Wartungsanleitung - EVAPCO EUROPE S.r.l.

Prospekt 112-D
Metric
Wartungsanleitung
KÜHLTÜRME, VERDUNSTUNGSKÜHLER FÜR GESCHLOSSENEN
KREISLAUF UND VERDUNSTUNGSVERFLÜSSIGER
FÜR ORIGINAL EVAPCO SERVICE UND ERSATZTEILE WENDEN SIE SICH BITTE AN IHREN
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EVAPCO Aggregate werden weltweit gefertigt
EVAPCO, INC. (World Headquarters) P.O. Box 1300, Westminster, Maryland 21158 USA
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Kühltürme, Verdunstungskühler für geschlossenen Kreislauf und Verdunstungsverflüssiger
verwendet, es besteht jedoch optional die Möglichkeit, andere Werkstoffe
wie Edelstahl, rostfrei (AISI 304 oder 316) einzusetzen.
Für den Fall der Benutzung eines chemischen
Wasseraufbereitungsverfahrens müssen die verwendeten Chemikalien
genau dosiert werden und deren Konzentration sorgfältig überwacht werden
(siehe Grenzwerte in Tabelle 1).
Weichwassersysteme sollten vermieden werden.
Die Verwendung von Säuren sollte vermieden werden. Falls Reinigung mit
Säuren gefordert wird, wird empfohlen, nur inhibierte Säuren für die
verzinkten Stahlbleche zu verwenden.
Einführung
Wir gratulieren zum Kauf eines EVAPCO Verdunstungs-kühlaggregats.
EVAPCO-Ausrüstungen werden aus qualitativ hochwertigen Materialien
hergestellt um bei ordnungsgemäßer Wartung langjährigen und
zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten.
Verdunstungskühlaggregate werden häufig an schwer zugänglichen
Orten betrieben. Daher werden regelmäßige Wartungsintervalle oft
übersehen. Wichtig ist , dass ein genauer Wartungsplan erstellt und
eingehalten wird. Ein sauberes und sorgfältig gewartetes Aggregat
gewährleistet lange Betriebsdauer mit höchster Effizienz.
WARNUNG
Keine Stoßdosierung von Chemikalien in das System!
Der Zusatz von Chemikalien bedarf exakter Dosierung
ACHTUNG
• Bevor Arbeiten an dem Gerät durchgeführt werden, muss es
komplett von der Stromversorgung getrennt werden !
• Für Arbeiten auf dem Aggregat müssen die nötigen
Sicherungsmaßnahmen für das Wartungspersonal gemäß den
Sicherheitsbestimmungen des jeweiligen Landes beachtet
werden.
• Während der Wartungsarbeiten müssen die vorgeschriebenen
Arbeitsschutzbestimmungen des jeweiligen Landes (Tragen von
Handschuhen, Helmen, Schutzmasken etc.) durch das Personal
eingehalten werden.
Wasser-Umlaufsystem
Grenzwerte
pH Wert
6.5 bis 8.0*
Härte ( CaCO3 )
50 bis 300 ppm
Alkalität ( CaCO3 )
50 bis 300 ppm
Chloride ( Cl )
200 ppm (verzinkter Stahl)
Tabelle 1 – Empfohlene Wasserwerte
* Galvanisierter Stahl bedarf laufender Passivation, um bei
Betrieb mit einem pH-Wert von 8,3 oder höher das Entstehen
von „Weißem Rost“ zu vermeiden.
Verdunstungskühlsysteme geben Wärme durch Verdunstung eines
Teiles des umgewälzten Sprühwassers ab, welches mit der warmen,
gesättigten Luft aus dem Aggregat austritt. Beim Verdunsten bleiben
die mineralischen Bestandteile und Verunreinigungen des
Sprühwassers zurück. Werden diese Rückstände nicht aus dem
Wasserumlaufsystem abgeschlämmt, würde deren Konzentration im
Laufe des Betriebs erheblich ansteigen und so zu Verkalkung,
Korrosion, Verschlammung und Fäulnisbildung führen.
Um einen solchen Konzentrationsanstieg zu verhindern, ist es
notwendig, die gleiche Menge des verdunstenden Wassers aus dem
System abzuschlämmen. Zusätzlich sollte die Wasserqualität
regelmäßig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass die
Wasserchemie ausgeglichen und der Wasserkreislauf biologisch nicht
belastet ist.
