BER - nur noch Absurdistan! - NA

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BER - nur noch Absurdistan! - NA
14. August 2013
KomChaosSystem140813
BER - nur noch Absurdistan!
Auch die BIs müssen – geschlossen - ein Fazit ziehen
Am Anfang standen sachliche Unfähigkeit und borniertes Machtgehabe. Was dann
folgte, sind bis heute undurchsichtige Interessen, Manipulationen des Rechts und
Ignoranz zu Folgen, die die Gesundheit von über 200 000 Betroffenen, deren
Eigentum und die Zerstörung bester Berliner und Brandenburger Erholungsgebiete
beispiellos betreffen. Heute, nach vorläufig bekannter Verdreifachung der
Investitionskosten, einer beispiellosen Blamage, die vier Verschiebungen eines
Inbetriebnahmetermins geschuldet ist, und einem nicht absehbaren Ende aus
personellen Fehlentscheidungen ist das BER-Projekt der nationalen und
internationalen Lächerlichkeit preisgegeben. Wäre das aktuelle Ergebnis des
Desasters nur ein Chaos, dann könnten mit klugen Analysen die Ursachen für die
Entwicklung zum Pleiten-, Pech- und Pannenprojekt ermittelt werden. Der Zustand ist
aber nicht nur chaotisch, sondern schlichtweg absurd zu nennen. Niemand kann
tatsächlich erklären, wie es zum BER-Absurdistan kam. Niemand will erklären, wer
für diesen Zustand des Projektes Verantwortung trägt. Richtig ist aber der
Ausgangspunkt zu BER-Absurdistan - da kann es nur eine Meinung geben: 1996
wurde der als uneingeschränkt für richtig befundene Flughafenstandort „Sperenberg“
wegen angeblich fehlender 600 Mio. DM für die Ertüchtigung der Schienenanbindung
durch MP Stolpe (SPD) und BGM Diepgen (CDU) unter Beifall von servilen
Abgeordneten verworfen. Ganz zur Freude der im Posemuckeldenken verhafteten
Berliner Politiker und von beschränkten Politikern in Brandenburg wurde gegen jede
vorliegende Sacherkenntnis (Raumordnungsverfahren 1994) der als ungeeignet
erkannte Standort „Schönefeld“ als große Lösung für einen hauptstadtwürdigen und
die wirtschaftliche Entwicklung befördernden Großflughafen hochgejubelt und
hochgeschrieben. Absurdistan war geboren - denn danach gab es bis in den
heutigen Tag hinein nur noch Absurditäten.
Alle Absurditäten waren vorhersehbar
Wer behauptet, dass diese Entwicklung unvorhersehbar war, der negiert bis heute
alle Warnungen, Beweise und alternativen Konzepte. Es waren nicht „nur“
Bürgerinitiativen, die die kommenden Absurditäten eine Flughafens am Standort
Schönefeld vorhersagten. Die Warnungen von Experten wurden ebenso in den Wind
geschlagen.
Wer angenommen hatte, dass diese sich entwickelnden Absurditäten - etwa durch
Erkenntnis und Besinnung – zwingend notwendig einen Neuanfang einleiten würden,
der ist durch die Fortsetzung absurden Handelns der Wowereits (SPD)
Platzecks/Woidkes (SPD) und ihrer politischen Gefolgschaft auch in CDU, FDP,
Grünen und Linken eines Anderen belehrt worden. Alle diese Versager sind sich nur
in einem Ziel einig: Absurdistan muss „ans Netz“. Wie, das zeigen die Absurditäten,
die jetzt ausgekungelt und mit der gleichen Dreistigkeit „unters Volk gebracht“
werden, wie es auch schon in der Vergangenheit praktiziert wurde - mit beachtlichem
Erfolg bei der Bevölkerung und den BIs, die sich - aus welchen Gründen auch immer
– des Anerkennens des falschen Standortes und der einzig richtigen Konsequenz
daraus verweigern. (Evt. hier das NNK)
Der Architekt
Mit unbeschreiblichem Jubel und Selbstlob, mithilfe von Medien, die diese
„Sensation“ hochgeschrieben haben, wurde ein Architektur-Unternehmen verpflichtet,
das für Berlin als Erbauer des Berliner Flughafens Tegel eine große Nummer war.
„Gerkan und Marg“ wollten einen Flughafen bauen, der eine Kathedrale des 21.
Jahrhunderts sein sollte. Für die Wowereits und ihre Propaganda hatte der
modernste und schönste Flughafen (wenigstens in Europa) so seine Hausnummer.
Was herauskam, war ein Terminal für 17 Mio. Passagiere, obwohl seit Jahren
bekannt ist, dass wenigstens 25 Mio. in 2012 hätten abgefertigt werden müssen.
