Ausgabe 3 - DRK-Landesverband Schleswig

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Ausgabe 3 - DRK-Landesverband Schleswig
DRK-Großeinsatz
Neun Tage lang auf der Kieler Woche (S.II)
Enid-Blyton-Filmdreh in Arnis
Wasserwacht sorgte für Sicherheit (S. VII)
Ehrungen
Wer sich verdient gemacht hat (S. VIII)
REGIONAL
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Rockertyp mit sozialen
Ambitionen
Fotos: KAI SWILLUS; Monika Rahlf
Der neue Rotkreuzbotschafter und Veranstalter des Wacken
Open Air-Festivals besuchte die Kieler Wasserwacht.
Wie ein typischer Rotkreuzbotschafter
sieht er nicht aus. Eher wie ein Rocker.
Das macht aber nichts, denn wenn Thomas Jensen, Veranstalter des weltweit bekannten Heavy-Metal-Festivals in Wacken
spricht, ist man durch seine Authentizität
und Aufrichtigkeit sofort von ihm angetan.
„Ich bin von der Arbeit des Roten Kreuzes
überzeugt und will als Botschafter gern dafür werben. Was die ehrenamtlichen Rotkreuzler bei Wacken Open Air jedes Jahr
leisten, ist einfach fantastisch – ganz großes
Kino“, sagte der 45-Jährige Ende Mai. Da
hatte sich der Hobbymusiker und Band-
manager Journalisten auf einer Pressekonferenz des Landesverbands im schleswigholsteinischen Wacken präsentiert. Zuvor
hatte ihn Präsident Henning Kramer den
Journalisten als Rotkreuzbotschafter für
das nördlichste Bundesland vorgestellt.
Nach Olympiasieger Hinrich Romeike ist
Jensen nun der zweite Schleswig-Holsteiner, der ein Botschafteramt übernahm.
Weitere werden folgen.
Inzwischen hat sich der aus Wacken stammende, in Hamburg und Husum lebende
Thomas Jensen beim Roten Kreuz umgetan und am 22. Juni auch die Wasserwacht
bei ihrem Kieler-Woche-Einsatz besucht.
„Als frischgebackener Rotkreuzbotschafter interessiere ich mich natürlich für die
zahlreichen Aufgabenfelder, die das Deutsche Rote Kreuz in Schleswig Holstein
besetzt“, sagte Jensen. „In Kiel, in Wacken
und in vielen anderen Orten werden kulturelle Ereignisse, die unser Leben bereichern, von DRK Ehrenamtlichen, unterstützt. Alle, die im Kulturbetrieb arbeiten,
wissen das zu schätzen.“ Heavy-MetalSpezialist Jensen ist auf seine Aufgaben in
den kommenden Jahren jedenfalls schon
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sehr gespannt. 3_11 drk schleswig-holstein I
rotkreuz regional | schleswig-holstein
Helfen während der „fünften Jahreszeit“
Auch in diesem Jahr verantwortete das ortsansässige DRK die Großveranstaltung Kieler Woche.
23-jährige Britta Hohmann, der 22-jährige
Torben Trede, der 24-jährige Leif Claasen
und der 23-jährige Holger Daniels von der
Kieler Bereitschaft war es die Premiere: Sie
hatten die umfangreiche Planungsarbeit
übernommen, eine große Herausforderung. Viele Arbeitstreffen waren dazu notwendig gewesen. Oft rauchten die Köpfe.
Gut, dass Markus Luckner, der zusammen
mit Oliver Heitmann in den Vorjahren die
Einsätze vorbereitet hatte und die Einsätze leitete, als erfahrener Ratgeber zur Seite
stand und auch in der Planungsgruppe war.
Neun Tage im Einsatz gewesen: Das fünfköpfige Team aus Oliver Heitmann. Leif Claasen,
Britta Hohmann, Markus Luckner und Holger Daniels (v. l. n. r.)
Die Kieler Woche ist mit alljährlich knapp
drei Millionen Menschen nicht nur das
größte Volksfest in Nordeuropa, sondern
auch einer der größten Sanitätseinsätze in
Schleswig-Holstein. Neun Tage lang war
das Kieler Rote Kreuz aktiv, zum ersten
Mal mit dem neuen Vorbereitungsteam.
Sicherheit bei der Kieler Woche
Die Kieler Woche ist das größte Volksfest in
Nordeuropa. Viele Helfer sorgen in dieser
Zeit für Sicherheit. Die Gesamtplanung
macht die Berufsfeuerwehr Kiel mit den vier
Hilfsorganisationen. Die Verantwortung für
deren Einsatz lag 2011 wieder beim Kreisverband Kiel.
