rembrandt – tizian – bellotto
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REMBRANDT – TIZIAN – BELLOTTO GEIST UND GLANZ DER DRESDNER GEMÄLDEGALERIE Winterpalais 11. Juni bis 8. November 2015 Tiziano Vecellio, genannt Tizian Bildnis einer Dame in Weiß, um 1555 Öl auf Leinwand 102 x 86 cm Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden REMBRANDT – TIZIAN – BELLOTTO GEIST UND GLANZ DER DRESDNER GEMÄLDEGALERIE Die Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister genießt innerhalb der europäischen Museumslandschaft eine besondere Stellung. Dies beruht einerseits auf dem Reichtum der Sammlung, andererseits auf ihrer legendären Geschichte, die im 18. Jahrhundert ihren Anfang nahm. In einem halben Jahrhundert haben August der Starke und sein Sohn August III. durch geschickte Kunstankäufe eine einzigartige Sammlung zusammengetragen, die das Profil der Galerie bis heute prägt. Die Ausstellung Rembrandt Tizian Bellotto. Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie im Winterpalais zeigt vom 11. Juni bis 8. November 2015 Meisterwerke von Rembrandt, Tizian, Guido Reni, Antoine Watteau und vielen anderen, die die leidenschaftliche Sammeltätigkeit der sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs vor Augen führen. 1745 kam es zu dem viel bewunderten Ankauf von einhundert Werken aus dem Besitz darunter Gemälde von Carracci, Guercino und Velázquez nun auch hier in Wien zu sehen sind. Darüber hinaus sind herausragende Künstlerpersönlichkeiten des Dresdner Hofes, etwa der Vedutenmaler Bernardo Bellotto, mit Gemälden präsent. Die Entwicklung der Gemäldegalerie im 18. Jahrhundert wird in sieben Kapiteln dargelegt, d ie ihren Weg zu einem aufgeklärten Ort der Bildung und des Austauschs nachzeichnen. Wichtige Werke aus den Gattungen Historienmalerei, Landschaft, Stillleben oder Porträt verdeutlichen das Renommee der königlichen Sammlung. Im sogenannten Augusteischen Zeitalter, einer Zeit der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte, dienten zahlreiche Bauprojekte und die Erweiterung der königlichen Sammlungen dazu, den neuen Machtanspruch des Dresdner Hofs zu demonstrieren. So fiel auch der beachtliche Ausbau der Dresdner Gemäldesammlung in die Zeit von August dem Starken und seinem Sohn. Die Qualität der Galerie ist vor allem Kunstkennern und -agenten zu verdanken, die eine umfangreiche Sammlung von internationalem Ruf anlegten. Darüber hinaus wurden bedeutende Künstler wie Bernardo Bellotto oder Pietro Antonio Graf Rotari an den sächsischen Hof verpflichtet, sodass sich Dresden zu einem Kunstzentrum des Heiligen Römischen Reiches entwickelte. Die Ausstellung beleuchtet die Entstehung und die Geschichte der Sammlung in der Zeit von Barock und Aufklärung. Werkgruppen zum polnisch-sächsischen Hof als Keimzelle vielfältiger Kunstunternehmungen sowie zur Dresdner Kunstakademie geben einen Einblick in das historische Umfeld, in dem die Sammlung zur Blüte gelangte. Ausstellung liegt dabei auf dem 17. und 18. Jahrhundert, auf der Zeit des prächtigen Barock und der frühen Aufklärung. Das Belvedere zeigt die Ausstellung Rembrandt Tizian Bellotto. Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie im Winterpalais des Prinzen Eugen, der zur selben Zeit wie August II. und August III. seine (Kunst-)Schätze aus vielen Ländern zusammentrug. Somit wird das Winterpalais im Zuge der Ausstellung auch zum internationalen Begegnungsort , so Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere. Die Dresdner Gemäldegalerie Unter den europäischen Museen kommt der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister eine herausragende Stellung zu. Dies beruht einerseits der Sammlung, die Meisterwerke wie Raffaels Sixtinische Madonna oder Jan Vermeers Brieflesendes Mädchen birgt, andererseits aber auch auf ihrer langen Geschichte, die bereits im Barock einen Höhepunkt erreichte. Bedingt durch die 2013 