Denkmalpflegerische Zielstellung - Burganlage zu Burg Stargard

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Denkmalpflegerische Zielstellung - Burganlage zu Burg Stargard
Denkmalpflegerische Zielstellung
- Burganlage zu Burg Stargard, ehemaliger Schöpfgang –
Sicherung und Instandsetzung
(13.02.2013)
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
Angaben zum Denkmal
Bezeichnung des Denkmals
Standort
Eigentümer / Rechtsträger
Angaben zur Denkmalliste
Gegenwärtige bzw. bisherige Nutzung
2.
2.1
2.2
2.2.1
Analyse
Baubeschreibung und Entwicklungsgeschichte
Zustandsbeschreibungen der Teildenkmäler
Der Schöpfgang
3.
3.1
3.2
3.2.1
Denkmalpflegerische Anforderungen
Denkmalpflegerische Rahmenzielstellung
Denkmalpflegerische Festlegungen zu den Teildenkmälern
Der Schöpfgang
3.3
Fortschreibung der Zielstellung
4.
Bedeutung und Wertung
5.
Hinweise und Empfehlungen
6.
Untersuchungen / Gutachten / Dokumentationen
7.
Literatur
Seite 1 von 6
Denkmalpflegerische Zielstellung
1.
Angaben zum Denkmal
1.1
Bezeichnung des Denkmals
Burganlage zu Burg Stargard, ehemaliger Schöpfgang
1.2
Standort
Gemarkung : Burg Stargard; Flur: 12; Flurstück: 293 und 284
1.3
Eigentümer / Rechtsträger
Stadt Burg Stargard, Der Bürgermeister, Mühlenstraße 30, 17094 Burg Stargard
1.4
Angaben zur Denkmalliste
Die Burganlage Burg Stargard ist in der Denkmalliste des Landkreises Mecklenburgische
Seenplatte eingetragen.
1.5
Gegenwärtige bzw. bisherige Nutzung
Die Burganlage zu Burg Stargard ist die bedeutendste Höhenburg des Landes MecklenburgVorpommern. Noch heute vermittelt der umfangreiche Bestand gut erhaltener historischer
Bausubstanz dem Betrachter ihre Wehrhaftigkeit und die damit zum Ausdruck gebrachte
Macht und den Reichtum der von der Burg aus herrschenden Fürsten.
Als eine der ältesten und besterhaltenen Burganlagen wird sie als denkmalpflegerisch
besonders wertvoll durch das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege eingeschätzt.
Der wichtigste und wertvollste Teil der Burganlage ist uns bis in die Gegenwart erhalten
geblieben. Viele Fundamentreste, Ruinen, Scherben, Werkzeuge u. ä. sind in der Erde
verborgen und müssen durch archäologische Grabungen gefunden und der Öffentlichkeit
bekannt gemacht werden. Mit der Instandsetzung der Gebäude konnte der Tourismus belebt
werden. Einige Gebäude haben eine Nutzung erfahren, wie z. B. der „Bergfried“ als
Aussichtsturm, der „Marstall“ als Museum, der „Damenflügel“ als Standesamt, das
„Gefangenenhaus“ als Hotel, die „Alte Münze“ als Gaststätte usw.
2.
2.1
Analyse
Baubeschreibung und Entwicklungsgeschichte
entnommen aus der Internetplattform der Stadt Burg Stargard/Burg Stargard.de/Tourismus/Höhenburg Stargard/Burganlage
Höhenburg "Stargard"
Erbaut wurde die zweiteilige Randhausanlage, mit Vorburg und
Hauptburg, zwischen 1236 und 1270 als Hofburg der Markgrafen
von Brandenburg. Die Burg Stargard ist das älteste weltliche
Bauwerk in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist die einzige
erhaltene mittelalterliche Höhenburg in Norddeutschland. Ab 1292
waren Burg und Land Stargard, als Lehen der Markgrafen von
Brandenburg, in mecklenburgischer Hand. Im Jahr 1347 kam
Stargard als Reichslehen an Mecklenburg.