II drk schleswig-holstein 3_11
Die Einsatzbilanz: 1 150 Erstversorgungen, 266 Transporte im Rettungs- oder
Krankenwagen, 22 Notarzteinsätze sowie
36 Aufnahmen von Betrunkenen in der
Zentralambulanz (ZAB). Besonders ab 22
Uhr 30 häuften sich die Vorfälle, in denen
die Rotkreuzler helfen mussten. So gab es
zahlreiche Menschen, die gestürzt waren
sich etwas verstaucht hatten oder stark alkoholisiert waren. Genauso kamen einsetzende Geburten vor, Besucher hatten sich
bei Messerstechereien verletzt oder suchten
vermisste Kinder. Mehr als 60 ehrenamtliche Rotkreuzhelfer waren – gemeinsam
mit Ihren hauptamtlichen Kolleginnen und
Kollegen – täglich im Einsatz.
Für die ehrenamtlichen Rotkreuzler, die
Neue Planungsmannschaft mit
innovativen Ideen
Luckner und Heitmann werden im kommenden Jahr wegen beruflich bedingter
Ortswechsel vermutlich nicht mehr in
Kiel weilen. Daher war es sinnvoll, den
Staffelstab weiter zu geben und eine junge
Planungsmannschaft mit den Einsatzvorbereitungen zu betrauen. „Wir sind die
Opas der Bereitschaft“, sagen Oliver Heitmann und Markus Luckner schmunzelnd
über sich. Tatsächlich gehören sie mit ihren
32 Jahren zu den ältesten Bereitschaftsmitgliedern. Wichtig ist ihnen, das erworbene
Leitungswissen weiter zu geben und genau
das haben sie kürzlich nochmals getan.
Die Nachfolger waren ihnen dafür
dankbar, konnten aber auch schon viele
neue Ideen mit einbringen. Vor dem Hintergrund der EHEC Epidemie schlugen sie
unter anderem vor, die Hygiene zu verbessern. So wurde ein mobiles Waschbecken
für das Sanitätszelt konstruiert und gebaut.
Zuvor konnte man sich die Hände nur in
der mobilen Toilette und nicht im Sanitätszelt waschen.
Das Team wurde aber auch von Externen
unterstützt: Neun Rotkreuzler aus Köln
und eine Helferin aus Holland halfen den
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Kielern bei ihrem Großeinsatz.
schleswig-holstein | rotkreuz regional
Radio 112 ist jetzt auf Sendung
Das kostenlose Internetradio informiert aktuell unter anderem
über Rotkreuz-Aktivitäten.
Berichte über das Rote Kreuz
gibt es in den Medien häufig, auch Radioberichte. Das
aber ist neu: Seit 6. Juli hat das
DRK Schleswig-Holstein im
Internet-Radio 112 einen eigenen Sendeplatz. Jeden Mittwoch von 19 bis 20 Uhr dreht
sich dort alles rund um Rotkreuzthemen: Berichte über
Großeinsätze, wie dem zur
Kieler Woche, Verbandsmeldungen, Interviews mit Hauptund Ehrenamtlern, neue Rotkreuzprojekte im nördlichsten
Bundesland. Das und mehr
wird gesendet.
Mit einem Radiogerät lässt
sich die Sendung allerdings
nicht empfangen, denn Radio
112 ist ein Internetradio. Und
das funktioniert so: Den Computer hochfahren, das Internet starten, www.radio112.de
eingeben und das Programm
aufrufen. Das Schönste: Wer
den Sendetermin mit den Rotkreuzbeiträgen versäumt haben
sollte, kann alle Wortbeiträge
jederzeit auf der Homepage als
Audio-Datei abhören.
„Mit Radio 112 wollen wir
möglichst viele Menschen erreichen. Bisher wurde vor allem
zu Feuerwehrthemen gesendet.
Jetzt soll auch über Hilfsorganisationen berichtet werden,
und wir machen den Anfang“,
sagt Paul Herholz, Pressesprecher des Landesverbands. Auf
„Hörerfang“ wurde per Werbepostkarten und mit Hinweisen
auf der Verbands-Homepage
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gegangen.