begonnene Sanierung des von Gottfried Semper geplanten Galeriebaus ist es möglich, dass rund einhundert Kostbarkeiten dieser Institution auf Reisen gehen und ein eindrucksvolles Bild dieser Sammlung und ihrer Entstehung zeichnen. Es freut mich, die hier wandernden alten Meister mit ihren Reisezielen München, Groningen und Wien unter dem Gedanken des europäischen Austauschs versammelt zu wissen. Die 99 Werke mögen den Besuchern im Süden Deutschlands, in den Niederlanden und in Österreich eine Vorstellung davon vermitteln, welche Reichtümer die jahrhundertealte Dresdner , so die Kuratorin der Dresdner Gemäldegalerie Maike Hohn. Bereits in der Renaissance existierten in kurfürstlich-sächsischen Sammlungen Bestände von Gemälden, doch unter August dem Starken (1670 1733) und vor allem unter seinem Sohn, August III. (1696 1763), wurde der Aufbau einer Gemäldegalerie forciert. Über Mittelsmänner erwarb man Gemälde von Meistern des 16. bis 18. Jahrhunderts aus verschiedenen Ländern. So gelang etwa 1745 der viel bewunderte Ankauf von einhundert Werken aus dem Besitz des Herzogs Francesco III. von Modena. Natürlich beschränkte man sich keineswegs nur auf Gemälde, sondern sammelte etwa auch Kunstkammerobjekte man denke an das berühmte Grüne Gewölbe , Skulpturen und , erläutert Belvedere-Kurator Georg Lechner. Dabei gibt es auch eine wichtige Verbindung zu Prinz Eugen, in dessen einstigem Winterpalais diese Ausstellung stattfindet. Denn bald nach dem Tod des Savoyerprinzen im Jahr 1736 erwarb August III. von dessen Erbin drei antike Statuen die berühmten Herculanerinnen. Die begeisterten Kunstliebhaber wussten , so Georg Lechner weiter. Die Ausstellung selbst thematisiert verschiedene Bereiche, um ein möglichst vielschichtiges Bild der Dresdner Galerie zu zeichnen. Neben den Aktivitäten am sächsischen Hof werden auch die Bedeutung der Dresdner Kunstakademie sowie einzelne Genres wie Porträt, Landschaft und Stillleben behandelt. Ein entscheidender Punkt ist die Auseinandersetzung des Gelehrten Johann Joachim Winckelmann (1717 1768) mit der Sammlung, die während seiner Tätigkeit in Dresden einer stetigen Erweiterung und Änderungen in der Präsentation unterlag. Eine Auswahl bedeutender Werke, die bereits Winckelmann bei seinen zahlreichen Besuchen der Galerie betrachten konnte, wird auch in der aktuellen Ausstellung gezeigt. Darunter befinden sich neben Tizians Bildnis einer Dame in Weiß (Mädchen mit Fächer) und Anthonis van Dycks Darstellung des heiligen Hieronymus auch Werke von Guido Reni oder Rembrandts Ganymed in den Fängen des Adlers. Die Verbindung zwischen Dresden und Wien Zu den zahlreichen Objekten der Ausstellung gehört auch eine Südliche Landschaft mit Wasserfall, die in Bezug auf die Verbindung zwischen Dresden und Wien von besonderem Interesse ist. Es handelt sich dabei um ein Werk des Malers Joseph Roos (1726 1805), der einer weitverzweigten Künstlerfamilie entstammte. Der gebürtige Wiener ging früh nach Dresden und wurde dort später Hofmaler und schließlich sogar Professor an der Akademie, deren Mitglied er ab 1764 war. Als solches hatte er wie es damals auch in Wien üblich war ein Aufnahmestück abzuliefern. Dieser Forderung kam er jedoch erst mit großer Verspätung und nach mehreren Urgenzen im Jahre 1780 nach. Damals befand er sich bereits längst wieder in Wien, wo er ab 1772 als Direktor der kaiserlichen Galerie wirkte und deren Transferierung aus der Stallburg in das Obere Belvedere bewerkstelligen musste. Die Porträtmalerei In der Renaissance, als die Darstellung des Individuums zunehmend in den Vordergrund rückte, etablierte sich die Porträtmalerei als eigenständige Bildgattung. Sie forcierte vor allem die möglichst wirklichkeitsnahe Wiedergabe der dargestellten Person, zu einem Teil aber auch eine ihrem Rang oder dem Schönheitsideal entsprechende Inszenierung. Eine Sonderform des Porträts entwickelte sich mit den