesbisch!waren,!29!schwul!und!50!he!C!terosexuell.!Die!Kinder!waren!spatestens!in!den!ersten!LebenswoC
chen!adoptiert!worden;!zum!Studienzeitpunkt!waren!sie!um!die!drei!Jahre!alt.!Die!beiden!Psychologinnen!stellten!zwar!
fest,!dass!die!homosexuellen!Paare!sich!die!Aufgaben!der!Kinderbetreuung!wie!Füttern,!Anziehen!und!Spielen!eher!gleichC
maffig!aufteilten,!wahrend!Männer!und!Frauen!in!gemischtgeschlechtlichen!Paaren!sich!eher!spezialisierten.!Doch!das!war!
den!Kindern!egal.!Wichtig!war!vielmehr,!wie!die!Partner!mit!der!jeweiligen!Aufgabenverteilung!zurechtkamen:!„Diejenigen!
Eltern,!die!mit!dem!Arrangement!zufriedenen!waren,!hatten!auch!die!Kinder!mit!weniger!VerhaltensCproblemen",!sagt!
Farr.!„Es!ist!mit!Sicherheit!wichtig,!wie!harmonisch!die!Eltern!miteinander!umgehen."!Ein!Effekt!der!seCxuellen!OrienC
tierung!konnte!nicht!beobachtet!werden.! CHRISTIAN!WEBER!S Z $ 1 5 0 1 3 s 1 6 !
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
51
rwerke: Die „Erschaffung Adams“ ist der berühmteste Teil von Michelangelos Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle. Unten die David-Skulptur.
FOTOS: MUSEI VATICANI/DPA, THINKSTOCK
Der göttliche
Michelangelo
9.#Kalenderblatt#und#Termine#
4
!
!!
Für die Aufklärung sind seine menschliche Einstellung und seine künstlerischen
ldhauer, Maler, Baumeister: Michelangelo di Lodovico Buonarroti Simoni war Vollender der Renaissance
!
Wegbereiter des Barock. Der Mann, der das Wissen seiner Epoche vereinte, starb am 18. Februar vor 450 Jahren.
......................................................................................
E
Von unserem Redaktionsmitglied
RALPH HERINGLEHNER
......................................................................................
r schuf eines der faszinierendsten
Bilder – und löste mit einem anderen in derselben Kirche eine der
skurrilsten Episoden der Kunstgee aus: Was daran gelegen haben mag,
enies von Zeitgenossen oft missvern werden. Michelangelo Buonarroti
Genie. Der Vollender der Renaissance,
gbereiter des Barock, der am 18. Febru4 – also vor 450 Jahren – starb, vereinte
ssen seiner Epoche in sich, als Bildhauer und als Baumeister.
war revolutionär, was der Meister in
riger Mühsal – Arm über Kopf – auf
uchten Putz des Tonnengewölbes der
chen Kapelle malte. Michelangelo
Szenen aus der Genesis, dem ersten
es Alten Testaments. Es ist das einzige
das er so vollenden konnte, wie er es
rgestellt hatte. Es ist auch die heute
opulärste Arbeit des am 6. März 1475
kanischen Caprese geborenen KünstDie Erschaffung Adams“ wurde und
gfach auf Postern und T-Shirts repro.
r in den Himmel
h der Meister eckte mit dem Deckenbei seinem Auftraggeber, Papst Juan, als es am 1. November 1512 enturde. „Man warf Michelangelo vor, er
ch zu viele Freiheiten genommen“, erich Garhammer, Würzburger Theoloessor und Kunstkenner. Anstatt den
n zu illustrieren, habe der Maler zu
s der Fantasie heraus gearbeitet, hielt
ichelangelo vor. Auch ungewohnt viel
Haut schockierte Zeitgenossen. Dastand aber nicht in erster Linie Michels Freude an schönen (Männer-)KörNacktheit zeigt vor allem das neue
henbild der Renaissance. Als Ideal galklassischen Statuen der Griechen. So
denn auch Michelangelos biblische
n, als seien sie Heroen aus der griechiMythologie.
Erschaffung Adams ist nur ein Teil des
, das Michelangelo di Lodovico BuoSimoni zwischen 1508 und 1512 in
der vatikanischen Kapelle schuf.
520 Quadratmeter belebte er mit
mehr als 115 überlebensgroßen
Figuren. Die Szenen aus dem
Alten Testament umgab er
mit einer gemalten Architektur, die wirkt, als öffneten
sich Fenster in den Himmel. „Der Eindruck ist
überwältigend“, erinnert
sich Professor Erich
Garhammer an einen
Besuch der berühmten Kapelle.
