2006-03 Gemeindebrief A5.pub - Kirchenkreis Plön

Transcription

2006-03 Gemeindebrief A5.pub - Kirchenkreis Plön
Nicht die Kirche
ist das Fundament des Glaubens,
sondern der Glaube
das Fundament der Kirche.
a.s.
Nr. 1 2 Dezember 2006 bis März 2007
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Se ite an Seite
Liebe Leserin, lieber Leser!
Was für ein Glück, dass es Türen gibt!
Denn eine Tür kann Sicherheit,
Geborgenheit und Wärme schenken.
Wenn man außen vor Seite der Tür steht,
freut man sich, wenn sie nicht verschlossen bleibt: Wenn man nach einem
Winterspaziergang mit einem dampfenden Tee in der Hand langsam wi eder
aufzutauen beginnt. Eine solche Tür kann
einem geradezu das Paradies aufschließen.
Was hat so eine Tür in ihrem Türenleben
schon alles erlebt! Die eine ist eine
Durchgangstür, die von Hand zu Hand
weitergereicht wird. Die andere wird nie
geöffnet, weil sie zugemauert oder mit
einem Schrank verstellt ist. Und die
nächste Tür wird nie ges chlossen, weil
sie sonst mitten im Weg wäre. Manchmal
wird eine Tür ganz vorsichtig geöffnet
und geschlossen, weil die Kinder
dahinter schlafen, manchmal fliegt eine
Tür mit einem lauten Knall zu.
Dann und wann birgt solch eine Tür auch
ein Geheimnis. Wie bei den kleinen
Türchen vom Adventskalender. Vor
allem aber bei der berühmten Tür zum
Weihnachts zimm er, wo neugi erige
Kinderaugen vor lauter Ungeduld durchs
Schlüsselloch zu linsen versuchen – bis
diese Wundertür sich endlich beim Klang
der Weihnachtsglocke auftut und den
Blick auf den Lichterglanz freigibt. Was
für eine Glückseligkeit!
Von diesem ungeduldigen Warten der
Kinder auf die geheimnisvolle Weihnachtstür ist die Adventszeit geprägt. Da
möchte man doch schon jetzt von Herzen
singen: Macht hoch die Tür, die Tor
macht weit! Oder mit einem anderen
bekannten Adventslied: O Heiland, reiß
die Himmel auf,/ herab, herab vom Himmel lauf,/ reiß ab vom Himmel Tor und
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P astor Dr. Michael Dübbers
Tür,/ reiß ab, wo Schloss und Riegel für.
Welche Sehnsucht und adventliche
Ungeduld spricht aus diesen kräftigen
Worten. O Heiland, reiß die Himmel auf.
Wer diese Zeilen gedichtet hat, ist
keineswegs bescheiden. Er bittet Gott
nicht darum, die Himmelstür vorsichtig
und nur einen Spalt breit zu öffnen, um
sie sogleich wieder zu schließen, sondern
dass Gott sie mit einem Mal und ganz und
gar aufstößt: Ja, dass er ein für allem al
alle Schlösser und Riegel sprengen möge,
die uns von ihm trennen.
Damit die ganze Welt auf einmal erkenne,
wie herrlich uns er Gott ist, welche Freude
er für uns bereit hält, nimmt der Dichter
dieses Liedes den Mund so voll. Und so
dürfen auch wir es tun. Mit seinen oder
mit eigenen Worten. Gerade in der
Advents- und Weihnachtszeit. Denn wenn
wir voller Gottessehnsucht und kindlicher
Ungeduld an Gottes Himmelstür klopfen,
dann dürfen wir getrost sein, dass Gott
uns seine Himmelstür nicht vor der Nase
zuwi rft. Vielm ehr wird er seine
Himmelstüren auftun, damit sein Licht
von Weihnachten auch in unser Leben
strahlt. So gewiss die Kerzen am
Adventskranz für uns leuchten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine
gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Ihr Michael Dübbers
Quelle: Der Gemeindebrief
We ihnachtsgeschichte
Grafik: Lindenberg
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Advent I
Der Dezember im Kirchenjahr
Quelle: Der Gemeindebrief
Wenn die Tage immer kürzer werden,
leuchten plötzlich Lichter in der Dunkelheit: auf den Gräbern der Verstorbenen, in
den Laternen der Martinszüge und im Dezember auf den Adventskränzen, auf den
Köpfen der "Luziabräute" in Schweden
und auf den Weihnachtsbäumen in aller
Welt. Was gibt Anlass zu diesem Licht, zu
der Hoffnung, dass nicht alles im Dunkel
endet?
Seit ihren Anfängen lebten die Christen
aus der Überzeugung, dass ihr Gott stärker
ist als alle Mächte des Todes. Darum fei erten sie von Anfang an die Auferstehung,
aber auch die Geburt ihres "Erlösers" Jesus
Christus. Nun lässt sich aus den Weihnachtsgeschi chten der Bibel eigentlich
nicht erkennen, in welcher Jahreszeit Jesus
geboren wurde. Aber für die Logik des
Glaubens war es klar: Ein "Heiland", der
aus dem Tod aufersteht, muss dann geboren sein, wenn die Sonne ihren tiefsten
Punkt im Jahreslauf überschritten hat eben an jenem 25. Dezember, an dem im
R ömi s chen R ei ch das F est der
"unbesiegbaren Sonne" und zugleich der
römische Kaiser gefeiert wurde.
Und so werden die Wochen vor dem größten Dunkel zum "Advent", zur "Ankunft"
dessen, was neu beginnen, neu geboren
werden soll. Das biblische Bild für diese
Zeit ist Maria, die Mutter Jesu, die mit
ihrem Kind schwanger geht. Dieses Bild
ist merkwürdig aktuell: Vieles an unseren
Gefühlen vor Weihnachten ähnelt den
Hoffnungen und Empfindlichkeiten einer
Schwangers chaft: Angst vor Verletzung
und Enttäuschung, Sehnsucht nach familiärer Geborgenheit, nach Erfüllung von
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Graphik: Räcke
Zeit der Ankunft
Lebensträum en.
In früheren Jahrhunderten waren die
Wochen des Advent eine Zeit des Fastens - häufig notgedrungen. Denn nur so
reichten die Vorrät e der Ernte bis zum
nächsten Frühjahr. Dieses Fasten war
aber glei chzeitig auch eine Art Training,
das die Erfahrung vermittelte: Ich kann
Zeiten von Dunkelheit und Mangel
durchstehen, ich sterbe nicht, wenn meine Wünsche und Sehnsüchte nicht sofort
erfüllt werden. Und dann schließlich,
nach dem Warten, Aushalten des Advents: "Weihnachten". Nach alter germanischer Vorstellung sind das die
zwöl f unheimlichen "Rauhnächte" nach
der Wintersonnenwende, in denen der
Himmel offen steht, in denen aber auch
Geister und Dämonen unterwegs sind.
Und nach christlichem Verständnis die
Zeit, in der Gott "erscheint" (griechisch:
"Epiphanias"), damit Neues geboren
wird in dieser Welt - und vielleicht auch
in unserem Leben.
Ulrich Holste-Helmer
Advent II
"Hat 'adventure' etwas mit
'Advent' zu tun", fragt
mich meine Nichte beim
Abhören englischer Vokabeln. Ich weiß es nicht,
aber die Frage geht mir
nach. Abenteuer Advent warum eigentlich nicht?
Abenteuer
In ein Abenteuer gehe ich
voller Erwartung. Mein
Herz ist offen. Ich bin
gespannt und aufgeregt,
bereit, Neues zu wagen.
Ich werfe mich hinein in
meine Sehnsucht nach
Lebendigkeit. Ich will
spüren, was möglich ist.
Eine ganz andere Erfahrung machen. Der Alltagstrott, Pflichten und Zwänge bleiben hinter mir. Ich
trete heraus aus alten Gewohnheiten und öffne
mich für etwas Verheißungsvolles. Dazu gehört
auch das Risiko, sich verändern und verwandeln zu
lassen. Manchmal kann
man nicht mehr einfach so
zurück in die alte Haut.
Dann lässt sich der lebendige Geist nicht wieder in
die Flasche sperren.
Auch im Advent warten wir auf neues
Leben. Die Geburt Jesu, die Weihnachtsgeschichte erzählt uns allen davon, dass
unsere Sehnsucht erfüllt werden kann. Es
ist möglich, dass Wünsche Wirklichkeit
werden - mittendrin in den Brüchen dieser
Welt. Der Himmel kann die Erde berühren. Es kann geschehen, dass das Leben
neu geboren wird und wir es spüren und
davon verwandelt werden.
Der Text ist dem Kalender 2003 der Aktion "Der Andere Advent" entnommen. Bestellungen:
Andere Zeiten e.V., Heimhuderstr. 92, 20148 Hamburg, Tel.: 0180/3238368, 040/471127-40, Fax: 040/47112777, E-Mail: [email protected], Internet: www.anderezeiten.de
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Stichworte
Advent
Die vier Sonntage vor Heiligabend sind
die Adventssonntage. Die Farben der Tücher an Kanzel und Altar sind violett. Die
Adventszeit ist die Vorbereitungszeit auf
das Zur-Welt-Kommen Gottes in Jesus
Christus. "Advent" heißt Ankunft. Das
neue Kirchenjahr beginnt mit der Feststellung: Christen sind Wartende. Sie fühlen
sich noch nicht am Ziel. Sie geben sich
mit dem Ist-Zustand der Welt nicht zufrie-
Weihnachten
Das Geburtsjahr Jesu ist ungewiss. Dennoch: "alle Jahre wieder" am 24. Dezember ... In diesen Tagen feiert en die Römer
den "sol invictus", den unbesiegbaren
Sonnengott, denn ab jetzt werden die Tage wieder länger und die Nächte kürzer.
Also ein heidnisches Fest - nur christlich
"getauft"? Ist das Kind in der Krippe die
wahre Sonne, ohne Niedergang, auferstehend an jedem Tag, stärker als der Tod?
Christen sind davon überzeugt. Ohne Ostern hätte es nie ein Weihnachtsfest gege-
Quelle: Der Gemeindebrief
Epiphanias
"Dreikönigstag" und "Tag der Sternsinger" - so nennt man vielerorts den Epiphaniastag, den 6. Januar. "Epiphanie" heißt
Erscheinung. In Jesus ers chien Gott auf
Erden. Die orthodoxen Christen feiern
daher an diesem Tag die Geburt Jesu.
Wir denken daran, wie der Stern über
Bethlehem den Weisen aus dem Morgenland erschien. Nach den Vertret ern der
Unterschicht, den Hirten, kamen auch die
Repräsentant en der Oberschicht, die Weisen. Es wird signalisiert: Keine Schicht,
keine Haut farbe, kein Erdteil kann Jesus
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den. Sie halten die Erde nicht für den
Himmel. Wer von der Erde verlangt, sie
solle Himmel sein, macht sie meistens
zur Hölle, weil er sie überfordert!