sogenannten Charakterköpfen, den tronies (niederländisch für Kopf, Gesicht). Hierbei handelt es sich um Kopf- oder Brustbildnisse nicht näher identifizierbarer Personen. Die Erfassung des spezifischen menschlichen Ausdrucks steht bei den tronies im Vordergrund, nicht die Wiedergabe einer bestimmten Persönlichkeit. Die Werke von Jan Lievens und Jacob Adriaensz. Backer sind Zeugnisse für die Blüte dieser Bildnisform in Holland in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Eine weitere Form der Kopfbildnisse stellen die varie teste des Malers Pietro Antonio Graf Rotari aus dem 18. Jahrhundert dar. Sie zeigen interessante Gesichtszüge und sprechende Affektäußerungen in einem festgelegten, sich wiederholenden Bildformat. Sie sind als Serie konzipiert und mannigfaltig kombinierbar. Pracht und Vergänglichkeit die Stillleben Bereits aus der Antike sind Stillleben bekannt, als man Lebensmittel und Gefäße möglichst wirklichkeitsgetreu in Form von Wandmalereien darstellte. Auch im Mittelalter findet man Details wie Sakramentsnischen in Zusammenhang mit sakralen Ausstattungen, die täuschend echt anmuten. Als selbstständige Bildgattung konnte sich das Stillleben jedoch erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts etablieren, erlebte aber bereits sehr bald seine große Blüte. Trotz der Beliebtheit derartiger Gemälde unter Sammlern genoss die Gattung in kunsttheoretischen Schriften ein eher geringes Ansehen, weil der künstlerischen Erfindung, wie sie in der Historienmalerei nötig war, mehr Wert eingeräumt wurde als dem Malen nach der Natur. Die meisten Stillleben in der Dresdner Gemäldegalerie stammen von holländischen und flämischen Künstlern. Bemerkenswert ist, dass viele davon bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts Teil der Sammlung waren. Die Dresdner Kunstakademie In Dresden gab es bereits ab dem Ende des 17. Jahrhunderts verschiedene Zeichen- und -Kunstihnen jeweils sehr renommierte Dresdner Künstler vorstanden, hatten diese Einrichtungen kaum Einfluss auf die Entwicklung einheimischer Talente. Erst mit der Akademie entstand eine Institution zur Künstlerausbildung, die auch heute noch wenngleich unter anderem Namen Bestand hat. Durch die politischen Umstände nach dem Siebenjährigen Krieg erfolgte eine inhaltliche Neuausrichtung der Akademie. Sie hatte nicht mehr die Heranbildung von Hofkünstlern zum Ziel, sondern sollte die Künste zur Förderung der Wirtschaft neu beleben. Unter dem neuen Direktor Christian Ludwig von Hagedorn konnten für die unterschiedlichen Bereiche Historien-, Porträt- und Landschaftsmalerei sowie Architektur berühmte Lehrer verpflichtet werden. Sie gaben mit ihrem theoretischen und praktischen Wirken der künstlerischen Entwicklung in Dresden neue und entscheidende Impulse. Die Einrichtung der Dresdner Akademie reiht sich dabei in eine Vielzahl weiterer Neugründungen ein, die durch die Wiederbelebung des Akademiegedankens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in den deutschen Residenzen erfolgten. Eine Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Kooperation mit der Österreichischen Galerie Belvedere. Ein PDF des Katalogs steht unter folgendem Link zum Download bereit: www.belvedere.at/presse (Passwort: pr2015) KÜNSTLERLISTE Francesco Albani Jan Asselijn Jakob Adriaensz. Backer Bernardo Bellotto Pieter van Bloemen Felice Boselli Samuel Bottschild Charles Le Brun Denis Calvaert Antonio Canal, genannt Canaletto Agostino Carracci Annibale Carraci Giovanni Battista Casanova Andrea Celesti Carlo Cignani Johann Georg Dathan Balthasar Denner Christian Wilhelm Ernst Dietrich Carlo Dolci Gaspard Dughet Anton van Dyck Heinrich Christoph Fehling Caroline Friederike Friedrich Giovanni Ghisolfi Luca Giordano Anton Graff Jean-Baptiste Greuze Giovanni Francesco Barbieri, genannt Guercino Jakob Philip Hackert Cornelis de Heem Melchior de Hondecoeter Charles Hutin Anton Kern