„Malerei ist nicht
mein Geschäft“,
sagte Michelangelo gerne. Er
fühlte sich als
Bildhauer. 1536
bis 1541 arbeitete
er dennoch erneut
mit Pinsel und Farbe
in der Sixtina und
schuf, als Altargemälde, das „Jüngste Gericht“. Das riesige Bild
zeigt Michelangelo auf
der Höhe seiner Schaffenskraft. Er packte die
Lebenserfahrung eines
über 60-Jährigen und
das Können einer langen Künstlerexistenz
in sein Werk. Vor diesem Bild findet bis
heute die Papstwahl
statt. Die Kardinäle betonen, dass sie dieses
Werk nicht kaltlässt,
so Erich Garhammer.
So war es auch bei der Wahl von Kardinal
Jorge Mario Bergoglio zu Papst Franziskus.
Michelangelo wurde wieder missverstanden. Diesmal eckte er mit seiner Kunstauffassung nicht nur an – es gab einen regelrechten
Skandal. Paul III., der mittlerweile den Stuhl
Petri bestiegen hatte, reagierte entsetzt, als er
die nackten und barbusigen Körper der Seligen und Verdammten sah, die über knapp
200 Quadratmeter wimmeln. Der Zeremonienmeister Seiner Heiligkeit soll gelästert
Vor!450!Jahren,!am 18.2., starb der göttliche Michelangelo.
haben: So könne man eine
Taverne ausmalen, aber keine päpstliche Kapelle. Michelangelo
revanchierte
sich, indem er ein Porträt des
Zeremonienmeisters
in
sein Bild einfügte und mit
Eselsohren versah . . .
Der Skandal hatte
Folgen: Pius IV., Nachfolger von Paul III., ließ
die anstößigen Blößen
von Daniele da Volterra
überpinseln.
Volterra
trug das den Spottnamen „Hosenmaler“ ein –
der Kunstgeschichte eine
skurrile Episode.
Eigentlich hatte Michelangelo Kaufmann werden
sollen. Doch dann durfte
der Junge bei dem berühmten Freskenmaler
Domenico Ghirlandaio
in die Lehre gehen und
die Bildhauerakademie besuchen. Gerade
mal 15 war der Sohn
eines Ratsherren, als
die Medici auf ihn
aufmerksam wurden. Im Palast der
mächtigen Familie
lernte er Dichter,
Künstler und Gelehrte kennen
und erweiterte
seinen
Horizont. Er arbeitete
fleißig.
Mit 25 wurde
Michelangelo als bester Bildhauer Italiens gefeiert. Sein berühmtestes Frühwerk ist die Pietà im Petersdom. Immer wieder woben Konkurrenten Intrigen gegen ihn. Immer wieder
wurde der Meister von Selbstzweifeln geplagt.
Doch sein Ruf festigte sich. In seinen letzten
Lebensjahren wurde er „Il Divino“ (der Göttliche) genannt.
1547 übernahm Michelangelo die Leitung
der Bauarbeiten für den Petersdom – ohne
Lohn zu verlangen. Auch auf der größten
Baustelle der Christenheit machte sich der
mittlerweile 72-jährige grantelnde Einzelgänger keine Freunde. Seine Vorgänger beschimpfte er rundheraus als „Schafe und
Ochsen“, die mehr zertrümmert als aufgebaut hätten. Tatsächlich war der Petersdom
in den Jahrzehnten zuvor mehrfach begonnen, wieder teils eingerissen und umgebaut
worden. Auch Michelangelo zertrümmerte
erst einmal jede Menge Mauerwerk. Dann
brachte er den Bau so weit wie möglich voran,
wohl wissend, dass er die Fertigstellung des
Doms nicht mehr erleben würde.
Als Michelangelo starb, klaffte im Zentrum
des Baus in 75 Metern Höhe ein 40 Meter
breites Loch. Das statisch heikle Unterfangen
des Kuppelbaus gelang vollends erst im Jahr
1593. Die doppelwandige Kuppel des Petersdoms, entworfen von „Il Divino“, ist das
größte freitragende Ziegelbauwerk der Welt.
3!
Werke nicht wegzudenken. Revolutionär müssen seine umgesetzten Ideen gewesen sein. Statt den Glauben zu illustrieren, habe er sich seinen Fantasien hingegeben, so der Vorwurf des Papstes Julius II. Aber die Renaissance zeigte nackte Haut
im Sinne der griechischen MythoDas riesige Bild in der Sixtina !schuf er als Altargemälde. Das „Jüngste Gericht“ verdichtete die !Lebenserfahrung eines !über 60-Jährigen. Michelangelo musste missverstanden werden. Seine Kunstauffassung brachte einen regelrechten Skandal. Paul III., der mittlerweile den Stuhl Petri bestiegen hatte, reagierte entsetzt, als
er die nackten und barbusigen Körper der Seligen und Verdammten sah, die über knapp 200
Quadratmeter wimmeln. Der Zeremonienmeister Seiner Heiligkeit soll gelästert haben: So
könne man eine Taverne ausmalen, aber keine päpstliche Kapelle. Michelangelo revanchierte sich, indem er ein Porträt des Zeremonienmeisters in sein Bild einfügte und mit Eselsohren versah . . . Der Skandal hatte Folgen: Pius IV., Nachfolger von Paul III., ließ die anstößigen Blößen von Daniele da Volterra überpinseln, was ihm den Spottnamen „Hosenmaler“ einbrachte und der Kunstgeschichte eine skurrile Episode. MP 140214,
Wichtige Michelangelo-Werke
Römische Pietà: Die Skulptur des toten Jesus
im Schoß Marias wurde 1499 vollendet. Die
Statue befindet sich im Petersdom zu Rom.
