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LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN 6. Wahlperiode Drucksache 6/5412 17.05.2016 UNTERRICHTUNG durch die Landesregierung Bericht zur Entwicklung der Medienlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern 2015 Zugeleitet mit Schreiben des Chefs der Staatskanzlei vom 13. Mai 2016 gemäß Beschluss des Landtages vom 25. September 2008 (Drucksache 5/1795); federführend ist die Staatskanzlei. Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Inhaltsverzeichnis Vorwort ...................................................................................................................................... 3 I. Entwicklung der Mediennutzung in Deutschland ............................................................... 4 II. Marktanalyse der vier Mediengattungen in Mecklenburg-Vorpommern ........................... 6 A. 1. 2. 3. Print ....................................................................................................................................... Eigentumsverhältnisse......................................................................................................... 9 Auflagenentwicklung ........................................................................................................ 13 Arbeitsplatzentwicklung ................................................................................................... 14 B. Hörfunk ............................................................................................................................. 16 1. 2. 3. Privater Hörfunk................................................................................................................ 17 Öffentlich-rechtlicher Hörfunk ......................................................................................... 21 Offene Kanäle ................................................................................................................... 22 C. Fernsehen .......................................................................................................................... 24 1. 2. 3. Private Regionalfernsehveranstalter.................................................................................. 24 Öffentlich-rechtliches Fernsehen ...................................................................................... 29 Offene Kanäle ................................................................................................................... 30 D. Online ................................................................................................................................ 31 III. Diskussionsstand zur Medienlandschaft und Meinungsvielfalt in MecklenburgVorpommern ..................................................................................................................... 33 A. Wirtschaftliche Beteiligungsstrukturen ............................................................................. 33 B. Meinungsvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern .............................................................. 34 Quellennachweise..................................................................................................................... 36 Tabellenverzeichnis .................................................................................................................. 39 2 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5412 Vorwort Seit 2009 wird dem Landtag Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig ein Bericht zur Entwicklung der Medienlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern vorgelegt, der von der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern verfasst wurde. Der Medienlandschaftsbericht soll über die Konzentrations- sowie Diversifikationsprozesse der Medien in Mecklenburg-Vorpommern berichten und darstellen, „wie sich die Meinungsvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern in den Medien widerspiegelt“ (Landtagsbeschluss vom 25.09.2008, Drucksache 5/1795). Der vorliegende Medienlandschaftsbericht orientiert sich in seinem Aufbau an den vorangegangenen, vor allem um die Vergleichbarkeit zu wahren. Der Stichtag für alle hier getroffenen Aussagen war der 30. November 2015. Alle Entwicklungen, die erst danach publik wurden, konnten in den Bericht nicht mit aufgenommen werden. Im ersten Kapitel werden, als Basis für den weiteren Bericht, allgemeine Aussagen über die Mediennutzung in Deutschland getroffen. Vor allem auf die Darstellung der sich verändernden Mediennutzung der jungen Generation und die sich daraus für die Medienbranche ergebenden Handlungsperspektiven wird dabei Wert gelegt. Das zweite Kapitel versteht sich als eine Bestandsaufnahme der Medienlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern und führt vor allem Zahlen und Daten rund um die Medienunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern zusammen. Dabei wird zwischen den vier Mediengattungen Print, Hörfunk, Fernsehen und Online unterschieden. Im dritten Kapitel wird abschließend eine Aussage über die Meinungsvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern getroffen. 3 Drucksache 6/5412 I. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Entwicklung der Mediennutzung in Deutschland Im Rahmen einer Gewichtungsstudie zur Relevanz der Medien für die Meinungsbildung, die von den Medienanstalten in Auftrag gegeben wurde, ist die Mediennutzung in Deutschland intensiv untersucht worden.1 Es zeigte sich, dass das Fernsehen weiterhin das meistgenutzte Medium ist. Es wird von 69,9 % der Befragten täglich genutzt. An zweiter Stelle steht mit 64,2 % täglicher Nutzung das Radio, gefolgt vom Internet mit 55,9 % und den Tageszeitungen mit 42 %. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich hier nur leichte Verschiebungen hin zum Fernsehen und Internet, während die Nutzung von Radio und Tageszeitungen leicht abgenommen haben.2 Auch lässt sich die Mediennutzung hinsichtlich der Tageszeiten klar trennen. Werden vor allem morgens (6-9 Uhr) das Radio (45,6 %) und die Tageszeitung (27,5 %) genutzt, ist der Abend (20-23 Uhr) vom Fernsehkonsum (66,8 %) und der Internetnutzung (25,8 %) bestimmt.3 Interessant und vor allem für die Meinungsbildung relevant (siehe Kapitel III.B.) ist die Mediennutzung hinsichtlich der Gewinnung von Informationen (informierende Nutzung). Wichtigstes Informationsmedium stellt für den Durchschnitt der Befragten mit 37,2 % weiterhin das Fernsehen dar, gefolgt vom Internet (24,7 %), den Tageszeitungen (22,3 %) und dem Radio (11,2 %). Untersucht man diese Aussagen jedoch hinsichtlich der Altersstruktur der Befragten, wird deutlich, dass es hier zwei gegenläufige Entwicklungen gibt. Für die 14- bis 29-jährigen ist bereits jetzt das Internet (53,6 %) Informationsmedium Nummer eins, gefolgt vom Fernsehen (23,1 %), den Tageszeitungen (10,6 %) und dem Radio (9,3 %). Für die Altersgruppe der über 50jährigen zeigt sich eine andere konträre Reihung: Fernsehen (43,6 %), Tageszeitung (30,6 %), Radio (12 %) und Internet (8,9 %). Nur die mittlere Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren folgt der durchschnittlichen oben genannten Reihung.4 Hieran zeigt sich sehr deutlich, wie der Wandel der Mediennutzung von der jungen Generation angetrieben wird und dass diese Generation andere Ansprüche an die Medienwelt stellt beziehungsweise diese nahezu erzwingt. Die Medienbranche reagiert auf diese neuen Anforderungen: Im Fernseh-Bereich wird die Verknüpfung der eigenen Angebote mit YouTube vorangetrieben. Dies zeigt sich beispielsweise an der von der ProSiebenSat.1 Media SE gegründeten Studio71 GmbH, die sich neben dem kompletten Online-Angebot der Sendergruppe ebenfalls um deren Vermarktung auf Drittplattformen (YouTube und MyVideo) kümmert. Auch hat die GmbH eigene YouTube-Stars beziehungsweise -Channels, wie Gronkh und DFashion, unter Vertrag.5 1 2 3 4 5 4 MedienGewichtungsStudie 2015 I, Die Medienanstalten ALM GbR. Ebd, Übersicht S. 10. Ebd, Übersicht S. 12. Ebd, Übersichten S. 35 und 38. Studio71 GmbH: Über uns. URL: http://www.studio71.com/de#about-us (abgerufen am 30.11.2015). Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5412 Die öffentlich-rechtlichen Sender, die im Oktober 2015 die höchsten Marktanteile im Fernsehmarkt verzeichneten6, setzen mit dem neuen Jugendangebot von ARD und ZDF ebenfalls auf diese Online-Strategie. So soll bis Oktober 2016 kein separater JugendFernsehkanal entstehen, sondern eine crossmediale Internet-Plattform, über die produzierte Inhalte für bereits bestehende Distributionskanäle (wie beispielsweise Radio, Fernsehen und YouTube) vertrieben werden.7 Dafür soll mit dem YouTube-Star LeFloid zusammengearbeitet werden, der Mitte 2015 durch das Interview mit Bundeskanzlerin Merkel bundesweit auch außerhalb der YouTube-Szene bekannt wurde. Diese neue Herangehensweise an das Medium Internet erscheint nötig, da es vor allem den etablierten Informationsangeboten, wie der Tagesschau, schwer fällt, in der Online-Welt Fuß zu fassen. Wurde die Tagesschau im Jahr 2014 täglich von durchschnittlich 8,95 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern im Fernsehen gesehen8, wurde das Online-Angebot tagesschau.de im Oktober 2014 nur 30,2 Millionen Mal9 angeklickt. Auch steigt die Nutzung von Bewegtbildinhalten (Clips, Filme usw.) im Internet zunehmend: Nutzten im Jahr 2006 gerade einmal 28 % der Internetnutzerinnen und Internetnutzer auch Bewegtbildinhalte, taten dies im Jahr 2015 bereits 82 % zumindest gelegentlich. 26 % der Internetznutzerinnen und Internetnutzer konsumieren sogar täglich solche Inhalte.10 Hieran zeigt sich, dass die immer besseren Übertragungsraten des Internets, die für Bewegtbildinhalte notwendig sind, die entsprechende Nutzung solcher Inhalte nach sich ziehen und damit die Medienunternehmen zu einem Umdenken beziehungsweise zur Erweiterung ihrer Angebote zwingen. Ähnlich ergeht es den Zeitungen: Die Auflagen der Tages-, Wochen- und Sonntagszeitungen gingen im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,32 % auf 20,71 Millionen zurück.11 Vor allem die jüngere Generation, wie oben gezeigt, wird mit den klassischen Zeitungen immer weniger erreicht. Auch wenn derzeit trotz des hohen Drucks noch nicht von einem großen Zeitungssterben in Deutschland die Rede ist, schlägt sich die veränderte Mediennutzung im Wettbewerb und in Kostensparmodellen der Unternehmen nieder. Laut Deutschem Journalisten Verband (DJV) wurden seit dem Jahr 2000 in ganz Deutschland 4.300 redaktionelle Arbeitsplätze abgebaut. Derzeit arbeiten noch 11.000 Beschäftigte in den Redaktionen. Gleichzeitig wurde das redaktionelle Angebot durch die digitalen Angebote ausgebaut, was zu einer starken Mehrbelastung der Redaktionen führt. Der DJV warnt deshalb eindringlich davor, weitere Arbeitsplätze in den Redaktionen einzusparen, da sonst die journalistische Qualität und damit die Meinungsvielfalt gefährdet wären.12 „Insgesamt blicke die [Zeitungs-]Branche [jedoch] optimistisch auf das klassische Geschäft, erklärte der BDZV13-Präsident Helmut Heinen. Sowohl bei den Zeitungsauflagen als auch im Werbemarkt rechne man mit einer Stabilisierung.