Luft und Luftdruck
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Luft und Luftdruck
DER LUFTDRUCK Praktikum am 8.11.00 & 22.11.00 von Ursula Feischl 9855029 3. Allgemeines zum Druck 3.a. Was ist Druck? Steht man mit Skiern auf dem Schnee sinkt man kaum ein. Kaum steigt man von ihnen herunter versinkt man im Schnee. Das Gewicht und damit die ausgeübte Gewichtskraft ist gleich geblieben Wie kann man das erklären ? Bezeichnet man die beobachtete Wirkung der Gewichtskraft, die beide Male unterschiedlich ist, mit p, so stellt man fest, daß die Wirkung umso größer ist, je kleiner die Fläche ist auf die die Gewichtskraft wirkt. Diese beobachtete Wirkung läßt sich durch folgende Formel beschreiben: p=F/A Der Druck gibt also an, welche Druckkraft auf eine Flächeneinheit wirkt. Einheiten des Drucks: • Pascal (Pa): 1 Pascal ist der Druck, den eine Kraft von 1 N auf eine Fläche von 1 m^2 ausübt. • Bar (bar): Pascal ist eine sehr kleine Druckeinheit und wird daher in der Praxis nur selten verwendet. Hier benützt man die Einheit Bar. 100 000P entsprechen 1Bar (bar). 1 Bar entspricht etwa dem äußeren Luftdruck auf der Erdoberfläche. 3.b Wie entsteht der Luftdruck? Luft besteht genau wie Wasser aus vielen kleinen Teilchen die alle Masse und Volumen besitzen. Luft hat eine Masse von 1.3 kg pro m3. Zum Veranschaulichen dieses Sachverhalts sind folgende Versuche gut geeignet Versuch: Luft benötigt Platz (Versuchsbeschreibung siehe nächste Seiten) Versuch: Luft besitzt eine Masse (Versuchsbeschreibung siehe nächste Seiten) Da Luftteilchen eine Masse haben üben sie eine Gewichtskraft aus. Bereits beim Wasser wurde versucht, den Druck mit einer Modellvorstellung (Gefäß mit Glaskugeln) zu erklären. Die Glaskugeln stellen jetzt die Luftteilchen dar. Wir leben, mit diesem Modell verglichen, am Boden eines Gefäßes. Über uns befinden sich sehr viele Luftteilchen. Steigen wir auf einen Berg befinden sich weniger Luftteilchen über uns, daher ist der Luftdruck in der Höhe geringer als weiter unten. Im Unterschied zu Flüssigkeiten lassen sich Gase zusammendrücken da die Gasteilchen meist große Abstände haben und frei beweglich sind. Versuch: Luft benötigt Platz Ziel: zeigen, daß Luft Platz benötigt Material: Versuchsaufbau analog zur Skizze rechts Versuchsdurchführung: In das vorher mit Luft gefüllt Glas wird durch den Trichter Wasser gegossen. Beobachtung: an den aufsteigenden Luftblasen im Wasserbecken kann man erkennen, daß die Luft mit dem Steigen des Wasserstandes im Glas aus diesem herausgedrückt wird. Erkenntnis: Luft benötigt, auch wenn sie gut komprimierbar ist, einen gewissen Platz. Bemerkung: Im Praktikum wurde dieser Versuch nicht durchgeführt, da uns kein entsprechendes Gefäß zur Verfügung stand. Versuch: Luft besitzt Masse: Ziel: Zu zeigen, daß Luft Gewicht hat Material: 2 Luftballons genaue Pendelwaage Tixo, Nadel Versuchsdurchführung: 2 Luftballone werden etwa gleich groß aufgeblasen und an den beiden Armen der Waage befestigt. Der eine Luftballon wird an einer Stelle fest mit Tixo beklebt. Die Waage wird ins Gleichgewicht gebracht (z.B.: durch Papierschnipsel auf den Waagschalen). Jetzt wird der eine Ballon durch den Tixo zerstochen. Beobachtung: Die Waage zeigt deutlich an, daß der volle Ballon schwerer ist als die leere Hülle alleine Erkenntnis: Luft besitzt eine Masse. 