David: Die über fünf Meter hohe kolossale
Statue aus einem Marmorblock wurde 1504 in
Florenz aufgestellt.
Schöpfungsgeschichte: Michelangelo schuf
von 1508 bis 1512 das 800 Quadratmeter
große Fresko am Deckengewölbe der Sixtinischen Kapelle in Rom mit der Schöpfungsgeschichte als zentralem Motiv.
Jüngstes Gericht: Die Enthüllung des monumentalen Bildes an der Altarwand der Sixtinischen Kapelle sorgte 1541 wegen seiner zahlreichen Aktdarstellungen für einen Skandal.
Julius-Grabmal: 1545 wurde das MarmorGrabmal für Papst Julius II. vollendet –
40 Jahre nach dem Auftrag zu dem Werk.
Petersdom: Michelangelo entwarf 1557 die
monumentale Kuppel der Kirche. Sie wurde
1593 vollendet – 29 Jahre nach dem Tod des
Künstlers.
TEXT: DPA
S. 14
Vor 200 Jahren, am 2. Dezember starb der französische Adelig, der sog. Porno-Philosoph Marquis de Sade.
Seine gewalttätigen sexuellen Exzesse gaben dem Sadismus den Namen. Bis heute erregt sein Werk die Gemüter.
Quelle: MP, 28.11.2014, S. 14 Vor 100 Jahren wurde das Symbol für Befreiung und Unterdrückung geboren: Der
Büstenhalter. Der BH von Mary Phelps sei ihren großen Brüsten und dem 1. Weltkrieg geschuldet. Endlich weniger
Stoff und Zwang als mit Mieder. Aber die Feministinnen lehnten 50 Jahre später das Werk der Befreiung ab als
Werkzeug zur Unterdrückung der Frau. MP 120214, S. 16 Vor 100 Jahren wurde aber auch das Östrogen erfunden von bulgar/jüd Djerassi - siehe Verhütungsmittel-Museum in Wien des Dr. Viala. Vor 101 Jahren Am
20.11.1913 notiert Franz Kafka in seinem Tagebuch: “Im Kino gewesen. Geweint.” - Die emotionale Überwältigung im Kinosaal ruft 1913 die Jugendschützer auf den Plan. Der Pädagoge Adolf Sellmann schreibt im Vorwort
seines Buches “Kino und Schule”: “Die Lehrerschaft ist dazu berufen, auf all die Gefahren, die vom schlechten
Kino her drohen, aufmerksam zu machen und unsere Jugend davor zu schützen. Die Schule muss aufklärend wirken,
damit man innerhalb und außerhalb ihrer Mauern einsieht, eine wie schlechte geistige Nahrung oft auch heute noch
in den Kinos geboten wird. Sie muss für Aufklärung sorgen in der Presse, auf Elternabenden und Konferen-zen. Sie
muss darauf dringen, dass gesetzliche Maßnahmen und polizeiliche Verordnungen erlassen werden, damit unsere
Jugend vor all den verderblichen Einflüssen, die durch das Kino möglich sind, behütet wird.” In Fulda beschließt die
Deutsche Bischofskonferenz spezielle Richtlinien für den Klerus zum Schutz vor den negativen Auswirkungen des
Kino-Besuches. Niemand soll mehr angesichts von Schund-schmonzetten weinen! Es wird gefordert, dass Kinder
unter sechs Jahren keinen Zutritt zum Kino haben sollen. Außerdem sollten Erwachsene auf moralisch minderwertige Filme verzichten. Das nennt man einen frommen Wunsch. Vor 85 Jahren Am 29.1.1929 wurde das Papiertaschentuch Tempo erfunden. Welch ein Segen diese Allzweckwaffe! Nach 60 Jahren 2014 Wieder gefunden am Flohmarkt und erneut gelesen: FRANZ WEISER, !DAS LICHT DER BERGE!, Aus dem Leben! eines
jungen Menschen!, VERLAG JOSEF HABBEL, REGENSBURG 1954. Ein köstliches Buch für die reifende! Jugend,
so wurde uns das Büch zur Lektüre im Internat empfohlen. "Wie die ewigen Berge aus !ihrem Felsenschloß die
quellreinen! Wasser entsenden, so steigt dieser !Junge, von dem das Buch erzählt,! aus seinen Tiroler Bergen hinab in!