Chloride Cl
400 ppm bei Edelstahl AISI 304
Chloride Cl
4000 ppm bei Edelstahl AISI 316
Kontrolle der biologischen Verunreinigung
Die Wasserqualität muss regelmäßig auf Fäulnisbildung überprüft
werden. Sollte eine biologische Belastung festgestellt werden, ist
eine aggressivere Wasserbehandlung verbunden mit einer
mechanischen Reinigungsprozedur erforderlich. Die
Wasseraufbereitung sollte in Zusammenarbeit mit einem
Fachbetrieb geplant und durchgeführt werden. Wichtig ist, dass alle
Wärmetauscher-Oberflächen sauber und frei von Ablagerungen
bleiben. Weiterhin müssen die Tropfenabscheider in gutem
Betriebszustand gehalten werden.
Abschlämmung
Verdunstungsverflüssiger und Verdunstungskühler für geschlossenen
Kreislauf werden normalerweise mit angebauter Sprühwasserpumpe,
Abschlämmleitung und einem Absperrventil ausgerüstet. Es wird empfohlen,
dass dieses Abschlämmventil vollständig geöffnet bleibt, um ein
ausreichendes Abschlämmvolumen sicherzustellen.
Wenn das Frischwasser relativ frei von Verunreinigungen ist, kann die
Abschlämmwassermenge gegebenenfalls reduziert werden. Dabei muss das
Aggregat regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass keine
Ablagerungen entstehen und dass die Wasserchemie ausglichen bleibt.
Bei offenen Kühltürmen und Aggregaten mit Rohrschlangenwärmetauschern
ohne angebaute Sprühwasserpumpen muss unbedingt eine
Abschlämmleitung an der Pumpendruckseite installiert sein. Ein
Messgeräteanschluss und ein Kugelventil sollten auch vorgesehen werden.
Der Messgeräteanschluss wird benötigt zur Bestimmung der DurchflussAbschlämm-Menge. Das Kugelventil wird zur Mengenregelung benötigt.
Abschlämmleitung und Ventil müssen groß genug sein, dass die
abzuschlämmende Wassermenge dem Produkt aus 1,6 (l/h) x
Wärmeübertragungsleistung (kW) entspricht.
Um das Risiko der Fäulnisbildung zu minimieren, muss bei der
ersten Inbetriebnahme oder nach längerem Stillstand des
Aggregats eine gründliche Reinigung des Gesamtsystems
(Kühlturm, Rohrsystem, Wärmetauscher etc.) vorgenommen
werden. Alle Rückstände, z.B. Blätter und Staub etc. müssen
sorgfältig aus dem System entfernt werden. Die Wasserwanne
muss bis zum Überlauf mit Frischwasser gefüllt werden.
Führen Sie vor Inbetriebnahme eine keimmindernde oder
Schock-Wasserbehandlung durch. Diese Arbeitsschritte
werden am Besten von einem Spezialisten für
Wasseraufbereitung durchgeführt bzw. überwacht.
Luftverschmutzung
Wenn das Aggregat in einem Industriegebiet mit chemischen Abgasen
betrieben wird, werden die Verunreinigungen der Luft ausgewaschen
und gelangen in das Umlaufwasser. Dadurch können Ablagerungen
und Korrosion entstehen. Es ist wichtig, das Aggregat nicht in der Nähe
eines Schornsteins aufzustellen, da dort Abgase angesaugt werden
können, die Korrosionsbedingungen hochgradig begünstigen. In
solchen Fällen hilft Abschlämmung, jedoch bei jeglichen Anzeichen von
Korrosion oder Ablagerung ist ein qualifizierter
Wasseraufbereitungsfachbetrieb hinzuziehen.
Wasseraufbereitung
In einigen Fällen kann das zugeführte Frischwasser bereits so hoch mit
Mineralien angereichert sein, dass eine normale Abschlämmung zur
Verhinderung von Verkalkung nicht ausreicht. In einem solchen Fall ist eine
Wasseraufbereitung notwendig, die durch einen Fachbetrieb durchgeführt
werden sollte, der mit den örtlichen Wassereigenschaften vertraut ist.