Interviewtermin: Olli Sachse
von Radio 112 (mit Mikrofon)
interviewt Inga Feldmann, Leitung
Freiwilliges Soziales Jahr, und
Jörg Poser, Abteilungsleiter
Rotkreuzdienset im DRK-Landesverband
i
Radio 112 ist gratis und
informiert aktuell über alle
Aktivitäten des DRK Schleswig
Holstein. Schalten Sie doch
einmal ein! www.radio112.de
Lesetipp
Als DRK-Schwester in Haiti
Fotos: DRK (3); Bettina Schaefer; jetztzeit verlag
Bettina Schaefer hat ein lesenswertes Buch über Margot Dietz-Wittstock aus Flensburg verfasst
Margot Dietz-Wittstock
ist Krankenschwester
der Flensburger DRKSchwesternschaft Elsa
Brändström. Sie arbeitet in
der zentralen Notaufnahme
eines Krankenhauses. Am
13. Januar 2010 hört sie
im Deutschlandfunk vom
Druckfrisch: Autorin Bettina Schaefer verheerenden Erdbeben in
(l.) und Rotkreuzschwester Margot
Haiti. Wenig später erhält
Dietz-Wittstock mit dem ersten
sie einen Anruf des VerBuchexemplar
bandes der Schwesternschaften. „Kannst Du sofort
nach Haiti fliegen, um zu helfen, und wenn ja, wie lange“? Margot
Dietz-Wittstock überlegt nicht lange. Sie hat sich schon vor Jahren in
mehreren DRK Kursen auf Auslandseinsätze vorbereitet. Danach war
sie 2005 in Indonesien und 2006 in Pakistan im Einsatz.
Auch diesmal zögert sie nicht und macht sich auf den Weg. Was eilig
im Privaten und Beruflichen zu organisieren ist, wie schnell sie aufbrechen muss, um für viele Wochen in Haiti zu helfen, und was sie dort
erlebt, schildert das Buch „Helden sind die, die bleiben“ von Bettina
Schaefer. Die Autorin hat Interviews mit Margot Dietz Wittstock geführt
und das Buch dann in Ich-Form geschrieben. Alles ist packend direkt
aus Sicht der Rotkreuzkrankenschwester erzählt und gerade deshalb
spannend zu lesen.
Hohe Motivation, Fachkompetenz, Stresstoleranz und eine unbedingte Hingabe zu den Menschen, die nach einer Katastrophe dringend
Hilfe brauchen, sind für die Helferinnen und Helfer im mehrwöchigen
Katastropheneinsatz Grundvoraussetzungen. Dennoch gelangen viele
an die Grenzen ihrer Belastbarkeit – und nicht immer läuft alles rund.
So lebensnah und realistisch wurde ein Einsatz aus Sicht einer
Rotkreuzkrankenschwester selten
beschrieben. Wer das Buch liest,
erfährt auf authentische Weise,
worauf es bei einem DRK-Auslandseinsatz ankommt und welche
hohen Anforderungen an die Rotkreuzhelferinnen und -helfer gestellt
werden.
Bettina Schaefer, „Helden sind
die, die bleiben“, 136 Seiten,
zahlreiche Bilder, 12,90 €.
Zu bestellen ist das Buch unter:
www.jetztzeit-verlag.de
3_11 drk schleswig-holstein III
rotkreuz regional | schleswig-holstein
Dem Staub und
Ruß entflohen
Alwin Bielefeldt lieferte die Idee zu den Rotkreuz-Arbeitergärten, die einst vom Vorläufer des DRK-Kreisverbands Lübeck umgesetzt wurde. Dafür wurde der
Jurist posthum gewürdigt.
Erinnert an Rotkreuz-Arbeitergärten:
Prof. Rudolf Taurit, Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Lübeck
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Wer sich näher über die Rotkreuz-Arbeitergärten informieren will,
kann noch bis zum 11. September 2011 die Ausstellung „Lust auf
Laube und Liebstöckel“ im Lübecker Museum für Natur und Umwelt
besuchen. Hier wird Lübecker Kleingartengeschichte erzählt, und
auch die Verdienste Alwin Bielefeldts und des Roten Kreuzes erfahren
eine gebührende Würdigung.
Genossen das Grün: Für Arbeiter waren die Gärten und die in ihnen
stattfindenen Feste eine große Errungeschaft, hier ein Bild von 1910
IV drk schleswig-holstein 3_11
Zu einer posthumen Ehrung
für Alwin Bielefeldt (1857 bis
1942) hatten der Grüne Kreis
Lübeck und der DRK Kreisverband am 25. August 2011 eingeladen. Mit einer Gedenktafel
am ehemaligen Gebäude der
Landesversicherungsanstalt,
einst Wirkungsstätte des sozialpolitisch engagierten Juristen, wurde sein Engagement
für die Kleingartenbewegung
gewürdigt. Es wäre ohne die
tatkräftige Unterstützung des
Vaterländischen Frauenvereins
Lübeck, einer der Vorläuferorganisationen des heutigen
DRK-Kreisverbandes, nicht
möglich gewesen.