Christen blicken auf den, der heil machen will, was kaputt ist. Sie erwarten
den Heiland. Weil sie die Welt lieben,
finden sie sich nicht damit ab, dass die
Welt ist, wie sie ist.
Heinz Gerlach
ben. Krippe und Kreuz gehören zusammen.
Kaum hatte die Liebe Gottes in Jesus
Hand und Fuß bekommen, da trachtete
Herodes ihm bereits nach dem Leben. Die
Herbergssuche, wie sie uns die Krippenspiele so deutlich vor Augen stellen, geht
weiter: Gott will noch heute zur Welt
kommen, in uns Gestalt gewinnen. Wir
verbinden mit Weihnachten hohe Erwartungen: Wir sehnen uns nach Heil.
Heinz Gerlach
für sich allein reklamieren. Er kam in einer Gegend zur Welt, wo Europa, Asien
und Afrika sich sehr nahe kommen. Christus ist weder weiß noch schwarz oder
gelb.
Auf Gemälden ist meistens einer als ein
junger Mann, einer als mitten im Leben
stehend und einer als alter Mann, dargestellt. Das heißt: Jesus ist auch der Herr
aller Altersgruppen. Unser Gott ist kein
Nationalgott, kein Gott für Kinder allein.
Er ist der Herr aller und überall, weltumspannend und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Heinz Gerlach
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Sülfe ld
Neugestaltung des Kirchhofes
Die Baumaschinen rund um die Kirche sind abgezogen, langsam grünt
die Fläche nach den umfangreichen
Erdarbeiten wieder durch, die Natur
kann sich das Areal um das 800jährige Kirchengebäude zurückholen.
Anlässlich des bundes- und sogar europaweiten Tages des offenen Denkmals am 10. September 2006 unter
dem Motto Rasen, Rosen und Rabatten – Historische Gärten und Parks
wur de die neu gestaltete Kirchhofsanlage eingeweiht – auch wenn noch
nicht alle Arbeiten zu diesem Zeitpunkt vollständig abgeschlossen waren. Bei herrlichem Sonnenschein eröffnete Pastor Dr. Dübbers unter der
Pastoratslinde das Gemeindefest mit
einem Freiluftgottesdienst. Über 120
Besucher hörten danach die Worte
von Lan dscha ftsarch itekt Kla us
Schröder aus Kiel zur Planung und
Umsetz un g der M a ßnah me. E s
schloss sich eine gemeinsame Besichtigung des Areals an, in der besonders auf die erhaltenen historischen
Familiengrabsteine aus den ehemals
zur Kirchengemeinde Sülfeld gehörenden umliegenden Dörfer hingewiesen wurde. Eine Fotoausstellung verdeutlichte die Entwicklung des Kirchhofes seit 1872. Das Angebot einer
Führung in die Pastoratsschlucht zu
den Resten des Alster-Trave-Kanals
von 1529 wurde sehr gut angenommen. Bei herrlichem Wetter gab es
reichlich Mittagsverpflegung und an8 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Alte schmale Zuwegung mit zum Teil gebrochenen und verworfenen Gehwegplatten
schließend noch eine Vielzahl von
Kuchen und T orten zum Kaffee und
Klönschnack. Eine Andacht um 17.00
Uhr beendete eine einmal mehr gelungene Veranstaltung um Kirche und
Pastorat in Sülfeld. Bereits 10 T age
später erfolgte die erste Bestattung auf
diesem neu gestalteten Areal in der
Dorfmitte unter dem schattigen Kastanienkranz; der T od gehört zum Leben
in der Gemeinschaft.
Im November erfolgt jetzt noch die
Bepflanzung: am Kinderhaus sowie
an der Jersbeker Gruft können sich
Sülfe ld
An Gesamtkosten sind ca. 110.000 €
zu veranschlagen, 40.000 € hiervon
werden vom Land Schleswig-Holstein
aus EU-Mitteln im Rahmen der Ländlichen Struktur- und Entwicklungsanalyse im Amt Bad Oldesloe - Land übernommen.
Nähere Informationen zu Bestattungen
auf dieser Fläche um die Kirche in
Sülfeld, die ab sofort möglich sind,
sind jederzeit im Kirchenbüro erhältlich.
Ulrich Bärwald
Eine neue breite P flasterung führt zum Hauptportal, das einen vergrößerten Vorplatz erhalten hat.
künftig Rosen entfalten, die beiden
Müllgefäßstandorte erhalten als Sichtschutz eine Buchenhecke. Als Ersatz
für die entfernten kranken und bruchgefährdeten T rauereschen wer den
zwei neue Bä ume gepflanzt, ein neuer
T annenbaum vor der Kirche wird sicherlich gerade die Kinder in der Adventszeit erfreuen, und es werden neuer Efeu, neue Krokusse und Narzissen
für das kommende Frühjahr gepflanzt.
Damit ist auch dieses Areal in der
Ortsmitte gut für das Gemeindejubiläum 2007 gerüstet.
Detail der P flasterung
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Sülfe ld fe ie rt Geburtstag
Sullevelde 1207 + 800 Jahre = 2007
Sülfeld feiert Geburtstag
Vor 800 Jahren erschien anno 1207 erstxen...Eine spannende und doch wohl wemals der Name Sülfeld in einer Urkunde.
nig ruhmreiche Geschichte vor unserer
Damals verwendet e der unbekannte Not ar
Haustür.
die Schreibweise Sullevelde. Der Name
Und so war für die Gemeinde Sülfeld
wird als Feld am Tümpel oder Feld mit
schnell klar, dass man ein derart außergeTümpeln erklärt. Damit beginnt die Gewöhnliches Jubiläum wie die 800-Jahrschichte, die schriftliche Existenz der
feier der Gemeinde 2007 nur wirklich
Kirche und des damals noch ungenannten
begehen kann, wenn man die Wurzeln
Dorfes Sülfeld.
kennt, die Anfänge der Dorfgemeins chaft
Wahrscheinlich erst kurz zuvor war in
nachvollziehen kann, eben weiß, woher
Sülfeld eine Kirche errichtet worden. Seit
man stammt: Nur wer die Vergangenheit
diesen Anfängen gehört e Sülfeld mit den
kennt, kann die Gegenwart verstehen und
eingepfarrten Dörfern zum Einflussbedie Zukunft aktiv gestalten!
reich des Hamburger Domdekans, wähAls einen Schwerpunkt für das Jubiläum
rend Tönningstedt, Grabau und die östlich
hat die Gemeinde Sülfeld daher die Aufarder Norderbest e gelegenen Dörfer zum
beitung der frühen Ges chichte Sülfelds
Bistum Lübeck gehörten. Diesen Raum
beauftragt. Unter dem Titel Kirche und
durchschnitten über lange Zeiträume hinGesellschaft – Aus der Geschi chte des
weg immer wieder Grenzen, die in vielKirchspiels Sülfeld 1207 bis 1684 gestalfältiger Weise die Lebensumstände der
tet der namhaft e Autor Günther Bock aus
Menschen prägten. Mit der von den GutsGroßhansdorf zurzeit das 320 Seiten umherren im 16. Jahrhundert eingeführten
fassende Werk mit vielen Abbildungen
Leibeigenschaft begann eines der dunund Karten in Farbe und Schwarzweiß.
kelsten Kapitel der Landesgeschichte, zu
Die Darstellung beinhaltet neue Erkenntder auch die lutheri nisse zur ältesten Urkunde Sülfelds eben
sche Landeski rche
beitrug. Im Dreißigjährigen Krieg hatten
die Kirche und das
Ki rchs pi el
Sülf eld
schwer zu leiden.
Mehr als jemals bisher wurden Menschen
wegen ihrer Überzeugung oder Gewohnheiten verfolgt. Auch
im Kirchspiel Sülfeld
kam es zur Verfol gung und Ermordung
angebl i che r
He - So soll der Umschlag der Sülfelder Chronik gestaltet sein.
10 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Sülfe ld fe ie rt Geburtstag
von 1207, zur Geschichte Sülfelds und der
Nachbardörfer, zu den Gütern Borstel und
Jersbek und deren Gutsbesitzerfamilien
sowie zur Kirche als Bauwerk und zu den
frühen Sülfelder Pastoren. Das Druckwerk zum Preis von 29,80 € wird im Februar kommenden Jahres anlässlich des
Jubiläumsfestakt es in der Kirche der Gemeinde vorgestellt und ist ab dann erhältlich.
Bereits in der Adventszeit sind für das
Werk Geschenkguts cheine im Kirchenbüro bei Frau Koch käuflich zu erwerben, die dort dann auch ab Februar
gegen das Buch eingetauscht werden
können. Ein willkommen es Weihnachtsgeschenk also zum Auftakt und
zur Einstimmung in das Jubiläumsfestjahr!
Von allen Vereinen, Verbänden und Organisationen in der Gemeinde ist unter
Federführung der Kommune und der Kirchengem einde ein abwechslungsreiches
Programm für das gesamte Festjahr 2007
erarbeitet worden. Als Auftakt wird es am
1. Januar 2007 einen Festgottesdienst
geben, im Februar den offi ziellen Jubiläums-Festempfang in der Kirche gemeinsam von Gemeinde und Kirche, ferner
u.a. ein Festwochenende aller Vereine
und Verbände im August auf dem Marktplatz um die Kirche mit fröhlichem Ausklang und auf dem Wischhof, ferner im
Oktober einen Festball für alle in der
Sporthalle, und, und, und...!
Einen weiteren Höhepunkt bildet sicherlich der neue Sülfeld-Film, der in diesem
Jahr gerade von Jugendlichen aus der
Gemeinde für die Gemeinde zum Jubiläum gedreht wurde, eine Fortsetzung des
TV – Films von 1968: Sülfeld, wo jeder
jeden kennt – Anatomie eines Dorfes.
Das ganze Jahr 2007 hindurch wird in
Sülfeld gefeiert, einen 800-j ährigen
Grund haben die Sülfelder mit ihren
Freunden und Freundinnen hierfür…
feiern Sie mit!
Ulrich Bärwald
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Seniorenausflug
Altes Land - neue Eindrücke
Am 6. September fuhren wir
bei gutem Wetter ins Alte
Land nach Jork – wie immer
mit Privat-PKW.
Nach einem vorzüglichem
Mittagessen im Hotel Sievers
besichtigten wir die Kirche
Sankt Matthias. Im Rahmen
einer Führung erfuhren wir
allerhand Wissenswertes über
die Geschicht e der Kirche und
das heutige Leben in der Kirchengem einde.
