Eine unbequeme Wahrheit

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Eine unbequeme Wahrheit
Eine unbequeme Wahrheit
Filmdaten
Deutscher Titel:
Eine unbequeme Wahrheit
Originaltitel:
An Inconvenient Truth
Produktionsland:
USA
Erscheinungsjahr:
2006
Länge (PAL-DVD):
94 Minuten
Originalsprache:
Englisch
Altersfreigabe:
FSK keine Altersbeschränkung
Stab
Regie:
Davis Guggenheim
Produktion:
Laurie David,
Lawrence Bender
Musik:
Michael Brook
Kamera:
Davis Guggenheim
Bob Richmann
Schnitt:
Jay Cassidy
Dan Swietlik
Besetzung
Al Gore
Eine unbequeme Wahrheit („An Inconvenient Truth“) ist ein Dokumentarfilm von
Davis Guggenheim mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten und
Präsidentschaftskandidaten Al Gore über die globale Erwärmung. Der Film hatte
seine Premiere auf dem Sundance Film Festival 2006. Er erhielt als erster Film
seit 10 Jahren einen Special-Humanitas-Preis für seine besonders gelungene
Botschaft an die Menschheit. Des Weiteren gewann der Film die Oscars 2007 als
bester Dokumentarfilm und für den besten Song („I need to wake up“ von Melissa
Etheridge). Er galt schon vor der im Februar 2007 stattgefundenen Verleihung als
Favorit.[1]
Zusammenfassung
Nach den Ereignissen der Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 hat sich Al Gore
noch stärker dem Kampf gegen die globale Erwärmung gewidmet. Der Film zeigt
Mitschnitte seiner in vielen Städten gehaltenen Präsentation, in der er die
wissenschaftlichen und politischen Aspekte der globalen Erwärmung erklärt.
Entstehung des Films
Gore wurde erstmals vom Thema der globalen Erwärmung fasziniert, als er einen
Kurs bei Roger Revelle an der Harvard University besuchte. Als Gore später in
den Kongress gewählt wurde, hat er die ersten Verhandlungen über dieses
Thema veranlasst und ist mit Wissenschaftlern und Politikern in Kontakt getreten.
Er ist davon überzeugt, dass die Argumente die Gesetzgeber zu Handlungen
veranlassen werden; auch wenn dieser Vorgang langsam fortschreiten würde.
Al Gores Buch Wege zum Gleichgewicht (Originaltitel: Earth in the Balance) hat
1992 die New York Times Bestsellerliste erreicht.
Als Vize-Präsident während Clintons Amtsperiode setzte Gore 1993 die
Einführung einer Kohlesteuer durch, um die Ausschöpfung der fossilen
Brennstoffe einzuschränken und somit den Treibhauseffekt zu reduzieren. 1997
half er bei der Durchsetzung des Kyoto-Protokolls, einer internationalen
Vereinbarung mit dem Ziel, den Ausstoß an Treibhausgasen zu verringern. Die
Vereinigten Staaten haben den Vertrag zwar unterzeichnet, ihn aber nicht
ratifiziert. Während seines Wahlkampfs für die Präsidentschaftswahl im Jahr 2000
versprach Gore, dem Abkommen im Falle seines Amtsantrittes zuzustimmen. Er
hat außerdem die Finanzierung eines Satelliten namens Triana unterstützt, der
helfen soll, ökologische Probleme zu erkennen und direkte Messungen der
Reflexion von Sonnenlicht durchführt.
Nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl hat Gore eine alte Diashow
überarbeitet und begann, multimediale Präsentationen über globale Erwärmung
zu halten. Zum Entstehungszeitpunkt des Films hat er seine Rede ungefähr
eintausend Mal gehalten. Die Produzenten Laurie David und Lawrence Bender
sahen seine Show in New York, nach der Premiere des Films The Day After
Tomorrow. Davon inspiriert trafen sie sich mit Regisseur Davis Guggenheim und
dachten über die Möglichkeit nach, Gores Diashow in einen Film umzuwandeln.
