Zum Thema - aus Pester Lloyd

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Zum Thema - aus Pester Lloyd
Nr. 12, 18. März 2009
Neuer 16. Jahrgang
DIE DEUTSCHSPRACHIGE ZEITUNG UNGARNS
12
Preis: 580 Ft,
Ausland: Euro 4,00; SFr 6,00
9 7 7 1 21 7 96 6 30 4
Der PESTER LLOYD ist in ganz Ungarn
und in Österreich an den Zeitungskiosken erhältlich und kann in jedem
Land der Welt abonniert werden.
www.pesterlloyd.net
[email protected]
GEGRÜNDET 1854 • UNABHÄNGIG • PLURALISTISCH • TRADITIONSREICH
2
Trauriger Sonntag
Antalls Partei am Abgrund
Dramatische Entwicklungen im MDF
3
Der erste Riss in der Mauer
Andreas Oplatkas Buch jetzt auch auf Deutsch
11
Die Festivitäten zum 15. März litten nicht nur unter dem miesen Wetter
Budapester Rundschau
Vorschau auf des Frühlingsfestival
15
Er träumte deutsch –
mit ungarischen Untertiteln
Zum Tode von Georg Kövary
UNGARNS WIRTSCHAFT
5
Foto: lmb
Ungarischer Sonderweg
nicht hilfreich
Nicht nur in den USA machen sich protektionistische Bestrebungen breit. Auch hier in
Ungarn gibt es Überlegungen, wie angesichts
der massiven Wirtschaftskrise die einheimische
Ökonomie geschützt werden kann. So haben
wir erst kürzlich darüber berichtet, dass in ungarischen Supermärkten künftig überwiegend
inländische Produkte angeboten werden sollen. Forderungen nach einem derartigen Mindestanteil an Produkten im Sortiment werden
von der Deutsch-Ungarischen Industrie- und
Handelskammer sehr kritisch kommentiert.
Protektionistische Maßnahmen sind nach
Ansicht der DUIHK keine geeignete Antwort
auf die aktuelle Wirtschaftskrise – weder in Ungarn noch in anderen Ländern.
9
Trotz Krise
weiterhin positive Zahlen
Ja, das gibt es auch. Aller dunklen Wolken am
ökonomischen Welthorizont zum Trotz
möchte Henkel Osteuropa (HCEE) auch in
diesem Jahr investieren. Damit setzt das Unternehmen weiterhin unerschrocken auf den
mittel- und osteuropäischen Markt.
Der am 1.1.1854 gegründete PESTER LLOYD
war über 90 Jahre die meinungsbildende liberale
Tageszeitung Ungarns in deutscher Sprache. Von
1867 bis 1908 war Maximilian Falk – Vertrauter der
Kaiserin und Königin Elisabeth – der Chefredakteur.
In den 30er Jahren gehörten unter anderem Thomas
Mann, Dezsô Kosztolányi, Franz Molnar, Stefan
Zweig, Joseph Roth, Egon Erwin Kisch und Alfred
Polgar zu seinen Autoren. Der PESTER LLOYD stellte im
April 1945 sein Erscheinen ein und wurde am 7. 9. 1994
als unabhängige deutschsprachige Wochenzeitung
wiederbelebt. Seit 1999 erscheint das Blatt
allwöchentlich mit der Budapester Rundschau, der
Hauptstadtzeitung des PESTER LLOYD.
Typische Zeichen ungarischer Feiertage: massives Polizeiaufgebot und Árpádfahnen
uch diesmal bescherte der Na tionalfeiertag des 15. März, Jahrestag der Revolution von 1848,
dem Lande überwiegend Bitterkeit und
feindselige Gefühle. Während in der
extrem polarisierten politischen Atmosphäre die Linke von der Bedeutung einer Verständigung sprach, blieb die
Rechte aggressiv – wie auch die Polizei,
der es nur mit in einem Großeinsatz gelang, die „üblichen“ Krawalle zu ver hindern.
A
Nachdem in früheren Jahren die
staatlichen Feierlichkeiten durch
Rechtsradikale in ungebührlicher und
teilweise peinlicher Weise gestört wor-
den waren, sorgten diesmal Metallzäune, Detektoren und Hunderte von
Ordnungshütern für „Ruhe und Ordnung“. Während sich die friedlichen
Bürger von diesem Aufgebot irritieren
ließen, konnten Radikale trotzdem
lautstark gegen Premier Gyurcsány und
sein Regime protestieren. Die Polizei
nahm bei den bis in die späten Abendstunden andauernden Demonstrationen kleiner Gruppen zahlreiche Personen in Gewahrsam, was wiederum
Proteste der Rechten gegen den angeblichen „Polizeistaat“ provozierte.
Die Opposition blieb, wie bereits
lange üblich, den staatlichen Feierlichkeiten fern. Fidesz-Vorsitzender Viktor
Orbán sagte vor Tausenden seiner Anhänger in der Burg, dass die vergangenen sieben Jahre der linksliberalen Regierungen nicht zur Geschichte der
Nachwende-Periode gehörten. Diese
Jahre brachten laut Orbán den erfolglosen Versuch einer „sozialistischen Restitution“. Andere Fidesz-Redner drückten ihre Hoffnung aus, dass die
Europawahlen im Juni zum Sturz der
Regierung führen würden.
Kaum ein Jahrzehnt später hatte
das Wunderkind beruflich umgesattelt
– sie erntete auf der Bühne eines Budapester Theaters einen Bombenerfolg in
dem Lustspiel „Vadvirág“. Danach
wurde sie vom Wunderkind zur Wundererwachsenen. Der Paukenschlag
dafür erfolgte in Wien, das Spektakel
hieß „Stern der Manege“, u.a. vom
österreichischen Kabarettisten ungarischer Abstammung, Karl Farkas. In der
Titelrolle gastierte Marika Rökk. Sie
spielte, nein, sie war eine Kunstreiterin.
Die Produktion machte Furore; das
Stück wurde ins Ungarische übersetzt
und in der nächsten Saison im Budapester Beketow Zirkus, neben dem Zoo,
aufgeführt, mit Marika Rökk an der
Spitze.
Mein Vater, den ich getrost den ungarischen Karl Farkas nennen darf, trat
in jener Produktion als Conferencier
auf. Einmal nahm er mich, damals noch
ein Kind ohne Wunder, zu einer Nachmittagsvorstellung mit. Bei dieser Gelegenheit machte mich mein Senior mit
der neuesten Sensation von Budapest
bekannt: Marika Rökk.
Meine nächste Begegnung mit dem
inzwischen ungemein populären UFAFilmstar spielte sich ebenfalls in der ungarischen Hauptstadt ab. Das kam so:
An einem Sommervormittag 1944 hatte ich beim Budapester Hans BartschBühnenverlag zu tun. Im Büro fand ich
einen der bekanntesten deutschen
Filmregisseure dieser Zeit, Georg Jacoby, vor und lernte ihn kennen. Ich wußte über ihn, daß er nicht nur mit dem
Kino, sondern auch mit Marika Rökk
verheiratet war.
Es ergab sich, daß wir den Verlag gemeinsam verließen. Der Meister fragte
mich, ob ich Lust hätte, ihn zu begleiten, der Weg nach Hause führte durch
das Stadtwäldchen, es böte sich ein
herrlicher Spaziergang bei Prachtwetter an. Als junger Spund in der Branche
fühlte ich mich geehrt und bald kamen
wir ins Fachsimpeln. Der große Jacoby
erzählte mir die Komödie, die er gerade
drehte, nach einem noch nicht ganz
Bukarest brüskiert
Staatspräsident Sólyom
Ein peinliches Intermezzo bescherte der Feiertag den ungarisch-rumäni-
schen Beziehungen. Staatspräsident
László Sólyom wollte mit einem
Sonderflugzeug in das Szeklerland reisen, um an der Feier der dort lebenden
Ungarn teilzunehmen. Überraschenderweise zogen die rumänischen Behörden die bereits erteilte Landeerlaubnis der Sondermaschine zurück.
Sólyom unternahm daher eine Autofahrt von über 700 km, um im Schneetreiben in den Bergen vor 2.000 Rumänienungarn zu reden. Er bezeichnete
das Verhalten der Bukarester Behörden
als „unfreundlich“. In Budapest wurde
der rumänische Botschafter in das
Außenministerium zitiert. Vermutlich
hatte Bukarest Angst, dass das Staatsoberhaupt die Autonomiebestrebungen der Minderheit öffentlich unterstützen werde.
Sólyom sollte auch den Serbienungarn in der Vojvodina einen mehrtägigen Besuch abstatten. Da er jedoch die
geplante Reise – offenbar auf Druck der
serbischen Regierung – von drei Tagen
auf einige Stunden begrenzt hatte, zogen die beleidigten Serbienungarn die
Einladung zurück.
„Ungarische Garde“
vereidigt Mitglieder
Die rechtsextreme „Ungarische
Garde“ – militanter Arm der JobbikPartei – nutzte den Nationalfeiertag,
um auf dem Budapester Heldenplatz
650 neue Mitglieder zu vereidigen. Jobbik-Chef Gábor Vona verkündete: „Die
Gardisten werden ein neues Kapitel der
ungarischen Geschichte schreiben.“
Der kalvinistische Priester Lóránt Hegedüs jr., gegen den eine Untersuchung
seiner Kirche im Gange ist, bezeichnete
die jetzige Regierung als „die dunkelste
und schmutzigste in der Weltgeschichte“.
PL
f
F EUILLETON
In Frieden zu ruhen,
paßt nicht zu Dir...
Persönliche
Erinnerungen an
Marika
Rökk
Von Georg Kövary
(1922–2009)
ie war ein typisch ungarisches
Te m p e r a m e n t b ü n d e l . E i n
Sprechtalent, das ein Leben lang
aufpaßte, ihren magyarischen Akzent
nicht zu verlieren. Eine seltene Allroundbegabung: Bühnen- und Filmschauspielerin, Jazz-, Ballett- und Akrobatiktänzerin, Operetten- und Musicalstar, Schlagersängerin, Soubretteprimadonna und Komikerin in einem.
Der Liebling von mehreren Generationen. Schon als Elfjährige bewies sie ihre
Professionalität in der Tanzkunst. Die
Amerikaner nannten sie liebevoll „The
little queen of pirouettes“. Den Namen
hatte sie sich mit Auftritten am Broadway und einer US-Tournee verdient,
bereits mit zwölf gastierte sie im Pariser
Moulin Rouge.
Marika Rökk tanzte schon 1913 –
und zwar aus der Reihe. Der Prototyp
eines Ungarnmädels wurde nicht in Budapest geboren, sondern in Kairo. Der
Rökk-Papa war ein bekannter Architekt, doch bekannt wurde er als unermüdlicher Agent seiner Tochter.
S
fertigen Drehbuch von Johann von
Vaszary. Wenn mir dazu lustige Szenen
oder Gags einfielen, sollte ich ihm diese nach Berlin schicken. Ich tat es, doch
durch die Kriegswirren und die Post,
die damals fast so langsam und unverläßlich war wie heutzutage, kam mein
Brief erst an, als der Film bereits gedreht war.
Ach ja, und als wir am anderen Ende des Stadtwäldchens ankamen, öffnete uns die Herrin die Rökk-Villa. Dies
war meine zweite Begegnung mit dem
Star. Sie verkörperte gerade ihre neueste
Rolle. Und „verkörperte“ ist genau das
richtige Wort: ich sah eine werdende
Mutter vor mir. Rotznase wie ich war,
litt ich schon damals nicht unter Minderwertigkeitskomplexen: Gleich nach
der herzlichen Begrüßung überschüttete ich sie ungefragt mit mir kürzlich angelesenen Ratschlägen zur Schwangerschaft.
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auf Seite 15
2 Nr. 12, 18. März 2009
József Antalls Partei
am Abgrund
Das Drama des MDF
as Ungarische Demokratische Forum
(MDF), eine der Wendekräfte, Sieger der
Wahlen 1990 und Regierungspartei bis
1994, steht am Rande des Abgrunds. Nach waghalsigen politischen Manövern ihrer Vorsitzen den Ibolya Dávid wird die ihrer Bedeutung längst
verlustig gegangene Partei künftig auch auf eine
Parlamentsfraktion verzichten müssen. Ihre politische Existenz steht auf dem Spiel.
D
Die früher politisch nicht in Erscheinung getretene Rechtsanwältin aus der Provinz, Ibolya
Dávid, ist Gründungsmitglied des MDF. Als deutlich konservative Justizministerin agierte sie von
1998 bis 2002 im Kabinett von Viktor Orbán.
Später widerstand sie jedoch energisch massiven
Versuchen des Fidesz-Vorsitzenden, ihre kleine, in
der rechten Mitte angesiedelte Bürgerpartei nach
dem Muster der Christdemokraten und der Kleinlandwirte in den Fidesz zu integrieren. Trotzdem
gelang ihr noch bei den Wahlen 2006 ein Überspringen der Fünfprozenthürde. Allerdings wurde
das MDF seitdem empfindlich geschwächt: Orbán gelang es, einen bedeutenden Teil der Politiker
der MDF-Fraktion mit dem Versprechen auf ein
sicheres Mandat zum Wechsel zu bewegen. Auch
später ereigneten sich immer wieder Palastrevolten, die sich gegen die als willkürlich und linkslastig angesehene Politik der Parteivorsitzenden
richteten.
Foto: Archiv
Ihren jüngsten und bisher kapitalsten Streich spielte sie in
der vergangenen Woche: Völlig überraschend kündigte Dávid
an, dass der Spitzenkandidat der Partei für die Europawahl im
Juni Lajos Bokros (Foto) heißen werde. Der Ökonom war Mitte der 1990er Jahre Finanzminister der Horn-Regierung. Er sanierte 1995 mit drastischen und äußerst unpopulären Sparmaßnahmen erfolgreich den Staatshaushalt. Seitdem wirkte
der international anerkannte Ökonom bei der Weltbank, als
Regierungsberater in Osteuropa sowie als Generaldirektor der
Central European University. Er gilt als linksliberal.
Gegen diese erstaunliche Personalie protestierten umgehend führende MDF-Politiker, darunter auch Dávid bisheriger Mentor, Ex-Ministerpräsident und Antall-Nachfolger Péter Boross. Doch ließ sich die Vorsitzende davon nicht beirren.
In einer Kampfabstimmung im Parteiausschuss setzte sie die
Kandidatur von Bokros durch.
Bereits zwei Tage später stand Dávid im Parlament auf und
verblüffte alle – sogar viele ihrer Parteifreunde. Ihre Initiative:
Durch einen gemeinsam mit dem Fidesz und dem SZDSZ
einzureichenden Misstrauensantrag soll Regierungschef Ferenc Gyurcsány abgesetzt und Lajos Bokros zum Ministerpräsidenten eines Kabinetts gemacht werden, das die gegenwärtige Krise in den Griff bekommt.
Grandioses Scheitern
Die ungarische Rechtsordnung erlaubt den sogenannten
„konstruktiven Misstrauensantrag“, den ein Fünftel der Abgeordneten (also 78) einreichen kann. Dabei muss ein Nach-
folger des Regierungschefs benannt werden. Stimmt die
Mehrheit für die Absetzung des amtierenden Ministerpräsidenten, gilt der Nachfolgekandidat als gewählt.
Es bleibt fraglich, ob Dávid tatsächlich mit einem Erfolg
ihrer Initiative gerechnet hatte. Vermutlich nicht – doch suchte sie offensichtlich einen Anlass, um die Aufmerksamkeit auf
ihre krisengeplagte Partei zu lenken. Natürlich unterstützten
weder die regierenden Sozialisten, noch die mit ihnen einst
verbündeten Liberalen den Vorschlag. Der Fidesz noch weniger: Er bekräftigte lediglich seinen Standpunkt, wonach einzig vorgezogene Wahlen einen Ausweg aus der allgemeinen
Krise des Landes bereiten können.
Auch das noch:
Verlust des Fraktionsstatus!
Noch vor dem Fiasko kündigte einer der zehn Abgeordneten des MDF aus Protest seinen Austritt aus Partei und Fraktion an. Da deswegen die Mindestanzahl von Abgeordneten
unterschritten wurde, die für die Bildung einer Fraktion nötig
sind, verliert das MDF diese. Als Folge büßt das Forum bestimmte Funktionen und finanzielle Unterstützungen ein.
Lajos Bokros befürwortet unterdessen weiterhin die Bildung einer Koalitionsregierung aus MDF, Fidesz und SZDSZ
zur Krisenbewältigung.
Ex-Premier Boross meinte: Jetzt müsse die Landesversammlung des MDF einberufen werden, da sich eine grundlegende Änderung der Politik der Partei anbahne. Im Geiste
des Vermächtnisses von József Antall sei eine Koalition weder
mit den Sozialisten, noch mit dem SZDSZ möglich, so Boross.
PL
Erdgas hat man nie genug!
Premier Gyurcsány zu Besuch im Kreml
ngarn beteiligt sich an einer neuen russi schen Gaspipeline nach Europa, was die
Opposition prompt als Gefahr für die nationale Sicherheit bezeichnete.
Premier Ferenc Gyurcsány weilte vergangene
Woche zu „Regierungskonsultationen“ in Mos kau. Dies sei eine Art von Zusammenarbeit, die
Russland nur wenigen Partnern gewähre, wurde
im Kreml betont. Im Beisein des Amtskollegen
Wladimir Putin unterzeichneten die Staatliche
Entwicklungsbank und Gazprom ein Abkommen
über die schon früher beschlossene Kooperation.
Danach wird ein Joint Venture zur Errichtung
des ungarischen Abschnittes der South Stream Pipeline gegründet. Die neue Pipeline, die durch das
Schwarze Meer, den Balkan und Ungarn 2015
Großer Bedarf,
doch weniger Spenden
für die Armen
Nach Verschärfung des gesetzlichen
Rahmens spendet die Wirtschaft kaum
noch für die Bedürftigen des Landes,
obwohl der Bedarf rasant ansteigt, signalisierten kirchliche Wohltätigkeitsorganisationen. Da die Spenden nicht
mehr von der Steuer absetzbar seien und
die Mehrwertsteuer nicht verrechnet
werden könne, gingen rund drei Milliarden Forint verloren. Und das in einer
Zeit, in der der Bedarf an Hilfe schnell
wachse: Doppelt so viele Menschen wie
früher wendeten sich an den Ökumenischen Hilfsdienst.
Bei den Baptisten habe sich die Zahl
der Hilfesuchenden sogar verzehnfacht,
der Malteser Hilfsdienst registrierte 20
bis 30 Prozent mehr Menschen, die um
Unterstützung ansuchten. Familien von
Arbeitslosen müsse bei der Bezahlung
ihrer Energiekosten geholfen werden,
manche benötigten sogar Lebensmittel.
Wahl des Obersten
Richters erneut
gescheitert
Erstaunliche Personalie
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schließlich Italien erreichen soll, würde über eine
Jahreskapazität von 31Mrd. m3 verfügen, wobei
Ungarn mit jährlich 10 Mrd. m3 beliefert würde.
Ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen gründen der ungarische Energiekonzern MOL und
Gazprom zur Erweiterung eines Erdgaslagers in
Ungarn. Dadurch wird es für Ungarn möglich, die
Hälfte seines Jahresbedarfs zu speichern.
South Stream
und Nabucco wichtig
Gyurcsány kommentierte den Deal mit den
Worten, dass sein Land nicht an der Errichtung einer Gas- oder Ölpipeline interessiert sei, sondern
am Bau von so vielen wie nur möglich. Damit woll-
Die Kandidatin des Staatsoberhauptes für den Posten des Vorsitzenden
des Obersten Gerichtshofs hat auch im
zweiten Anlauf nicht die notwendige
parlamentarische Mehrheit erhalten.
Präsident László Sólyom äußerte sich
enttäuscht und gab die Suche nach einem neuen Kandidaten bekannt. Der
Schlüsselposten ist seit dem Sommer des
Vorjahres vakant. Dazu erreicht der amtierende Vorsitzende im April die Altersgrenze. Organisation und Praxis der
ungarischen Gerichte wurde in den vergangenen Jahren mehrfach kritisiert, eine Erneuerung wäre mehr als dringlich.
Nach Ansicht zahlreicher Experten
wäre die gescheiterte Kandidatin und
Vorsitzende des Berufungsgerichts von
Gyôr eine dafür geeignete Person gewesen.
Nur Teile der Sozialisten stimmten
gegen Mária Orbán. Vermutlich ging es
bei deren Abstimmungsverhalten weniger um die Kandidatin, als um den zu
den Bürgerlichen zählenden Staatpräsidenten. Sólyoms im Gegensatz zur früheren Praxis stehendes Verfahren, die
Parlamentsparteien in Fragen von Kandidaten für hohe Posten nicht im voraus
zu konsultieren, führt regelmäßig zu
Verzögerungen und Peinlichkeiten für
die abgewiesenen Kandidaten.
Roter Stern –
legales Symbol
Die ungarische Justiz hat sich dem
Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gebeugt und stellt das Tra-
te er eventueller Kritik aus der EU vorgreifen, wo
manche Kreise das South Stream Projekt als Konkurrenz zu Nabucco betrachten. Gleichzeitig sitzt
die Angst vor einem erneuten Versorgungsengpass
wie nach der jüngsten Krise mit der Ukraine tief.
Der Premier unterstrich, dass Ungarn die Errichtung der geplanten Nabucco-Pipeline ebenso befürworte. Diese soll Erdgas aus den mittelasiatischen Ex-Sowjetrepubliken sowie möglicherweise
aus dem Irak und dem Iran liefern.
Opposition: Umgehung des
Parlaments empörend
Bei dem Treffen zwischen Wladimir Putin und
Ferenc Gyurcsány wurden vor allem die sich gut
entwickelnden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern betont. Als Folge Ungarns
ideologiefreier, pragmatischer Politik erreichte das
Außenhandelsvolumen im vergangenen Jahr 13
Milliarden US-Dollar – eine Verneunfachung
innerhalb von sechs Jahren.
gen des Roten Sterns künftig nicht mehr
unter Strafe.
Vor einigen Jahren war einer der wenigen ungarischen Kommunisten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden,
weil er auf einer Veranstaltung den Roten
Stern getragen hatte. Attila Vajnai, Vizevorsitzender der Arbeiterpartei, ging bis
zum Verfassungsgericht gegen das Urteil
vor. Seine Berufungsanträge wurden von
allen Instanzen abgelehnt, die sich zur
Begründung auf gesetzliche Bestimmungen beriefen. Demnach ist das Tragen
und Zeigen von Symbolen der Gewaltherrschaften – wie etwa Hakenkreuze
und Rote Sterne – verboten.
Vajnai schaltete daraufhin den Gerichtshof für Menschenrechte ein – und
erhielt Recht. Das Straßburger Gericht
befand, dass die Verurteilung das Recht
auf freie Meinungsäußerung beschränkt
habe. Im Übrigen sei der Rote Stern
(auch) ein Symbol der internationalen
Arbeiterbewegung und von mehreren in
EU-Ländern legal tätigen Parteien.
Nach dieser Stellungnahme schloss
sich sogar der Oberste Staatsanwalt Ungarns Vajnais Gesuch auf Kassation des
gegen ihn gefällten Urteils an. Der Antrag wurde vom Obersten Gerichtshof
akzeptiert.
Streit in der MPP
Der Vorsitzende der Ungarischen
Bürgerpartei (MPP) in Rumänien, Jenô
Szász, hat sich am Wochenende unter
dubiosen Umständen in seinem Amt
bestätigen lassen. Aus Protest verließen
daraufhin mehrere führende Personen,
darunter Gegenkandidaten von Szász,
die Sitzung des Parteirates.
Bis vor einigen Jahren hatte lediglich
der Ungarnbund die Interessen der Rumänienungarn vertreten. Die MPP war
mit beträchtlicher Hilfe des Fidesz gegründet worden.
Die neue Partei, die bis heute über
wenig Einfluss verfügt, tritt radikal auf
und fordert eine territoriale Autonomie
für die ungarische Minderheit. Für die
bevorstehenden Europawahlen stellten
jedoch beide Parteien eine gemeinsame
Liste auf.
Hohe Auszeichnung
für Prof. Péter Sótonyi
Univ. Prof. Péter Sótonyi, Leiter des
Gerichtsmedizinischen Instituts der
Budapester Semmelweis Universität,
wurde anlässlich des Nationalfeiertags
mit dem Széchenyi-Preis ausgezeichnet.
Der Professor, ein ordentliches Mitglied
der Akademie der Wissenschaften, erhielt eine der zwei höchsten Auszeichnungen des Landes für seine Forschungen und langjährigen Verdienste als
Lehrer und Rektor.