Anschließend ging es zum
Apfelhof Schuback, wo wir Apfelpflückerschürzen anlegen — eine Herausforderung
den Nachmittag damit verWeitere Aufgaben waren, Apfelsort en an
brachten, das „Altländer Apfel-Diplom“
ihrem Geschmack zu erkennen, eine
zu erlangen. Anhand verschiedener Aufschri ftliche Prüfung abzulegen und eine
gaben mussten wir unser Wissen und
Apfelpflückerschürze korrekt anzul egen.
praktisches Können rund um den Apfel
beweisen. Bei der Aufgabe einen Apfel
Die Chefin des Apfelhofes, Ulrike Schuzu schälen und anschließend die längste
back, erzählte im Laufe des Nachmittags
Schale vorweisen zu können, bewies
viel Interessantes über Apfel anbau und
unser Pastor ungeahntes Geschick. Seine
Apfelvermarktung.
Apfelschale hatte immerhin eine Länge
Nachdem alle erfolgreich die Prüfung
von 1,22 m!
zum Apfel-Diplom bestanden hatten, gab es
Kaffee und sehr leckeren
Apfel- und Butterkuchen.
Anschließend hatten wir
die Möglichkeit im Hofladen einzukaufen.
Rosemarie Wrage
122 cm langer Apfelschälstreifen — alle Achtung Herr P astor!
12 | SeiteanSeite | 3/ 2006
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Gemeindeprak tikum
Hat ein Pastor nur sonntags zu tun?
Mein Praktiku m in der Kirchenge meinde Sülfeld
Anton Wohldorf begleitete zwei Wochen P astor Michael Dübbers bei seiner Arbeit in der Gemeinde (Foto: privat)
von Anton Wohldorf
M ein Praktikum begann am 19.
September 2006.
Als ich im Kirchenbüro ankam,
wurde ich von Frau Koch und
Pastor Dübbers herzlich empfangen.
Dann fuhren Pastor Dübbers und
ich zu einer Familie, die sich trauen und ihren Sohn taufen lassen
wollte. Dieses Gespräch dauerte
circa anderthalb Stunden.
Danach fuhren wir zurück zum
Büro und gingen wenig später zu
einem Geburtstagsbesuch. Um
12.00 Uhr hatte ich dann wie fast
jeden Tag eine M ittagspause, die
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bis 15 Uhr dauerte. Nun begann
der Konfirmandenunterricht. M it
den Konfirmanden machten wir
eine Nachbesprechung der Freizeit,
auf die sie am vorigen Wochenende gefahren waren. Um 18.00 Uhr
waren wir mit den beiden Gruppen
fertig und ich hatte eine halbe
Stunde frei, bis die Teamerschulung begann. An den anderen Tagen lernte ich weitere Tätigkeiten
eines Pastors kennen, wie zum
Beispiel einen Besuch im Kindergarten, die Vorbereitung und Ausführung verschiedener Gottesdienste (Goldene Konfirmation,
Gemeindeprak tikum
Erntedank-Gottesdienst, Trauung
und Beerdigung), die Gestaltung
eines Nachmittags mit Senioren in
Grabau und in einer Häuslichen
Pflege in Groß Niendorf, Anleitung des M usicals ‚Joseph ein echt
cooler Träumer’, bei dem ich sogar
die Beleuchtung übernehmen durfte und das Dabeisein bei einem
Treffen des Kirchenvorstandes.
Besonders viel Spaß hat es mir gemacht, die Lesungen in den Gottesdiensten der Goldenen Konfirmation und des Erntedankfestes zu
halten.
Das Praktikum hat mir so viel
Spaß gemacht, dass ich es schade
fand, dass es nach zwei Wochen
am ersten Oktober mit dem Erntedankgottesdienst zu Ende ging.
Ein großes Dankeschön an Anton, der
sich ohne Zögern bereit erklärt hatte,
über sein Praktikum zu berichten.
Die Redaktion
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Musicalbege iste rung
’Joseph ein echt cooler Träumer’ w ar ein ganz w underbares Musical!
Ich behaupt e einfach mal, dass jeder, der
die Vorstellung vom Kinderchor der
Kirchengemeinde Sülfeld erlebt hat, und
ich meine nicht nur die Eltern und Verwandten der kleinen und schon großen
Künstler, sondern das gesamte Publikum, dem Charme der Kinder erlegen
war.
Kaum ein Auge blieb trocken, kein
Lachmuskel verschont, als zwei Kameltreiber mit ihren Kamelen durch die Kirche schritten. Oder als Potifars Frau das
Solo sang "Ich bin so schön, so wunderschön..."
Das und noch so vieles mehr müsste
man jetzt erwähnen, da die Kinder sich
so herrlich eingespielt hatten.
Der Kinderchor unt er der Leitung von
Gabi Chappuzeau sang sich Lied für
Lied mit allen Höhen und Tiefen durch
etliche Gehörgänge bis tief in unsere
Herzen, ja..ja!
Mit der musikalischen Begleitung einer
schwungvollen Band von Jugendlichen,
Torsten Wesselly und Michael Dübbers,
Der Mundschenk (Lisa Klintzsch) beim P harao
(Vanessa Möller); Wächter (Angie Eggers)
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Ein Kamel aus der Karawane (Leon Mathies)
dem tollen Bühnenbild (mit viel Freude
gemalt von Wiebke Daniel und Nadja
Schimanski; Anm. d. Red.) und der richtigen Beleuchtung wurde das Ganze zu
einem richtigen kleinen Erlebnis.
Da kann man sich natürlich vorstellen,
dass das Ganze ohne monatelanges Proben nicht möglich gewesen wäre.
Und möglich geworden ist es auch erst
durch Maren Schwarz, die das Ganze
betreut, geplant, koordiniert ... und auch
noch so die Ruhe behalten hat!
Also, einen kräftigen Applaus und ein
ganz dickes Dankeschön allen voran
den Kindern, allen erwähnten und
unerwähnt en Hel fern dieses unvergessl ichen Kindermusi cals und
nicht zuletzt den vielen Besuchern,
die den Kindern ganz viel Interesse,
Aufmerksamkeit und Anerkennung
entgegenbracht en und durch ihre
Spenden die Möglichkeit gegeben
haben, den Kinderchor zu finanzieren und dadurch auch noch weiter
zu erhalten.
Danke schön!
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Gedanken
UNENTBEHRLICH
Das Geheimnis des Glaubens
erschließt sich mir,
indem ich lerne, dass ich
für mein eigenes Leben
entbehrlicher bin als Gott,
und indem ich erkenne,
dass Gott mich
in seinem Leben
niemals mehr
entbehren will.
Hans Joachim Eckstein
18 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Konze rtrück blick
Sommerkonzerte
Erstmalig gab es in diesem Jahr vier
Sommerkonzerte in der schönen Sülfelder Kirche. Ich habe es mir nicht
nehmen lassen, alle vier Konzerte zu
besuchen.
Es war ein buntes Programm kammermusikalischer Auswahl:
Am 17.6. hörten wir die junge Sopranistin Daniela Specker, die von der
Stimme her die Kirche gut füllen
konnte. Uwe Michelsen las EngelLyrik. Beides kam an dem lauen Sommerabend gut an.
Am 24.6. gastierte das Blockflötenensemble "flauto vivo" aus Hamburg in
Sülfeld. Das Divertimento von Mozart
scheint am wenigsten für Blockflöten
geeignet zu sein, obwohl die Ausführung beachtlich war. Dem Klang der
Blockflöten gerecht wurden am ehesten die japanischen Kompositionen.
Das waren keine Transkriptionen, da
kam eine eigene Klangwelt zum Vorschein. Das Ensemble zeigte insgesamt eine beeindruckende Leistung.
Wiederum aus Hamburg kam am 6.7.
das Streichquartett "Das Goldene
Vließ" mit Musik von Boccherini und
Schubert.
Den Höhepunkt des Abends bildete
das Streichquartett in C-Dur von
Franz Schubert. Liedhafte Heiterkeit,
verhaltene Wehmut, vielleicht schon
Todesahnung waren in den Sätzen
nachzuspüren und nahmen den Zuhö-
rer gefangen. Diese Klänge in der
dämmrigen Kirche führten zu einem
nachhaltigen Erlebnis.
Frank Lunte und Henning Münther begeisterten ihr P ublikum
Am vierten Abend, dem 21.7., hörten
wir das perfekte Zusammenspiel von
Orgel und Saxophon, ausgeführt von
Henning Münther, Bad Oldesloe und
Frank Lunte, Berlin. Wunderbar, wie
sich Saxophon und Orgel in den einzelnen Stücken (Bach, Bernstein,
Gershwin usw.) ergänzten. Es war das
erste Mal, dass ich das Saxophon als
klassisches Instrument schätzen lernte. Hier boten zwei große Künstler
eine perfekte Aufführung. Selbst die
sonst nicht mehr schön klingende Sülfelder Orgel gab passable T öne von
sich.
Dass zu allen Konzerten erfreulich
viele Zuhörer kamen, sei zum Schluss
bemerkt. Und auch dieses: Wie schön
wäre es, im kommenden Jahr wieder
vier abwechslungsreiche Sommerkonzerte in Sülfeld zu hören. Pastor Dübbers sei herzlich für seine Organisation gedankt!
Doris Moßner
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We ihnachten
RELIGION FÜR EINSTEIGER
Foto: Boxler
Geschenke bringen sie beid e: der vom Nikolaus zum pausb äckigen Zottelbart mutierte W eihnachtsm ann wie das
Kind in der Krippe.
Den Protestanten war d er heilige Bischof aus M yr a allerdings
schon früh ein Dorn im Auge
Frage:
Was hat der Weihnachtsmann mit dem Christkind zu tun?
Antwort:
Vor eben einmal 70 Jahren
erblickte er das Licht der Welt: der Weihnachtsmann mit rotem Kittel und weißem
Bart. Es war die Coca-Cola-Company, die
den schwedisch-amerikanischen Zei chner
Haddon Sundblom 1931 beauftragt hatte,
einen „Santa Claus“ für eine Werbekampagne zu entwickeln. Als Vorlage diente
Sundblom das großväterliche Gesicht eines alten Coca-Cola-Verkäufers mit Pausbacken und weißem Bart. Dazu kam dann
noch ein feuerrot er Mantel mit weißem
Pelzbesatz — fertig war die Marke Weihnachtsmann. Unvorstellbar heute, dass
damals auch blau gewandete und jugendliche Weihnachtsmänner en vogue waren.
Ob die Getränkefirma, die nicht nur Flaschen-, sondern auch Kulturträger sein
will, wirklich den entscheidenden Anstoß
zur Entwicklung des rotweißen Weihnachtsmanns gegeben hat, ist Interpretationssache. Es könnte auch schon einhundert Jahre zuvor C. C. Moore mit seinem
Gedicht “The night before Christmas“ (“ Die Nacht vor dem Christfest“,
1822) gewes en sein. Bereits hier tritt Ni20 | SeiteanSeite | 3/ 2006
kolaus als pausbäckiger, pummliger, alter
Kobold in Erscheinung. Und kaum hatte
er so literarisch das Licht der Welt erblickt, wurde er schon von zahlreichen
Zeichnern ins Bild gesetzt.