1 m^3 Luft besitzt in etwa eine Masse von 1.3 kg Bemerkungen: Häufig findet man in Versuchsanleitungen zu diesem Versuch, daß der Luftballon durch erhitzen mit einer Kerzenflamme zerstört werden soll. Das Problem dabei ist, daß die einzelnen Teile des Luftballons nicht mehr auf der Waage sind und die Schüler zurecht behaupten können, die Waage ginge auf der einen Seite nieder, weil auf der anderen ja jetzt ein Teil des Luftballons fehle. Das Überkleben der Einstichstelle mit Tixo hat ebenfalls nur den Sinn, daß Zerreißen des Luftballons zu verhindern Bei diesem Versuch ist außerdem zu beachten, daß es einige Zeit brauchen kann um die Gleichgewichtslage zu finden. Eine Vorbereitung des Aufbaus bereits vor der Schulstunde ist dringend zu empfehlen. 3.c Die Atmosphäre Die Atmosphäre, die Gashülle um die Erde, reicht bis in eine Höhe von etwa 15km. Sie ist aus verschiedenen Gasen zusammengesetzt und wird von der Erdanziehung zusammengehalten. Wir leben also am „Grunde eines Luftmeeres“. Wie im Wasser nimmt der Druck im Luftmeer mit der Tiefe zu. Bei Wasser nimmt der Druck gleichmäßig mit der Tiefe zu. Bei der Luft ist das anders: Im Gegensatz zu Wasser ist Luft zusammendrückbar. Die weiter oben liegenden Luftschichten pressen die unter ihnen liegenden zusammen. Diese bekommen dadurch eine größere Dichte. Tiefere Luftschichten tragen also mehr zum Luftdruck bei als höhere Luftschichten. In der Lufthülle ändert sich daher der Druck unten zunächst schnell, weiter oben dann langsamer. • Auswirkungen des Luftdrucks auf den Körper Auch auf dem menschlichen Körper lastet die Lufthülle der Erde mit einer Gewichtskraft von etwas mehr als 10N/cm^2 . Auf deinen Kopf wirkt somit eine Kraft von 3.000 N das entspricht einer Masse von 300 kg. Wir nehmen diesen großen Druck nicht wahr, weil der äußere Druck in unserem Körper einen gleich großen Gegendruck erzeugt. Gefährlich sich für unseren Körper Druckveränderungen. Der Körper besteht zum Großteil aus festen und flüssigen Stoffen, die nicht komprimierbar sind und relativ unempfindlich gegen Druckveränderungen sind. Allerdings besitzt er auch viele mit Luft gefüllte Hohlräume, z.B.: Lunge, Ohr,... Sowohl das Erhöhen als auch das Absenken des äußeren Drucks kann gefährlich sein. Bereits ein Druckunterschied von 0,13 bar reicht um die Lunge platzen zu lassen. Im harmlosesten Fall gibt es verschlagene Ohren. Längerer Aufenthalt in großen Höhen kann zur Höhenkrankheit und zum Tod führen. • Luftdruck & Wetter In jeder Wetterstation findet man ein Barometer. Hängen also Luftdruck und Wetter zusammen? Ja Aufgrund der ständigen Bewegung der Luftmassen in der Atmosphäre ist der Luftdruck nicht nur von der Höhe abhängig. Der Druck der uns umgebenden Luft ändert sich geringfügig. (Schwankungen um etwa 40 mbar). Diese Lufdruckschwankungen hängen eng mit dem Wetter zusammen. Meist haben wir bei gutem Wetter einen höheren und bei schlechtem Wetter einen tieferen Luftdruck. In Wetterberichten wird von Hoch oder Tiefdruckgebieten gesprochen. Diese Druckunterschiede entstehen durch unterschiedliche Erwärmung der Luftmassen. Den Druckausgleich zwischen Gebieten unterschiedlichen Luftdrucks stellen Winde her. 4. Barometer Geräte zum Messen des Luftdrucks heißen Barometer. Sowohl Quecksilber als auch Dosenbarometer sind in Verwendung. • Quecksilberbarometer Der Italiener E. Torricelli maß als erster Mensch den Luftdruck. Er verschmolz eine Glasröhre an einem Ende, füllte sie