Der oppositionelle Fidesz übte besonders harsche Kritik an den jüngsten Schritten des Regierungschefs. Zsolt Németh, außenpolitischer Sprecher des bürgerlichen Lagers, meinte: Gyurcsány
nutze die Kontakte zu Russland, um noch vor den
Wahlen den Interessen seiner eigenen Klientel Vorrang gegenüber den Sicherheitsinteressen des Landes einzuräumen. Németh bezeichnete es als empörend, dass dies unter Umgehung des Parlaments
geschehen solle. Während der Bau der NabuccoPipeline vor das Parlament kommen werde, versuche die Regierung, South Stream durch Privatverträge der parlamentarischer Kontrolle zu
entziehen.
Der Fidesz verlangt die volle Veröffentlichung
der nun geschlossenen Verträge und deren parlamentarische Behandlung. Németh betonte gleichzeitig, dass Russland ein herausragend wichtiger
politischer und wirtschaftlicher Partner für Ungarn sei. Demzufolge sei eine auf den gemeinsamen
Interessen ruhende Zusammenarbeit anzustreben.
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Nr. 12, 18. März 2009
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Der erste Riss in der Mauer
Andreas Oplatkas Buch jetzt auf Deutsch
icht mehr lange und wir erinnern feierlich
an den 20. Jahrestag der Öffnung der ungarischen Grenze für 50.000 DDR-Bürger am 11. September 1989. Die historischen Entwicklungen von damals waren bereits Thema
zahlreicher Fachbücher und Politikermemoiren.
Wer diese las, konnte sich von Widersprüchen,
unterschiedlich zitierten Fakten, Aussagen und
Interpretationen leicht verunsichern lassen. Es bedurfte eines fleißigen Historiker-Journalisten, um
alle Quellen in mühseliger Arbeit zu durchkämmen, Zeitzeugen zu befragen, um schlussendlich
zu einem authentischen Fazit zu gelangen. Dem
Schweizerungarn Andreas Oplatka, langjähriger
Redakteur der Neuen Zürcher Zeitung und nunmehr Professor der Andrássy Universität und der
Universität Wien, ist das bestens gelungen. Sein
Buch „Der erste Riss in der Mauer“ wurde zwar auf
Deutsch geschrieben, erschien jedoch paradoxerweise bereits vor einem Jahr auf Ungarisch. („Egy
N
Fotos: Katalin Nagy
Auch Botschafterin Dorothee Janetzke-Wenzel
hat ein Exemplar des Buches erworben.
Anzeige
döntés története“ – S. unsere Rezension in Nummer 24 u. 25, 2008) Also wird das Ergebnis seiner
sorgfältigen Recherchen nunmehr einem weitaus
größeren interessierten Publikum zugänglich gemacht.
Enthüllungen
Die deutsche Ausgabe wurde stilgemäß an der
Andrássy Deutschsprachigen Universität vorgestellt, wo Rektor András Masát mit berechtigtem
Stolz darauf hinwies, dass es sich nun – und längst
nicht zum ersten Mal – um das Werk eines Professors seines Hauses handele. Die Botschafterin der
Bundesrepublik, Dorothee Janetzke-Wenzel, hatte
die Aufgabe übernommen, Oplatkas Buch zu würdigen. Sie formulierte, was viele andere an ihrer
Stelle auch gesagt hätten: Man lerne anhand des
Bandes verblüffend viel über die jüngste Geschichte des Landes, „das 1989 das Lieblingsland der
Deutschen war“.
In der Tat: Sogar in Ungarn wussten seinerzeit
nur wenige, dass die Sowjets dort Atomsprengköpfe lagerten. Und auch von deren Abtransport erfuhr
der letzte Verteidigungsminister des Ancien Régime erst im Nachhinein. Interessant, was die Botschafterin in Erinnerung ruft: Die zentralen Figuren dieser dramatischen Geschichte waren
überwiegend junge Leute – in der DDR geboren
und dort aufgewachsen. Wieso, warum wollten gerade sie flüchten?
Bildkorrektur
Gergely Prôhle, junger und erfolgreicher Botschafter in Berlin in der Zeit der Orbán-Regierung,
schlug in dieselbe Kerbe wie der Autor: Da Politiker
im reiferen Alter des öfteren eher bemüht seien, an
ihrem eigenen Denkmal zu feilen, habe es der gewissenhafte Chronist schwer, die Wahrheit heraus-
V.l.n.r.: Andreas Oplatka, Botschafterin Dorothee Janetzke-Wenzel und Gergely Pröhle
zufinden. Prôhle hob auch einen wichtigen Aspekt
des Buches hervor. Es trage dazu bei, in deutschen
Landen verbreiteten Mythen ein Ende zu bereiten.
Vereinfachungen etwa von der Art, dass „ein ungarischer Kommunist ein guter Kommunist“ gewesen sei – oder die Fabel über die lustigste Baracke des
Ostblocks.
Die Elite des Landes der Zeit war wesentlich
besser, als in anderen Ländern des Ostblocks – doch
hätten viele von ihnen die Wende ganz anders gestaltet, hätte es an ihnen gelegen.
Vermutlich. Auf jeden Fall bietet Oplatkas Arbeit Antworten auf zahlreiche Fragen und stellt
manches richtig. Wie er auch in der Diskussion an
der Andrássy sagte: Zwar wurde (bzw. werde noch
immer) Außenminister Gyula Horn für den Helden
der Grenzöffnung gehalten, doch gebühre die wirkliche Anerkennung dem viel bescheideneren Miklós
Németh. Einzig dieser konnte als Regierungschef
die historischen Beschlüsse fassen und Weisungen
erteilen, die dann vom zuständigen Außenminister
im Fernsehen verkündet wurden. Übrigens habe damals keiner der Grenzöffner die Tragweite ihres Entschlusses erkannt, so Oplatka.
Der Jahrestag der historischen Entwicklungen
wird in Ungarn gleich mehrmals feierlich und mit
prominenter deutscher Anteilnahme begangen. Auf
Einladung von Staatspräsident László Sólyom sollen Ende Juni Bundespräsident Horst Köhler und
andere Staatsoberhäupter des 20. Jahrestags gedenken. Im August wird Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Jubiläum des berühmten „Paneuropa Picknicks“ erwartet. Zum Jahrestag der kompletten
Grenzöffnung im September soll Außenminister
und SPD-Chef Frank-Walter Steinmeier nach Budapest reisen.
- ai
Kroatien und Albanien
ab April in der NATO
Jubiläumskonferenz des Bündnisses in Budapest
roatien und Albanien werden auf der Gip felkonferenz des atlantischen Bündnisses
im April als Vollmitglieder aufgenom men. Das erklärte NATO-Generalsekretär Jaap
de Hoop Scheffer in Budapest, der zudem darauf
verwies, dass die Türen der NATO auch weiter hin offen stünden. Der Generalsekretär sprach im
Rahmen einer internationalen Konferenz, bei der
an den 10. Jahrestag der Erweiterung der NATO
um die ostmitteleuropäischen Staaten erinnert
wurde.
Außenministerin Kinga Göncz bezeichnete die
NATO-Mitgliedschaft Ungarns als einen „spektakulären Erfolg“. Diese biete nicht nur eine feste
Grundlage für die Sicherheit des Landes, sondern
wurde auch zu einem Teil der Identität Ungarns.
Ohne das Bündnis wäre es viel schwieriger und
kostspieliger, die Sicherheit zu gewährleisten. Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány versicherte, dass
sich Ungarn wie bisher an Auslandseinsätzen der
NATO beteiligen werde. Er forderte die baldigste
Aufnahme der Länder des West-Balkans: Dies liege im Interesse nicht nur Europas, sondern der ganzen Welt, so der Regierungschef.
Zoltán Martinusz, Ungarns Botschafter bei der
NATO, gab zu bedenken: Die Schlüsselfrage für
die Zukunft des Bündnisses sei nicht, ob dieses für
Europa relevant bleibe, sondern ob es die USA auch
weiterhin für nützlich erachten würden.
Kurt Volker, (scheidender) NATO-Botschafter
der USA beklagte demgegenüber die fehlende Solidarität innerhalb des Bündnisses in Fragen wie
Erweiterung oder die Reaktion auf globale Herausforderungen. Nach amerikanischer Sicht sollte es
eine breitere Zusammenarbeit zwischen NATO,
UNO und EU geben. Volker, ein Experte für Militärfragen, hatte einst an der US-Botschaft in Budapest gearbeitet. (Gerüchte, dass der auch ungarisch
sprechende Diplomat der neue Botschafter seines
K
Landes in Budapest werden soll, wollte er nicht
kommentieren).
Viele Redner, darunter der frühere Vorsitzende
des NATO-Militärausschusses, General a. D.
Klaus Naumann, sprachen über die neuen, die
Sicherheit gefährdenden Herausforderungen, darunter die Wirtschaftskrise, die Frage der Energieversorgung, der Klimawandel sowie die schwindenden Wasservorräte.
Polen möchte übrigens mit Unterstützung seiner Partner in der Region erreichen, dass sein
Außenminister Radoslaw Sikorski zum neuen
NATO-Generalsekretär berufen wird.
Verteidigungsminister
in Washington
Verteidigungsminister Imre Szekeres weilte
vergangene Woche in Washington, wo er u.a. mit
seinem Amtskollegen Robert Gates zusammentraf.
Im Anschluss an seine Gespräche sagte Szekeres,
dass Ungarns Rolle in Afghanistan, wo das Land
über 300 Soldaten stationiert hat, weitgehend anerkannt und keine Erweiterung dieses Kontingents
erbeten werde. In Gesprächen im Außenministerium und im Nationalem Sicherheitsrat schilderte
der Minister den negativen Effekt, den eine Äußerung von Präsident Barack Obama auf Ungarn hatte. Obama hatte unlängst davor gewarnt, dass „Probleme von aufstrebenden Ländern wie die Ukraine
oder Ungarn sich weiter verbreiten und auch Amerika erreichen könnten“. Die Formulierung wurde
in Ungarn gleich zweifach als empörend empfunden. Zunächst kann Ungarns Wirtschaftslage trotz
all der Schwierigkeiten doch nicht mit der der
Ukraine verglichen werden. Außerdem waren bekanntlich die USA der Ausgangspunkt der Krise –
und nicht umgekehrt.
PL
4 Nr. 12, 18. März 2009
PESTER LLOYD
P O L I T I K
Eine Revolution aus Versehen
90. Jahrestag der Ungarischen Räterepublik
m Herbst 1918 bricht das Vielvölkerreich der
Habsburger zusammen. Ungarn ist unabhän gig, doch damit tut sich das Land schwer. Nach
der gescheiterten bürgerlichen Revolution ge schieht eine kleine Sensation: Am 21. März 1919
übernehmen die Kommunisten die Macht.
Die allgemeine Wahrnehmung assoziiert die
1918er so genannte „Astern-Revolution“ als friedlich und gewaltlos und die darauffolgende Räterepublik als rot, blutig, gewalttätig und kriegerisch.
So einfach ist es aber nicht. „Im Oktober und November 1918 herrscht die eigentliche revolutionäre Stimmung, die mehr Opfer fordert als die kurze
Herrschaft der Kommunisten“, stellt der bekannte
Historiker Tibor Hajdu klar. Nach dem Zusammenbruch des Habsburgreiches hat die neue
demokratische Regierung keine andere Wahl, als
den Konsequenzen der Fehler ihrer Vorgänger ins
Auge zu blicken. Nicht per Zufall schlittert sie mit
ihrem Fährmann, dem „Roten Grafen“ Mihály Károlyi bald darauf in die Krise – mit den Kommunisten auf der Lauer.
Das neue Regime in Budapest sollte eine Übereinkunft mit den verschiedenen Nationalitäten erreichen, doch ist es dazu viel zu spät: Rumänen,
Tschechen, Slowaken erklären ihren Wunsch nach
unabhängigen Nationalstaaten und werden durch
die Ententemächte dabei unterstützt. Auch soziale,
kulturelle und ökonomische Reformen sind bis dahin eher verwaltet denn vorangebracht worden.
Die wirtschaftlichen Probleme eines verlorenen
Krieges drücken das Land nieder und die Leute
hungern. Es herrscht hohe Arbeitslosigkeit.
Sozialistisches Gedankengut kommt in den
1860er Jahren durch ungarische, österreichische
und böhmische Wandergesellen sowie Handelsreisende nach Ungarn. Sie bringen aus Deutschland
die Ideen von Ferdinand Lassalle und Karl Marx in
das größtenteils landwirtschaftlich geprägte Ungarn mit. Zur Jahrhundertwende gibt es eine starke
agrarsozialistische Bewegung, eine industrielle urbane Arbeiterklasse existiert jedoch nur in Ansätzen.
Kein Mann für Herzleidende
Noch im Dezember 1918 sieht der sozialdemokratische Bildungsminister Zsigmond Kunfi keine
Gefahr für ein Aufkommen des Kommunismus in
Ungarn, „es sei denn, die Entente wird ihr Verhalten gegenüber Ungarn nicht ändern“. Sie tut es
nicht. So kommen Béla Kun und acht seiner Kameraden am 16. November 1918 zum bestmöglichen Zeitpunkt aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Budapest zurück. Nie sind die
Voraussetzungen zur Gründung einer kommunistischen Partei günstiger gewesen, denn die Vertreter der verschiedenen Oppositionsgruppen zeigen
sich unfähig, die Schwächen der Exekutive auszunutzen.
Der Name Béla Kun ist im Herbst 1918 schon
vielen Ungarn ein Begriff. Den Autoritäten in Budapest sind er und seine kommunistischen Agita-
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Foto: Szoborpark
I
Denkmal der Räterepublik von István Kiss (1969, Bronze) – heute im Statuenpark zu bewundern
tionen in den Gefangenenlagern bereits ein Dorn
im Auge. Bereits zur Zeit seiner Rückkehr gilt er als
Führer der „Bolschewiken“.
„Die Person Béla Kun ist bis heute ambivalent.
Er war kein besonders begabter Politiker, aber er
verstand gut, wie man die Revolution machen
muss. Das hat er von Lenin gelernt. Kun hatte als
Journalist gearbeitet, war gebildet, intelligent, eine
starke Persönlichkeit und in gewissem Sinne ein
Kriegspolitiker“, sagt Tibor Hajdu.
Kun wird 1886 in Szilágycseh in Siebenbürgen
als Sohn eines konvertierten jüdischen Dorfnotars
und einer Protestantin geboren. 1916 gerät er in
russische Kriegsgefangenschaft. Dort lernt er die,
wie er es nennt, die „Romantik der russischen Revolution“ kennen und wird Kommunist.
In Ungarn weiß er nicht nur abtrünnige Sozialdemokraten für sich zu gewinnen, sondern auch
Gewerkschaftsvertreter, denen er einflussreiche Positionen in der Partei verspricht. Die Vörös Újság
(Rote Zeitung) wird das Sprachrohr der KP, zu deren Gründern, vorwiegend politisch Heimatlose,
ehemalige Kriegsgefangene, Abtrünnige der Sozialdemokraten und Studenten des radikalen GalileoKreises gehören, darunter der junge Mátyás Rákosi, nach dem Zweiten Weltkrieg „Stalins bester
Schüler“ in Ungarn.
Mit öffentlichen Veranstaltungen macht sich
die Gruppe zur Zielscheibe der Regierung. Die ist
nicht bereit, die Gewalt auf den Straßen zu dulden, und schlägt zu. Nach einer Demonstration
im Februar 1919, bei der vier Polizeibeamte sterben, werden 68 bekannte Kommunisten unter
dem Vorwurf der Verschwörung gegen die öffentliche Ordnung verhaftet. Darunter auch Kun. Einen Monat später steht er an der Spitze des Staates.
Proletarier an der Macht
Währenddessen versucht Ministerpräsident
Károlyi der Entente entgegen zu kommen. Doch
die bleibt hart und stellt immer weitere Gebietsforderungen, so dass sich die öffentliche Stimmung gegen die Regierung wendet. Die Hoffnung auf den
Erhalt des Staatsgebietes schrumpft merklich und
lähmt das Land. Der politische Genickbruch
kommt für Károlyi mit der Note des Generals Vix,
die die für die Ungarn schockierende Demarkationslinie festschreibt.
Károlyi kann nicht mehr weiter und tritt zurück. Die Macht übergibt er dem Proletariat. Nun,
eher per Zufall, übernehmen die Kommunisten die
Führung. Obwohl die Sozialdemokraten numerisch überlegen sind, stellt niemand Béla Kun als
führende Gestalt in Frage. Seine Ernennung zum
Außenminister steht symbolisch für die Russlandorientierung der neuen Regierung.
Als politischer Führer allerdings, der er vom
Anfang bis zum Ende der Räterepublik gewesen ist,
erweist sich Kun als eine Fehlbesetzung. Von Anfang an lässt er durchblicken, dass er nicht zwanghaft die historische Integration Ungarns bewahren,
sondern die Ausbreitung des kommunistischen
Gedankens verfolgen will. Nicht die Bildung von
kleinen Nationalstaaten ist sein Ziel, sondern eine
Föderation des internationalen Proletariats, wo das
Nationale keine Rolle spielt.
Kun ordnet an, dass Statuen von Königen und
nationalen Helden entfernt, die Nationalhymne
abgeschafft und das Tragen nationaler Symbole unter Strafe gestellt werden soll. In einem Land, so
süchtig nach Geschichte wie Ungarn, ein faux pas
ohnegleichen. Wenig populär ist auch seine antiklerikale Politik, die jedoch nicht die Ausmaße an-
nahm, wie sie in Russland vonstatten ging. Doch
Kohlemangel und die Wirtschaftsblockade setzen
dem Land schwer zu und es kommt noch ärger:
Kun ignoriert die Nationalitätenfrage anfangs
völlig, handelt es sich doch in der kommunistischen Ideenwelt nur um eine bürgerliche Marotte,
die dem Kommunismus noch im Weg steht. Als
Gegenleistung für ein von Ungarn geführtes, zentralisiertes Administrationsnetz zeigt sich Kun bereit, den Minderheiten lokale wirtschaftliche Autonomie zu gewähren, solange es nicht um eine
Sezession von Ungarn geht.
Die öffentliche Meinung hat sich da bereits gegen den Kommunismus gewandt. Es war schon abzusehen, was in Trianon entschieden wird. Auch die
Gegenrevolution hatte sich unter Admiral Horthy
in Szeged mit Unterstützung der Entente bereits
formiert.
Die ungarischen Sowjets schaffen es, eine
kriegsmüde Nation noch einmal zu mobilisieren.
Der Roten Armee, auch mit hohen Offizieren der
k.u.k.-Armee in ihren Reihen, gelingt es, die im
Norden eindringenden tschechischen Truppen zurückzuwerfen – doch dann gelangt die rumänische
Armee bis ins „rote“ Budapest. Das Regime stürzt
nach 133 wirren Tagen am 1. August 1919. Kun
kehrt nie wieder nach Ungarn zurück. 1938 wird er
Opfer der stalinistischen Säuberungen.
Nur eine kurze Episode
„Meiner Meinung nach gab es nur eine Revolution – und zwar die von 1918. Jede Revolution hat
eine gewisse Dynamik und diese führte im Frühjahr
1919 zur Räterepublik. Wären es nicht die Kommunisten gewesen, dann mit großer Wahrscheinlichkeit eine andere radikale Gruppierung“, meint
Tibor Hajdu.
Die Ungarische Räterepublik kommt nicht
durch einen revolutionären Coup zustande, sondern durch die verzweifelte Übergabe der Macht an
eine Gruppe naiver radikaler Linker. Der rote Terror in Ungarn fordert wenig Opfer, die Schätzungen belaufen sich auf nicht mehr als 600 Tote. Der
darauf folgende weiße Terror des Reichsverwesers
Miklós Horthy wird weit verheerender wüten. Später, am 16. März 1921, wird die Ungarische Kommunistische Partei als erste ihrer Art in Mitteleuropa verboten.
In der Geschichtsschreibung wurde die Räterepublik entweder als „Erweckung der ungarischen
Gesellschaft“ oder als „schrecklicher Albtraum“
dargestellt. Für Tibor Hajdu weder noch: „Die Räterepublik ist nur eine kurze Episode in der ungarischen Geschichte. Man sollte nicht mehr aus ihr
machen, als sie ist. Die unmittelbare Ursache, die
wesentlich zur Gründung der Räterepublik beiträgt, ist die Unfähigkeit der Regierung Mihály Károlyi, mit den sozialen und ökonomischen Realitäten des neuen Ungarns nach dem Zerfall der
Monarchie umzugehen.“
Sebastian Garthoff
NACHRICHTEN, ANALYSEN UND REPORTAGEN AUS UNGARN UND DER REGION
Ungarischer Sonderweg hilft
nicht aus der Krise
DUIHK warnt vor Protektionismus
ie Deutsch-Ungarische Industrie- und
Handelskammer (DUIHK) beobachtet
mit Sorge, dass in Ungarn verstärkt Meinungen und Vorschläge geäußert werden, die auf
eine Abschottung der ungarischen Wirtschaft von
der Weltwirtschaft abzielen. Dies stellte der Vor stand der DUIHK auf seiner Sitzung am 12. März
fest.
Forderungen nach einem Mindestanteil ungarischer Produkte am Angebot von Händlern oder
nach einer Beschränkung ausländischen Eigentums in bestimmten Branchen widersprechen
nicht nur den Grundsätzen der Europäischen
Union, sondern sind für eine so offene Volkswirtschaft wie die ungarische äußerst gefährlich, so der
Vorstand der größten bilateralen Wirtschaftsvereinigung in Ungarn.
Protektionistische Maßnahmen sind nach Ansicht der DUIHK keine geeignete Antwort auf die
aktuelle Wirtschaftskrise – weder in Ungarn noch
in anderen Ländern. Im Gegenteil: Langfristig
schaden sie dem Ruf Ungarns als verlässlicher Wirtschaftspartner und den Exportchancen für ungarische Unternehmen.
D
Ungarns Wirtschaft ist überdurchschnittlich
eng mit der internationalen Wirtschaft verwoben.
Aufgrund ihrer Größe agieren ungarische Firmen
jedoch meist als Zulieferer internationaler Unternehmen auf dem Weltmarkt. Gerade deshalb kann
sich Ungarn eine Abschottungspolitik nicht leisten
– dies würde viele Betriebe in den Konkurs treiben.
Ausländische Unternehmen haben bisher etwa
70 Mrd. Euro in Ungarn investiert, mehr als drei
Viertel davon kommen aus Ländern der Europäischen Union. Damit tragen sie maßgeblich zum
Aufbau einer modernen Wirtschaft und zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei. Eine sehr große Zahl
dieser Unternehmen tut dies aus eigener Kraft, ohne Hilfen des ungarischen Staates.
Selbstverständlich sind auch ausländische
Unternehmen in Ungarn den Folgen der Wirtschaftskrise massiv ausgesetzt. Deutsche Firmen in
Ungarn haben sich in den vergangenen Wochen
und Monaten jedoch besonders bemüht, ihre Mitarbeiter, ihr Wissen und ihr Können auch in Zeiten
der Wirtschaftskrise zu halten. Zu Entlassungen
greifen sie nur, wenn dies zur Sicherung der Existenz des Unternehmens unvermeidlich ist. Dies
ÜBERDIE DEUTSCH-UNGARISCHE
INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER (DUIHK)
Die DUIHK wurde 1993 gegründet. Heute ist sie mit etwa 900 Mitgliedsunternehmen der größte bilaterale Unternehmensverband in Ungarn. Ihr Ziel ist die Förderung der deutsch ungarischen
Wirtschaftsbeziehungen, sie setzt damit die Traditionen der 1920 gegründeten Deutsch-Ungarischen Handelskammer fort.
Die DUIHK ist Plattform für direkte Unternehmenskontakte, bietet Firmen umfangreiche, praxisorientierte Dienstleistungen und Informationen, vertritt die Interessen ihrer Mitglieder in der Öffentlichkeit und beteiligt sich aktiv an der kontinuierlichen Verbesserung der wirtschaftspolitischen
Rahmenbedingungen.
Als Teil eines weltweiten Netzes von 120 deutschen Auslandshandelskammern bietet die
DUIHK Unternehmen beider Länder professionelle Unterstützung für ein erfolgreiches Auslandsgeschäft.