Wichtig ist zu wissen: Der Weihnachtsmann ist kein Christkind in anderer Gestalt, sondern eine Fortentwicklung des
Nikolaus, eines Heiligen aus der heutigen
Türkei, aus der Stadt Myra des vierten
Jahrhunderts. Unser „Weihnachtsmann“
müsste, wenn er Traditionsbewusstsein
hätte, seinen jährlichen Auftritt in der
Nacht vom 5. zum 6. Dezember haben,
also bereits mit seinem Rentierschlitten
heimgekehrt sein, wenn sich Wochen
später die Weihnachtskrippe füllt. Ein
Weihnachtsmann an Weihnachten hingegen ist ein Fehlläufer.
Nicht nur die Bethlehem-, sondern auch
die Nikolauslegenden haben sozial en und
religiösen Tiefgang. Zum Beispiel diese
Episode: Ein Mann hatte drei „heiratsfähige“ Töchter, war aber arm und hätte
nie die Kosten für ihre Hochzeiten tragen
können. Deshalb bestimmte er eine von
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung von chrismon - das evangelische Magazin (Eduard Kopp, 12/2001). - weitere Informationen im Kasten Seite 31
We ihnachten
ihnen für die Tempelprostitution. Als Bischof Nikolaus davon hörte, überbrachte
er ihrem Vat er unerkannt einen Beutel
Gold, und der jungen Frau blieb die Prostitution erspart. Oder auch diese Geschichte: Die Bevölkerung der Stadt Myra
litt einmal unter einer Hungersnot. Da
machte ein mit Getreide beladenes Schi ff
auf der Fahrt nach Rom in der Bischofsstadt fest. Kraft seiner Autorität als Bischof und Christenmensch gelang es Nikolaus, den Spediteur zum Abladen von
so viel Korn zu überreden, dass die Bürger von Myra dem Tod entgingen.
Dass im Weihnachtsmann
der Kern des Nikolaus
steckt, ist heute nicht mehr
allgemein bekannt. Bereits
seit Beginn des 19. Jahrhunderts hat sich der Nikolaus
immer mehr Richtung Weihnacht sm ann verweltli cht.
Den Protestanten war Nikolaus schon lange vorher ein
Dorn im Auge. Sie versuchten, Nikolaus
im Rahmen ihrer Heiligenkritik als Gabenbringer zu verdrängen - und förderten
damit indirekt die Bescherung zu Weihnachten. Mit der Folge: Vor mehr als vierhundert Jahren begannen die deutschen
Städte, ihre Nikolausmärkte in Weihnachtsmärkte zu verwandeln. Dem evangelischen Prinzip der Konzentration auf
das Wesentliche, in diesem Fall auf das
göttliche Kind in der Krippe, ist die Kirche im Grunde bis heute treu geblieben.
Tatsächlich eignet sich der weiße Rauschebart viel besser als Werbeträger und
für freche Gedankenspiele als das Christkind, um dessen korrektes Erdenl eben
sich die christlichen Kirchen kümmern.
Im Internet zum Beispiel kursiert tausendfach eine berühmte Glosse mit dem Titel
„Gibt es den Weihnachtsmann?“ Ihre
Herkunft ist ungewiss. Studenten einer
technischen Hochschule könnten sie geschrieben haben. Sie führen den Nachweis, dass es den Weihnachtsmann mit
seiner fliegenden Rentierkutsche eigentlich gar nicht geben kann. Denn: Alle 400
Millionen Kinder christlichen Glaubens
rund um den Globus an einem 31Stundentag (Zeitzonen beacht en!) zu beschenken bedeut et eine
Wegstrecke von 120 Millionen Kilometern und eine
Schlitt enges chwindi gkeit
von 1040 Kilometern pro
Sekunde. In Anbetracht der
Last — ein Kilo pro Geschenk — sind 216000
Zugtiere erforderlich. Der
Luftwiderstand wäre immens. Das ernüchternde
Fazit: „Wenn der Weihnachtsmann irgendwann einmal Geschenke gebracht haben sollte, ist er heute tot.“
Anders als der Weihnachtsmann ist das
Christkind von einer Schutzhülle aus
frommem Ernst umgeben. So schlecht ist
diese Rollenverteilung nicht: Die Wirtschaft hat ihren Weihnachtsmann, das
volkstümliche Brauchtum seinen Nikolaus und die aktiven Christen den Sohn
Mariens, der schon in jungen Jahren zum
Propheten und Lehrer wurde. Am schönsten ist: Die Geschichte vom Christkind
hat auch nach 2000 Jahren noch keinen
Bart.
EDUARD KOPP
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 21
Jahreslosung 2007
Gott spricht:
Siehe, ich will ein
Neues schaffen, jetzt
wächst es auf, erkennt
ihr’s denn nicht?
Jesaja 43,19a
Neues wächst
Das Neue hat seine eigene Faszination.
Die neue Nachricht, die neue Erfindung,
das neue Angebot, die neue Idee – immer
wieder erliegen wir dem Reiz des Versprechens von etwas, das noch nie da gewesen ist. Oft werden wir enttäuscht: Das
vermeintlich Neue ist entweder überflüssig, altbekannt oder nur anders verpackt.
Dennoch weckt das Versprechen von etwas Neuem immer wieder unser Interess e,
als ob sich dahinter ein Stück neues Leben für uns verbirgt.
Wir sind eben Erwartungsmenschen. Wir
erwarten, dass nicht alles bleibt, wie es
ist, dass noch etwas kommt, dass da noch
etwas aussteht – auch in unserem Leben,
unseren Beziehungen, unserer Welt.
„Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues
schaffen“ . Mit diesen Worten erreicht uns
eine Verheißung, die wie eine Erinnerung
an die Zukunft ist: So wie Abraham in
eine neue Lebensgeschichte unter dem
Segen Gottes aufbrach, so wie Israel
durch die Wüste ins gelobte Land gelang-
te oder so wie Jesus durch den Tod ins
Leben ging, so wird das Alte überwunden
werden und wirklich Neues entstehen, für
uns und unsere Welt. Mit Segen hat das
Neue zu tun, mit Freiheit und mit lebendiger Liebe.
„Jetzt wächst es auf“ , verkündigt der Prophet. Auch wenn es nicht auf einen
Schlag kommt, sondern allmählich, auch
wenn es klein anfängt und unscheinbar:
Das Neue ist im Werden. „Erkennt ihr’s
denn nicht?“ Gegen die Stimme der Abgeklärtheit und der Resignation wird hier
die Stimme der Hoffnung und Erwartung
hörbar. Diese Stimme will unsere Sinne
schärfen und auf Gott hin ausrichten. Sie
will unsere Herzen öffnen, damit wir
nicht blind und taub sind für Gottes heilvolles Handeln in der Welt und auch in
unserem Leben. Wenn wir danach suchen,
werden wir immer wieder Spuren des
Neuen finden. Denn die Augen des Glaubens erkennen mehr und schauen vertrauensvoll nach vorn.
Maik Dietrich-Gibhardt
22 | SeiteanSeite | 3/ 2006
„Hilfe in Lohnsteuersachen“
leisten wir im Rahmen
einer Mitgliedschaft nach §4 Nr. 11 StBerG i m
Lohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V.
(Lohnsteuerhilfeverein)
Hörn 12b
23867 Tönningstedt
04537-183878
www.LHRD.de
Termine nach Vereinbarung
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 23
- Te rm ine —— Te rm ine —— Te rmine —— Te rmine —— Te rm ine -
Hier trifft man sich
Altenkreis Sülfeld
Gottesdienst im Altenheim
1. Mittwoch im Monat
15 - 17 Uhr Remise am Pastorat
2. Mittwoch im Monat;
16 Uhr Am Markt 7 Sülfeld
Kirchlicher Seniorenkreis
3. Mittwoch im Monat
14 - 16.30 Uhr Mehrzweckhaus Grabau
Gemeinsames
Basteln und Handarbeiten
2. und 4. Montag im Monat
15 - 17.30 Uhr Remise
Kuschelmäuse
0 bis 10 Monate
Mo. 10.30 - 11.30 Uhr in der Remise
Infos: Heimke Wietscher 04537 / 707178
Krabbelkäfer
1 bis 2 Jahre
Mi. 10.45 - 11.45 Uhr in der Remise
Infos: Andrea Iden 04537 / 7200
Krabbelmäuse
10 Monate bis 1½ Jahre
Do. 9.30 - 11.00 Uhr in der Remise
Infos: Heimke Wietscher 04537 / 707178
24 | SeiteanSeite | 3/ 2006
- Te rm ine —— Te rm ine —— Te rmine —— Te rmine —— Te rm ine -
Musik und anderes in der Sülfelder Kirche
08.12.2006
Freitag
19.30 Uhr Festliche Musik zum Advent mit dem
Elmenhorster Blasorchester
u.a.: Peter und der Wolf (ein musikalisches
Märchen von Sergej Prokofjew)
17.12.2006
Mittwoch
17 Uhr
Weihnachtskonzert mit den
Chorknaben Ueters en
Leitung: Hans-Joachim Lustig
14 €,
ermäßigt
5€
Sonstige Veranstaltungen
02.12.2006
Samstag
11-17 Uhr Adventlicher Kunsthandwerkermarkt in der Kirche
mit Kaffee und Kuchen in der Remise
23.02.2007
19 Uhr
22.03.2007
19.30 Uhr Festvortrag mit Günther Bock (Autor der demnächst erscheinenden Chronik ‚800 Jahre Sülfeld‘)
in der Remise durch die VHS
Festgottesdienst mit anschließendem Empfang zur 800-JahrFeier in der Kirche
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 25
— Te rmine —— Te rm ine —— Te rm ine —— Te rm ine —— Te rm ine —— Te rm
SÜLFELD
DEZEMBER
03. 12.
09.30 Uhr Gottesdienst zum 1. Advent mit dem Gemischten Chor Sülfeld
P. Dübbers
10. 12.
09.30 Uhr Gottesdienst zum 2. Advent
P. Dübbers
10. 12.
11.00 Uhr Gottesdienst für Groß und Klein
17. 12.
09.30 Uhr Gottesdienst zum 3. Advent
mit den Flötenkindern
24. 12.
16.00 Uhr Gottesdienst mit Krippenspiel
24. 12.
18.00 Uhr Heiligabendgottesdienst
P. Dübbers
24. 12.
23.00 Uhr Gottesdienst zur Christnacht
P. Dübbers
25. 12.
11.00 Uhr Andacht zum 1. Weihnachtsfeiertag
P. Dübbers
31. 12.