“14 6 7 8 9 10 11 12 13 Vgl. o. V.: Große Fernsehsender verlieren weiter Marktanteile. In: epd medien, Heft 45/2015, S. 15-16. tagesschau.de: Jugendangebot von ARD und ZDF kann kommen. URL: https://www.tagesschau.de/inland/jugendangebot-ard-zdf-ministerpraesidenten-konferenz-101.html (abgerufen am 18.11.2015). NDR /Das Erste: Tagesschau gewinnt Zuschauer und bleibt 2014 mit Abstand erfolgreichste Nachrichtensendung Tagesthemen weiter auf hohem Niveau. URL: http://www.presseportal.de/pm/69086/2912122 (abgerufen am 02.03.2016). Rotermund, Hermann: Grundlegender Wandel. In: epd medien, Heft 4/2015, S. 6-10. Kupferschmitt, Thomas: Bewegtbildnutzung nimmt weiter zu - Habitualisierung bei 13- bis 29-Jährigen. In: Media Perspektiven, Heft 9/2015, S. 383-391. Vgl. o. V.: Zeitungsverlage setzen auf Bezahl-Angebote im Netz. In: epd medien, Heft 29/2015, S. 11-12. Vgl. o. V.: DJV beklagt sinkende Zahl der Redakteurstellen. In: epd medien, Heft 33/2015, S. 9. Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e. V. 5 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Etwas anders sind hingehen die Ergebnisse der Studie „Die Zeitungsmacher“, die Redakteurinnen und Redakteure befragt hat. Deren Meinung ist, dass es das Medium Zeitung zukünftig schwer haben wird und sich vor allem auf dessen Kernkompetenz, der Einordnung von Ereignissen über den Tag hinaus, fokussieren muss. Der Journalismus im Allgemeinen hingegen wird auch als weiterhin relevant eingeschätzt. Es erkennen sogar ⅓ der befragten Redakteurinnen und Redakteure eine Aufbruchstimmung in ihrer Branche.15 Soweit herrscht also Einigkeit zwischen den Redakteurinnen und Redakteuren und den Zeitungsverlegerinnen und Zeitungsverlegern. Das Internet spielt auch für die Zeitungskonzerne eine immer größere Rolle. So verzeichnet die Branche wöchentlich 18,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer auf ihren Webseiten.16 ⅔ der Verlage planten für 2015 zusätzlich neue Digitalprodukte jenseits der klassischen Webseiten und News-Apps.17 Zur Finanzierung dieser Internet-Angebote wollten bis Ende 2015 circa 120 Webseiten ihre Angebote zu Bezahlangeboten ausbauen.18 Auch versuchen die Medienunternehmen Kosten zu senken, indem sie sich beispielweise bei der Vermarktung zusammenschließen. Eine solche gemeinsame Vermarktung wurde im September 2015 von zehn der führenden Regionalzeitungskonzerne beschlossen. Darunter auch die Madsack GmbH & Co. KG, die für die Zeitungslandschaft in MecklenburgVorpommern eine große Rolle spielt (siehe Kapitel III.A.).19 Eine weitere Kostensparstrategie stellt die Gründung von Zentralredaktionen (siehe Kapitel II.A.) dar, die für mehrere Redaktionen gleichzeitig zentrale Inhalte erstellen. II. Marktanalyse der vier Mediengattungen in Mecklenburg-Vorpommern Im Folgenden wird die Medienlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern genauer analysiert. Dafür wurden in eigener Recherche und in Zusammenarbeit mit den Medienunternehmen des Landes die hier vorliegenden Daten zusammengetragen. Herausgekommen ist eine Ist-Darstellung der derzeit am Markt agierenden Unternehmen, deren Unternehmensstruktur und Beschäftigtenzahlen. Außerdem wurde versucht, die Mediennutzung anhand aktueller Auflagenzahlen, Hörerzahlen und Zuschauerzahlen darzustellen. 14 15 16 17 18 19 6 Vgl. o. V.: Studie: Verlage hoffen auf Online-Geschäft als Wachstumstreiber. In: epd medien, Heft 9/2015, S. 14-15. Vgl. L. Kramp/S. Weichert: Aufbruchstimmung. In: epd medien, Heft50/2014, S. 4-9. Vgl. o. V.: Presseverlage setzen verstärkt auf den zahlenden Online-Leser. In: epd medien, Heft 39/2015, S.14-15. Vgl. o. V.: Studie: Verlage hoffen auf Online-Geschäft als Wachstumstreiber. In: epd medien, Heft 9/2015, S. 14-15. Vgl. o. V.: Presseverlage setzen verstärkt auf den zahlenden Online-Leser. In: epd medien, Heft 39/2015, S. 14-15. Vgl. o. V.: Presseverlage setzen verstärkt auf den zahlenden Online-Leser. In: epd medien, Heft 39/2015, S. 14-15. Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode A. Print In Mecklenburg-Vorpommern gibt es neben Nachrichtenagenturen20, die mit Landesdiensten bzw. Korrespondentenbüros vertreten sind, drei regionale Tageszeitungen mit insgesamt 28 Lokalausgaben. Darüber hinaus werden auch bundesweite Zeitungen im Land vertrieben. Außerdem sind zahlreiche Anzeigenblätter vorhanden, die teilweise zu den Verlagshäusern der Tageszeitungen gehören und teilweise eigenständig sind. Auch einige Amtsblätter der Gemeinden enthalten redaktionelle Informationen. Diese bleiben im Folgenden jedoch unberücksichtigt. Im östlichen Teil des Bundeslandes erscheint als Tageszeitung der Nordkurier (NK). Die Hauptredaktion befindet sich in Neubrandenburg. Neben einer gemeinsamen Mantelausgabe bietet der Nordkurier seinen Leserinnen und Lesern 8 (+221) unterschiedliche Lokalausgaben an: Vorpommern Kurier, Demminer Zeitung, Haff Zeitung, Mecklenburger Schweiz, Neubrandenburger Zeitung, Strelitzer Zeitung, Müritz Zeitung, Pasewalker Zeitung, Prenzlauer Zeitung, Templiner Zeitung. 22 Abbildung 1: Verbreitungsgebiet des Nordkurier 20 21 22 Dazu gehören die Deutsche Presseagentur (dpa) sowie der Evangelische Pressedienst (epd) jeweils mit Redaktionen in Schwerin und Greifswald. Die Prenzlauer und Templiner Zeitung erscheinen als Uckermark Kurier und haben ihr Verbreitungsgebiet in Brandenburg. Die Abbildung wurde von der Geschäftsleitung zur Verfügung gestellt. 7 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Der Norden Mecklenburg-Vorpommerns gehört zum Erscheinungsgebiet der Ostsee-Zeitung (OZ). Ihr Hauptsitz befindet sich in Rostock. Auch diese Tageszeitung bietet ihren Leserinnen und Lesern neben dem zentral erscheinenden Mantel 10 verschiedene Lokalausgaben an. Redaktionen bestehen in Rostock, Bad Doberan, Bergen (Rügen), Greifswald, Grevesmühlen, Grimmen, Ribnitz-Damgarten, Stralsund, Wismar und Zinnowitz. Die Lokalausgabe Güstrower Zeitung wurde nach nur einem Jahr Anfang 2015 wieder eingestellt. Ihre überregionalen Inhalte lässt die Ostsee-Zeitung gemeinsam mit den Lübecker Nachrichten derzeit von der „RSG Redaktions Service GmbH & Co. KG“ in Lübeck produzieren. Im Jahr 2013 wurde darüber hinaus das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) gegründet, das als Zentralredaktion der MADSACK Mediengruppe dient, zu der auch die Ostsee-Zeitung gehört. Vom Sitz in Hannover aus werden so mehr als 30 Tageszeitungen in Deutschland mit zentralen Inhalten beliefert. Ab wann auch die überregionalen Inhalte der Ostsee-Zeitung durch das RND produziert werden, bleibt abzuwarten. Zukünftig sollen darüber hinaus die Lokalausgaben zentral in Rostock und Stralsund produziert werden. Alle 10 Lokalredaktionen sollen jedoch bestehen bleiben. Abbildung 2: Verbreitungsgebiet der Ostsee-Zeitung 23 Die Schweriner Volkszeitung (SVZ) erscheint als Tageszeitung im westlichen Mecklenburg. In Rostock erscheint sie als Norddeutsche Neueste Nachrichten (NNN) und in Brandenburg als Der Prignitzer. Die Hauptredaktion befindet sich in Schwerin. Zur SVZ gehören 10 (+124) Lokalausgaben mit den entsprechenden Lokalredaktionen (in Klammern): Anzeiger für Sternberg, Brüel, Warin (Sternberg), Bützower Zeitung (Bützow), Gadebusch-Rehnaer Zeitung (Gadebusch), Güstrower Anzeiger (Güstrow), Hagenower Kreisblatt (Hagenow, Außenstelle Boizenburg), Ludwigsluster Tageblatt (Ludwigslust), Parchimer Zeitung (Parchim), Zeitung für die Landeshauptstadt (Schwerin), Zeitung für Lübz, Goldberg, Plau (Lübz), Norddeutsche Neueste Nachrichten (Rostock, Außenstelle Warnemünde), Der Prignitzer (Wittenberge, Außenstelle Perleberg). 23 24 8 Die Abbildung wurde von der Geschäftsleitung zur Verfügung gestellt. Das Erscheinungsgebiet der Ausgabe „Der Prignitzer“ gehört bereits zum Bundesland Brandenburg. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5412 Abbildung 3: Verbreitungsgebiet der Schweriner Volkszeitung (inkl. Norddeutsche Neueste Nachrichten und Der Prignitzer)25 1. Eigentumsverhältnisse Die Eigentumsverhältnisse der Regionalzeitungen und Anzeigenblätter stellen sich nach eigener Recherche in den Handelsregistern26 wie folgt dar: 25 26 Die Abbildung wurde von der Geschäftsleitung zur Verfügung gestellt. Alle Auszüge aus den Handelsregistern wurden am 23.09.2015 gezogen. 9 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Tabelle 1: Eigentumsverhältnisse der Regionalzeitungen mit ihren Anzeigenblättern Titel Nordkurier Anzeigenkurier27 Ostsee-Zeitung Ostsee-Anzeiger28 Schweriner Volkszeitung Norddeutsche Neueste Nachrichten29 27 28 29 10 Handelsregisterauszug HRA 1960 AG Neubrandenburg Herausgeber Nordkurier GmbH & Co. KG Persönlich haftender Gesellschafter: Nordkurier Verwaltungs GmbH, Neubrandenburg Kommanditist: Kurierverlags GmbH & Co.KG, Neubrandenburg Nordkurier GmbH & Co. KG Persönlich haftender Gesellschafter: Nordkurier Verwaltungs GmbH, Neubrandenburg Kommanditist: Kurierverlags GmbH & Co.KG, Neubrandenburg HRA 438 AG Rostock Ostsee-Zeitung GmbH & Co. KG Persönlich haftender Gesellschafter: Ostsee-Zeitung Verwaltungs GmbH, Lübeck Kommanditist: 100 % Lübecker Nachrichten GmbH, Lübeck HRA 2131 AG MV Media GmbH & Co. KG Rostock Persönlich haftender Gesellschafter: MV Media Verwaltungsgesellschaft mbH, Rostock Kommanditist: MV Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Rostock HRA 8 AG Schwerin Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG Persönlich haftender Gesellschafter: Zeitungsverlag Schwerin Geschäftsführungs-GmbH Kommanditist: 100 % medien holding:nord GmbH, Flensburg HRB 2984 AG Norddeutsche Neueste Nachrichten Rostock GmbH Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit: 100 % Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG Geschäftsführung Lutz Schumacher Lutz Schumacher Stefanie Hauer, Adrian Schimpf, Rainer Strunk Stefanie Hauer, Adrian Schimpf, Rainer Strunk Andreas Gruczek, Thomas Keßler Andreas Gruczek, Thomas Keßler Erscheint in Neubrandenburg/Neustrelitz/Altentreptow, Waren/Röbel/Malchow/Penzlin, Pasewalk/Strasburg/ Ueckermünde, Anklam/Jarmen/Loitz, Malchin/Teterow/Demmin, Prenzlau/Templin. Erscheint in Ribnitz-Damgarten, Rügen, Stralsund, Greifswald, Grevesmühlen, Rostock, Bad Doberan, Wismar, Wolgast, Grimmen. Erscheint in Rostock. Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Titel Handelsregisterauszug Express30 und Express HRA 8 AG Schwerin zum Wochenende31 Markt Wochenzeitung für Nordwestmecklenburg (letzte Ausgabe erschien am 4. März 2015) Warnow Kurier – Wochenzeitung für Rostock & Umgebung32 am Mittwoch am Wochen-ende HRA 8 AG Schwerin HRB 2984 AG Rostock Herausgeber Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG Persönlich haftender Gesellschafter: Zeitungsverlag Schwerin Geschäftsführungs-GmbH Kommanditist: 100 % medien holding:nord GmbH, Flensburg Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co KG Persönlich haftender Gesellschafter: Zeitungsverlag Schwerin Geschäftsführungs-GmbH Kommanditist: 100 % medien holding:nord GmbH, Flensburg Norddeutsche Neueste Nachrichten GmbH Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit: 100 % Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co KG Geschäftsführung Andreas Gruczek, Thomas Keßler Andreas Gruczek, Thomas Keßler Andreas Gruczek, Thomas Keßler Tabelle 2: Eigentumsverhältnisse der selbstständigen Anzeigenblätter Titel Blitz33 30 31 32 33 Handelsregisterauszug HRA 1059 AG Neubrandenburg Herausgeber Geschäftsführung Mecklenburger Blitz Verlag und Ralph Kohnen Werbeagentur GmbH & Co. KG Persönlich haftender Gesellschafter: Mecklenburger Blitz Verwaltungs GmbH, Neubrandenburg Kommanditisten: ● Boyens Medien Beteiligungs GmbH & Co. KG, Heide ● Kurierverlag GmbH & Co. KG, Neubrandenburg ● MV Beteiligungs-gesellschaft mbH & Co. KG, Rostock ● Pressestiftung Flensburg ● Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG, Schwerin Erscheint in den Ausgaben: Nordwest Express, Elbe Express, Dosse Express, Sternberger Express, Schweriner Express, Prignitz Express, Elde Express, Güstrower Express. Erscheint sonntags in Schwerin. Erscheint in Rostock. Erscheint in sieben Ausgaben: Vier Tore Blitz, Wismarer Blitz, Mecklenburger Blitz, Schweriner Blitz, Rostocker Blitz, Vorpommern Blitz, Peene Blitz. Die Gesamtauflage wird mit 821.219 Exemplaren angegeben. Einzusehen unter: Mecklenburger Blitzverlag und Werbeagentur GmbH & Co. KG: Blitz, Mediadaten, Preisliste Nr. 32. URL: http://www.blitzverlag.de/fileadmin/blitzverlag/media/pdf/blitz_preisliste_20151.pdf.pdf (abgerufen am: 28.07.2015). 11 Drucksache 6/5412 Titel der reporter Bad Doberan34 Hallo Nachbar35 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Handelsregisterauszug HRB 538 OL AG Lübeck HRB 703 AG Flensburg Hauspost36 Rostock delüx37 Schwerin delüx38 Schwerin live39 stadtanzeiger am Samstag40 34 35 36 37 38 39 40 12 HRB 4803 AG Schwerin HRB 10087 AG Schwerin HRA 1916 AG Rostock Herausgeber Balticum Verlagsgesellschaft und Werbeagentur GmbH Mecklenburger Blitz Verlag und Werbeagentur GmbH & Co. KG Persönlich haftender Gesellschafter: Mecklenburger Blitz Verwaltungs GmbH, Neubrandenburg Kommanditisten: ● Boyens Medien Beteiligungs GmbH & Co. KG, Heide ● Kurierverlag GmbH & Co. KG, Neubrandenburg ● MV Beteiligungs-gesellschaft mbH & Co. KG, Rostock ● Pressestiftung Flensburg ● Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG, Schwerin Maxpress pr + werbeagentur GmbH & Co. KG MV Media GmbH & Co. KG “delüx“ Gesellschaftsmagazin GmbH Kreativlabor GmbH, Schwerin Geschäftsführung Uwe Muchow, Sven Muchow Ralph Kohnen André Harder Städte-ANZEIGERVerlagshaus e.K., Inhaber: Frank-Andreas Jütte Erscheint zwischen Rostock und Wismar. Es wird eine Auflage von 30.000 Stück angegeben. Einzusehen unter: der reporter: Preisliste. Erscheint in zwei Ausgaben: Parchim/Lübz/Plau, Ludwigslust/Neustadt-Glewe. Die Gesamtauflage wird mit 60.060 angegeben. Einzusehen unter: Mecklenburger Blitzverlag und Werbeagentur GmbH & Co. KG: Hallo Nachbar, Preisliste Nr. 03/2015. URL: http://www.hallo-nachbar-online.de/fileadmin/daten/downloads/HN_PL_Nr_3_2015.pdf (abgerufen am: 28.07.2015). Erscheint monatlich in Schwerin und Umgebung. Die Auflage wird mit 70.000 Exemplaren angegeben. Einzusehen unter: Hauspost Schweriner Kundenmagazin: Impressum. URL: http://www.hauspost.de/index.php?id=18 (abgerufen am: 29.07.2015). Erscheint viermal im Jahr in der Hansestadt Rostock, im Landkreis Rostock und Teilen des Landkreises Vorpommern-Rügen. Die Auflage wird mit 8.000 Exemplaren angegeben. Einzusehen unter: Delego Wirtschaftsverlag: Rostock delüx, Preisliste Nr. 2. Erscheint viermal im Jahr in Schwerin und den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg. Die Auflage wird mit 5.000 Exemplaren angegeben. Einzusehen unter: Delego Wirtschaftsverlag: delüx Gesellschaftsmagazin, Preisliste Nr. 5. Erscheint monatlich in Schwerin und Umgebung. Die Auflage wird mit 70.000 Exemplaren angegeben. Einzusehen unter: Kreativlabor GmbH: Schwerin live, Mediadaten (gültig ab 01.01.2015). URL: http://www.sn-live.de/mediadaten.html (abgerufen am: 29.07.2015). Erscheint im nordwestlichen Teil des Landkreis Rostock. Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2. Auflagenentwicklung Die Auflagenhöhe bei den Tageszeitungen geht auch weiterhin kontinuierlich zurück. Tabelle 3: Auflagenentwicklung der regionalen Tageszeitungen mit ePaper Auflagenentwicklung Verkaufte Auflage II. Quartal 2015 Verkaufte Auflage II. Quartal 2014 Entwicklung Nordkurier Ostseezeitung 41 Schweriner Volkszeitung 76.908 Expl. 136.945 Expl. 86.553 Expl. 79.011 Expl. 140.049 Expl. 88.930 Expl. -2,66 % -2,22 % -2,67 % Im Vergleich zum ersten Berichtsjahr 2009 (Auflagenzahlen aus dem 3. Quartal 2008) stellt dies einen Rückgang in Höhe von 16,7 % beim Nordkurier, bei der Ostseezeitung um 13,3 %42 und um 13 % bei der Schweriner Volkszeitung dar. Dies spiegelt den bundesweiten Trend wider. In Deutschland gibt es 359 Tages- und Sonntagszeitungen. Zusammen wird so eine Auflage von 19,4 Millionen Exemplaren erzielt. Im Jahr 2000 hingegen waren noch 388 Tages- und Sonntagszeitungen in Deutschland erhältlich und es wurde eine Auflage von insgesamt 28,3 Millionen Exemplaren erreicht.43 So kämpfen auch überregionale Tageszeitungen mit dem Zeitungsmarkt in MecklenburgVorpommern. War beispielsweise die Bild-Zeitung 2009 mit 102.442 Exemplaren noch die Zeitung mit der zweitstärksten Auflage in Mecklenburg-Vorpommern, konnten 2015 von Montag bis Samstag nur noch 60.603 Auflagen verkauft werden.44 Auch bei den Anzeigenblättern lässt sich bundesweit ein leichter Rückgang der Auflage verzeichnen. Wurden 2013 bundesweit noch 94 Millionen Exemplare gedruckt, waren es im letzten Jahr 91,4 Mio. und 2015 nur noch 90,2 Mio. Exemplare.45 In Mecklenburg-Vorpommern gehören die Anzeigenblätter zu großen Teilen den regionalen Tageszeitungen. Hier lässt sich kein deutlicher (Auflagen-)Trend ablesen, da der OstseeAnzeiger seine Auflage leicht vergrößert hat. Der Anzeigenkurier hingegen hat seine Ausgaben für Greifswald, Wolgast/Insel Usedom und Schwedt/Angermünde (Brandenburg) zu Beginn des Jahres 2015 komplett eingestellt. Diese Regionen lagen bisher außerhalb des Verbreitungsgebiets der verlagseigenen Tageszeitung (Nordkurier). Die Einstellung der Ausgaben wird vom Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen mit der Einführung des Mindestlohns erklärt. 41 Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.: Quartalsauflagen. URL: http://daten.ivw.eu (abgerufen am 28.07.2015). 42 Vergleichszahl aus dem Jahr 2007. 43 vgl. o. V.: Pressewesen: Titelzahl und Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften. In: Media Perspektiven: Basisdaten, Daten zur Mediensituation in Deutschland 2014, S. 48. 44 Media Impact GmbH & Co. KG: Auflage BILD Belegungseinheiten. URL: http://www.mediaimpact.de/artikel/Bild-Regional-Auflage-BILD-Belegungseinheiten_915700.html (abgerufen am: 18.11.2015). 45 Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter: Entwicklung der Auflage, Deutschland in Mio. Exemplaren. URL: http://www.bvda.de/marktdaten/daten-fakten-praesentationen/details/entwicklung-der-auflage-standapril-2015.html (abgerufen im Juli 2015). 13 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Die Auflagen des Express beziehungsweise des WarnowKuriers sind ebenfalls stark zurückgegangen. Der Rückgang ist auf die Einstellung des Anzeigenblattes „Markt Wochenzeitung für Nordwestmecklenburg“ zurückzuführen, dessen letzte Ausgabe am 04.03.2015 erschienen ist. Hinzu kamen Titel(teil)einstellungen in der Prignitz (Brandenburg) und Einschränkungen der Auflage beim WarnowKurier in Rostock. Als Gründe werden vom Unternehmen ebenfalls die Einführung des Mindestlohns und der damit einhergehende Prozess der Kostendämpfung angegeben. Tabelle 4: Entwicklung der Anzeigenblätter der einzelnen regionalen Tageszeitungen Anzeigenblätter in Stück/Exemplare Anzeigenkurier (NK) Ostsee-Anzeiger (OZ) Express + Warnow Kurier (SVZ) Auflage 2015 Auflage 2014 230.59046 Expl. 325.243 Expl. 394.54047 Expl. 394.370 Expl. 561.74048 Expl. 686.774 Expl. Entwicklung -28,57 % +0,04 % -18,21 % 3. Arbeitsplatzentwicklung Die Arbeitsplatzentwicklung wurde bei den drei Verlagshäusern in MecklenburgVorpommern direkt abgefragt. Sie ist weder eindeutig noch komplett vergleichbar, da die angegebenen Betrachtungszeiträume zu unterschiedlich sind. Daher wurden drei Betrachtungsjahre in die Tabelle aufgenommen, um zumindest eine Tendenz darstellen zu können. 46 47 48 14 http://www.nordkurier.de/anzeigenmaerkte/mediadaten/anzeigenkurier (abgerufen im Juli 2015). http://www.bvda.de/mitglieder/mitgliedsverlage/mecklenburg-vorpommern/mv-media-gmbh-co-kg.html (abgerufen im Juli 2015). medienhaus:nord: Mediadaten 2015, Preisliste Nr. 39. URL: http://www.medienhausnord.de/ uploads/tx_mketageszeitungen/Tarif_2015_Wochenbl%C3%A4tter_medienhausnord.pdf (abgerufen am: 28.07.2015). Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Tabelle 5: Arbeitsplatzentwicklung in den einzelnen regionalen Verlagshäusern Arbeitsplatzentwicklung redaktionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2015 (mit Volontären) redaktionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2014 (mit Volontären) redaktionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2013 (mit Volontären) Nordkurier Entwicklung 2014/2015 Schweriner Volkszeitung - 102 82 127 100 82 123 97 82 +2 +/- 0 - 333 140 355 334 136 323 338 174 -1 +4 Entwicklung 2014/2015 gesamt 2015 (ohne Zustellerinnen und Zusteller) gesamt 2014 (ohne Zustellerinnen und Zusteller) gesamt 2013 (ohne Zustellerinnen und Zusteller) Ostseezeitung Im November 2015 wurde darüber hinaus bekannt, dass die Ostsee-Zeitung im Rahmen ihrer internen Umstrukturierung (vgl. II.A.) zukünftig Stellen einsparen wird. Laut offiziellen Angaben der OZ-Geschäftsführung soll es sich dabei um 18 Stellen für Redakteurinnen und Redakteuren handeln, die in den nächsten Jahren über Altersteilzeitmodelle abgebaut werden sollen.49 49 Vgl. o. V.: Madsack will 18 Stellen bei „Ostsee-Zeitung“ abbauen. In: epd medien, Heft 47/2015, S. 11-12. 15 Drucksache 6/5412 B. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Hörfunk In Mecklenburg-Vorpommern können derzeit 11 Radiosender per UKW empfangen werden. Sieben von ihnen sind private Radiosender. Außerdem sendet der NDR mit NDR 1 Radio MV ein eigenständiges Radioprogramm für das ganze Land. Hinzu kommt der Offene Kanal „NB-Radiotreff 88,0“, der mit Studios in Neubrandenburg, Malchin und Greifswald und eigenen Regionalausgaben (NB-Radiotreff 88,0, Studio Malchin, radio 98eins) die Radiolandschaft komplettiert. Die Media-Analyse, die von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e. V. regelmäßig in Auftrag gegeben wird, erfasst nur die landesweiten Programme. Daher können mit diesem Instrument in Mecklenburg-Vorpommern nur drei Hörfunkprogramme miteinander verglichen werden: Ostseewelle Hit-Radio, NDR 1 Radio MV und Antenne MV. Es werden Tagesreichweiten, Marktanteile, Hördauer u. a. jeweils für Montag bis Freitag bzw. Montag bis Sonntag und gestaffelt nach Alter der Zielgruppe erhoben. Insgesamt liegt der Radiokonsum in Mecklenburg-Vorpommern deutlich über dem des Bundesdurchschnitts. Im Jahr 2014 schalteten pro Tag 81,2 % der Bevölkerung ein, das waren 4,7 Prozentpunkte weniger als 2014.50 Während in Deutschland die Hördauer bei 178 Minuten pro Tag liegt, erreicht unser Bundesland einen Wert von 216 Minuten pro Tag.51 Die Tagesreichweite52 der privaten Radiosender liegt bei 52,8 %, während die NDR-Wellen 49,5 % erreichen.53 Hinsichtlich der Marktanteile54 lassen sich für 2015 keine Gegenüberstellungen mit den Vorjahren vornehmen, da die Zahlen aufgrund von neuen Zensus-Daten und einer veränderten Methodik der Media-Analyse 2015 mit den Vorjahren kaum vergleichbar sind. Die Daten werden zweimal im Jahr erhoben und nur an die teilnehmenden Unternehmen versandt. Sie sind daher nur über die Pressemitteilungen dieser Unternehmen bzw. Internetseiten der Werbevermarkter zugänglich. Jeder Sender verwendet die für ihn günstigsten Einzeldaten. Die Marktanteile der drei reichweitenstärksten Radiosender in Mecklenburg-Vorpommern lassen sich für 2015 von Montag bis Freitag wie folgt beziffern: Tabelle 6: Marktanteile ausgewählter Hörfunkprogramme (Montag bis Freitag, Hörer ab 10 Jahren) Sender Ostseewelle Hit-Radio NDR 1 Radio MV Antenne MV 50 51 52 53 54 55 16 Marktanteil 2015 55 32,3 % 25,7 % 16,0 % vgl. Gattringer, Karin/Klingler, Walter: Radio behauptet sich im digitalen Zeitalter. In: Media Perspektiven Heft 9/2015, S. 397-411. ebd. Die Tagesreichweite bezeichnet den Anteil der Personen ab 10 Jahren, die im Tagesablauf während mindestens eines vorgegeben Zeitabschnitts (15 Minuten) Radio gehört haben, ausgedrückt in Prozent. Die Tagesreichweite wird in der Regel für den Zeitraum Montag bis Freitag erhoben. Vgl. insoweit Jahrbuch 2014/2015, Die Medienanstalten ALM GbR, Übersicht S. 164. Der Marktanteil beschreibt den prozentualen Anteil der Hördauer eines Senders an der Hördauer aller Sender. Hier für Mecklenburg-Vorpommern. Radio Marketing Service GmbH und Co. KG: MA-Trend, 2015 Radio II update. URL: http://www.matrend.rms.de/ (abgerufen am: 16.09.2015). Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 1. Drucksache 6/5412 Privater Hörfunk In Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit UKW-Frequenzen an sieben private Radiosender vergeben. Die folgenden Angaben wurden von den Unternehmen selbst gemacht und erheben somit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. ANTENNE MV ist per UKW in ganz Mecklenburg-Vorpommern zu empfangen. Antenne MV betreibt neben dem Funkhaus Plate Regionalstudios in Rostock und Stralsund. Zum Jahresende 2015 ist die Eröffnung eines Regionalstudios in Schwerin geplant. Das Funkhaus Plate zieht gleichzeitig nach Rostock um.56 Jazz Radio betreibt derzeit noch kein Lokalstudio in Mecklenburg-Vorpommern. Seit März 2015 ist Jazz Radio im UKW-Netz Rostock zu empfangen. LOHRO ist ein nichtkommerzielles Mitmach-Radio und wird von einem gemeinnützigen Verein getragen. Das Programm wird von circa 150 Ehrenamtlichen mitgestaltet. Es ist per UKW in der Hansestadt Rostock zu empfangen. Ostseewelle HIT-RADIO ist per UKW in ganz Mecklenburg-Vorpommern zu empfangen. Das Programm wird vollständig in Rostock produziert. Mehrmals täglich werden zudem regionale Nachrichten für die Gebiete Ost, West und Nord ausgestrahlt. Radio Paradiso produziert für Mecklenburg-Vorpommern ein vollständig eigenständiges Programm. Dies geschieht auf Basis des Berliner Programms, das Elemente zur Musik, Weltnachrichten und die überregionalen Beiträge liefert. Die Sender wurden im Laufe des zweiten Halbjahres 2015 nacheinander in Ahrenshoop, Schwerin, Rostock und Stralsund aufgeschaltet und können nun dort empfangen werden. Radio Teddy ist ein 24-Stunden-Programm für Kinder und ihre Familien. Derzeit ist Radio Teddy in Schwerin und Rostock per UKW zu empfangen. In Stralsund soll die Aufschaltung im vierten Quartal 2015 erfolgen. Radio Teddy betreibt keine Regionalstudios in Mecklenburg-Vorpommern, sondern wird komplett in Potsdam produziert. Sunshine live erhielt im Oktober 2014 die Sendelizenz für die Region Rostock und wird seinen Betrieb voraussichtlich im vierten Quartal 2015 aufnehmen. Sunshine live ist ein Radiosender für ausschließlich elektronische Musik und ist derzeit über UKW in Teilen von Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern zu empfangen. Mit Sendestart in Rostock sollen auch regionale Nachrichten aus der Region Rostock gesendet werden, wofür voraussichtlich ein Regionalstudio mit zwei Beschäftigten in Rostock eröffnet wird. Klassik Radio und 103,3 Ihr Lokalradio haben hingegen ihre Lizenzen zurückgegeben. 56 Mittlerweile ist der Umzug erfolgt. 17 Drucksache 6/5412 a) Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Eigentumsverhältnisse „Die Eigentums- und Beteiligungsstrukturen innerhalb der deutschen Privatradiolandschaft sind äußerst vielschichtig, aber auch äußerst unübersichtlich. Neben vielen direkten besteht über Tochterfirmen eine kaum noch zu überblickende Zahl an indirekten Beteiligungen. […] Da zudem keine offiziellen Zahlen vorliegen, kann die Eigentumssituation als intransparent bezeichnet werden. Auch die Datenbank der KEK, der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich, greift für ihre Angaben auf allgemein zugängliche Informationsquellen zu und ist somit auf die Auskunftsbereitschaft der Betreibergesellschaften angewiesen.“57 Die Eigentumsverhältnisse an den Hörfunkveranstaltern stellen sich nach eigenen Recherchen in den Handels- und Vereinsregistern58 wie folgt dar: Tabelle 7: Frequenznehmer Sender Antenne MV Jazz Radio LOHRO 57 HandelsregisterLizenznehmer Geschäftsführung auszug HRA 2031 AG Antenne Mecklenburg-Vorpommern Robert Weber Schwerin GmbH & Co KG: Persönlich haftender Gesellschafter: MV Verwaltungs GmbH, Plate Kommanditisten59: ● REGIOCAST GmbH & Co. KG, Kiel (93,993 %)60 ● ASTRATEL Radio- und Television-Beteiligungsgesellschaft mbH, München (2,356 %) ● Evangelisches Medienhaus GmbH, Leipzig (1,178 %) ● St. Benno Buch und Zeitschriften Verlagsgesellschaft mbH, Leipzig (1,178 %) ● Bölkow, Ludwig (0,295 %) HRA 49694 B AG Jazz Radio Rostock GmbH & Co. Julian Allitt Charlottenburg KG Persönlich haftender Gesellschafter: New JazzRadio GmbH, Berlin Kommanditisten: ● Julian Allitt ● Prof. Dr. Friedrich-Carl Wachs VR 757 AG Kulturnetzwerk e. V. Kristin Schröder Rostock Vorstand: Ralph Kirsten, Ingo Körber, Michael Stegemann, Aldo Segler, Christoph Lenz Van Rinsum, Helmut: Privatradios: Unübersichtliche Beteiligungssituation bei UKW-Sendern. In: Media Perspektiven Heft 5/2015, S. 222-229. 58 Alle Auszüge wurden am 23.09.2015 gezogen. 59 Vgl. zu den Prozentangaben Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich: Mediendatenbank. URL: http://www.kek-online.de/no_cache/information/mediendatenbank.html. 60 Van Rinsum, Helmut: Privatradios: Unübersichtliche Beteiligungssituation bei UKW-Sendern. In: Media Perspektiven Heft 5/2015, S. 222-229. 18 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5412 Sender HandelsregisterLizenznehmer Geschäftsführung auszug Ostseewelle Hit- HRA 1453 AG Privatradio Landeswelle Tino Sperke Radio Mecklenburg- Schwerin Mecklenburg-Vorpommern Vorpommern GmbH & Co. Studiobetriebs KG Persönlich haftender Gesellschafter: Privatradio Landeswelle Mecklenburg-Vorpommern Verwaltungs GmbH, Rostock Kommanditisten61: Offenburg (28,67 %) ● Burda Broadcast Media GmbH & Co. KG, München (17 %) ● Studio Gong GmbH & Co. Studiobetriebs KG, München (19,87 %) ● Die Neue Welle RundfunkVerwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, Nürnberg (19,51 %) ● Verlag für die Frau GmbH, Leipzig (9,19 %) ● Evangelischer Presseverband für Mecklenburg e. V., Schwerin (2,26 %) ● PrimaCom Berlin (0,32 %) ● Dr. Michael Wilhelm Giersberg (0,32 %) ● Jochen Schult (0,32 %) ● Sylvia Stracke (0,32 %) ● Verwaltungsgesellschaft uwm Kulinaria GmbH & Co. KG, Demen (0,32 %) ● Hans-Jochen Brüning ● Burda Broadcast Media Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Andrea Kruse-Brüning Radio Paradiso HRB 13995 AG Evangelischer Presseverband Prof. Matthias Kiel Norddeutschland GmbH, Kiel Gülzow 61 Vgl. zu den Prozentangaben Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich: Mediendatenbank. URL: http://www.kek-online.de/no_cache/information/mediendatenbank.html. 19 Drucksache 6/5412 Sender Radio Teddy sunshine live 62 63 20 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Handelsregisterauszug HRA 3825 P AG Potsdam Lizenznehmer Geschäftsführung Radio TEDDY GmbH und Co. Katrin Helmschrott KG Persönlich haftende Gesellschafter: Radio TEDDY Verwaltungs GmbH, Potsdam Kommanditisten62: ● IR Holding GmbH (90 %) ● Filmpark Babelsberg GmbH, Potsdam (5 %) ● Uwe Schneider (5 %) HRA 421268 AG RNO Rhein-Neckar-Odenwald- Ulrich Hürter Mannheim Radio GmbH & Co. KG Persönlich haftender Gesellschafter: RNO Rhein-Neckar-OdenwaldRadio GeschäftsführungsGmbH, Schwetzingen Kommanditisten63: ● K.F. Schimper-Verlag GmbH, Schwetzingen (68,35 %) ● MOIRA Rundfunk GmbH, Ludwigshafen/Rhein (25 %) ● Rhein-Neckar-Zeitung GmbH, Heidelberg (3,8 %) ● Radio NRJ GmbH, München (2,85 %) Vgl. zu den Prozentangaben Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich: Mediendatenbank. URL: http://www.kek-online.de/no_cache/information/mediendatenbank.html. Vgl. zu den Prozentangaben ebd. Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode b) Beschäftigungssituation Die nachfolgenden Informationen der einzelnen Unternehmen beruhen auf freiwilligen Angaben. Die Abfrage erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ein Unternehmen keine Angaben gemacht hat, wurde dies mit „keine Zahlen“ kenntlich gemacht. Tabelle 8: Beschäftigungssituation der Frequenznehmer Sender Antenne MV Jazz Radio LOHRO Ostseewelle Hit-Radio MecklenburgVorpommern Radio Paradiso64 Radio Teddy65 sunshine live66 2. festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 30 Keine Zahlen 8 22 3 Keine Zahlen 17 6 2 (8) voraussichtl. 