Jedes verwendete Wasseraufbereitungssystem sollte so abgestimmt sein,
dass es sich mit den im Kühlsystem verwendeten Materialien verträgt. Zwar
wird in den meisten Geräten qualitativ hochwertiger galvanisierter Stahl
Parameter
2
Kühltürme, Verdunstungskühler für geschlossenen Kreislauf und Verdunstungsverflüssiger
Regelmäßige Wartungsarbeiten am
Wasserumwälzsystem
ACHTUNG
Vor der Ausführung der folgenden Wartungsarbeiten ist der
Ventilator-Motor vom Spannungsnetz zu trennen !
Detail A
1. Siebe
Die Wasserwannensiebe sollten wöchentlich oder je nach Bedarf
kontrolliert und gereinigt werden.
2. Wanne
Die Wasserauffangwanne sollte monatlich oder so oft wie erforderlich
ausgespült werden um Schmutzansammlungen zu vermeiden.
3. Frischwasser
Schwimmer und Schwimmerventil sollten monatlich überprüft
werden, um einen optimalen Wasserstand zu gewährleisten (siehe
Tabelle 2).
Bei der Erst-Inbetriebnahme oder nach Ablassen des Wassers, muss
die Wasserwanne bis zum Überlauf gefüllt werden. Der Überlauf liegt
über dem normalen Betriebsniveau und berücksichtigt die im
Wärmetauscher und im Wasserverteilsystem befindliche
Wassermenge.
Der Wasserstand muss ständig oberhalb der Siebe und des
Pumpenansaugbereichs liegen. Durch die Wartungsluken können Sie
bei laufender Pumpe und abgeschalteten Ventilatoren den
Wasserstand überprüfen. Der Frischwasserdruck muss zwischen 140
und 340 kPa betragen
4. Druckwasser-Verteilsystem
(Gegenstromaggregate, druck- und saugbelüftet)
Prüfen Sie einmal monatlich das Druckwasser-Verteilsystem, um
sicherzustellen, dass es einwandfrei arbeitet. Bei druckbelüfteten
Systemen entfernen Sie oben aus dem Aggregat ein oder zwei
Tropfenabscheider-Elemente und überprüfen Sie die Funktion des
Wasserverteilsystems.
Bei saugbelüfteten Aggregaten (außer Direkt-Antrieb) befinden sich Griffe
entlang der oberen Lage der Tropfenabscheider. Diese können einfach
durch die Wartungsluke herausgenommen werden, damit das
Wasserverteilsystem eingesehen und überprüft werden kann. Das
Sprühsystem darf nur bei eingeschalteten Pumpen und abgeschalteten
Ventilatoren kontrolliert werden. Die Sprühdüsen sind im wesentlichen
verstopfungsfrei und benötigen nur selten eine Reinigung oder Wartung.
Sollten die Sprühdüsen nicht einwandfrei funktionieren, könnte es daran
liegen, dass das Sieb nicht richtig eingesetzt ist. Dadurch kann Schmutz in
die Wasserverteilrohre gelangen. Der Schmutz an den Düsenöffnungen
kann bei laufender Pumpe und abgeschalteten Ventilatoren sowie
Kühlung mit einem kleinen spitzen Gegenstand ausgeschabt und somit
gereinigt werden. .
Sollten große Schmutzansammlungen oder Fremdkörper vorhanden sein,
entfernen Sie die Endkappe des Sammlers, um die Verunreinigung
auszuspülen.
Die Verteilrohre oder das Hauptrohr können zu Reinigungszwecken
ausgebaut werden, aber führen Sie dies nur durch, wenn es unbedingt
notwendig ist. Kontrollieren Sie das Wannensieb, ob es in einem guten
Zustand und korrekt eingesetzt ist, damit Kavitation und/oder
Luftansaugung ausgeschlossen werden können. Bei Überprüfung und
Reinigung des Wasserverteilsystems prüfen Sie immer die korrekte
Ausrichtung der Sprühdüsenöffnungen, wie unten gezeigt.
