BASF Coatings - SEP Logistik AG

Transcription

BASF Coatings - SEP Logistik AG
Artikel aus M+M 4 / 2002
Von Walter Sinne
Coatings – immer eine Schicht besser
Die BASF Coatings AG in Münster hat ihre europaweite Distribution
für Autoreparaturlacke reorganisiert und dabei den Material- und
Informationsfluss der Fertigwarenlogistik durch innovative ITSysteme optimiert.
Der Einzug des e-Commerce in die Distribution von Farben und Lacken hat bei BASF Coatings zu einer umfassenden Reorganisation der Auftragsabwicklung und der Distributionsstrategie geführt. Anstelle von elf nationalen Landeszentrallägern versorgt nun ein leistungsfähiges Zentrallager in Münster-Hiltrup das europäische Händlernetz direkt. Die gesamte
Auftragsbearbeitung – vom Eingang der Kundenbestellung bis hin zur Kommissionierung
und Versandbereitstellung – erfolgt heute nahezu papierlos. Der konsequente Einsatz moderner Informationstechnologien, wie beispielsweise Online-Bestellungen über e-Commerce im
„Glasurit-Shop“, papierlose Auftragsbearbeitung in integrierten SAP-Systemen, eine transparente und direkte Lagersteuerung mit belegloser Kommissionierung und datenfunkgeführte Flurförderzeuge im Lager führten innerhalb von zwei Jahren zu einer Produktivitätssteigerung im Distributionszentrum von mehr als 30 Prozent. Mehr Transparenz, deutlich weniger Fehler und kürzere Durchlaufzeiten verbessern nachweisbar die Qualität der Logistikprozesse und bestätigen damit die Amortisation der Investition in moderne Informations- und
Kommunikationstechnik.
BASF: Bei Coatings international führend
Zum Segment Farbmittel und Veredlungsprodukte der BASF-Gruppe zählt unter anderem auch der international tätige Unternehmensbereich Coatings mit Sitz in Münster/Westfalen. Neben der BASF Coatings AG
gehören dazu alle Coatings-Aktivitäten der weltweit vertretenen BASF-Gruppengesellschaften.
Im Bereich Coatings entwickelt, produziert und vermarktet die BASF ein hochwertiges Systemsortiment innovativer Fahrzeug-, Autoreparatur- und Industrielacke mit den entsprechenden Beschichtungsverfahren.
Ökoeffiziente Pulverlacke, Wasser- und High-Solid- sowie strahlenhärtbare Lacke spielen dabei eine besondere Rolle. In Brasilien nimmt das Unternehmen mit Bautenanstrichmitteln die führende Marktstellung
ein. Im Sektor Fahrzeuglacke rangiert es international unter den ersten Dreien. BASF Coatings zählt alle
großen Automobilhersteller zu seinen Kunden, darunter auch die deutschen Top-Unternehmen DaimlerChrysler, BMW und Volkswagen..
Der Unternehmensbereich erzielte im Jahr 2001 mit etwa 10 000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 2,3
Milliarden Euro, davon etwa 60 Prozent außerhalb Europas. Fahrzeuglacke stellen im Coatings-Geschäft der
BASF mit etwa 40 Prozent das wichtigste Arbeitsgebiet dar. Industrielacke liegen bei 25 Prozent und Autoreparaturlacke bei 20 Prozent Umsatzanteil. Die restlichen 15 Prozent entfallen auf Bautenanstrichmittel für
den südamerikanischen Markt.
Um weiteres Wachstum bei Coatings zu sichern, schreibt BASF in den nächsten Jahren den Investitionsrahmen der vergangenen Jahre von 350 Millionen EUR uneingeschränkt fort. Der Schwerpunkt der Projekte
liegt dabei in der Erhöhung der Produktivität, wobei Strukturen und Prozesse optimiert werden. Mit den
Maßnahmen und Projekten der vergangenen Jahre konnten bereits beachtliche Produktivitätssteigerungen
erreicht werden.
Einen winzigen Teil der gesamten Investitionssumme, nämlich rund 1,5 Millionen Euro, investierte BASF
Coatings beispielsweise in das Projekt „Papierlose Fertigwarenlogistik“ um damit das zentrale Distributionslager in Münster-Hiltrup zu reorganisieren. Ziel der Investition war, durch reibungslosen Material- und Informationsfluss eine höhere Logistikqualität, mehr Effizienz und bessere Wirtschaftlichkeit zu erreichen.
