Dorfmuseum eichstetten 2012
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Dorfmuseum eichstetten 2012
Das Jahresprogramm 2013 Obergeschoss Dauerausstellung „Geschichte des Dorfes Eichstetten“ Erdgeschoss „Die Zeit des Wirtschaftswunders. Auf zu neuen Ufern – der Wohlstand hält Einzug“ Themensonntage im Jahr 2013 12.5. Hock im Jubiläumsjahr für Kinder Malecke 16. 6. Rock die Bowle für Kinder Wir stellen Kinderbowle her 18. 8. Einwecken für Aufgeweckte für Kinder Wir verzieren Einweckgläser 14.12. Stelldichein bei Glühwein und Kerzenschein 29.12. Cego zwischen den Jahren An den Themensonntagen ist das Museum von 14:00 – 18:00 Uhr geöffnet (im Juni und August bis 19:00 Uhr), von Mai bis Oktober nach Voranmeldung auch an Dienstagen von 16:00 – 18:00 Uhr. Wir bewirten Sie an den Themensonntagen gerne mit Kaffee, Kuchen und einem Vesper. www.eichstetten.de/ortsinfo/museum/museum.htm 22. 9. Kinder-Küchen-Puppenstuben für Kinder Spielen wie früher 20. 10. Iss und trink solang dir´s schmeckt, schon 2x ist das Geld verreckt Auf Anfrage sind auch Sonderführungen möglich. Das Programm kann sich geringfügig ändern. Aktuelle Informationen finden Sie jeweils im Internet unter www.eichstetten.de/ortsinfo/museum/museum.htm Der Heimat- und Geschichtsverein Eichstetten am Kaiserstuhl wurde 1988 gegründet. Im Jahr 2012 hat der Verein 206 Mitglieder. Kürbisschnitzen 17. 11. Eierlikör „JUHU!“ und die Musik spielt dazu für Kinder Kasperletheater Bankverbindung Konto 10 10 07 12 Volksbank Breisgau Nord BLZ 680 920 00 Der Historiker Dr. Thomas Steffens hat im Auftrag der Gemeinde Eichstetten zwei umfangreiche Bände zur Eichstetter Geschichte herausgegeben, die Sie in der Gemeindeverwaltung, Hauptstraße 43, erhalten können (Tel. 07663 / 9323-0). Der Besuch der Themensonntage ist kostenfrei. Dort ist auch das neue Ortsfamilienbuch von Kurt Heinzmann erhältlich. Gestaltung: www.cordula-boehle.de für Kinder Öffnungszeiten weitere Veranstaltungen Kontakt Anna-Maria Schmidt (2. Vorsitzende) Marienstr. 35 79356 Eichstetten am Kaiserstuhl Telefon: 07663 / 3608 Werner Rinklin (1. Vorsitzender) Im Röthenbach 25 79356 Eichstetten am Kaiserstuhl Telefon: 07663 / 3522 E-Mail: [email protected] Das Dorfmuseum Eichstetten am Kaiserstuhl Kommen - Erleben - Genießen Programm 2013 Altweg 93 79356 Eichstetten am Kaiserstuhl Das Eichstetter Dorfmuseum D ie Geschichte, altes Handwerk sowie die Lebensumstände vergangener Zeiten sind Themen, die im Eichstetter Dorfmuseum lebendig dargestellt werden. Getragen und gestaltet werden die Ausstellungen vom Heimat- und Geschichtsverein in ehrenamtlichem Engagement. Dieser Text soll eine kurze Einführung zum Museumsgebäude selbst als auch zur Eichstetter Geschichte geben. Das Gebäude, in dem das Dorfmuseum untergebracht ist, geht auf die St. Jakobskapelle zurück, die im 30-jährigen Krieg vollständig zerstört wurde. Im Jahre 1341 wird an dieser Stelle eine „obere Kirche“ oder Kapelle erwähnt. 110 Jahre später wird von der „Sankt-Jakobs-Kapelle” gesprochen. 1765 wurde das jetzige Gebäude als Schulhaus errichtet und bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts als solches genutzt. Geschichte Eichstettens L Neben einer Dauerausstellung zur Geschichte der Gemeinde werden jährlich wechselnde Ausstellungen zu volkskundlichen Themen angeboten. Eröffnet wird die Museumssaison jeweils im Mai mit einem Museums-Hock, wo Sie sich mit besonderen Spezialitäten aus dem extra hierfür in Betrieb genommenen Lehmbackofen im „Buchhus” verwöhnen lassen können. An speziellen Themensonntagen werden die jeweiligen Wechselausstellungen durch Vorführungen bereichert. ange Zeit war die erste urkundliche Erwähnung von Eichstetten