Guggenheim, der erst skeptisch war, sah die Präsentation selbst und war
„überwältigt“. Davon überzeugt, dass die globale Erwärmung die wichtigste
Herausforderung überhaupt sei, wollte er versuchen, daraus einen Film zu
machen.
Inhalt
In dem Film stellt Gore seine Sicht des derzeitigen Standes der Klimaforschung
dar und kommentiert diesen.
Al Gore weist auf die sehr dünne Erdatmosphäre hin, die aus dem All zu
erkennen ist, und stellt einen Einfluss der Menschheit auf die globale Erwärmung
als möglich dar. Al Gore befürchtet, dass die Menschheit trotz der Größe der Erde
mit ihren Abgasen die Zusammensetzung der Atmosphäre mit verheerenden
Folgen verändert.
Von der Sonnenstrahlung, die die Erde und Atmosphäre erwärmt, wird ein Teil
der Wärme als Infrarotstrahlung wieder nach außen abgestrahlt, während der
Rest von der äußeren Atmosphärenschicht wieder zurückgestrahlt wird und so
bisher die Temperatur relativ konstant hält. Die klimaschädigenden
Treibhausgase machen die äußere Atmosphärenschicht immer undurchlässiger,
es wird mehr Infrarotstrahlung zur Erde zurückgestrahlt. Daran ist das
Kohlendioxid (CO2) beteiligt, dessen Gehalt seit dem Beginn der Aufzeichnungen
von Roger Revelle im Jahre 1957 in Form einer jährlichen Zickzack-Kurve
insgesamt immer weiter ansteigt. Die jährliche Variation entsteht dadurch, dass
die Landmasse nördlich des Äquators die meiste Vegetation enthält; sie kann im
Frühjahr und Sommer mehr CO2 „einatmen“ und Sauerstoff „ausatmen“ als die
ozeanreiche Südhälfte. Trotz Versuchen, die Emissionen von CO2, dem
wesentlichen Treibhausgas, einzudämmen, wie durch eine CO2-Steuer und das
Kyoto-Protokoll, steigt der CO2-Gehalt weiter. Dadurch schmelzen die Gletscher
ab, wie am Kilimandscharo-Massiv und im Himalaya, letzteres mit dramatischen
Folgen für die Trinkwasserversorgung von 40 Prozent der Menschheit. In 50
Jahren wird es kaum noch Himalaja-Gletscher geben, aus denen sich die großen
Flüsse speisen.
In den letzten 650.000 Jahre ist das Verhältnis zwischen dem CO2-Anteil und
dem Rest der Atmosphäre relativ konstant geblieben, so
Untersuchungsergebnisse an Eisbohrkernen, an denen man ähnlich wie an
Jahresringen von Bäumen Rückschlüsse auf das Klima der Vergangenheit
gewinnen könne. Doch in den letzten 50 Jahren ist der CO2-Anteil auf beinahe
das Doppelte gestiegen. Er werde bei fortschreitendem Ausstoß in 50 Jahren
zehnmal so hoch sein, wodurch noch mehr Sonnenstrahlung in der Atmosphäre
bleibt, was das Erdklima noch mehr anheizt.
Seit den siebziger Jahren haben Skeptiker eine Erwärmung der Weltmeere
vorausgesagt und sind dafür ausgelacht worden. Heute erkennt man, dass ihre
Prognosen richtig gewesen sind. Eine Erwärmung der Meere führt zu einer
höheren Luftfeuchtigkeit und zu stärkeren Stürmen und Hurrikanen. Diese
Zusammenhänge werden von der wissenschaftlichen Fachwelt bestätigt, doch in
den Medien ähnlich geleugnet wie das expansive Streben des Faschismus in den
dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts von Appeasement-Politikern, denen
Winston Churchill entgegensetzte, dass die Zeit des Zauderns vorbei sei, weil die
Menschheit ins Zeitalter der Konsequenzen einträte.