Günter Schrameyer, Leiter der Fertigwarenlogistik bei BASF Coatings, bestätigt rückblickend: „Der konsequente Einsatz moderner Informationstechnologien, wie beispielsweise ein belegloses Kommissioniersystem
mit Datenfunk, führte innerhalb von zwei Jahren zu einer Produktivitätssteigerung im Zentrallager von
mehr als 30 Prozent. Weniger Fehler und kürzere Durchlaufzeiten verbessern nachweislich die Qualität der
Logistikprozesse und dokumentieren, dass sich diese Investition in moderne Informations- und Kommunikationstechnik bestens amortisiert hat.“
Reorganisation der Distributionslogistik
Der Bedarf zur Reorganisation des Zentrallagers ergab sich u.a. aus der geänderten Distributionsstrategie.
Die bisherigen, europaweit verteilten Landeszentralläger verursachten hohe Kosten durch mehrfache Bestandsführung und Störanfälligkeit der komplexen Distributionsstruktur. Durch ein zentrales Distributionslager sollte die regelmäßige und wirtschaftliche Belieferung der Händler und Firmen in den europäischen
Ländern sichergestellt werden.
Die Entscheidung fiel zugunsten des Standortes Münster, weil dort in Produktionsnähe schon ein großes
Distributionslager zur Versorgung der deutschen Händler und der bisherigen Landeszentralläger vorhanden
war.
Für das europäische Zentrallager ergab sich aus der reorganisierten Distributionsstrategie, dass nun anstelle
weniger Aufträge mit großen Liefermengen für die Verteilzentren der Länder, jetzt viele Einzelaufträge mit
geringeren Liefermengen und höherer Artikelvielfalt für einen wesentlich umfangreicheren Verteilerkreis
innerhalb ganz Europas bereit zu stellen war. Zwar wurden die Mindeststandards pro Lieferung neu defi-
niert und regelmäßige wöchentliche Liefertermine vereinbart; dennoch erhöhte sich die Anzahl der Aufträge
und es verdoppelte sich fast die Zahl der Auftragspositionen von rund 350.000 auf 650.000 bei annähernd
unveränderter Verlademenge von rund 110.000 Tonnen pro Jahr. Wurden früher Vollpaletten geliefert,
müssen heute Paletten mit einer Vielzahl verschiedener Positionen zusammengestellt werden.
Die erhöhten Anforderungen an Auftragsbearbeitung, Lagerführung, Materialfluss und Kommissionierung
im neuen Zentrallager führten auch zu einer Veränderung des Arbeitszeitmodells. Der stark schwankende
Kapazitätsbedarf wurde durch eine höchst flexible Arbeitszeitregelung bewältigt, wobei die Mitarbeiter,
durch ein Prämiensystem motiviert, ihre Arbeitszeiten selbst bestimmen und am tatsächlichen Auftragsfluss
ausrichten.
Die Planung der Distributionsreorganisation machte deutlich, dass auch die Materialfluss- und
Informationslogistiksysteme der verdoppelten Anzahl an Auftragspositionen und Lagerbewegungen
angepasst werden mussten. Ein Projektteam wurde gebildet und unter anderem wurde nach bewährter
REFA-Methodik eine Multimomentaufnahme der Arbeitsgänge erstellt. Mit der systematischen Auswertung
der gesammelten Informationen und Bewertung der Fakten wurde die Grundlage zur Optimierung der
Logistikprozesse geschaffen.
Papierlose Fertigwarenlogistik
Erklärtes Ziel des Projektes „ESTACS“ bzw. „Papierlose Fertigwarenlogistik“ war, alle Funktionen von der
Übernahme der Kundenaufträge aus der Disposition bzw. der Übernahme von Fertigwaren aus der Produktion über die Kommissionierung bis hin zur Verladung zu optimieren und ohne jegliche Papierbelege
abzuwickeln.
Durch den Einzug des e-Commerce – der elektronischen Abwicklung von Geschäftsprozessen, wie Angebot, Bestellung und Auftragsbestätigung bis hin zur Terminverfolgung – waren bereits die Weichen für eine
papierlose Weiterverarbeitung der Kundenaufträge bei BASF gestellt.
Uwe Westerwelle, Leiter Prozessmanagement und Vertriebsinnendienst: "Wir haben im e-Commerce eine
große Chance für die BASF gesehen, unsere Kundenbeziehungen durch maßgeschneiderte Lösungen weiter
zu verstärken sowie Qualität und Effizienz unserer Abläufe noch weiter zu verbessern. Wir sind stolz, hierbei eine Vorreiterrolle in der chemischen Industrie einzunehmen und die Basis für ein papierloses Distributionskonzept ohne Medienbrüche geschaffen zu haben."