18.00 Uhr Jahresschlussgottesdienst am Vorabend der
800-Jahr-Fei er
P. Dübbers
Team
Kinderkirche
P. Dübbers
P. Dübbers, Team
Kinderkirche
JANUAR
01. 01.
Montag
17.00 Uhr Neujahrs-Festgottesdienst zum Beginn des
800-jährigen Kirchen- und Dorfjubiläums
Sülfeld
P. Dübbers
und Team
07. 01.
09.30 Uhr Gottesdienst zum Epiphaniasfest
P. Dübbers
14. 01.
09.30 Uhr Gottesdienst zum 2. Sonntag nach Epiphanias
P. Dübbers
14. 01.
11.00 Uhr Gottesdienst für Groß und Klein
21. 01.
09.30 Uhr Gottesdienst zum 3. Sonntag
nach Epiphanias
P. Dübbers
28. 01.
09.30 Uhr Gottesdienst zum letzten Sonntag nach
Epiphanias mit Abendmahl
P. Dübbers
28. 01.
11.00 Uhr Gottesdienst für Groß und Klein
26 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Team
Kinderkirche
Team
Kinderkirche
FEBRUAR
04. 02.
09.30 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Septuagesimae
P. Dübbers
11. 02.
09.30 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Sexagesimae
P. Dübbers
11. 02.
11.00 Uhr Gottesdienst für Groß und Klein
18. 02.
09.30 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Estomihi
P. Dübbers
25. 02.
09.30 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Invokavit
(Beginn der Passionszeit)
P. Dübbers
25. 02.
11.00 Uhr Gottesdienst für Groß und Klein
Team
Kinderkirche
Team
Kinderkirche
MÄRZ
02. 03.
Freitag
19.00 Uhr Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frau
Frauenkreis
04. 03.
09.30 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Reminiszere
P. Dübbers
11. 03.
09.30 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Okuli
P. Dübbers
11. 03.
11.00 Uhr Gottesdienst für Groß und Klein
Team
Kinderkirche
18. 03.
09.30 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Lätare
N.N.
25. 03.
09.30 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Judika
P. Dübbers
25. 03.
11.00 Uhr Gottesdienst für Groß und Klein
Team
Kinderkirche
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 27
- Te rm ine —— Te rm ine —— Te rmine —— Te rmine —— Te rm ine -
Gottesdienste in GRABAU
DEZEMBER 2006 – MÄRZ 2007
03. 12. 11.00 Uhr Musikalischer Gottesdienst zum 1. Advent
P. Dübbers
17. 12. 11.00 Uhr Gottesdienst zum 3. Advent
P. Dübbers
24. 12. 14.30 Uhr Gottesdienst zum Heiligen Abend
P. Dübbers
26. 12. 11.00 Uhr Musikalische Andacht zum 2. Weihnachtsfeiert ag
P. Dübbers
31. 12. 16.00 Uhr Jahresschlussgottesdienst
P. Dübbers
07. 01. 11.00 Uhr Gottesdienst zum Epiphaniasfest
P. Dübbers
21. 01. 11.00 Uhr Gottesdienst zum 3. Sonntag nach Epiphanias
P. Dübbers
04. 02. 11.00 Uhr Gottesdienst zu Septuagesimae
P. Dübbers
18. 02. 11.00 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Estomihi
P. Dübbers
04. 03. 09.30 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Reminiszere
P. Dübbers
18. 03. 11.00 Uhr Gottesdienst zum Sonntag Lätare
N.N.
Der direkte Weg zu einem
glaubwürdigen Leben
führt über einen
lebenswerten Glauben.
Hans Joachim Eckstein
28 | SeiteanSeite | 3/ 2006
ANgeDAC HT
Von Katzen, Hunden und Menschen
Katzen interessieren sich für Kat zen und
Hunde für Hunde. Aber ist es bei uns
denn anders? Ich glaube nicht. Auch
Menschen interessieren sich für Menschen. Man beobachtet sich, redet mitund auch übereinander. Ich glaube, das
Phänomen übereinander zu reden, gibt es
überall auf der Welt. Es ist ein natürlicher
Ausdruck davon, dass wir uns für unsere
Artgenossen interessieren. Denn wenn
man sich beobachtet und übereinander
redet, nimmt man sich zum einen wahr,
zum anderen lernt man etwas: über die
anderen, über sich selbst, über das Leben.
Darum sind vielleicht auch die Illustrierten mit ihren Klatsch- und Tratschgeschichten so wichtig für uns. Nicht nur,
weil es spannend ist, etwas über andere
zu erfahren, sondern weil der Blick für
das Leben geweitet wird: “ Mein Gott,
was es alles gibt auf dieser Welt.“
Sich mit Lebensgeschichten anderer
Menschen auseinanderzusetzen, dient
nicht zuletzt der Identitätsfindung. Man
kann sich auf diese Weise orientieren und
abgrenzen. So ist das aber nicht erst heute, sondern war es schon damals zur Zeit
der ersten Christen. Auch in der christlichen Gemeinde in Rom, wo man sich zu
Gottesdiensten und anderen Anl ässen
begegnet e, redeten die Menschen mitund übereinander. Eines Tages kam es
über ein ganz alltägliches Thema zum
Streit, und der war schon bald so festgefahren, dass man wohl noch übereinander, aber nicht mehr miteinander reden
mochte.
Paulus hört davon und tut, was er am
besten kann: Er s chreibt einen Bri ef. Und
darin steht ein Satz, der an Klarheit kaum
zu übertreffen ist: Lasst einander gelten
und nehmt euch gegenseitig an, so wie
Christus euch angenommen hat. Das al-
lein dient zum Ruhm und zur Ehre Gottes
(Römerbrief 15,7). In diesem Satz steckt
alles, was Gott für unser Leben will.
Nicht Streit möge das Zusammenleben
bestimmen, sondern Verständigung und
Toleranz. Und zwar eine Toleranz, die aus
einem echten Interesse an dem anderen
erwächst. Menschen interessieren sich
eben für Menschen. Dazu gehört auch,
dass wir über die anderen Menschen reden. Freilich nicht, um über den anderen
die Nasen zu rümpfen, nur weil er einen
für uns vielleicht seltsamen Geschmack
hat, weil er andere Weihnachtsdekoration
schön findet als ich, lieber blaue und blinkende Lichter mag als norm ale weiße,
weil er lustige Gardinen aufhängt, eigenartige Musik hört, sich manchmal seltsam
verhält oder weil er seinen Glauben anders lebt als ich.
Denn Christus ist gekommen und hat uns
alle angenommen. Und das nicht, weil er
uns für so vorbildlich hält, sondern weil er
genau weiß, wie kauzig, unmöglich und
fehlerhaft wir sein können. Toleranz
meint, sich wirklich für den anderen zu
interessieren, ihn anzunehmen mit all
seinen Schwächen, weil ich meine Schwächen kenne. Das heißt ja nicht, zu jeder
Unart Ja und Amen sagen zu müssen, aber
den anderen gelten zu lassen mit seinen
Bedürfnissen und Wünschen, weil sie
nicht anders sind als meine eigenen. Wo
uns das gelingt, da haben wir Hindernisse
aus dem Weg geräumt. Da kommt etwas
von Gottes Licht und von seinem Frieden
mitten in unsere Welt. Wie es in einem
schönen Adventslied heißt (EG 17): So
nehmet euch eins um das andere an,
wie auch der Herr an uns getan. Freut
euch, ihr Christen, freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr.
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 29
Glaube (n) I
RELIGION FÜR EINSTEIGER
Glaube h at viele Gesichter . Er zeigt sich als
spirituelle Neugier, als Freude am sozialen
Engagement. Oder als Gelassenh eit, wenn
alle
Sicherungen rausfliegen
— wichtig ist nur ein s: sich für religiöse Erfahrungen zu öffnen.
Frage: Woran merke ich, dass ich glaube?
Antwort: Manche Entdeckungen ben“ oder „Religion“?
schlagen in die eigene Biografie ein wie
ein Blitz. Reinhold Schneider, ein großer
Literat der dreißiger bis fünfziger Jahre,
notierte in einem seiner Tagebücher:
„Ich schlug an einem Weihnachtsabend in
Potsdam die Heilige Schrift auf und floh
nach wenigen Kapiteln auf die kalte
dunkle Straße. Denn es war klar: Unter
diesem Anspruch der Wahrheit kehrt sich
das Leben um. Dieses Buch ... ist kein
Buch, sondern eine Lebensmacht. Und es
ist unmöglich, auch nur eine Zeile zu
begrei fen, ohne den Entschluss, sie zu
vollziehen. Darauf beruht ja die härteste
Unmöglichkeit menschlicher Verständigung, dass den Glauben nur versteht, wer
glaubt...“
Viele unserer innersten Empfindungen
und unserer Verhaltensmuster sind heute
wissenschaftlich erklärbar. Psychologisch
gesehen spielen zum Beispiel Angst und
Selbstvertrauen eine lebensprägende Rolle. Medizinisch betrachtet entfalten Hormone ihre Wirkung und beeinflussen unser Verhalten. Beurteilen wi r unser Leben
mit den Augen von Volkskundlern und
Anthropologen, so erkennen wir, welch
umfangrei ches, undurchdringliches Traditionsgut wir mit uns herumschleppen.
Biologen ihrerseits sehen uns als Träger
von Erbgut, Historiker wiederum erkennen mit geübtem Blick, wie wir an immer
neuen Modellen kultureller und politischer Ordnung schmieden.
Tief im Bewusstsein vieler moderner
Menschen sitzt ein religiöser Zwei fel.
Ihre Fragen gehen schnell ins Grundsätzliche: Ist überhaupt etwas dran am viel
behaupteten Walten Gottes in der Welt?
Wer weiß überhaupt zu sagen, wo Gott
steckt und was er tut? Was kann er wissen, was vermag er? Und ist das, was uns
im Innersten bewegt, überhaupt „Glau-
Auch unser Glauben ist teilweise „erklärbar“ geworden. An Hirnströmen lassen
sich religiöse Glücksgefühle ables en.
Fromme Menschen leben gesünder, heißt
es in regelmäßig variierten Umfrageergebnissen. Unsere innersten Empfindungen finden ihren nachweislichen Niederschlag in glühenden Gedichten, auf leuchtenden Leinwänden, in emotionalen Kon-
30 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Glaube (n) I
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung von chrismon - das evangelische Magazin (Eduard Kopp, 07/2001).
zerten. Doch ist das alles schon Glauben?
Woran merken wir Kinder der Moderne
überhaupt, dass wir glauben?