Abb. 1a – Wassersprühdüsen (nur für LSTA, LRT, ICT offene
Kühltürme und ESW Verdunstungskühler für geschlossenen
Kreislauf)
3
Abb. 1b - Evapjet Wassersprühdüsen (nur für AT, UAT offene
Kühltürme)
Abb. 1c - ZM Wassersprühdüsen (nur für ATC, LSCB, LRC,
PMCB Verdunstungsverflüssiger und ATW, LSWA, LRW,
PMWA Verdunstungskühler für geschlossenen Kreislauf)
Aggregate-Typ
BetriebsWasserstand
ICT
4-54
bis
4-912
180 mm
AT/UAT
AT/UAT
19-56
424-024
bis
bis
224-918
428-948
230 mm
280 mm
LSTA
LSTA
LSTA
LSTA
4-61
5-121
8P-121
10-121
bis
bis
bis
bis
4-126
5-187
8P-365
10-366
230 mm
230 mm
230 mm
330 mm
LRT
3-61
bis
8-128
200 mm
ATW
ATW
ATW
24 - 3G
48 - 3F
64- 3H
bis
bis
bis
36 - 5F
48 - 5G
866 - 60
220 mm
260 mm
280 mm
ESW
ESW
72
144
bis
bis
142
216
260 mm
280 mm
LSWA
LSWA
LSWA
LSWA
20
41
116
91
bis
bis
bis
bis
30
87
348
270
260 mm
320 mm
450 mm
360 mm
LRW
18
bis
96
200 mm
PMWA
116
bis
348
450 mm
LSCB
LSCB
LSCB
LSCB
36
135
400
281
bis
bis
bis
bis
120
385
1610
1120
260 mm
320 mm
450 mm
360 mm
LRC
25
bis
379
200 mm
ATC
ATC
ATC
50B
135B
M170B
bis
bis
bis
120B
165B
3459B
220 mm
260 mm
280 mm
PMCB
PMCB
PMCB
175
290
435
bis
bis
bis
375
1550
1770
320 mm
450 mm
450 mm
Tabelle 2 – Empfohlene Betriebs-Wasserstände
Kühltürme, Verdunstungskühler für geschlossenen Kreislauf und Verdunstungsverflüssiger
5. Schwerkraft-Wasserverteilsystem
(Kreuz-Strom-Aggregate, saugbelüftet)
Kreuz-Strom-Kühltürme haben ein SchwerkraftWasserverteilsystem. Warmes Wasser wird in eine Sammelwanne
gepumpt und läuft dann mittels Schwerkraft ab durch düsenförmig
angebrachte Öffnungen. Die Warmwasser-Sammelwanne und die
Verteilerdüsen können von oben am Aggregat erreicht werden
durch Zurückschieben der Wannenabdeckung aus Kunststoff. Der
obere Teil der strudelverhindernden Verteilerdüsen ist abziehbar
und ermöglicht eine einfache Schmutzbeseitigung. Der untere Teil
der Verteilerdüsen kann durch Drehung abgezogen werden.
6. Abschlämm-Ventil
Das werkseitig oder bauseits eingebaute Abschlämmventil ist
wöchentlich auf Funktion und richtigen Sitz zu überprüfen. Es
sollte vollständig geöffnet sein, es sei denn, dass auch mit
geringerer Wassermenge keine Verkalkungs- oder
Korrosionsgefahr besteht.
Abb. 4 – Tropfenabscheider bei 1,2 und 1,5 m breiten LS-Aggregaten
7. Pumpen (soweit mitgeliefert)
Pumpen und Pumpenantriebe müssen gemäß den mit dem
Aggregat mitgelieferten Wartungsanweisungen des jeweiligen
Herstellers geschmiert und gewartet werden.
Tropfenabscheider
In Abb. 2 ist die Ausblasrichtung durch den Tropfenabscheider
dargestellt. Die Abb. 3, 4 und 5 zeigen die korrekte Ausrichtung
des Tropfenabscheiders bei Aggregaten der LR- und LSBaureihe. Tropfenabscheider, die für Wartung o.ä.
herausgenommen wurden, müssen sorgfältig wieder eingesetzt
werden. Nicht ordnungsgemäß eingesetzte Tropfenabscheider
können zu Rezirkulationen führen. Bei saugbelüfteten Aggregaten
ist die Ausrichtung nicht kritisch.
Abb. 5 – Tropfenabscheider bei 2,4; 3,0 und 3,6 m breiten
LS-Aggregaten
Gefrierschutz
Der einfachste und effektivste Schutz, das Umlaufwasser vor Einfrieren zu
schützen, ist die Verwendung eines separaten Zwischenbehälters. In diesem
Fall wird die Pumpe direkt am Zwischenbehälter montiert. Sobald die Pumpe
abgeschaltet wird, fließt das Umlaufwasser in den Zwischenbehälter ab.