Die globale Erwärmung geht mit sturzflutartigen Niederschlagsmengen einher, die
kleine Gebiete überfluten, während Nachbarprovinzen vertrockneten – wie im
Jahr 1994 in Indien, wo der Monsun in vielen Regionen ausgeblieben ist,
während Mumbai an einem Tag von 94 cm (940 Liter pro Quadratmeter)
Regenwasser überflutet wurde. Die Erwärmung saugt nicht nur mehr Wasser aus
dem Meer, sondern zieht auch mehr Flüssigkeit aus der Erde, die vielerorts
versteppt. In Zentralafrika trocknet der Tschadsee aus.
In der Arktis taut der Permafrostboden, und Pipelines und Häuser zerbrechen.
Vor 35 Jahren konnte man 225 Tage, heute nur noch 75 Tage mit dem LKW auf
dem Permafrostboden fahren. Seit 1970 nahmen Menge, Ausdehnung und Dicke
des Eises der Arktis um 40 Prozent ab, in 50 Jahren wird es vollkommen
verschwunden sein. Die arktische Eiskappe strahlt wie ein Spiegel die
Sonnenstrahlung und die Wärme zu 90 Prozent ab, während sie auf dem Meer zu
90 Prozent absorbiert wird. Seit kurzem findet man vermehrt ertrunkene Eisbären,
die manchmal längere Strecken als 100 km schwimmen müssten, um Packeis zu
erreichen.
Das Weltklima ist wie ein großer Motor, der Wärme vom Äquator zu den Polen
durch Strömungen und Windsysteme treibt. Das Klima bewegt sich in abrupten
Sprüngen. Wenn es nach dem statistischen Mittelwert einen weltweiten
Temperaturanstieg von 2,75 °C gäbe, erwärme sich die Erde in Äquatornähe nur
um 0,5 °C, in der Arktis aber um 6 °C. Der Golfstrom ist eine Art Förderband des
Ozeans, das durch das schwere salzhaltige Wasser der Arktis, das zum
Ozeanboden sinkt, angetrieben wird. Vor 9000 Jahren ist es zu einer knapp
1000jährigen Kälteperiode in der Atlantikregion gekommen, weil
abgeschmolzenes Gletscherwasser auf dem nordamerikanischen Kontinent in
den Nordatlantik gelangt ist, den Salzgehalt ausdünnte und damit den Golfstrom
außer Kraft setzte. Etwas Ähnliches könnte schon in einem Jahrzehnt wieder
passieren. Wenn sich auf der Oberfläche des Grönlandgletschers durch die
Erwärmung Süßwasserseen bilden, die das atlantische Salzwasser verdünnten,
wie es seit einigen Jahren zu beobachten ist, droht ein Klimaschock.
Im niederländischen Wattenmeer erschienen die Zugvögel seit Jahrhunderten um
den 25. April herum, ihre Küken schlüpften um den 3. Juni. Die Ökosysteme
hätten sich so aufeinander eingestellt, dass zu dieser Zeit auch Raupen
schlüpften, die die Nahrungsgrundlage bildeten. Doch mittlerweile kommen die
Küken und die Raupen schlüpfen schon zwei Wochen früher, so dass sie
einerseits keine Nahrungsgrundlage mehr haben und die Raupen andererseits
undezimiert große Umweltschädigungen anrichten können. Es wanderten auch
neue Arten ein, die die ökologischen Nischen wieder schließen wie
beispielsweise Borkenkäfer in Alaska, die den Baumbestand vernichten. Auch
Städte, die bewusst oberhalb der Moskitohöhe gegründet wurden, leiden
neuerdings unter einer Moskitoplage, die wiederum Krankheiten auf Mensch und
Tier übertragen. Durch die Meereserwärmung kommt es zu einem
Korallensterben, das wiederum Fischarten aussterben lässt. Die Aussterberate
hat sich in den letzten Jahrzehnten vertausendfacht.