Kontakt: Dirk Wölfer
Tel.: 06 (1) 345 76 24, Fax: 06 (1) 345 76 14
E-Mail: [email protected]
1024 Budapest, Lövôház u. 30
www.duihk.hu
Berg- und Talfahrt bei
Börse und Währung
ass die ungarische Börse noch nie ein wirklicher Gradmesser für die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes war, ist bekannt
und auch gut so. Doch gewisse Stimmungen gibt der
BUX durchaus wider. Sowohl als er jahrelang aufwärts gerichtet war, als auch bei seinem rapiden Absturz in den letzten vier Monaten. In dieser Woche
nun legte er ein eindeutiges Hin- und Her aufs Parkett und illustriert damit die weitgehende Orientierungslosigkeit des Landes und seiner wirtschaftlichen wie politischen Akteure.
Am Donnerstag brach der Leitindex BUX – einmal mehr – um 2,8% ein und erreichte im Handelsverlauf ein Fünfjahrestief, leicht korrigiert schloss er
dann bei etwas über 9.600 Punkten. Wie meist waren es die Schwergewichte OTP, MOL, Magyar Telekom und Richter, die hauptsächlich aufgrund bevorstehender Abstufungen der Schweizer
UBS-Bank, verkauft wurden. Wobei man sich fragen muss, was die Äußerungen einer Bank wert sind,
die selbst Abermilliarden durch riskante Finanzjonglierereien vernichtet hat. Die vier Big Player machten schließlich über 99% des Tagesumsatzes unter
sich aus.
D
Die großen Kursausschläge der letzten Monate
werden immer mehr auch damit begründet, dass aufgrund der geringer werdenden Umsätze selbst mittlere Verkäufe große Ausschläge verursachen. Was er an
einem Tag verlor, machte der Index am nächsten wieder gut. Freitag zog der BUX um 2,8% an.
Forint erholte sich deutlich
Die Ankündigung der ungarischen Nationalbank 2,4 Mrd. EUR aus den aus EU-Fonds bereitgestellten Geldern für Stützungskäufe des Forint einzusetzen, brachten die ungarische Währung vergangene
Woche spürbar auf Trab. Von 309 zum EUR am Wochenanfang schloss der Forint bei knapp 295 am Freitag. Gespannt darf man sein, wie der Markt auf die
wohlweislich erst am Freitagnachmittag kolportierte
Meldung reagiert, wonach man eine weitere 2 Mrd.
EUR Tranche des IWF-Kredites abzurufen gedenkt,
die Stützungsaktion also praktisch über einen Kredit
refinanziert. Die anderen Indikatoren, der 2,5%ige
Rückgang des BIP binnen eines Quartals und das
Anwachsen des Außenhandelsdefizits sprechen weiter gegen den Forint.
PL
wird auch in Zukunft so sein, so der Vorstand der
Kammer.
Der Präsident der DUIHK, Tamás Vahl (Foto),
betonte nach der Sitzung, dass Ungarns Unternehmen nach wie vor über ein hohes technologisches
Niveau und qualifizierte und motivierte Mitarbei-
ter verfügen, die Infrastruktur des Landes gut ausgebaut sei, und seine geografische Lage ein großes
wirtschaftliches Potential berge.
Damit diese guten Voraussetzungen auch langfristig in Wettbewerbsvorteile umgesetzt werden
können, müssen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehören ein
Steuer- und Abgabensystem, das Investitionen, Innovation und Beschäftigung fördert, ein Bildungssystem, das die ungarischen Arbeitnehmer dauerhaft in die Lage versetzt, international
wettbewerbsfähige Waren und Leistungen zu produzieren, und ein Verwaltungssystem, das auf allen
Ebenen frei von Korruption und nach transparenten Regeln effizient die Anstrengungen der Unternehmen unterstützt.
„Reformvorschläge verschiedenster Institutionen liegen dazu auf dem Tisch, jetzt kommt es darauf an, diese mit politischer Entschlossenheit und
Kompetenz umzusetzen“, sagte der Präsident der
Kammer. „Dies würde zugleich auch das Vertrauen
der Finanzmärkte und der ausländischen Investoren in die Chancen Ungarns wiederherstellen und
damit zu einer schnelleren Überwindung der Folgen der weltweiten Krise beitragen. Ein ungarischer
Sonderweg ist dazu nicht geeignet“.
Foto: Archiv
KOMMENTAR
Merkantile
Schizophrenie
Die deutsche Wirtschaft in Ungarn warnt vor Protektionismus
Manch einem mag es auf den ersten Blick ein
wenig eigenartig vorkommen, dass ausländische Investoren, die jahrelang mit Steuervergünstigungen, verbilligten oder gar kostenlosen Grundstücken der Kommunen oder
handfesten Investitionszuschüssen ins Land
gelockt wurden, sich nun darüber beklagen,
dass es angesichts der Krise der ungarischen Wirtschaft eine Tendenz zum protektionistischen Gebaren gibt.
Jeder, der einmal über die Westautobahn
nach Budapest fuhr, wird die hunderte Unternehmensschilder nicht übersehen haben, die
in Budaörs als eindrucksvolles Zeugnis der
Nachwendeära prangen. Für die einen sind
sie Zeichen einer unvermeidlichen Entwicklung, Symbol wirtschaftlicher Freiheit im EUBinnenmarkt, für andere schlicht das Symbol
des Ausverkaufs. Unter all den Schildern von
IKEA bis Metro findet sich nämlich so gut wie
kein ungarisches.
Nun stellt sich natürlich die Frage, welche die
DUIHK naturgemäß ablehnend beantwortet,
ob es sinnvoll ist, Quoten für ungarische Produkte bei Händlern ins Gespräch zu bringen
und ungarische Unternehmen bei Ausschreibungen zu bevorzugen. Rechtlich möglich ist
es nicht und organisatorisch ist es unmöglich, denn erklären Sie mir bitte, was ein ungarisches Produkt ist! Der japanische Suzuki, der zwar zur Gänze in Ungarn produziert
wird, aber dessen Gewinne nach Japan wandern? Oder der Audi, dessen Motor aus Gyôr
stammt? Die ungarische Salami, na gut. Aber
passen Sie bloß auf, dass sie nicht die Puszta Tura erwischen, die stammt nämlich aus
dem Hause Wiesbauer aus Wien-Favoriten.
Unicum aber! Ja, ein zweifelsfrei ur-ungarisches Produkt diese Tinktur, die wie kaum
ein anderes Getränk die zähe Schwermut, die
dunkle Bittersüße der ungarischen Volksseele alkoholisch spiegelt. Unicum stammt aus
dem Hause Zwack, des aus der Fremde heimgekehrten Sohnes und leuchtenden Beispiels für Unternehmergeist und Patriotismus. Nun, zu einem guten Viertel stimmt
das, der andere Teil gehört der Familie Underberg in Düsseldorf und einem angelsächsischen Großkonzern. Prosit!
Wie Sie sehen, sind die Bedenken der deutschen Wirtschaft unbegründbar, weil die Drohung nationalistischer oder einfach dumpfpopulistischer Politiker, von denen es in
Ungarn mehr zu geben scheint als echte ungarische Salamis, ins Leere laufen müssen.
Wer sich in Ungarn für Protektionismus einsetzt, ist Opfer merkantiler Schizophrenie geworden und sollte sich in Behandlung begeben. Entsprechende Gesetze müssten vor
jedem Gericht scheitern, Ungarn schadete
sich als völlig vernetztes und vom Außenhandel abhängiges Land ohnehin nur selbst. So
gesehen ist die Stellungnahme der DUIHK
zwar sachlich richtig, in seiner brandredenartigen Verfasstheit aber ein übertriebenes
Produkt. Man sollte mit Gelassenheit zwischen tatsächlichen Gefahren und dem Populismus von in der einen oder anderen Ecke
stehenden Politikern unterscheiden können.
Richtig und wichtig hingegen ist der Hinweis
auf praktisch wirksame Wirtschaftshilfen und
das sozial wie ökonomisch verantwortliche
Handeln der großen Mehrzahl der hier engagierten deutschen Firmen. Deutsche Unternehmen sind ein wesentlicher Motor der ungarischen Wirtschaft. Wer diesem Motor
Sand ins Getriebe streut, schadet Ungarn.
MS
6 Nr. 12, 18. März 2009
PESTER LLOYD
W I R T S C H A F T
Nur ein
blaues Auge erwartet
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Audi Hungária mit leichtem Umsatzrückgang
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GOTTHARD B. SCHICKER
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Die Zeitung ist in Ungarn an den Verkaufsstellen
von HUNGAROPRESS sowie in allen größeren
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in Deutschland an ausgewählten Plätzen.
In ganz Österreich wird sie von MORAWA vertrieben.
ISSN 1589-5858 (Printed)
HU ISSN 1589-5858 (Online)
General Electric verlängert
das Wochenende
Die ungarische Tochter des amerikanischen Elektroriesen General Electric
führt die Vier-Tage-Woche ein. Diese
Maßnahme sei notwendig, um Entlassungen zu vermeiden, verkündete das
Unternehmen. Die Gewerkschaften
hätten bereits der Arbeitszeitverkürzung
in acht Fabriken zugestimmt, von der
rund 40% der 9.500 dort arbeitenden
Menschen betroffen sein werden. GE
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beschäftigt insgesamt in Ungarn 14.500
Mitarbeiter. Einzig die Budapest Bank,
auch ein Unternehmen von GE, wird
von den Maßnahmen vorerst nicht betroffen sein.
Unternehmenskredite
werden kritischer
Immer mehr ungarische Unternehmen kommen mit der Rückzahlung ihrer Bankkredite nicht nach. Wie das
Kreditinformationssystem BISZ in Budapest mitteilt, hat sich der Wert der Raten von Unternehmenskrediten, die
mehr als 30 Tage überfällig sind, bis Ende 2008 um 60% bzw. 100 Milliarden
Forint (ca. 200 Mio. EUR) erhöht. Die
Zahl der Unternehmen, die ihre Kredite
nicht pünktlich bedienen konnten, stieg
um 3,5% auf den höchsten Stand seit
fünf Jahren.
Unternehmenskredite erreichten in
Ungarn per 31.12.2008 einen Gesamtstand von 18 Billionen Forint (ca. 60,4
Mrd. EUR), Ungefähr 15% davon sind
kurzfristige Darlehen mit einer Laufzeit
von bis zu zwölf Monaten. Der Anteil
von Fremdwährungskrediten ist im letzten Jahr auf 46% gestiegen.
Wirtschaftsminister hofft
auf baldiges Wachstum
Um das Vertrauen von Investoren
sowie der internationalen Finanzmärkte
jemals zurückgewinnen zu können,
müsse Ungarn schon eine außergewöhnliche Performance hinlegen,
meinte unüblich pessimistisch der Wirtschaftsminister des Landes, Gordon
Bajnai. „Wir müssen 3-4% Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr und langfristig stabile 4-5% schaffen, um für das
Ausland wieder attraktiv zu werden“,
sagte Bajnai auf einer Konferenz letzte
Woche in Budapest. Er hoffe vor allem
auf die Wirksamkeit der beiden großen
Konjunkturpakete seiner Regierung,
die mit insgesamt elf Mrd. EUR für Infrastrukturprogramme, die Bauwirtschaft, direkte und indirekte Hilfen für
kleine und mittelständische Unternehmen, verbilligte Kredite und Bürgschaften sowie Übergangshilfen auch für die
er Umsatz der Audi Hungária
Motor Kft., Tochter der Audi
AG, sank im Jahr 2008 um
4,3% auf 5,62 Mrd. EUR. Die Einbußen stammen vor allem aus Auftragsrückgängen beim Motorenbau, dem
Hauptgeschäft des Gyôrer Werkes. Die
Zahl produzierter Fahrzeuge konnte
hingegen leicht erhöht werden. Als
Konsequenz der weiterhin dramatischen Lage auf dem Automarkt zieht
Audi dreiwöchige Betriebsferien im
Sommer in Betracht. Bereits über
Weihnachten blieb das Werk länger als
sonst üblich geschlossen. Die AudiZentrale geht für 2009 von einem, im
Vergleich mit anderen Herstellern, fast
moderaten Verkaufsrückgang von 10%
aus, der sich natürlich auch auf die Auftragslage der ungarischen Tochter entsprechend auswirken wird, wie Thomas
Faustmann, Generaldirektor von Audi
Ungarn gegenüber MTI bestätigte. Damit wird die Audi AG in Ingolstadt
2009 wohl das erste Mal seit 14 Jahren
mit einem Umsatzrückgang rechnen
müssen.
D
Das ungarische Tochterunternehmen will daher das Kostencontrolling
verstärken und in der Personalpolitik
„so flexibel wie möglich“ reagieren.
Kurzarbeitermodelle wie in Deutschland kämen in Ungarn nicht so zum Tragen, dafür werde man bei den Gehaltsanpassungen reagieren und sich die
Option produktionsfreier Tage offen
halten. Auch stehen geplante Investitionen auf dem Prüfstand.
Audi Hungária hat seit Bestehen
mittlerweile 3,611 Mrd. EUR in Ungarn
investiert, allein im letzten Jahr waren es
309 Mio. EUR. Das Werk wurde von einem reinen Motorenproduzenten für
den VW-Konzern konsequent auch zu
einem Autobauer, vornehmlich für die
TT-Reihe, aber auch für das A3-Cabrio
weiterentwickelt. Das Unternehmen ist
der größte Exportbetrieb des Landes und
eines der umsatzstärksten Unternehmen
Ungarns überhaupt. Audi beschäftigt
nahezu 6.000 Mitarbeiter, Tausende Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie und
im Dienstleistungsbereich der Region
Gyôr hängen von dem Konzern ab.
Großindustrie direkt die Wirtschaft ankurbeln sollen. Man habe zwar (offiziell)
seit Oktober 30.000 Jobs in der Industrie verloren, aber es wurden – so der
Minister – seit dem auch 10.000 neue
geschaffen. Auch er befürwortet einen
beschleunigten Beitritt seines Landes
zur Eurozone, um sich der riskanten
Währungsschwankungen zu entledigen.
Bei den 290 neuen Stellen handelt es
sich um hoch spezialisierte Arbeitsplätze
für Softwareentwickler und andere ITSystemexperten.
Staat lädt Steuerzahler
ins Restaurant ein
Die Anhebung der Bemessungsgrenze für die Einkommenssteuer wird,
nach einem Beschluss der ungarischen
Regierung, nun rückwirkend zum 1. Januar 2009 wirksam. Ursprünglich sollte
der sogenannte Tax Cut, also die Bemessungsgrenze zwischen den beiden Einkommenssteuersätzen von 28 und 36%,
erst ab 1. Juli von 1,7 auf 1,9 Mio EUR
angehoben werden. Bereits (zu viel) bezahlte Steuern sollen im zweiten Halbjahr durch entsprechende Gutschriften
erstattet, eine Barauszahlung aber durch
Anrechnung vermieden werden. Fälle,
bei denen eine Verrechnung nicht möglich ist, sollen mit Gutscheinen entschädigt werden, die Rede ist beispielsweise
von Restaurant- bzw. Hotel-Vouchern.
IBM sucht mehr Personal
in Ungarn
Eine Meldung mit Seltenheitswert
in diesen Tagen: IBM, der amerikanische Computerhersteller und ITDienstleister, will sein Service Center in
Székesfehérvár ausbauen und sucht daher bis zu 290 neue Mitarbeiter. Möglich wird die Expansion auch durch EUFörderungen.
Die IBM-Tochter Data Storage System hat fast 1,7 Mrd. EUR an EU- und
ungarischen Geldern zum Betrieb und
der Erweiterung seines „Remote Surveillance“-Centers akquiriert. Die Förderung bezieht sich auf einen Zeitraum
von zehn Jahren. Es handelt sich dabei
um ein System zur Fernüberwachung
von Software, das u.a. für Unternehmen
nutzbar ist, aber auch von staatlichen
Behörden genutzt wird.
Kostspielige
Hochwassersaison
befürchtet
Zu allem Unglück der Finanz- und
Wirtschaftskrise ereilt Ungarn nun auch
noch kostspieliges Hochwassergeschehen. Praktisch im ganzen Land, besonders aber an der Theiß und ihren
Nebenarmen herrscht Hochwasseralarm, akuter Alarm an insgesamt fast
400 Flusskilometern. Das Land ergriff
und ergreift intensive Maßnahmen zum
Schutz vor Hochwasser, die sich bei
Fortsetzung des regnerischen Wetters
um mehrere Milliarden Forint verteuern
könnten. In diesem Jahr hat das Umweltministerium ca. 370 Mio. HUF (ca.
1,3 Mio. EUR) in unmittelbare Prävention gesteckt.
Spanier starten ersten
großen Windpark
Der spanische Spezialist für erneuerbare Energien, Iberdrola Renovables,
steht kurz vor der Inbetriebnahme einer
50MW-Windkraftanlage in Nordungarn. Dieses erste Projekt der Spanier in
Ungarn umfasst 25 Windturbinen mit
je 2 MW Nennleistung und soll als Referenz zur Erschließung des regionalen
Marktes dienen, dem ein hohes Potential bescheinigt wird. Projekte mit einer
Gesamtkapazität von 254 MW sind in
Planung, doppelt so viel, wie bisher
überhaupt in Ungarn aus Windkraft erzeugt wird. Die Spanier wollen bis zu
200 Mio. EUR in Ungarn investieren.
Das Land produziert bisher nur etwa
halb soviel erneuerbare Energie wie der
EU-Schnitt, neben der Windenergie
wird vor allem das Geothermiepotential
(Erdwärme) als große Chance für das
Land gesehen, sich unabhängiger von
herkömmlichen Quellen zu machen
und sauber Strom und Wärme zu erzeugen.
PESTER LLOYD
W I R T S C H A F T
Nr. 12, 18. März 2009
7
HENKEL CEE:
Trotz Krise
weiterhin positive Zahlen
enkel Osteuropa (HCEE)
konnte seinen Umsatz im Jahr
2008 um 13 Prozent steigern
und erreichte damit die Marke von 2,5
Milliarden Euro. Auch dieses Jahr ist
trotz Wirtschaftskrise und kräftigen
Währungsturbulenzen geplant, weiter
in die Region zu investieren. Das
Unternehmen setzt somit auch in der
Zukunft auf den mittel- und osteuro päischen Markt und ist sich sicher, dass
es hier noch hohes Wachstumspotenti al gibt.
Die Henkel Magyarország Kft. erzielte 2008 einen Warenumsatz von
79,5 Milliarden Forint, was fast an das
Ergebnis von 2007 heranreichte (79,8
Milliarden), so dass man ganz zufrieden
ist, wie Direktor Ferenc Deák (Foto) auf
einer Pressekonferenz des Hauses mitteilte. Henkel betreibt in Ungarn drei
Werke. In Körösladány werden Flüssigwaschmittel und Reinigungsmittel hergestellt, in Vác industrielle Kleber sowie
Klebstoffe für den Hausgebrauch, während in Barcs professionelle Bauprodukte für Bauwerksabdichtung, Bodenbeschichtung, Oberflächenschutz und
andere erzeugt werden. Am Standort
Körösladány wurden zudem neue
Werkshallen gebaut und in Betrieb genommen, um die Produktion leistungsfähiger zu gestalten.
Henkel CEE mit seiner Konzernzentrale in Wien ist für die Business-
H
Steuerung von insgesamt 32 Ländern in
Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien-Kaukasus, inklusive Türkei, verantwortlich. Neben Österreich sind dies
unter anderem Albanien, Armenien,
Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Georgien, Kasachstan, Kirgisien, Mazedonien, Moldawien, Mongolei, Montenegro, Rumänien, Russland, Serbien,
Slowenien, die Türkei, Turkmenistan,
Ukraine, Ungarn und Weißrussland.
Das Unternehmen beschäftigte 2008
insgesamt 10.200 Mitarbeiter. Fast 44
Prozent des Umsatzes der Henkel CEE
entfielen 2008 auf den Unternehmensbereich Wasch- und Reinigungsmittel,
etwa 43 Prozent auf Adhesive Technologies (Klebstoff-Technologien) und
knapp über 13 Prozent auf Kosmetik
und Körperpflege. In sämtlichen Geschäftsfeldern konnten prozentuell
zweistellige Wachstumsraten erzielt
werden.
Henkel CEE ist in Mittel- und Osteuropa die Nummer eins bei Klebstoffen und Haarkosmetik. Der Waschmittelbereich steht sofort danach an zweiter
Stelle. Zu den bekanntesten Marken
zählen hier Ceresit, Fa, Loctite, Pattex,
Persil und Schwarzkopf.
Die umsatzstärksten Länder-Märkte waren 2008 Russland (Anteil am Gesamtumsatz: 21,2%), Polen (13,8%),
die Türkei (10,9%), die Ukraine (8,4%)
und Österreich (8,1%). Die größten
Banker verdienen 50% mehr als
Bankerinnen
Balaton Motorrad-Grand-Prix
abgesagt
Ungarische Frauen erhalten in Ungarn im
Schnitt rund 13% weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. Damit steht das Land immerhin
besser da als die Nachbarn in der Slowakei mit 19%
und als Tschechien mit 22% Unterschied. Die Daten von 106.000 Beschäftigten wurden dazu ausgewertet. Diese ergaben, dass die Schere im Bankensektor am größten ist, so ist es durchaus möglich,
dass ein Filialleiter einer ungarischen Bank 50%
mehr verdient als eine Kollegin in gleicher Position.
Im Handel und Buchhaltungsberufen beträgt
der Unterschied immerhin noch ein Viertel, fast
vorbildlich dagegen ist die Situation in der Werbebranche und der Öffentlichkeitsarbeit mit 5%.
Besonders heftig fallen die Unterschiede bei
Arbeitern aus. Männliche Arbeiter mit Pflichtschulabschluss verdienen – bei gleicher Arbeit –
ein Drittel mehr als Frauen mit der gleichen Qualifikation. Männliche Universitätsabsolventen
starten mit 16% mehr als ihre akademischen Kolleginnen.
Kurzfristig musste das für September geplante
WM-Motorradrennen auf dem neu konzipierten
Balatonring abgesagt werden. Das Rennen wird ersatzlos gestrichen, die Motorrad-WM muss daher
mit 16 Rennen auskommen, teilt Promoter Dorna
mit.
Die Verantwortlichen schieben sich gegenseitig die Schuld an dem organisatorischen und finanziellen Versagen des Projektes zu. Während die
spanischen Errichter Verzögerungen bei der Kreditabwicklung aufgrund der ungarischen Wirtschaftskrise vorschieben, behaupten die Verantwortlichen der ungarischen Entwicklungsbank,
dass das spanische Unternehmen Sedesa den Kredit nicht wie vereinbart beantragt habe. In den Balatonring und die umgebende Infrastruktur sollten
fast 200 Mio. EUR investiert werden. Etwa die
Hälfte des Geldes sollte aus einem Kredit der Ungarischen Entwicklungsbank finanziert werden.
Bisher habe Sedesa rund 20 Mio. EUR in den 4,6
km langen Rennkurs gesteckt.
Ausbau von Paks
soll vors Parlament
Die ungarische Regierung hat auf einer Kabinettssitzung in der vergangenen Woche beschlossen, das Thema des Ausbaus von Ungarns einzigem
Atomkraftwerk in Paks ins Parlament einzubringen.
Die Rede ist von der Einleitung der notwendigen
Prüfungsverfahren für zwei neue Blöcke der dritten
Generation, von denen jeder eine Kapazität von
rund 1.000 MWh erbringen soll. Die Prüf- und Genehmigungsphase würde dann ca. zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen, mit dem Bau könnte erst in
vier bis fünf Jahren begonnen werden. Die Blöcke
könnten demnach frühestens 2020 ans Netz gehen.
Die in Minderheit regierende MSZP braucht für jedes Gesetzesvorhaben neue Mehrheiten, üblicherweise stimmen jedoch meist die ehemaligen Koalitionäre vom liberalen SZDSZ mit den Sozialisten.
Wachstumsraten erzielten Russland
(+28%), die Ukraine (+26%) und Bulgarien (+20%).
Seit mehr als 130 Jahren ist das
Unternehmen Henkel mit Marken und
Technologien aus den drei Geschäftsfeldern Wasch- und Reinigungsmittel,
Kosmetik und Körperpflege sowie Adhesive Technologies erfolgreich. Über
60 Prozent des Umsatzes erzielt Henkel,
das zu den Fortune Global 500 Unternehmen zählt, mit Konsumentenmarken. Knapp 40 Prozent des Konzernumsatzes kommen aus dem Geschäft mit
Industriekunden.
Im Jahr 2008 erzielte Henkel einen
Umsatz von 14,13 Mrd. Euro und ein
betriebliches Ergebnis (bereinigt) von
1.460 Mio. Euro. Weltweit engagieren
sich über 55.000 Mitarbeiter dafür, das
Leitmotiv „A Brand like a Friend“ umzusetzen und sicherzustellen, dass Menschen in über 125 Ländern der Welt mit
den innovativen Marken und Technologien von Henkel zufrieden sind.
