10 wesentliche Gründerfallen, die Sie auslassen sollten

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10 wesentliche Gründerfallen, die Sie auslassen sollten
Preis- und
Stundensatzkalkulation
Mag. Stephanie Vorderegger, MSc
Feldkirchen, 27. April 2016
„Mir ist wichtig, dass ich der
Günstigste bin. Nur dann
kaufen Kunden mein
Produkt!“
„Die Nachfrage für mein
Produkt wird riesig sein!
Daher produziere ich gleich
50.000 Stück und kalkuliere
auch den Preis danach.“
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„Ich kann
verlangen, was ich
will!“
„Über den Preis
mach ich mir jetzt
noch keine
Gedanken.“
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Agenda
Preisfindung – Wie wird der optimale Preis gefunden?
• Was sind Kosten?
• Vergleich mit Mitbewerber
• Kundennutzen
Preiskalkulation für Dienstleistungen - Stundensatzkalkulation
Preiskalkulation für Produktion und Handel
So funktioniert‘s
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Preisfindung
Ziel
optimaler Absatzpreis für Ihr Produkt bzw. Dienstleistung, den
• die Kunden bezahlen wollen und
• mit dem der Bestand des Unternehmens nicht gefährdet ist
Kosten
Konkurrenz
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Preis
Nutzen/
Nachfrage
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Was sind Kosten?
Kostenrechnung als Grundlage für die Preiskalkulation
Definition Kosten:
• Wert aller Güter und Dienstleistungen,
• die innerhalb einer Abrechnungsperiode
• für die Erstellung der eigentlichen betrieblichen Leistung verbraucht bzw. in
Anspruch genommen worden sind
Nur wer seine Kosten kennt,
• weiß was sein Produkt/Dienstleistung wert ist
• legt die Basis für ein gesundes Wachstum des Betriebes
• hat ein Instrument für die Steuerung des Unternehmens
• kann Preise aktiv gestalten
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Vergleich mit Mitbewerber
• Wie hoch ist der Preis der Konkurrenten, die ein vergleichbares Produkt
anbieten?
• Welcher Konkurrent hat den höchsten Preis?
• Was unterscheidet Ihr Angebot vom Angebot des Konkurrenten?
(Kostenstruktur, Qualität des Produktes etc.)
• Ist der von Ihnen ermittelte Preis realistisch?
• Wo können Sie Kosten einsparen, um sich an den Marktpreis zu nähern?
• Sind Preisnachlässe möglich (Skonti, Rabatte)?
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Kundennutzen Ihres Produkte bzw. Ihrer
Dienstleistung
• Wer ist Ihre Zielgruppe?
• Wie hoch ist der Preis, den die Kunden bereit sind, für das Produkt bzw. die
Dienstleistung zu zahlen?
• Worin besteht der besondere Nutzen Ihres/Ihrer Produktes/Dienstleistung für
die Kunden?
• Wieso sollen/werden Kunden genau Ihr/e Produkt/Dienstleistung und nicht
jene/s der Konkurrenten kaufen?
• Wo können Sie Kosten einsparen, um sich an den Marktpreis zu nähern?
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Preiskalkulation für Dienstleistungen –
Stundensatzkalkulation
• Insb. für Dienstleistungsunternehmen, aber auch für Handels- oder
Produktionsbetriebe relevant
Vorgehensweise:
1. Ermittlung der Gesamtkosten des Unternehmens pro Jahr
2. Ermittlung der fakturierungsfähigen Stunden
3. Berechnung des Stundenverrechnungssatzes
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Stundensatzkalkulation für Dienstleistungen
1. Ermittlung der Gesamtkosten
Berechnung der Gesamtkosten im Jahr
Personalkosten (inkl. Personalnebenkosten und Sozialabgaben)
+ Unternehmerlohn
+ Nutzungskosten für entgeltlich überlassene Gebrauchsgüter (z.B. Mietkosten)
+ Büro- und Verwaltungskosten
+ Kosten für Marketing und Werbung
+ Abschreibungen
+ Versicherungen
+ Finanzierungskosten
+ Betriebliche Steuern und Abgaben
+ ….
= Gesamtkosten
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Stundensatzkalkulation für Dienstleistungen
2. Ermittlung der fakturierungsfähigen Stunden
Berechnung der Arbeitstage im Jahr
Tage im Jahr
- Samstage und Sonntage
- Feiertage
- Urlaubstage
- Ausfalltage durch Krankheit o.ä.
= tatsächliche Nettoarbeitstage
Berechnung der fakturierfähigen Stunden im Jahr
Anzahl Arbeitsstunden pro Tag * tatsächliche Arbeitstage
- Zeitverlust / Leerlaufzeiten in %
= Nettoarbeitsstunden pro Mitarbeiter und Jahr
* produktiv beschäftigte Mitarbeiter + Unternehmer
= fakturierbare Stunden pro Jahr
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Stundensatzkalkulation für Dienstleistungen
3. Berechnung des Stundenverrechnungssatzes
Stundenverrechnungssatz = Kosten des Unternehmens
fakturierfähige Stunden
• Gewinnaufschlag
• evtl. in kürzeren Zeiteinheiten rechnen (z.B. 15 Minuten) um Angebotspreise
flexibel zu kalkulieren
•
Welchen Stundensatz verrechnen Konkurrenten?