In der Antarktis sammelt sich das Schmelzwasser auf dem Eisschelf in
Süßwasserseen. So ist schon innerhalb von 35 Tagen ein Eisschelf von einer
immensen Größe verschwunden, dem Wissenschaftler noch eine 100-jährige
Fortbestehensdauer zugestanden hatten. Das Festlandeis rutscht unter seinem
eigenen Druck nach, das erwärmte Meer berührt die Unterfläche des
herausgedrückten Eises, was ein Abschmelzen beschleunigt. Wenn das
grönländische Festlandeis und der Antarktiseisschelf zur Hälfte schmilzt, steigt
der Meeresspiegel weltweit um sechs Meter an. Das Wasser aus den
Süßwasserseen verändert die Konsistenz des Eises, es entstehen
Gletscherhöhlen, und der Zwischenraum zwischen dem Felsboden und dem
Gletscher wird durch das sickernde Wasser geschmiert. Der Grönländische
Eisschelf ist in den letzten 15 Jahren schon um die Hälfte geschrumpft, so Al
Gore. Es sei in den nächsten Jahren mit über 100 Millionen Flüchtlingen durch
den Anstieg des Meeresspiegels zu rechnen. Da Katastrophen abrupt aufträten,
stehe die Menschheit vor Katastrophen ungeahnten Ausmaßes.
30 Prozent des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre entstehen durch Waldbrände
und Erdgasbrände. Alte Gewohnheiten und neue Technologien haben
unvorhersehbare Konsequenzen, wie man am Beispiel der Atomwaffen erkennt.
Auch der Anstieg der Weltbevölkerung von 2 Milliarden auf 6,6 Milliarden
Menschen in noch nicht einmal 70 Jahren ist ein Beispiel für die
unvorhersehbaren Folgen der Kombination von alten Gewohnheiten und neuen
Technologien.
Der Aralsee schrumpft durch die Umleitung von Flüssen. Amerika und Europa
belasten mit ihren Industrien das Weltklima am stärksten. Da sich der Mensch an
die, auf Jahre bemessenen stetigen Veränderungen gewöhnt, brauche das
kollektive Nervensystem der Menschheit einen ähnlichen Schock, wie er durch
die Aufklärung über die Schädlichkeit des Zigarettenrauchens verursacht worden
ist, obwohl die Zigarettenindustrie bis zum heutigen Tage mit Hilfe
unverantwortlicher Wissenschaftler die Zusammenhänge zwischen Rauchen und
Krebserkrankungen leugnet.
Al Gore erinnert sich an seine Kindheit und Jugend, während der er in den
Sommerferien auf der Farm seines Vaters bei der Rinderzucht und beim
Tabakpflanzen mit sehr viel Spaß gearbeitet habe. Seine ältere Schwester ist
durch das Zigarettenrauchen an Krebs gestorben, sein Vater habe daraufhin aus
Schuldgefühlen das Tabakpflanzen eingestellt. Auch Al Gores Umweltaktivitäten
gegen die Appeasementpolitik der Konservativen zur Klimaveränderung gründen
auf Schuldgefühlen. Von Upton Sinclair stammt die Erkenntnis, dass es schwer
sei, einen Mann dazu zu bewegen, etwas zu verstehen, wenn die Höhe seines
Gehaltes davon abhängt, dass er es nicht versteht. Dagegen will Al Gore
angehen.
Es sei sehr einfach, den CO2-Gehalt durch benzinsparende Autos,
Wärmedämmung der Häuser und einen bewussten Energie- und
Warenverbrauch zu reduzieren, ohne dass die gewohnte Lebensqualität sinkt.
Am Ende des Filmes wird auf die Internetseite www.climatecrisis.de hingewiesen.
Kritik
Eine Reihe von Klimatologen bestätigen, dass Al Gore den Stand der
Klimaforschung im Film bis auf wenige, nebensächliche Dinge richtig darstellt.[2]
Auch der Kieler Klimaforscher Mojib Latif bezeichnet den Film „im großen und
ganzen richtig“, kritisiert jedoch das mangelnde wissenschaftliche Fundament des
Films[3] zum Beispiel in Bezug auf Einmalereignisse, wie den Hurrikan Katrina, die
nur dann eine Aussagekraft haben, wenn sie gehäuft auftreten.
