Revision des Radiosteckers im BM24 Bordradio (Sinclair)
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Revision des Radiosteckers im BM24 Bordradio (Sinclair)
Revision des Radiosteckers im BM241 Bordradio (Sinclair), 29.12.2008 Ausbaugrund: Plötzliche, immer häufigere Tonausfälle während der Fahrt, die manchmal durch div. Tastenbedienungen und oft nur durch mechanisches „Berütteln“ des Radios wegzubekommen waren (z.B. hilfsweise am Navi „drücken“...). Ausbau des BM24 durch BMW, inkl. Halterplatte; ansonsten siehe hier Forum. Inspektion der Stecker-Pins von außen: alle bestens blank, keinerlei Korrosion Sicherung inspizieren: hatte beidseitige Riefen, saß also stabil bzgl. Kontakt. Radio allseits photographieren Halteplatte mit angeschweistem Bügel abschrauben Deckblech abnehmen 1 BM24-Stecker-Reparatur_Sinclair.doc, 29.12.2008 1 Herankommen an die Rückseite der gelöteten Pins des großen Radiosteckers Werkzeug: Torx-Schraubendreher T9 und einen Lotabsauger, einen 30W-Lötkolben für die Blechlötungen und einen 15W-Lötkolben für das Pin-Nachlöten. - - - Abschrauben zweier T9-Torx-Schrauben, die den Kühlkörper mit dem Schirmblech zusammenhalten, siehe oben links. Das Schirmblech, welches die Lötseite der Stecker-haltenden Platine verdeckt, ist sowohl mit dem Bodenblech 3-fach verschraubt, wie mit einer Vielzahl von Lötfahnen mit der Hauptplatine verlötet (ca. 5 mal, z.T. mit Doppel-Löt-Fahnen), siehe oben rechts. Abschrauben der vier T9-Torx-Schrauben von der Bodenplatte. Abnehmen des gesamten Bodenunterteils, so daß nun das Radio allseits offen ist. 2 Ab hier besonders vorsichtig hantieren; d.h. zur Vermeidung elektrostatischer Entladungen ins Gerät bei jedem! Anfassen erst die masseführenden Teile berühren, erst danach ggfs. Teile der Platinen. - Nun den Lotabsauger einsetzen, um die zwei links sitzenden ersten Doppellötfahnen auszulöten, dabei ggfs. leicht mit einem Schraubenzieher den Spalt zwischen Schirmblech und Platine aufhebeln, um die Lötfahnen am Seitenblech herauszuziehen. Es erwies sich als günstig, das gut lotannahmefähige Schirmblech (kein Alu) dabei von außen mit dem 30WLötkolben zu erhitzen, bis man sieht, dass das Lot in den Lotaugen zum Absaugen flüssig wird, um das „Bebraten“ der Grundplatine gering zu halten. - Die nun folgende Idee ist, den linken Teil des störenden Schirmblechs soweit gerade zu biegen (ca. 20° aus der gegebenen 90°-Form), um dann das lange Schirmblech insgesamt, ohne die Verlötungen entlang der Hauptlinie zu lösen, durch geeignetes Gegenhalten so nach vorn zu biegen, dass genug Platz besteht, die Pins des großen Radiosteckers in der senkrecht stehenden Platine von hinten lötmäßig zu erreichen, siehe unten rechts. Das folgende kontrollierte Verbiegen des Schirmblechs soll mit möglichst geringem Krafteintrag in die Hauptplatine geschehen, also zwei geeignete Flachzangen zum Gegenhalten nehmen, dabei langsam vorgehen. - (ich kann’s verstehen, wenn man hier nicht hinsehen kann) - Man kann nun die Lötseite der Steckerpins inspizieren. Die meisten Pins sahen noch gut verlötet aus, einzelne schienen leichte Rissoder Materialkorrosionskrater um sich herum aufzuweisen, die potentielle Wackelkontaktkandidaten darstellen. 3 - Zum Nachlöten sollte man das Radio auf die Stirnseite/Antennenbuchsenseite legen, damit das Lot gut allseits rundfliessen kann, siehe oben rechts. Vom grossen Stecker sind insgesamt 19 Pins nachzulöten, davon gehören zwei zur äußeren Sicherung; es empfiehlt sich abschliessend unter der Lupe jede einzelne Lötstelle auf guten Lotfluß zu überprüfen und! dass keine fehlerhaften neuen Lotbrücken zu Nachbarkontakten geschaffen wurden ! fertig nachgelötet ! - Danach wurden alle Lötverbindungen zwischen jeweils äußerem Pin und Platine mit dem Pieper auf Durchgang überprüft. Danach kann das Blech vorsichtig, schrittweise zurückgebogen werden. Da dies danach immer noch eine Wölbung zur Querplatine hin besitzt, wurde eine Mehrfachlage Papier zwischengelegt, um mögliche Kurzschlüsse zu Lötstellen/Drahtspitzen der Querplatine auszuschliessen. Das Papier wurde an den Lüftungsschlitzen ausgeschnitten, siehe unten. 4 - Nun erfolgt das Zurückbiegen auch des Seitenteils des Schirmblechs mit Wiedereinhängen der Doppellötfahnen in die Hauptplatine links und verlöten. - Zum Schluß nach Geradebiegen des Schirmblechs nicht vergessen, alle Masselötfahnen dieses Blechs beidseits mit der Hauptplatine neu nachzulöten, da sie durch die Biegevorgänge zu stark beansprucht wurden ! - Nun alles wieder rückwärts zusammenbauen und schrauben, dabei in den einzelnen Phasen jeweils abblasen, damit keine Lotteilchen und Metallabrieb irgendwo hängen bleiben. Und nun beten, daß es nach Wiedereinbau funktioniert ! 5 Subjektive Unsicherheiten/Fehlerquellen bei dieser Reparatur: - - - Die beim Blechbiegen stark beanspruchten LötaugenMassedurchkontaktierungen könnten u.U. Risse bekommen, so daß das beidseitige Nachlöten der Masselötfahnen des wieder zurückgebogenen Schirmblechs mir wichtig schien. Die den Hauptstecker tragende Seitenplatine und die Hauptplatine sind voll mit SMD-Bauteilen, deren Lotkappen nur wenig Zug- und Scherspannung vertragen, daher jedwedes Biegen und Kraftaufwenden an den Platinen auf ein Minimum beschränken. Die SMD-Bauteile sind temperaturempfindlich, daher mit heißem Kolben und zunderfreier blanker vorverzinnter sauberer Lötkolbenspitze nur kurze < 5 sec Lötvorgänge an den Pins nahe von SMD-Bauteilen durchführen. Ansonsten gilt: Nachmachen natürlich auf eigene Gefahr ! 29.12.08 Sinclair 6