Herauskam - nach Gerkan, dem Stararchitekten - ein riesiger Supermarkt mit
angeschlossenem Flugbetrieb, der wegen ständiger Umplanungsforderungen der
Politik/des Aufsichtsrates und einer komplizierten Brandschutztechnik seine Funktion
bis heute nicht erfüllen kann. Das heutige Absurdistan sollte ein glänzendes Beispiel
für ein Infrastrukturprojekt sein, das die öffentliche Hand, sprich die Politik, mit
Steuergeldern besser bauen kann als private Investoren, die eine Übernahme von
Finanzierung und Betreibung wegen deutlich erkennbarer Unwirtschaftlichkeit
verworfen haben. Aus dieser Investorenabsage, mit der klar war, dass BER weder
wirtschaftlich noch wettbewerbsfähig werden würde, haben die Absurdisten nichts
gelernt.
Absurde Rache
Ein wütender, in seiner Alterseitelkeit wohl tief verletzter Architekt will nun mit seiner
Veröffentlichung „Black Box - BER“ beweisen, dass seine Leistung mit Absurdistan
nichts zu tun hat. So gibt er zum Besten, dass er auf absurde Auftraggeber gestoßen
sei, die wegen Resistenz gegenüber seiner Erfahrung und mangelnder
Dialogbereitschaft die tatsächlichen Erbauer und Schuldigen von Absurdistan sind.
Gerkan stellt fest, dass Wunschdenken, Realitätsverweigerung sowie ein Hang zum
Optimismus die Ursache dieser selbstverschuldete Katastrophe seien. Nach seiner
Wahrnehmung stellt er fest, dass es „Willkür“ zu verordneten Terminsetzungen war,
die zu den schwerwiegenden Konsequenzen führte. Die Architekten seien vom
Bauherrn in eine Situation verfrachtet worden, die man als „Black Box“ bezeichnen
kann. Nun hat Gerkan in seinem Buch mit gleichnamigem Titel den Versuch einer
Abrechnung mit diesem unfähigen Bauherrn gemacht. Wenn man aber richtig liest,
dann kann man urteilen: Viel gibt das Öffnen dieser „Black Box“ an bisher
Unbekanntem nicht her. Immerhin, die Architekten haben gelitten und wurden auch
noch vom unfähigen Bauherrn auf Schadensersatz verklagt. Ganz im Sinne von
„Pack schlägt sich - Pack verträgt sich“ ruht die Klagerei jetzt. Dabei verschweigt
dieser „Star“, dass er spätestens seit seinem Architektur-Tempel TXL das Berliner
Theater und sein Regisseure kennt. Aufgefrischt hat er diese Bekanntschaft schon
sicher seit 2000 - zunächst mit HOHTIEF als Auftraggeber -, um anschließend mit
allen Vorkenntnissen zu sämtlichen Absurditäten und mit Plänen zu den
Berlin/Brandenburger „Möchtegerns“ überzulaufen.
Die absurden Früchte
Bisher weiß man über Absurdistan, dass nach politischen Erkenntnissen die
Hauptschuldigen am katastrophalen Zustand ein Technikvorstand der
Flughafengesellschaft( FBB), deren Vorstandsvorsitzender, die „KathedralenArchitekten“ und Hunderte von unfähigen Planern und Ingenieuren waren. Diese
Erkenntnis eines Aufsichtsrates, der behauptet, über Jahre hinweg aufgrund
verlogener oder unterlassener Informationen nie so richtig gewusst zu haben, was in
Absurdistan los war, schmiss diese Ansammlung organisierter Unfähigkeit einfach
raus. Zumindest für die Zeit von Juni 2012 bis März 2013 galt diese absurde
Entscheidung als die Erfindung zur Sicherstellung der Fertigstellung von Absurdistan.
Wer aber glaubte, dass nach der ausgemachten Dummheit, ausgerechnet die Planer
von der Baustelle zu entfernen, die als einzige über alle Kenntnisse - auch die der
Absurditäten im Bauprozess - verfügten, nun das Projekt in geordnete Bahnen käme,
der wusste nicht, was Absurdistan ausmacht - die Unerklärlichkeit von Zuständen
und Abläufen.
Immer absurdere Personalentscheidungen
Dem als Experte hochgejubelten und hochgeschriebenen im August 2012
verpflichteten FRAPORT-Bauingenieur Amann setzte ein orientierungsloser
Aufsichtsrat im April 2012 einen als Rambo und Zampano bekannten Mehdorn vor
die Nase. Noch keine 24 Stunden in Funktion und Würden, legt er gleich los: Tegel
muss bleiben, Amann macht mit seiner Bestandsaufnahme dummes Zeug, der
Aufsichtsrat soll sich nicht um Details kümmern, und ich werde mit meinem „SprintProgramm“ jetzt die tote Baustelle aufmischen und ganz schnell einen Betriebstermin
basteln. Dazu ist es notwendig, ganz klein anzufangen und 5,9 Mio. Euro in die Hand
zu nehmen, um mit drei Flugzeugen am Tag und der Abfertigung an einem als
überflüssige Wartehalle gebauten Nordpier „BER zu üben“. Wenn genug geübt
wurde und irgendwann das Terminal in Betrieb genommen wird, dann kann man ja
Abfertigungsschalter, Gepäckbänder und Sicherheitskontrollen wieder zurückbauen.