Das Eigenartige am Glauben ist: Man
kann nur über ihn sprechen, wenn man
sich auf ihn eingelassen hat. „Glaube
braucht Erfahrung“ , so betitelte der frühere Tübinger Theologieprofessor Gerhard
Lohfink eines seiner Bücher. Unter Erfahrung in diesem religiösen Sinne versteht
er etwas anderes als das experimentelle
Denken in Naturwissens chaft und Technik. Dort ist nur das “ wirklich“, nur das
“ real“, was sich in Experimenten nachstellen und erfass en lässt. Experimente in
diesem naturwissenschaftlichen Sinn sind
ganz unbrauchbar, geht es um den Nachweis von Glauben. Doch Experimente im
weiteren Sinn, wörtlich verstanden „Erfahrungen“, gibt es auch im Glauben.
Woran merke ich, dass ich glaube? Auf
diese Frage kann m an nur paradox antworten: Wenn du glaubst, wirst du es wissen! Es gibt viele andere Situationen im
Leben, wo nichts über die eigene Erfahrung geht. Ein simples Beispiel: Woran
merke ich, ob ein Essen gut schmeckt?
Ich werde es wohl probieren müssen. Ein
anspruchsvolleres Beispiel: Woran merke
ich, ob ein Mensch, dem ich begegne, zu
einer verlässlichen Liebesbeziehung in
der Lage ist? Ich werde mir natürlich seine Beteuerungen, Versprechungen und
Liebesschwüre anhören, aber dann beginnt ein Abenteuer, über dessen Ausgang
keine sicheren Prognosen möglich sind.
Das Lebensprojekt Glauben ist so tief
grei fend wi e das von Liebe, Treue, Partnerschaft - wenn ni cht noch um fangreicher.
Glauben stützt sich auf Lebensberichte
von anderen, die durch die eigenen Erfahrungen mit Leben gefüllt werden: „die
Erfahrung des inneren Friedens, des Trostes, der Hoffnung und der Freude“ , wie
Gerhard Lohfink schreibt; hinzu kommt
die Erfahrung, durch sozial es Engagement
zur Lebensbewältigung anderer und zum
sozialen Wandel beigetragen zu haben;
oder die, vorbehaltlos akzeptiert zu werden ohne Rücksicht auf eigene (Fehl-)
Leistungen; schließlich die Erfahrung,
Hilfe zu erhalten oder anderen zu gewähren, anders gesagt: dass jemand die Hand
über mich hält, wenn es im Leben drunter
und drüber geht.
Da ist nicht Kopfarbeit, sondern Herz
gefragt. Das wussten schon die ersten
Christen. Originalton Paulus: „Freut euch
allezeit im Herrn! ... Lasst alle Menschen
eure Güte erfahren, denn der Herr ist nahe. Um nichts macht euch Sorge, sondern
bringt eure Bitten jederzeit betend und
fl ehend mit Dank vor Gott. Und der Frieden Gottes, der alles Begreifen überst eigt
(!), wird eure Herzen und eure Gedanken
in der Gemeinschaft mit Christus Jesus
bewahren“ (Philipper 4, 4–7).
EDUARD KOPP
Das chrismon-Abonnement
erhalten Sie unter der kostenlosen Telefonnummer:
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Das Buch zur Serie "Religion
für Einsteiger" 15€ kann ebenfalls über www.chrismon.de
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SeiteanSeite | 3/ 2006 | 31
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32 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Glaube (n) II
Glauben ist nicht wissen
"Glauben ist nicht Wissen" - mit diesem Spruch wird die rationale Weltsicht kurzerhand über alle geistlichen
Erkenntnisse gestellt. In allen Zeitungen und Fernsehsendungen wird die
geistliche Ebene so gut wie immer
ausge blendet. Unsere Gesellschaft ist
wissenschaftsgläubig - und meint mit
"Wissen schaft" meistens "Naturwissenschaft".
Ein Wissenschaftler ist objektiv,
weiß, wovon er redet, hat unwiderlegbare Beweise für seine Behauptungen! Dagegen erscheint uns Glaube
unweigerlich als "Kinderkram", eine
Krücke für lebensuntüchtige Menschen. Die halten aus Ignoranz oder
gar wider besseres Wissen Dinge für
wahr, die dem menschlichen Wunschdenken entsprin gen. Gla ube a ls
Fluchtweg aus der unbequemen, wissenschaftlich beweisbaren Wirklichkeit?
Wenn man genau hinsieht, ist Glaube
für rein rationale Zeitgenossen eigentlich noch viel schlimmer als das naive
Für-Wahr-Halten religiöser Behauptungen: Das Wort "glauben" bedeutet
ursprünglich nämlich "geloben", sich
binden, vertrauen. Glaube betrifft den
gesamten Menschen mit allen Gedanken und Gefühlen, mit Willen und
Verstand. Ausschließlich mit dem
Intellekt glauben zu wollen ist unge-
fähr so sinnvoll, wie jemanden zu heiraten, von dem man nur eine Personalakte gelesen hat.
Glaube bede utet, dem Anspruch zu
glauben, dass sich Gott durch die Bibel offenbart - und sich diesem Gott
mit Herz und Verstand anzuvertrauen.
Oder radikal zu Ende gedacht: Wer
glaubt, verwettet sein Leben darauf,
dass es den Gott der Bibel tatsächlich
gibt, und da ss er die Wahrheit sagt.
Das geht für viele Menschen heute zu
sehr ans Eingemachte.
Dabei ist der Glaube die eine von
zwei möglichen Reaktionen auf die
Existenz Gottes. Denn wenn es den
Gott wirklich gibt, den die Bibel beschreibt, dann gibt es außer dem Glauben nur noch eine andere Möglichkeit,
ihm zu begegnen: offene Rebellion.
Da legen wir uns dann doch lieber
nicht so genau fest - und verpassen die
erfüllendste Beziehung, die wir Menschen erleben können. Glaube ist eine
intime Beziehung zum Schöpfer des
Universums, die weit über den T od
hinausreicht.
"Wer glaubt, wird selig" - die ser
Spruch stimmt ausnahmsweise.
Jörg Dechert
nikodemus.net
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 33
Ausgewählte Ferienunterkünfte
Mecklenburgische Ostseekü ste
Bärbel Steiniger
Am Markt 8
23867 Sülfeld
Telefon 04537 - 1581 Telefax 04537 - 1359
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Am Alten Alsterkanal 13
23867 Sülfeld
Telefon: 04537/70 799-0
Fax : 04537/70 799-1
Mobil: 0173/980 54 54
Renovierungs- und
Instandhaltungsarbeiten
im Innen- und
Außenbereich
34 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Fassadengestaltung,
Neu- und Umbauten,
Wischtechnik,
Beschichtungen aller Art
Bodenverlegearbeiten,
Lackierarbeiten,
Tapezierarbeiten und
vieles mehr...
Humor
Der Bischof visitiert ein Kloster. Im Klostergart en tri fft er eine hübsche, junge
Nonne, die einen Kinderwagen vor sich
her schiebt.
„Na, wohl eine kleines süßes Klostergeheimnis?“ will er wissen
Darauf di e Nonne: „Oh nein, Herr Bischof, kein Klostergeheimnis, wohl eher
ein Kardinal fehl er!“
Unter den frommen Brüdern ist ein
Mönch schwer erkrankt. Der herbeigerufene Arzt untersucht ihn und meint dann
zum Abt: „Es ist Gott sei Dank nichts
Ernstes. In einer Woche haben wir ihn
wieder auf den Knien.“
Der dicke Domkapitular will seinen dünne Domvikar aufzi ehen: „Mann, wenn
man Sie so sieht, könnte man meinen, es
wäre eine Hungersnot ausgebrochen.“
Gibt der Dünne zurück: „Und wenn man
Sie so sieht, dann könnte man meinen,
Sie wären schuld daran!“
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 35
Kinde rtagesstätte
Liebe Leserinnen
und liebe Leser,
meine Name ist Birgit Rickmers
und ich darf mich Ihnen heute als
die neue Leiterin der Kindertagesstätte Beste Freunde vorstellen.
Am 1. Oktober 2006 startete meine neue berufliche Aufgabe hier in
der Kirchengemeinde Sülfeld mit
einem herzlichen Empfang Ihrerseits während des Erntedankgottesdienstes.
Herzlichen Dank dafür, so feierlich habe ich noch nie eine neue
Aufgabe beginnen dürfen.
M ittlerweile ist ein M onat vergangen und ich konnte mich schon gut
in der Kindertagesstätte einleben.
Zwar kenne ich noch nicht alle
Kinder und Familien mit Namen,
aber ich glaube, täglich kommen
ein paar Namen hinzu, die ich mir
merke.
Auch wir M itarbeiterinnen lernen
uns täglich mehr kennen, etliche
Dienstbesprechungen haben wir
nun schon miteinander verbracht
und sind dabei, neue Anregungen,
Ideen und Vorschläge auszutauschen, abzusprechen und umzusetzen.
M omentan sind wir sehr intensiv
dabei, gemeinsam mit den Kindern
die bevorstehende Weihnachtszeit
36 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Birgit Rickmers ist die neue Leitung der Ev.Luth. Kindertagesstätte ‚Beste Freunde‘ .
zu planen. Vieles ist schon angedacht: ein ganz besonderer Adventskalender, der Besuch eines
Weihnachtsmärchens, Plätzchen
backen bei Edeka , weihnachtliche
Nachmittage mit den Eltern ... Alles kann aber natürlich noch nicht
verraten werden.
Dank der großzügigen Spende von
den Organisatorinnen des Kleidermarktes können wir in diesem Jahr
eine schöne Ostheimer Krippe für
die Kindertagesstätte anschaffen.
Dafür unseren ganz herzlichen
Dank.
Beste Fre unde
Aber auch an die Zeit nach Weihnachten denken wir schon.
Ab Januar werden wir für die zukünftigen Schulkinder an bestimmten Tagen die Lernwerkstatt
mit besonderen Bildungsangeboten anbieten.
Ich war vorher bei der Arbeiterwohlfahrt beschäftigt und habe
dort über Jahre sehr intensiv im
Arbeitskreis Lernwerkstätten mitgearbeitet, Lernwerkstätten konzipiert und Fortbildung zum Thema
gegeben. Das Angebot einer Lernwerkstatt überzeugt mich nach wie
vor sehr und ist in allen Einrichtungen, die ich kenne, eine große
Bereicherung für die pädagogische
Arbeit.
In den Bereichen 1-2-3- Ecke, AB-C- Ecke, Forscherecke und Bauecke werden die Kinder ihrem Entwicklungsstand entsprechend interessante Lernwege gehen und viel
Neues entdecken können.
Bildung ist Selbstbildung und so
ist es die Aufgabe von uns Pädagoginnen, die Umgebung der
Lernwerkstatt sehr gut vorzubereiten und die Kinder genau zu beobachten, um das für sie ansprechende M aterial zur Verfügung zu
stellen.
Bevor es im Januar los gehen kann,
müssen jedoch noch viele vorbereitende Arbeiten erledigt werden.
