Investitionshemmnisse abbauen

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Investitionshemmnisse abbauen
Investitionshemmnisse abbauen
– Die größten Hindernisse für
Gaskraftwerksinvestoren
Ralf Schwarz, Uta von Thomsen
bne-Fachtagung 13.11.2008
Electrabel prüft Investitionen in Gaskraftwerke
• Drei gesicherte Greenfield
Standorte
• Gute Strom- und
Gasnetzanbindungen
Calbe
• 2 x 400 MWel an jedem
Standort realisierbar
Staßfurt
• Beste verfügbare Technologie:
Wirkungsgrad von ca. 57 %
Electrabel Deutschland AG
Schwandorf
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Ziele der Präsentation
• Darstellen wesentlicher Hürden für Investoren in
Gaskraftwerke - durch
Fehlende Liquidität am Gasmarkt
Bestehende Ausgleichs- und Bilanzierungsregeln im Gassektor
Derzeitige Netzzugangsmechanismen
• Darstellen möglicher Lösungen als Anleihen aus dem
Strommarkt
Electrabel Deutschland AG
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Agenda:
Voraussetzungen für den Bau und
Betrieb von Gaskraftwerken
1. Liquider Gasmarkt
2. Benachteiligungsfreie Regelungen bei Regel- und
Ausgleichsenergie
3. Transparenter, diskriminierungsfreier und
bedarfsgerechter Zugang zum Gasnetz
Betrifft bestehende und neue Kraftwerke gleichermaßen
Betrifft neue Kraftwerke
Electrabel Deutschland AG
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Flexibilitätsanforderungen an GuD
Windeinspeisung Februar 2008
• Der Großteil der EEGEinspeisung besteht heute
aus Windkraft. Ein
weiterer erheblicher Zubau
ist geplant.
• GuD-Kraftwerke bieten
sich aufgrund der hohen
Flexibilität ihrer
Einsatzweise an, um für
einen Ausgleich der
volatilen Windeinspeisung
zu sorgen.
Leistung in MW
20000
29.02.2008
∆ ~ 15.400 MW
18000
16000
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
1
3
5
7
9
11
13
15
17
19
21
23
25
27
• Ihre Flexibilität prädestiniert sie darüber hinaus für den stundenweisen
Einsatz an der Strombörse.
• Die Flexibilität am Strommarkt erfordert eine ähnliche Flexibilität beim
Gasbezug.
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Voraussetzung: Liquider Gasmarkt
• Der Zugang zu liquiden Gasmärkten
ist eine entscheidende
Voraussetzung für die flexible
Beschaffung von Gas.
• Die Unterteilung des Gasnetzes in
Marktgebiete verhindert die
Entstehung eines liquiden
Gasmarktes.
• Ein liquider Markt besteht derzeit
nur im Marktgebiet der EGT.
• In großen Teilen Deutschlands
existieren keine ausreichend
liquiden Märkte.
Eigentumsgrenzen im Gasnetz dürfen sich nicht als Wettbewerbshemmnis
erweisen. Die Zusammenlegung der Marktgebiete ist daher Voraussetzung
für die Entstehung eines deutschlandweiten liquiden Gasmarktes.
Electrabel Deutschland AG
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Voraussetzung: Regel- und Ausgleichsenergie I
Die BNetzA hat im Mai 2008 das Grundmodell der
Ausgleichsleistungs- und Bilanzierungsregeln im Gassektor
(„GABi Gas“) beschlossen.
GABi Gas besteht aus folgenden Eckpfeilern:
Tagesbilanzierung
Stündliches Anreizsystem
Beschaffung und Einsatz von interner und externer Regelenergie
Umlagekonto für Regel- und Ausgleichsenergie
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Voraussetzung: Regel- und Ausgleichsenergie II
Stündliches Anreizsystem
SLPEntnahmestellen
RLMEntnahmestellen
Einspeisung der
Menge als Band
akzeptiert
Einspeisung der
Menge als Band
akzeptiert
keine eigene
Strukturierungsleistung notwenig
keine eigene
Strukturierungsleistung notwenig
Punkte mit bes.
Bedeutung
für Netzstabilität
• relevant sind
nominierte bzw.
gemessene
Stundenmengen
• keine Toleranz
Kurzfristige
Reaktionsmöglichkeiten kaum gegeben
• Der Fokus lag auf der Schaffung von Wettbewerb bei Kleinkunden.
• Kurzfristige Fahrplanänderungen von Gaskraftwerken sind derzeit kaum möglich.
Dies ist jedoch ein Muss für die Teilnahme am Regelenergiemarkt Strom!
• Gaskraftwerke müssen als eigenständige Akteursgruppe wahrgenommen
werden. Die nächsten Anpassungen der Rahmenbedingungen müssen ihre
Interessen berücksichtigen.
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Voraussetzung: Netzzugang
Zugang zum Stromnetz
KraftNAV
Zugang zum Gasnetz
???
Situation Gasnetzzugang:
• Gasnetzbetreiber müssen die Befriedigung der steigenden Nachfrage nach
Transportdienstleistungen durch Gaskraftwerke sicherstellen (EnWG).