Wolfgang Brüntrup, Coatings Logistikmanager und Leiter des Projektteam „ESTACS“ ergänzt: „Die elektronische Abwicklung von Aufträgen bis hin zur Versandbereitstellung hat sehr zur Verbesserung der Durchlaufzeiten und zur Minimierung von Fehlern geführt. Trotz geringerem personellen Aufwand wird eine
Null-Fehler-Kommissionierung bei höchster Termintreue erreicht. Die hohe Transparenz der Logistikprozesse beruht auf der quasi verzögerungsfrei wirkenden Informationslogistik.“
Hohe Anforderungen an neue IT-Systeme
Um eine wirtschaftliche und zukunftssichere Investition in Hard- und Software der neuen IT-Systeme für
das Zentrallager zu tätigen, analysierte das Projektteam in der Auswahl- und Entscheidungsphase genau die
technischen Anforderungen und die gebotenen Lösungsmöglichkeiten. Verstärkung bekam das CoatingsTeam durch externe IT-Fachleute des süddeutschen Systemhauses SEP Logistik AG aus Weyarn. Dieser, in
der BASF-Gruppe bereits bewährte Logistiksoftwarespezialist erhielt den Auftrag zur Realisierung des gemeinsam erarbeiteten Grob- und Feinkonzeptes.
Dipl. Betriebswirt Theo Silies, verantwortlich für Materialwirtschaftssysteme im Unternehmensbereich Coatings und Mitglied des Projektteams erinnert sich an die Entscheidungsphase: „Wir haben gemeinsam mit
der Fachabteilung alle Anforderungen ausführlich diskutiert und klare Funktionszuordnungen zur Lagerverwaltungsebene mit SAP und Materialflusssteuerung vorgenommen. Wir haben uns für das RELAGSystem® der SEP Logistik AG als Lagersteuerungssystem entschieden, weil es auf Basis von Standardkomponenten viel Flexibilität zur Anpassung an unsere spezifischen Bedürfnisse versprach und ein analoges
System bereits im ehemaligen Kölner Werk der BASF erfolgreich eingesetzt wird.“
Martin Hintzen, Systemanalytiker und Ablauforganisator für Lagerverwaltungs- und Lagersteuerungssysteme bei der BASF IT Services GmbH, erklärt: „Das RELAG-System® mit seinen Basismodulen Lagersteuerung, Kommissionierung und Staplerleitsystem kommuniziert auf der einen Seite mit dem Bestandsführungssystem der SAP R/2 bzw. R/3, welches neben den Stammdaten alle Aufträge, Bestände und Lagerplätze verwaltet. Auf der anderen Seite steuert das RELAG-System® den gesamten Materialfluss mit den datenfunkgeführten Flurförderzeugen.“
Die Funksteuerung bietet alle Vorteile des automatischen Lagersystems und ist speziell für konventionelle
Lager- und Versandbereiche konzipiert. Die mobilen Arbeitsplätze auf Kommissionierfahrzeugen und
Schubmaststaplern sind über Datenfunkterminals verzögerungsfrei mit der RELAG-System®-Steuerung
verbunden. Per Knopfdruck erhalten die Mitarbeiter im Lager alle notwendigen Informationen. Mobile Barcodescanner und robuste Etikettendrucker vereinfachen die Identifikation der Waren und gewährleisten
Schnelligkeit und höchste Zuverlässigkeit in Ein- und Auslagerung so wie Kommissionierung.
Innovatives Datenfunksystem
Auch bei der Auswahl der Datenfunktechnik konnte das Projektteam auf Erfahrungen innerhalb der BASFGruppe zurückgreifen. Doch führten diese Erkenntnisse dazu, dass die verwendete SchmalbandTechnologie aus Gründen der geringen Übertragungskapazität nicht infrage kam. Im Zentrallager sollten 40
Fahrzeuge mit Datenfunkterminals, Barcodescanner und Etikettendrucker ausgerüstet werden. Das hochgerechnete Datenvolumen der Funkkommunikation – besonders im Kommissionierbereich – verlangte nach
einem leistungsfähigen Funknetzwerk.
Die Wahl fiel auf das Breitband-Datenfunksystem der Firma IND Mobile Datensysteme GmbH aus Willich.
