Vergangenes aus Arbon
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Vergangenes aus Arbon
Seite 16 Dies und Das 30. April 2015 Brachialer Sound ARBON Rammstein-Tribute «Morgenstern» Vergangenes aus Arbon Vom Wachtturm zur «haute cuisine» – Der Römerhof Häuser haben ihre eigene Geschichte. Oft sind sie das einzige über Jahrhunderte erhaltene Vermächtnis früherer Bewohner. Der Weg vom mittelalterlichen Wachtturm an der Stadtmauer bis zum und mehrfach ausgezeichneten Speiserestaurant und Hotel ist spannend und voller Überraschungen. Bild: z.V.g. Als Haus zur Freiheit genannt, erscheint der heutige Römerhof 1330 erstmals im Ratsprotokoll der Stadt. Der markante Eckturm auf der Stadtmauer, einen Steinwurf vom einstigen Obertor entfernt, ist Teil der damaligen Stadtbefestigung. In Sichtweite stehen mit dem Rathaus und dem Rollenturm zwei weitere Wachttürme. Der Turm dürfte jedoch bereits in die Zeit des Mauerbaus um 1255 datieren. Der Name Freiheit steht vermutlich für <Freisitz>. Es sind dies einige Bürgerhäuser, die als Wohnstätten bischöflicher Beamter nicht der städtischen Marktgerichtsbarkeit unterstehen. Ihre unmittelbare Obrigkeit sind die Konstanzer Bischöfe, während mehr als tausend Jahren Eigentümer der Stadt, der Schlossanlage und der Umgebung von Arbon. Später gelangen Turm und Haus in den Besitz der Stadt. Die sichtbare Datierung 1567 im Kellergeschoss weist auf einen Ausbau oder Neubau auf den wesentlich älteren Grundmauern hin. Ein salomonischer Entscheid des Bischofs schlichtet 1736 den Schulstreit zwischen Katholiken und Reformierten: «Es werden zugeteilt: Dem Catholischen Theil sein Schulhaus bey dem Rathaus …zu einer Schuel innehaben und brauchen nach Belieben damit schalten und walten zu können. Dagegen dem Reformierten Theil das sogenannte Freyheit Haus auf der Stadtmauer zu einer Schuel überlassen und sein Aigenthumb werde.» Die Stadtmauer muss in beiden Fällen erhalten bleiben. So bleibt es bis 1872, bis zum Umzug der Arboner Jugend ins benachbarte neue Promenadenschulhaus. In seiner heutigen Erscheinung wird das Haus auf altem Fundament im Jahre 1784 erbaut. Das Baubewilligungsverfahren ist von heftigen Diskussionen begleitet: Dem Bischof missfällt der Ausbruch der grossflächigen Fenster aus der Stadtmauer. Er sieht den militärischen Wert der Mauer gefährdet. Dabei würde diese einer Belagerung mit neuzeitlichen Waffen schon längst nicht mehr standhalten. Schliesslich erfolgt dann doch die Baubewilligung und die ABC-Schützen und ihre Lehrer bekommen hellere Schulstuben. Nach 1872 wird das Gebäude Domizil einer Schreinerei und einer Tuchhandlung. 1904 endlich, eröffnet der neue Besitzer, Stadtschreiber Heinrich Schönenberger die Wirtschaft. Er nennt sie zum Römerhof, wohl äusseres Zeichen der Begeisterung der Arboner für die gleichzeitig entdeckte römische Handelssiedlung ausserhalb der Altstadt. (zwischen Römerstrasse und Rebenstrasse). Einige Jahre später wird im Obergeschoss das Historische Museum eingerichtet, wo es bis zum Umzug ins Schloss 1964 bleibt. Seit 1920 gehören der Römerhof und sein kleiner Nachbar, die Torwache der Bürgergemeinde. Nach einem ersten Umbau im Jahre 1965 wagt sich die Bauherrschaft 1997/98 an die denkmalgerechte Totalrestaurierung. Dank mehrfach ausgezeichneter Gastronomen ist das Haus seither ein weitherum bekanntes Speiserestaurant und Hotel. Der Römerhof, das Haus zur Torwache mit den Kanonen als stumme Wächter und die kürzlich restaurierte Schädlerfabrik mit dem eigenwilligen Turm - sieben Jahrhunderte Städtebau auf einen Blick - gehören zu den beliebtesten Fotomotiven der Altstadt. Die Erinnerung an ihre Vergangenheit mag manche kulinarische Köstlichkeit im gastfreundlichen Haus noch besser schmecken lassen. Hans Geisser Sie sind wieder da! Morgenstern, der Schweizer Rammstein Tribut, zieht noch ein Mal nach Arbon – mit einer krachenden und flammenden Bühnenshow, die schon letztes Jahr Erfolg feierte. Los geht es am Samstag, 2. Mai, um 20 Uhr im Ballroom im Billy Pub Arbon. Morgenstern hat sich komplett dem Sound der martialischen deutschen Rockband Rammstein verschrieben. Als Tribute-Band präsentiert sich Morgenstern im typischen Rammstein-Stil: Industrial Metal Rock vom