Anja Csali
Mio. EUR angekündigt, im darauf folgenden Jahr
sollen das Millennium Center in Budapest sowie
ähnliche Projekte in Zagreb und Ljubljana fertig
werden. Auch Planungen für Großprojekte in Bratislava und Bydgosz seien noch aktuell, teilt das
Unternehmen mit.
TriGranit operiert in acht mittelosteuropäischen Ländern und verwaltet ein riesiges Portfolio
mit über 600.000 Quadratmetern an vermieteten
Ladenflächen. Insgesamt habe man bisher zwei
Milliarden EUR investiert. Viele Projekte wurden
ausgezeichnet.
Zwei Teilhaber des Unternehmens sind in letzter Zeit immer wieder ins Gerede gekommen. Einmal die Immoeast, jetzt praktisch die Immobilientochter der österreichischen Immofinanz, die
durch undurchsichtige Transaktionen ins Straucheln geriet. Zum andern durch den ungarischen
Milliardär Sándor Demján, der sich kürzlich mit
großem Aufwand in Russlands zweitgrößte Lotteriegesellschaft eingekauft hatte.
Anzeige
TriGranit stoppt
zwei Großprojekte
Ungarns größter Immobilienentwickler, TriGranit, hat zwei seiner Projekte in Rumänien und
Russland vorerst auf Eis gelegt. Lóránt Varga, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, sagte, dass
sein Unternehmen „wegen der Wirtschafts- und
Finanzkrise eine Menge neuer Herausforderungen
zu bestehen habe.“ Man arbeite unverändert an
fünf großen Projekten weiter, zwei musste man
vorerst einstellen: das Polus Center im rumänischen Brasov sowie das Mozaika Shopping Center
in Moskau. Das Polus in Brasov sollte 85.000 qm
umfassen und 63.000 qm Verkaufsflächen bieten,
das Mozaika 68.000 qm auf insgesamt 134.000
qm zu bebauender Fläche. Beide Projekte sollten
schon 2010 fertig gestellt werden.
Für November ist die Eröffnung des Bonarka
in Krakau mit einer Investitionssumme von 190
Am 26.März 2009 findet zwischen 17 und 19 Uhr eine Infoveranstaltung im ArtHotel Budapest,
Bem rakpart, statt. Anmeldung erforderlich: SwissInvest Kft., 1202 Budapest, Parány utca 3
Tel./Fax: +36 1 2846813, mob. +36 30 2899883 • w w w.protip.ch
8 Nr. 12, 18. März 2009
A N Z E I G E
PESTER LLOYD
PESTER LLOYD
R E C H T / U M W E LT
Nr. 12, 18. März 2009
9
Immobilienhandel
zum Sondertarif
Schon bisher wurden Unternehmen,die Immobilienhandel betreiben, beim Immobilienerwerb durch reduzierte Gebühren begünstigt.
Die Zahl der Gesellschaften, die den niedrigeren Gebührensatz künftig in Anspruch nehmen
können,hat sich aufgrund einer Modifizierung
des Gebührengesetzes seit Beginn dieses Jahres
erhöht. Diese Maßnahme ist – auch mit Blick
auf die Wirtschaftskrise – Teil einer geplanten
Reform des Steuer- und Gebührensystems
2009, um die gesetzlichen Bestimmungen zu
vereinfachen und Investitionsanreize zu schaffen. Welche Unternehmen von den neuen Gebührenregelungen profitieren, welche Änderungen vorgenommen wurden und was
unverändert bleibt – ein kurzer Überblick.
Steuerbehörde herausstellt, dass die ursprüngliche
Erklärung zur Inanspruchnahme des vergünstigten
Tarifs unrichtig war, ohne dass die Gesellschaft dies
zuvor selbst revidiert hätte: Hier muss der Erwerber
mit einer Nachzahlungsforderung rechnen, die
dem Zweifachen der Differenz zwischen normalem
und vergünstigtem Gebührensatz entspricht (z.B.
8% bei Wohnungen oder 16% in anderen Fällen).
Zwei-Jahres-Regelung
bleibt unberührt
Nettoumsatz maßgeblich
Europäischer
UmweltPreis
für
Budapest
mobilienhandels bzw. -leasings erzielt werden, wobei das Ergebnis des Vorjahres als Vergleichswert
herangezogen wird. Handelt es sich um eine neu gegründete Gesellschaft, ist mangels entsprechender
Daten des Vorjahres allein auf den prognostizierten
zukünftigen Nettoumsatz abzustellen.
Kontakt für weitere Informationen:
Dr. Andrea Jádi Németh
([email protected])
und Sascha Müller
Internet:
http://www.bpv-jadi.com
Inanspruchnahme und Sanktionen
In der Praxis muss die Immobilienhandel betreibende Gesellschaft zur Inanspruchnahme der
ermäßigten Gebühr – bevor der entsprechende Gebührenbescheid unanfechtbar wird – in einer Erklärung bekannt geben, wie sich ihr Nettoumsatz
zusammensetzt. Freilich kann es bei in der ersten
Hälfte des laufenden Steuerjahres eingereichten Erklärungen vorkommen, dass sich der prognostizierte Nettoumsatz für das gesamte Steuerjahr nachträglich als unrichtig erweist, sodass die rechtlichen
Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der ermäßigten Gebühr nicht mehr gegeben wären. In
diesen Fällen sieht das Gesetz vor, dass das Unternehmen gegenüber der Steuerbehörde eine neue
Erklärung über den tatsächlichen Nettoumsatz
spätestens bis zum 15. Tag des sechsten Monats des
laufenden Steuerjahres abgeben kann. Diese „Eigenkorrektur“ hat zur Folge, dass das Unternehmen
die Differenz zwischen dem ermäßigten und dem
üblichen Gebührensatz nebst eines 50%-igen Aufschlags dieses Betrags nachzuzahlen hat. Eine Sanktion trifft den Immobilienhändler dagegen, wenn
sich erst im Zuge einer Überprüfung durch die
Wenn man die Luft in der Budapester Innstadt bewusst auf sich wirken
lässt, glaubt man kaum, dass die
Hauptstadt am vergangenen Donnerstag den Preis der Europäischen
Mobilitätswoche 2008 gewonnen
hat. Nach Auffassung eines unabhängigen Gremiums hat die Hauptstadt am meisten dafür getan, die
Öffentlichkeit für das Problem Luftverschmutzung zu sensibilisieren
und während der Europäischen Mobilitätswoche umweltfreundliche
Alternativen zu fördern. Die Auszeichnung wurde vom Kommissar
für Europäische Wissenschaft und
Forschung, Janez Potocnik, in Brüssel überreicht. Die Städte Almada in
Portugal und Zagreb in Kroatien
folgten auf den Plätzen.
An der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) 2008, die unter dem Motto „Saubere Luft für alle“ stand, haben
2.102 europäische und außereuropäische Städte mit insgesamt 218 Millionen Einwohnern teilgenommen. Mit
diesem Preis wird diejenige kommunale Behörde ausgezeichnet, die nach dem
Urteil der Jury am meisten dafür getan
hat, die Öffentlichkeit für Fragen der
nachhaltigen Mobilität zu sensibilisieren und Projekte durchzuführen, mit
Die
Hochstraße
verschwindet
im Grünen.
Impression
vom
Budaer
Döbrentei tér
Foto:
Archiv
Foto: Archiv
Der Erwerb von Immobilien in Ungarn unterliegt einer Gebührenzahlungspflicht. Diese so genannte Grunderwerbsgebühr (die im Ergebnis einer Grunderwerbsteuer entspricht) ist allgemein
vom Verkehrswert der Immobilie abhängig und beträgt bis 4 Mio. Forint 2% sowie für den Wert über
4 Mio. Forint 6% des Wertes der erworbenen Immobilie, falls es sich um eine Wohnung handelt, sowie 10% in anderen Fällen. Hat der Käufer einer
Wohnung binnen eines Jahres eine andere eigene
Wohnung in Ungarn veräußert, ist der Käufer ferner zur Gebührenzahlung nur im Hinblick auf den
Differenzbetrag verpflichtet, wenn der Wert der erworbenen Wohnung den Wert der veräußerten
Wohnung überschreitet.
Wird eine Immobilie in Ungarn von einem
Unternehmen mit der Absicht des Immobilienhandels oder -leasings erworben, so greift generell
eine vergünstigte Gebühr von 2%. Diese vergünstigte Rate wurde bislang jedoch nur gewährt, wenn
Immobilienhandel oder -leasing auch im Firmenregister eingetragene Haupttätigkeit der erwerbenden Gesellschaft war. Durch eine Änderung des Gesetzes Nr. 93/1990 über die Gebühren gewährt der
Gesetzgeber nun seit Inkrafttreten der Modifizierungen zum 23. Januar 2009 auch anderen Unternehmen diesen vergünstigten Satz. Ausschlaggebend ist demnach nicht mehr, ob die jeweilige
Gesellschaft nach dem Branchengliederungssystem für Wirtschaftstätigkeiten (TEÁOR) eine Immobilienhandelsgesellschaft ist. Stattdessen wird
als maßgebliche Grundlage die Zusammensetzung
des Nettoumsatzes des Unternehmens herangezogen. So müssen wenigstens 50% des Nettoumsatzes
des jeweiligen Steuerjahres aus der Tätigkeit des Im-
Von den Modifizierungen nicht betroffen ist
die schon bisher geltende Bestimmung, wonach die
zu vergünstigter Gebühr erlangten Immobilien
binnen zwei Jahren nach dem Erwerb wieder veräußert werden müssen; andernfalls wird der doppelte Betrag zwischen der normalen und der vergünstigten Gebühr erhoben. Auch hier hat der
gebührenpflichtige Erwerber spätestens bis zur
Rechtskraft des Gebührenbescheids in seiner Erklärung mitzuteilen, dass er sich verpflichtet, die
Immobilie innerhalb von zwei Jahren nach Anmeldung zur Gebührenermäßigung wieder zu veräußern, bzw. dass das Immobilienleasing nach Ablauf
der zwei Jahre zu einer Eigentumsübertragung
führt. Um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu gewährleisten, wird die Steuerbehörde künftig nach Ablauf der zwei Jahre von Amts wegen
überprüfen, ob der ermäßigte Gebührensatz zu
Recht in Anspruch genommen wurde.
Klar geregelt wird im Bereich der zweijährigen
Frist neuerdings auch, dass im Falle einer Rechtsnachfolge auf Seiten des Erwerbers der Nachfolger
die Vergünstigung nur dann in Anspruch nehmen
kann, wenn die Weiterveräußerung innerhalb der
ursprünglichen Frist erfolgt. Ebenfalls neu ist, dass
Gebührenermäßigungen bei Leasingverträgen lediglich dann gewährt werden, wenn der Erwerber
nachweist, dass zugleich der Kauf unter Eigentumsvorbehalt im Grundbuch eingetragen wurde.
Neben einer Begünstigung „in der Breite“ für eine
größere Anzahl von Unternehmen, führen die
Neuerungen somit auch zu einigen strengeren Auflagen für die betroffenen Gesellschaften.
denen eine Verlagerung hin zu einem
sauberen städtischen Verkehr erreicht
werden soll.
Budapest hat unter starker Beteiligung lokaler Künstler und Organisationen eine ganze Palette von Veranstaltungen und Aktivitäten zur Förderung
eines umweltfreundlichen städtischen
Verkehrs aufgestellt. Wie etwa zwei aufeinander folgende autofreie Tage, ein
VIP-Rennen unter dem Motto „Schlaues Pendeln“, das die Effizienz des öffent-
lichen Verkehrs demonstrieren sollte,
eine Open-Air-Ausstellung umweltfreundlicher und energieeffizienter
Fahrzeuge, eine Konferenz über Luftqualität und Lärmkartierung und einen
„Tag der Fußgängerzonen“, mit dem
auf die angenehme Möglichkeit hingewiesen wurde, das historische Stadtzentrum entlang der Donauufer zu Fuß zu
durchstreifen.
Aber auch die Erweiterung der Fußgängerzonen in der Innenstadt, die Erhöhung der Parkgebühren im Stadtzentrum, Verbesserung der U-Bahn- und
Straßenbahninfrastruktur sowie die
Schaffung neuer Fahrradwege und
„Park-and-ride“-Einrichtungen trugen
zu dieser Anerkennung bei. Wäre nur zu
wünschen, dass in Budapest die Luft
nicht nur für eine Woche sauber gehalten wird; vielleicht gibt’s ja bald den Jahres-Preis…
PL
Die EMW 2009
wird in Budapest
vom 16. bis 22. September
durchgeführt.
10 Nr. 12, 18. März 2009
PESTER LLOYD
X X
E U RO PA L L OY D - N A C H R I C H T E N
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O S T E U RO PA
Ungarn, träum weiter...
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Illusion und Wirklichkeit der ungarischen Tourismusbranche – Im Gespräch auf der ITB in Berlin
Foto: Szebeni
echtzeitig zur weltgrößten Tourismusmesse,
der ITB, zeigte Ungarn in ganz Berlin Flagge:
Mit riesigen Citypostern machte eines der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen wirkungsvoll
auf sich aufmerksam. Dr. Ákos Niklai, Vorstand des
Ungarischen Nationalen Tourismusbüros und der
neue Deutschlanddirektor des Ungarischen Tourismusamtes, Kristóf Sztojanovits, sprachen im Messeverlauf zu ersten Ergebnissen des Tourismusjahres
2008 und zu Fragen des Ausbaus der Geschäfte in
2009.
Trotz der im vierten Quartal 2008 einsetzenden
Rezession wurde das letzte Jahr doch zum zweitbesten
Ergebnisjahr der ungarischen Tourismusbranche, so
Niklai. Eine Erklärung für den dennoch zu verzeich-
R
nenden Rückgang sieht er in dem verstärkten Erwerb
von Wohneigentum mit anschließender touristischer
Verwertung. Dass erst seit 1990 ausländischen Investoren dafür der ungarische Markt offen steht, sei nur
bedingt ausschlaggebend dafür, dass etwa 10.000 Immobilien zusätzlich touristisch verwertet würden. Er
beklagt, dass nach wie vor keine ausreichenden Instrumente verfügbar seien, um private Vermieter zur Bekanntgabe ihrer Gastzahlen zu bewegen.
Bei relativ stabilem Volumen an Übernachtungen
in vielen touristischen Zentren Ungarns sei die Region
um den Balaton ein Sorgenkind. Das ungarische Tourismusamt setzt 2009 vor allem wieder auf „erdgebundene Reisen und Nähe“. Hierzu konnte für die Umwerbung der deutschen Touristen erneut ein
leistungsstarker Partner, der Allgemeine Deutsche
Automobil-Club (ADAC), wiedergewonnen werden.
Konkrete Formen der Zusammenarbeit werden, so
Sztojanovits, auf einer ADAC-Konferenz vom 21. bis
23. April am Balaton besprochen.
Der größte deutsche Automobil-Club mit seinen
über 15,6 Millionen Mitgliedern ist seit einigen Jahren ein festes Standbein der touristischen Vermarktung in Deutschland. Sztojanovits ist sich über die Bekanntheit dieses Clubs in Ungarn aufgrund seiner
eigenen Jugend bewusst: Schon damals wollte er an
sein Spielzeug ADAC-Aufkleber heften können.
Den Vertretern des ungarischen Tourismusamtes
ist angesichts der sich verändernden Bedingungen auf
dem europäischen Reisemarkt bewusst, dass nur in
Kooperationen mit großen Leistungsträgern der näher liegenden Quellenmärkte sowie internationalen
Partnern wie etwa dem Europäischen Reisekomitee
(ETC) oder den Visegrád-Ländern den neuen Anforderungen entsprochen werden kann. In diesem Kontext sieht man auch das Engagement Ungarns beim
European Congress on Health Tourism (ECHT).
Mit dem Umzug des ungarischen Tourismusamtes nach Berlin und dem neuen Deutschlanddirektor
Kristof Sztojanovits, der im Kreise seiner drei erfahrenen Direktorinnen einiges in Deutschland bewegen
will, ist man für „UNGARN Träum dich hin“
(www.ungarn-tourismus.de) bodenständig vorbereitet. Ob es gelingt, in kurzer Zeit „mittels klassischer
wie moderner Marketingmittel von Roadshows bis
Web 2.0“ neue Zielgruppen anzusprechen, ohne die
bisherigen Ungarnurlauber zu verlieren, bleibt abzuwarten. In hundert Tagen werden wir ihn dazu interviewen.
Dirk Hohwieler
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Mit dem Euro wäre es leichter
20. März bis 26. April
„Lebendiger Gobelin”
Gobelin-Ausstellung der Künstlerin und Kossuth-Preisträgerin Ritta Hager
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In einer Konjunkturumfrage
der Deutsch-Tschechischen Industrie- und
Handelskammer zeigt sich wenig Optimismus
Binnen eines Jahres, so lässt sich aus der Studie
erkennen, hat sich die Stimmung der befragten deutschen Unternehmen in Tschechien komplett gedreht. Bewerteten im vergangenen Jahr noch fast
zwei Drittel die Wirtschaftslage als gut, so waren es
in diesem Jahr nur noch ganze 4%. Fast drei Viertel
der Unternehmen erwarten sogar eine weitere Verschlechterung der Situation im Jahr 2009. „Die Umfrage zeigt, dass die Wirtschaftskrise Tschechien hart
getroffen hat. Die extrem hohe Abhängigkeit vom
Export bringt Tschechien in die unangenehme Lage,
nichts unternehmen zu können und darauf warten
zu müssen, dass die Weltkonjunktur wieder anspringt“, sagt Bernard Bauer, Geschäftsführer der
DTIHK gegenüber der Prager Zeitung.
Der Grund für die schlechte Situation ist nach
Darstellung der DTIHK „zweifellos die internationale Wirtschaftskrise und nicht schlechte Standortfaktoren in der Tschechischen Republik“. Dennoch
fordern 86% der Unternehmen die Einführung des
Euro. „Der Euro bedeutet Stabilität. Die Unternehmen wollen endlich wieder verlässlich planen können und nicht von Wechselkursschwankungen abhängig sein. Gerade in der Krise kann eine
zuverlässige Finanzplanung unter Umständen Arbeitsplätze sichern.“ Allerdings schätzen die meisten
ein, dass der Euro in Tschechien nicht vor 2013 eingeführt werden wird. Eine Abwanderung von deutschen Unternehmen sei jedoch nicht zu erwarten.
Immerhin meinten mehr als 80 Prozent der Firmen,
dass Sie sich heute wieder für Tschechien als Investitionsstandort entscheiden würden.
CEE-Banken unterschätzen
immer noch Ausfallrisiken
Die zwei größten österreichischen Player auf
dem osteuropäischen Bankenmarkt, Erste Group
und Raiffeisen International, bekommen keine Verschnaufpause. Aber auch deutsche Banken werden
eher zum Verkauf empfohlen, was bei den derzeitigen Kellerkursen die Investoren besonders schmer-
och ist die Übernahme der
Austrian Airlines durch die
Lufthansa in der Schwebe,
die EU-Genehmigung für staatliche
Beihilfe und Schuldenübernahme sowie die Überprüfung des Kaufpreises
stehen noch aus.
AUA mit
Katastrophen –
Ergebnis
Flughafen Wien
mit Schmerzen
Derweil verschlechtert sich die Kapitallage des Unternehmens täglich,
vor einem Monat wurde der Chef ausgewechselt. Passagierrückgang und
Preisverfall wegen der Wirtschaftsund Finanzkrise, hohe Spritkosten
und Wertberichtigungen auf Flugzeuge haben 2008 bei der AUA für einen
Nettoverlust von 429,5 Mio. Euro gesorgt. Der Verlust je Aktie belief sich
damit auf 5,19 Euro. 2007 konnte
man mit 3,3 Mio. EUR Gewinn noch
eine schwarze Null schreiben. 2008
beschäftigte die AUA 7.914 Angestellte, knapp hundert weniger als ein Jahr
zuvor, 99 Flugzeuge waren in Betrieb.
Das Eigenkapital schrumpfte 2008 in
der Konzernbilanz (IFRS) von 787 auf
256 Mio. Euro. Die Lufthansa bietet
seit 27. Februar für die Streubesitz-Aktien der Austrian Airlines 4,49 Euro je
Aktie. Bei gelungener Übernahme gehören ihr zudem mehr als 40% des
ehemaligen Staatsanteils. Insgesamt
wollen die Deutschen mehr als 75%
der Aktien erwerben und die AUA zusammen mit der Tochter Swiss zum
Teil ihres Netzwerkes umbauen. In
Österreich gibt es Befürchtungen, die
„österreichische Marke“ könnte verschwinden.
Auch der Flughafen Wien hat im
Februar einen weiteren starken Einbruch bei den Passagierzahlen zu verzeichnen. Schon im Januar gab es einen Rückgang um 12,1%, im Februar
kamen nochmals 16,5% weniger
Fluggäste nach Schwechat, 12,8%
weniger als im Vorjahresfebruar. Besonders stark war der Rückgang bei
Destinationen in Osteuropa, wo die
Passagierzahlen im Vergleich zum Februar 2008 um 19,7% sanken. Die
Flugbewegungen gingen um 12,6%
zurück, ein Zeichen, dass die „Osteuropa-Drehscheibe“ Wien insgesamt
auf dem Prüfstand steht.
zen dürfte. Bereits zum zweiten Mal stufte das Bankhaus Sal. Oppenheim die Kursziele für Raiffeisen
und Erste herab, für letztere wurde das „Fair Value“Ziel von 9,60 auf 8,70 EUR reduziert, am Freitag
stand die Bank leicht behauptet bei 9,44 EUR. Die
Begründung dafür ist in der üblichen Melange aus
Ungefährem und Spekulativem garniert mit einer
Prise Wichtigtuerei gehalten. Analyst Thomas Stögner meint, „es ist zu früh, um für die Bankenbranche
bullish zu werden“. Gerade diese beiden Banken
seien eine „giftige Kombination“ bei ihren „Investmentstories“ eingegangen. Ein nicht geringer Teil
Not leidender Kredite sei bislang nicht von Risikovorsorgen abgedeckt und es gibt „umfangreiche Ausleihungen an exponierte Branchen oder in risikoreichen Regionen“.
Die Empfehlungen für Aktieninvestoren sehen
entsprechend düster aus: Commerzbank (Sell), Unicredit (Reduce), Intesa Sanpaolo (Reduce), Hypo
Real Estate (Sell) sowie Erste Group (Reduce) und
Raiffeisen International (Reduce).
Nach Meinung der Finanexperten steht noch eine große Runde an Firmenwertabschreibung bei europäischen Banken mit Osteuropaengagement bevor, „die logische Konsequenz des wirtschaftlichen
Abschwungs“. Zudem würden die „meisten Banken
mit CEE-Exposure nach wie vor die Verletzbarkeit“
dieser Staaten unterschätzen. Ein Szenario wie in
Asien 1998 oder in Lateinamerika im Jahr 1995 sei
nicht gänzlich unvorstellbar.
DIE HAUPTSTADTZEITUNG
DES
PESTER
LLOYD
G E G R Ü N D E T 1 9 6 7 • B U D A P E S T , 1 8 . M ä r z 2 0 0 9 • N e u e r 1 0 . J a h r g a n g / N r .1 2
Von Tschechien bis Japan
Das Budapester Frühlingsfestival (BFF) findet mittlerweile zum 29. Mal statt
mit dem Titel „Prag-Budapest“. Tschechische Literatur wird in der Nationalbibliothek Széchény präsentiert. Neben
Repräsentanten der Weltliteratur, allen
voran natürlich Kafka, sind auch zeitgenössische Autoren zu entdecken. Dazu
gibt es tschechische Filme, Bilder und
graphische Werke.
Haydnjahr 2009
Ein Themenschwerpunkt des diesjährigen Festivals ist Japan. Vor genau
140 Jahren wurden erstmals diplomatische Kontakte zwischen Ungarn und Japan aufgenommen, die nun auch seit 40
Jahren wieder bestehen. Vor allem seit
der Wende sind die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen immer enger geworden. Das Thalia
Theater widmet dem Fernen Osten das
Wochenende 21. und 22. März. Tagsüber können sich die Besucher kostenlos
an Origami, Kanji-Zeichnen oder Drachenbasteln versuchen. Die Stiftung Japan zeigt eine Kyoto-Ausstellung, es gibt
Kampfkunst-Shows und Kimono-Modenschauen. Moderne japanische Kultur wird durch Animes, japanische
Zeichentrickfilme, repräsentiert.
Abends ist japanische Musik zu hören.
