10. BLUESNIGHT – MINIGALERIECAFÉ
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10. BLUESNIGHT – MINIGALERIECAFÉ
10. BLUESNIGHT – MINIGALERIECAFÉ 2 Februar 2012 SAM MYERS Samuel Joseph Myers (19. Februar 1936 in Laurel, Mississippi; † 17. Juli 2006 in Dallas, Texas) war ein US-amerikanischer Blues-Musiker (Gesang, Mundharmonika, Schlagzeug) und Songschreiber. Während seiner Schulzeit in Jackson, Mississippi, lernte Myers Trompete und Schlagzeug zu spielen. Mit einem Stipendium besuchte er 1949 die "American Conservatory School of Music" in Chicago. Nachts spielte er in den Clubs der South Side, wo er mit so bekannten Bluesmusikern wie Jimmy Rogers, Muddy Waters, Howlin' Wolf, Little Walter, Hound Dog Taylor, Junior Lockwood und Elmore James auftrat. Bei Elmore James spielte Myers von 1952 bis zu dessen Tod 1963 Schlagzeug. 1956 schrieb er den Bluesklassiker Sleeping In The Ground, der später u.a. von Eric Clapton und Robert Cray neu eingespielt wurde. Zwischen den frühen 1960ern und 1986 arbeitete Myers in der Gegend um Jackson und im Chitlin' Circuit. Mit Sylvia Embry und der Mississippi All-Stars Blues Band war er weltweit auf Tour. Ab 1986 bis zu seinem Tod war Myers Sänger und Mundharmonikaspieler bei Anson Funderburgh & The Rockets. Sam Myers starb am 17. Juli 2006 an Kehlkopfkrebs. 1 10. BLUESNIGHT – MINIGALERIECAFÉ 2 Februar 2012 JAY MCSHANN Jay McShann, eigentlich James Columbus McShann, auch als Hootie McShann bekannt, (12. Januar 1916 in Muskogee, Oklahoma; † 7. Dezember 2006 in Kansas City, Missouri) war ein US-amerikanischer Blues- und Swing-Pianist, Bandleader und Sänger. McShann hatte sich als Kind selbst das Pianospielen beigebracht. Er begann 1931 in der Gegend um Tulsa, Oklahoma bei Al Dennie und im benachbarten Arkansas als Profimusiker zu arbeiten. 1936 zog er nach Kansas City in Missouri, wo er in der Band von Buster Smith spielte und 1939 seine eigene Big Band gründete, in der Gene Ramey, Gus Johnson, Bernard Anderson, die Sänger Al Hibbler und Walter Brown sowie Charlie Parker (1937 bis 1941, damals noch Teenager) spielten. Sie spielten sowohl Blues als auch Swing, doch nahmen sie überwiegend Blues-Stücke auf. Ihre bekannteste Aufnahme war Confessin' The Blues. Parker konnte sich in McShanns Band zu einem profilierten Saxophonisten entwickeln. 1944 löste sich die Band auf, als McShann seinen Militärdienst antreten musste, kam jedoch nach seiner Entlassung im gleichen Jahr für kurze Zeit wieder zusammen. Neben seiner regulären Band spielte McShann im Trio mit Gene Ramey und Gus Johnson Ende April 1941 für Decca den Song „Confessin’ the Blues“ ein; Sänger war Walter Brown. Er erreichte Rang 24 der Billboard Top 30. Erst im Juli 1943 gelang ihn mit seinem Orchester und dem Bandsänger Al Hibbler ein weiterer Hit mit „Get Me on Your Mind“ (#18). Es war auch der einzige Hit, bei dem Charlie Parker mitwirkte, der allerdings nicht mit einem Solo zu hören war.[1] In der zweiten Hälfte der 40er Jahre hatte McShann kleinere Bands. Er lebte jetzt in Los Angeles. 1945 begann er mit Jimmy Witherspoon zusammenzuarbeiten und Aufnahmen zu machen. Danach geriet er zunehmend in Vergessenheit. 1948 ging er nach Los Angeles, wo er eine kleine Band gründete, und 1958 wieder nach Kansas City. 1969 wurde Jay McShann wiederentdeckt und genoss seitdem erhebliche Popularität als Sänger und Pianist. Seine CD "Going To Kansas City" wurde für einen Grammy, allerdings in der Kategorie "Traditioneller Blues", nominiert. McShann ist auch in dem von Clint Eastwood gedrehten Dokumentationsfilm "The Blues" zu erleben. Der 3. März 1979 wurde vom Gouverneur von Missouri zum "Jay McShann Day" erklärt. Neben vielen weiteren Ehrungen erhielt McShann 1987 die NEA Jazz Masters Fellowship des National Endowment for the Arts. Jay McShann starb neunzigjährig am 7. Dezember 2006 in Kansas City. 2 10. BLUESNIGHT – MINIGALERIECAFÉ 2 Februar 2012 BROWNIE MCGHEE Brownie McGhee (30. November 1915 in Knoxville, Tennessee; 16. Februar 1996 in Oakland, Kalifornien) war Blues-Gitarrist. Er wuchs in einer musikalischen Familie auf, in der er Gitarre und Klavier spielen lernte. Zunächst