Feinsten, der von züngelnden Flammen in ungeahnte Sphären getrieben wird. Eindrucksvolle Hommage Die immense Power und die kraftvolle Metal-Musik auf der Bühne richtig zu transportieren, ist nicht einfach. Dazu braucht es eine kla- Famille Bélier Bild: z.V.g. Die Schweizer Rammstein-Tribue-Band «Morgenstern» spielt am Samstag, 2. Mai, in Arbon. re Vision. Und die kam von Gitarrist und Bandgründer A. Lan vor vier Jahren. Er vermochte innert kürzester Zeit, eine eindrucksvolle Hommage zu materialisieren. Die charakteristische Show braucht den Vergleich mit dem «Original» absolut nicht zu scheuen. Mit schreienden Gitarren, donnernden Drums und Rammstein-Gesang haut die Band ganz schön aufs Trommelfell ihrer Fans. pd Sturm der Leidenschaft ARBON Das Mascara Quartet im Kultur Cinema Das Kultur Cinema präsentiert am Freitag, den 1. Mai ab 20.30 Uhr das slowenische «Mascara Quartet», bestehend aus der ergreifenden Sängerin und Violinistin Polona Udovic und ihren drei wunderbaren Gitarristen. Ihre ausdruckstarke Musik zwischen Freude und Schmerz kommt direkt aus den Strassen von Lissabon, Buenos Aires, und Montevideo. Es ist die Musik, die mit dem Mondschein kommt und sich mit der Morgendämmerung wieder legt. Der Sturm der Leidenschaft und die Ruhe des Meeres, die irgendwo mitten zwischen der Iberischen Halbinsel und Südamerika und seiner reichen Folklore ruht, ist die musikalische Muse, die Polona, Timi, Vojko und Mitja verbindet. Ein Mit Ausnahme der 16-jährigen Paula ist die ganze Familie Bélier taub. Für ihre Eltern und ihren Bruder ist sie im Alltag auf dem Bauernhof unentbehrlich als Übersetzerin in Gebärdensprache. Als Paula beschliesst, dem Schulchor beizutreten, um einem Jungen, in den sie sich verliebt hat, näherzukommen, nimmt ihr Leben eine plötzliche Wende. Ihr Lehrer, Monsieur Thomasson, ist auf Anhieb beeindruckt von ihrer Stimme und fest entschlossen, ihr Talent zu fördern. In der Folge wird Paula dazu ausgewählt, ein Duett mit ihrem Schwarm Gabriel zu singen. Und damit nicht genug: Monsieur Thomasson legt ihr ans Herz, an einem Gesangswettbewerb des Radio France teilzunehmen, dessen Gewinn die Zulassung an eine renommierte Musikschule in Paris bedeuten würde. Paula wittert die grosse Chance, den Schritt in die Unabhängigkeit zu wagen, jedoch gerät sie gleichzeitig in einen Konflikt zwischen persönlichem Lebenstraum und der Verpflichtung gegenüber ihrer Familie. Spieldatum: Donnerstag, 30.4.: 20.15 Uhr Deutsch, ab 8 Jahren Bilder: z.V.g. Abend den man nicht verpassen sollte. Besetzung: Polona Udovic (Gesang, Violine), Timi Krajnc (Gitarre), Vojko Vešligaj (Gitarre) und Mitja Rezman (Bass-Gitarre). Der Eintritt beträgt 30 Franken. Reservationen sind möglich unter: [email protected]. Die Beiz hat offen ab 19.30 Uhr im Kultur Cinema an der Farbgasse. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kulturcinema.ch. pd Preisübergabe bei der TKB Arbon ARBON Anlässlich der Messe am See in Arbon lancierte die Thurgauer Kantonalbank (TKB) einen Messewettbewerb. Der Hauptpreis ging an Viktor Gschwend aus Neukirch. Er gewann einen Besuch für zwei Personen an den Schlossfestspielen Hagenwil inklusive Abendessen und Übernachtung im Wasserschloss. Kürzlich fand die Preisübergabe statt: Jürg Stäheli, Leiter der TKB Arbon, überreichte dem glücklichen Gewinner seinen Preis. pd Une nouvelle amie Seit ihren Kindertagen sind Claire und Laura ein Herz und eine Seele. Daran ändert sich auch nichts, als die beiden Frauen ihre Freunde heiraten und Laura ein Kind zur Welt bringt. Dann aber ist die junge Mutter plötzlich nicht mehr da. Claire beschliesst, sich fortan um Lauras Mann David und das Baby zu kümmern. Als sie die beiden besucht, entdeckt sie, dass David ein gut gehütetes Geheimnis hat: Er mag es, sich zu schminken und Frauenkleider zu tragen. Die zunächst entsetzte Claire ist bald fasziniert von Davids Passion... Gekonnt spielt François Ozon, der kultigste Querdenker des französischen Kinos, in seinem neuen Meisterstück mit Denkmustern und Klischees. Dabei passen seine vielschichtigen Figuren in keine Schublade und haben alle mehr als nur ein Geheimnis. Spieldatum: Samstag, 2.5.: 20.15 Uhr Originalversion mit Untertiteln, ab 16 Jahren