Am Samstag in einer ungewöhnlichen
Kombination: Zu Werken japanischer
Komponisten wie Minoru Miki und
Gayo Nakagaki gesellen sich die europäischen Klassiker Mozart und Beethoven.
Auf der Bühne steht das Tokyo-Budapest Ensemble mit Yoshihiro Ota am
Klavier und Gayo Nakagaki am Koto
(japanische Zither). Am nächsten
Abend ist die Kammeroper Tokio mit einer Aufführung der „Legende von
Mond und Tiger“ von Atsushi Nakajima, Sakae Nakamura und Hitoshi Tanaka zu Gast in Budapest.
Maria Mucha zu sehen. Die Kuratoren
aus Brno und Prag haben unter dem Titel „Lob der Frauen“ Plakate, Gemälde,
Zeichnungen sowie Fotos des Künstlers
aus seiner Zeit in Paris, den USA und
Tschechien zusammengestellt. Mucha
war einer der herausragenden Repräsentanten des Jugendstils. Berühmt machten ihn seine Plakatentwürfe für die
Schauspielerin Sarah Bernhardt (Foto).
Das Plakat zur Aufführung der „Kameliendame“ 1896 gilt als einer der frühen
Höhepunkte der Jugendstil-Graphik.
Tschechische Kunst
Tschechiens EU-Ratspräsidentschaft 2009 ist Anlass für eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die sich mit
dem Nachbarland befassen. Im Museum der Schönen Künste sind Werke
des tschechischen Graphikers, Illustrators, Malers und Plakatkünstlers Alfons
Internationales Theater
Inszenierungen aus Deutschland,
Polen, Rumänien, Russland und Ungarn sind beim Internationalen Theaterfestival zu sehen. Den Anfang macht am
20. März die ungarischsprachige Premiere von Botho Strauß’ „Der Park“ im
Nationaltheater. Europaweit ist Botho
Strauß einer der am meisten gespielten
Gegenwartsdramatiker. Nach seinem
Studium der Literatur, Theaterwissenschaften und Soziologie in den 1960er
Jahren wurde er Dramaturg an der
Schaubühne Berlin und schrieb seine ersten Stücke. Der ungarische Übersetzer
von „Der Park“, András Forgách, ist der
Meinung, Strauß sei ein „unverschämter Effekthascher, gleichzeitig aber auch
Kein Schwein ruft mich an
Foto: Akropola
BFF – das sind in diesem Jahr rund
200 Veranstaltungen an 50 verschiedenen Orten. Vom 20. März bis zum
5. April geben sich in der Hauptstadt
internationale und ungarische
Künstler der verschiedensten Genres
ein Stelldichein und präsentieren
Opern, Theaterstücke, Tanzveranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen.
Selbstverständlich schließt sich auch
das Frühlingsfestival den Feiern zum
Haydn-Jahr an. Zum 200. Todestag des
Komponisten wird ein Querschnitt seines Werks präsentiert.
Neben Konzerten, einer Ausstellung
über „Haydn und die Zeit“ im Kunstgewerbemuseum und einem Haydn-Dinner im Gerbeaud, das mit Gerichten,
Mode und Musik des 18. Jahrhunderts
zu einer Zeitreise an den Hof von Fürst
Nikolaus Esterházy wird, werden auch
zwei Opern aufgeführt.
In der Staatsoper feiert „Orpheus
und Eurydike – L’anima del Filosofo“
(Die Seele des Philosophen) am 29.
März Premiere. Haydn selbst konnte
niemals eine Aufführung seiner letzten
Oper erleben, da die Proben in London
vom König verboten wurden, denn das
Theater, in dem sie stattfanden, war ohne Genehmigung errichtet worden: Das
Italienische Opernhaus war nach einem
Brand im Frühjahr 1791 gerade wieder
aufgebaut worden. Die Uraufführung
des Werks fand erst 160 Jahre später
statt, also 1951. Das Libretto ergänzt die
mythische Geschichte des Orpheus um
die Rolle des konkurrierenden Freiers
Arideus. Im Gegensatz zu den Opern
von Monteverdi und Gluck wird auch
der tragische Tod Orpheus’, der in seiner
Heimat von berauschten Anhängerinnen des Dionysos zerrissen wird, dargestellt.
Die zweite Aufführung, „Philemon
und Baucis“, ist schon durch die Wahl
des Ortes ungewöhnlich: Sie findet am
21. und 22. März im Bahnhistorischen
Park statt. Das Publikum reist mit Zügen vom Budapester Westbahnhof aus
an. Das Opernfragment, das ursprünglich fürs Marionettentheater komponiert wurde, ist 2003 im Auftrag der Berliner Staatsoper von der griechischen
Komponistin Konstantia Gourzi ergänzt worden.
vollendete Performance und die unverwechselbare Stimme von Sänger Max
Raabe ein besonderes Erlebnis. Am 23.
März heißt es im MÜPA „Heute Nacht
oder nie“, so der Titel der Show.
Im Millenáris Park werden die Sieger-Fotos des Wettbewerbs „Tschechien
mit ungarischen Augen“ ausgestellt. Die
Csók-István-Galerie zeigt eine Schau
Max Raabe und das Palastorchester
(Foto) sind ein Phänomen. Mit deutschen Schlagern aus den 20er und 30er
Jahren des 20. Jahrhunderts schafften sie
es in die New Yorker Carnegie Hall, in
die Top Ten in Russland und kurioser
Weise auf Platz eins der Charts in der
Ukraine und Litauen. Nicht zu vergessen der Auftritt auf der Hochzeit von
Marilyn Manson, Rockstar mit Faible
für Blut und Geisterbahn-Make-up, mit
Burlesque-Diva Dita von Teese 2005.
Die Ehe ist mittlerweile wieder geschieden, doch das Palastorchester sonnt sich
weiterhin im Erfolg. In den letzten Jahren wurden zusätzlich zu deutschsprachigen Liedern mit erfrischenden Titeln
wie „Mein Bruder macht beim Tonfilm
die Geräusche“ oder natürlich dem ersten Hit von 1992 „Kein Schwein ruft
mich an“ auch Cover-Versionen von
Popsongs aus den 80ern und 90ern veröffentlicht: Britney Spears und Tom
Jones im Swing-Stil. Live sind die minimalistische, lakonische und stets form-
die Textquellen und ihre eigenen Erfahrungen und Deutungen der marxistischen Ideen. Das Stück wurde 2007 mit
dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet und ist auf Deutsch mit ungarischen Untertiteln zu sehen.
Nur für Zuschauer ab 16 Jahren mit
starken Nerven ist die Inszenierung des
staatlichen Dramatheaters aus St. Petersburg geeignet. „Nicht Hamlet“,
nach dem Werk „Dismorphomanie“
von Wladimir Sorokin ist der Titel des
Stücks. Der Autor verließ allerdings bei
der Premiere in Moskau demonstrativ
den Saal, denn Regisseur Andrej Mogutschij greift auf der Bühne zu provokativen Mitteln, wie sich schon beim
Namen der mitwirkenden Punkband
Benzolnije Mertveci (Benzolleichen) erahnen lässt. „Nicht Hamlet“ ist ein grotesker und ironischer Protest gegen das
Boulevardhafte am Theater und die
Herrschaft der Stars vom Fließband. Die
Aufführung am 29. und 30. März ist in
Foto: Live PR
verschämt zurückgezogen“. Das Stück
spielt im Park einer Großstadt, wo Oberon und Titania aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ den Menschen wahre
Liebeslust bringen wollen. Als Botschafter seiner erotischen Mission sucht sich
Oberon den homosexuellen Künstler
Cyprian aus, der mit seinen selbst gebastelten Amuletten die vielfältigen Bewohner des Parks verzaubert. Doch als
das Mystische und die nackte Wirklichkeit des Alltags aufeinander treffen,
schlägt die göttliche Absicht ins Gegenteil um.
Ein ungewöhnliches Theaterprojekt
kommt am 23. und 24. März vom Düsseldorfer Schauspielhaus und der
Künstlergruppe Rimini Protokoll: „Das
Kapital“. Doch es geht nicht um die dramatisierte Bearbeitung des Marxschen
Klassikers. Nicht Schauspieler, sonder
Statistiker, Wirtschaftswissenschaftler,
Unternehmensberater, Call-CenterMitarbeiter und Elektriker vermitteln
russischer Sprache mit ungarischer Synchronübersetzung.
20 Jahre Grenzöffnung
Weitere Highlights des Frühlingsfestival sind die Ausstellungen im Nationalmuseum zum Thema 20 Jahre
Grenzöffnung mit noch nie vorher gezeigten Fotos und Dokumenten, und
die Ungarische Pressefotoausstellung,
die die Ereignisse und Stimmungen des
letzten Jahres noch einmal erlebbar
macht.
Im MÜPA ist am 20 März Weltklasse-Violonist Joshua Bell mit dem Orchester Camerata Salzburg zu hören. Im
Béla Bartók Saal werden Tschaikowskys
Violinkonzert in D-Dur (op. 35) und
Beethovens Siebte Symphonie gespielt.
Das komplette Programm des Budapester Frühlingsfestivals und die Möglichkeit zur Kartenbestellung auf:
www.btf.hu
Lene Bayerlein
12 Nr. 12, 18. März 2009
PESTER LLOYD
BUDAPESTER RUNDSCHAU
Kulturtipps für Budapest
Konzert der Ungarischen
Nationalphilharmonie
Foto: Artidea
Béla Bartóks Geburtstag ist der Anlass dieses Konzerts der Nationalphilharmoniker. Neben den beliebten Geigenrhapsodien werden auch seine „Vier
Orchesterstücke“ (op. 12), die erst in den
letzten Jahren die ihnen gebührende Anerkennung bekamen, aufgeführt. Natürlich darf auch Bartóks Hauptwerk, die
„Cantana Profana“, zu einem solchen
Anlass nicht fehlen. Ergänzt wird das Programm des Abends durch D e b u s s y s
„Jeux“, die er angeblich um die Suche
nach einem verlorenen Tennisball komponierte.
25.3., 19.30 Uhr
Mûvészetek Palotája
1095 Budapest
Komor Marcell u. 1
www.mupa.hu
[dunkelbunt] im Kuplung
Das Kuplung hat umgebaut: Die
Glasdecke der ehemaligen Busgarage ist
jetzt komplett schallisoliert und das
neue DJ-Pult war früher mal ein Trabbi.
Das heisst: längere und lautere Partys.
Zum Beispiel am Freitag, wenn Gast-DJ
[dunkelbunt] aus Österreich auflegt. In
seinen Sets kombiniert er Balkanbeats,
Reggae, Dub, Swing und Klezmer – eine
ungewöhnliche Mischung, deren Erfolg
auf der Tanzfläche ihm Recht gibt. Als
einheimische Unterstützung sind die
it dem Straßenverkehr ist das immer so
eine Sache: Im Norden Europas läuft
ja noch alles relativ zivilisiert ab, aber
Gefahrenpotential für unbereifte Verkehrsteilnehmer scheint sich antiproportional zum Breitengrad zu verhalten. Budapest scheint da verkehrstechnisch auf einer Stufe mit Rom zu
stehen. Nicht nur, dass hier Autos herum fahren dürfen, bei deren Anblick sich jeder Mitarbeiter des Technischen Überwachungsdienstes das Leben nehmen würde, vielmehr
scheinen Verkehrsregeln hier generell eher als
nett gemeinte Empfehlungen zu gelten.
Das Ganze hat auch seine Vorteile: Nach
einer wilden Odyssee durch das Budapester
Nachtleben bringen einen die Nachtbusse in
einem Tempo nach Hause, dass die Blase noch
zu ihrem Recht kommt, bevor sie dies energisch und lautstark kundtun kann. Die nach
sekundenschneller Gefahrenabwägung ignorierte rote Ampel und von meinem umsichtigen Chauffeur angepöbelte weitere Verkehrsteilnehmer nimmt man in einer solchen
Situation gerne in Kauf. Dennoch hat eine
Kollegin nicht ganz zu unrecht darauf hin gewiesen, dass man bei näherer Betrachtung unter Alkoholeinfluss ähnlich sicher unterwegs
wäre.
Kürzlich hatte ich das Vergnügen einer
ganz besonderen Begegnung. Bei dem Versuch
einen Fußgängerüberweg zu überqueren, zeigte ein Autofahrer ganz besonderes Engagement, um mir einen sicheren Übergang zu ermöglichen. Anscheinend hatte der nette
Mensch aber den Eindruck, als hätte ich seinen
M
Anzeige
DJs von Goulasch Exotica mit elektronisch veredelter, traditionell ungarischer
Musik dabei.
20.3., Kuplung
1077 Budapest
Király u. 46
www.kuplung.net
Orchestra Baobab
Afro-kubanische Rhythmen aus
der senegalesischen Hauptstadt: Das
Orchestra Baobab (Foto) war für die
Musik in Dakar eine Revolution.
Barthélemy Attisso, Gitarrist (aus Togo)
von Baobab erinnert sich: „Zu Hause
hörten wir nigerianische Highlife- und
kongische Gitarrenmusik, in Dakar
wurde aber in jedem Klub kubanische
Musik gespielt… Außerdem spielten
Buenvenutti
a Roma
nicht einmal Kubaner, sondern lauter
Senegalesen.“
In den ersten zehn Jahren nach seiner
Gründung 1970 hatte das Ensemble
zahlreiche Hits. Nach einer langen Pause folgte 2001 ein triumphales Comeback mit Europatourneen und einem
neuen Album mit Gastauftritten des kubanischen Stars Ibrahim Ferrer.
21.3., 20 Uhr
Millenáris Teátrum
1024 Budapest
Kis Rókus u. 16-20
www.millenaris.hu
Kollektiva im Merlin
Die monatlichen Kollektiva-Partys
sind mittlerweile eine feste Größe im
Budapester Nachtleben. Die drei DJs
TMX, Fullstereo und Popbitch zelebrieren ihre Raves für das neue Jahrtausend
mit wechselnden, internationalen Gästen. Diesen Monat ist Deutschland an
der Reihe: Dirty Disco Youth aus Hamburg und Fukkk Offf , verantwortlich
für die Club-Hymne „Rave is King“ werden den Jungs hinterm DJ-Pult Gesellschaft leisten.
20.3., 21 Uhr, Merlin
1052 Budapest
Gerlóczy u. 4
www.merlinbudapest.org
www.kollektiva.hu
Einsatz nicht ausreichend zu würdigen gewusst.
Jedenfalls machte er sich die Mühe, mich durch
einen Spalt seines Fensters darauf aufmerksam zu
machen. Aufgrund meiner mangelnden Sprachkenntnisse relativ unbeholfen versuchte ich ihm
zu erklären, dass ich ob seines scharfen Bremsmanövers ganz gerührt sei, schließlich sei es bei weitem keine Selbstverständlichkeit an einem Zebrastreifen anzuhalten. Daraufhin erwähnte
der freundliche junge Mann meine Mutter.
Mir war nicht ganz klar, was er mir damit sagen wollte, aber seinem Gesichtsausdruck
nach zu urteilen schien er sie nicht sonderlich
zu mögen.
Um die Situation zur Zufriedenheit beider
zu klären, schlug ich vor, einen in der Nähe
verweilenden Polizisten nach seiner Meinung
zu fragen. Er würde uns bestimmt weiterhelfen
können. Der Autofahrer schien daran aber
nicht sonderlich interessiert zu sein. Aus Zeitgründen sahen wir beide uns schließlich gezwungen, diese Unterhaltung zu beenden,
schließlich hatten wir noch weite Wege zurückzulegen.
Letztlich war ich aber froh, dass Budapest
doch nicht gänzlich römische Sitten angenommen hat, gilt hier doch die Hupe als das
vorrangige Kommunikationsmittel im Straßenverkehr. Dies hätte ich aber sehr wahrscheinlich noch weniger verstanden, als das
Ungarisch dieses netten Herrn.
In diesem Sinne: A viszontlátásra!
Text und Foto:
Michael Richmann
PESTER LLOYD
K U LT U R
Nr. 12, 18. März 2009
13
Ein Genie im Manne
Leonardo Da Vinci Wanderausstellung im VAM-Design-Center
Arbeit an der 6.000 von ursprünglich 24.000 Seiten umfassenden Sammlung. Insgesamt konnten
auf ihrer Grundlage 120 Maschinen rekonstruiert
werden, 65 davon sind in der Schau zu bestaunen.
Ebenso war eine Reproduktion seiner berühmtesten Werke wie Das letzte Abendmahl, die Mona
Lisa und die Felsgrottenmadonna nötig.
Die Ausstellung ist interaktiv, den Großteil der
Objekte darf man berühren und ausprobieren.
Zum besseren Verständnis tragen auch zwei- und
dreidimensionale Animationen bei, etwa zur Entstehung der Sforza Pferd-Statue. Ein Film illustriert
seine herausragenden anatomischen Zeichnungen,
die wie so Vieles seiner Zeit voraus waren.
Eine unendliche Suche
Leonardos Anatomiezeichnungen
er Brillanz eines Menschen ist es zu ver danken, dass uns das wohl berühmteste
Gemälde der Welt geschenkt wurde: die
Mona Lisa. Überdies stehen der Menschheit Tausende außergewöhnliche Erfindungen zur Verfü gung, für die Leonardo Da Vinci geistig verant wortlich ist. Bedauerlicherweise sind viele Werke
bis heute unvollendet, da er als Perfektionist galt.
Dennoch gehen Brücken- und Stadtkonstruktio nen oder Überlegungen zum Fahrzeugbau auf ihn
zurück. Auch die erstmalige Dokumentation der
menschlichen Anatomie ist Leonardos Meisterhaftigkeit geschuldet.
Der ganzen Vielfalt seines Schaffens und der
Einzigartigkeit seiner Erfindungen, die mitunter
den Grundstein für weitere Entwicklungen legten,
ist nun eine Wanderausstellung mit dem Titel „Leonardo da Vinci – Ein Genie“ gewidmet. Im Buda-
D
Lebenskraft und wissenschaftliche Motivation
entstammte Da Vincis Ehrgeiz, jeden noch so kleinen Aspekt des Universums und des Menschen verstehen zu wollen. Diese Entwicklung nahm bereits
im Kindesalter seinen Anfang. Nie besuchte er eine
pester VAM-Design Center (VI., Király u. 26) können sich Besucher mit der ganzen Bandbreite seines
Lebenswerks als Erfinder, Maler, Bildhauer sowie
Ingenieur und Baumeister, aber auch als Naturphilosoph und Physiologen vertraut machen.
Eine Ausstellung mit Tücken
Die Vorbereitungsphase der Wanderausstellung nahm viel Zeit in Anspruch. Unter der Leitung
von Modesto Veccia, Präsident der Anthropos
Künstlervereinigung, studierten mehrere italienische Künstler zehn Jahre lang Da Vincis Arbeiten,
um möglichst originalgetreue Ausstellungsstücke
nachbauen zu können. Besonders schwierig erschien die Interpretation des Codex Atlanticus – eine Notizmitschriftensammlung Leonardos. Florentiner Dialekt und Spiegelschrift erschwerten die
DAS JAHR 1989
UND ZWEI JAHRZEHNTE DANACH:
Zeitzeugen zum Thema
„Wende in Mittelund Osteuropa“ gesucht!
Für das Projekt „Zeitenwechsel – Seitenwechsel“, organisiert in Zusammenarbeit des Hauses der Ungarndeutschen, Budapest, mit dem Institut für Auslandsbeziehungen e.V., Stuttgart, werden im Raum
Nyíregyháza und Debrecen deutschsprachige Interviewpartner jeder Art gesucht.
Das Projekt:
Für junge Menschen sind heute ein vereintes Europa, Reisefreiheit und der Austausch über Landesgrenzen hinweg eine Selbstverständlichkeit. Geboren nach der „Wende“ kennen die Jugendlichen die
Ereignisse von damals nicht aus eigener Erfahrung, sondern aus dem Geschichtsunterricht und/oder
aus Erzählungen.
„Zeitenwechsel – Seitenwechsel“ bietet Schülern aus Ungarn und Rumänien die Möglichkeit, sich
dem Thema „Wende“ auf journalistische Art und Weise zu nähern.
Die von den Jugendlichen produzierten Beiträge werden ab Mai 2009 auf einer eigens erstellten Internetseite zu sehen sein.
Wir suchen Sie!
Im Rahmen des Projekts sollen sich die jungen Menschen auf die Suche nach persönlichen Geschichten und Erlebnissen zur „Wende“ machen.
Leben Sie in der Region Nyíregyháza oder Debrecen? Haben Sie Lust haben, das Projekt zu unterstützen und sind Sie dazu bereit, den jungen Leuten Ihre Perspektive zu erzählen bzw. ihnen Orte zu zeigen, die sie mit den Ereignissen um 1989 verbinden? Egal, ob Sie eine öffentliche Position bekleiden
oder eine Zivilperson sind: Wir freuen uns über Ihr Interesse! Hauptsache, Sie können sich am 2., 3.
oder 4. April für ein kurzes Interview Zeit nehmen.
Wir würden freuen, von Ihnen zu hören oder lesen.
Bitte melden Sie sich bis zum 22. März unter:
Anne Südmeyer
ifa-Kulturmanagerin am HdU
1062 Budapest, Lendvay u. 22
Tel: (+36-1) 269 1085
E-Mail: [email protected] • www.hdu.hu
Wer hätte gedacht, dass ein gerade mal 77 mal
53 Zentimeter großes Bild so viel Verwirrung beim
Betrachter stiften könnte. Die zwischen 1503 und
1506 von Da Vinci in Öl auf Holz gemalte Mona
Lisa ist nicht nur das berühmteste Gemälde der
Welt, sondern auch das am heftigsten diskutierte.
Bei genauem Hinsehen stellt sich heraus, dass das
Lächeln gar kein Lächeln ist – so fehlen beispielsweise Akzente wie Lachfältchen. Aber die Art der
Schattierung Da Vincis verwirrt den Betrachter
und lässt ihn ein minimales Lächeln erahnen.
Nimmt man eine größere Distanz zum Bild ein, erscheint es noch geheimnisvoller und man fühlt sich
von der Mona Lisa – aus jeder Perspektive – beobachtet. Die gemalten Gesichtszüge wirken aufgrund seines Perfektionismus idealisierter. Da Vinci hatte die interessannte Eigenart, einige seiner
Bilder nicht zu verkaufen, weil er sie niemals für
komplett und vollendet hielt.
Ein weiteres Geheimnis
umgibt die Frage, wen das Gemälde darstellt. Die jahrelange
Arbeit Da Vincis an dem Bild
widerspricht der gängigen Annahme, wonach es sich um eine
Auftragsarbeit handele und das
Meisterwerk die Ehefrau eines
Florentiner Patriziers namens
Francesco del Giocondo darstelle. Forscher gehen heute
eher von einem androgynen
Selbstportrait des Künstlers
aufgrund seiner Homosexualität aus. Mit Bezug auf dem Leonardo nachgesagten Hang zur
Ironie hat er vielleicht aber lediglich seine Geliebte gezeichnet.
Die besondere Faszination
für das Genie – vor allem für die
Mona Lisa – teilt auch der Franzose Pascal Cotte. Demnach ist
in der Ausstellung auch sein Lebenswerk über die Geheimnisse
das im Pariser Louvre hängenden Gemäldes zu begutachten.
Der Forscher hat mit einer speziellen Infrarotkamera die restaurierten Schichten des Bildes
„abgetragen“. Dabei fand er die
von da Vinci benutzte Ausgangsfarbe des Bildes
wieder. Dies erschien ihm wichtig, weil das aufgrund der Braun- und Grüntöne und einer unnatürlich perfekt aussehenden Frau recht farblos wirkende Bild nicht viel mit Da Vincis Original
gemeinsam hat.
Alle, die nun wissen wollen, in welchen überraschenden Farben Mona Lisas Gesicht gemalt wurde, ob die abgebildete Frau wirklich keine Augenbrauenhaare hat und warum Leonardo einen
Finger auf dem Bild nicht beendete, können sich bis
zum 19. Juli die Ausstellung an jedem Wochentag
von 10 bis 20 Uhr anschauen.
Text und Fotos: Susann Grune
Abbildung: VAM-Design-Center
Anzeige
Die Geheimnisse
der Mona Lisa
öffentliche Schule, die Materialien für sein Selbststudium waren massenhaft im Haus seines Vaters
vorhanden.
Nach und nach entwickelte Leonardo, dessen
Name sich von seinem Geburtsort Vinci bei Florenz ableitet, ein enormes Verständnis für Mathematik, besonders für Geometrie. Dies half ihm unter anderem bei seinen Studien zur Gravitation und
zu den Ursprüngen der Sonnenstrahlen.