Empfohlene Volumen für Behälter und zugehörige Umwälzpumpen für
Aggregate mit Rohrschlangenwärmetauscher sind in den entsprechenden
Prospekten angegeben. Für Auslegungen der Kühlwasserbehälter bei
Kühltürmen für offene Kreisläufe wenden Sie sich bitte an das Werk oder an
eine EVAPCO-Vertretung in Ihrer Nähe.
Wenn die Verwendung eines Zwischenbehälters nicht möglich ist, stehen
auch Wannenheizungen zur Verfügung. Es können elektrische Heizungen,
Warmwasser-Rohrschlangensysteme, Dampf-Rohrschlangensysteme bzw.
Dampf-Einspritzsysteme zur Wannenbeheizung eingesetzt werden.
Allerdings schützen diese vorgenannten Heizsysteme nicht die außen
angebauten Rohrleitungen und Pumpen vor dem Einfrieren.
Frischwasserzufuhr, Überlauf-/Entleerungsleitungen, Pumpe und
Pumpenleitungen bis zum Überlauf müssen daher mit einer Begleitheizung
versehen und isoliert werden, um Schäden zu vermeiden.
Ein Verdunstungsverflüssiger oder Verdunstungskühler darf nicht trocken
betrieben werden (Ventilatoren ein-, Pumpen abgeschaltet), es sei denn, das
Wasser ist vollständig aus der Wanne abgelassen. Die Wannenheizung ist
nur dafür ausgelegt, das Einfrieren des Wassers in der Wanne bei komplett
abgeschaltetem Aggregat zu verhindern.
Abb. 2 – Luftaustritt am Tropfenabscheider
Abb. 3 – Tropfenabscheider bei LR-Aggregaten
4
Kühltürme, Verdunstungskühler für geschlossenen Kreislauf und Verdunstungsverflüssiger
Ölverschmutzungen können von Überdosierungen oder bei
Verwendung von zu dünnflüssigen Ölen entstehen. Wenn dieses
Problem über einen längeren Zeitraum auftritt, muß ein Öl mit
nächsthöherer Viskosität verwendet werden.
Ventilator-System
Die Ventilatoren - sowohl die der Radial- als auch der
Axialbauweise - sind robust und erfordern minimalen
Wartungsaufwand. Trotzdem sollten die Ventilatoren regelmäßig
überprüft und in angemessenen Abständen geschmiert werden.
Alle in EVAPCO-Aggregaten verwendeten Lager sind werksseitig
justiert und selbst einstellend. Verändern Sie nicht die
Lagereinstellung durch Festdrehen der Bolzen am Gleitlager.
Ventilatorwelle mit Kugellager
Schmieren Sie die Kugellager der saugbelüfteten Aggregate
jeweils nach 1.000 Betriebsstunden oder alle 3 Monate,
Schmieren Sie die Kugellager der druckbelüfteten Aggregate
jeweils nach 2.000 Betriebsstunden oder alle 6 Monate.
Verwenden Sie eines der nachfolgend aufgeführten
wasserresistenten, inhibierten Schmierfette für den
Temperaturbereich von –40° C bis 120° C :
Motorlager
EVAPCO verwendet nur komplett geschlossene Motoren.
Luftgekühlte Motoren haben geschlossene Lager und sind
wartungsfrei. Zwangsgekühlte Motoren müssen regelmäßig
entsprechend den Wartungsanweisungen für Motoren geschmiert
werden.
Mobil - SHC 32
Chevron - SRI
American - Rycon Premium
Shell - Alvania 3
oder vergleichbare
Das Schmierfett muss langsam zugefügt werden, da sonst die
Lagerdichtungen beschädigt werden können.