mit Quecksilber, verschloß sie mit dem Daumen und stellte sie mit dem zugeschmolzenen Ende nach oben in ein Gefäß mit Quecksilber. Die Quecksilbersäule sank so weit herab, bis sie im Gleichgewicht mit dem Luftdruck war. Oberhalb des Quecksilbers war ein luftleerer Raum (Vakuum) entstanden. Die Quecksilbersäule stieg bei Schönwetter und fiel bei Schlechtwetter. Das Hebebarometer: (linke Abbildung) Das Hebebarometer ist zur genauen Messung vorzüglich geeignet, besitzt aber die Unbequemlichkeit, daß man zur Bestimmung des Barometerstandes zwei Ablesungen auszuführen hat. Das Vakuum zwischen dem geschlossenen Ende des Barometers und der Quecksilbersäule entsteht, da das Quecksilber in beiden Schenkeln gleich hoch stehen möchte. Auf der offenen Seite wirkt aber nach wie vor der Luftdruck auf das Quecksilber und hält dem Druck der Quecksilbersäule im anderen Rohr das Gleichgewicht. Der Höhenunterschied zwischen den beiden Säulen ist daher ein Maß für die Größe des Luftdrucks. Das Birnbarometer (rechte Abbildung) Ersetzt man den offenen Schenkel durch ein birnenförmig erweitertes Gefäß, so erhält man das weniger genaue, aber dafür einfacher zu benützende Birnbarometer, bei dem nur eine Ablesung notwendig ist. • Dosenbarometer Dosenbarometer sind Dosen mit stark vermindertem Luftdruck im Inneren. Bei höherem Luftdruck wird der Deckel stärker, bei niedrigerem Druck weniger stark nach innen gedrückt. Die Wölbung der Barometerdose wird über die Verbindung mehrere Hebel so auf einen Zeiger übertragen, daß ein möglichst großer Ausschlag entsteht. VERSUCH: Dosenbarometer Versuch: Dosenbarometer Ziel: Funktionsweise eines Dosenbarometer Material: Marmeladenglas Zellophanhaut Gummiring Strohalm Kleber Versuchsdurchführung: Das Marmeladenglas wird durch Einfüllen von warmem Wasser erwärmt. Das Wasser wird bis auf eine kleine Menge wieder ausgeleert. Anschließend wird die Zellophanhaut über den Glasrand gespannt und Mithilfe des Gummirings luftdicht befestigt. Ein Strohhalm wird in der Mitte der Zellophanhaut mit einem Tropfen Kleber fixiert und zwar so, daß er am Glasrand aufliegt. Nachdem es abgekühlt ist wird das Glas geöffnet und ohne Erwärmen wieder wie vorher verschlossen. Jetzt wird das noch im Glas befindliche Wasser erhitzt. Beschreibung: Beim Abkühen zieht sich die vorher erwärmte Luft im Inneren des Glases zusammen. Der größere Luftdruck wirkt von außen auf die Zellophanhaut und wölbt sie nach innen. Der Strohalm zeigt immer mehr nach oben. Beim Erwärmen dehnen sich die Luft und der Wasserdampf im Glas aus. Der größere Luftdruck wirkt von innen gegen die Zellophanhülle und wölbt sie nach außen. Der Strohalm zeigt nach unten. Erkenntnis: Steigt der Luftdruck so wird die Zellophanhaut nach innen gedrückt, der Strohhalm steht steiler. Fällt der Luftdruck, so wird die Wölbung der Zellophanhaut und somit die Stellung des Strohhalmes flacher. Die Stärke und Richtung der Wölbung kann als Maß für den Luftdruck verwendet werden. Bemerkung: Dieser Versuch wurde aus Zeitgründen nicht im Praktikum ausgeführt. Er wurde von mir trotzdem ins Protokoll aufgenommen, da er mir sehr sinnvoll erscheint um die Funktionsweise eines Dosenbarometers zu erklären. 5.