Heidenaus Händler wollen Stadtzentrum
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Heidenaus Händler wollen Stadtzentrum
sz-online, 24.02.2010: Heidenaus Händler wollen Stadtzentrum Von Heike Sabel Heidenau hat ein großes Problem: Es hat zu viele kleine Zentren und kein richtiges. Es sei denn, man bezeichnet die Großmärkte an der Hauptstraße als solches. Doch von denen haben weder die angestammten Heidenauer Händler noch die Innenstadt etwas. Das soll sich nun ändern, sagt Vize-Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU). Heidenau träumt zwar nicht davon, große Einkaufsstadt zu werden, will aber versuchen, dem Stadtzentrum ein Gesicht zu geben und es dadurch stärken. Erster Schritt: Das Einzelhandelskonzept. Damit will die Stadt die Ansiedlung von künftigen Großmärkten steuern. Mithilfe von Bebauungsplänen ist das machbar, sagt Opitz. Wenig Einfluss hingegen habe die Stadt bei kleineren Geschäften. Da gäbe es zwar kaum noch freie Ansiedlungsflächen, dafür aber genug leer stehende Läden. Rechnerisch hat Heidenau zu viel Verkaufsfläche Jedem Heidenauer stehen statistisch 3,3 Quadratmeter zum Einkaufen zur Verfügung. Das ist mehr als in Dresden (1,3) und im sächsischen Durchschnitt (knapp zwei). Insgesamt sind es reichlich 54000 Quadratmeter. Die Stadt hat elf Versorgungsbereiche. Dazu zählen neben der Hauptstraße unter anderem auch die Güterbahnhof-, die Pirnaer und Dresdner sowie die August-Bebel-Straße. Da Heidenau einen großen Einzugsbereich hat und die meisten Käufer in den Hauptstraßen-Märkten Nicht-Heidenauer sind, können noch einmal rund 6000 Quadratmeter dazu kommen. Und das trotz weiter sinkender Einwohnerzahlen und Umsätze. Das hat die BBE Handelsberatung GmbH aus Erfurt in ihrem Einzelhandelskonzept für Heidenau festgestellt. Die Hälfte des Zuwachses geht auf das Konto des neuen Einkaufszentrums auf dem ehemaligen Dachpappengelände an der Bahnhofstraße. Neues Einkaufszentrum: Ängste und Hoffnungen In Kürze soll der Bau des neuen Zentrums beginnen. Rewe und Rossmann werden unter anderem dort einziehen, sagt die Stadt. Vor allem Händlern der nahen Thälmannstraße haben hinsichtlich des neuen Einkaufstempels Bedenken. So befürchtet Cölestina Urban, der Umzug von Rossmann könnte viele Leute von der Straße wegziehen. Markus Rütthard vom Sporthaus bezweifelt, dass der Investor genügend Mieter für sein Einkaufszentrum findet. Sein Argument: Die zu große Verkaufsfläche. Deshalb prophezeit er: "Das Projekt ehemalige Dachpappe geht in die Hose." Die Stadt setzt dagegen: Kommen mehr Leute ins Zentrum, steigt die Chance, dass sie eben nicht nur den neuen Einkaufstempel besuchen. Ihr Geld freilich können sie nur einmal ausgeben. Wie sich das neue Zentrum tatsächlich auswirkt, zeigt erst die Praxis. Auch das Einzelhandelskonzept ist noch sehr, sehr theoretisch, räumt Opitz ein. Praktischer wird es erst, wenn die Heidenauer zu Wort kommen. Das soll unter anderem in einer Einwohnerversammlung im März/April möglich sein. Händler haben keine Interessenvertretung Viele Händler warten auf ein Zeichen der Stadt. Sei es bei der Frage des Parkens, den zusätzlichen Ansiedlungen oder den Schwerpunkten in der Stadt. Andererseits gibt es keine Vereinigung oder Vertretung der Händler. "Ja, es müsste eine Initiative entstehen", sagt Thälmannstraßen-Händler Hartmut Schneider. Man habe auch schon miteinander gesprochen, doch "wir sind schon alle zu lustlos geworden, um noch etwas zu tun". Auch die Pirnaer Händler hatten sich schwer getan. Doch inzwischen gibt es im Zentrum drei Vereinigungen, die auch zusammenarbeiten - zum Beispiel bei der jährlichen Einkaufsnacht.