die Großstadt. Er bringt das Licht !der Berge mit: frohe Reinheit. Wie! er ringt und strauchelt und siegt,!wie er den
anderen von dem Lichte !seiner Berge mitteilt: Das alles ist! hier geschildert, so unmittelbar, so !köstlich mitten aus
dem Leben, das !jeder Bub in diesem Heini ganz! heimlich sein Ideal erkennt. - Man !kann dem Buch nur eines wünschen: daß es in vielen Jungenher!zen das heimliche Sehnen aufwecke! nach dem Licht der Berge, das jede! Jugend
erleuchten soll." Ein Sittengemälde meiner Jugendzeit. Immer wieder erinnere ich mich, - auch bei ganz persönlichen und privaten Lebensentscheidungen. Vor 45 Jahren Artikel, die 1969 in DIE ZEIT erschienen17. OKTOBER 2013, S. 84,! LESERBRIEFE Wie sieht der richtige Umgang mit kindlicher Sexualität aus? Kinder haben
sexuelle Empfindungen. Natürlich. Das ist schon im Kindergartenalter so. Kinder dürfen, wenn sie es wollen,!mit
vertrauenswürdigen Erwachsenen über diese!Gefühle sprechen. Die Sexualität der Erwachsenen aber ist anders als
kindliche Sexualität. Sie ist!auf Befriedigung aus. Es geht um Sex. Sex mit!Kindern, egal in welcher Form, ist immer
sexueller!Missbrauch. Wer das Verlangen verspürt, sexuelle!Kontakte mit Kindern zu haben, muss mit aller!Kraft
dagegen ankämpfen und therapeutische!Hilfe suchen. Denn dahinter steckt in der Regel!eine Entwicklungsstörung.!Wolfgang Stein, Gründungsvorsitzender des Deutschen Kinderschutzbundes Sachsen-Anhalt
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
52
Vor! 30! Jahren! ! 1978! –! 1984! Arbeitsgemeinschaft!
FamilienC!und!Sexualerziehung!1988!–!2014!DGG!LV!BayC
ern! eV! ...$ Auszüge$ aus$ dem$ Tagebuch$ LD$ 1984$ Tagung$ in$
Würzburg$LV$Bayern$in$der$DGG$am$31.12.2014$als$eigenQ
ständiger$„eV“aufgelöst)$ Q$ „Ein!Sexualpädagoge!muss!neugieC
rig! sein! und! bleibe,! sonst! wird! er! keiner!! Den! Luxus,! SexualerC
ziehung! in! der! Schule! ! fahrlässig! zu! betreiben,! kann! sich! keine!
Gesellschaft!leisten!“!Bei$der$Ausbildung.$! ! „Was! du! 1x! gesehen!
hast,! kannst! du! nicht! mehr! un=gesehn! machen!“!Zur$aufkeiQ
menden$ PorNOQKampagne!$ Die! Sexualerziehung! und! der!
menschliche! Bereich! gelebter! Sexualität! lässt! sich! verbessern!
allein!durch!den!Blick!hinter!die!Mauer!“!(vot$1990in$OQBerlin!)$$
„Neugierig! muss! und! soll! man(n)! bleiben,! Appetit! darf!
man(n)!sich!holen“,!sage!ich.!„Aber!gegessen!wird!daheim!“,!
sagt!meine!Frau!nach!einem!auswärtigen!sexCed!Lehrgang.$
Vor 35 Jahren "A Hund war´er scho", erinnern sich Kollegen. Und auch der damalige Kultusminister mag sich
das gedacht haben, als er den arg umtriebigen jungen Lehrer-Kollegen wohl ruhig stellen wollte und ihn deshalb
zum Schulleiter berief . Auch die Nerven der Nürnberger Stadträte legte Schreiner blank, als er eine Parodie auf das
BRAVO-Dr.- Sommer-Team schrieb und
mit Goethe-Zitaten auf intime Fragen
Pubertierender antwortete. Regelrecht
euphorisch gut dagegen kam da sein
„KaK"- Projekt an: Kunst am Klo. (Aus
den Erfahrungen von Stadtschulrat Manfred
Schreiner, in 60 Plus, der Spezialausgabe der
Bayerischen Schule, Dezember 2013)
$
Vor 28 Jahren zur Genderei
Vor! 10! Jahren! ...! in$BerlinQNeukölln$ Das geschwächte Geschlecht! ... Erst jetzt wird offenbar: Es gab
schon besere Zeiten fürs Mannsein. Die Krise des Mannes ist am unteren wie am oberen Ende der Gesellschaft zu
besichtigen. ... Gilles Duhem, 46, ein Politologe und Volkswirt: Die größten Schwierigkeiten, sagt er, hätten Jungen.