Selbst in der Kunst hielt sich Leonardo an Regeln, weil seinen Schöpfungen mathematische
Prinzipien wie die Perspektive, stundenlange Beobachtungen der Natur und der ihn umgebenden
Menschen zu Grunde liegen. Seine Gemälde profitieren von seinen Kenntnissen des menschlichen
Körpers. Einst soll er gesagt haben: „Der menschliche Fuß ist ein Meisterstück des Ingenieurwesens
und ein Wunder der Natur.“
Mona Lisa unter der Lupe
Weitere Informationen unter:
www.davincithegenius.com
oder www.livenation.hu
14 Nr. 12, 18. März 2009
PESTER LLOYD
K U LT U R
Im Rausch der Arktis
Finnische zeitgenössische Kunst im Ludwig Museum Budapest
ls Besucher einer Ausstellung erfahre ich die
Kunst meistens in drei Stufen: Zunächst entfalten die gesamte Atmosphäre, sämtliche
Objekte – auch die Örtlichkeit und die Umgebung –
eine Wirkung auf mich. Der Raum spielt hier auf jeden Fall eine wichtige Rolle. Dieser Impression folgt
ein bewusster Schritt: Ich betrachte die Kunstwerke
einzeln, suche vor allem Gefallen, Schönheit und
Sinn in ihnen. Hierbei sind es meistens unsere persönlichen Erinnerungen, Erlebnisse – aber auch Vorurteile –, die bedeutend mitspielen.
Über das visuelle Erleben ist die dritte Stufe eine
intellektuelle Erfahrung: Um der Kunst näher zu
kommen, sammeln wir Informationen über die
Künstler sowie die Entstehung und Bedeutung der
ausgestellten Werke. Wenn diese drei Schritte ermöglicht und auch noch im Einklang waren, hatte
ich auf jeden Fall einen Ausstellungsbesuch, der mir
in Erinnerung bleibt.
A
Anni Rapinoja: Lebenszyklus, 2005 - 2008
Und genau diesen hatte ich in der Ausstellung
Arktische Hysterie im Ludwig Museum, wo mich
schon zu Beginn die einfache, moderne Architektur
des an der Donau gelegenen Palastes der Künste, dessen Lichteffekte am Abend und der großzügige
Raum außen und innen positiv beeinflussten. Als ich
dann in die großen, weißen Ausstellungsräume eintrat, erwartete mich als erstes eine riesige Leinwand,
auf der das weite Eisfeld der Arktis projiziert wurde
samt einer langen Reihe schwarz gekleideter marschierender Männer, die wie Pinguine aus einem gewaltigem Eisbrecher herauskommen, um im unendlichen Eis zu singen. Das eindrucksvolle Video trägt
den Titel „Schreiende Männer“ und deutet damit sofort auf den Titel der Ausstellung hin: Arktische Hysterie ist ein Begriff des finnischen Autors Marco Tapio und steht für eine neurotische und irrationale
Verhaltensweise, die sich aus der Anpassung an die
extremen und rauen klimatischen Verhältnisse ergibt. Sollten wir nicht allein schon anhand der ausgestellten Werke „erleuchtet“ werden, können wir
durch Infotafeln und unser Informationsbüchlein
erfahren, dass der Ausgangspunkt dieser Ausstellung
die die Finnen betreffenden kulturellen Klischees
und Stereotypen waren.
Hightech mit Gefühl
Es sind stille, wortlose, raue – aber ehrliche – Naturfreunde ohne natürliches Sozialwesen, die
manchmal zu übermäßigem Trinken neigen und
seltsamen Gewohnheiten frönen. Und all das in einem Land, das berühmt ist für seine Hightechindustrie und ein erstklassiges Bildungswesen. Das wären
also einige Attribute der Finnen, die sie selbst in ihrem nationalen Selbstbild mit einem Lächeln akzeptieren. Diese feine Selbstironie zieht sich auch durch
die gesamte Ausstellung.
Sie präsentieren ihre heroische Naturliebe: Tea
Mäkipääs Video wurde von einem Rentier aufgenommen, Ilkka Halso zeigt in seiner Fotoserie „Mu-
Pekka Jylhä: Ich möchte es verstehen, 2000-2001
seum der Natur“ fantastische Landschaftsbilder, die
uns utopistisch die Zukunft zeigen, wo wir Wasserfälle im Theatersaal und Wälder im Museum nur
noch wie in der Vitrine anschauen können.
Genauso die Installation von Anni Rapinoja mit
der vergänglichen Schönheit der aus Blättern, Gräsern und Beeren gefertigten Schuhe und Mäntel.
Pekka Jylhä stellt existenzielle Fragen des Lebens mit
Hilfe präparierter Wildhasen („Ich möchte es verstehen“) und einer Ziege („Der Sündenbock“), bezieht
aber darüber hinaus auch Wasser und Luft als Material mit ein.
Nicht nur die Natur erscheint in den fantastischen und oft „abnormalen“ Werken der finnischen
Kunst. Sogar Utopien werden von einer feinen Melancholie umringt. Unter dem Titel: „Nicht mal die
Zukunft ist die alte“ sehen wir Entwürfe von Instrumenten des Pioniers elektronischer Musik, Erkki
Kurenniemi, und lernen die Geschichte von Bo Haglunds legendären Futuro Hotel kennen, das an
Russland verkauft werden sollte. Raketenplaner, ein
als Außerirdische lebendes Ehepaar, Paradiesvorstellungen..., all das und mehr bekommen die Zuschauer durch die modernsten Medien der Kunst präsentiert: Videos, Toninstallationen, riesige Bildwände
mit psychedelischen Effekten, wo der Raum zum
projektierten Gebäude wird. Schließlich wird in einem dunklen Zimmer Licht auf ein Geheimnis geworfen, das man zu verschleiern suchte: Markus
Coppers Installation aus Silikon, Metall, Motoren
und Pneumatik ist ein Andenken an die Tragödie des
russischen U-Boots Kursk im Jahre 2000.
Text und Fotos: Orsolya Mogán
Arktische Hysterie
bis zum 12. April
im Ludwigmuseum im Palast der Künste,
1095 Budapest, Komor Marcell u. 1
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 20 Uhr,
montags geschlossen
Die jungen Wilden
The Pills erobern die alternative Szene
der jetzigen Besetzung zusammen und
werden in dieser Formation auch demnächst ihr Album – noch ohne Label –
herausbringen.
Zur Zeit arbeiten sie an ihren Aufnahmen dazu und geben natürlich
nebenher weiterhin fleißig Konzerte.
Unter anderem spielten sie Ende Februar neben I scream at you und Robot
Rock im Dos Dios. Der nächste Auftritt ist nun für den 12. April im After
Music Pub angekündigt. Die Liste der
gespielten Konzerte ist lang: Schon
über 60 Gigs können The Pills verbuchen.
Die Bühne
ist das Größte
n Ungarn, und dabei speziell in Budapest, hat sich eine beträchtliche
alternative Szene herausgebildet.
Es gibt viele Partys weit ab vom Mainstream, Kneipen in Kellern oder
Hinterhöfen und natürlich auch viele
Bands, die sich in diesem Bereich eta bliert haben. Eine eben dieser Bands
aus der ungarischen Hauptstadt sind
The Pills.
Die „Newcomer“ spielen einen
Sound, der sich irgendwo zwischen Indie- und Britpop-rock verorten lässt,
und haben sich damit schon eine beachtliche Fangemeinde erspielt.
The Pills, das sind Balázs Lapis, 24;
Barnabás Balázs, 16; Gergô Hosszú und
Márci Kakstetter, beide 21. Auf der
I
Bühne begeistern sie mit einem satten
Gitarrensound, begleitet von Bass und
Schlagzeug. Für ihre Aufnahmen im
Studio hingegen verwenden sie neben
ihren Bühneninstrumenten auch noch
weitere, um der Musik das „gewisse Etwas“ zu verleihen.
Im Jahr 2006 wurden The Pills ins
Leben gerufen, einfach, um den Alltag
spannender zu gestalten, als ein Hobby.
In der Formation hat es jedoch seither immer wieder einige Umstellungen
gegeben. Die gravierendste Neuerung
war dabei wohl der Sängerwechsel,
denn bis vor einem halben Jahr gab es
noch eine Sängerin. Nach deren Ausstieg übernahm Gittarist Balázs Lapis
diesen Part und so spielen sie seitdem in
Nirgends sonst spürt eine Band die
Anerkennung der Fans deutlicher als
bei ihren Live-Auftritten. „Auf der
Bühne zu stehen ist das Beste für mich“,
sagt Balázs Lapis, „dann spürt man diese Leidenschaft und gibt immer mehr,
das kann man sich kaum vorstellen“.
Als Sänger und Gitarrist ist er der
Frontmann der Gruppe und zieht somit auch die meiste Aufmerksamkeit
auf sich. Neben der Bühne hat er eine
zweite Leidenschaft, das Klavierspielen: „Leider komme ich viel zu selten
dazu und bin auch nicht so gut darin,
wie an der Gitarre, aber Klavier zu spielen ist einfach fantastisch“, schwärmt
der Frontmann.
Zur Musik gekommen ist er schon
als kleines Kind, als sein Großvater ihn
an sein Klavier setzte und er später auch
in einer Musikschule unterricht be-
kam. „Mein Opa hatte also auch einen
großen Einfluss auf meine Musikkarriere“, lacht Balázs.
Unvergessen:
The Beatles
Jede Band orientiert sich an anderen, hat Vorbilder, von denen immer etwas in die Musik einfließt, sei es bewusst oder unbewusst. So ist es
natürlich auch bei The Pills.
Mando Diao, The Kooks oder The
Arctic Monkeys sind genauso Idole für
die junge Band, wie die absolut unvergesslichen Beatles.
Ihre Musik ist manchmal melancholisch und ruhig, allerdings auch –
und das ist der Regelfall – schnell, tanzbar und rockig. Genau richtig, um die
jungen Wilden der alternativen Szene
zum Ausflippen zu bringen.
Es ist mit Sicherheit nur noch eine
Frage der Zeit, bis diese NewcomerBand einen Plattenvertrag unterzeichnet, denn sämtliche Voraussetzungen,
um erfolgreich durchzustarten, haben
sie. Neben den richtigen Songs sehen
sie nämlich auch noch ziemlich gut aus
und verdrehen den überwiegend weiblichen Fans die Köpfe. Eben richtige
kleine Rockstars, stilecht in Lederjacken und mit einer wunderbar abgefuckten Attitüde.
Wer mehr über die vier Jungs und
ihre Musik erfahren möchte, kann sich
im Internet unter
www.myspace.com/thepillsband
ein Bild von ihnen machen und
dort auch schon einmal in ihre Songs
hineinhören, oder einfach direkt zu einem ihrer nächsten Konzert gehen: 12.
April im After Music Pub und am 1.
Mai im Merlin.
Janna Eiserbeck
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PESTER LLOYD
K U LT U R
Nr. 12, 18. März 2009
15
EIN NACHRUF AUF DEN SCHRIFTSTELLER
PROF. GEORG KÖVARY
eorg Kövary alias Eric Corda
wurde am 21. Februar 1922 in
Budapest – wahrscheinlich
schon zweisprachig – geboren, hat in
Berlin die Volksschule besucht, in
Deutschland und Ungarn gelebt, geliebt, geschrieben und ist 1956 unwiederbringlich nach Wien abgehauen.
Davor und danach hat er, hier wie dort,
nach eigener Aussage hauptsächlich in
Kaffeehäusern herumgesessen, die nach
eigenem Eingeständnis schon immer
ein essentieller Teil seines Lebens waren,
sein zweites Zuhause – obwohl er schon
als Dreikäsehoch zum ersten Mal von
einem renommierten Kaffeehaus mit
Lokalverbot belegt wurde. In diesen
letzten Refugien der k.u.k.-Zeit hat Kövary viele seiner Werke geschrieben, vie-
G
le bekannte oder durch ihn bekannt gewordene Persönlichkeiten getroffen sowie über Gott, die Welt und über sich
schreibend nachgedacht.
Seine biographischen Notizen, die
ihm durch den PESTER LLOYD als
Kaffeehaus-Geschichten in Buchform
zum Geschenk zum 80. gemacht wurden (und die leider in der deutschen
Ausgabe schon vergriffen sind), sind eine Art Melange eines auf wunderbare
Weise aufregenden Lebens, um das ihn
so mancher beneiden dürfte. Er war
Dichter, Journalist, Kinderbuch-, Hörspiel-, Drehbuchautor, Musical-Librettist und Feuilletonist, Romancier,
Filmdramaturg und Theaterstückeschreiber, Übersetzer, Kabarett-TexteVerfasser, Conférencier, Kinonarr, Jazz-
fan, Hobbyschauspieler, Theater- und
Konzertmanager, Musikliebhaber... –
und unser Autor.
Erinnern sollte man auch an den
„Literarischen Selbstmordversuch“,
den er mit seinem Bestseller „Ein Ungar
kommt selten allein“ in gekonnt satirischer Weise an seinem Volk und an sich
selbst verübte. Er hatte ihn lachend
überlebt, denn ein Überlebenskünstler
war der Künstler Kövary sowieso. Sein
Humor war ansteckend und unverwüstlich wie er selbst, bis fast zuletzt.
Als er uns einmal in der Budapester
Redaktion besuchte, fragten wir unseren zweisprachigen Autor beim heiteren Abschiednehmen: „Sag mal, Georg,
träumst du eigentlich immer noch
Deutsch?“, da meinte er: „Ja, aber mit
Foto: Archiv
Er träumte deutsch –
mit ungarischen
Untertiteln
ungarischen Untertiteln.“ Einen besseren Titel konnte er seinem Buch und
seinem Leben wahrlich nicht schenken...
Wie jetzt bekannt wurde, starb
Georg Kövary am 7. März nach langer,
schwerer Krankheit im Alter von 87
Jahren in Wien.
G.B.S.
IN FRIEDEN ZU RUHEN, PAßT NICHT ZU DIR...
Persönliche Erinnerungen
an Marika Rökk
Foto: Archiv
Von Georg Kövary (1922 – 2009)
Fortsetzung von Seite 1
Als ich etliche Jahre später Gabriele Jacoby kennenlernte, wollte die Josefstadtschauspielerin sich
partout nicht daran erinnern, daß wir uns schon
einmal „getroffen“ hatten. Wie vergeßlich doch die
Menschen sind...
Nun flüchte ich in ein neues Kapitel. In eine andere Zeit. Eine andere Welt. Wien, Ende 1956. Inzwischen war die Rökk wieder zum erklärten Liebling des deutschen und österreichischen Publikums
geworden. Nach einem kurzen Auftrittsverbot
1945, als Krieg und Frieden einander ablösten und
ausschließlich die amerikanischen Besatzungsbehörden sie zu Gastspielen einluden, hatte sie unzählige Pirouetten auf Operettenbühnen gedreht.
Zum nämlichen Zeitpunkt gastierte sie im Raimundtheater.
Ich beschloß, mir die Vorstellung anzuschauen
und meine Landsmännin anschließend in der Garderobe aufzusuchen. Bei dieser Gelegenheit lernte
ich den Rökk-Gemahl Nr. 2, den Bühnenregisseur
Fred Raul, kennen. Der Zweck meines Besuches:
ich hatte eine Filmidee, die ich Marika Rökk auf
den berühmten Leib schreiben wollte. Wir besprachen ein Rendezvous zu dritt in einem Café einige
Tage später. Dort teilte ich dem Ehepaar meine Story mit. Arbeitstitel: „Die Königin tanzt“. Die Antwort war höflich, aber negativ: „Ich kann es mir
nicht mehr leisten, eine Liebhaberin zu spielen!“,
sagte die damals 43jährige mir ungewohnter Selbstkritik.
Gescheiterter Film Nummer 2 ereignete sich
viele Jahre später. Es lag diesmal nicht an ihr, sondern am Schicksal. Der Plot für eine Fernsehserie,
den ich ihr bald telefonisch erzählte, gefiel ihr. Diesmal sollten die Hauptrollen auf zwei Leiber geschrieben werden: die Rökk und ihre Tochter Gaby.
Der Titel: „Rökk ’n’ Roll“. Ich sprach einen namhaften deutschen Produzenten an, der von der Idee
samt Titel begeistert war und zusagte, die Serie für
das ZDF zu drehen. Der Auftrag war perfekt. Etwa
eine Woche lang. Dann starb der Produzent plötzlich an einem Gehirnschlag.
Allmählich hatte sich zwischen Marika, meiner
Frau und mir eine Freundschaft entwickelt, wir besuchten sie öfter in ihrem Heim in Baden bei Wien.
Unsere Gespräche mit der Rökk drehten sich meistens um die Rökk...
Als die Proletarierdiktatur in Ungarn immer
zahmer wurde und im Ausland bereits den Titel
„Gulaschkommunismus“ trug, sah ich die Zeit gekommen, Marika nach Budapest reisen zu lassen
und ihren Besuch in einem Fernsehfilm dokumentarisch festzuhalten. Es war mein langgehegter
Plan; mehr als einmal hatte ich versucht, ihr die Idee
schmackhaft zu machen, aber sie traute sich nicht
nach so vielen Jahrzehnten, ihre berühmten Füße
auf den Boden der Heimat zu setzen. Bis sie endlich
ja sagte. Ich empfahl dem damaligen Leiter der
Unterhaltungsabteilung des ORF eine österreichisch-ungarische Koproduktion. Der ORF-Gewaltige war einverstanden und ermächtigte mich,
mit dem ungarischen Partner zu verhandeln. Der
damalige Direktor des Budapester Operetten-Theaters gab seinen Sanctus, der Großteil der Aufnahmen könnte in seinem Haus gedreht werden. Es sah
nach Sieg auf allen Linien aus, wenn nicht knapp
vor dem endgültigen Triumph etwas dazwischen
gekommen wäre. Der ORF-Mann teilte mir mit,
daß er die geplante Produktion streichen müsse – er
habe kein Budget mehr dafür.
Das Ende vom Lied war, daß andere die Fäden
in die Hand nahmen und Marika als Maritza in ih-
rer Heimat brachten. Das heißt, sie sang, spielte
und – hauptsächlich – tanzte die Titelrolle in der Erfolgsoperette „Gräfin Maritza“. Sie warf ihre Beine
wie eh und je, drehte ihre Pirouetten, ließ sich in die
Luft werfen... Bei ihrem letzten Auftritt verletzte sie
sich an ihren nach wie vor unvergleichlichen Beinen. Danach betrat sie nie mehr die Bretter, die ihre Welt bedeutet hatten...
Sooo bescheiden bin ich nun auch wieder nicht,
daß ich diese Memoirensplitter beendete, ohne auf
einige Beispiele für gelungene Zusammenarbeit
einzugehen. Einmal rief mich Marika an, um mir
mitzuteilen, daß eine Anzahl ungarischer Lieder
keine deutschen Texte hätten. Ich schrieb bzw.
übersetzte die Texte, und die Künstlerin nahm dieselben in ihr Repertoire auf... Ich machte auch mit
der allseits Gefeierten ein großes Interview über ihr
Leben für den Radiosender Deutsche Welle. MRT,
das ungarische Fernsehen, produzierte vor Jahren
(die Rökk war noch nicht in Budapest gewesen) eine Rosy Bársony-Gedenksendung, bei der ich auch
mitarbeitete, da ich die Rökk-Vorgängerin, ein
UFA-Revuestar bis 1933, persönlich gekannt hatte. Der Clou der Sendung war ein Statement der
Rökk über Bársony.
Das letzte Mal sah und traf ich Marika im Raimundtheater. Sie gastierte in Paul Abrahams „Ball
im Savoy“. Nach der Vorstellung gab es eine Geburtstagsfeier zu ihrem 75. Geburtstag hinter den
Kulissen. Danach beschränkte sich unsere Freundschaft auf Telefonanrufe hin und her...
P.S.: Liebe Marika, ich weiß nicht, ob du damals
im Trubel der Dich Feiernden meine Glückwünsche gehört hast. Jetzt, aus anderem Anlaß, wünsche ich Dir: mögest du drüben in vielen himmlischen Revuen, Filmen und Musicals die
Hauptrollen spielen und in alle Ewigkeit Erfolge
genießen. Floskeln wie „Ruhe in Frieden“ vermeide ich lieber..., denn in Frieden zu ruhen paßt nicht
zu Dir.
Zuerst veröffentlicht
in PESTER LLOYD, 2004
16 Nr. 12, 18. März 2009
GESELLSCHAF T
PESTER LLOYD
Sorge über kritische Lage
von Bahá’í im Iran
Jüngsten Berichten
der Iranian Student News
Agency (ISNA) zufolge steht
die Verurteilung von sieben
führenden Mitgliedern der
im Iran verbotenen
Bahá’í-Religion durch
das iranische
Revolutionsgericht
unmittelbar bevor.
Der PESTER LLOYD hatte
vor zehn Monaten über
das Schicksal der Inhaftierten
ausführlich berichtet
und sich weltweiten Protesten
für die Einhaltung
der Menschenrechte
angeschlossen.
Die ungarische Bahá’í Gemeinde ist seitdem,
wie die Baha’í Gemeinde weltweit, zutiefst über
diese Lage besorgt. Der Fall der sieben führenden
Mitglieder der Bahá’ís in Iran (Foto) hat nun einen
neuen Höhepunkt erreicht. Der stellvertretende
Teheraner Staatsanwalt Hassan Haddad gab die
Anklage auf „Spionage für Israel“, „Beleidigung religiöser Gefühle“ und „Propaganda gegen die Islamische Republik“ bekannt. Die weltweite wie auch
die deutsche Bahá’í-Gemeinde weisen diese Anschuldigungen entschieden zurück und fordern einen Freispruch für die Inhaftierten.
Die sieben Mitglieder der informellen Führungsgruppe der iranischen Bahá’í-Gemeinde waren bereits am 5. März bzw. 14. Mai 2008 durch Angehörige des Geheimdienstes festgenommen
worden und sind seitdem im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert.
Zu den genannten Anschuldigungen sagt die
Pressesprecherin der Bahá’í-Gemeinde Ungarn,
Dr. Parvaneh Farid: „Die völlig unbegründeten
und haltlosen Anklagepunkte werden von uns entschieden zurückgewiesen. Sie lassen für die Verurteilung das Schlimmste befürchten. Wir fordern
ein faires Gerichtsverfahren und den Freispruch für
die Inhaftierten.“
Über acht Monate war keine Anklage ergangen.
Zudem wurde den Inhaftierten jeglicher Kontakt
mit ihrer Anwältin, der Menschenrechtlerin und
Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi verwehrt worden. Seit Frau Ebadi den Fall übernommen hatte, war sie die Zielscheibe von Einschüchterungsversuchen bis hin zu Morddrohungen
gegen sie und ihre Tochter geworden. Nach nunmehr erfolgter Anklage fordern die Bahá’í Akteneinsicht und den Zugang zu den Inhaftierten für
Frau Ebadi.
Die Unterstellung der Spionage dient seit über
einem dreiviertel Jahrhundert zur Verfolgung der
Bahá’í im Iran. Seit den 1930er Jahren wurden ihre
Widersacher im Iran nicht müde, die neue Religion
als „politische Sekte“ imperialistischer Regierungen zu bezeichnen, mit dem Ziel der Schwächung
des Islam. So wurden die Bahá’í nacheinander als
Werkzeuge der russischen, dann britischen und
amerikanischen Expansionspolitik beschuldigt,
schließlich als Instrument des Zionismus.
Die sieben Männer und Frauen waren – stets in
Kenntnis der iranischen Regierung – seit Jahren mit
der Aufgabe befasst, eine Art „Notverwaltung“ der
über 300.000 iranischen Bahá’í zu ermöglichen.
Bei den Mitgliedern des am 14. Mai 2008 verhafteten Führungskreises handelt es sich um Fariba
Kamalabadi, Jamaloddin Khanjani, Afif Naeimi,
Saeid Rezaie, Behrouz Tavakkoli und Vahid Tizfahm. Mahvash Sabet wurde bereits am 5. März
2008 festgenommen.
Quellen: http://news.bahai.org/
www.bahai.hu, www.bahai.de
Späte
Gerechtigkeit
Einer der zehn meistgesuchten NS-Verbrecher,
der Ungar Károly Zentai, soll an Budapest ausgeliefert werden
em 85-jährigen Charles (Károly) Zentai
wird von der ungarischen Justiz vorgeworfen, dass er als Mitglied der Pfeilkreuzler 1944 in seiner damaligen Heimatstadt
Budapest den Juden Péter Balazs getötet habe, weil
der sich geweigert hatte, den gelben Stern zu tragen. Wie Zeugen gegenüber dem Simon-Wiesenthal-Zentrum (SWC) berichten, habe Zentai den
18-jährigen Balazs aus einer Straßenbahn geholt
und fünf Stunden lang verprügelt und zu Tode gefoltert. Zentai gibt zwar zu, zu den Faschisten gehört zu haben. Die Vorwürfe aber bestreitet er. Er
habe angeblich am Tag vor dem Mord Budapest
verlassen.