Erstmals im Jahr 1908 pachtete
der „Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz“ ein großes Gelände zwischen dem Elbe
Lübeck Kanal und der Geniner
Straße, teilte es in Parzellen auf
und vermietete diese an Arbeiter. Mit den Jahren kamen immer mehr Gartenflächen hinzu,
auf denen Rotkreuz-Arbeitergärten entstanden. 1928 waren
es auf 10 Gartenfeldern bereits
rund 2 000 Gärten verschiedener Größe.
Warum setzte sich das Rote
Kreuz damals so für die Gartenbewegung ein und arbeitete eng mit Ideengeber Alwin
Bielefeldt zusammen? Die Arbeiter hatten ein schweres Los.
Lange Arbeitszeiten, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen, schlechte Wohnverhältnisse und geringer Lohn
waren die Regel.
Gärten als Ausgleich zur
harten Arbeit
Der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz in Lübeck sah hier eine soziale Aufgabe und griff die Anregung
Alwin Bielefeldts gerne auf.
Einen eigenen Garten sollten
die Arbeiter bewirtschaften,
dort eigenes Gemüse anbauen
und ihre Freizeit zusammen
mit der Familie in der Natur
verbringen können. Nach des
Tages Mühe und Arbeit in
staubigen Werkstätten und rußigen Fabrikräumen sollte das
ein Ausgleich sein, sowohl für
schleswig-holstein | rotkreuz regional
den Körper als auch für die Seele. Auch weitere
Gartenvereine entstanden nach und nach, aber
das Rote Kreuz gehörte in Lübeck zu den Pionieren dieser Bewegung.
Besondere Bedeutung erlangten die Gärten für
die Versorgung mit Lebensmitteln in wirtschaftlich angespannten Zeiten.
Soziale Arbeit: Schwerpunkt bis heute
„Wir sind stolz auf die soziale Arbeit unserer Rotkreuz-Vorfahren hier in Lübeck und besonders
darauf, dass der Vaterländische Frauenverein in
dieser Stadt die Rotkreuz-Arbeitergärten initiiert hat“, sagte Prof. Rudolf Taurit, Vorsitzender
des DRK-Kreisverbands Lübeck. Soziale Arbeit
sei immer schon ein Schwerpunkt des Roten
Fotos: DRK; vaterstädtische blätter (2); DRK
Eingang zu einem der Rotkreuz-Arbeitergärten:
Auch am Steinrwader Weg wurde gefeiert, hier ein
Bild von 1911
Kreuzes in der Hansestadt gewesen. Sie werde,
wie zu Zeiten des Vaterländischen Frauenvereins, überwiegend ehrenamtlich erbracht. Prof.
Taurit nannte beispielsweise den Besuchsdienst,
die Psychosoziale Krebsnachsorge oder als aktuelles Beispiel den Sonnentag, zu dem die Stadt
Lübeck am 10. und 17. September alte Menschen
einlädt. Rund vierzig ehrenamtliche Helferinnen
und Helfer des DRK Kreisverbands begleiten
dann bis zu zehn Busse mit insgesamt rund 500
alten Menschen in den Hansapark Sierksdorf.
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Das ist Rotkreuzsozialarbeit heute!
Krebs besiegt durch
Spenderblut
Auf Gut Emkendorf wurden fleißige Blutspender geehrt. Zugleich
konnte man die ergreifende Geschichte einer jungen Frau hören.
Rund 60 Blutspenderinnen und Blutspender, die im vergangen Jahr ihre
100. Blutspende geleistet hatten und
14 Frauen, die ihre 75. Blutspende abgaben, wurden anlässlich des Weltblutspendetags am 14. Juni auf Gut Emkendorf geehrt.
Landtagsvizepräsidentin Herlich
Marie Todsen-Reese überbrachte den
Spendern die Grüße der Landtagsabgeordneten und dankte ihnen für ihr
Engagement sehr herzlich.
Junges Leben gerettet
Der Landesverband und der DRK-Blutspendedienst Nord hatten eingeladen.
Landesverbandspräsident
Henning
Kramer konnte in seiner Ansprache
nicht nur die Landtagsvizepräsidentin
sowie die Vielfachblutspenderinnen
und -spender, sondern auch Katrin
Scherzinger begrüßen. Die junge Kauffrau war 2004 im Alter von 24 Jahren an
Leukämie erkrankt. Für ihre Genesung
hatte sie das Blut aus 230 Blutspenden
benötigt. Nun dankte sie allen Spendern,
deren roter Lebenssaft ihr half, wieder
gesund zu werden. „Als ich meinem Bekannten damals erzählte, wie viel Spenderblut ich brauche, um überleben zu
können, konnten die es zunächst gar
nicht fassen, wie viel dazu notwendig ist.