Ventilatorantriebe
Die Keilriemenspannung muss vor der ersten Inbetriebnahme und
nach den ersten 24 Betriebsstunden auf beginnende Dehnung hin
überprüft und ggf. korrigiert werden. Bei Aggregaten mit außen
angebrachten Keilriemenantrieben müssen beide JEinstellungsbolzen an der Motorgrundplatte die gleiche Anzahl der
Schraubengänge aufweisen, um eine einwandfreie Ausrichtung des
Riementriebs zu gewährleisten. Zur Überprüfung der
Keilriemenausrichtung bei außen angebrachten Antrieben wird der
Abstand von der Grundplatte zum J-Bolzen-Montagewinkel
gemessen, um sicher zu gehen, dass die Grundplatte mit beiden
Seiten im gleichen Abstand zum Aggregat montiert ist. Dies sollte
sicherstellen, daß die Riemenscheiben korrekt ausgerichtet sind,
die bereits werkseitig voreingestellt sind. Zur Endkontrolle kann ein
Lineal an die An- und Abtriebsscheibe gelegt werden, wodurch bei
korrekter Einstellung eine 4-Punkt-Auflage entsteht. Falls
erforderlich, Motorriemenscheibe nachjustieren.
Die meisten Aggregate sind mit verlängerten
Schmiermittelleitungen ausgerüstet, um eine leichte Schmierung
der Wellenlager zu ermöglichen. Saugbelüftete Aggregate bis 2,4
m Breite mit Keilriemen angetriebenen Ventilatoren haben die
Schmiernippel neben der Wartungsluke am Ventilatorgehäuse
herausgeführt. 3,6 und 7,2 m breite saugbelüftete Aggregate
haben die Schmiernippel innen im Ventilatorgehäuse direkt neben
der Wartungsluke.
Bei allen großen Aggregaten der druckbelüfteten LS- und PMBaureihen sind die Schmiernippel auf die Vorderseite des
Aggregats herausgeführt. Bei Aggregaten der LR-Baureihen sind
die Schmiermittelleitungen auf die Längsseite herausgeführt.
Die Ventilatorschutzgitter müssen nicht abgenommen werden bei
druckbelüfteten Systemen mit nach außen geführten
Schmiermittelleitungen.
Die richtige Keilriemenspannung kann durch Fingerdruck in der
Mitte zwischen den Riemenscheiben ermittelt werden. Bei
saugbelüfteten Aggregaten sollte sich der Keilriemen um ca. 20
mm, bei druckbelüfteten Aggregaten um ca. 13 mm eindrücken
lassen. Überprüfen Sie die Keilriemenspannung monatlich.
Ventilatorwelle mit Gleitlager
(nur 1,2 m breite LS-Baureihe)
Bei 3,6 und 7,2 m breiten Aggregaten mit innenliegenden Antrieben
müssen die Motorgrundplatten und die Einstellschrauben einmal
jährlich mit hochwertigem, wasserresistentem Schmiermittel
nachgefettet werden.
Schmieren Sie das Zwischen-Wellenlager vor der ersten
Inbetriebnahme mit dem im Montagezubehör gelieferten Öl . Der
Ölbehälter muss in der ersten Betriebswoche mehrmals
kontrolliert werden, um zu sicher zu gehen, dass der Ölvorrat
vollständig vom Lager aufgenommen wurde. Nach der ersten
Betriebswoche müssen die Lager nach 1000 Betriebsstunden
bzw. alle 3 Monate geschmiert werden, wenn nicht hohe
Umgebungstemperaturen oder widrige Umweltbedingungen eine
häufigere Nachschmierung erfordern. Das Ölreservoir ist ein mit
Filz ausgelegter Hohlraum innerhalb des Lagers. Der Ölstand im
Einfüllstutzen muss nicht überprüft werden.
Verwenden Sie die folgend aufgeführten - nicht löslichen Industrie-Mineralöle. Verwenden Sie keine löslichen Öle
sowie keine Motorenöle !
Bei permanenten Betriebstemperaturen unter –1 °C ist der
Einsatz von Spezialölen erforderlich. Tabelle 3 enthält eine
Zusammenstellung der zulässigen Öle für unterschiedliche
Temperaturbereiche. Die meisten Motorenöle sind löslich und
dürfen nicht verwendet werden.
Umgebungstemp.
Texaco
Drydene
Exxon
-1°C bis 38°C
Regal R&O 220
Paradene 220
Terrestic 220
-32°C bis -1°C
Capella WF 32
Refrig. Oil 3G
——————
Bei 3,0 und 3,6 m breiten Aggregaten mit Axial-Ventilatoren und bei
LR-Aggregaten wird ein Werkzeug zur einfacheren Einstellung der
Riemenspannung des Motors mitgeliefert.