Duhem hat eine Theorie, warum das so ist. "Das Problem des 21. Jahrhunderts sind die ungebildeten Männer und
Jungen — ob Einwanderer oder Deutsche, ist nicht entscheidend. Die ungelernten Männer sind überflüssig geworden. Armee, Fabrik, Gewerkschaft, Kirche — dort sind sie früher untergekommen und haben gelernt, sich im Griff zu
haben. Aber die Orte der Disziplin fallen heute weg. Es gibt kein gesellschaftliches Korsett mehr. Für die Jungs ist
das Problem, dass keiner sie erzieht. Die Kinder hier wachsen praktisch vaterlos auf was für die Jungs fatal ist. In
den arabischen und türkischen Familien gibt es einen Vater, aber der ist die ferne, unanfechtbare Autorität. Bei den
Deutschen haben die Frauen fünf Kinder von fünf Vätern, doch keiner lässt sich mehr blicken. Die Jungs kommen in
die Schule und haben noch nie in ihrem Leben ein Bilderbuch angeguckt. Die haben doch keine Ahnung von nichts.
Und dann sollen die plötzlich mit Streit zurechtkommen. Gespräche führen, Konflikte besprechen, Gefühle benennen
und kontrollieren, sich in unserer zivilisierten, feminisierten Welt zurecht finden. Sie werden fast ausschließlich von
Frauen unterrichtet, von Frauen 50 plus. Wie soll das gehen? Die Jungs katapultieren sich schnell ins Aus: Aggressionen gegen Lehrerinnen, Schulverweis, erste kleine Delikte. Das geht ganz schnell. Die Jungs haben hohe Ansprüche, die sie von den vorangegangenen Generationen geerbt haben — der Mann war schließlich immer der Boss.
Jetzt müssen sie lernen, damit zurechtzukommen, dass die Welt nicht so ist, wie sie das gern hätten. Dabei helfen
wir ihnen in unserem Verein.« DZ, 2.1.14, s 11! Vor! 6! Jahren! ! Ringelpiez
mit Anfassen Im Jahre 2008,
so las ich, verzeichnete die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung sieben Unfälle mit der Ursache
"Ringelpiez", - mit oder ohne anfassen? darf man fragen. Ringelpiez war zu meiner Jugendzeit so eine
Art SoftPetting, jedenfalls durchaus beliebte gesellige Treffen, die auch Anfassen im Rahmen zuließen
oder zumindest nicht ausschlossen. Machmal genügt ein einziges Wort, um Erinnerungen an längst vergessene Tage hochzuschaukeln. in: Die ZEIT, 17.10.2013 LAURA LOUISE BRUNNER In! 2015! ! Fortbildungshinweis Aktion Jugendschutz Bayern e.V. Fasaneriestr. 17, 80636 München, Telefon: 089/ 12
15 73-0, [email protected] www.bayern.jugendschutz.de!Rahmenbedingungen zum Umgang mit Mobbing an
der Schule "No Blame Approach"- Mobbing-Interventionsansatz ohne Schuldzuweisung - Eine Kooperation von
fairaend Köln und Aktion Jugendschutz Bayern e.V. Info und Inhalt - Der „No Blame Approach“ ist eine seit Anfang
2000 in Deutschland erfolgreich angewandte Methode, Mobbing in der Schule wirksam zu begegnen. Der Ansatz
zielt primär darauf, Lösungen für den betroffenen Schüler / die betroffene Schülerin zu finden und ihr Leiden zu beenden. Die Wirksamkeit liegt darin begründet, dass die am Mobbing beteiligten Schülerinnen und Schüler in einen
Gruppenprozess einbezogen werden, der darauf zielt, die Mobbing-Handlungen zu stoppen. Auf Schuldzuweisungen
und Strafen wird verzichtet. Zeit (Datum + Uhrzeit) Workshop ab Montag, 26. Januar 2015.
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
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10. Unterhaltsames !Liebe
Mitglieder und Mitklits *, - * die Anrede für den eMail-
Verteiler stammt aus einem Tagungsbeitrag und soll zur Entkrampfung der häufig nicht mehr sprechbaren Anreden führen.!
Rätselhaft!
&
Tierisch
&
Pflanzlich
Obwohl!die!Koreanerin!ihre!Mahlzeit!sofort!ausspuckte,!hatten!sich!bereits!
zwölf! kleine,! spindelartige! Samenpakete! in! den! Schleimhäuten! ihrer! Zunge,! Wange! und! Zahnfleisch! abgesetzt.! Glücklicherweise! konnten!