Über und Unterdruck 5.a Erklärung Der Druck wirkt wie bei den Flüssigkeiten nach allen Richtungen. Daher heben sich die Druckkräft zumeist auf. Die Größe des Luftdrucks zeigt sich dort wo er einseitig wirken kann, also dort wo Druckdifferenzen auftreten. • Ist der innere Luftdruck größer als der äußere, so bezeichnet man dies als Überdruck. z.B.: Die Luft im Auto oder Fahrradreifen hat Überdruck. Hat der Reifen ein Loch strömt sie aus. • Ist der innere Luftdruck kleiner als der äußere, so bezeichnet man dies als Unterdruck. z.B.: In Vakuumverpackungen herrscht Unterdruck. Schneidet man sie auf, so strömt Luft in sie hinein. Auch in Einsiedegläsern oder in Saughaken herrscht Unterdruck. 5.b Implosion Wird ein Behälter durch den äußeren Luftdruck eingedrückt, so spricht man von einer Implosion. In der Bildröhre des Fernsehapparates ist gegenüber dem äußeren Luftdruck ein geringer Druck. Dies kann, wenn das Material der Bildröhre schlecht ist, zu einer Implosion führen, was aber selten vorkommt. 5.c Versuche zu Über und Unterdruck VERSUCH: Trichter mit Folie VERSUCH: Zeitung aufheben VERSUCH: Saughaken VERSUCH: Ei im Kolben VERSUCH: schwebendes Glas VERSUCH: Springbrunnen VERSUCH: Implosion VERSUCH: Trichter mit Folie Ziel: In welche Richtung wirken die Kräfte? bei Über, bzw. Unterdruck. Material: Trichter elastische Folie Versuchsdurchführung: Der Trichter wird mit der Folie zugebunden. Aus dem Innenraum wird etwas Luft abgesaugt und so ein Unterdruck erzeugt. Anschließend wird durch Hineinblasen von Luft ein Überdruck erzeugt. Beobachtung: Durch die Wirkung des Luftdrucks wird die elastische Folie einmal nach innen und einmal nach außen gedrückt. Dieselben Ergebnisse stellen sich unabhängig von der Lage des Trichters im Raum ein. Erkenntnis: Beim Unterdruck wirkt Druck von außen auf den Innenraum. Beim Überdruck wirkt Druck von innen auf de Außenraum. Der Luftdruck wirkut nach allen Seiten gleichmäßig. Bemerkung: Als Experiment während einer Schulstunde halte ich diesen Versuch nicht für besonders zielführend. Ich glaube, daß es sinnvoller ist, die Schüler an diesem Punkt auf Erfahrungen aus dem Alltagsleben hinzuweisen. z.B.:, daß der Ballon auseinandergeht, wenn man ihn aufbläst (und dadurch einen Überdruck in seinem Inneren erzeugt). Oder daß ein Getränkepackerl durch den Unterdruck zusammengeht, wenn man es aussaugt. Auch daß die Wirkung von Überdruck und Unterdruck nicht davon abhängt ob ein Objekt auf dem Kopf steht, schief liegt oder aufrecht steht, sollte bereits aus dem Alltag bekannt sein und es müßte genügen auf dementsprechende Erfahrungen zurückzugreifen. VERSUCH: Zeitung aufheben Ziel: Der äußere Luftdruck ist groß Man bemerkt Luftdruck immer nur dann wenn er einseitig wirkt Material: Holzbrett Wollfaden Zeigungsblatt Versuchsdurchführung: Das Holzbrett wird an der Schnur befestigt und mit einem großen Zeitungsblatt so bedeckt, wie aus der Abbildung zu erkennen ist. Es wird versucht, ruckartig das Brett an der Schnur nach oben zu ziehen. Beobachtung: Es gelingt nicht das Brett ruckartig hochzuziehen. Eher reißt der Faden. Langsam geht es hingegen schon. Erkenntnis: Will man das Brett schnell hochheben so bildet sich unter der Zeitung ein Vakuum. Es herrscht also ein Unterdruck. Der Druck von außen ist so stark, daß er die Zeitung fest am Boden hält. Zieht man langsam an der Schnur so haben Luftteilchen Gelegenheit unter die Zeitung zu gelangen und den Druckunterschied auszugleichen. Bemerkung: Der Versuch ist einfach doch sicher einprägsam. Er kann auch von Schülern selbst durchgeführt werden. VERSUCH: Saughaken Ziel: Was bewirkt ein Unterdruck? eventuell Vorbereitung auf die Magdeburger Halbkugeln Material: 2 Saughaken glatte Oberfläche Versuchsdurchführung: Ein Saughaken wird an der glatten Oberfläche befestigt und diese in alle möglichen Richtung gedreht. Hält der Saughaken überall gleich fest? Zwei Saughaken werden zusammengebracht und es wird versucht sie wieder zu trennen. Was stellt man dabei fest? Beobachtung: Die Saughaken halten in allen Richtungen gleich gut. Es ist sehr schwer die beiden Saughaken zu trennen. Am einfachsten geht es, wenn man sie gegeneinander verschiebt und so Luft von Außen ins Innere läßt. Erkenntnis: Saughaken haften durch den Unterdruck in ihrem Inneren an der Wand und auch aneinander. Ohne den Unterdruck vorher auszugleichen ist es sehr schwer sie voneinander zu trennen. Bemerkung: Dieser Versuch muß nicht unbedingt in der Schule durchgeführt werden, er kann auch als „Denkaufgabe“ bis zum nächsten Mal gestellt werden. VERSUCH: Ei im Kolben Ziel: Wirkung des Unterdrucks Wie kann man Unterdruck erzeugen? Material: 1 gekochtes Ei passender Kolben Bunsenbrenner etwas Wasser Versuchsdurchführung: etwas Wasser in einem Kolben zum Sieden bringen und das hart gekochte geschälte Ei auf die Öffnung setzen so daß diese luftdicht verschlossen ist. Beobachtung: Das Ei wird in den Kolben gepreßt. Erkenntnis: Beim Abkühlen entsteht ein luftverdünnter Raum im Kolben. (Luft dehnt sich beim Erwärmen aus und zieht sich beim Abkühlen wieder zusammen). Der äußere Luftdruck preßt das Ei in den Kolben. Das Ei kann wieder unversehrt herausbekommen werden, wenn man den Kolben umdreht so daß das Ei die Öffnung verschließt und nun den Glaskolben erwärmt. Dann dehnt sich die Luft im Inneren aus und drückt das Ei heraus. Bemerkung: Der zweite Teil des Versuchs war bei uns nicht mehr möglich, da daß Ei schon vom Herabfallen stark beschädigt war. Um dies zu Vermeiden wäre es günstig, den Kolben schräg zu stellen, so daß es an der Glaswand herabrutschen kann. VERSUCH: „schwebendes Glas“ Ziel: Wirkung des äußeren Luftdrucks Größe des äußeren Luftdrucks Material: Wasserglas Wasser Karton in Postkartengröße Schnur und Tixo Es gibt zwei Möglichkeiten diesen Versuch durchzuführen: 1. Versuchsdurchführung: Das Glas kann mit randvoll mit Wasser gefüllt werden, der Karton wir fest auf den Rand gepreßt und das Glas umgedreht. Dann wird der Karton losgelassen. 1. Beobachtung: Das Wasser fließt nicht aus. Die Gewichtskraft der Wassersäule wirkt auf das Kartonstück, doch der äußere Luftdruck ist stärker und preßt den Karton gegen das Glas. Das Wasser scheint in der Luft zu schweben. 2. Versuchsdurchführung: Der Faden wird Mithilfe des Tixos an der Kartonmitte befestigt. Wasser wird in das nicht zu schwere Glas gefüllt bis es überläuft. Dann wird der Karton daraufgedrückt und vorsichtig wird an der Schnur gezogen. 2. Beobachtung Der Karton scheint am Glas zu haften und hebt es mit hoch. Erkenntnis: beide Male ist es der äußere Luftdruck, der den Karton fest gegen das Glas preßt. Da er hier nur von einer Seite wirken kann, wird er für uns sichtbar. Bemerkung: Beide Versuche sind prinzipiell durchführbar. Ich persönlich bevorzuge den ersteren, da bei dem zweiten durch nicht fest genug angeklebte Fäden und Unachtsamkeit leicht Scherben entstehen können. Wird der erste Versuch aber über einem Waschbecken durchgeführt kann wirklich nichts