Um so deutlicher wurde es uns allen, wie
wichtig Blutspenden ist.“
Eindrucksvolle Dankesworte
Katrin Scherzinger hat ihre Erkrankung
überstanden. „Die Ärzte prophezeiten
mir zwar, dass ich keine Kinder mehr
bekommen könne, aber jetzt bin ich
Dank an die Blutspender: Blutspendeempfängerin Katrin Scherzinger mit Dr. Birgit
Stürmer, Leitende Entnahmeärztin des
DRK-Blutspendienstes Nord
im sechsten Monat schwanger“, sagte
sie in ihrem bewegenden Grußwort,
trat dann neben das Rednerpult und
zeigte ihren gewölbten Bauch. Die Vielfachblutspender hörten im Emkendorf
noch viele Dankesworte. Die von Katrin Scherzinger waren die eindrucksg
vollsten.
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rotkreuz regional | schleswig-holstein
Hilfe für Japan
Großhansdorfer Schüler kreierten und produzierten eigens Anstecker für Spender.
In Großhansdorf sah man in
den Tagen und Wochen nach
der Katastrophe in Japan viele
Menschen mit einem Anstecker am Revers durch die Straßen gehen. Die Aufschrift lautete: „Wir helfen Japan“. Diese
neue „Kleiderordnung“ hatten
Schüler der Großhansdorfer
Grundschulen Wöhren und
Schmalenbeck eingeführt. Mit
ihren Lehrern hatten sie sich
überlegt, was sie für die Betroffenen in Japan tun könnten und
kamen auf die Idee, mit Spendendosen Geld zu sammeln
und jedem Spender einen Anstecker zu überreichen, um ihn
als Japan-Helfer auszuweisen.
Die Buttons gestalteten und
produzierten sie selbst.
Weiterleitung durchs DRK
Und weil sie nicht wussten,
wie man das Geld nach Japan
schicken könne, riefen sie Tim
Schneider, den Ortsvereinsvorsitzenden von Großhansdorf,
an. „Ich wurde nach Spendendosen des Roten Kreuzes gefragt und ob ich das Geld nach
Japan weiter leiten könne“, sagt
Schneider. Dies war schnell zu
organisieren. Mit sieben Rotkreuz-Spendendosen zogen die
Kinder schließlich durch die
Geschäfte und Straßen Großhansdorfs und sammelten in
acht Wochen einen Betrag von
sage und schreibe 2 150,19
Euro. Am 26. Juli nahm die
stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Susann Bierwisch
das Geld im Empfang. Es wurde inzwischen auf das Konto
der Japan Hilfe des Deutschen
Roten Kreuzes überwiesen. g
Lebensfreude trotz Krebs
Die Krebs-Selbsthilfegruppe Süderbrarup feierte ihr 25-jähriges Bestehen.
„Trotz schwerer Krankheiten
sind wir eine fröhliche Gruppe“,
betonte Liselotte Möller. Dies
wurde auch von anderen Gästen und vor allem von betroffenen Krebskranken bestätigt.
Jubiläumsfoto: Selbsthilfegruppe feierte mit Gästen (2. v. l.: Frau Tengler,
Vizepräsidentin des DRK-Landesverbands)
Seit 25 Jahren helfen sich Krebskranke in Süderbrarup selbst.
So lange gibt es im DRK-Ortsverein die „DRK Krebs-Selbsthilfegruppe“. Im Mai wurde
dieses Jubiläum gefeiert. Eingeladen dazu war auch Landesverbandsvizepräsidentin Frauke
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Tengler. Sie lobte die Arbeit der
ehrenamtlichen Begleiterinnen
Liselotte Möller, Doris Horst
und Melitta Kaspar. „Sie machen genau das, was Menschen
brauchen und leisten sehr wichtige DRK-Sozialarbeit“, sagte
Frauke Tengler.
Die Gruppe stärkt den
Kranken den Rücken
Bei den Gruppentreffen gehe es
nicht vornehmlich um Ängste
und Sorgen, sondern vor allem
um die Gemeinschaft. Sich gegenseitig den Rücken zu stärken
und so gemeinsam neue Kraft zu
gewinnen. Auf dem Programm
stehen außerdem stets Vorträge
zu unterschiedlichen Themen.
Es wird auch in sozialrechtlichen Fragen beraten, es gibt
Sprechstunden, Kurse im Vollwertkochen und vieles mehr.