Ärzte! die! kleinen! Fremdkörper! aus! dem! Mund! der! "OctoCMum"! vollständig! entfernen! und! so! die! "Schwangerschaft! abbrechen".! Forscher!
tappen!noch!im!Dunkeln!darüber,!wie!sich!die!Spermatophoren!in!ihrer!Schleimhaut!einnisten!konnten.!"Die!Haut!unserer!Hände!und!des!
Großteils!unseres!Körpers!ist!eigentlich!viel!zu!dick,!um!von!ihnen!besiedelt!zu!werden",!erklärt!Danna!Staaf!auf!der!Wissenschaftsplattform!
"Science! 2.0".! Hierzulande! müssen! sich! CalamariCFans! keine! Sorgen! machen.! Normalerweise! werden! die! inneren! Organe! des! Tintenfischs!
entfernt!C!es!besteht!also!kein!Risiko!einer!Befruchtung.$http://web.de/magazine/wissen/tiere/15621376
Folgen der Sexualkunde
Von GISELA RAUCH [email protected] berichtet unter Meine Familie & ich regelmäßig in der in: MP.
Stella steht in die Küche und hantiert mit Mehl. Offenbar hat sie das Mehl nicht
zielgerichtet eingesetzt, denn es ist überall: Auf den Äpfeln im Obstkorb, im Innersten des Küchenradios,
unter der Mikrowelle, großflächig verteilt auf der Arbeitsfläche und natürlich auf dem Boden. "Stella, was
bitte genau machst du da mit dem Mehl?" frage ich. Das ist wegen dem Sexualkundeunterricht, Mama", sagt
sie. Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Zugegebenermaßen wurde damals, als ich jung war, Sexualkunde
kaum und wenn, dann mit äußerster Zurückhaltung unterrichtet. Aber seither habe ich dazugelernt, sowohl in
der Praxis wie auch der Theorie. Und für keine einzige der Sexpraktiken, von denen ich Kenntnis habe, wird
Mehl benötigt. Nicht mal ansatzweise. Was bitte hat man dem Kind im Sexualkundeunterricht beigebracht,
dass es glaubt, um der Lust, eventuell auch um der Fortpflanzung willen, müsse es Mehl in unaufgeblasene
Luftballons füllen? Die Frau, die ihnen die Sexualkunde vermittelt habe, habe solche mehlgefüllten Ballons
mitgebracht, erklärt Stella. "Das sollen so Dinger sein, wo bei Männern die Spermien drin sind." Diese Vorstellung habe sie eher "eklig" gefunden, sagt Stella, die Mehlballons hingegen hätten sich angenehm angefühlt. "Wie dieser Antistressball, den der Tassilo hat. Da hab' ich gedacht, ich mache euch allen Antistressbälle. Und die schenke ich euch dann." Ich habe natürlich auch einen gefüllten Ballon von Stella bekommen.
Die Folge ihres Experiments: Immer wenn ich jetzt mit Mehl hantiere, muss ich an Sex denken.
so auch am 18.9.13 von ihrer Tochter:
... und da sagte doch eben noch ein bay. Lehrerverbandsvertreter zu mir: "Sexualkunde gibt´s doch kaum
mehr; über Sexualität wird in unseren Schulen nur noch geredet, wenn etwas diesbezügliches vorgefallen
und nicht mehr zu verheimlichen ist."
Erotischer Volkshumor und Soldatentum – Schützengrabenzettel von 1914-18 Schreiben eines (fikiven) Berliner
„Begattungsamtes“ ... !Sehr!geehrter!Herr!!Seitdem!infolge!des!Krieges!alle!wehrfähigen!Männer!eingezogen!sind,!
tritt!an!die!Zurückgebliebenen!die!Pflicht!heran,!sich!im!Interesse!des!Vaterlandes!der!heimgebliebenen!Frauen!
und! Mädchen! insoweit! anzunehmen,! daß! der! Geburtenzuwachs! wesentlich! gehoben! wird.! Sie! werden! uns! nun!
als!besonders!leistungsfähig!angegeben!und!wir!ersuchen!Sie,!das!Ihnen!von!uns!!zugedachte!Ehrenamt!in!echter!
deutscher!Pflicht!zu!erfüllen.!Gleichzeitig!sei!es!erwähnt,!daß!aus!dieser!