passieren. Abgesehen davon tauchen Probleme nur dann auf, wenn der Karton durch die Feuchtigkeit Falten zu schlagen beginnt. Mein Tipp: Mit dem umgedrehten Glas nicht allzu lange herumlaufen, sonst holt man sich schnell nasse Füße. VERSUCH: Springbrunnen Ziel: Unterdruck kann nicht nur Luft sondern auch Wasser anziehen Material: Wasserglas 2 Schläuche Flasche Flaschenverschluß mit zwei Öffnungen für Schläuche Versuchsdurchführung: Versuchsaufbau wie in der Skizze oben zu sehen ist. Die obere Flasche wird erst vor Versuchsbeginn auf den Kopf gestellt. Beobachtung: Hält man den rechen Schlauch zu passiert gar nichts. Läßt man Wasser ausfließen, so beginnt der Springbrunnen in der Flasche zu spritzen. Erkenntnis: Durch das Abfließen des Wassers wird der Druck in der Flasche vermindert. Es entsteht ein Unterdruck, der das Wasser aus dem Glas ansaugt. Bemerkung: Das einzig auftretende Problem bei diesem Versuch ist es, einen passenden Flaschenverschluß zu finden. Außerdem ist es nicht ganz so einfach, die beiden Behälter wie auf der Skizze zu sehen ist, zusammenzufügen. VERSUCH: Implosion Ziel: Was ist eine Implosion ? Wie kommt sie zustande? Material: Leere Plastikflasche mit Verschluß oder Aludose heißes und kaltes Wasser eventuell Kerze 2 Versuche sind möglich: 1. Versuchsdurchführung: Die Pastikflasche wird zuerst mit heißem Wasser ausgespült und anschließend verschlossen. Nun wird sie mit kaltem Wasser abegkühlt. 1. Beobachtung: Die Plastikflasche zieht sich zusammen 2. Versuchsdurchführung Ein wenig Wasser (Nur den Boden bedeckend) wird in eine leere Getränkedose gefüllt und das Wasser zum Sieden gebracht. Dann wird die Dose rasch in kaltes Wasser gestülpt. 2. Beobachtung Die Dose wird zusammengedrückt. Erkenntnis: Beide Male dehnt sich die Luft, bzw. die Luft mit dem Wasserdampf durch das Erhitzen aus. Durch das schnelle Abkühlen zieht sie sich wieder zusammen und es entsteht im Inneren der Gefäße ein Unterdruck. Der äußere Luftdruck drückt die Gefäße zusammen. Diesen Vorgang nennt man Implosion. Bemerkung: Ich persönlich würde den Versuch mit der Plastikflasche bevorzugen da er leichter und schneller durchzuführen und auch einfacher zu erklären ist. Der zweite Versuch ist allerdings spektakulärer. 6. Heber Heber dienen dazu Flüssigkeiten aus Gefäßen zu heben oder aus einem Gefäß in ein anderes zu leiten. 6.a Stechheber und Pipette Der Stechheber ist eine etwa 40-80 cm lange Glasröhre, die am oberen Ende eine größere Erweiterung aufweist. Taucht man das untere Ende in eine Flüssigkeit und saugt am oberen verdünnt man die Luft im Heber. Es entsteht ein Unterdruck und Flüssigkeit steigt in die Röhre. Sie wird durch den Druck der Luft auf die Flüssigkeit im Vorratsgefäß hineingedrückt. Verschließt man nun rasch die Mündung der Saugröhre mit dem Finger, so verhindert der äußere Luftdruck das Ausfließen der Flüssigkeit. Eine Pipette ist ein kleiner Stechheber mit eingeätzten Volumsmarken. Mit der Pipette kann eine genau dosierte kleine Menge aus einemVorratsgefäß entnommen werden 6.b Trinkhalm, Spritze Wenn man einen Trinkhalm verwendet, saugt man Luft aus dem Halm in die Lunge. dadurch entsteht im Halm ein Unterdruck und der äußere Luftdruck kann das Getränk in den Mund drücken. Ein Trinkhalm kann als Stechheber ohne Vorratsgefäß angesehen werden Auch mit einer Injektionsspritze wird die Flüssigkeit beim Aufziehen des Kolbens wie bei einem Stechheber angesaugt. 