Lithografie von 1843
Von 1352 bis 1471 war die Burg Residenz der Herzöge von
Mecklenburg-Stargard. Um 1500 erfolgten große Umbauten, u.a.
für den Einsatz von Pulverwaffen. Nach 1572 wurde die Burg
Amtssitz der Stargarder Landdrosten. Während der Belagerung
und Erstürmung der Stadt Neubrandenburg im Jahr 1631, nahm
der kaiserliche General Tilly sein Hauptquartier auf der Burg
Stargard. Nach der Errichtung des Herzogtums MecklenburgStrelitz, im Jahr 1701, wurde die Burg als Befestigungsanlage
aufgegeben.
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Bis zur Mitte des 18.Jh. verlor die Burg vier große Gebäude durch
Abriss. Im Krummen Haus fand 1726 der letzte große
Mecklenburger Hexenprozess statt. Von 1745 bis 1747 werden in
der Hauptburg Münzen geprägt. Brandstiftung und Blitzschlag
vernichten bis 1919 weitere fünf Gebäude. Seit 1922 diente die
Burg für 10 Familien als Wohnung und Wirtschaftshof. 1946
entstand hier eine Landesjugendschule die 1963 zur
Jugendherberge umfunktioniert wurde. Im Jahr 1990 zog die
Jugendherberge in die Stadt um und nach dem darauf folgenden Wegzug der Burgbewohner begann die
umfassende bauhistorische Untersuchung und Sanierung der Burganlage. Nach schwieriger langer
Sanierung wurde 1994 der Burgturm wieder als Aussichtsturm frei gegeben. Der
Burggasthof „Zur
Alten Münze“ und das
Museum öffneten 1999 ihre Tore. Seit dem Jahr 2000 gibt es einen, über die
Region hinaus bekannten, historischen
Wurz- und Krautgarten. Wer sich traut kann seit 2001 auf
der Burg auch heiraten. Eine
Gewandschneiderei bietet dazu auf Wunsch die historischen Gewänder.
2.2 Zustandsbeschreibungen der Teildenkmäler
2.2.1 Der Schöpfgang
Die Seitenwände und das Gewölbe sind durchfeuchtet.
Die Hauptschäden liegen im unteren Ausgangsbereich. Das Mauerwerk über dem
unteren Ausgang droht einzustürzen und wurde durch eine Holzkonstruktion gesichert.
Die seitlichen hohen Feldsteinmauern sind im unteren Bereich auf Grund der massiven
Schäden als nicht mehr standsicher einzuschätzen, da hauptsächlich im Fußbereich
Mörtel und Steine ausgebrochen sind.
Die Treppenstufen sind weitestgehend in Ordnung.
2010 wurde der Schöpfgang wegen Einsturzgefahr gesperrt.
Damit die historische Bausubstanz weitestgehend erhalten werden kann, wurde 2011
über dem Niedergang ein kleines Holzdach zum Schutz vor Feuchtigkeitseintritt
aufgebracht.
3 Denkmalpflegerische Anforderungen
3.1 Denkmalpflegerische Rahmenzielstellung
Ziel der Maßnahme ist grundsätzlich die Bewahrung der historisch wertvollen
Bausubstanz, die historische Ansicht und die Funktionsfähigkeit verbunden mit dem
Erhalt des Objektes und seiner Nutzung sicher zu stellen.
3.2
Denkmalpflegerische Festlegungen zu den Teildenkmälern
3.2.1 Der Schöpfgang
Für die Burganlage wurde ein Freiflächenplan erarbeitet. Gegenwärtig wird die
Feinplanung durchgeführt. Da diese noch nicht abgeschlossen ist, werden für den
Bereich des Schöpfganges Maßnahmen der baulichen Sicherung durchgeführt, neue
wesentliche Bauteile werden am Bauwerk nicht geschaffen. Ziel der Maßnahme ist die
bauliche Instandsetzung gemäß Bestand.