Bei der Entscheidung spielte neben der hohen Übertragungskapazität dieser Spread-Spectrum-Technologie
die besondere Ergonomie der Hardware eine große Rolle.
Theo Silies, Projektingenieur des Teams, beschreibt seine Erfahrungen: „Kürzeste Antwortzeiten im Funkdialog so wie intuitive und praktische Handhabung der Geräte sind sehr wichtig für die Akzeptanz der Datenfunkgeräte bei den Mitarbeitern im Lager. Das Warten auf Pickanweisungen am Funkterminal oder auf
den Ausdruck der Etiketten würde den zügigen Arbeitsablauf dieser erfahrenen Mitarbeiter behindern und
zu Unzufriedenheiten führen. Doch unsere Entscheidung für das IND-System war genau richtig: Innerhalb
kürzester Zeit waren Inbetriebnahme bzw. Einweisung abgeschlossen und unsere Kommissionierer vertraut
mit der neuen Technik. Heute bewältigen sie funkgeführt fast die doppelte Menge Auftragspositionen.“
Hohe Akzeptanz der High-Tech-Arbeitsplätze
Im Einsatz befinden sich heute 40 IND-Funk-PCs, jeweils mit Symbol-Barcodescanner und MarkpointEtikettendrucker. Der Einbau der Geräte in die verschiedenen Flurförderzeuge erfolgte durch die Firma
Still, die für die Datenfunkterminals eine in allen Achsen verstellbare Terminalhalterung mit Schwingungsdämpfern gebaut hat.
Als Leiter der Fertigwarenlogistik bestätigt Günter Schrameyer: „Eine insgesamt sehr robuste und kompakte
Lösung für die beengten Platzverhältnisse auf unseren Staplern. Unsere Mitarbeiter kommen sehr gut mit
der Bedienung der mobilen Geräte und der Kommunikation mit dem RELAG-System® zurecht. Unser heutiger Qualitätsstandard und die Liefertreue von annähernd 100 Prozent ist ohne die neue Technik kaum vorstellbar.“
Rainer Janke, Vertriebsingenieur der Firma IND, erklärt die Philosophie des IND-Systems: „Das Lagerpersonal muss Informationen, die auf dem Display des Terminals dargestellt werden, schnell und sicher erfassen. Außerdem soll die Bedienung einfach und selbsterklärend sein. Der Dialog mit dem Terminal darf den
Benutzer nicht in seiner eigentlichen Arbeit behindern. Je umfangreicher die Tastatur und je größer die Zeichenzahl auf dem Display ist, desto mehr Konzentration erfordert die Bedienung eines Datenfunkterminals.
Wir lösen dieses Problem durch sogenannte "Softkeys". Das sind großflächige Schaltflächen, die über das
Display mit Funktionen belegt werden, die dem jeweiligen Arbeitsablauf entsprechen.“
Quelle: IND Mobile Datensysteme, Willich
Datenfunk im Breitband-Funk-LAN
Das IND-Datenfunksystem ist ein Spread-Spectrum-Funk-LAN und entspricht dem internationalen Standard IEEE
802.11b. Es besteht aus einer Anzahl von Netzzellen, die den gewünschten Einsatzbereich der mobilen Datenfunkgeräte
abdecken und den Funkverkehr in dem jeweiligen Hallenbereich abwickeln. Dabei ist die Anzahl der Netzzellen von der
Größe des Operationsbereiches und vom Funkverkehr, der pro Flächeneinheit abgewickelt werden muss, abhängig.
Das IND-Funk-LAN arbeitet mit Direct-Sequence Spread-Spectrum-Technologie für höchste Übertragungsraten. In diesem Funk-Netzwerk wird eine Übertragungsrate von etwa 11 MegaBit/sek erreicht. Diese Performance reicht sogar für
extreme Datenmengen wie sie in Netzwerken mit anspruchsvollen Windows-Applikationen oder bei der Sprachübertragung (Voice-Over-IP) vorkommen können.
Durch die „Multi-Rate-Technik“ regulieren die Geräte selbst die aktuell mögliche Datenrate. Ein Mobil-PC, der sich im
Funkbereich der Access-Points befindet, kann dabei mit 11 MBit/s übertragen. Entfernt sich der mobile PC aus dem satten Funkbereich, reduziert sich die Übertragungsrate abhängig von der Entfernung auf 5,5 bzw. 2 MBit/s.