Antrieb über Getriebe
Saugbelüftete Aggregate mit Zahnradgetriebe benötigen besondere
Wartung. Bitte halten Sie sich an die vom Getriebehersteller
empfohlenen Wartungsanweisungen, die mit dem Aggregat
mitgeliefert werden.
Lufteintritt
Überprüfen Sie monatlich die Lufteintrittsgitter (bei saugbelüfteten
Aggregaten) bzw. die Ventilatoren (bei druckbelüfteten Aggregaten)
und entfernen Sie jegliches Papier, Blätter oder andere
Verschmutzungen, die die Luftzufuhr behindern könnten.
Tabelle 3 - Gleitlagerschmiermittel
5
Kühltürme, Verdunstungskühler für geschlossenen Kreislauf und Verdunstungsverflüssiger
Gefrierschutz bei Rohrschlangen-Wärmetauschern
(Coils) für geschlossenen Kreislauf
Wasserwanne und Gehäuse
Reinigen und überprüfen Sie die Wasserwanne und das Gehäuse
innen und außen einmal jährlich.
Der einfachste und effektivste Gefrierschutz für das RohrschlangenWärmetauscher-System besteht in der Verwendung eines inhibierten
Kühlmediums auf Ethylen-Glykol-Basis. Wenn dies nicht möglich sein
sollte, muss zusätzliche Wärmeenergie zur Verfügung gestellt werden,
um sicher zu stellen, dass die Wassertemperatur bei Stillstand unter
keinen Umständen unter 10°C sinkt. Empfohlener minimaler Durchfluß
entsprechend Tabelle 4.
Verzinkte Stahl-Konstruktionen
Verzinkung im Heißbad bietet einen hervorragenden Schutz gegen
Korrosion für die für Verdunstungsaggregate verwendeten
Stahlbleche.
Die Zinkoberfläche ist ein reaktionsfähiges Metall, das zum Schutz
des darunter liegenden Stahls als Opferanode wirkt. Bei
Aggregaten, die innerhalb des empfohlenen pH-Werts von 6,5 bis
8,0 betrieben werden, wird ein Schutz der Oberflächen von nicht
porösem Zinkkarbonat und Zinkhydroxyd aufgebaut, um rapide
galvanische Korrosion zu vermeiden. Diese BasisZinkkarbonatschicht muß sich bilden können, um maximalen
Schutz für den im Heißbad verzinkten Stahl zu erreichen.
In den letzten Jahren ist bei verschiedenen
Verdunstungsaggregaten ein Phänomen aufgetreten, das auf die
schnelle Bildung von aggressiven Zinkkarbonat zurückzuführen ist.
Diese Stellen erscheinen als weiße pulverartige Stellen und stellen
materialeigene Korrosion dar. Da diese Stellen nicht mehr
undurchlässig sind, kann dadurch weitere Korrosion anderer Teile
begünstigt werden. Diese Form tritt häufig in den sehr feuchten
Teilen des Gerätes auf, die den pH-Wert von 8,0 übersteigen.
Um dem Entstehen dieses Phänomens vorzubeugen, muss das
Geräteinnere bei der Erst-Inbetriebnahme passiviert werden und
regelmäßig im Rahmen des Wasseraufbereitungsprogramms
überprüft werden. Eine qualifizierte Wasseraufbereitungsfirma
kann dahingehend eine Lösung erarbeiten, um Zinkkorrosion unter
Beachtung der empfohlenen Chemikalienkonzentrationen zu
verringern. Da eine Repassivierung auch bei laufendem Betrieb
notwendig werden kann, muss die Wasseraufbereitung
durchgängig überwacht werden. Sollte diese Korrosionsform an
Ihrem Aggregat auftreten, muss das gesamte System mit den
entsprechenden Chemikalien behandelt werden, um weitere
Korrosion zu verhindern.Insbesondere dürfen die weißen Stellen
nicht mittels Hochdruckstrahl, Drahtbürsten oder anderen
mechanischen Mitteln entfernt werden. Werkstoffe wie Edelstahl
rostfrei (AISI 304 oder 316) einzusetzen.