Eine ganz wichtige Rolle spielen
die Begleiterinnen. Sie mode-
rieren die Gruppen, stehen für
Einzelgespräche zur Verfügung
und vermitteln, wenn nötig, ergänzenden Hilfen. Die Selbsthilfegruppe soll nach schwerer
Krankheit das Selbstbewusstsein der Betroffenen wiederaufbauen und ihnen wieder
Lebensfreude vermitteln.
Während der Jubiläumsfeier
sprach die Betroffene Annegret
Restorff über ihre Erfahrungen
in und mit ihrer Selbsthilfegruppe. In ihrem plattdeutschen Vortrag beschrieb sie,
was sie nach dem ersten Nachmittag mit der Gruppe gedacht
hatte: „Wenn düsse Frunslüüt
dat schafft hen, denn soll ick dat
jo woll og schaffen“. (Wenn die
das können, dann schaffe ich
das auch.“). Mit ihrem Spruch
hat sie mittlerweile auch andeg
ren schon Mut gemacht.
schleswig-holstein | rotkreuz regional
Fünf Freunde und die Wasserwacht
Kürzlich wurde in Arnis an der Schlei der Enid Blyton-Bestseller mit Hilfe des DRK verfilmt.
Die „Fünf Freunde“ in Kürze
Wer kennt sie nicht, die Geschichten der
„Fünf Freunde“ George, Julian, Dick, Anne
und ihren Hund Timmy? Viele haben die
Jugendbücher der Engländerin Enid Blyton,
eine der erfolgreichsten Kinderbuchautorinnen der Welt, selbst verschlungen oder
sie ihren eigenen Kindern oder Enkeln
geschenkt. Spannend sind die Geschichten, die die Jugendlichen erleben. Aus Spiel
wird häufig Ernst, und plötzlich geht um
alte Schmugglergrotten, Lichtsignale von
einsamen Inseln, Geheimgänge, die unter
dem Meer verlaufen und echte Gauner.
Im nächsten Jahr soll der „Fünf Freunde“Film, der Motive aus den Jugendbüchern
aufgreift, in die Kinos kommen.
Fotos: drk; Claus Kuhl; Samfilm/Bernd Spauke
Am Filmset: Wasserwachtler Christian Treder
sichert eine Szene ab
Sven Schröder, Landesleiter der DRK Wasserwacht in Schleswig Holstein, staunte
nicht schlecht, als er Mitte Juni einen
Anruf der Filmproduktionsgesellschaft
„SamFilm GmbH“ erhielt. Ob die Wasserwacht Dreharbeiten für die Enid-BlytonVerfilmung „Fünf Freunde“ in Arnis an der
Schlei absichern könne, wurde er gefragt.
Schon in einer Woche solle es losgehen.
Schröder informierte sofort alle Kreisleiter der Wasserwacht in Schleswig Holstein und hatte nach zwei Stunden bereits
die erste positive Rückmeldung: Christian
Treder, stellvertretender Kreisschaftsleiter
der Lübecker Wasserwacht, sagte zu.
Acht Tage war Treder selbst vor Ort, an
dreien wurde er von einem Kollegen unterstützt, denn da war für Filmaufnahmen
auf dem Wasser auch ein Rettungsboot
zu besetzen. Sicherheit geht vor. Das gilt
auch bei Filmen besonders dann, wenn die
Hauptdarsteller Kinder sind. Für die Wasserwachtler und Christian Treder war es
eine willkommene Abwechslung, sie beim
Film-Dreh eines Kinofilms dabei waren und
hinter die Kulissen blicken konnten. „Für
20 Sekunden Film benötigt man rund drei
Stunden Drehzeit. Das ahnt man als Kinobesucher gar nicht“, so der Kreisschaftsleiter. „Toll war auch, dass wir während des
Drehs in das Filmteam integriert waren
und guten Kontakt zu den Schauspielern
und den anderen Set-Mitarbeitern hatten.“
Übrigens: Der Einsatz wurde bezahlt.
„Das Geld können wir gut gebrauchen“,
sagt Christian Treder dazu. Der Wasserwachtturm auf dem Priwall (Travemünde)
soll davon saniert werden, und der Rest ist
für die Jugendarbeit der Wasserwacht vorg
gesehen.
Impressum
rotkreuzmagazin/LV Schleswig-Holstein e. V.
Redaktion: Paul Herholz (verantwortlich)
Telefon: 0431 5707-117, Fax: 0431 5707-119,
[email protected]
Herausgeber: Deutsches Rotes Kreuz, Landesverband
Schleswig-Holstein e. V., Klaus-Groth-Platz 1, 24105
Kiel, Telefon: 0431 5707-0, Fax: 0431 5707-218,
www.drk-sh.de
Auflage: 31 800 Exemplare
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rotkreuz regional | schleswig-holstein
Ehrungen
Kreisverband
Dithmarschen
Elli Brüning
Kreisverband Hzgt.