6.c Winkelheber Der Winkelheber besteht aus einem winkelförmig gebogenen Glasrohr oder aus einem Gummi oder Plastikschlauch. Während das eine Ende in die Flüssigkeit des höher gelegenen Behälters getaucht wird, saugt man am anderen Ende, bis sich der Heber mit Flüssigkeit füllt. Nach Freigeben der Öffnung fließt die Flüssigkeit so lange, bis der Flüssigkeitsspiegel im höher gelegenen Gefäß unter das Heberende sinkt. Anwendung findet der Winkelheber oft beim Auspumpen von höher gelegenen Gartenteichen oder um das Wasser aus der Regentonne zum Blumenbeet zu bringen. VERSUCH: Winkelheber Ziel: Funktionsweise eines Winkelhebers Material: 1 breiter Trinkhalm zum Abbiegen 2 Gläser Wasser Versuchsdurchführung: Das mit Flüssigkeit gefüllte Glas steht höher als das andere. Das kurze Ende des Strohhalms wird in das obere Gefäß getaucht. Es wird solange am anderen Ende gesaugt, bis das Wasser in das tiefere Gefäß zu fließen beginnt. Es ist auch möglich den Strohalm zueerst mit Wasser zu füllen, mit dem Daumen zu verschließen und so in das obere Glas zu geben. Wichtig ist, daß der Halm mit Wasser gefüllt ist und das Wasser zu fließen beginnt. Beobachtung: Das Wasser fließt so lange bis der Flüssigkeitsspiegel im oberen Gefäß unter das Heberende sinkt. Erkenntnis: Würden die beiden Becher auf gleicher Ebene stehen würde kein Wasser fließen. Da der eine tiefer steht ist die Flüssigkeitssäule auf dieser Seite höher und der Druck den sie ausübt ebenfalls. Wasser beginnt auszufließen. 7. Strömungslehre 7.a Strömungswiderstand Wie beeinflußt Luft oder auch Wasser die Bewegung eines Körpers? Der Strömungswiderstand wächst mit der Geschwindigkeit Je schneller sich ein Körper im Wasser oder in der Luft bewegt, desto größer ist der Widerstand den er erfährt. Strömt umgekehrt Luft oder Wasser gegen einen ruhenden Körper, so wird auf ihn eine Kraft ausgeübt, die mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit wächst Beispiele: Ø Watet man durch brusttiefes Wasser benötigt man dazu eine erhebliche Kraft. Die Gegenkraft des Wassers ist deutlich als Widerstand spürbar. Diese steigt rasch an, wenn man die Geschwindigkeit erhöht. Ø Genau das gleich geschieht, wenn wir uns durch ruhende Luft bewegen. Nur ist wegen der kleineren Dichte der Luft der Widerstand wesentlich geringer. Deshalb bemerken wir beim langsamen Gehen den Luftwiderstand nicht. Er wird aber deutlich spürbar wenn wir uns schnell bewegen, etwa beim Rad oder Schifahren. Ø Auch der Benzinverbrauch eines Autos steigt mit zunehmender Geschwindigkeit. Ø Bei Sturm muß man sich gegen de Luftstrom stemmen. Ø Im Fluß trägt uns die Strömung mit. Ø Boote die schnell sein sollen baut man mit möglichst geringem Tiefgang.. Dadurch bietet das Boot dem Wasser eine geringe Angriffsfläche. Je kleiner die angeströmte Fläche, desto geringer ist der Widerstand. Beispiele: Ø Beim Radfahren beugt man sich über die Lenkstange um so die Fläche zu vermindern und schneller fahren zu können. Ø Der Abfahrtsläufer versucht durch seine Haltung die angeströmte Fläche und damit den Luftwiderstand möglichst klein zu halten. Ø Beim Fallschirm will man einen möglichst großen Luftwiderstand erreichen. Er muß daher einen großen Querschnitt haben. Bei Vermeidung der Wirbelbildung verringert sich der Widerstand einer Luft - bzw. Wasserströmung. Eine Vermeidung von Wirbelbildung erreicht man