Friedrich Christian Klass Johann Christian Klengel Jan Lievens Johann Liss Andrea Locatelli Claude Lorrain Adám Mányoki Carlo Maratta Theresa Concordia Maron Anton Raphael Mengs Abraham Mignon Jean François Millet Christoph Paudiss Wenzel Lorenz Reiner Rembrandt Guido Reni Jusepe de Ribera Marco Ricci Johann Heinrich Roos Joseph Roos Salvator Rosa Pietro Antonio Graf Rotari Jacob Isaacksz. Van Ruisdael Daniel Seghers Louis de Silvestre Frans Snijders Leonello Spada Ernst Stuven Pierre Subleyras Franz Werner Tamm Johann Alexander Thiele Tizian Adriaen van Utrecht Pietro della Vecchia Jacopo Palma il Vecchio Diego Rodriguez de Silva y Velázquez Maffeo Verona Antoine Watteau Gaspar van Wittel Philips Wouwerman KUNSTVERMITTLUNGSPROGRAMM ÜBERBLICKSFÜHRUNGEN Rembrandt Tizian Bellotto. Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie 11. Juni bis 26. Oktober 2015 jeweils Freitag |16.30 Uhr (exkl. Eintritt) | Dauer: 1 Stunde | keine Anmeldung erforderlich THEMENFÜHRUNG Sie möchten es genau wissen? In diesem Zyklus sprechen Experten aus unterschiedlichen Wissensbereichen über spezielle Aspekte der Ausstellungen und eröffnen eine Vielzahl von neuen Perspektiven auf Kulturepochen und Kunstwerke. Wenn Bilder auf Reisen gehen Donnerstag, 25. Juni | 16.30 Uhr Anlässlich der Präsentation der Dresdner Gemälde im Winterpalais spricht Elisabeth Foissner (Gemälderestauratorin, Belvedere) über den heiklen Prozess des Transports von textilen Bildträgern, da die Gefahr von Schäden an den Kunstwerken dabei immer besonders groß ist. Die Führung bietet einen informativen Blick hinter die Kulissen des Ausstellungsaufbaus. Teilnahme kostenlos mit gültigem Ticket | Dauer: 1 Stunde | Anmeldung NACHMITTAGSTREFF IM WINTERPALAIS | KUNSTGESCHICHTEN FÜR JUNGGEBLIEBENE Kurzweilige Führungen mit Sitzgelegenheiten. Bei Kaffee und Mehlspeise besteht die Möglichkeit zum vertiefenden Gespräch. Alte Meister aus Dresden zu Gast in Wien Dienstag, 30. Juni | 15 Uhr Die Ausstellung Rembrandt Tizian Bellotto. Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie präsentiert rund 100 Meisterwerke berühmter Künstler aus der Staatlichen Kunstsammlung der sächsischen Hauptstadt. In den Prunkräumen von Prinz Eugens Winterpalais gehen Alte Meister wie Rembrandt, Tizian, Bernardo Bellotto, Guido Reni und Anthonis van Dyck eine kunstsinnige Liaison mit barocker Prachtentfaltung ein. Ticket (inkl. Eintritt, Führung, Heißgetränk und Mehlspeise): | Dauer: 2 Stunden | Anmeldung PROGRAMM FÜR KINDER UND JUGENDLICHE KINDERSONNTAG Bilderreise durch die Zeit Sonntag, 14. Juni 10.30 12.30 Uhr (für Kinder von 3 bis 6 Jahren) 14.30 16.30 Uhr (für Kinder von 6 bis 11 Jahren) eitags, 13 Uhr, vor dem Termin) Belvedere Kunstvermittlung T + 43 1 795 57-134 M [email protected] ALLGEMEINE INFORMATIONEN Ausstellungstitel Rembrandt-Tizian-Bellotto Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie Ausstellungsdauer 11. Juni bis 8. November 2015 Ausstellungsort Winterpalais Exponate 99 Konzeption Ute Christina Koch in Zusammenarbeit mit Bernhard Maaz Realisation Maike Hohn Kuratorische Betreuung in Wien Georg Lechner Asstellungskatalog Rembrandt-Tizian-Bellotto Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie Hg.: Roger Diederen, Bernhard Maaz, Ute Christina Koch Hirmer Verlag, 272 Seiten, 24 x 28 cm, Hardcover, ISBN 978-3-7774-2202-2 (Deutsch) 25 Kontakt Belvedere, Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien T +43 (01) 795 57-0 www.belvedere.at Öffnungszeiten Täglich 10 bis 18 Uhr Regulärer Eintritt - Führungen Kontakt Kunstvermittlung Belvedere & Winterpalais T +43 (01) 795 57-134, M [email protected] Presse Kontakt MMag. Tina Bayer, M.A. Presse Belvedere & Winterpalais Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien T +43 (01) 795 57-177, M [email protected] Bilder stehen unter www.belvedere.at/presse kostenlos für Pressezwecke zur Verfügung (Passwort: pr2015).