•
Welcher Stundensatz ist realistisch?
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Stundensatzkalkulation – Beispiel I
Berechnung der Gesamtkosten im Jahr
+
+
+
+
+
+
+
+
+
=
Personalkosten (inkl. Personalnebenkosten und Sozialabgaben)
Fremdleistungen
Nutzungskosten für entgeltlich überlassene Gebrauchsgüter (z.B. Mietkosten)
Büro- und Verwaltungskosten
Kosten für Marketing und Werbung
Abschreibungen
Versicherungen
Finanzierungskosten
Betriebliche Steuern und Abgaben
sonstige Kosten
Gesamtkosten
74.000,00
1.500,00
6.000,00
1.000,00
1.500,00
2.000,00
500,00
6.000,00
2.000,00
1.500,00
96.000,00
Berechnung der Arbeitstage im Jahr
Tage im Jahr
- Samstage und Sonntage
- Feiertage
- Urlaubstage
- Ausfalltage durch Krankheit o.ä.
= tatsächliche Nettoarbeitstage
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365,00
-105,00
-11,00
-25,00
-10,00
214,00
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Stundensatzkalkulation – Beispiel II
Berechnung der fakturierfähigen Stunden im Jahr
Anzahl Arbeitsstunden pro Tag * tatsächliche Arbeitstage
- Zeitverlust / Leerlaufzeiten
= Nettoarbeitsstunden pro Mitarbeiter und Jahr
* produktiv beschäftigte Mitarbeiter + Unternehmer
= fakturierbare Stunden pro Jahr
Gesamtkostendeckender Stundenverrechnungssatz
8h/Tag
30%
1.712,00
-513,60
1.198,40
2,00
2.396,80
40,05
+ Gewinnaufschlag 25 %
10,01
= Stundenverrechnungssatz netto
50,07
+ Umsatzsteuer 20%
10,01
= Stundenverrechnungssatz brutto
60,08
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Preiskalkulation in der Produktion und Handel
• Möglichst exakte Absatzmenge bestimmen
 Nicht zu optimistisch planen
• Selbstkosten pro Jahr berechnen
 bei den Kosten großzügig rechnen und alle Kosten miteinbeziehen
• Gewinnaufschlag
• (branchenübliche) Rabatte und Skonti berücksichtigen
• Umsatzsteuer 20%
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Preiskalkulation in der Produktion – Beispiel
geplante Absatzmenge: 30.000 Stück
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
Materialkosten
Vorleistungen
Personalkosten
Personalnebenkosten 32%
Miete
Marketing und Werbungskosten
IT Kosten
Abschreibungen
Versicherung
Finanzierungskosten
sonstige Kosten
= Selbstkosten
+ Gewinnaufschlag 45%
Kosten/Jahr
Kosten/Stk.
€ 20.000,00
€ 10.000,00
€ 25.000,00
€ 8.000,00
€ 30.000,00
€ 6.000,00
€ 2.000,00
€ 5.000,00
€ 2.000,00
€ 6.000,00
€ 455,00
€ 0,67
€ 0,33
€ 0,83
€ 0,27
€ 1,00
€ 0,20
€ 0,07
€ 0,17
€ 0,07
€ 0,20
€ 0,02
€ 114.455,00
€ 3,82
€ 51.504,75
€ 1,72
= Mindestverkaufpreis
€ 5,53
+ Rabatt 20%
€ 1,11
= Listenpreis
€ 6,64
+ Skonto 2%
€ 0,13
= Barverkaufspreis Netto
€ 6,77
+ Umsatzsteuer 20%
€ 1,35
= Barverkaufspreis Brutto
€ 8,13
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So funktioniert‘s:
• Denken Sie bei der Preiskalkulation auch an die Konkurrenz und die Kunden
• Ständige Kontrolle der Kalkulation durchführen bzw. Anpassungen vornehmen
• Keine Kosten in der Kalkulation vergessen (z.B. Unternehmerlohn)
• Zukünftige Kosten berücksichtigen
• Nachfrageschwankungen und Forderungsausfälle im Preis berücksichtigen
• Skonti und Rabatte berücksichtigen
• Nicht auf einen Gewinnaufschlag vergessen
• Kosten großzügig kalkulieren, Nachfrage vorsichtig schätzen
• Überprüfen, ob Preis realistisch ist
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„Ganz umsonst bekommt man gar
nichts – nicht mal sich selber!“
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Kontakt
Karin Eckhart
+43 316 37 30 37 – 1404
[email protected]
www.deloitte-styria.at
Stephanie Vorderegger
+43 316 37 30 37 – 1467
[email protected]
www.deloitte-styria.at
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Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Financial Advisory für Unternehmen und
Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte erstklassige
Leistungen mit umfassender regionaler Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. „To be the Standard of Excellence" – für rund
200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
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