Doch nicht nur für unsere Kinder
wird es neue Lernangebote geben:
in Absprache mit allen Gremien
werden wir am 29. und 30. Januar
2007 die Kindertagesstätte für den
regulären Betrieb schließen. An
diesen beiden Tagen werden wir
uns als Team fortbilden und zwar
zum Thema „Beobachtung von
Kindern und deren Entwicklungsdokumentation“ .
Auf die Zusammenarbeit mit den
Kindern und Familien, den Kolleginnen, dem Träger und den Gemeinden freue ich mich sehr.
Die nächsten Wochen werden bestimmt sehr arbeitsintensiv sein
und gerade deswegen wünsche ich
Ihnen und uns allen eine schöne
vorweihnachtliche Zeit, besinnliche Stunden im Advent und ein
fröhliches Weihnachtsfest.
Ihre
Birgit Rickmers
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 37
Kinde rseite
Die drei Weisen aus dem Morgenland haben einen weiten Weg vor sich. Hier sind sie an
eine Kreuzung gerat en. Welchen der Wege müssen sie wählen, um bis zum Stall unter
dem Stern zu kommen?
SchneemannSchneemann-Suche
Welcher
Schneemann ist
anders als die
anderen?
38 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Auflösungen:Königsrätsel - Weg B; Schneemann Nr. 4 - die Finger des Armes rechts sind anders angeordnet
Königsrätsel
Quelle: Der Gemeindebrief
Kinde rseite
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 39
Anze ige
ÜBER 20 JAHRE ERFAHRUNG
UND WELTWEIT DIE NR. 1
IN DER SPRACHAUSBILDUNG
FÜR KINDER
jetzt ganz in Ihrer Nähe—in Grabau
• Kinder von 1-1 4 Jahren lernen leicht und spielerisch ENGLISCH.
• Der Unterricht findet in kleinen Gruppen von 4-8 Kindern statt, in denen ganz
individuell auf jedes Kind eingegangen werden kann
• Kurse sind auf jede Altersgruppe zwischen 1 -14 Jahren zugeschnitten .
• Durch kind– und lerngerecht entwickelte Unterrichtsmaterialien sowie ergänzende Ton– CDs, die den täglichen Kontakt mit der Sprache ermöglichen, wird
eine hohe Effizienz erreicht.
•
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•
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Groß e Lernerfolge durch viel Motivation sowie das Lernen über alle Sinne
Auch Schulkinder haben bessere Erfolge und mehr Spaß in der Schule.
Sie als Eltern haben jederzeit die Möglichkeit beim Unterricht dabei zu sein.
Nie wieder ist es so einfach, Sprachen zu lernen wie im Kindessalter.
Nutzen Sie diese wertvolle Phase.
In diesem Alte r kann Ihr Kind eine zusätzliche Sprache so leicht wie seine
Muttersprache erlernen.
• Wissenschaftliche Studien zeigen:
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Durch das Erlernen einer zusätzlichen Sprache im Kleinkindalter erweitert
Ihr Kind seine Gehirnkapazität und Lernfähigkeit
Schließ lich ist und bleibt das Wichtigste, die neue Sprache zu erleben - mit
Spaß und Spiel.
• Lernen Sie mich und das Helen Doron System während einer kostenlosen Probestunde kennen.
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Ich fr eue mi ch auf Ihren Anruf!
Christiane Jürgensen-Greiß
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40 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Das ei hW enk !
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Aus de r Region / Kirchengemeinde Nahe
Liebe Leser und Leserinnen,
"Lehre uns bedenken, Gott, dass wir
sterben müssen, auf das wir klug werden." So steht es im 90. Psalm. Hart
und realistisch. Diese Worte passen in
den November. Alles verströmt Dunkelheit und Vergänglichkeit. In diesem Monat erinnern sich die Christen
an die dunkle Seite des Lebens. Am
Totensonntag (26. November) denken
sie an ihre Toten und bedenken ihre
eigene Vergänglichkeit.
Das ist gut, denn Trauer und Tod sind
T eile des Lebens. Wir sollten das
nicht verdrängen. Aber das ist auch
nicht ungefährlich. Menschen können
vor dem Tod und der Vergänglichkeit
auch verzagen. Wenn die Bäume kahl
werden und die Blätter vermodern,
dann mag es manch einem so erscheinen, als sei das Leben nur eine Krankheit zum T ode - ein abschüssiger
Weg, der irgendwann in die dunkle
Grube geht.
Dann kommt der Dezember. Der ist
auch noch kalt und nass und grau.
Aber wir erwarten etwas. Die Geburt
eines Kindes. Im Advent gehen wir
auf die Geburt von Jesus zu. Wir sind
nicht nur Sterbliche, sondern zuerst
Geborene. Vor dem Tod kommt das
Leben. Und mit jedem Neugeborenen
kommt etwas Neues, Schönes und
Wundersames in die Welt. Die Philosophin Hannah Arendt hat es so ausgedrückt: "Dass man in der Welt Vertrauen haben darf und dass man für
die Welt hoffen darf, ist vielleicht
nirgends schöner ausgedrückt als in
den Worten,
mit denen die
W eih na chtsoratorien die
frohe
Botschaft
verk ün di ge n :
“ Uns ist ein
Kind geboren.“ Mir hat
das klar geAuferstehungskirche in Nahe
macht:
der
Tod kann all das Leben davor nicht
entwerten. Und so ist das Jesuskind,
der Gott, der in die Welt geboren
wir d, das Zeichen de s L e bens
schlechthin. Darauf freuen wir uns in
der Adventszeit und in diesem Sinne
erlaube ich mir, den 90. Psalm umzudichten: Lehre uns bedenken, dass wir
geboren worden sind, auf das wir
dankbar werden.
Seid behütet und gesegnet in diesen
T agen,
Ihr und euer
Pastor Stefan Grützmacher
Schauen Sie doch mal in Nahe vorbei
• 16. Dezembe r 16 Uhr
De r Weihnachtsste rn
von Detlev Jöcker u. Markus Pfister
Aufführung im Rahmen der musikalischen Früherziehung
• 17. Dezembe r 18 Uhr
Ge sangsensemble „KRESSIVA“
präsentiert Bulgarische Volkslieder,
Russische Romanzen, Sakrale Gesänge
Eintritt frei
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 41
Aus de r Region / Kirchengemeinde Stuvenborn
Liebe Leserinnen und Leser,
wir haben in Sievershütten das schöne
Konzert des „Chor ’82“ aus Kaltenkirchen erlebt und auch die Goldene
Konfirmation festlich begangen. Das
Erntedankfest haben wir auf einem
Bauernhof in Stuvenborn gefeiert.
Nun bewegen uns verstärkt zwei Projekte:
Seit einiger Zeit bieten zwei unserer
Kirchenvorsteherinnen Grundschülern
kirchenpädagogische Veranstaltungen
an, und dieses Angebot möchten wir
erweitern. Worum geht es dabei? Kinder erleben den christlichen Glauben
einmal ganz anders, indem sie die
Sether und die Sievershütter Kirche
mit dem ganzen Körper und mit allen
Sinnen entdecken. Herz, Hand und
Fuß sind wichtig. Es geht um Durchschreiten, Ertasten, Empfinden. Die
Größe der Gebäude, ihre Ausstattung
mit Altar, Kanzel, T aufbecken und
Orgel, die Fensterbilder und vieles
andere mehr werden von den jungen
Kirchenbe suchern wahr genommen.
Sie malen vorbereitete Bilder aus,
messen mit ihren Schritten Länge und
Breite der Kirche aus, suchen mit dem
Foto in der Hand, wo sich welches
Detail in der Kirche verbirgt. Die Organistin erklärt ihnen die Orgel. Dabei
nehmen sich alle viel Zeit, damit die
Kinder möglichst viel vom christlichen Glauben kennen lernen und für
sich mitnehmen.
Nun planen wir auch für die Konfirmanden solche Veranstaltungen. Sie
sollen aber nicht nur ihre Heimatkirche auf diese Weise kennen lernen. Im
42 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Seth - Andreaskirche
nächsten Jahr geht es zum Lübecker
Dom.
Ein anderes Projekt für die Konfirmanden ist der „Dialog im Dunkeln“.
Eine Ausstellung zur Entdeckung des
Unsichtbaren in der Hamburger Speicherstadt. In völlig abgedunkelten
Räumen führen blinde Menschen die
Jugendlichen durch eine Ausstellung.
Aus Düften, Winden, T emperaturen
und T önen wird etwa ein Park oder
eine Stadt gestaltet. Die Rollen werden getauscht: Die Jugendlichen werden aus der vertrauten Sicherheit herausgelöst. Blinde Menschen geben
Orientierung und Halt. Für alle Teilnehmer gewiss eine neue und wertvolle Erfahrung.
Das sind die besonderen Vorhaben,
die uns im Moment beschäftigen. Eingebettet sind sie in die Vorberei-tung
der vielen Gottesdienste und Veranstaltungen der vor uns liegenden und
Dezemberwochen.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete
Advents- und Weihnachtszeit und ein
gutes neues Jahr 2007.
Ihr Nachbarpastor
Wolfgang Lange
Inh. Dirk Schieritz
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SeiteanSeite | 3/ 2006 | 43
Inte rvie w
Liebe Leserinnen und Leser,
in den bisher erschienenen Interviews haben
wir Ihnen einen bunten Strauß von Menschen unserer Gemeinde vorgestellt: Mitarbeiter, Teamer, Kirchgänger, Jung und Alt,
Borsteler, Grabauer und Sülfelder, aktive
und “passive“ Mitglieder unserer Gemeinde
von jedem war etwas dabei.
Für die große Bereitschaft, uns Rede und
Antwort zu stehen und seine Ansichten zum
Glauben und Anderem öffentlich zu machen, möchten wir uns an dieser Stellen
nochmals herzlich bedanken. Wir wünschen
uns auch für die Zukunft noch viele interessante Beiträge in dieser Rubrik.
In unserer letzten Ausgabe hatte wir uns mit
dem Thema Zeit näher befasst und das Zif-
ferblatt unserer Kirchturmuhr schmückte das
Titelblatt. Jeder hat sicher schon mal einen
Blick auf sie geworfen, um sich zu orientieren, wie er in der Zeit liegt. Aber keiner von
der Redaktion ist auf die Idee gekommen,
unseren Uhrmacher Heinz Prestin, der seit
vielen Jahren unsere Sülfelder Kirchturmuhr
wartet, um ein Interview zu bitten. Diese
Uhr ist ihm über die Jahre so ans Herz gewachsen, dass er sich sogar einmal während
eines Krankenhausaufenthaltes nach Sülfeld
chauffieren ließ, um das stehengebliebene
Werk wieder in Gang zu bringen. Das Interview haben wir in dieser Ausgabe nachgeholt.
