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Das Abenteuer zum Greifen nah – wohin es Urlauber zieht
Internationale Tourismus Börse: Auf der ITB in Berlin präsentieren über 180 Länder die
neuesten Reisetrends / Events, All-inclusive und Angebote für bestimmte Zielgruppen im
Mittelpunkt
Von unserer Mitarbeiterin Karin Rieppel
Ein Standbetreiber streicht in der Afrika-Halle auf der ITB in Berlin eine Fototapete mit einem gähnenden Löwen glatt.
© dpa
Ein Standbetreiber streicht in der Afrika-Halle auf der ITB in Berlin eine Fototapete mit einem gähnenden Löwen glatt.
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08.03.2012 11:59
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Hotelpreise vergleichen, Bewertungen lesen, online buchen, per Internetüberweisung bezahlen - nur für die Reise selbst muss der
Urlauber seine vier Wände verlassen. Tourismus hat das Netz als Chance für sich entdeckt, wie die ITB, die Internationale Tourismus
Börse, in Berlin zeigt.
Wer 2012 touristisch auf der Höhe der Zeit sein will, der kommt - egal wohin die Reise geht - an einer Entwicklung nicht vorbei: Travel
Technology ist eines der großen Themen auf der heute in Berlin beginnenden ITB, der Internationalen Tourismus Börse. Bei Travel
Technology geht es inzwischen um weit mehr als etwa die schlichte Online-Hotelreservierung. Zum Beispiel um neue Möglichkeiten
bei Bewertungsportalen. So sollen neue Such-Technologien dabei helfen, wirklich relevante Informationen über Qualität und Preis
eines Hotels oder eines Urlaubsortes herauszufiltern. Jeder, der sich einmal durch die endlosen Nichtigkeiten zahlreicher
Bewertungen gekämpft hat, wird eine solche Technologie nur herbeisehnen.
Womöglich noch interessanter verspricht das sogenannte Social Trip Planning zu werden: Reiseinteressierte mit gleichen Zielen, die
sich in sozialen Netzwerken oder auf themenbezogenen Portalen zusammenfinden, können zum Beispiel online ihre Kaufkraft
bündeln, um bestimmte Reisen zu besonders günstigen Konditionen zu buchen.
Infos zur ITB
Für Privatbesucher ist die ITB nur am Wochenende (10./11. März) von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Preis: an der Tageskasse 14,50 Euro. Schüler und Studenten zahlen acht Euro.
Adresse: Messedamm 22, 14055 Berlin.
Zum Thema
Und natürlich geht es auch um mobile Reiseanwendungen (Apps). Am kommenden Sonnabend, dem ersten Publikumstag, werden
auf der Messe in einem App-Marathon den ganzen Tag lang mobile Reise-Applikationen für Smartphones präsentiert.
Die Reiselust der Deutschen ist auch 2012 ungebrochen, und bei den Trends gibt es, wie Jürgen Büchy, der Präsident des Deutschen
Reise Verbands, zur Eröffnung der ITB sagte: nichts, was es nicht gibt. Immer größer und breiter wird beispielsweise das Angebot an
sogenannten zielgruppenspezifischen Reisen. Das sind nicht nur Sportreisen - Wandern, Radfahren, Kanu- oder Kajaktouren,
Tauchen, Motorradfahren, Golfen -, sondern auch Reisen zu sportlichen Events wie zum Marathon nach New York, demnächst zur
Fußball-EM nach Polen, den Olympischen Spielen nach London oder Wein-, Gourmet- und Kulturreisen.
Und bei der Schaffung immer neuer Zielgruppen ist die Tourismusbranche äußerst kreativ: Reisen sind ausgerichtet auf
Hochzeitspaare, Musik- und Literaturliebhaber, Angler und so weiter. Ganz zu schweigen von den Angeboten für die relevanten
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Zielgruppen Singles und Gay & Lesbian Travel. Letzteres ist seit 2010 mit einem eigenen Segment auf der ITB vertreten.
Interesse an Kreuzfahrten groß
Ungebremst scheint - Costa-Concordia-Havarie hin oder her - das Interesse an Kreuzfahrten zu sein. Es ist, wie die Experten sagen,
eines der am stärksten wachsenden Segmente auf dem Tourismusmarkt. So werden allein in diesem Jahr sieben neue HochseeSchiffe und 16 neue Flussdampfer auf Kreuzfahrt geschickt. Immerhin will die Branche auf der ITB zum Thema Sicherheit an Bord
Auskunft geben, ebenso wie zum Thema Umweltschutz auf Kreuzfahrten.
Einen neuen Trend gibt es bei den "All-inclusive"-Reisen. Damit sind nicht mehr nur Essen und Trinken gemeint, sondern
beispielsweise auch der Skipass oder die Taucherausrüstung, die Wellness-Behandlung, Ausflüge, kulturelle Events und Ähnliches.
Es sind Angebote, die vor allem Familien und all diejenigen zu schätzen wissen, die mit einem begrenzten Budget auskommen
müssen und im Voraus wissen wollen, was der Urlaub insgesamt kostet.
Der moderne Tourist weiß auch über CSR Bescheid. CSR, das ist die Corporate Social Responsibility im Tourismus, die gemeinsame
soziale Verantwortung für Themen wie Menschenrechte, Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit. Auf der ITB wird es zum Thema
"Zukunft der Mobilität" ein ungewöhnlich besetztes Podium geben. Zum einen mit Jochen Zeitz, dem Chef des
Sportbekleidungsherstellers Puma. Und zum anderen mit dem 14-jährigen Felix Finkbeiner, der als Neunjähriger die Kinder-Initiative
"Plant for the Planet" gründete: Kinder informieren Kinder über Nachhaltigkeit und darüber, wie man mit dem Pflanzen von Bäumen
einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.
Partnerland der diesjährigen ITB ist Ägypten. Ein Land, das sich stolz, kreativ und vielfältig präsentiert und doch zugleich ein
touristisches Sorgenkind ist. Durch die sozialen und politischen Veränderungen, durch die ungewisse politische Lage ist der
Tourismus in Ägypten eingebrochen. Nicht nur der ägyptische Tourismusminister, auch die ITB-Manager werben für das Land und
seine Menschen. Sie verweisen darauf, dass, bei welchen Unruhen auch immer, nicht ein einziger Tourist zu Schaden gekommen ist.
Man hofft auf einen baldigen Stimmungsumschwung bei den Urlaubern und kündigt zugleich an, neue Angebote wie Ökotourismus,
Wüstensafaris oder religiösen Tourismus (christlichen wie islamischen) entwickeln zu wollen. Und noch in diesem Jahr sollen die
Nil-Kreuzfahrten von Kairo nach Assuan wieder aufgenommen werden, diese besonders schönen und langen Schiffsreisen. Es gab
sie früher schon einmal, doch 1994 wurden sie eingestellt, unter anderem wegen Problemen mit dem Wasserstand des Nils.
Mongolei drängt auf den Markt
Präsent wie nie zuvor auf der ITB sind Fernost und Südostasien. Indonesien drängt als boomende Region verstärkt auf die touristische
Landkarte. China, die Mongolei, Vietnam, Indien, Bhutan, Usbekistan, Australien und die Pazifikregion - all diese Länder sind mit
neuen Ausstellern und neuen touristischen Angeboten nach Berlin gekommen.
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Und da wir Deutsche nach wie vor am liebsten in Deutschland Urlaub machen, geht es für viele auch noch näher: mit einer
Städtereise nach Berlin, das sich zu einem der weltweiten Top-Reiseziele entwickelt hat.
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