Pflicht! Ihre! Ehefrau! gesetzlich! kein! Recht! auf! Ehescheidung! herleiten!
kann,! muß! doch! jede! Frau! dieses! kleine! Ungemach! als! Kriegsfolge! hinC
nehmen.!Sie!sind!Bezirk!17!zugeteilt.!Sollten!Sie!wider!Erwarten!sich!zu!
den! Ihnen! zugedachten! Leistungen! nicht! für! fähig! halten,! so! haben! Sie!
dies! innerhalb! drei! Tagen! zu! melden! bzw.! einen! tüchtigen! Ersatzmann!
zu!stellen.!Sind!Sie!aber!fähig!und!in!der!Lage,!einen!zweiten!Bezirk!noch!
mitzuübernehmen,! so! werden! Sie! Deckoffizier! und! erhalten! den! BegatC
tungsorden! mit! Eicheln! am! roten! Bändchen.! Aus: Der verbotene Blick, S.39,
Artikel A.Sixtus v. Reden, Ritter V. 2002 (mitget WL)
Lieber junge mit großen! Bleibt zu hoffen, dass Bus- und Bahnmitarbeiter
sowie Kontrolleure mit Fingerspitzengefühl vorgehen und keine älteren
Damen mit kleinen Möpsen drangsalieren. Ausriss aus: Berliner Abendblatt,
Einsenderin: Luise Rieck, Berlin (Lo)
in: die ZEIT, 8.10.2014, versprochenes Werbegeschenk für Buchung eines kostenpflichtigen Ma-Semesters auf DVD
Wissen schützt und Bildung nützt, - wenn man an den Storch
glaubt. Neulich am See bei Gunzenhausen. Die Störche sind pünktlich zum
Frühlingsbeginn wieder im Dorf und ziehen ihre Kreise über Wiesen und
Felder. Eine nicht so arg junge Frau schaut aufs Nest am Kirchturm zu den
Störchen hinauf und ruft mehrmals laut vernehmlich: “Hallo, hier bin ich, hier bin ich!” Das unvermeidliche Gespräch bringt´s
an den Tag: Sie und ihr Mann wünschen sich sehnlich ein Kind. “Wenn´s hilft!”, soll´s mir recht sein.!
DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
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STEFFEN HENSSLER (41), Koch, macht mit seiner Experimentierfreude auch vor Getier und Genitalien
nicht Halt. „Letztes Jahr war ich in Peking auf verschiedenen Märkten unterwegs. Da habe ich Maden, Käfer
und Schlangen gegessen. Aber das Highlight war em Penis-Restaurant", sagte Henssler der „Fuldaer
Zeitung". Hensslers Übersetzer habe Hunde-Penis gegessen, ihm selbst sei Wildpferde-Penis serviert
worden. „Das habe ich kurz probiert und dann gestreikt. Ein Koch pro-biert ja alles, aber das war echt unfassbar." MP Wü 21.2.14/16
Frühlingsanfang Nach der Vorstandssitzung in Berlin im März 2014, auf dem Heimweg in der S-Bahn
dose ich vor mich hin und sinniere über die erreichten und noch zu leistenden Arbeitsergebnisse. Schräg
gegenüber ein junges Paar, -kommt möglicherweise von der Arbeit heim. Sie wirkt müde, hat die Augengeschlossen, sitzt auf dem Schoß des hinter ihr sitzenden Partners. Er schaut gelangweilt in die Runde. Seine
Hände wandern am Hals vorbei in den Ausschnitt der Frau und greifen sichtbar erfreut zu . Holla, jetzt
knallt´s, durchzuckt es mich. Nichts da! Es folgt eine beeindruckende Lösung: Sie greift über Kreuz seine
beiden Hände über dem Pullover und genießt leicht errötend. Feierliche Ruhe! Jetzt schließt auch er die Augen. Ich steige aus und wünsche still und heimlich “schönen Feierabend!” (LiD)
a Witzle ...
Der Bauer wird von seiner Frau neckend provoziert als ein gockelnder Hahn mit drei Hennen
über den Hof stolziert: Schau den Hahn an! Der kann drei Mal! Der bauernschlaue Mann: Immer mit derselben? Nein!
Immer mit ner andern? Ja! Da lacht er: Siehste!!! MfG von LinusDietz' iPhone gesendet „Liebst du mich?“ fragt die Deutschlehrerin ihren Kollegen. – „Ja!“, erwidert der Mathelehrer. Darauf die Deutschlehrerin: „Antworte bitte in einem ganzen Satz!“
Nuch a Witzle
Kommt ein Mann aufgebracht aus der Dusche zu seiner Frau in die Küche. „Jetzt weiß ich, warum
ich immer dicker werde. Auf de Haarshampoo steht: „Gibt Fülle und Volumen". Ich habe es ahnungslos am Körper runterlaufen lassen!" Frau reicht ihm das Spülmittel: „Versuch es hiermit! Darauf steht, dass es auch hartnäckiges Fett
beseitige!?“ Nuch ees! Am 1. November wird ein Mann wach und küsst die beiden Brüste seiner Frau. Fragt die
Frau verwundert: Aber was machst du da??? Sagt der Mann: Heute ist Allerheiligen, also küss ich alles, was mir heilig
ist! Am nächsten Morgen küsst die Frau den Penis ihres Mannes. Der Mann fragt verwundert : Was machst du da????