Nach dem Krieg kam er über Deutschland
nach Australien, wo er ein ruhiges Rentner-Leben
führte. Das scheint nun vorbei zu sein. Wenn es
nach der ungarischen Justiz geht, so soll er an den
Ort seiner Tat ausgeliefert werden, um ihn in Budapest vor Gericht stellen zu können. Über Jahre
hatte Zentai vor australischen Richtern ergebnislos gegen eine solche Auslieferung gekämpft. In
diesen Wochen entscheidet sich nun endgültig, ob
er nach Ungarn ausgeliefert wird.
Nach Angaben des Simon-Wiesenthal-Zentrums hat sich Zentai 1944 darüber hinaus an der
Verfolgung und Ermordung von Budapester Juden beteiligt. Die Organisation führt Zentai in ihrer Liste der zehn meistgesuchten NS-Verbrecher.
Ein Gericht im australischen Staat Western Australia hat der Abschiebung bereits zugestimmt.
D
Sollte auch das Bundesgericht diesem Urteil folgen, liegt die Entscheidung über die Abschiebung
bei der Regierung. Falls Zentai ausgeliefert wird,
bedeutet das einen seltenen Erfolg für Organisationen wie das Simon-Wiesenthal-Zentrum, die
seit Jahrzehnten in Australien Nazi-Verbrechern
auf der Spur sind. Er wäre dann der erste Fall, in
dem sich ein in Australien beschuldigter NS-Verbrecher vor einem ausländischen Gericht verantworten müsste. In der Vergangenheit fehlte es den
australischen Politikern offenbar am politischen
Willen, Täter aufzuspüren und den Auslieferungsprozess einzuleiten. Zwar gab es in den
neunziger Jahren eine eigens dafür eingerichtete
Untersuchungskommission. Trotz zum Teil aufwendiger Verfahren gelang es aber nie, mutmaßliche Nazi-Täter zur Rechenschaft zu ziehen – ob
im Ausland oder in ihrer Wahlheimat. Dass Australien in den Wirren nach dem Zweiten Weltkrieg vielen Nazis – auch aus Ungarn – als Unterschlupf diente, ist unbestritten. Gelegentlich
kamen SS-Täter sogar unerkannt auf denselben
Schiffen nach Australien wie ihre überlebenden
Opfer. Obwohl in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder einzelne Verdächtige hatten
aufgespürt werden können – ausgeliefert wurde
bisher keiner. Vielleicht verschafft dieser Fall einmal so etwas wie eine späte, ausgleichende Gerechtigkeit für die zahllosen Opfer und deren
Mörder.
Quelle: SWC
Zum Hintergrund
Die jetzt verkündete Anklage ist Teil der nunmehr 30 Jahre währenden
systematischen und staatlich gelenkten Verfolgungen an den Bahá’í im Iran, deren
Ziel es ist, die iranische Gemeinde zu eliminieren. Der Iran ist das Geburtsland
Bahá’u’lláhs, des Stifters der Bahá’í-Religion, der in seinen Lehren die Einheit
Gottes, aller Religionen und der Menschheit verkündet. Er wurde 1868, achtzig
Jahre vor der Gründung des Staates Israel, durch die Herrscher Persiens und des
Ottomanischen Reichs in die damalige Gefängnisstadt Akka bei Haifa verbannt.
Die Bahá’í-Religion hat keine religiöse Hierarchie aus Berufsgeistlichen, vielmehr
eine Selbstverwaltung durch demokratisch wirkende gewählte Gremien von jeweils
neun Personen. Auf nationaler Ebene heißt die oberste gewählte Körperschaft
Nationaler Geistiger Rat, auf lokaler Ebene Geistiger Rat. Das Weltzentrum der
Internationalen Bahá’í-Gemeinde hat aus den erwähnten
historischen Gründen seinen Sitz in Haifa, Israel. Vor der islamischen Revolution
1979/1980 gab es im Iran trotz immer wieder aufflammender Verfolgung einen
Nationalen Geistigen Rat sowie etwa 600 örtliche Geistige Räte. Am 21. August
1980 wurden alle neun Mitglieder des damaligen Nationalen Geistigen Rates für
immer spurlos verschleppt. Acht Mitglieder des Nachfolgegremiums wurden
am 27. Dezember 1981 hingerichtet.
Seit 1979 wurden über 200 Bahá’í ermordet oder hingerichtet. Seit 1998 ruhten
Hinrichtungen von Angehörigen der Religion im Iran. Nach dem Verbot sämtlicher
Verwaltungsgremien der iranischen Bahá’í-Gemeinde am 29. August 1983
koordinierten informelle Führungsgruppen mit Kenntnis der Regierung
die notwendigsten Angelegenheiten der iranischen Bahá’í-Gemeinde.
Der Vorwurf „illegaler Tätigkeit“ ist daher nicht aufrechtzuerhalten.
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Budapester
Philharmoniker
22. März 2009, Palast der Künste (Frühlingsfestival)
23. März 2009, Budapester Staatsoper
(Dohnányi Abonnement/3)
Dirigent: János Kovács
Mitwirkende: Ildikó Komlósi, László Polgár
Programm:
Béla Bartók: Der wunderbare Mandarin
Béla Bartók: Herzog Blaubarts Burg
Infoline: (06 1) 332-7914 • www.opera.hu • Sponsor der Staatsoper: P ESTER L LOYD
PESTER LLOYD
GASTRONOMIE
Lokale, die kaum
jemand braucht
Gastronomische Fehlplanungen am Deák tér?
Nr. 12, 18. März 2009
Deutschsprachige Stammtische in Ungarn
BADACSONY
Jeden 1. u. 3. Mo. im Monat ab 18 Uhr im OBERSTER
bei Petti und Nóri, Anfragen unter (0670) 219-39-84
BALATONFÜRED
Jeden 3. Freitag im Monat
im Hotel Astoria, Jókai utca 28
Christa Meyer, Tel.: (87) 456-389
KISKUNHALAS
INTERNATIONALER DEUTSCHSPRACHIGER
VEREIN BEZIRK BÁCS-KISKUN (IDV)
Man trifft sich jeden 2. Montag im Monat um 19 Uhr
im Restaurant Sóstó Csárda, Kiskunhalas.
Vorsitzende des Vorstandes:
Frau Holda Harrich,
Telefon: (70) 227-9852
BUDAPEST
KÔSZEG
Deutscher Stammtisch
Jeden 2. Mittwoch im Monat um 18 Uhr,
jeden 4. Sonntag im Monat um 12 Uhr,
immer in einem anderen Lokal
Info: Angelika Gudjons, Tel.: (06 30) 392 80 94
oder E-Mail: [email protected]
Skat-Stammtisch
Jeden letzten Freitag im Monat treffen sich Deutsche
und Ungarn in Budapest zum geselligen Skatspiel.
Anmeldungen bis spätestens eine Woche zuvor unter:
[email protected]
Jeden 1. Mittwoch im Monat ab 18 Uhr findet
ein internationaler, deutschsprachiger Stammtisch
in der Taverna Florian statt. In fröhlicher Runde wird
meist Kulturelles besprochen und geplant.
Wir freuen uns über weitere Interessenten!
Info: E-Mail: [email protected],
sowie Tel.: Taverna Florian, (94) 563 072,
www.tavernaflorian.hu
LENTI
Jeden Montag ab 18.00 in der Park Gaststätte
in Páka. Infos: Peter Weber, 8957 Zebecke,
Petôfi u. 21, Telefon: (69) 2378-219,
E-Mail: [email protected]
Österreichischer Stammtisch
jeden 1. Dienstag im Monat im Kempinski Pub um 19 Uhr.
Schweizer Verein Ungarn
Deutschsprachiger Stammtisch
immer am ersten Mittwoch eines Monats
ab 16 Uhr im Cafe Central, Károly Mihály u. 9
Info: Hans Schüpfer, Pétôfi u. 12, 2119 Pécel
MEZÓ´KÖVESD
Wir treffen uns jeden Donnerstag ab 19 Uhr
im Restaurant Turul Sörözô, Gaál I. u. 7.,
Jedermann (und Frau) ist herzlich willkommen
Kontakt: Helmut Saul, Tel.: (06 20) 315-0693
EGER
Jeden zweiten Mittwoch ab 18 Uhr trifft sich
– immer in einem anderen Lokal –
der deutschsprachige Stammtisch,
zu dem Gäste jederzeit herzlich willkommen sind. (Vereinsfrei)
Info: Werner Krock, Tel.: (06 20) 9676 366,
Tel. (06 36) 515 556, Fax: (06 36) 515 572
Jahresplananforderung per E-Mail: [email protected]
MÓR
Im Reiterstübchen, Infos über Alte Weinpresse,
Tel.: (22) 562-472, 562-296 oder
407-832, Frau Moellmann (ung./dt.)
PÉCS
Jeden 3. Donnerstag im Monat um 18 Uhr
in der Vadásztanya Vendeglô,
7635 Pécs, Jakabhegyi út 77
Informationen:
Anette Klinkenberg, Saturnus u. 113, Pécs
Tel.: (72) 550-333
EGERVÖLGY
Ungarnfreunde und Liegenschaftsbesitzer aus dem Komitat
VAS treffen sich jeden Samstag ab 13 Uhr
in Egervölgy, Kossuth utca 170.
Info: Ernst Zobel, Tel.: 06/94-376-358
GALAMBOK-ZALAKAROS
SZEKSZÁRD
Jeden 1. Mittwoch im Monat um 19 Uhr im
Rosza-Eszpresso, Rosza u. 3 in Galambok.
Sonstige Mittwoche nach Vereinbarung.
Kontakt und Info:Thomas Öllerer, Tel.: (0630)3936275
al ehrlich: Welcher Geschäftsführer,
Banker oder leitende Beamte ist in letzter Zeit mal mit der U-Bahn gefahren,
die hier in Budapest Metro heißt und sich im Zentrum der Metropole – am Deák tér – gleich dreifach
kreuzt? Oder wer von dieser Menschengruppe
treibt sich in dieser Gegend zu Fuß herum? Die großen Hotels liegen zwar gleich um die Ecke, aber die
haben ihre unterirdischen Parkhäuser, in denen die
dunklen Wagen verschwinden, und darüber ihre eigenen Restaurants, in denen es sich diese Autobesitzer (noch) gut gehen lassen. Kaum einen der Insassen drängt es daher zum Metro-Eingang am
besagten Platz. Was also hat jene Gastronomen dazu veranlasst, genau an dieser Stelle zwei aalglatte
Nobelrestaurants zu eröffnen?
Nun gut, „nobel“ ist vielleicht etwas übertrieben, aber „steril“ trifft den Charakter vom „Il Patio“
und dem „Planet Sushi“ gleich daneben. So oft man
auch den Eingang zur Metro am Deák tér betritt,
ob am Tage oder gegen Abend, meist sind beide Restaurants gähnend leer. Schade eigentlich, denn die
Speisekarten sowohl des Italieners als auch des Japaners machen Appetit. Nur die Preise halten zumindest die mit der Metro fahrende Bevölkerung
von einem Besuch ab. Dabei hat die italienische
Kette durchaus Erfolg mit ihren Pizzen, Pasta- und
Fischgerichten – aber eher am József krt. 85, wo es
auf den Namen „Corvin“ hört, oder noch besser im
Mammut nahe dem Moskva tér. Hier ist es sogar ei-
M
ne Bereicherung unter den ansonsten nicht besonders aufregenden Lokalen. Wenn man also im
„Il Patio“ ab und an mal noch jemanden eine Pizza
mampfen sieht, so bleibt das Sushi-Lokal erschreckend leer, trotz der überdimensionalen Werbung an Tür und Fenstern. Die U-Bahn-Fahrgäste
sind eben keine Gäste für derartige Lokale. Schließlich hat manch einer Probleme, sich eine Fahrkarte
zu leisten, geschweige denn einen Lokal-Besuch.
Somit sind hier also zwei Restaurants platziert worden, die eigentlich kaum jemand braucht... – jedenfalls nicht an dieser Stelle.
Und dennoch ist das Äußere dieser beiden Lokal-Fassaden eine Bereicherung für die ästhetische
Ausgestaltung dieses Platzes. Warten wir also die
wärmere Jahreszeit ab, vielleicht werden dann die
Außenplätze besser angenommen, als die im Inneren mit ihrer derzeit noch recht kühlen Atmosphäre. Schade allerdings, wenn es sich hier um eine gastronomische Fehlplanung handeln würde.
Aber im Zeichen der Krise werden vermutlich
demnächst wieder mehr Geschäftsführer, Banker
und leitende Beamte mit der Metro fahren müssen,
das könnte eine Chance für diese beiden Lokale –
und andere auch – sein, denn gegessen und getrunken wird auch krisenunabhängig immer, meinte
neulich ein Gastwirt in einer gut gehenden Kneipe
in einer Budapester Nebenstraße...
Text und Foto:
PESTER LLOYD
17
Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat ab 18 Uhr
im Szász Étterem,
Garay tér 18
Kontakt: Juliane Jung, Tel.: (74) 316 533,
Mobil: (0630) 822 97 59,
E-Mail: [email protected]
GYÓ´R
Jeden 2. Mittwoch um 20 Uhr in Gyôr –
immer in einem anderen Restaurant. Info: Günter Bader
Tel.: (96) 416-222, Fax: (96) 526-598, www.stammtisch.hu
SZOMBATHELY
Jeden 1. Mittwoch im Monat um 19 Uhr
im Park Hotel, Szent Imre Herceg u. 59
GYULA
Jeden letzten Mittwoch im Monat um 18 Uhr
im Deutschklub, Apor Vilmos tér 1.
Info: Mónika Mittag, Tel.: (0620) 823-0-829
E-Mail: [email protected]
TATABÁNYA
Jeden 3. Dienstag im Monat in der BERTA Malom, Tata,
Mikovinyi u. 60 ab 19 Uhr.
Info: Roland Helm, Tel.: (+49) 179-545-9555,
E-Mail: [email protected]
HAJDÚSZOBOSZLÓ
Jeden 2. Donnerstag im Monat.
Gäste sind jederzeit herzlich willkommen.
Der Treffpunkt ist zu erfragen bei:
Heide Koch, Tel./FAX: (52) 362-662
oder E-Mail: [email protected]
TISZAKÉCSKE
Wir treffen uns jeden Mittwoch ab 18 Uhr
im „Kulacs“ (Wein- und Bierstube)
Tiszakécske, Béke u. 175.
Info: Peter Gelonek, Tel.: 06-76-442-807
HARKÁNY
Jeden 2. Sonntag im Monat 10 Uhr
im Hotel Baranya, 7815 Harkány, Bajcsy Zsilinszky u. 5
Info: Franz Rapp, Tel/Fax; (72) 479 714, Mobil: (30) 51 31 027
E-Mail: [email protected]
Ungarndeutsche sind sehr gerne gesehen.
KAPOSVÁR
Jeden Donnerstag trifft man sich um 19 Uhr
zum fröhlichen deutschsprachigen Stammtisch im Hotel Kapos
Info: Franz Mayer, Tel.: (82) 319-570, 316-022
KEREKEGYHÁZA
Jeden ersten Freitag im Monat in der Táltos Tanya
Infos: Herr Günther Wünschmann
Tel.: (76) 710-319 oder (30) 248-3406
VELENCEI-TÓ und UMGEBUNG
Wer will noch mitmachen?
Kontakt und Info's erhalten Sie bei: Paul R. Metz,
Tel. (+49) 171/5155964 oder 06-20/3355117
VESZPRÉM
Wer will mitmachen? Info: (06 30) 946-4417
oder per E-Mail:
[email protected]
ZALASZENTGRÓT
Jeden 1.und 3. Mittwoch im Monat um 17 Uhr
im Gasthaus Kis Korona in Zalaszentgrót,
Info: Csaba Szalay, Tel.: (83) 562-964,
Jolika Friebel, Tel.: (83) 360-670
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Bitte teilen Sie uns die Einzelheiten Ihres Stammtisches unter der E-Mailadresse [email protected] mit.
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18 Nr. 12, 18. März 2009
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und Studentinnen zunehmend gerne die deutsche Sprache. Die vorhandenen
Lehrmaterialien dafür sind mitunter langweilig, trocken und kaum mit dem aktuellen Leben befasst. Seit vielen Jahren sponsern daher verschiedene Firmen auf
Anforderungen aus Schulen und Gymnasien mit deutschen Klassenzügen sowie
aus Hochschulen und Universitäten Sammelabonnements auf den PESTER
LLOYD, da diese Einrichtungen es sich finanziell nicht leisten können. So kann
die Zeitung schon seit Jahren als beliebtes Lehr- und Lernmaterial den Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Diese Schüler-Abo-Patenschaft hat sich über die Jahre bewährt und als interessante Bereicherung des
Deutschunterrichtes herumgesprochen. Damit haben sich aber auch die Anträge aus den Bildungseinrichtungen, auch den PESTER LLOYD zur Verfügung
gestellt zu bekommen, stark erhöht. Um diesem Wunsch gerecht werden zu
können, rufen wir unsere Leserschaft auf, eine solche Schüler-Abo-Patenschaft
einzugehen. Hier können Einzelpersonen, aber auch weitere Firmen oder Institutionen aus Ungarn oder aus dem Ausland als Paten einen nachhaltigen Beitrag
zur Entwicklung der deutschen Sprache in Ungarn leisten – eine sinnvolle Investition in die Zukunft also!
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[email protected] (Frau Àgnés Mészáros), Tel. 00361-2693009, 10, 11
oder an die Redaktionsadresse.
Wenn Sie es wünschen, wird der Name des Abo-Paten dann auch der
Bildungseinrichtung bekannt gegeben und im PESTER LLOYD veröffentlicht.
Ihre Redaktion
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Sa.: 10-14 Uhr
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Sie findet täglich um 15 und 16 Uhr in sechs Sprachen statt.
Karten sind im Opernshop erhältlich. Die Tour startet im Foyer.
Technische Voraussetzungen:
Im VI. Bezirk, Andrássy út,
Ecke Izabella utca,
Wir sind eine Gruppe deutschsprachiger anonymer
Alkoholiker und treffen uns
an jedem Donnerstag um 17 Uhr
in Majers Étterem in Balatonfüred, Köztársaság u. 6.
Wenn auch Sie hier in Ungarn den Kontakt zu diesen Menschen
vermissen, kommen Sie doch zu uns.
Weitere Informationen bei Franz:
Tel.: 003687449455
oder Mobil: 0036/304746915
PESTER LLOYD
PROGRAMM
Nr. 12, 18. März 2009
19
AUSWAHL FÜR BUDAPEST VOM 19. BIS 25. MÄRZ 2009
D ONNERSTAG
F REITAG
20. März
19. März
M ONTAG
S ONNTAG
S AMSTAG
22. März
21. März
D IENSTAG
M ITTWOCH
25. März
24. März
23. März
Staatsoper
Staatsoper
Staatsoper
Staatsoper
Staatsoper
Musikakademie
Staatsoper
Dreiteiliger Balanchine-Ballettabend, 19 Uhr
Dreiteiliger Balanchine-Ballettabend, 19 Uhr
Bánk bán, ungarische Nationaloper, 11 Uhr
Tannhäuser, Oper von R.Wagner, 18 Uhr
Turandot, Oper von G. Puccini,
19 Uhr
25 Jahre Amadinda Schlagwerkensemble, 19.30 Uhr
Napoleon und die Wiener: das
Akadémia Quartett, das Rundfunk-Musikensemble und Solisten interpretieren Werke von
Schönberg, Beethoven und
Haydn, 19.30 Uhr
Balanchina-Ballettabend,
19 Uhr
Musikakademie
Die Budapester Philharmonische Gesellschaft mit einem
Bartók-Abend: „Der wunderbare Mandarin“ und mit Ildikó
Komlósi und László Polgár, Gesang, erklingt die einaktige
Oper „Ritter Blaubarts Burg“,
19.30 Uhr
Palast der Künste
Nationaler Konzertsaal
Erstaufführungen von PurcellWerken: u.a.: „Timon von
Athen“, „The Yorkshire Feast
Song“, „Dido und Aeneas“,
mit dem Purcell Chor und dem
Orfeo Orchester und bekannten Solisten unter György Vashegy, 19.30 Uhr
ACHTUNG!
Besondere Offerte
für Konzertbesucher:
Vom Datum des Kaufes Ihrer
Konzertkarte bis einschließlich
des Vorstellungstages können
Sie kostenlos Ausstellungen im
LUMU-Ludwig Museum für
Modern Art im Palast der Künste besuchen.
Musikakademie
BFF: Gábor Farkas und István
Lajkó an zwei Flügeln spielen
Mozart, Liszt und Brahms,
19.30 Uhr
Palast der Künste
Nationaler Konzertsaal
B F F : Die Camerata Salzburg
und Joshua Bell, Violine unter
Louis Langrée, Werke von
Tschaikowski und Beethoven,
19.30 Uhr
Columbus Jazzschiff
Das Kálmán Oláh Sextett,
20 Uhr
Festetics Palais
Piccolo Inn, 20 Uhr
Das MÁV Symphonieorchester
bringt Werke von Vajda und
Mozart sowie B.Brittens Serenade für Tenor und Horn: Solist
József Mukk, Gesang, und Thomas Jöbstl, Horn, 18 Uhr
Columbus Jazzschiff
Fonó
AKKU
Das KLB Trio, 20 Uhr
ExperiDance Ház
Essenz mit der ExperiDance
Company, 19 Uhr
Jazz Club
Ungarisches Jazzfest: Workshop,16 Uhr; die Cornelio Tutu
Band, die Elemér Balázs Group,
19 Uhr
Jelen
Das Mihály Dresch Quartett,
21 Uhr
Madách Theater
Phantom der Oper, Musical,
19 Uhr
Nationales Tanztheater
Burgtheater
Ludas Matyi, mit dem Honvéd
Ensemble, 10.30 und 15 Uhr
Tanz!, 19 Uhr
Puppentheater
Der Hirschkönig, 15 Uhr
Ball mit der Palatkai Banda,
20 Uhr
Jazz Club
Ungarische Jazzfest: Nigun, die
B.Bágyi Group, FABATKA,
20 Uhr
Der Lehrstuhl Jazz der Bartók
Musikfachschule, 20 Uhr
Madách Theater
Phantom der Oper, Musical,
19 Uhr
Alte Musikakademie
Liszt-Matinée mit Klára Kolonits, Gesang, und Dániel Dinyés
am Flügel, 11 Uhr
Eisenbahngesch. Park
BFF: „Philemon und Baucis“,
Oper von J. Haydn in deutscher
Sprache mit dem Dohnányi Orchester und bekannten Solisten
unter Gábor Hollerung, 19 Uhr
Jazz Club
Ungarisches Jazzfest: Studenten des Lehrstuhls Jazz der Musikuniversität, 18 Uhr
Das Gárdonyi Duo, For Tunes,
das Tzumo Trio, die Bigband der
Musikuni, 19 Uhr
Klauzál Kulturzentrum
Akad. d. Wissenschaften
Das Kodály Streichquartett mit
Haydn, Petrovits und Beethoven, 19.30 Uhr
Palast der Künste
Nationaler Konzertsaal
BFF: Max Raabe und sein Palast
Orchester sowie Moshe Schulhof, Tsudik Greenwald, Yaakov
Rosenfeld u.a., die Budapest
Klezmer Band, 19.30 Uhr
Eisenbahngesch. Park
BFF: „Philemon und Baucis“,
Oper von J. Haydn in deutscher
Sprache mit dem Dohnányi Orchester und bekannten Solisten
unter Gábor Hollerung, 11 Uhr
Nagymezô u.
Innerstädt. Hauptpfarrkirche
Choralis Constantinus 500: Das
Discantus Ensemble mit Musik
des Habsburger Hofes, 18 Uhr
Vígszínház
Peter Pan, musikalisches Spiel,
11 Uhr
Klebelsberg Kultukúria
Spinoza Haus
Nationales Tanztheater
Trafó
Take Five
Ungarischer Rundfunk
Marmorsaal
Jazz im Marmorsaal: I.: Junge
Pianisten, II.: László Gárdonyi,
19 Uhr
Madách Theater
Phantom der Oper, Musical,
15 und 19 Uhr
Millenáris Teátrum
Das Orchestra Baobab bringt
afro-kubanische Rhythmen,
20 Uhr
Nationales Tanztheater
Burgtheater
Mit Nägeln beschlagen, das
Honvéd Ensemble, 19 Uhr
Operettentheater
Großes Haus
Die Bajadere, Operette, 15 und
19 Uhr
Hinweis:
Skéné Theater
mit
Victims of Duty, die Scallabouche Gesellschaft in engl. Sprache, 19 Uhr
BFF
Spinoza Haus
markierte
Veranstaltungen
finden im Rahmen
des
Budapester
Frühlingsfestivals
statt.