Wenn keine Frostschutzmaßnahmen vorgesehen sind, muß das
Wasser aus den Rohrschlangen sofort abgelassen werden, wenn die
Pumpen außer Betrieb sind oder der Durchfluss stoppt. Dies wird
erreicht, mittels automatischer Ablass- und Entlüftungsventile in den
Rohren zum und vom Verdunstungskühler. Besonders wichtig ist dabei,
daß Isolierung und Rohrleitungen ausreichend dimensioniert sind, damit
das Wasser auch schnell genug ablaufen kann. Dieser
Schutzmechanismus darf nur im Notfall angewendet werden und stellt
weder einen praktischen Frostschutz dar, noch wird diese Methode
empfohlenen. Die Rohrschlangen-Wärmetauscher dürfen auch nicht
über einen längeren Zeitraum ungefüllt bleiben.
Bei Betrieb des Aggregates während der kalten Jahreszeit, muß mit
einer speziellen Leistungsregelung dafür gesorgt werden, daß die
Wassertemperaturen nicht unter 10°C absinken. Der Trockenbetrieb,
unter Verwendung eines separaten Zwischenbehälters, bietet eine
ausgezeichnete Möglichkeit, die Aggregateleistung den tiefen
Temperaturen anzupassen. Weitere Methoden der Leistungsregelung
sind die Verwendung von Motoren mit zwei Drehzahlen, stufenlose
Drehzahlregelung, Ventilatorschaltung- und Klappensteuerung (nur bei
druckbelüfteten Aggregaten). Diese Methoden können individuell oder
kombiniert mit dem Trockenbetrieb eingesetzt werden.
Aggregate-Typ
Edelstahl-Konstruktion
Edelstahl-Aggregate müssen jährlich inspiziert und gereinigt
werden, damit sichergestellt ist, dass die Oberflächen sauber und
frei von Verunreinigungen sind. Edelstahloberflächen können unter
gewissen Umständen anlaufen, insbesondere wenn beispielsweise
Schweißarbeiten in der Nähe durchgeführt werden oder die
Umgebungsluft chemisch stärker belastet (z.B. säure- oder
salzhaltig) ist. Bereiche an verunreinigten Edelstahlteilen sollten
gänzlich gereinigt und wieder hergestellt werden, um
weitergehende Korrosion zu vermeiden. Evtl. Rückstände von
Schweißarbeiten müssen mittels geeignetem Schleifmittel
abgerieben oder mit Stahlbürste aus Edelstahl abgetragen
werden. Um stärkere Korrosion zu vermeiden, sollten angelaufene
Stellen am Gerät gründlich gereinigt werden. Schweißrückstände
werden am besten mittels eines Scheuerpads oder einer
Edelstahlbürste beseitigt. Angelaufene Flächen können mit einem
handelsüblichen Edelstahlreiniger behandelt werden. Bei
Aggregaten in Edelstahlausführung, die in Meeresnähe betrieben
werden oder hohen Chloridwerten oder sonstigen rauen
Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, kann die Oberfläche anlaufen und
stumpf werden, weshalb diese des öfteren gereinigt werden muss.
Durchfluß
min. (l/s)
ATW
ATW
ATW
ATW
ATW
ATW
ATW
ATW
24
64
192
166W
144
286
290
576
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
48
166
332
224W
240
478
482
960
4.4
8.8
17.6
17.6
25.0
50.0
50.0
100.0
ESW
ESW
72
144
bis
bis
142
216
11.0
16.0
LSWA
LSWA
LSWA
LSWA
LSWA
LSWA
20
58
116
232
91
182
bis
bis
bis
bis
bis
bis
41
87
174
348
135
270
3.8
4.7
9.5
19.0
8.8
17.6
LRW
LRW
LRW
18
30
72
bis
bis
60
96
3.3
4.7
8.8
PMWA
PMWA
116
232
bis
bis
174
348
9.5
19.0
Wartung von Schutzanstrichen
Tabelle 4 – Empfohlene Durchflußmengen
Der Schutzanstrich auf der Außenseite der Aggregate sollte einmal
jährlich inspiziert und gereinigt werden. Bei Anzeichen von
Korrosion muß mittels Drahtbürste gründlich gereinigt und
anschließend mit Kaltzink behandelt werden. Reinigen Sie
außerdem die Motorgehäuse, Pumpen und Lufteintrittsgitter.
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Prospekt 112-D 1206
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