Andere Kritiker werfen Al Gore übertriebene oder einseitige Darstellung und die
Präsentation von angeblich wissenschaftlich nicht immer gesicherten Fakten vor:
Er verwende worst case-Szenarien, wie das komplette Abschmelzen der
westlichen Antarktis, was nach heutigem Kenntnisstand wahrscheinlich
wenigstens einige hundert Jahre dauern würde. In diesem Kontext sagt Gore
einen bevorstehenden Anstieg des Meeresspiegels um mehrere Meter bei
gleichzeitiger Überflutung weiter Teile von New York und New Orleans voraus,
ohne diesen realistischeren Zeithorizont anzugeben.
Er erwecke einen falschen Eindruck, indem er eine Temperaturkurve mit heutiger
Klimaentwicklung an das Ende der letzten Eiszeit ansetzt und so einen starken
Temperaturanstieg simuliert. Viele Eisbär-Populationen seien stabil oder stärker
von anderen Umweltschäden bedroht. Die Annahme, dass eine Klimaerwärmung
eine Zunahme von Stürmen verursacht, sei umstritten. Einige Hurrikanforscher
sind der Meinung, dass dies nur in der Karibik nachgewiesen oder auf mangelnde
Sturmdokumentation in der Vergangenheit zurückzuführen sei. Eine Ausbreitung
von Krankheiten sei ebenfalls umstritten. Generell präsentiere er Möglichkeiten
als Fakten (selbst wenn die IPCC von „low confidence“ spricht).
Kritiker werfen Gore auch ungenügende Konsequenz bei der Anpassung des
eigenen Lebensstils an die von ihm propagierten Ideale vor. Beispielsweise wird
Gore im Film mehrfach in einem Flugzeug gezeigt. Al Gore verwende also selbst
auch umweltschädliche Fortbewegungsmittel. Auch verfügt er über mehrere
große private Anwesen, was ebenfalls mit dem Ziel, einen möglichst kleinen
ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, kollidiere [4]. Al Gore gleicht jedoch
jeden Flug und den übrigen von ihm unvermeidlich verursachten KohlendioxidAusstoß durch eine entsprechende Verminderung an anderer Stelle aus, indem
er – ähnlich wie bei der deutschen Variante atmosfair – für entsprechende
Treibhausgas-Reduktionsmaßnahmen Geld spendet.[5] Außerdem steht entgegen
Kampagnen der Boulevardpresse gar nicht zur Debatte, den Flugverkehr völlig
abzuschaffen, sondern ihn lediglich auf ein vertretbares und notwendiges Maß zu
reduzieren.
Es wird ihm außerdem vorgeworfen, für die Darstellung der dringend
notwendigen Maßnahmen im Film zu wenig Zeit zu verwenden, wodurch diese
Maßnahmen inhaltlich ungenau erläutert würden.
An britischen Schulen darf der Film seit Oktober 2007 nicht mehr unkommentiert
vorgeführt werden. Ein Gericht befand den Film für fehlerbehaftet und verlangte
von den Lehrern, bei einer Vorführung auf insgesamt neun vom Gericht benannte
Fehler hinzuweisen. Unter anderem etwa darauf, dass das Abschmelzen der
Gletscher in der Westantarktis und in Grönland nicht „in naher Zukunft“, wie im
Film behauptet, die Meeresspiegel dramatisch ansteigen lasse, sondern eher in
Jahrtausenden. Die Forderung der klagenden Eltern, den Film im Unterricht
verbieten zu lassen, lehnte das Gericht jedoch ab, der Film im Ganzen sei
„weitgehend korrekt“.[6]
Besucherzahlen und Einspielergebnis
In den USA wurde der Film am 24. Mai 2006, dem Gedenktag Memorial Day, in
New York und Los Angeles limitiert gestartet. An diesem Tag hat er 91.447 USDollar pro Kino eingespielt, der höchste Tagesumsatz, der jemals durch eine
Dokumentation erzielt wurde. In Deutschland kam der Film am 12. Oktober 2006
in die Kinos.
In den USA hat der Film bislang 24 Millionen Dollar eingespielt. Weltweit wurden
Einnahmen in Höhe von 49 Millionen Dollar erzielt. Dies macht Eine unbequeme
Wahrheit zum dritterfolgreichsten Dokumentarfilm der Geschichte, nach
Fahrenheit 9/11 und Die Reise der Pinguine.