auf das Jahr 1052 n. Chr. datiert. Am 6. Dezember in jenem Jahr ließ der Edelfreie Hesso in dem Bereich, wo heute die evangelische Kirche steht, von einem Konstanzer Bischof eine Kirche zu Ehren der heiligen Maria, St. Petrus und aller Heiligen weihen. Unser Dorf ist aber wesentlich älter. Die ersten archäologischen Funde stammen aus der Steinzeit (Feuersteinklingen und Steinbeile). Besonders bei Flurbereinigungen im westlichen Gemarkungsteil wurden steinzeitliche und bronzezeitliche Siedlungsspuren gesichert. In etlichen Baugruben im Neubaugebiet Dorfgraben fand man urnenfelderzeitliche Scherben. Die Überreste einer „villa rustica”, eines römischen Gutshofes, im Gewann Kaltenbrunnen zeigen, dass die Eichstetter Gemarkung schon im 3. Jh. n. Chr. besiedelt war. In einer Quellfassung im gleichen Gewann wurde eine Münze des römischen Kaisers Vespasian gefunden. 1991 wurde das Gebäude saniert und das Dorfmuseum eingerichtet. Dabei fand man einen Schlussstein mit Jakobsmuschel. Der heilige Jakob als Patron der Kirche verweist auf den St. Jakobspilgerweg. Ob hier eine Etappe lag oder nur ein Zugang, wissen wir nicht. Ein weiterer bedeutsamer Fund war ein Bündel mit Akten der badischrheinpfälzischen Revolutionstruppen von 1849. Die Dokumente, die unter dem Fußboden des Speichers verborgen waren, wurden an das Generallandes‑ archiv in Karlsruhe abgeliefert. Ebenfalls bei großen Flurbereinigungsarbeiten im Jahre 1975 wurde auf dem Wannenberg, einer Anhöhe nördlich des Ortskerns, ein alamannisches Gräberfeld aus der Zeit um 600 n. Chr. (merowingisch-fränkisches Reich) mit 272 Gräbern entdeckt. Über diese Ausgrabungen wurde im Jahre 2001 vom Landesdenkmalamt eine umfangreiche Dokumentation veröffentlicht. Gürtelschnalle und Scheibenfibel Dieses Gräberfeld ließ darauf schließen, dass eine größere Ansiedlung schon um diese Zeit bestanden hat. Durch die Aufarbeitung der Ortsgeschichte zu Band I der Ortschronik (Jungsteinzeit bis 1800) wurde eine erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 737 des Etichonenklosters Murbach im Elsass möglich. Fundstücke aus Eichstetten, ausgestellt im Colombischlössle , Museum für Ur- und Frühgeschichte, Freiburg. Ausgrabungen in Eichstetten Jahre 1975 und 1996 Am 27. August 1416 wurde Eichstetten badisch und erhielt am 10. August 1418 das Marktrecht. Auch heute noch findet im Frühjahr und im Herbst ein Jahrmarkt statt. Auf der Eichelspitze wurden vor einigen Jahren mittelalterliche Funde zum Alltagsleben der dort lebenden Eremiten freigelegt. Darunter befinden sich Ofenkacheln mit Reliefverzierung, Pilgermünzen, Werkzeuge und sogar eine Maultrommel. Als markgräflich badischer Ort wurde Eichstetten nach der Reformationszeit im Jahre 1556 evangelisch. Nach dem 30-jährigen Krieg war das Dorf fast ausgestorben. Die Zahl der bewohnbaren Häuser hatte sich um 52% verringert, die alteingesessene Bevölkerung um 85%. 1659 wurden nur 110 Menschen registriert. Um 1849 erreichte der Ort mit 2.860 Einwohnern einen Höchststand im 19. Jahrhundert. In den schwierigen Jahren um 1850 schrumpfte die Bevölkerung stark durch Auswanderung nach Amerika. Eine bedeutende jüdische Gemeinde war im 18. Jahrhundert durch Zuwanderung entstanden. Die meisten jüdischen Einwohner gab es im Jahre 1867 (427). Im Jahre 1937 waren 30 jüdische Familien hier ansässig. Die Synagoge wurde 1830 erbaut, am 10. November 1938 von auswärtiger SA und SS in Brand gesteckt und abgerissen. Die noch in Eichstetten lebenden Juden wurden am 22. Oktober 1940 ins Konzentrationslager Gurs deportiert. Vor den Häusern der Opfer des Holocaust wurden in den letzten Jahren insgesamt 47 durch Spendengelder finanzierte „Stolpersteine“ verlegt.