Das taugt nichts, vermittelt sein Technikvorstand Amann (den er weg haben will) - es
muss eine Nummer größer werden. Mehdorns Kleinkram macht doch keinen Sinn.
Wenn schon Üben, dann doch bitte gleich mit der ganzen Kapazität, die jetzt vom
SFX abgefertigt wird. Wieder steht der Aufsichtsrat nun vor der Entscheidung:
Zampano Mehdorn oder Tiefbauer Amann. Also auch dies im Stil von Absurdistan.
Ein absurde Idee
Hinter Amanns „Großübung“ oder Mehdorns „Klein-Klein“ kann sich aber auch eine
andere absurde Überlegung eingeschlichen haben. Wenn, so die Annahme, der
Flugbetrieb auf Schönefeld „Alt“ (SFX) eingestellt wird oder vom BER-Pier sechs
Fluzeuge am Tag fliegen, dann ist dies ein Grund, den Flugbetrieb schon auf der
neuen Südbahn zu organisieren, weil die ja mit Nutzung des Piers für den BER zur
Verfügung steht. Da stünde zwar im Planfeststellungsbeschluss, dass mit
Inbetriebnahme der Südbahn TXL (Tegel) geschlossen werden muss. Nur, es wird
doch Juristen geben, die begründen, dass Tegel offengehalten werden kann, wenn
die Nordbahn, die ja auch zur Renovierung ansteht, geschlossen wird. Schließlich sei
ja in Schönefeld nur eine Bahn in Betrieb und BER nur in Übung. Solche
Überlegungen sind die Folge davon, dass die Verantwortlichen für dieses Desaster
nicht einsehen wollen, dass es nur eine Lösung gibt, um sich von Absurdistan zu
verabschieden: Die Billigflieger weg nach Neuhardenberg und Cottbus, Ende das
Kapazitätskrampfs am BER, Neuplanung eines Großflughafens am
raumverträglichen Standort, Schließung von Tegel und spätere Nachnutzung vom
fehlgeplanten, absurden BER (Siehe Konzept Zentralflughafen….)
Aufsichtsrat spielt auch absurd
Absurd war schon die Rochade im Vorsitz des Aufsichtsrates zwischen dem
Langzeitvorsitzenden Wowereit und seinem Parteigenossen und NochMinisterpräsidenten Platzeck vor 6 Monaten. Wowereit, als öffentlich gebrandmarkter
Hauptschuldiger an Absurdistan hatte das Handtuch geworfen. Dieser Weichspieler
Platzeck hat nun auch geschmissen. Der Job sei für seine „angeschlagene
Gesundheit“ nicht mehr machbar. Für Insider gibt es andere Gründe. Zu vollmundig
hatte Platzeck erklärt „Wenn 2014 der BER nicht fliegt, dann fliege ich“. Bei dieser
Perspektive, dem Verlust an Glauben daran, dass er fliegt, weil 2014 der BER nicht
fliegt, gab es einen wie gerufenen Grund. Offensichtlich hat sich Platzecks Fliegerei
sofort auf seinen designierten Nachfolger Woidke (SPD) übertragen. Der will zwar
Ministerpräsident werden, nur: Aufsichtsratsvorsitzender oder Mitglied in der
Landesgesellschaft, die für das angeblich wichtigste Infrastrukturvorhaben
Brandenburgs steht, das will er nicht übernehmen. Er müsste - will aber nicht - sich
einarbeiten. Damit hat er - ausgelöst durch Platzeck - das schwerste
Personalabsurdium entfacht, das es für den Aufsichtsrat bisher gab. Es begann eine
kopflose Suche nach einem Platzeck-Nachfolger. Vorläufiger Höhepunkt des
Absurden: Wowereit soll/will wohl im Vorsitz sein eigener Nachfolger werden.
Brandenburg plante wohl, einen für Absurditäten berüchtigten Staatsekretär 2.
