Erfahrungsbericht Erasmus in - Heinrich-Heine

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Erfahrungsbericht Erasmus in - Heinrich-Heine
Erfahrungsbericht
Erasmus in
Sommersemester 2013
Thessaloniki
Heimat Hochschule:
Heinrich-Heine
Universität Düsseldorf
Institut für Medien und
Kulturwissenschaft
Gasthochschule:
Aristotle University
Thessaloniki
Griechenland
Department for Mass
Media Communication
and Journalism
11.06.2013
Louise Adams
Bachelor Medien und Kulturwissenschaft
4.Semester
Erasmusbericht Sommersemester 2013 in Thessaloniki
Heimathochschule: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Medien und Kultur
Gasthochschule: Aristoteles-Universität Thessaloniki, Griechenland, Department for Mass
Media Communication & Journalism
Warum Thessaloniki?
Thessaloniki, eine Stadt direkt am Meer mit wunderschönen Stränden und bestem Wetter.
Was will man eigentlich mehr von einem Auslandsaufenthalt? Doch die Stadt hat viel mehr
zu bieten als man am Anfang vielleicht denken kann. Von südlicher Gelassenheit und
Freundlichkeit, mit kühlem Frappe am weißen Turm schlendernd bis hin zu Streiks,
Demonstrationen, Protestaktionen und größtem Chaos hat die Stadt alles in petto. Wer also
einen Ort auswählen möchte indem man etwas erleben und Einiges fürs Leben dazulernen
kann, der ist in Griechenland, vor Allem in Thessaloniki genau richtig.
Vorbereitungen
Dank der bestehenden Kooperation mit der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf und der
Aristoteles Universität Thessaloniki liefen die Vorbereitungen relativ unkompliziert und
schnell. Um sich für das Erasmus-Programm in Thessaloniki anzumelden muss man sich
zunächst über die eigens eingerichtete Homepage der Aristotle University registrieren. Das
vorläufige Learning Agreement fertigt man am Besten mit dem Koordinator in Düsseldorf
zusammen an. Dabei muss gesagt werden, dass die angebotenen englischen Kurse nicht
garantiert sind und nicht tatsächlich stattfinden müssen. Die Meisten meiner vorher
angemeldeten Kurse fanden im Nachhinein nicht statt oder konnten nicht gleichzeitig belegt
werden. Doch dafür macht man, nachdem man in Griechenland die möglichen und tatsächlich
angebotenen Kurse herausgefunden hat, das Learning Agreement im Ausland und schickt
dieses zum Erasmuskoordinator nach Deutschland. Aufgrund von falschen Informationen
bezüglich des Ortes und des Termins der Fächer oder sogar wegen Generalstreiks dauerte es
eine Weile bis das endgültige Learning Agreement feststand. Die Koordinatorin der Fakultät
für Journalism and Mass Media Communication in Griechenland ist dabei stets sehr
hilfsbereit, rücksichtsvoll und freundlich.
Thessaloniki
Thessaloniki, die Hauptstadt Makedoniens ist die zweitgrößte Stadt Griechenlands. Die
Universitätsstadt liegt am Thermischen Golf und bei gutem Wetter kann man sogar auf den
Olymp, welches als Sitz der Götter und als höchstes Gebirge Griechenlands gilt, schauen.
Hier ein paar Eindrücke der Stadt:
Thessaloniki mit Blick zum Olymp
Weißer Turm
Kamara
Rotunda
Burg
Aristoteles-Platz
Leben
In Griechenland angekommen merkt man sofort die südländliche und herzliche Mentalität.
Wenn man sich in der neuen Stadt verloren vorkommt braucht man sich keine Sorgen zu
machen: Fast jeder kann etwas englisch und auch wenn sie einen nicht verstehen können,
versuchen sie einem stets zu helfen. Zudem findet man sich in Thessaloniki relativ schnell
zurecht, da es eine sehr übersichtliche Stadt ist.