Quelle: IND Mobile Datensysteme, Willich
Softkeys statt umfangreicher Tastaturen
Die Bedienung von Datenfunkterminals muss einfach, selbsterklärend und sicher sein. Die Antwort auf diese Forderungen sind Softkeys - man kennt sie von Mobiltelefonen und modernen Elektronikgeräten.
Was sind Softkeys? Es handelt sich dabei um unbeschriftete neutrale Tasten, deren jeweilige Funktion im Display über
dem entsprechenden Softkey angezeigt wird. Der Vorteil liegt in der eindeutigen Bezeichnung dieser Funktionstasten
durch Klartext anstelle von schwer erlernbaren Piktogrammen oder komplizierten Tastenfolgen. Außerdem kann die Anzahl der Tasten erheblich reduziert werden, da ein Softkey dank der variablen Bezeichnung verschiedene Funktionen auslösen kann. Es werden nur die logisch möglichen, dem Arbeitsablauf entsprechenden Softkeys angezeigt. Übrige Funktionstasten sind in diesem Moment gesperrt und unbeschriftet. Neben den Softkeys benötigt man bei einem Datenfunkterminal natürlich einen numerischen Tastenblock zur schnellen Eingabe von Ziffern bei Artikelnummern und Mengenangaben.
Für die Anwendung im Freien oder im Tiefkühllager, wo das Personal mit Handschuhen arbeitet, bietet sich eine externe
Tastatur mit großflächigen Tasten an, mit der die wichtigsten Softkey-Funktionen auch mit den sehr dicken Handschuhen
fehlerfrei betätigt werden können.
Durch diese drastische Reduzierung der Tasten und die unmissverständliche Funktion der Softkeys ist die
Benutzung moderner Datenfunkterminals „kinderleicht“ geworden. Bedienungsfehler werden vermieden,
die Akzeptanz der Geräte steigt und aufwendige Schulungen erübrigen sich
Walter Sinne
Walter Sinne
(Verfasser)
Walter Sinne ist verantwortlicher Systembetreuer ESTACS bei der BASF Coatings AG.
Theo Silies
Theo Silies
Dipl. Betriebswirt Theo Silies, verantwortlich für Materialwirtschaftssysteme bei BASF Coatings und Mitglied des Projektteams ESTACS: "Die modulare Software RELAG-System® der SEP Logistik AG überzeugte durch ein hohes Maß an Flexibilität und unterstützt optimal die technischen Möglichkeiten bzw. die Benutzerführung des IND-Datenfunksystems."
Günter Schrameyer
Günter Schrameyer
Betriebswirt Günter Schrameyer, ist Handlungsbevollmächtigter bei BASF Coatings und als Leiter der Fertigwarenlogistik Mitglied des Projektteams ESTACS: "Der konsequente Einsatz moderner Informationstechnologien zur papierlosen Online-Auftragsbearbeitung und zu einer flexiblen und bedarfsorientierten Lager- und Materialflusssteuerung führten innerhalb von zwei Jahren zu einer Produktivitätssteigerung im
Zentrallager
von
mehr
als
30
Prozent."
Schrameyer + Sinne
Zufrieden mit dem Ergebnis
Günter Schrameyer, Leiter Fertigwarenlogistik, im Gespräch mit Walter Sinne, verantwortlicher Systembetreuer ESTACS: "Die papierlose Fertigwarenlogistik mit Online-Kommunikation zwischen Lagersteuerungsrechner und Funkterminal am Stapler deckt alle Bereiche vom Wareneingang über Lagerung und
Kommissionierung bis hin zur Versandbereitstellung ab."
Martin Hintzen
Martin Hintzen
Martin Hintzen, Systemanalytiker und Ablauforganisator für Lagerverwaltungs- und Lagersteuerungssysteme bei der BASF IT Services GmbH: "Bei der Realisierung dieser beleglosen Kommissionierung und Lagersteuerung wurden praxisgerechte Lösungen gefunden und mit dem vorhandenen SAP-System verknüpft."
Luftaufnahme
BASF Coatings AG, Werk Münster-Hiltrup
Auf dem 400.000 qm umfassenden Werksgelände in Münster-Hiltrup sind rund 2.400 Mitarbeiter tätig. Im
Unternehmensbereich Coatings entwickelt, produziert und vermarktet die BASF ein hochwertiges Systemsortiment innovativer Fahrzeug-, Autoreparatur- und Industrielacke mit den entsprechenden Beschichtungsverfahren.