Die Seitenwände und die Gewölbeoberseiten werden abschnittsweise freigelegt und
saniert. Der Bereich der Wehrmauer ist dabei wahrscheinlich auszugrenzen. Im
bodenumgebenen Bereich unterhalb der Wehrmauer wird eine Tonpackung als
Abdichtung gegen eindringende Feuchtigkeit eingebaut.
Die schmalere neue Ergänzung auf der vorhandenen alten Wehrmauer wird
wahrscheinlich im Rahmen der Sanierungsarbeiten abgetragen werden müssen und
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durch eine neue Backsteinmauer mit ähnlicher Abmessung ersetzt werden
(Klosterformatziegel).
Im oberen Bereich (Burghofseite) bleibt der vorhandene Bestand, einschließlich
Geländer, erhalten. Das provisorische Schutzdach bleibt ebenfalls erhalten. Eine
bauliche Lösung für einen dauerhaften Schutz vor Frost und Nässe ist im
Zusammenhang mit der Feinplanung der Freiflächenplanung zu finden und wird
gesondert ausgeführt.
Der vorhandene Handlauf der Treppe bleibt erhalten. Ein Kinderhandlauf ist zusätzlich
vorgesehen.
Wegen der unzureichenden Standsicherheit werden Im unteren Ausgangsbereich die
hohen Feldsteinwände und die Wand im Bereich des unteren Einganges aufgenommen
und neu als Betonwände mit aussteifender Bodenplatte und davor gesetzter
Feldsteinschale bzw. in der Wand des unteren Einganges Ziegelmauerwerk mit Bogen
und im oberen Teil als Feldsteinmauer hergestellt. Der Mauer erhält eine Abdeckung
aus Natursteinplatten. Die Erdarbeiten werden insgesamt unter Begleitung der
Bodendenkmalpflege ausgeführt und eine Dokumentation erstellt. Bei diesen Arbeiten
sind Sicherungsarbeiten in unterschiedlichster Weise erforderlich.
Die Öffnungsgröße des unteren Eingangs wird wieder in gleicher Größer hergestellt.
Das 2-flüglige Metalltor bleibt erhalten. Auch hier muss nach Ausführung der Planungen
in den Außenbereichen über eine Türlösung zum Frostschutz eventuell beraten werden.
Es ist angedacht, den Treppenniedergang zu beleuchten.
Bestand 2012
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3.3
Fortschreibung der Zielstellung
Die denkmalrechtliche Zielstellung wird während der Instandsetzungsarbeiten nach
Abstimmung mit den Denkmal-Fachbehörden baubegleitend präzisiert.
4
Bedeutung und Wertung
Auszugsweise aus der Gesamtdokumentation „Die Burganlage der Stadt Burg Stargard“ vom 16.02.1996, Verfasser:
Planungsbüro Ott, Neubrandenburg)
„Die Burganlage zu Burg Stargard ist die bedeutendste Höhenburg des Landes
Mecklenburg-Vorpommern. Noch heute vermittelt der umfangreiche Bestand gut
erhaltener historischer Bausubstanz dem Betrachter ihre Wehrhaftigkeit und die damit
zum Ausdruck gebrachte Macht und den Reichtum der von der Burg aus herrschenden
Fürsten. Die Bedeutung der Burg war so groß, dass sie dem ganzen Land ihren
Namen gab.
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Als eine der ältesten und besterhaltenen Burganlagen wird sie als denkmalpflegerisch
besonders wertvoll durch das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege – Archäologie
und Denkmalpflege – eingeschätzt.
Die Burg ist heute weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und hat dadurch auch
überregionale bzw. internationale Bedeutung erlangt.“
5
Hinweise und Empfehlungen
Die Sanierungsarbeiten werden baubegleitend textlich und fotografisch dokumentiert.
6
-
Untersuchungen / Gutachten / Dokumentationen
Fotodokumentation
Kostenschätzung
7
-
Literatur
Auszugsweise aus der Gesamtdokumentation „Die Burganlage der Stadt Burg Stargard“ vom
16.02.1996, Verfasser: Planungsbüro Ott, Neubrandenburg
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