Vor dem Verkehr sollte man sich jedoch in Acht nehmen. Hier haben deutlich die Autofahrer
Vorrang! Ein Grieche erzählte mir eine Geschichte von einem Radfahrer, der die ganze Welt
mit dem Fahrrad bereiste, jedoch in Thessaloniki durch einen Verkehrsunfall ums Leben
kann.
Leider muss man auch vor Dieben aufpassen. Ich hatte unglücklicherweise das Pech gehabt,
beklaut worden zu sein. Die Tasche mit Kreditkarte, Studentenausweis und Führerschein war
somit weg. Da dies täglich geschehen kann, sollte man somit darauf achten nicht zu viel
Bargeld mitzunehmen. Ich hatte das doppelte Pech 230 Euro für die Miete in der Tasche
gehabt zu haben, da die Miete in Griechenland meist bar gezahlt wird und nicht, wie in
Deutschland üblich, überwiesen wird. In Thessaloniki befindet sich ein deutsches Konsulat
für den Fall das man den Reisepass oder andere wichtige Dokumente verliert. Zum Glück
hatte ich mein Reisepass nicht dabei als mir die Tasche gestohlen wurde.
Ansonsten habe ich mich in Thessaloniki sehr sicher gefühlt und ich habe sehr viele nette
Menschen dort kennen lernen können.
Wohnen
Wohnheim
Anfangs lebte ich im Wohnheim Matsi. Die Lage von diesem Wohnheim ist super. Die
Gratis-Mensa liegt nur 10 Minuten zu Fuß entfernt und auch zum Stadtzentrum ist es nicht
weit. Leider sind die Zimmer sehr unterschiedlich bezüglich der Größe und der Ausstattung,
kosten jedoch alle das Gleiche. Mit etwas Glück kann man ein gutes Zimmer bekommen, es
kann einem aber auch anders ergehen. Zudem ist es schwierig das Zimmer zu wechseln und
man darf offiziell keinen übernachten lassen.
Das Wohnheim stellte sich schließlich als Party-Wohnheim heraus weil fast täglich in der
Küche gefeiert wurde. Dies hat gleichzeitig Vor-und Nachteile, da selten Rücksicht
genommen wurde.
Das Tolle und Beste am Wohnheim ist, dass man direkt Anschluss findet und sich mit sehr
vielen Erasmusstudenten und auch anderen ausländischen Studenten anfreundet. Daher kann
ich jedem empfehlen am Anfang in eines der Wohnheime zu gehen. Dort trifft man tolle
Menschen aus sehr vielen unterschiedlichen Ländern.
Eigene Wohnung
Nachdem man sich in Thessaloniki eingelebt hat, lohnt es sich eine Wohnung zu suchen. Dies
verläuft
sehr
unkompliziert
und
viele
Mieter
vermieten
möblierte
Zimmer
an
Erasmusstudenten. Es gibt sehr viele günstige Wohnungen in Thessaloniki, die viel besser
ausgestattet sind als die Wohnheime. Deshalb zog ich mit anderen Wohnheimmitbewohnern
nach einiger Zeit in eine günstigere und bessere Wohnung um.
Studieren
„You are in the most relaxed city you could have gone to in Greece“ Das war das Erste was
uns ein Professor sagte und er hatte Recht.
Vom Anspruch her ist das Studium in Griechenland nicht wirklich mit Deutschland zu
vergleichen da es in Deutschland vom theoretischen Inhalt viel höher ist. Dies kann aber auch
daran gelegen haben, dass meine Fächer meist spezielle Kurse auf Englisch, und somit auch
besonders für Erasmusstudenten, angepasst waren. Somit studierte ich mit griechischen,
amerikanischen Studenten und anderen Erasmusstudenten zusammen. Dennoch muss hier
noch gesagt werden, das wie in Deutschland auch, die Anforderungen, stark vom Kurs und
Dozenten abhängt und jeweils sehr unterschiedlich sein kann. So hatte ich ein relativ
anspruchsvolles Praxisseminar, in welches ich eine 15minütige Film-Dokumentation mit
zusätzlicher schriftlicher Ausarbeitung am Ende des Semesters liefern musste, wohingegen in
einem anderen Seminar nur ein Essay gefordert wurde. Generell gibt es in jedem Kurs eine
Prüfung und bei bestandener Prüfung erhält man für den Kurs 5 oder 6 ECTs.