• Konflikte zwischen der Verfügbarkeit von Ausspeise- und Einspeisekapazität
(marktgebietsübergreifend) verhindern einen bedarfsgerechten Zugang.
• In diesem Fall kann ein Ausbau des Gasnetzes nötig sein. Dabei darf das
Planungsverfahren für den Ausbau kein Investitionshemmnis für Kraftwerke
darstellen.
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Lösung Netzzugang über Open Season? I
Das Open Season Verfahren 2008 der EGT
Phase 1a: Start 25.01.2008; Fristende 14.03.2008
Registrierung von interessierten Teilnehmern und Abgabe unverbindlicher
Kapazitätsanfragen (102 Kunden mit 485 unverbindlichen Anfragen, 430.000 MWh/h)
Phase 1b: Start 17.03.2008; Ende 16.05.2008
Analyse des Ausbaubedarfs durch EGT, Ermittlung eines vorläufigen Ausbauszenarios,
Veröffentlichung von Entgeltbandbreiten
Phase 2: Start 19.05.2008; Fristende 01.08.2008
Bedingungsfreie Abgabe durch potentiellen Kunden:
• Einseitig bindenden Verpflichtungen zur
Annahme der zugeteilten Transportkapazitäten*
• Zahlung des Transportentgelts
• Mind. 80% der Transportkapazität muss über
mind. 15 Jahre gebucht werden
• Max. 5% der Kapazitäten dürfen eine Laufzeit
von unter 5 Jahren haben.
Bereitstellung der Kapazitäten: 2011 bis 2013
* 44 Kunden, 169 verbindlich, 150.000 MWh/h, 3 Mrd. € Invest
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Lösung Netzzugang über Open Season? II
• Beim Open Season Verfahren werden die Nachfragerisiken auf Netznutzer
verlagert.
• Dilemma der Kraftwerksinvestoren:
Für die ausreichende Bereitstellung von Kapazitäten zum Zeitpunkt der
Inbetriebnahme des Kraftwerks ist eine Verpflichtung über 15 Jahre
notwendig.
Grundlage dafür ist eine Investitionsentscheidung, diese liegt in den
seltensten Fällen 4 Jahre vor Inbetriebnahme vor.
Nach der Investitionsentscheidung ist es zu spät für eine rechtzeitige
Beschaffung von Transportkapazitäten. (z.B. Ausbauplanung EGT
3-5 Jahre)
• Die Kosten für den Netzausbau dürfen nicht ausschließlich von den neuen
Nutzern getragen werden.
Durch seine Regelungen wirkt das Open Season Verfahren
der EGT als Hemmnis für Investitionen in Gaskraftwerke
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Gesetzliche Verpflichtungen weiter
ausgestalten
• Zeitlicher Horizont der Bereitstellung von
Transportkapazitäten
Wie lange hat der Netzbetreiber für Ausbau/Bereitstellung Zeit?
• Richtlinien für die Planung des Gasnetzausbaus
• Richtlinien für die Kostentragung
Alle Verbraucher statt nur Petitenten
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Investitionsrisiken aus Netzengpässen
minimieren
• Trotz Netzausbau kann es in der Übergangszeit zu Engpässen kommen. Die
Wirtschaftlichkeit einer Kraftwerksinvestition muss trotzdem sichergestellt
sein.
Inbetriebnahme
Gaskraftwerk
Fertigstellung
Netzausbau
Engpässe
• Im Strombereich ist bereits eine intensive Auseinandersetzung mit dem
Thema Engpassmanagement erfolgt. Dies steht im Gasbereich noch aus.
• Komplexe Materie: Heizgaskunden dürfen nicht im Kalten sitzen
• Um so wichtiger ist einen fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema
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Transparenz über die Netzsituation schaffen
• Investoren sollen sich ein umfassendes Bild über die
Gasnetzsituation machen können, um die zukünftige
Netzsituation bewerten zu können
Übertragung von Regeln des Strombereichs:
Regelmäßige Netzzustands- und Ausbauberichte für das
Stromhöchstspannungsnetz (EnWG)
Bereitstellung von Netzdaten für neue Netznutzer
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Zusammenfassung
1. Liquider Gasmarkt
Reduzierung der Marktgebiete als Voraussetzung für einen
liquiden, deutschlandweiten Gasmarkt
2. Regel- und Ausgleichsenergie
Künftige Regelungen müssen Gaskraftwerken mehr Spielraum
für einen flexiblen Einsatz geben
3. Bedarfsgerechter Zugang zum Gasnetz
Die gesetzliche Anforderung, dass das Gasnetz den Bedarf nach
Transportdienstleistung befriedigen muss, ist zwingend zu
erfüllen.
Falls dazu ein Netzausbau notwendig ist, darf dieser sich nicht
als Hemmnis für Kraftwerksinvestitionen erweisen.
Falls es in Übergangszeiten zu Engpässen kommt, muss die
Wirtschaftlichkeit einer Kraftwerksinvestition sichergestellt sein.
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