1. Jüdisches Musikfestival:
2000 Jahre jüdisches Liedgut
und drei ungarische Kantoren,
Immanuel Zucker, Emil Tóth,
László Fekete, Gesang, und Zoltán Neumark am Flügel, 19 Uhr
Thália Theater
BFF: Das Tokyo-Budapest Ensemble bringt japanische und
klassische Werke von Mozart
und Beethoven, 19.30 Uhr
Zum Gedenken an den 23.
März 1939, Ungarisch-slowakischer Krieg: Das Telekom Orchester und András Keller,
Viol., Beethovens „Egmont“Ouvertüre, das II. Violinkonzert
von Bartók und Tschaikowskis
IV. Sinfonie, 19.30 Uhr
Alte Musikakademie
Kammermusikfestival von Pesthidegkút, 14 Uhr, Eintritt frei
Die Jezz Steps Brass, 19 Uhr
1. Jüdisches Musikfestival:Russisch-jüdische Liederwelt mit
Ferenc Jávori „Fedya“, 19 Uhr
Musikakademie
Haydn-Jubiläum: Gesangsund Instrumentalwerke des
Großmeisters erklingen, 11 Uhr
Die Bajadere, Operette, 19 Uhr
Operettentheater
InTimE, mit der Pál Frenák Gesellschaft, 20 Uhr
Trafó
Vorstellungssaal/Elôadóterem
Die MET im MÜPA: Filmvorführungen von Bellinis „La Sonnambula“, 18 Uhr
Festivaltheater
BFF: Von Scarlatti bis Bartók:
Musik-Tanz-ABC mit Tamás
Vásáry am Flügel und Henriett
Tunyogi, Tanz, 15 Uhr
BFF: Wirklich Rio: Csaba Méhes, Pantomime und Brass in
the Five, 15 Uhr
BFF: After Crying, 20 Uhr
BFF: Das Capriccio Kammerorchester, die CimbaliBand mit
Réka Joó, Flöte, 19.30 Uhr
Schiff A38
InTimE, mit der Pál Frenák Gesellschaft, 20 Uhr
Palast der Künste
Palast der Künste
Cifra Palast
Die Farm der Tiere, 10 Uhr
Nationaler Konzertsaal
BFF: Bartók-Abend der Budapester Philharmonischen Gesellschaft, 19.30 Uhr
Romantik mit dem Dohnányi
Ernô Symphonieorchester unter Gábor Holerung, Werke von
Rossini, Schubert, Mendelssohn-Bartholdy, Paganini, Dvorák, 11 und 15 Uhr
Millenáris Teátrum
Santa Macairo Orchestra, Goulasch Exotica live, 21 Uhr
Das János Nagy Trio, 21 Uhr
B F F : Die Kremerata Baltica
(gegr. von Gidon Kremer) und
Oleg Maisenberg am Flügel sowie Manuel Lichtenwöhrer,
Trompete, spielen Prokowjew,
Schostakowitsch, Pärt, Britten
und Bartók, 19.30 Uhr
Musikakademie
Millenáris Teátrum
Die Zigeuner von Nagyida, die
ExperiDance Company, 15 und
19 Uhr
Operettentheater
Großes Haus
Die Bajadere, 15 und 19 Uhr
Puppentheater
Aschenputtel mit dem Ekszér
Ballett, 15 und 17.30 Uhr
Spinoza Haus
Cello cellissimo und vier Jahreszeiten, Klára Lôrincz, Cello, und
die „Euritmiták), 15.30 Uhr
1. Jüdisches Musikfestival: „Es
war einmal ein kleiner Jude“,
Ági Szalóky sowie Dániel und
Vilmos Gryllus bringen jüdische
Lieder, 19 Uhr
Akad. d. Wissenschaften
B F F : Das Ensemble Martinu
spielt Haydn, Martinu und
Mendelssohn-Bartholdy,
19.30 Uhr
Fonó
Budaer Tango, mit Tanzunterweisung durch László Budai,
18.30 Uhr
Gesellschaftskreis Óbuda
Chopin-Abend mit Adrienn
Hauser am Flügel, 19 Uhr
Operettentheater
Die Bajadere, 17 Uhr
Puppentheater
Die Marzipankatze und der Löwe, Konzertspiel, 10 Uhr
Die Zauberflöte, 15 Uhr
Spinoza Haus
1. Jüdisches Musikfestival: Jiddischer Swing aus Amerika mit
Judit Klein, Boldizsár László, János Rozgonyi, Gesang, u.a.,
19 Uhr
Ungarischer Rundfunk
Marmorsaal
Sonnenschein-Spiele mit einem
Quartett unter Ádám Banda
und Werken von Sáry, Mendelssohn-Bartholdy und Bach,
18 Uhr
St. István Musikhaus
„Figaro hier, Figaro da...“, Viktor Massányi und andre bekannte Solisten gestalten Ausschnitte aus Rossinis „Barbier
von Sevilla“ - es spielt das St. István Orchester, 10.30 und
16 Uhr
Thália Thater
BFF: Die Tokioter Kammeroper
gestaltet die „Legende vom
Mond und dem Tiger, 19 Uhr
Deutschsprachige
Gottesdienste
in Budapest
Sonntags, 10 Uhr:
Palast der Künste
Nationaler Konzertsaal
B F F : Die jüdischen Kantoren
Moshe Schulhof, Tsudik
Greenwald und Yaakov Rosenfeld u.a. sowie die Budapest
Klezmer Band gestalten die belebende Welt der Musik,
19.30 Uhr
Festivaltheater
BFF: Trey McIntyre Project ,
19 Uhr
Akad. d. Wissenschaften
Zwei Zeiten tschechischer Meister: Richter, Benda, Martinu;
Musica Florea
Fonó
„Khamoro“, Zigeunertänze
zum mitmachen und lernen,
18 Uhr
Burg
Nationale Széchényi Bibliothek
BFF: Tschechische Meister, gestaltet von Musica Florea und
dem Weiner-Szász Kammerensemble sowie Solisten mit Werken von Richter, Benda, Martinu u.a., 19.30 Uhr
Palast der Künste
Blauer Saal
Einwiegen, Berufsmusiker spielen für die Allerkleinsten, ihre
Muttis und Vatis, 9.45, 10.30
und 11.15 Uhr
Glashalle
Konzert zur Einstimmung,
17 Uhr
Nationaler Konzertsaal
BFF: Die Nationalphilharmoniker und der Nationalchor spielen Debussy und Bartók: u.a.
dessen „Cantata profana“, am
Pult: Zoltán Kocsis, 19.30 Uhr
Festivaltheater
BFF: Trey McIntyre Project ,
19 Uhr
Akad. d. Wissenschaften
B F F : Haydn-Bartók-Abend:
Gottlieb Wallisch am Flügel,
Benjamin Schmidt, Viol., Richard Harwood, Cello, und
Ralph Manno, Klarinette, spielen u.a. Haydn „Zigeunertrio“
und die 1.u.2. Rhapsodie von
Bartók, 19.30 Uhr
Artkatakomba
Charles Christopher Parker jr.
zur Erinnerung: Charlie Parker
Tribute, 21 Uhr
Bartók Gedenkhaus
Konzert zu Bartóks Geburtstag:
der Pianist György Oravecz
spielt Liszt und Bartók, 17 Uhr
Columbus Jazzschiff
Django Free, 20 Uhr
Merlin Theater
Pinokkio, Ensemble Blödelzirkus, 19 Uhr
Haus der Traditionen
MU Theater
Programm des Staatlichen Ungarischen Folkloreensembles,
15 Uhr
Blutreflexe, Performance,
20 Uhr
Tanzkavalkade, 18 Uhr
Holdvilág Theater
Nationales Tanztheater
Ikarosz Theater
Burgtheater
Ein Sommernachtstraum,
Ballett, 19 Uhr
Der Sonnenkönig, Ballett,
19 Uhr
Operettentheater
Das Viktor Hárs Trio, 21 Uhr
Jazz Club
Die Bajadere,15 und 19 Uhr
Burg
Pótkulcs
Kulturhaus
Argentinischer Tango mit Andrea Götz und András Szôllôsi,
18 Uhr
Milonga Tango Y Alma,
19.30 Uhr
Rekonta, ungarische Volksmusik im neuen Kleide, 21 Uhr
Puppentheater
Pfirsichblüte, 10 Uhr
Matthiaskirche
BFF: Die Budapester Tomkins
Singers: Werke von Mendelssohn, Bach, Vivaldi-Bach,
20 Uhr
Merlin Theaterklub
Lasertheater
im Planetarium
Lutherisch :
Táncsics M.u.28 (I.Bez.)
Katholisch :
Fô u. 43 (I. Bez.)
Reformiert :
Hold u. 18 (V. Bez.)
19.3.: Queen
20.3.: Best of ...
23.3.: Pink Floyd
24.3.: Enigma
Beginn:
jeweils 19.30 Uhr
Gábor Farkas am Klavier spielt
Musical-und Jazzmelodien,
21 Uhr
Millenáris Teátrum
Die Victor Bailey Group, 20 Uhr
Operettentheater
Die Bajadere, Operette, 19 Uhr
Puppentheater
Haselnuss und Mandel, 10 Uhr
Spinoza Haus
1. Jüdisches Musikfestival: Jiddischer Traum: Sänger und Musiker gestalten eine besondere
Welt, 19 Uhr
P
ROGRAMME IN UNGARN
Békéscsaba
Csabai Ifiház
21.3., 21 Uhr,
HitRock Pink Floyd Tribute Band
Debrecen
Sikk Music Café
23.3., 21 Uhr,
Sugalló Tanzorchester (Tanzhaus)
Fônix Csarnok
24.3., 19 Uhr, Cats (Musical)
Lovarda
25.3., 21 Uhr,
Campus Party – Red Bull Music Clash
Dunaújváros
Bartók Kamaraszínház
20. und 24.3., 19 Uhr,
Frei ist der Tanz – Der Tanz ist frei
Kontiki Music Club
24.3., abends, Studentendienstag
Eger
La Isla Bar&Grill
20.3., 22 Uhr, Latin-Musik
Broadway Palace
20.3., abends, Chris.Su, Mindscape, Spinline,
INF & Skizoid & Bala (Electro)
Gárdonyi Géza Színház
23.3., 19 Uhr, Gershwin-Abend
mit dem Miskolcer Sinfonieorchester
24.3., 19 Uhr, Drei in Einem (Tanz)
Mûvészetek háza
24.3., 18 Uhr, Hu-Us Quartett (Jazz)
Mozart Chor und Orchester
der Pécser Basilika
Gödöllô
Kecskemét
Trafo Club Palotakert
20.3., 21 Uhr, Kowalsky meg a Vega
(Rock/Metal)
Petôfi Sándor Mûvelôdési Központ
26.3., 17 Uhr, 9. Gödöllôer Chortreffen
zu Ehren Haydns und Mendelssohns
Erdei Ferenc Mûvelôdési Központ
és Mûvészeti Iskola
21.3., 19 Uhr, 19.00
Visszatekintés - Tisztelet Kodálynak (Tanz)
Református Kollégium
24.3., 18 Uhr,
Die Hochzeit des Mihály Kocsonya (Oper)
Gyôr
Rómer Ház – Underground Klub
20.3., 22 Uhr Santa Macairo Orkestar (Frau)
22.3., 17 Uhr, Gyôrer Musik Club,
Gast: János Kormos
Vertigo Club
20.3., abends, Dave Seaman (UK),
Dacarrot, Chriss, Kühl, Yvel & Tristan, Sikztah,
Chaab (Electro)
Nationaltheater
20.3., 21.3., 19 Uhr, Gaudi (Ballett)
22.3., 15 und 19 Uhr,
Made in Hungaria (Musical)
24. und 25.3., 19 Uhr, László Hunyadi (Oper)
Kaposvár
Együd Árpád Mûvelôdési Központ
20.3., 19.30 Uhr,
Orfeo Orchester und Purcell Chor
Reformierte Kirche
20.3., 19.30 Uhr,
Keszthely
Red Lounge
21.3., abends, Retro Night
Mágocs
21. 3., tagsüber, Strudelfestival
Miskolc
Ifjúsági és Szabadidô Ház
20.3., 20 Uhr, Heaven Street Seven Gonzo
(Pop)
Vian Klub
21.3., 21 Uhr, Irie Maffia (Reggae/Ska)
Nationaltheater
21.3., 15 Uhr, 22.3., 19 Uhr, 24.3., 15 Uhr,
der Klang der Musik (Musical)
25.3., 19 Uhr, Der Barbier von Sevilla (Oper)
Rockwell Klub
23.3., abends, Tequila Party
24.3., abends, Karaoke Party
25.3., abends, Nostalgie Party
Pécs
Szentendre
Cyrano Cafe&Lounge
20.3., abends, Funky Fever
PTE Szigeti Úti Aula
23.3., 19.30 Uhr,
Don Kosaken Tanzaufführung
Városháza
21.3., 19 Uhr, Jubiläumsabend
des Szentendrer Kammerorchesters
Szeged
Fészek2
20.3., 21 Uhr, Trash, All Right Reserved,
Macskanadrág (Rock/Metal)
Nationaltheater
20.3., 19 Uhr, 21.3., 15 Uhr,
Csipkerózsika (Tanz)
Nationaltheater (Großes Haus)
20.3.– 22.3, 24.3., 19 Uhr,
Kalózkaland (Operette)
SzOTE Klub
25.3., 22 Uhr, Black Series – Funky, Hip Hop,
RnB ALL night long mit DJ Novak
IH Rendezvényközpont
26.3., 18 Uhr,
4. Szegeder Blues und Jazz-Festival
Székesfehérvár
Dodge City Saloon
20.3., abends, Karibikparty, DJ Öcsi
Vörösmarty Színház
20.3., 17 Uhr Bogármese (Tanz)
mit dem Budapester Kammerballett
The Cave
24.3., abends, All-in-Party
Szombathely
Agora Savaria Filmszínház
21.3., 20 Uhr, Cinematour: Realistic Crew,
Akkezdet Phiai, Membrah, Palotai (Elektro)
25.3., 19 Uhr,
Kaláka-Kosztolányi Konzert
zum 40. Jubiläum
Agora Mûvelôdési és Sportház
23.3., 15 Uhr, Pál Kinizsi (Musical)
Tatabánya
Roxxy Music Café
20.3., 22 Uhr,
Úgyse, Benzin, Krízis (Rock/Metal)
Veszprém
Expresszó Klubmozi és Kávézó
21.3., 20 Uhr, Hôsök, Siska Finuccsi,
DJ Zomblaze, DJ Gozth (HipHop/R'n'B)
24.3., abends, Dubstep Night: Kebab,
Gumilap (DubPhase), Mesterházy (Syrup),
B3 (Elektro)
Zalaegerszeg
Hevesi Sándor Színház
20.3., 21.3., 23.3., 19 Uhr, Gül baba
(Operette)
DIESE UNGARN !
LESERWETTBEWERB:
Wer kann was?
ir Ungarn können zum Beispiel „weinend fröhlich
sein“! Zumeist mit gutem Grund zum Weinen,
aber wir schwemmen den
Grund des Kummers mit
einem Glas Wein weg.
Dann warten wir auf die
nächste Gelegenheit, die
bleibt nicht aus und wird
ebenfalls weggeschwemmt. Wir jagen großartigen Träumen nach und
verzetteln uns in kleinen Geschäften.
Wir fangen gar manches mit großem Feuer an, das sich nur zu oft als Strohfeuer erweist. Doch lassen wir die so ernsten Töne
und stimmen freudenvollere an! Ohne aber den
Ernst der Sache selbst in Frage zu stellen, die von
Teilnehmern und Publikum des TV-Quiz „Wer
kann was?“ todernst genommen wird.
Seit Jahren gehört es zum Programm des Ungarischen Fernsehens. Eigentlich ist es ein Wettbewerb in allen Spielarten. Nach Qualifikationsrunden auf verschiedenen Ebenen kämpfen Jungen
und Mädchen, Soldaten und Studenten, Akademiker und Jungarbeiter um den Sieg. Sie treten mit
Volkstanz und Volkslied, mit Songs und Rezitation, mit instrumentaler Musik und weiß Gott mit
was noch auf. Es ist eine Art von öffentlicher Talentprobe – den Erfolg illustriert die spätere Laufbahn der bisherigen Sieger. Wer die ähnlichen
Wettbewerbe der ausländischen Fernsehsender
kennt, der kann mit aller Unvoreingenommenheit
das hohe Niveau der „Wer kann was?“ – Veranstaltung bestätigen.
Selbstverständlich sind derartige Urteile recht
subjektiv. Meiner Schwiegermutter könnte beispielsweise ein Mädchen mit der schönsten Stimme der Welt, perfekt in Vortrag und Stil, singen, sie
würde seine Darbietung dennoch als lästiges Geräusch bezeichnen, falls das unglückselige Ding
sich erdreistet, auf dem Podium heiße Höschen
oder einen Minirock zu tragen. Mein Sohn bevorzugt die Soldaten – da kann sich ein militärischer
Taschenspieler die durchsichtigsten Tricks leisten,
wenn er durchfällt, ist doch die Jury daran schuld,
behauptet mein Sohn. Meine Frau hat eine Schwäche für Parodisten, mein Nachbar, der in Zivil
Kranführer ist und in angeheitertem Zustand
Freud und Leid den Saiten seiner Geige anvertraut,
begeistert sich für Soloinstrumente.
Ich mache mich meinerseits über die hochverehrten Mitglieder der Jury lustig, die zwar sämtlich
Autoritäten auf einem Gebiet sind, und sich doch
W
besorgt im Kreis umsehen, ob ihr Urteil mit der Meinung des anwesenden Publikums (und ihrer eigenen) übereinstimmt...
„Wer kann was?“ ist jeden
Donnerstag im Fernsehen.
Und jeden Freitag ereifert
sich das „ganze“ Land für
die Ausgeschiedenen und
gegen die Aufgestiegenen –
in den hoch ernsten Ministerien
genau so wie in den weniger ersten
Redaktionen.
Dieses „Wer kann was?“ – Fieber
beschränkt sich nicht auf den Bildschirm, es greift auch auf andere Lebensbereiche
über. Ich finde z.B. mich selbst und meine Tischgenossen im Espresso des Randbezirkes beim
Nachmittagsschoppen ebenfalls von derartigen
„Wer kann was?“ – Sorgen geplagt.
Wer könnte in der Stürmerreihe der ungarischen Nationalelf als sicherer Kicker auftreten?
Und wer mir am Monatsende einen Hunderter
pumpen, da der Monat kein Ende nehmen will?
Als Kicker möchte sich schon mancher Unternehmungslustige melden, aber den Bankier will
keiner machen.
Es wird schon entschieden sein, wer in den verschiedenen Disziplinen des diesjährigen „Wer
kann was?“ gesiegt hat, aber wir setzen das Spiel an
jedem Monatsende unentwegt fort: Wer kann bis
zum Ersten einen Hunderter leihen?
Wir sind eben ein spielerisch veranlagtes Volk.
János Tóth
(23/1972)
Anfang der 1970er Jahre wurde bei der Budapester
Rundschau die Rubrik „Diese Ungarn“ aus der
Taufe gehoben, für die neben dem allen unseren Leserinnen und Lesern wohl bekannten Siegfried
Brachfeld auch sein Kollege Sándor Novobáczky
verantwortlich zeichnete. Beide wechselten sich
beim Schreiben dieser Glossen im Wochenrhythmus ab. Hier können Sie ihre Gedanken von damals
nocheinmal nachlesen.
Übrigens:
Texte von Siegfried Brachfeld finden Sie in:
„Warum ist die Krone schief? –
Ungarn-Glossen von Siegfried Brachfeld“,
erschienen im PESTER LLOYD VERLAG.
Zu bestellen über die Redaktionsadresse oder
[email protected]
Es fehlt sogar
an Krankenhausbetten...
igentlich ist es
eine gute Sache, über die
uneigennützige Hilfe von Österreichern
für Ungarn berichten zu können. Andererseits sind die
Umstände der Hilfe
derart beschämend
für Ungarn, dass die
Freude über die Hilfe, die Blamage für
die Verantwortlichen des ungarischen Gesundheitswesens (zu denen
auch die Regierung
gehört) nicht überdecken kann.
Das Deutschordens-Spital Friesach in Kärnten
spendete jetzt in einer großen Aktion medizinisches Material nach Ungarn. Konkret handelt es
sich um 140 Betten und sanitäre Anlagen für das
Szent Ferenc Kórház in Budapest. Einer der Organisatoren der Aktion, Otto Wagner, schildert die
Zustände des Budapester Krankenhauses so, als
befände man sich in der Dritten Welt: „Die Situa-
PESTER LLOYD
LETZTE SEITE
E
Ungarn auf
den zweiten Blick
Foto: Archiv
20 Nr. 12, 18. März 2009
Komló – auch eine unentdeckte Perle Ungarns?
Liebe Leserinnen und Leser
des PESTER LLOYD!
Wir wollen Sie gerne in unsere redaktionelle
Arbeit einbinden. Die Idee:
Stellen Sie uns und damit natürlich allen anderen,
die den PESTER LLOYD lesen,
Ihre ganz persönlichen Lieblingsorte in Ungarn vor.
Die Möglichkeiten sind vielfältig: Es könnten
Orte zum Träumen oder Plätze zum Verlieben
sein. Vielleicht kennen Sie einen tollen Ausflugstipp, ein empfehlenswertes Restaurant oder haben
eine unglaubliche Entdeckung parat...
Das Motto lautet:
Leser empfehlen Lesern ihre Lieblingsplätze
im Lande. Kleine Perlen, die (vielleicht) im Verborgenen liegen und nicht in jedem Reiseführer zu
finden sind.
Unter allen Einsendern verlosen wir Bücher
aus der Produktion unseres Verlages. Als Hauptpreis winkt ein Wochenende zu zweit im Birdland
Radison & Spa Hotel***** in Bükfürdô!
• Richten Sie bitte eine Mail mit Ihrem Text –
und idealer Weise auch druckbaren Fotos (Auflösung mindestens 500 kB) – an:
[email protected].
• Sie können uns auch faxen:
(061) 269-3035
• Oder Sie schreiben uns einen Brief an:
PESTER LLOYD
1052 Budapest, Pf. 297
Einsendeschluss ist der 31. Juli 2009
Viel Spaß beim Entdecken, viel Freude beim
Schreiben und viele Aha-Erlebnisse beim Lesen!
Informationen
auf Ungarisch und Deutsch
Das Fernstudienzentrum Budapest hat
einen neuen zweisprachigen We b a u f t r i t t
Der Webauftritt des Fernstudienzentrums Budapest ist jetzt komplett überarbeitet und dem der
Studienzentren in Nordrhein-Westfahlen, d.h. somit dem Design der FernUni-Webseiten insgesamt
angepasst worden. Darüber hinaus gibt es alle wichtigen Informationen sowohl in ungarischer als auch
in deutscher Sprache. Auf der Eingangsseite
http://www.fernuni-hagen.de/stz/budapest/ werden Studieninteressierte zunáchst auf Ungarisch
begrüßt, ein Klick auf die Deutschland-Flagge in
der rechten oberen Ecke der Webseite ruft die deutsche Version auf.
Der Webauftritt informiert ausführlich über
die Beratungs- und Betreuungsangebote, Kontaktdaten des Studienzentrums sowie über die Studienangebote und Zulassungsvoraussetzungen der
FernUniversität. Entsprechende Links zu den jeweiligen Seiten im Webauftritt der FernUniversität
sorgen für zielgerichtete und schnelle Informationen. Das Team des Fernstudienzentrums hat den
Auftritt in enger Kooperation mit dem Webteam
der FernUniversität in Hagen selbst gestaltet.
(x)
Anzeige
Foto: Archiv
tion dort ist wirklich schlimm, es fehlt an allem.
Deshalb entschlossen wir uns auch zu dieser Hilfsaktion.“ Ähnlich Direktor Wolfgang Müller:
„Notleidenden zu helfen gehört zu den wichtigsten
Aufgabe des Deutschen Ordens, und wir hoffen
damit einen kleinen Beitrag zur medizinischen
Versorgung geleistet zu haben.“
PL