Chemische Industrie
Coatings auf Wachstumskurs
Der Unternehmensbereich Coatings erzielte im Jahr 2001 mit etwa 10 000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro, davon etwa 60 Prozent außerhalb Europas. Fahrzeuglacke stellen im CoatingsGeschäft der BASF mit etwa 40 Prozent das wichtigste Arbeitsgebiet dar..
Bandbeschichtung
Mit Coatings international führend
Fahrzeuglacke stellen im Coatings-Geschäft der BASF mit etwa 40 Prozent das wichtigste Arbeitsgebiet dar.
Industrielacke liegen bei 25 Prozent und Autoreparaturlacke bei 20 Prozent Umsatzanteil. Die restlichen 15
Prozent entfallen auf Bautenanstrichmittel für den südamerikanischen Markt.
Lagerbild
Durchorganisiert
Jeder Artikel hat im Lager seinen registrierten Platz. Die IT-Systeme der papierlosen Fertigwarenlogistik behalten mittels Online-Buchung aller Bestandsveränderungen immer den Überblick und bietet ein Höchstmaß
an Transparenz.
Kommissionierer am Regal
Sichere und schnelle Kommissionierung
Fehlgriffe können an Ort und Stelle durch den Vergleich des eingescannten Barcodes mit der Vorgabe erkannt werden. Der ergonomische Funk-PC bietet hohe Flexibilität und erlaubt sicheres und zügiges Arbeiten.
Kommissionierer nimmt Etikett
Etiketten via Datenfunk
Über Barcodescanner werden Paletten- und Lagerplatznummern sicher erfasst. Die Funkterminals auf den
Staplern sind mit mobilen Druckern verbunden, die während des Kommissioniervorgangs Versandaufkleber und Palettenkennzeichnungen.
Kommissionierer nimmt Ware
Sichere Kommissionierung
Kommissionierfehler können an Ort und Stelle durch den Vergleich des eingescannten Barcodes mit der
Vorgabe erkannt werden.
Fahrer bestätigt Auftrag
Auftrag per Funk bestätigt
Der Mitarbeiter bestätigt über sein Datenfunkterminal die Erledigung des Kommissionierauftrags und fordert gleichzeitig einen Folgeauftrag an.
Bereitstellung
Zügige Bearbeitung der Aufträge
Der Fahrer erhält vom Lagersteuerungssystem klare Kommissionieranweisungen auf sein Datenfunkterminal übermittelt. Auch Mitarbeiter, die im Umgang mit EDV ungeübt sind, können diese Geräte nach kurzer
Einweisung leicht bedienen.
Warenausgang
110.000 Tonnen Stückgut brutto pro Jahr
Durch die Reorganisation der Distribution erhöhte sich die Anzahl der Aufträge und es verdoppelte sich fast
die Zahl der Auftragspositionen von rund 350.000 auf 650.000 bei annähernd unveränderter Verlademenge
von rund 110.000 Tonnen pro Jahr. Wurden früher Vollpaletten geliefert, müssen heute Paletten mit einer
Vielzahl verschiedener Positionen zusammengestellt werden.
High-Tech Stapler
High-Tech-Arbeitsplatz
Durch die Online-Führung der Kommissionierer und die Online-Kontrolle konnte die Pickfehlerrate weiter
reduziert werden.
Montagebesprechung
Gemeinsam entschieden
Herbert Heilkötter, im Gespräch mit Walter Sinne bei der Beurteilung der Ergonomie. Bei der Auswahl und
Anordnung des Datenfunkterminals und des Etikettendruckers wurden die Wünsche der Mitarbeiter weitestgehend berücksichtigt.
Datenfunk mit Drucker
Innovative Staplerführung per Datenfunk
Im Einsatz befinden sich heute 40 IND-Funk-PCs, jeweils mit Symbol-Barcodescanner und MarkpointEtikettendrucker. Kürzeste Antwortzeiten im Funkdialog so wie intuitive und praktische Handhabung der
Geräte sind sehr wichtig für die Akzeptanz der Datenfunkgeräte bei den Mitarbeitern im Lager.
Terminalhalterung
Praktisch und robust
Der Einbau der Geräte in die verschiedenen Flurförderzeuge erfolgte durch Heinz-Rudolf Hillebrand, Monteur der Firma Still. Er entwickelte und baute für die Datenfunkterminals die robuste, vielseitig verstellbare
Fahrzeughalterung mit Schwingungsdämpfern.