begann er als Gospelsänger in einem Quartett und als Straßensänger beim Smoky Mountain Resort. Durch Kinderlähmung war sein rechtes Bein verkürzt, was ihn in seiner Gehfähigkeit behinderte, was aber später durch eine Operation verbessert werden konnte, sodass er auch auf Konzertreisen gehen konnte, zunächst in Tennessee und North Carolina. Nach dem Tod von Blind Boy Fuller sah dessen Manager J.B. Long in McGhee den geeigneten Lückenfüller. Sie produzierten erfolgreiche Schallplattenaufnahmen, eine davon mit dem Titel The Death of Blind Boy Fuller, was ihm den Titel Blind Boy Fuller No. 2 eintrug. Bei einem Konzert mit Paul Robeson 1942 in Washington D.C. mit Gastsolist Sonny Terry veranlasste Long, dass Terry von McGhee begleitet wurde. Die beiden kamen gut an und arbeiteten fortan oft zusammen. 1942 zog McGhee nach New York, wo er Kontakt mit berühmten Folk-Musikern wie Woody Guthrie, Pete Seeger u.a. hatte und 1948 eine Schule „The Home of Blues“ als Gitarrenlehrer gründete. Er spielte 1959 und 1963 auf dem Newport Folk Festival und machte mit Sonny Terry Tourneen, u.a. durch Indien und Europa. Terry beteiligte ihn auch 1963 an seiner Produktion Sonny Is King. Außer im Blues hatte McGhee auch mit Rhythm'n Blues-Aufnahmen Erfolg (u.a. mit Champion Jack Dupree, Big Maybelle und seinem jüngeren Bruder Stick McGhee auf dessen Hit Drinkin' Wine Spo_Dee-O-Dee). Ferner hatte er zwei BroadwayshowRollen wie z.B. in Die Katze auf dem heißen Blechdach (1955) mit Terry sowie eine Nebenrolle auf der Leinwand im Thriller Angel Heart (1987). Sein Bluesstil war von der Ostküste, der sogenannte Piedmont Blues. 3 10. BLUESNIGHT – MINIGALERIECAFÉ 2 Februar 2012 LOIS ARMSTRONG Louis Armstrong selbst gab stets den 4. Juli, also den Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten, des Jahres 1900 als sein Geburtsdatum an. Dies war insbesondere unter der schwarzen Bevölkerung der Vereinigten Staaten oft üblich, wenn das eigene Geburtsdatum und die Geburtsumstände nicht bekannt waren oder nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen entsprachen. Dazu passt ebenfalls, dass er sich ein Jahr älter machte und seine Geburt in das Jahr der Jahrhundertwende vorverlegte, was ihm als Jugendlichem den Zutritt zu den Etablissements von Storyville, dem Vergnügungsviertel von New Orleans, erleichterte. Erst aus seinem 1983 entdeckten Taufschein geht das wirkliche Geburtsdatum, der 4. August 1901, hervor. Armstrong wurde in ärmlichsten Verhältnissen geboren und wuchs nur zeitweilig bei seiner Mutter auf. Als Siebenjähriger musste er Zeitungen verkaufen. Anfang 1913 wurde er wegen Unruhestiftung in das Colored Waif’s Home for Boys, eine Anstalt für obdachlose schwarze Jugendliche, eingewiesen, nachdem er in der Silvesternacht mit dem Revolver seines Onkels in die Luft geschossen hatte. In der streng organisierten Anstalt erlernte Armstrong die Grundlagen des Kornettspiels. Bis 1918 schlug er sich mit kleinen Jobs und ersten Auftritten als Musiker im Rotlichtmilieu der Stadt durch. 1918 bis 1919 spielte Armstrong regelmäßig in der Band von Fate Marable auf einem Mississippi-Dampfer, welche die Passagiere auf den langen Fahrten flussaufwärts unterhielt. 1918 soll ihn dabei der 15-jährige Bix Beiderbecke in Davenport gehört haben. 1918 ersetzte Armstrong den Trompeter King Oliver in der Band, die dieser zusammen mit dem Posaunisten Kid Ory leitete. Als Oliver nach Chicago zog, folgte Armstrong ihm 1922 nach und stieß als 2. Trompeter zu King Oliver’s Creole Jazz Band, die damals im Lincoln Gardens Café in der South Side von Chicago spielte. Aus dieser Zeit gibt es bereits erste bemerkenswerte Tondokumente. Insbesondere bei seinen Live-Auftritten soll das Duo Oliver/Armstrong mit seinen zweistimmigen Break-Improvisationen nach zahlreichen Berichten von Zeitzeugen Musikgeschichte geschrieben haben. 1924 heiratete Armstrong Lilian „Lil“ Hardin, die aus Memphis stammende Pianistin der Band. Kurz darauf wechselte er auf ihr Anraten hin in die Band von Fletcher Henderson, wo er rasch zum Starsolisten avancierte und nicht mehr im Schatten seines Lehrmeisters Oliver stehen musste. 4