Klasse, Bretschneider, zum Vorsitzenden zu machen. Das war es dann wohl, was
nicht nur Wowereit auf die Palme getrieben hat. Die Vorstellung, Wowereit oder
Zampano Mehdorn dienen unter Bretschneider - das mussten Beide als völlig
abwegig empfinden. Dazu gehört aber nun die Absurdität, dass die SPDRegierungspartei sich im Aufsichtsrat von einem Beamten vertreten lässt. Deutlicher
kann eine Partei nicht mehr demonstrieren, wie sie die Weiterentwicklung von
Absurdistan einschätzt: Kein Politiker will sich weiter die Finger schmutzig machen das ist die Botschaft der SPD!
Vielleicht ist es ja so, dass die bisher sich in politischer Gefolgschaft krümmenden
Brandenburger gemerkt haben, dass selbst der Sprinter Mehdorn, dem zunehmend
die Luft ausgeht, keinen Glauben mehr an die Ermittlung eines
Inbetriebnahmetermins hat. Amann wird ihm sicher hinter die Ohren geschrieben
haben, dass sich die Fertigstellung des gesamten Hauptterminals durch
Schwierigkeiten auch der Genehmigung für die Nutzung des Nordpiers noch weiter
verzögern kann. Auch hier steht eine Stunde der Wahrheit an, wenn dem Bauamt
des LK Dahme/Spree die noch ausstehenden Unterlagen als Voraussetzung zur
Prüfung und Genehmigung vorgelegt werden. Bekanntlich hat der hier zuständige
Dezernent Klinkmüller (CDU) schon in den Medien erklärt, dass auch das Nordpier
nicht die Anforderungen erfülle, die Voraussetzung für eine Inbetriebnahme sind.
Fazit
Wer erwartet, dass auf der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates am 16.08.13
Entscheidungen getroffen werden, die auch nur als Lichtblick geeignet sind, um
Absurdistan zu einem kontrollierbaren Chaosprojekt zu entwickeln, der wird
enttäuscht sein. Gleichgültig, wer Vorsitzender des Aufsichtsrates wird, wer als
Geschäftsführer verantwortlich oder als Architekt für das Gute und Schöne zuständig
ist: Der mutwillige Geburtsfehler der Standortentscheidung hat einen
Flughafenkrüppel zur Welt gebracht, der im Absurden gelandet ist, auf dem nie
Segen liegen wird. Dabei gibt es kollektives Schweigen oder Vertuschung von
Fakten zum größten Langzeitproblem, falls der BER mit Gewalt dort betrieben wird,
wo er steht. Dieses Problem heißt Finanzierung und Bedienung eines
Schuldendienstes von sicherlich 4 Mrd. Euro für einen Fluchhafen, der nie sein Geld
verdienen wird. Dazu kommt dann der Zwang zur Kapazitätserweiterung, der Bau
einer weiteren Piste, was weitere Millionen verschlingt.
Dann auch das noch
Die zunächst über 200 000 Betroffenen werden in der Mehrheit erst später merken,
wie ihre Gesundheit durch Fluglärm gefährdet wird. Sie werden erkennen, dass sie
weder durch Schallschutzmaßnahmen noch durch einmalige Entschädigung der
Lärmfolter entgehen können, die sie, ihre Kinder, Enkel, Urenkel und Ururenkel
ertragen müssen, wenn vom BER dereinst nicht 270 000, sondern über 500 000
Flugbewegungen über ihre Köpfe donnern. Gegen dieses Schicksal helfen keine
anderen Flugrouten oder Nachtflugverbote. Dass es so kommt, können alle BERBetroffenen schon heute studieren. Da reicht eine Kurzinformation über Entwicklung
und Zustände in Frankfurt/Main, Amsterdam oder London. (London plant wegen der
Belastung jetzt einen Flughafen in der Themsemündung, weitab von Besiedlungen
mit An- und Abflug übers Meer).
Für diese unerträgliche Perspektive, die Unmenschlichkeit aus der
Standortfehlentscheidung gibt es nur eine Lösung: Der Standort muss weg! (Siehe
NNK). Flugroutendiskussionen und Versuche der Bürgerinitiativen, eine Regelung
zur Nachtruhe zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr durchzusetzen, passen zwar zu
Absurdistan, aber nicht zur Lösung des Problems aus dem Bau am falschen
Standort. Dabei war es doch nicht schwer, von den Absurdisten zu lernen, dass sie
alles für gut befinden und auch innerhalb der BIs vorantreiben, was Absurdistan
sichert. Man muss doch nur namhaft machen, wer und mit welchen Gründen immer
auf dem Weg ist, wenn es darum geht, die Bürgerinitiativen auf falsche Fährten zu
setzen. Jeder Versuch, sich vorzumachen, dass es eine Beseitigung oder
nennenswerte Abmilderung, eine Schonung von „Wünsch mir was-Regionen“ von
Fluglärm gibt - unter Beibehaltung des Standortes Schönefeld - das ist genauso
absurd, wie es das ganze BER-Absurdistan-Projekt ist.
Redaktion
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