Die Redaktion
Angaben zu Person:
Vorname: Heinz
Nachname: Prestin
Geburtsdatum: 04.11.1925
Familienstand: verheiratet
Kinder: zwei
Erlernter Beruf: Uhrmacher
1. Wo liegen Ihre Stärken?
Meine Stärken liegen im Beruf.
2. Was mögen Sie gar nicht?
Unehrlichkeit.
3. Seit wann sind Sie für die Wartung
der Kirchturmuhr verantwortlich?
Wie kam es dazu?
Auf Initiative von Herrn Pastor Lopau
wurde die Turmuhr im Jahre 1959
(Herbst) bestellt und im folgenden
Jahr installiert. Seitdem bin ich mit der
Betreuung der Anlage beauftragt.
4. Wie häufig müssen Sie den Turm
44 | SeiteanSeite | 3/ 2006
besteigen?
Je nach Wetteranfälligkeit. Bei
schlechtem Wetter bedarf die rein mechanische Uhr häufiger der Pflege.
5. Haben Sie beim Besteigen des Turmes jemals die Stufen gezählt?
Ja.
6. Wieviele sind es?
Bis zur Uhr sind es 66 Stufen.
7. Gibt es eine Lebensweisheit, die Ihnen wichtig ist?
Ehrlich währt am längsten.
Inte rvie w
8. Wer hat Ihnen biblisch Geschichten
nahe gebracht?
Der Konfirmandenunterricht.
9. Warum haben fast alle Kirchtürme
eine Uhr?
Weil sich die meisten Menschen danach richten und sie gut einzusehen
ist.
10. Die wichtigste christliche Tugend
oder der höchste christliche Wert
ist ...
... Ehrlichkeit und Treue.
11. Wofür nehmen Sie sich einfach mal
gerne Zei t?
Für meinen Verein.
12. Fühlen Sie sich Gott näher, wenn es
Ihnen gut oder schlecht geht?
Immer.
13. Mit wem würden Sie gerne einen
Monat tauschen?
Mit keinem würde ich gerne tauschen.
14. Haben Sie das Gefühl, dass die Zeit
im Alter schneller geht?
Ja!
Vielen Dank für Ihre Bereitschaft zu diesem Interview und Ihre Antworten
Die Redaktion
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 45
Gesche nkidee
Sie haben das Musical verpasst...
...oder möchten es sich einfach noch
einmal ansehen und -hören? Mit
dieser DVD haben Sie die Möglichkeit dazu. Die Aufnahme stammt
von der Premiere am 29.09.2006 in
der Sülfelder Kirche.
5€
zu Gunsten des Kinderchores erheben wir als Unkostenbeitrag. Sie
können die DVD bei Sybille Koch
im Kirchenbüro erwerben.
Bestellungen sind auch unter 04537
306 (T ilman Schwarz) möglich.
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Jan Tollschnibbe
Ele ktroinsta llate urme ister
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46 | SeiteanSeite | 3/ 2006
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SeiteanSeite | 3/ 2006 | 47
Freud und Le id Juli- Ok tobe r
Taufen
Hanna Marie Pansegrau, Sülfeld
Jule Paukstadt, Bargfeld-Stegen
Lea-Sophie Wrage, Bad Segeberg
Mara Aliya Hüging, Itzstedt
Michelle Ostermann, Grabau
Marie Ostermann, Grabau
Levin Leander Henze, Elmenhorst
Michelle Hermann, Bad Oldesloe
Lara-Justine Severt, Borstel
Mara-Luisa Deyda, Grabau
Hannes Quitzau, Sülfeld
Emma Tjorven Cordsen, Itzstedt
Caspar Santiago von Watzdorf-Behm,
Travenbrück
Marvin Lange, Sülfeld
Luis Schäfer, Sülfeld
Marlenie Katharina Kroß, Sülfeld
Paulina Gruhn, Travenbrück
Katharina Marie Brink, Sülfeld
Anna-Lena Ruwoldt, Wakendorf I
Sara Christin Ruwoldt, Wakendorf I
Laura Marl en Ruwoldt, Wakendorf I
Emily Selig, Schacht-Audorf
Tabea Selig, Schacht-Audorf
Luisa-Marie Jäger, Siebenbäumen
Marthe Frederike Fiolka, Hamburg
Tom Lukas Gröning, Sülfeld
Shari Brüchmann, Sülfeld
Felix Pascal Steeger, Borstel
Tim Conner Steeger, Borstel
Nick Julius Schmandtke, Grabau
Trauungen
Tobias Neiß und Sonja Neiß, geb. Reich,
Nienwohld
Thorsten Brammann und Katrin Brammann, geb. Fortenbacher, Stuttgart
Alexander Hüging und Nadine Hüging, geb.
Röhr, Itzstedt
Marc Sackmann und Susanne Alexandra
Sackmann, geb. Hansen , Grabau
Steffen Ostermann und Viola Ostermann,
geb. Hasselmann, Grabau
Frank Golchert und Mirijam Golchert,
geb.Schmitt, Sülfeld
Thomas Krohn und Daniela Krohn,
geb.Borrs, Tönningstedt
Olaf Cordsen und Heidi Cordsen, geb.
Wimmer, Itzstedt
Sven Gröning und Saray Gröning, geb.
Eren, Hamburg
Dr. Heinz-Uwe Schultze und Regine Schach
von Wittenau, Bargteheide
Thorsten Sander und Nicole Sander, geb.
Ryman, Itzstedt
Maik Pohlmann und Sonja Pohlmann, geb.
Schneider, Sülfeld
Sascha Gröning und Claudia Gröning, geb.
Plöger, Sülfeld
Ralf Burmester und Andrea Burmester,
geb. Gerkens, Seth
Der Kirchenvorstand wird kirchliche Amtshandlungen in „Seite an Seite“ veröffentlichen. Kirchenmitglieder, die ungenannt blei ben wollen, können di es Frau Koch i m Kirchenbüro bis z um R edaktionsschluss (siehe Impress um) mitteilen.
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Freud und Le id Juli - Ok tobe r
Beerdigungen
Sülfeld
Herta Dabelstein, geb. Guderian, 83 J.,Borstel
Arthur Pohlmann, 82 J., Sülfeld
Karl-Heinz Drews, 74 J., Sülfeld
Martha Erna Teige, geb. Horn, 87 J., Sülfeld
Otto Karl Meß, 96 J., Sülfeld
Paul Reinhold Krebs, 81 J., Elmenhorst
Herbert Otto Kunkel, 89 J., Sülfeld
Carl Gustav Heinrich Bärwald, 85 J., Sülfeld
Anne Magdalene Pahl, geb. Schlüter, 93 J., Borstel
Uwe Heinz Claus Hatje, 58 J., Weddelbrook
Ernst Hinsch, 84 J., Sülfeld
Dieter Otto Martens, 63 J., Tönningstedt
Anne Elfriede Fricke, geb. Stoffers, 82 J., Borstel
Adolf Voß, 91J., Nienwohld
Grabau
Frida Helena Martha Bergemann, geb. Rux , 93 J., Grabau
Ursula Renate Berta Rausch, geb. Bergemann 74 J., Grabau
Elisabeth Margarethe Meier, geb. Krüger, 86 J., Grabau
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Band, Chor, Streicherensemble
Theatergruppe
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SeiteanSeite | 3/ 2006 | 49
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Begleitungen/Fahrdienste/individuelle Wünsche nach Absprache
Tel.: 04537 707270 Fax: 06913306997764 M obil: 0179 7772834
E-M ail: [email protected]
Eichenweg 3
23867 Sülfeld
„Das Mangelstübchen“
Andrea Lahann
Elmenhorster Ch. 19
23867 Sülfeld
Telefon 04537 / 1323
Dienstag
von 9.00—12.00 Uhr
Donnerstag von 9.00—11.30 Uhr
Freitag
von 9.00—11.30 Uhr
oder nach Vereinbarung
Impressum: Herausgeber: Kirchenvorstand der Ev.- Luth. Kirchengemeinde Sülfeld Redaktion: Beate Kuhn,
Tilman Schwarz (verantw.), Andreas Stöckmann Anzeigen: Tilman Schwarz, Beate Kuhn Fotos: MüllerBründel, K. Pukall, Dr. Schwarz, R. Wrage Auflage: 1900 Ausgaben: 3/Jahr geplant, kostenlos an alle Haushalte der Kirchengemeinde Druck: Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen Redaktionsschluss der nächsten
Ausgabe: 01. März 2007
50 | SeiteanSeite | 3/ 2006
Kurz
Kurznotie
notiert...
rt...
31. Deutscher Evangelischer Kirchent ag
vom 6. bis 10. Juni 2007
in Köln
><>
www.kirchentag.de
Einzelpersonen, Paare, Familien und
Kleingruppen (bis zu neun Personen)
können sich ab sofort online über die
Internetseite (www.kirchentag.de) oder
telefonisch (unter 0221 / 3 79 80 – 100)
anmelden.
Wir wollen von unserer Kirchengemeinde aus mit Jugendlichen ab 15 Jahren
zum Kirchentag fahren. Wer Interesse hat, kann sich bei Pastor Michael Dübbers nähere Informationen holen.
In der dunklen
Jahreszeit sind
die Türen der
Ki rche
am
W ochenende
wieder
verschlossen. Der
freie Zugang
wird turnusmäßig wieder
ab April 2007
möglich sein.
... zum S taunen
... zur Besinnung
... zum Gebet
Wir wünschen
unseren Leserinnen
und
Lesern
ein besinnliches
Weihnachtsfest
und
Gottes Segen
für das neue Jahr
SeiteanSeite | 3/ 2006 | 51
Kontak te
Jahreslosung 2007
Gott spricht:
Siehe, ich will Neues schaffen,
jetzt wächst es auf,
erkennt ihr‘s denn nicht?
Jesaja 43,19a
Wir sind für Sie da!
Pastor Dr. Mic hael Dübbers
Am Markt 16
23867 Sülfeld
04537 183 884
@: mic [email protected]
Kirchenbüro Sy bille Koch
Am Markt 16
23867 Sülfeld
04537 183 515
04537 183 516
Mo., Mi. , Fr.: 8.00-12.00 Di.: 11.00-18.00
@: [email protected]
Vorsitzender des Kirchenvorstandes
Ulrich Bärwald
Am Markt 20
04537 7903
Ev. Kindertagesstätte Beste Freunde
Leitung: Birgit Rickmers
Oldesloer Str. 5a
23867 Sülfeld
04537 518
04537 518
@: [email protected]
23867 Sülfeld
04537 7903
Bes uc hen Sie uns im Internet: w w w .k irc henk reis-s egeberg. de
Bankverbindung Kirchengemeinde Sülfeld
Kreissparka sse Südholstein
Konto 248 13 BLZ 230 510 30
Bei Spenden bitte Spendengrund nicht vergessen!!!
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