Lauenburg
Gerti Drouven
Hannelore Hack
Hermann Koops
Sigrid Lohf
Ellen Pöhls
Joachim Schreiber
Elly Seide
Vera Wittenburg
Erna von Wnuk-Lipinski
Kreisverband SchleswigFlensburg
Renate Wißmann
Kreisverband Segeberg
Kurt Böttger
Ehrungen für 50 Jahre
Mitgliedschaft
Kreisverband
Dithmarschen
Elise Thomsen
Gertrud Klasen
Elsa Petter
Kreisverband
Nordfriesland
Liselotte Albertsen
Sophie Andresen-Carstensen
Anne-Grete Andresen
Gretchen Bliesmann
Lucie Bruhn
Hermann Bruhn
Emmy Breckwoldt
Anita Callsen
Käthe Carstensen
Hans Carstensen
Ingrid Carstensen
Annemarie Carstensen
Hilde Christiansen
Ingrid Christiansen
Maria Dethlefsen
Theodor Dethlefsen
Frieda Ehlert
Magdalene Feddersen
Johannes Feddersen
Anne-Catherine Hack
Dorothea Hansen
Jens Harksen
Christa Holst
Inke Jensen
Inrene Jensen
Renate Jensen
Waltraud Jessen
Anne Ketelsen
Hildegard Lange
Sophie Lorenzen
Nanni Markussen
Käthe Möhrke
Anita Petersen
Inge Petersen
Amanda Redlefsen
Johanna Rittmeier
Mariechen Thomsen
Irmgard Thomsen
Ingrid Thomsen
Irma Tüchsen
Kreisverband
Rendsburg-Eckernförde
Ilse Trede
Lote Schettinger
Ingrid Damm
Hildegard Kobarg
Lenchen Mewes
Gerda Jöhnk
Renate Senger
Gunda Hartard
Dora Havemann
Friedel Kruse
Grete Knudsen
Elsbeth Kühl
Emmalies Lohse
Anneliese Bölter
Gustav Bölter
Hermine Hagge
Herta Kühl
Gerda Kühl
Lisa Marsau
Elli Peters
Anni Rochel
Kurt Saß
Jutta Schink
Tine Struck
Jacob Thode
Giesela Thomsen
Ella Walter
Hans-Hermann Voß
Ingeborg Seemann
Käthe Schmidt
Lotte Vollertsen
Ilse Prüß
Inge Voß
Martha Dreyer
Anna Loy
Elke Clausen
Hans-Friedrich Krüger
Antonie Ohm
Marion Heide
Annemarie Hirthe
Eva-Maria Dietze
Renate Rißmann
Kreisverband
Schleswig-Flensburg
Rudolf Ahrens
Helga Andresen
Mariechen Andresen
Elli Beck
Thea Botschenko
Lisa Boysen
Gerda Detlefsen
Karin Diedrichsen
Wolfgang Doose
Elfriede Eder
Elli Friedrichsen
Helga Friedrichsen
Ina Giese
Marianne Greve
Luzia Gugel
Ilse Hansen
Käthe Hansen
Käte Hensen
Hermann Hinrichsen
Ellen Hjuler
Anita Hoffmann
Gerda Holst
Annemarie Jensen
Irmgard Jensen
Lucie Jessen
Marianne Johannsen
Christa Jürgensen
Christel Kähler
Helene Klatt
Adolfine Klopfer
Herbert Kolouch
Mary Krause
Ingrid Kruse
Christine Lausen
Günther Meier
Waltraut Obrecht
Ursula Petersen
Annegreth Roes
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Anni Schäfer
Annemarie Schneider
Irmgard Seegebarth
Dorothea Thießen
Ida Thomsen
Lotti Thomsen
Jes Peter Tönder
Inge Vogt
Elisabeth Wiermann
Ursula Worthmann
Kreisverband Segeberg
Helene Behrens
Rudolf Ducke
Walther Willerding
Karla Kramer
Wolfgang Krause
Katja Schoener-Zweig
Christa Perkun
Kristina Ahrendts
Jürgen Burmeister
Marga Claussen
Margrit Denker
Georgine Frank
Kurt Frank
Gerhard Lutter
Grete Roggow
Kreisverband Steinburg
Elfi Petersen
Edelgard Widderich
Katrine Lotze
Lisa Schmidtke
Karl-Dieter Harbeck
Peter Horns
Walter-Bernhard Vogel
Kurt Zeunert
Anni Huß
Arthur Huß
Brunhilde Kähler
Emma Schmidt
Waltraud Lohse
Frieda Ohneseit
Helmi Reimers
Elfriede Nottelomann
Elke Schütt
Christel Egge
Karin Reese
Martha Bade
Kreisverband Stormarn
Gesine Geycken
Erna Glantz
Erika Keiper
Elke Kühn
Elke Leidner
Irma Pöhlsen
Käthe Raddatz