Antwortet die Frau: Heute ist Allerseelen, da gedenken wir den Toten! Un drei aus
pensex in der Bäckerei? Wenn ein Amerikaner auf zwei Schnecken liegt! … Dieter
Dehm, Musikproduzent und Dichter vieler Schlager, Parteivorstand DIE LINKE: "Kennen Sie den Unterschied zwischen Onanieren und Geschlechtsverkehr?" Falls Sie
spontan nicht weiter wissen: "Beim GV lernt man mehr Leute kennen!" ... Ein Fremdenführer in München wird gefragt: „Wurden hier nicht auch schon viele große Persönlichkeiten geboren?" - Da kommt ein Wanderer vorbei und sagt: „Naa, immer nur
kleine Kinder ..."
Oddä soo!
Bärrlin
(WL): Was ist Grup-
Wie es mein Sonntagsblatt formuliert:
Erotikonisch ansprechend bebildert Kopie arno v dijk, s. 26
... „Sexualerziehung“, sagte 1984 Schüler Rudi, 9c, zu mir bei
der abschließenden Fragestunde zur sexualpädagogischen Unterrichtseinheit, „gibt´s praktisch nur theoretisch“.
Der mit dem Schülerausspruch arbeitet heute als mein Postbote und seine Kinder
habe ich zwischenzeitlich auch aus der Schule entlassen.
Bild, in Dietz, Sexualerziehung, - aber wie?, 1985
$
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Impressum!
!DGG!e.!V.!!
„Die Sterblichkeit von Männern
mit häufigem Geschlechtsverkehr ist
50% geringer
als diejenige von Männern
mit seltenem Sexualkontakt."
!
!
DGG=
Informationen!
!
!
zur!Sexualpädagogik!und!=
erziehung!!
der!Deutschen!Gesellschaft!für!!
Geschlechtserziehung!!!
!
Aus einer Anzeige des Pharma-Konzerns Pfizer KALENDERBLATT April Freitag 2013$
!!
!
!
!
Vorstand!der!DGG!(verantw.)!!
Dipl.CPäd.!Linus!J.!Dietz!!
Lengfelder!Str.!29,!!
97078!Würzburg,!
!
!
!
Auf jeden Fall Zeit für gute Wünsche,
wo immer Sie sind,
was immer Sie tun ...
!
Wir wünschen allen unseren Mitgliedern,
Freunden
und
Förderern
Die$mit$Namen$versehenen$Beiträge$geben$die$jeweilige$Meinung$wieder!
eine gute Zeit,
den!Kranken!gute!Besserung!!!
Herausgeber!und!Redaktion:!
dgg@dgg=ev=bonn.de!
!
!
Archiv!
www.dggCevCbonn.de!
alle!Ausgaben!erhältlich!für!MitC
glieder,!
Nichtmitglieder!auf!Anfrage!
Es!bleibt!die!Hoffnung!!
auf!ein!Wiedersehen.!
!
Über$Rückmeldung$freuen$wir$uns.$$
!
Erscheinungsweise:!!
jährlich!
!
Auflage:!150!
!
Bezug:!für!Mitglieder!kostenlos.$
Ebenso$über$Mitteilungen$zur$Geschichte$der$DGG$$–$$$$$$$$$$$$$$$
Wir$suchen$Bilder$von$Tagungen$und$Personen$
und$immer$Literatur$und$Materialien$fürs$Archiv$
gegen$$Zuwendungsbestätigung$für$die$Steuer.$
Nichtmitglieder$bitte$anfragen!#
!
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Sparkasse!Mainfranken!
BLZ!790!500!00!
Konto:!43469774!
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Nachdruck!
nur!mit!Genehmigung!des!HerausC
gebers!
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Wir$danken$für$das$Überlassen$von$
Zitationen$zum$Dokumentieren$für$
LehrQ$und$Forschungszwecke.$
$
!
!
[Sexualpädagogische Bildungsinformationen der DGG verfolgen keinen kommerziellen Zweck; Zitationen dienen der Dokumentation zur Meinungsbildung für Experten und
Interessierte sowie der Aus-, Fort- und
Weiterbildung. Insoweit hat nach Auskunft
verschiedener Juristen diese Zusammenstellung für
die Mitglieder, Freunde und Förderer sowie
Interessierte der DGG rein informativen Charakter
und sieht sich damit in Übereinstimmung mit UrhG,
Teil 1, Abschn. 6.
(http://www.mpifg.de/pu/mpifg_dp/dp10-6.pdf) JV]$
!
!
Unterricht
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!!!
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DGG - Informationen: 37. Jahrgang W E B - Ausgabe Heft 1/2 2014
!
!
!
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!!!JA!zur!schulischen!
!!!!Sexualerziehung!!!
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