2 (+22) 0 (2) (8) Praktikantinnen und Praktikanten 0 Keine Zahlen 42 2 Auszubildende (inklusive Volontärinnen und Volontären) 3 Keine Zahlen 0 1 Freiwillige 0 Keine Zahlen 19 0 0 (2) (3) 1 (1) (1) 0 (0) (0) Öffentlich-rechtlicher Hörfunk Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) ist in Mecklenburg-Vorpommern der einzige regionale öffentlich-rechtliche Hörfunk-Anbieter. Der Norddeutsche Rundfunk ist eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts zur Veranstaltung von Rundfunksendungen in den Ländern Freie und Hansestadt Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Der NDR betreibt in Mecklenburg-Vorpommern neben dem Landesfunkhaus in Schwerin Regionalstudios in Schwerin, Greifswald, Rostock und Neubrandenburg. Speziell für Mecklenburg-Vorpommern wird das Hörfunk-Landesprogramm NDR 1 Radio MV produziert. NDR 1 Radio MV ist ein Vollprogramm, das sich fünfmal am Tag auseinanderschaltet, um mit Nachrichten und Berichten in den Regionen des Landes zu informieren. Zusätzlich liefern die Redaktionen auch Nachrichten, Berichte, Reportagen und ähnliches für die weiteren Programme des NDR bzw. der ARD zu. Täglich erreicht NDR 1 Radio MV 510.000 Personen ab 10 Jahren67. 64 65 66 67 Zusätzlich zu der aufgeführten Mitarbeiterin und dem aufgeführten Mitarbeiter im engeren Sinne, werden durch die Cross-Media Redaktionen des Evangelischen Presseverbands in Schwerin und Greifswald weitere Bestandteile für das MV-Programm produziert. Hinzu kommen die Beschäftigten am Berliner Standort. Die hier genannte Mitarbeiterzahl ist daher nicht abschließend und kaum vergleichbar. Die Zahlen in Klammern stellen die allgemeine Mitarbeiterzahl am Standort Potsdam dar. In MecklenburgVorpommern wird kein Regionalstudio betrieben und daher auch keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Zahlen in Klammern stellen die allgemeine Mitarbeiterzahl am Standort Mannheim dar. Mit Programmstart sollen voraussichtlich zwei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Rostock tätig werden. Vgl. o. V.: Hörfunknutzung 2014: ARD-Programme. In: Media Perspektiven: Basisdaten, Daten zur Mediensituation in Deutschland 2014, S. 77. 21 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Die Beschäftigungssituation im Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern zeigt die sich anschließende Tabelle. Der hier im speziellen betrachtete Hörfunk ist fett hinterlegt. Tabelle 9: Beschäftigungssituation NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern 2015 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Hörfunk Fernsehen Bimedial Produktion Verwaltung 69,5 33 117,5 32 Summe 252 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Praktikantinnen und Praktikanten 68 Auszubildende (inklusive Volontärinnen und Volon69 tären ) Freiwillige 43 34 41 30 11 0 118 30 11 0 In Summe sind für das Jahr 2015 im Wirtschaftsplan des Landesfunkhauses MecklenburgVorpommern 265 Planstellen aufgeführt. Das ist die gleiche Anzahl wie im Jahr 2013. Im redaktionellen Bereich sind insgesamt 102,5 Planstellen aufgeführt. Das ist ein Rückgang um eine halbe Stelle im Vergleich zu 2014. Der gesamte NDR mit allen Landesfunkhäusern hat seit Mitte der 90er-Jahre eigenen Angaben zufolge 650,5 Planstellen sozialverträglich abgebaut. Diese Reduzierung wird sich auch im kommenden Jahr 2016 fortsetzen.70 Inwiefern davon das Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern betroffen sein wird, ist nicht zu sagen. 3. Offene Kanäle In den Regionen Neubrandenburg, Malchin und Greifswald sendet der Offene Kanal NB-Radiotreff 88,0 in Trägerschaft der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern. Außenstellen des Offenen Kanals sind radio 98eins in Greifswald sowie das Studio Malchin. Der NB-Radiotreff 88,0 und das Programm des Studio Malchin lassen sich über UKW in den Regionen Neubrandenburg, Malchin und Greifswald empfangen. Das Programm von radio 98eins lässt sich nur in Greifswald und Umgebung hören. Die Funkanalyse Mecklenburg-Vorpommern 2015, die von der Medienanstalt MecklenburgVorpommern in Auftrag gegeben wurde und die Reichweiten der Offenen Kanäle im Land untersucht hat, kommt für den Hörfunk zu folgenden Ergebnissen: 68 69 70 22 Die Auszubildenden im Landesfunkhaus sind dem Verwaltungsbereich zugeordnet. Das Landesfunkhaus in Mecklenburg-Vorpommern hat keine eigenen Volontäre. Diese werden für alle redaktionellen Bereiche zentral in Hannover geführt. Im Laufe ihrer journalistischen Ausbildung machen die Volontäre auch im Landesfunkhaus Schwerin bzw. in den Regionalstudios Station. Vgl. o. V.: NDR plant 2015 mit Fehlbetrag von 48,5 Millionen Euro. In: epd medien, Heft 50/2014, S. 15. Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Der Berechnung nach71 kennen 208.000 Bürgerinnen und Bürger den Offenen Kanal NB-Radiotreff 88,0. Das sind 13 % mehr als noch 2013. 113.000 Bürgerinnen und Bürger (64.000 Haushalte) können den Offenen Kanal auch empfangen. Von diesen zählen 28.500 zum „Weitesten Hörerkreis“. Das bedeutet, dass sie den Offenen Kanal in den letzten zwei Wochen eingeschaltet haben. Die Bewertung des Offenen Kanals NB-Radiotreff 88,0 durch die Hörerinnen und Hörer ist mit der Note 2,8 durchschnittlich. Finanziert werden die Offenen Kanäle beinahe ausschließlich durch die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, allein radio 98eins erhält zusätzliche finanzielle Mittel vom Studentenwerk Greifswald und der Studierendenschaft der Universität Greifswald. Die Beschäftigtensituation bei den Offenen Kanälen stellt sich wie folgt dar: Tabelle 10: Beschäftigungssituation der Offenen Hörfunk-Kanäle Sender NB-Radiotreff 88,0 Studio Malchin radio 98eins festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 4 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Praktikantinnen und Praktikanten Auszubildende (inklusive Volontärinnen und Volontären) 0 Freiwillige 0 0 174 175 0 0 circa 160 + 1 FSJler72 + 1 BFDler73 circa 50 0 0 0 0 circa 90 Das täglich aktuelle Programm des Offenen Kanals „NB-Radiotreff 88,0“ mit seinen Außenstellen wird damit von derzeit circa 300 Bürgerinnen und Bürgern aus Mecklenburg-Vorpommern ehrenamtlich gestaltet. 71 72 73 74 75 Es wurden 2.417 Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern telefonisch befragt. Anhand der Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern (Stand: 31.12.2013) wurden die Zahlen anschließend hochgerechnet. Freiwillige im Freiwilligen Sozialen Jahr. Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst. Projektmitarbeiterin. Honorarkraft. 23 Drucksache 6/5412 C. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Fernsehen In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 820.000 TV-Haushalte. Davon 10.000, die das Programm über Terrestrik empfangen, 370.000 Kabelempfänger, 410.000 Satellitenempfänger und 30.000 IP-TV-Nutzer. Genutzt wurde das Fernsehen 2014 täglich durchschnittlich 240 Minuten (alle Personen ab 14 Jahren). Die Altersgruppe der 14- bis 29-jährigen nutzte das Fernsehen hingegen nur 128 Minuten täglich.76 Dies zeichnet den Trend weg vom Fernsehen hin zu höherer Internetnutzung nach. Immer mehr Raum nimmt auch Video-on-demand ein: 64 % der Onlinenutzerinnen und Onlinenutzer ab 14 Jahren nutzen zumindest gelegentlich Videoportale (wie beispielsweise YouTube), 32 % nutzen Mediatheken, 13 % schauen gelegentlich über Streaming-Dienste Videos.77 Die Gesamtzuschauermarktanteile Deutschland lagen im Jahr 2014 bei 45 % für die öffentlich-rechtlichen TV-Programme, bei 23,3 % für die Mediengruppe RTL Deutschland, bei 19,4 % für die ProSiebenSat.1 Media AG. Zusammengerechnet zeigt sich, dass für alle weiteren Anbieterinnen und Anbietern von TV-Programmen noch 12,3 % Marktanteil übrig bleiben.78 1. Private Regionalfernsehveranstalter In Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit 13 Regionalfernsehsender betrieben. Grevesmühlen TV ist Bestandteil der Jugendmedienarbeit im Kinder- und Jugendfilmstudio Grevesmühlen e. V. Es wird von 40 Jugendlichen in verschiedenen Aufnahmegruppen zwischen 10 und 18 Jahren erstellt. Grevesmühlen TV betreibt einen Standort in Grevesmühlen. Die Aktualisierung des Programms erfolgt einmal in der Woche. Das Programm ist im Kabelnetz von Grevesmühlen von rund 3.000 Haushalten zu sehen oder im Internet abzurufen. Grimmen TV ist ein gemeinnütziger Verein und produziert sein Programm rein ehrenamtlich. Das Programm wird zweimal in der Woche aktualisiert. Grimmen TV ist über das örtliche Kabelnetz in Grimmen zu empfangen. Güstrow TV betreibt ein Studio in Güstrow und lässt sich über das örtliche Kabelnetz Güstrows empfangen. Das Programm wird immer dienstags und freitags um 18 Uhr aktualisiert. Diese Sendung wiederholt sich dann stündlich bis zum nächsten Wechsel. Güstrow TV finanziert sich ausschließlich über Werbung und Sponsoring. 76 77 78 24 AGF/GfK-Fernsehforschung, TV-Scope. In: Die Medienanstalten, ALM GbR (Hg.):Jahrbuch 2014/2015, S. 68. ARD/ZDF Onlinestudie 2006-2014. In: Die Medienanstalten ALM GbR (Hg.): Jahrbuch 2014/2015, S. 88. Vgl. Jahrbuch 2014/2015, Die Medienanstalten ALM GbR, Übersicht S. 76. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5412 LokalTV Bad Kleinen wird von der AG Fernsehen der Regionalen Schule „Am Schweriner See“ in Bad Kleinen produziert. Der Sender ist über das Kabelnetz von Bad Kleinen und Schwerin zu empfangen. Außerdem werden die Inhalte über YouTube und Facebook bereitgestellt. Die Sendelizenz liegt beim Heimatverein Bad Kleinen e. V. MV1 ist über das Kabelnetz in 400.000 Haushalten in Mecklenburg-Vorpommern empfangbar. Die Sendung wird einmal in der Woche aktualisiert. neu’eins lässt sich im süd-östlichen Mecklenburg-Vorpommern (Teile der Landkreise Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte) empfangen. Rügen TV betreibt ein Studio in Bergen auf Rügen und lässt sich über das örtliche Kabelnetz Rügens empfangen. Das Programm wird freitags um 18 Uhr aktualisiert. Rügen TV finanziert sich ausschließlich über Werbung und durch fortlaufende Einlagen der Gesellschafterin, die Kurierverlags GmbH & Co. KG Neubrandenburg. Die Geschäftsführung ist zusammengelegt mit Stralsund TV, Greifswald TV und Usedom TV. Stralsund TV, Greifswald TV und Usedom TV (vorher: Vorpommern TV) haben eine gemeinsame Geschäftsführung, die in Greifswald sitzt. Es werden drei Studios in Stralsund, Greifswald und Wolgast betrieben. Die Sender vermarkten sich gegenseitig und es werden Beiträge, Personal und auch Technik untereinander getauscht und genutzt. Alle drei Sender finanzieren sich über Werbeeinnahmen, die Produktion von Werbefilmen, Websiteclips und Event DVDs. So entstehen drei Programme. Montag, Mittwoch und Freitag werden jeweils neue Nachrichten und das Wetter eingespielt. Freitags geht jeweils das neue Magazin auf Sendung. Zu empfangen ist Stralsund TV in Stralsund, Barth, Zingst, Grimmen und Steinhagen; Greifswald TV in Greifswald, Wusterhusen, Hanshagen und Karlsburg; Usedom TV in Wolgast, Anklam, Teilen von Usedom (circa 50 %) und Jarmen. Die Sendungen der drei Sender lassen sich auch im Archiv auf der jeweiligen Internetseite abrufen. tv.rostock betreibt ein Hauptstudio in Rostock und lässt sich über das Kabelnetz in Rostock und den angrenzenden Gemeinden sowie naheliegenden Städten (Bad Doberan, Kühlungsborn und Ribnitz-Damgarten) empfangen. Das Programm wird wochentäglich aktualisiert, zusätzlich gibt es eine Wochenendausgabe. Tv.rostock finanziert sich nahezu ausschließlich über Werbe- und Sponsoringeinnahmen. tv:schwerin sendet im Bereich Mecklenburg-Schwerin und aktualisiert seine Inhalte zweimal in der Woche. Wismar TV & MEER AN LAND betreibt ein Studio in Wismar und ist in der Hansestadt Wismar und im Landkreis Nordwestmecklenburg über Kabel zu empfangen. Das Programm wird zweimal in der Woche aktualisiert. Als GmbH finanziert sich Wismar TV ausschließlich über Werbeeinnahmen. Außerdem sendet der Jugend-TV-Sender ELF im Kabelnetz von Laage. Das Programm wird ausschließlich von Jugendlichen produziert. Da das Programm jedoch nicht 500 potenziellen Nutzerinnen und Nutzern zum zeitgleichen Empfang angeboten wird, wird es seit Inkrafttreten des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags am 01.06.2009 nicht mehr als Rundfunk bezeichnet und soll daher hier nicht weiter betrachtet werden. 25 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Neben dem herkömmlichen Verbreitungsgebiet über das örtliche Kabelnetz, haben die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg gemeinsam den Satellitenkanal BB-MV-Lokal-TV ins Leben gerufen. An diesem Projekt beteiligen sich aus Mecklenburg-Vorpommern die Sender Stralsund TV, Vorpommern TV, MV1, Rügen TV, Greifswald TV, tv:schwerin und Wismar TV & MEER AN LAND. Alle Sender haben auf dem Satelliten-Kanal einen festen wöchentlichen Sendeplatz. a) Nutzung der Regionalfernsehsender Um die Nutzung der Regionalfernsehsender in Mecklenburg-Vorpommern beziffern zu können, wurde Anfang 2015 von der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern eine Funkanalyse in Auftrag gegeben.79 Diese stellt sowohl die Verbreitung der Regionalfernsehsender fest, als auch die Nutzung der potenziellen Empfängerinnen und Empfänger der einzelnen Programme. Für die Analyse wurden 2.417 Interviews geführt, aus denen dann Hochrechnungen erstellt wurden. Insgesamt ist zu sagen, dass sich die Bekanntheit der Regionalfernsehsender in MecklenburgVorpommern im Vergleich zu 2013 erhöht hat. So kennen 880.000 Personen den regionalen Fernsehveranstalter (im Vergleich zu 770.000 Personen im Jahr 2013). Das wirkt sich auch auf die Nutzung aus: haben 2013 noch 250.000 Personen in den letzten zwei Wochen ihr Regionalfernsehen gesehen („Weitester Seherkreis“), sind es 2015 bereits 290.000 Personen. 80.000 Personen können sogar der Gruppe „Seher gestern“ zugerechnet werden, hatten das Programm also am Tag zuvor eingeschaltet. Für die hohe Akzeptanz des Regionalfernsehens spricht auch, dass 50 % der Befragten ihren Regionalsender „(sehr) vermissen“ würden, würde er wegfallen. Die folgende Tabelle zeigt die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer, die ihren Regionalfernsehsender in den letzten zwei Wochen gesehen haben („Weitester Seherkreis“). Tabelle 11: Weitester Seherkreis ausgewählter Regionalfernsehsender Sender Greifswald TV Güstrow TV MV1 neu’eins Rügen TV Stralsund TV tv.rostock tv:schwerin Usedom TV (vorher: Vorpommern TV) Wismar TV & MEER AN LAND 79 80 26 Anzahl der Personen ab 14 Jahren 22.000 6.500 90.500 21.000 17.500 24.000 85.500 40.000 24.500 15.000 80 Anzahl der Personen ab 14 Jahren in Prozent 45 % 38 % 61 % 27 % 65 % 54 % 48 % 46 % 49 % 62 % Vgl. Info GmbH, Funkanalyse Mecklenburg-Vorpommern 2015, Lokal-TV in Mecklenburg- Vorpommern. URL: http://www.medienanstalt-mv.de/media/publication/80/attachment- 1443522026.pdf (abgerufen am 18.11.2015). Vgl. zu den Zahlen ebd., Übersicht S. 23. Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Im Vergleich dazu hatte der NDR als landesweit empfangbares Programm 1.081.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in den letzten zwei Wochen („Weitester Seherkreis“), was 81 % der Personen ausmacht, die den NDR hätten sehen können.81 b) Eigentumsverhältnisse Die Eigentumsverhältnisse an den Veranstalterinnen und Veranstaltern von Regionalfernsehen stellen sich nach eigener Recherche in den Handels- und Vereinsregistern82 wie folgt dar: Tabelle 12: Eigentumsverhältnisse der Regionalfernsehveranstalter Sender Greifswald TV Handelsregisterauszug HRB 8103 AG Stralsund Grevesmühlen TV Grimmen TV VR 10067 AG Stralsund Güstrow TV LokalTV Bad Kleinen MV1 HRA 3044 AG Rostock neu’eins - dein regional-fernsehen HRB 4275 AG Neubrandenburg 81 82 Lizenznehmer und Beteiligungsverhältnisse Greifswald TV GmbH Kinder- und Jugendfilmstudio Grevesmühlen im Verein für Jugendeinrichtungen NWM e. V. Grimmen TV e. V. Vorstand: ● Gunnar Frese ● Frank Schlundt ● Peter Wienke Henning Wolf Heimat- und Kulturverein Bad Kleinen e. V. Manfred Stein Juni Media GmbH & Co.KG Persönlich haftender Gesellschafter: Juni Media Verwaltungsgesellschaft mbH, Rostock Kommanditisten: ● Anke Becker ● Thomas Böhm ● Bert Koß ● Christian Seifert neu’eins GmbH Geschäftsführung Heinz Merkel, Frank Plückhahn Thomas Böhm Michael Knuth Vgl. zu den Zahlen ebd., Übersicht S. 23. Alle Auszüge wurden am 23.09.2015 gezogen. 27 Drucksache 6/5412 Sender Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Handelsregisterauszug Rügen TV HRA 2444 AG Stralsund Stralsund TV HRB 4944 AG Stralsund HRB 8317 AG Rostock HRB 7782 und HRA 2093 AG Schwerin tv.rostock tv:schwerin Usedom TV (vorher: Vorpommern TV) HRB 3162 AG Stralsund Wismar TV & MEER AN LAND HRB 9253 AG Schwerin 28 Lizenznehmer und Beteiligungsverhältnisse Geschäftsführung Inselfernsehen Betriebsgesellschaft mbH & Co KG Persönlich haftender Gesellschafter: Inselfernsehen Verwaltungs GmbH, Bergen auf Rügen Kommanditist: Kurierverlags GmbH & Co. KG Neubrandenburg FAS GmbH Claudia Schneider mediadock GmbH Matthias Mück TV M-V GmbH & Co.KG Persönlich haftender Gesellschafter: TV M-V Verwaltungs GmbH Schwerin Kommanditisten: ● Medienbeteiligungsgesellschaft Schwerin mbH, Schwerin ● Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin gGmbH, Schwerin AEP Plückhahn Service GmbH Thomas Böhm mediamare GmbH Frank Plückhahn Frank Plückhahn, Reinhardt Plückhahn, Raik Plückhahn Christina Schurbaum Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode c) Beschäftigungssituation Die nachfolgenden Informationen der einzelnen Unternehmen beruhen auf freiwilligen Angaben. Die Abfrage erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ein Unternehmen keine Angaben gemacht hat, wurde dies mit „keine Zahlen“ kenntlich gemacht. Tabelle 13: Beschäftigungssituation der Regionalfernsehveranstalter Sender festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freie Mitarbeiteri nnen und Mitarbeiter Praktikantinnen und Praktikanten Greifswald TV Grevesmühlen TV Grimmen TV Güstrow TV LokalTV Bad Kleinen MV1 6 (2)83 0 1 Keine Zahlen 2 0 3 Keine Zahlen 3 0 1-2 Keine Zahlen Auszubildende (inklusive Volontärinnen und Volontären) 2 0 0 Keine Zahlen Keine Zahlen Keine Zahlen Keine Zahlen Keine Zahlen neu‘eins Keine Zahlen Keine Zahlen Keine Zahlen Keine Zahlen Rügen TV84 Stralsund TV tv.rostock tv:schwerin 0 3 10 Keine Zahlen 0 1 4 Keine Zahlen 0 1 0 Keine Zahlen 0 2 3 Keine Zahlen Usedom TV (vorher: Vorpommern TV) Wismar TV 2. Freiwillige 0 2 0 1 2 10 0 Keine Zahlen Keine Zahlen Keine Zahlen 0 0 0 Keine Zahlen 0 285 4 1 2 0 Öffentlich-rechtliches Fernsehen Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) veranstaltet ein Fernsehvollprogramm für ganz Deutschland. Es ist mit einem Landesstudio in jedem Bundesland vertreten, so auch in Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin). Es wird jedoch kein regionales Programm erstellt. Da es sich beim ZDF um ein bundesweites TV-Programm handelt, ist eine gesonderte Auswertung für Mecklenburg-Vorpommern nicht möglich. 83 84 85 Zahl der Beschäftigten im Kinder- und Jugendfilmstudio Grevesmühlen. Ein Teil deren Arbeit umfasst die Produktion von Grevesmühlen TV. Laut Aussage der Geschäftsführung beschäftigt die Inselfernsehen Betriebsgesellschaft mbH & Co KG keine eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern kauft das Programm für Rügen TV über einen Produktionsvertrag ein. Davon ist eine Person geringfügig beschäftigt. 29 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) produziert speziell für Mecklenburg-Vorpommern das täglich gesendete halbstündige Landesprogramm „Nordmagazin“ sowie werktags das „Nordmagazin Land und Leute“. Außerdem produziert das Landesfunkhaus MecklenburgVorpommern zahlreiche Beiträge für das Gesamtprogramm des NDR-Fernsehen wie: Die Nordreportage, NaturNah, Doku-Reportage, Unsere Geschichte, Typisch, Die Nordstory, Hanseblick. Der Marktanteil des NDR liegt in Mecklenburg-Vorpommern bei 8,3 % (der Durchschnitt aller NDR-Länder liegt bei 8,1 %). Das Nordmagazin ist das meist gesehene Landesmagazin in den NDR-Ländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und MecklenburgVorpommern und erzielte 201586 einen Marktanteil von 32,4 % (der Durchschnitt aller NDRLänder lag 2014 bei 22,7 %). Die Beschäftigungssituation im Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern zeigt die bereits auf Seite 21 dargestellte Tabelle 9. Im Bereich Fernsehen sind im Landesfunkhaus 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest angestellt. Darüber hinaus sind 34 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Sowohl die Praktikantinnen und Praktikanten, als auch die Auszubildenden arbeiten sowohl im Bereich Fernsehen als auch Hörfunk, sodass eine getrennte Darstellung zwischen Hörfunk und Fernsehen nicht möglich ist. 3. Offene Kanäle Die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern ist Träger des Offenen Kanals „Fernsehen in Rostock“ (rok-tv) mit Außenstelle in Schwerin („Fernsehen in Schwerin“). Beide Offenen Kanäle aktualisieren ihr Programm einmal in der Woche. Das Programm wird ausschließlich durch Ehrenamtliche gestaltet. Hinzu kommen Sendungen und Programmbeiträge, die im Rahmen der Medientrecker87 erstellt und dann in den Offenen Kanälen ausgestrahlt werden. Die Finanzierung der Offenen Kanäle erfolgt vollständig durch die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern. rok-tv lässt sich über Kabel in Rostock und Umgebung empfangen, „Fernsehen in Schwerin“ in Schwerin und Umgebung. Die Beschäftigungssituation stellt sich wie folgt dar: Tabelle 14: Beschäftigungssituation der Offenen Fernseh-Kanäle Sender rok-tv Fernsehen in Schwerin 86 87 88 30 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 5 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Praktikantinnen und Praktikanten Auszubildende (inklusive Volontärinnen und Volontären) 0 0 0 2 0 0 0 Freiwillige circa 220 + 2 FSJler88 circa 100 + 2 FSJler Stand Juli 2015. Die Medientrecker sind das „rollende Angebot“ der Offenen Kanäle und ermöglichen durch ihre Arbeit die Erstellung von eigenen Beiträgen und Sendungen außerhalb der Offenen Kanäle und damit auch im ländlichen Raum. Jährlich werden in diesem Rahmen circa 25 Hörfunk-Projekte und 15 Fernseh-Projekte durchgeführt. Freiwillige im Freiwilligen Sozialen Jahr. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode D. Drucksache 6/5412 Online Die Nutzungsdauer des Internets steigt – durch alle Altersgruppen hinweg. Waren es im Jahr 2011 noch 80 Minuten täglich, nutzten Personen ab 14 Jahren das Internet im Jahr 2014 durchschnittlich 111 Minuten pro Tag. Für die Altersgruppe der 14- bis 29-jährigen stieg die Zahl sogar auf 233 Minuten täglich im Jahr 2014 an (2011 waren es noch 147 Minuten täglich). 89 Diese allgemeine Steigerung der Internetnutzung wirkt sich auch auf die Nutzung von OnlineNachrichten aus. Durchschnittlich werden 22 Minuten pro Tag Nachrichten im Internet konsumiert. Auch hier gehen die Zahlen in den Altersgruppen auseinander: 14- bis 29-jährige konsumieren 35 Minuten Nachrichten im Internet, Personen über 50 Jahren nur 9 Minuten. In diesem Zusammenhang sind auch die Sozialen Netzwerke wichtig, denn 67 % der unter 30jährigen verlassen sich auf Soziale Netzwerke als Nachrichtenquelle.90 Dieser Wandel der Medien- und Nachrichtennutzung wirkt sich auch auf die Medienunternehmen aus, sodass diese heute beinahe fast vollständig nicht nur mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten sind, sondern auch das Soziale Netzwerk Facebook mit eigenen Seiten und Inhalten bespielen. Alle Tageszeitungen in Mecklenburg-Vorpommern haben jeweils eigene Facebook-Seiten. Die Ostseezeitung hat eine zentrale Seite, auf der sie eigene Inhalte und Nachrichten zur Verfügung stellt. Zusätzlich haben die Lokalredaktionen in Stralsund, Rügen und Greifswald (inaktiv) eigene lokale Facebook-Seiten. Beim Nordkurier ist es ähnlich. Es gibt eine zentrale Facebook-Seite des Nordkuriers. Nur die Lokalredaktion der Müritz Zeitung hat zusätzlich eine eigene lokale Facebook-Seite. Die SVZ verfolgt eine andere Strategie, indem sie für beinahe alle Lokalausgaben (8 von 11) lokale Facebook-Seiten zur Verfügung stellt. Hinzu kommt eine zentrale Seite des Mantelteils. Die Ausweitung des eigenen Angebots auf das Internet verfolgen jedoch nicht nur die Tageszeitungen. Auch die Radiosender91 und regionalen Fernsehsender92 haben meistens eigene Facebook-Seiten und Internetseiten mit häufig eigenen Mediatheken, in denen die älteren Sendungen nachgeschaut werden können. Mit diesen Angeboten reagieren die regionalen Fernsehsender ebenfalls auf die veränderte Mediennutzung. So nutzen 82 % aller Internetnutzerinnen und Internetnutzer zumindest gelegentlich Bewegtbildinhalte (Videos).93 Auch stellen einige der regionalen Fernsehsender in Mecklenburg-Vorpommern ihre Beiträge auf YouTube ein oder bieten sogar eigene Apps an, um von den Zuschauerinnen und Zuschauern leicht gefunden und genutzt zu werden. 89 90 91 92 93 AGF/GfK-Fernsehforschung, TV-Scope. In: Die Medienanstalten, ALM GbR (Hg.):Jahrbuch 2014/2015, S. 68. Van Eimeren, Birgit: Nachrichtenrezeption im Internet, Befunde aus der ARD/ZDF-Onlinestudie 2014. In: Media Perspektiven Heft 1/2015, S. 2-7. Eigene Facebook-Seiten haben folgende Radiosender in Mecklenburg-Vorpommern: Antenne MV, Ostseewelle, NDR 1, Radio Teddy, LOHRO, sunshine live, NB-Radiotreff 88,0, Studio Malchin, radio 98eins. Eigene Facebook-Seiten haben folgende Fernsehsender in Mecklenburg-Vorpommern: Greifswald TV, Stralsund TV, Grimmen TV, Güstrow TV, tv.schwerin, tv:rostock, Grevesmühlen TV, Wismar TV, neueins, MV1, Rügen TV, NDR (allgemeine Redaktion von Hamburg aus), rok-tv, Fernsehen in Schwerin. Kupferschmitt, Thomas: Bewegtbildnutzung nimmt weiter zu – Habitualisierung bei 13- bis 29-Jährigen. In: Media Perspektiven Heft 9/2015 S. 383-391. 31 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Neben dieser eben beschriebenen Ausweitung der redaktionellen Arbeit der Medienunternehmen auf das Internet, gibt es im Internet auch weitere Nachrichtenportale, die teilweise von den Tageszeitungen getragen werden. Im Folgenden werden diese Nachrichtenportale mit inhaltlicher Ausrichtung auf Mecklenburg-Vorpommern in einer Übersicht dargestellt. Die hier vorgenommene Auflistung der Portale ist jedoch abhängig von deren zufälliger Kenntnisnahme, da es für Telemedien keine zentralen Register oder Registrierungspflichten gibt. Die hier aufgelisteten Ergebnisse basieren auf eigener Recherche und den Handelsregistereintragungen94. Tabelle 15: Nachrichtenportale mit inhaltlicher Ausrichtung auf Mecklenburg-Vorpommern Homepage www.nordclick.de95 www.schwerinnews.de www.alles-mv.de 94 95 32 Handelsregisterauszug Verantwortlichkeit Geschäftsführung HRA 4149 AG Kiel Nordclick GmbH & Co. KG Ingrid Wernecke Persönlich haftender Gesellschafter: nordclick Beteiligungs GmbH, Kiel Kommanditisten: ● Kieler Zeitung Verwaltungs GmbH & Co. Beteiligungs KG, Kiel ● Lübecker Nachrichten online GmbH, Lübeck ● Uetersener Nachrichten GmbH, Uetersen ● C.H. Wäser KG - GmbH & Co., Bad Segeberg ● Medien- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Flensburg ● A. Beig Druckerei und Verlag GmbH & Co. KG, Pinneberg ● MV Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Rostock ● Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG, Schwerin ● Kurierverlags GmbH & Co. KG, Neubrandenburg ● Boysens Medien GmbH & Co. KG, Heide web-mv.de - regionale Onlinedienste ● Thomas Schiller, Schwerin Redaktionsleitung: Manuela Heberer Alle Auszüge aus den Handelsregistern wurden am 23.09.2015 gezogen. Nordclick präsentiert die Rubrikenmärkte der norddeutschen Tageszeitungsverlage. Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Homepage Handelsregisterauszug www.das-istrostock.de www.dieschweriner. de www.mvzeitnah. wordpress.com www.schwerinlokal.de www.orte-imnorden.de HRB 269 AG Verantwortlichkeit Geschäftsführung Nordost Media Group GbR geschäftsführende Gesellschafter: ● Tim Maercker ● Frank Schlößer farbmedia GbR Persönlich haftende Gesellschafter: ● Matthias Hufmann ● Roland Regge-Schulz Online-Journal MV Zeitnah Martina Wichor dat medienhus GbR Redaktionsleitung: Stefan Rochow Lübecker Nachrichten GmbH Stefanie Hauer, Adrian Schimpf Unabhängige einheitliche Media-Daten zur Nutzung dieser Online-Portale sowie Informationen über Strukturen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nicht bekannt. III. Diskussionsstand zur Medienlandschaft und Meinungsvielfalt in MecklenburgVorpommern Im Folgenden sollen die wirtschaftlichen Beteiligungsstrukturen der Medienunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern aufgezeigt werden. Alle in diesem Rahmen verwendeten Zahlen basieren auf Berechnungen der KEK und der Media Perspektiven Basisdaten 2014. Dieser Überblick über die wirtschaftlichen Strukturen dient anschließend einer Auswertung hinsichtlich der Meinungsvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern. A. Wirtschaftliche Beteiligungsstrukturen Zuallererst ist festzustellen, dass der Zeitungs- und Anzeigenblättermarkt in Mecklenburg-Vorpommern regional klar aufgeteilt ist (siehe Kapitel II.A.). Die drei Erscheinungsgebiete der drei Regionalzeitungen und ihrer Anzeigenblätter überlappen sich bis auf die Hansestadt Rostock kaum. Daher zeigen sich die klarsten wirtschaftlichen Beteiligungsstrukturen genau in diesem Zeitungs- und Anzeigenbereich: Die medien holding:nord GmbH hält neben der Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG auch 100 % der Anteile an der Norddeutsche Neueste Nachrichten GmbH. Diese beiden Unternehmen halten wiederum 100 % an den Anzeigenblättern Express, Express zum Wochenende, Markt und WarnowKurier. Somit ist der gesamte westliche Zeitungsmarkt Mecklenburg-Vorpommerns der medien holding:nord GmbH zuzuordnen. 33 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Im übrigen Mecklenburg-Vorpommern hat die Madsack GmbH & Co. KG die Marktführerschaft inne. Diese hält, vermittelt über die Lübecker Nachrichten GmbH, mehr als ⅔ der Anteile der Ostsee-Zeitung GmbH & Co. KG, die die Ostsee-Zeitung und das Anzeigenblatt Ostsee-Anzeiger produziert. Darüber hinaus ist Madsack über die Kieler Zeitung, Verlagsund Druckerei KG-GmbH & Co. am Kurierverlag zu 49 % beteiligt. Der Kurierverlag hält alle Anteile am Nordkurier, am Anzeigenkurier und am Lokalfernsehsender Rügen TV. Neben dem Zeitungsmarkt hält Madsack auch Anteile im Hörfunkmarkt, indem sie zu 12,5 % an Antenne Mecklenburg-Vorpommern (vermittelt über Regiocast GmbH & Co. KG) und zu 7,8 % an sunshine live beteiligt ist. Auf dem Hörfunkmarkt ist außerdem die Hubert Burda Media Holding KG mit zwei Unternehmen vertreten. Sie hält über 50 % der Anteile an Ostseewelle-Hitradio MecklenburgVorpommern und an Radio Teddy. Bei den Lokalfernsehsendern zeigt sich vor allem eine wirtschaftliche Konzentration im Osten Mecklenburg-Vorpommerns. Dort werden die vier Lokalsender Greifswald TV, Stralsund TV, Usedom TV und Rügen TV von einer gemeinsamen Geschäftsführung geleitet. Auch zwischen den jeweiligen Lizenznehmerinnen und Lizenznehmern zeigen sich personelle Verbindungen (siehe Kapitel II.C.). Gerade für Lokalfernsehsender scheint dies eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung zu sein, da sich so vor allem die hohen Kosten hinsichtlich der technischen und personellen Ausstattung senken zu lassen scheinen. So haben auch tv:schwerin und MV1 den gleichen Geschäftsführer. B. Meinungsvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern Es dient der Meinungsvielfalt, wenn unterschiedliche, inhaltlich gleich ausgerichtete Medienangebote nicht aus einer Hand kommen, also nicht den gleichen wirtschaftlichen Strukturen angehören. Zur Sicherstellung der Meinungsvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern ist unter anderem im Rundfunkstaatsvertrag normiert, dass der private Rundfunk die Meinungsvielfalt abbilden muss und die öffentliche Meinung nicht einseitig beeinflussen darf (§ 25). Zudem ist im Landesrundfunkgesetz Mecklenburg-Vorpommern festgehalten, wie groß die marktbeherrschende Stellung eines