Die Koordinatorin an dem Institut für Journalism and Mass Communication ist wirklich sehr
freundlich und bei Fragen immer bereit einem zu helfen. Desweiteren nehmen viele Dozenten
Rücksicht auf Erasmusstudenten.
ESN-Thessaloniki
Die ESN Organisation in Thessaloniki war wirklich sehr gut. Mit dem Buddy System lernt
man direkt griechische Studenten kennen und die ESN-Teilnehmer sind wirklich sehr
engagiert den Erasmusstudenten zu helfen und ihnen die bestmöglichste Zeit in Griechenland
zu bieten. So wurden viele Ausflüge und Partys vom ESN organisiert mit sehr günstigen
Angeboten für Erasmusstudenten.
Ausgehen
Zentrum des städtischen Nachtlebens ist das Ladadika-Viertel mit vielen Clubs, Kneipen und
Musiklokalen. Aber auch an der Universität gab es mehrmals wöchentlich Partys oder
Konzerte sodass einem abends eigentlich nie langweilig werden konnte. Zudem gab es auch
ein Dokumentarfilmfest doch richtig eindrucksvoll war das Balkanfest mit Musik aus dem
Balkan.
Essen
Für Studenten der Aristotle University gibt es die Möglichkeit in der Gratismensa montags bis
freitags zwei kostenlose Mahlzeiten zu essen. Zwar gab es manchmal nur Erbsen auf einem
Teller aber an anderen Tagen war das Essen wirklich gut und vor allem darf man nicht
vergessen, dass es immer kostenlos war. So konnte man das Geld für Reisen und anderes
ausgeben. Jedoch sollte man in Griechenland unbedingt in die Tavernas essen gehen. Das
Essen ist super lecker und die Atmosphäre mit Live-Musik und Bouzouki Spielern ist
definitiv etwas Besonderes und bringt einem die Kultur Griechenlands wieder näher.
Reisen
Thessaloniki ist ein sehr guter Ausgangspunkt um zu verreisen. In meiner Zeit als
Erasmusstudent konnte ich wirklich oft umherreisen und viel sehen. Beeindruckend war vor
Allem der Ausflug zu den Meteora-Klöstern. Die Natur und das Gebirge dort ist
unvergleichlich! Weiter besucht habe ich die Städte Kavala, Kozani, Philippi und Athen
sowie die Gräber von Vergina, die Wasserfälle von Edessa und die wunderschönen Strände
Chalkidikis. Weiterhin konnte ich günstig mit dem Bus nach Skopje (Makedonien), Priscilla
(Kosovo) und Tirane (Albanien) fahren. Zudem war ich auf den Inseln Kreta, Zypern und
schließlich in der Türkei in Istanbul. Man sollte auf jeden Fall versuchen so bald wie möglich
das Passo zu beantragen, da man damit sehr viele Studentenrabatte erhält, die sich beim
Reisen auszahlen. Jedoch kann dies in Griechenland einige Zeit dauern. Mein Passo habe ich
trotz früher Beantragung erst nach drei Monaten erhalten.
Meteora
Fazit
Alles in allem hat Griechenland eine unfassbar tolle Kultur und für Erasmusstudenten hat
Thessaloniki sehr viel zu bieten. Meine Zeit in Griechenland war wirklich der Wahnsinn und
diese Erfahrung will ich niemals missen. Dank dem Erasmusprogramm konnte ich so viel
dazulernen und erleben.
Ich kann jedem herzlich empfehlen ein Erasmusaufenthalt in Griechenland zu machen. Ich bin
sehr dankbar diese Möglichkeit mit dem Erasmusprogramm bekommen zu haben und mehr
als glücklich über meine Entscheidung, mein Aufenthalt in Thessaloniki gemacht zu haben.

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