durch Stromlinienform. Beispiele: Ø Bewegt man einen zylindrischen Körper durch das Wasser und beobachtet das Wasser hinter dem Brett so stellt man eine unregelmäßige wirbelförmige Bewegung des Wassers fest. Streut man etwas Korkmehl in das Wasser so zeigen die Korkteilchen deutlich die Wirbelbildung und die Stromlinien. Ø Taucht man eine vorne abgerundeten und hinten spitz zulaufenden Körper ins Wasser und bewegt ihn hin und her gibt es kaum noch Wirbelbildung und der Strömungswiderstand ist gering. Ø An schnelllen Land- Wasser – und Luftfahrzeugen vermeidet man scharfe Kanten und Ecken. Man baut sie stromlinienförmig. Schnelle Autos haben Stromlinienform. 7.b Druck und Kraft durch strömende Luftschichten Auf eine schräg in den Luftstrom gestellt Fläche wirkt eine Kraft die annähernd senkrecht auf die angeströmte Fläche steht. Ein Teil dieser Kraft bewirkt den dynamischen Auftrieb. Versuch: Hält man ein Brett schräg in strömendes Wasser, so spürt man eine Kraft, aber nicht in der Strömungsrichtung sonder annähernd senkrecht zum Brett. Diese Kraft ist eine Folge des Drucks, den das strömende Wasser senkrecht zum Brett ausübt. Auch auf den schräg in den Luftstrom gestellten Drachenfläche wirkt annähernd senkrecht dazu eine Kraft. Ein Teil dieser Kraft, wir nennen ihn dynamischen Auftrieb, wirkt dem Gewicht des Drachens entgegen und verhindert, daß er zu Boden fällt. Je größer die Strömunsgeschwindigkeit der Luft ist, desto geringer ist der Druck, den sie quer zur Strömungsrichtung ausübt. VERSUCH: Bernoullieffekt andere hier nicht mehr explizit angeführte Beispiele wären: Ø der Zerstäuber Ø die Wasserstrahlpumpe Ø Abecken von Hausdächern Bei starkem Sturm können Häuser abgedeckt werden. Hier ist die Windgeschwindigkeit über dem Dach sehr groß, der Druck dadurch niedriger als im Inneren des Daches, in dem die Luft stillsteht. Durch den Unterdruck über der Dachfläche entsteht eine Sogwirkung die das Dach anhebt das dann durch die Strömung weggetragen wird. Mithilfe eine Papphäuschens und eines Föns kann die Situation leicht nach gebaut werden. Auch auf die Unterschiede zwischen Flach und Giebeldach kann hingewiesen werden. 7.c Auftrieb einer Tragfläche Der Auftrieb auf Flugzeugtrageflächen hat zwei Ursachen: 1. Durch die schräge Stellung der Tragfläche entsteht ein Kraft die senkrecht auf diese Fläche steht. Ein Teil davon wirkt (genau wie beim Drachen) dem Gewicht des Flugzeugs entgegen. 2. Die gewölbte Oberfläche drängt die vorbeiströmende Luft zusammen und bewirkt damit eine größere Geschwindigkeit und einen kleineren Druck an der Unterseite. Dies hat zur Folge, daß der Luftdruck von oben kleiner ist als der Luftdruck von unten. Daraus ergibt sich eine aufwärts gerichtete Restkraft. VERSUCH: Bernoullieffekt. Ziel: Veranschaulichung des Bernoullieffekts Material: 2 Blätter Papier Versuchsdurchführung: Die beiden Blätter werden parallel zueinander gehalten und es wird zwischen ihnen stark hineingeblasen. Beschreibung: Die beiden Blätter werden zusammengezogen solange Luft an ihnen vorbeiströmt. Offensichtlich ist der Druck im Raum zwischen ihnen durch das Hindurchströmen der Luft kleiner geworden. Erkenntnis: Größere Strömungsgeschwindigkeit ergibt verminderten Druck. Bemerkung: Dies ist wieder ein einfacher Versuch der das gewünschte Ergebnis problemlos liefert. Er kann auch von den Schülern selbst leicht durchgeführt werden.