Medienunternehmens in MecklenburgVorpommern sein darf, um die oben beschriebene Meinungsvielfalt nicht zu gefährden (§ 11). Bei einem genaueren Blick auf die imaginäre Medien-Landkarte Mecklenburg-Vorpommerns wird recht schnell deutlich, dass an den meisten Orten eine, wenn auch begrenzte, Auswahl an regionalen Medien- und damit auch Meinungsinhalten besteht. Schaut man sich beispielsweise die Stadt Greifswald genauer an, zeigt sich, dass dort als regionale Tageszeitung allein die Ostsee-Zeitung vorhanden ist. Im Fernsehen stellt sich die Auswahl zwischen dem öffentlich-rechtlichen landesweiten Angebot des NDR und dem Lokalfernsehsender Greifswald TV. Bei den Radioprogrammen zeigt sich hingegen eine etwas größere Auswahl. Hier kann zwischen Ostseewelle Hit-Radio, Antenne MV, Radio Paradiso, dem öffentlichrechtlichen NDR 1 Radio MV und dem Offenen Kanal radio 98eins gewählt werden. Hinzu kommen im Printbereich die Anzeigenblätter Ostsee-Anzeiger, Blitz und das Vorpommern Magazin, wobei in diesem Genre der redaktionelle Inhalt zumeist stark reduziert ist. 34 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5412 Diese Meinungsvielfalt wird verstärkt durch die tatsächliche Nutzung der Medienkonsumenten, die wie im Kapitel I. dargestellt über den Tag verteilt variiert. So kann davon ausgegangen werden, dass die Meinungsvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern gesichert ist. Anschließend an die wirtschaftlichen Konzentrationstendenzen in der Medienbranche und dem reinen Zur-Verfügung-Stellen verschiedener Medienangebote soll hier noch kurz der Einfluss der verschiedenen Medien auf die Meinungsbildung betrachtet werden. Dies haben die Medienanstalten im Rahmen des MedienVielfaltsMonitors untersuchen lassen. So wurde das Meinungsbildungsgewicht der verschiedenen Medien festgestellt. Dieser Faktor wird ermittelt aus der informierenden Nutzung eines Mediums und der Wichtigkeit des Mediums für die Meinungsbildung der Nutzerinnen und Nutzer. Die Studie stellte für das Fernsehen ein Meinungsbildungsgewicht von 35,9 % fest. Dies ist der höchste Wert, gefolgt von den Tageszeitungen (21 %), dem Internet (20,6 %) und dem Radio (19,7 %). Das Fernsehen im Allgemeinen hat also noch immer den größten Einfluss auf die Meinungsbildung, auch wenn dieser von Jahr zu Jahr sinkt. Das Internet hingegen stärkt seine Position im Meinungsmarkt zunehmend. Vor allem das soziale Netzwerk Facebook wird verstärkt als Informationsquelle genutzt, gefolgt vom Online-Lexikon Wikipedia und dem Videoportal YouTube.96 Diese prinzipiell erst einmal als positiv zu bewertende informierende Nutzung der Internetangebote bringt jedoch gleichzeitig Nachteile mit sich. So lässt sich von einer „Filter-Blase“ sprechen, in der man sich als Nutzerin und Nutzer schnell befindet: Auf Grundlage der individuellen Nutzung der Plattformen wird durch diese für jede Nutzerin und jeden Nutzer ein persönliches Profil angelegt. Darauf aufbauend filtern die Algorithmen für die Nutzerin und den Nutzer lesenswerte und sehenswerte Beiträge heraus und stellen diese bevorzugt zur Verfügung. Das kann dazu führen, dass eine Nutzerin oder ein Nutzer nur noch die jeweils von ihr/ihm persönlich befürworteten Informationsangebote erhält, wodurch die angebotene Meinungsvielfalt eingeschränkt wird. 96 Vgl. MedienVielfaltsMonitor I/2015, Die Medienanstalten ALM GbR, Darstellung S. 31. 35 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Quellennachweise AGF/GfK-Fernsehforschung, TV-Scope. In: Die Medienanstalten, ALM GbR (Hg.):Jahrbuch 2014/2015, Vistas Verlag, Leipzig. Altmeppen, Klaus-Dieter: Handlungsmöglichkeiten zur Sicherung publizistischer Vielfalt; In: bpb, Aus Politik und Zeitgeschichte Heft 22-23, 2014 (Erscheinungsdatum: 26.05.2014). Anzeigenkurier Mediadaten. URL: http://www.nordkurier.de/anzeigenmaerkte/mediadaten /anzeigenkurier (angerufen im Juli 2015). AnzeigerVerlag Wismar: Impressum. URL: http://www.wismar-zeitung.de (abgerufen am: 28.07.2015). ARD/ZDF Onlinestudie 2006-2014. In: Die Medienanstalten ALM GbR (Hg.): Jahrbuch 2014/2015, Vistas Verlag, Leipzig. Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter – BVDA (April 2015): Entwicklung der Auflage, Deutschland in Mio. Exemplaren. URL: http://www.bvda.de/marktdaten/daten-faktenpraesentationen/details/entwicklung-der-auflage-stand-april-2015.html (abgerufen am: 18.11.2015). Delego Wirtschaftsverlag: delüx Gesellschaftsmagazin, Preisliste Nr. http://www.schwerin-deluex.de/tl_files/pdf/mediadaten-schwerin-deluex-5.pdf am: 29.07.2015). 5. URL: (abgerufen Delego Wirtschaftsverlag: Rostock delüx, Preisliste Nr. 2. URL: http://cdn-media.ln-undoz.de/medien/Prl_deluex.HRO.2013.pdf (abgerufen am: 29.07.2015). der reporter: Preisliste (gültig ab 01.01.2015). URL: verlagsseiten/Preisliste_2015.pdf (abgerufen am: 30.11.2015). http://www.der-reporter.de/ die medienanstalten, ALM GbR (2015): Gewichtungsstudie zur Relevanz der Medien für die Meinungsbildung in Deutschland (MedienGewichtungsStudie 2015 I), TNS Infratest. URL: http://www.diemedienanstalten.de/fileadmin/Download/Publikationen/Medienkonvergenzmonitor/Gewichtu ngsstudie_07-2015.pdf. die medienanstalten, ALM GbR (2015): Jahrbuch 2014/2015, Vistas Verlag, Leipzig. Abrufbar im Internet. URL: http://www.diemedienanstalten.de/fileadmin/Download/Publikationen/ALMJahrbuch/Jahrbuch_2015/Jahrbuch_die_medienanstalten_2014-2015.pdf. die medienanstalten, ALM GbR (2015): MedienVielfaltsMonitor – Anteile der Medienangebote und Medienkonzerne am Meinungsmarkt der Medien in Deutschland, I/2015. URL: https://www.blm.de/files/pdf1/ALM_Vielfaltsmonitor_1_Halbjahr_2015_v.pdf. epd medien, Nr. 4 (23.01.2015), Gemeinschaftswerk der Evang. Publizistik gGmbH, Frankfurt am Main. 36 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5412 epd medien, Nr. 9 (27.02.2015), Gemeinschaftswerk der Evang. Publizistik gGmbH, Frankfurt am Main. epd medien, Nr. 29 (17.07.2015), Gemeinschaftswerk der Evang. Publizistik gGmbH, Frankfurt am Main. epd medien, Nr. 33 (14.08.2015), Gemeinschaftswerk der Evang. Publizistik gGmbH, Frankfurt am Main. epd medien, Nr. 39 (25.09.2015), Gemeinschaftswerk der Evang. Publizistik gGmbH, Frankfurt am Main. epd medien, Nr. 45 (06.11.2015), Gemeinschaftswerk der Evang. Publizistik gGmbH, Frankfurt am Main. epd medien, Nr. 47 (20.11.2015), Gemeinschaftswerk der Evang. Publizistik gGmbH, Frankfurt am Main. epd medien, Nr. 50 (12.12.2014), Gemeinschaftswerk der Evang. Publizistik gGmbH, Frankfurt am Main. Gattringer, Karin/Klingler, Walter: Radio behauptet sich im digitalen Zeitalter. In: Media Perspektiven Heft 9/2015, Frankfurt am Main. Hauspost - Schweriner Kundenmagazin: Impressum. URL: http://www.hauspost.de/ index.php?id=18 (abgerufen am: 29.07.2015). Info GmbH, Funkanalyse Mecklenburg-Vorpommern 2015, Lokal-TV in MecklenburgVorpommern. URL: http://www.medienanstalt-mv.de/media/publication/80/attachment1443522026.pdf (abgerufen am 18.11.2015). Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.: Quartalsauflagen. URL: http://daten.ivw.eu (abgerufen am 28.07.2015). Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich: Mediendatenbank. URL: www.kek-online.de/information/mediendatenbank.html (abgerufen am 03.08.2015). Kreativlabor GmbH: Schwerin live, Mediadaten (gültig ab 01.01.2015). URL: http://www.snlive.de/mediadaten.html (abgerufen am: 29.07.2015). Kupferschmitt, Thomas: Bewegtbildnutzung nimmt weiter zu - Habitualisierung bei 13- bis 29-Jährigen. In: Media Perspektiven Heft 9/2015, Frankfurt am Main. Mecklenburger Blitzverlag und Werbeagentur GmbH & Co. KG: Blitz, Mediadaten, Preisliste Nr. 32. URL: http://www.blitzverlag.de/fileadmin/blitzverlag/media/pdf/blitz_preisliste_ 2015-1.pdf.pdf (abgerufen am: 28.07.2015). 37 Drucksache 6/5412 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Mecklenburger Blitzverlag und Werbeagentur GmbH & Co. KG: Hallo Nachbar, Preisliste Nr. 03/2015. URL: http://www.hallo-nachbar-online.de/fileadmin/daten/downloads/ HN_PL_Nr_3_2015.pdf (abgerufen am: 28.07.2015). Media Impact GmbH & Co. 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URL: https://www.tagesschau.de/inland/jugendangebot-ard-zdf-ministerpraesidenten-konferenz101.html (abgerufen am 18.11.2015). Van Eimeren, Birgit: Nachrichtenrezeption im Internet, Befunde aus der ARD/ZDFOnlinestudie 2014. In: Media Perspektiven Heft 1/2015, Frankfurt am Main. Van Rinsum, Helmut: Privatradios: Unübersichtliche Beteiligungssituation bei UKWSendern, In: Media Perspektiven Heft 5/2015, Frankfurt am Main. 38 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5412 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Eigentumsverhältnisse der Regionalzeitungen mit ihren Anzeigenblättern .......... 10 Eigentumsverhältnisse der selbstständigen Anzeigenblätter ................................. 11 Auflagenentwicklung der regionalen Tageszeitungen mit ePaper ........................ 13 Entwicklung der Anzeigenblätter der einzelnen regionalen Tageszeitungen ....... 14 Arbeitsplatzentwicklung in den einzelnen regionalen Verlagshäusern ................. 15 Marktanteile ausgewählter Hörfunkprogramme ................................................... 16 Frequenznehmer .................................................................................................... 18 Beschäftigungssituation der Frequenznehmer....................................................... 21 Beschäftigungssituation NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern ........... 2015 ....................................................................................................................... 22 Tabelle 10: Beschäftigungssituation der Offenen Hörfunk-Kanäle ......................................... 23 Tabelle 11: Weitester Seherkreis ausgewählter Regionalfernsehsender .................................. 26 Tabelle 12: Eigentumsverhältnisse der Regionalfernsehveranstalter ....................................... 27 Tabelle 13: Beschäftigungssituation der Regionalfernsehveranstalter ..................................... 29 Tabelle 14: Beschäftigungssituation der Offenen Fernseh-Kanäle .......................................... 30 Tabelle 15: Nachrichtenportale mit inhaltlicher Ausrichtung auf Mecklenburg-Vorpommern ............................................................................................................................... 32 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Verbreitungsgebiet des Nordkurier ...................................................................... 7 Abbildung 2: Verbreitungsgebiet der Ostsee-Zeitung ............................................................... 8 Abbildung 3: Verbreitungsgebiet der Schweriner Volkszeitung ............................................... 9 39