Christa Scharnberg
Anne Desebrock
Rosemarie Vollpott
Ehrungen für 60 Jahre
Mitgliedschaft
KreisverbandDithmarschen
Elli Brüning
Kreisverband
Nordfriesland
Antje Andresen
Brodine Bork
Kurt Bork
Marie Carstensen
Alida Jensen
Anneliese Nissen
Carl-August Petersen
Elfirede Petersen
Rita Petersen
Erna Völler
Kreisverband
Rendsburg-Eckernförde
Marie Kröger
Irmgard Braun
Kreisverband
Schleswig-Flensburg
Martha Bernack
Rosemarie Gardain
Hertha Johannsen
Sievert Johannsen
Uwe Ottens
Kreisverband Segeberg
Helga Brede
Werner Fick
Elfriede Burmeister
Kreisverband Stormarn
Anne Schwemann
Marie-Luise Schacht
Hildegard Schuback
Kreisverband Steinburg
Irma Böge
Ilse Ehlers
Anna Fock
Ilse Ehlers
Betty Göttsche
Lieselotte Lahann
Elisabeth Otte
Marga Ahmling
Elisabeth Schade
Frieda Mohr
Elisabeth Otte
Vertrag mit Estnischem
Rotem Kreuz
Seit 2006 arbeiten das Estnische Rote Kreuz (ERC)
und der DRK-Landesverband eng zusammen. Am
7. Mai wurde in Tallin
ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnet, der
für die weitere Zusammenarbeit einen rechtlichen Rahmen schafft.
Unter anderem wird der
Jugendaustausch fortgesetzt und mit dem ERC
ein Organisationsplan zur Betreuung von Flüchtlingen entwickelt. Weitere Schwerpunkte für die
Zukunft: Erste-Hilfe-Ausbildung, Projekte gegen
Alkohol, Drogen und Aids sowie Führungskräfteschulung. Außerdem soll es Programme zur Mitg
gliedergewinnung geben.
Ehrungen für 70 Jahre
Mitgliedschaft
Kreisverband
Nordfriesland
Christina Hansen
Kreisverband
Rendsburg-Eckernförde
Anne Neve
Gertrud Hall
Elli Greve
Gretel Groth
Kreisverband
Schleswig-Flensburg
Tilly Boysen
Anne Marie Holländer
Lizzy Lausen
Christine Thomsen
Käthe Wöhlk
Kreisverband Segeberg
Irma Bliesmer
Kreisverband Steinburg
Irmgard Pusch
Kreisverband Stormarn
Käthe Rundshagen
Ehrungen für 75 Jahre
Mitgliedschaft
Kreisverband Nordfriesland
Alma Peters
Kreisverband
Rendsburg-Eckernförde
Hertha Prien
Kreisverband SchleswigFlensburg
Annemarie Paulsen
Lieselotte Rink
Kreisverband Stormarn
Else Münster
Betty Ohrt
Nachtflohmarkt in Elmshorn
Vom Reiz, nachts
einzukaufen
Warum nicht mal nachts einkaufen? Das war
die Idee des Nachtflohmarkts, der am 2. Juli
vom Ortsverein Krückau in Elmshorn im DRKDepot veranstaltet wurde. Rund 700 Besucher
kamen zwischen 16 und 23 Uhr und brachten
dem Ortsverein 1 100 Euro ein, die in dessen
Arbeit einfließen sollen.
„Flohmärkte veranstaltet unser Ortsverein seit
Jahrzehnten“, sagt der Ortsvereinsvorsitzende
Gunnar Petz. Vor drei Jahren war er durch ein
Ankündigungsplakat, das er auf einer Urlaubsreise gesehen hatte, darauf gekommen, sie auch
als Nachtflohmärkte anzubieten.
Verkauft wurde, was von der Elmshorner Bevölkerung übers ganze Jahr gespendet wurde. Die
Spenden werden in der Kleiderkammer abgegeben oder nach Anruf direkt abgeholt. Ohne das
ginge es kaum. „Das Geld, das wir durch den
Verkauf einnehmen, benötigen wir dringend,
um unsere humanitären Rotkreuzaufgaben finanzieren zu können“, so Petz. Was war bei den
Schnäppchenjägern diesmal besonders begehrt?
„Weihnachtsartikel“, sagt Petz schmunzelnd. g
Foto: drk
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