Ausgabe Juni 2016 - Verband Hessischer Amateurtheater eV

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Ausgabe Juni 2016 - Verband Hessischer Amateurtheater eV
ungeschminkt
Die Zeitschrift des Verbandes Hessischer Amateurtheater e.V.
Ausgabe Juni 2016
amarena Festival in Offenbach Seite 10-11
Theaterwoche 2016 in Korbach Seite 24-25
125 Jahre BDAT Seite 28-29
ungeschminkt Juni 2016
1
IMPRESSUM
Herausgeber:
Verband Hessischer
Amateurtheater e.V.
Georg-Büchner-Str. 9
61194 Niddatal
Verantwortlich:
Präsident:
Norbert Deforth (nd)
Tel.: 06034-3467
E-Mail:
[email protected]
Im Internet unter:
www.lvha.de
Redaktionsleiter/ Verantwortlicher Redakteur
(V.i.S.d.P.):
Frank Weymann (fw),
Königsberger Str. 15
34270 Schauenburg
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Fax: 05601-920735
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Lektorat: Antje Hörl (ah)
Teichecke 15
34308 Bad Emstal
Tel.: 05625-5577
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Nachdruck, mit Quellenangabe und gegen Übersendung
eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet.
Auflage 1000 Stck.
Die Zeitschrift erscheint dreimal jährlich (Februar, Juni
u. Oktober). Die mit Namen oder Initialen gekennzeichneten Beiträge geben die Auffassung der Verfasser,
nicht aber die des Herausgebers bzw. der Redaktion
wieder. Es wird nur die allgemeine, presserechtliche
Verantwortung übernommen.
Inhalt
Seite
Impressum, Inhaltsverzeichnis
2
Editorial
3
Aus der Vorstandsarbeit/dem Verband
4
Der Landesverbandstag in Herborn
5
In eigener Sache
6
Rechtserstberatung ein neues Angebot des Verbandes
7
Theater „Stückgut“ Hanau
8
Jugendtheatertage bei den Mühlengeistern
9
amarena - Die Würfel sind gefallen...
10 - 11
Theaterverein Schmalnau
12 - 13
West/Süd Bereichstreffen
14
Junge Bühne Niederelsungen
15
16 - 17
VBE Aschenputtel
Seminar Sprecherziehung
18
Statt-Theater: Till Eulenspiegel
19
Neu im Verband: Alles nur Theater
20
Theater im Hayn: Keine Leiche ohne Lilly
21
Seminar - Hairstyling
22
VBE: Seitensprung für zwei
23
24 - 25
Theaterwoche 2016 in Korbach
Theaterclub Elmar zu Gast in Prag
26
Die Statistikauswertung
27
125 Jahre BDAT
28 - 29
KiJu Theater
30 - 31
Neu im Verband: TG Spielbar, Darmstadt
32
Layout, Satz und Bildbearbeitung:
Frank Weymann, Schauenburg
TG Spielbar / Seminare/Weiterbildung
33
Coming soon - Spieltermine
34
Die nächste Ausgabe erscheint im
Spieltermine und sonstige Termine
35
November 2016
Restrisiko - Improfestival in Wiesbaden
36
(etwas später, weil wir „amarena“ noch berücksichtigen wollen)
Redaktionsschluss:
10. Oktober 2016
Förderer des Verbands Hessischer Amateurtheater e.V.:
2
ungeschminkt Juni 2016
Titelfoto:
„Prima Klima“ vom „rohestheater“ aus Aachen bei der
Theaterwoche Korbach
Foto: Frank Weymann
Druck:
flyeralarm GmbH,
Alfred-Nobel-Str. 18,
97080 Würzburg
www.flyeralarm.com
Ed i tori al
Liebe Theaterfreunde,
…ein bisschen war ich schon enttäuscht, als ich den 65. Landesverbandstag am
19.03.2016 in Herborn in der Kulturscheune vor nur 32 Mitgliedsbühnen mit 52
anwesenden Delegierten eröffnen durfte. Wir hatten uns „mehr“ erhofft!
Hatten wir uns doch für diesen Anlass wieder besonders große Mühe gegeben,
wichtige und interessante Themen für die Bühnen- und Vereinsarbeit zu
präsentieren.
Insbesondere der Vortrag zum Vereinssteuerrecht von Frau Sandra
Oechler, Steuerberaterin und Diplom-Kauffrau, fand sehr große
Beachtung. Frau Oechler konnte dann im Anschluss des Vortrags noch
viele Fragen aus dem Auditorium beantworten und es hat sich gezeigt, wie wichtig und richtig
es war, steuerliche und vereinsrechtliche Themen in den Landesverbandstag aufzunehmen.
Aus der großen Interessenlage heraus wollen wir nun - beginnend im Januar 2017 - jeweils
mit einer Auftaktveranstaltung über das aktuelle Vereinssteuerrecht und Vereinsrecht unsere
jährliche Lehrgangsreihe starten. Die Planungen hierfür sind im Gange und in Kürze wird bereits
die Ausschreibung erfolgen.
Erfreulich auch die fast einstimmigen Beschlussfassungen zur neuen Satzung und
Namensänderung in „Verband Hessischer Amateurtheater e.V.“
Ein neues Logo wird noch gesucht und es gibt eine Logo-Entwurfskommission bestehend aus
folgenden Personen:
•
Manfred Fels (Burgschar Burgholzhausen),
•
Rolf Braun (Theatergruppe Assenheim),
•
Ingrid Suhr (LV-Vorstand).
Man darf gespannt sein, zu welchen Ergebnissen die drei kommen werden.
Die Ausschreibung zu unserem Ki-Ju-Wettbewerb ist draußen und wir freuen uns auf viele
Anmeldungen und eine große Teilnahme.
Zum Thema Rechte und Pflichten in der Jugendarbeit planen wir noch für 2016 ein
Tagesseminar und werden in Kürze informieren.
Darüber hinaus planen wir für 2017 das Ki-Ju-Hessenensemble-Projekt. Jörg Dreismann, unser
Jugendreferent, erstellt zurzeit das Feinkonzept: Es sind Wochenenden zur Erarbeitung und
Einstudierung im Frühjahr, im Mai 2017 und 2 weitere Termine im Jahr 2017 geplant.
Wir laden natürlich zum BDAT-„amarena“-Preisträgerfestival ein, das mit der Preisverleihung
vom 22. bis 24.09.2016 in Offenbach stattfinden wird. Schirmherr ist der Hessische Minister
für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein. Hierfür erhoffen wir uns Unterstützung aus den
Mitgliedsbühnen, damit wir dieses für das Amateurtheater ganz wichtige Ereignis angemessen
gestalten können.
Natürlich warten noch viele andere interessante Themen mit und für unsere Bühnen in dieser
„neuen“ und erstmaligen Juniausgabe der „ungeschminkt“ auf ihre Leser.
Wir würden uns sehr über ein Feedback unserer Bühnenmitglieder zu dieser neuen und
zusätzlichen Ausgabe freuen.
Und noch eine Bitte: Legt die „ungeschminkt“ auch euren Vorstandskollegen vor, legt sie auch
für eure Bühnenmitglieder aus. Damit auch sie Gelegenheit haben sich über die Angebote und
Themen des Verbandes und des BDAT direkt zu informieren.
Erholsame und ereignisreiche Sommerferien und weiterhin ein gesundes, glückliches und
erfolgreiches neues Jahr 2016 mit vielen tollen und gelungenen Inszenierungen.
Euer
Norbert Deforth
ungeschminkt Juni 2016
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Deutscher Amateurtheaterpreis 2016
würdigt Spiellust und Theaterhandwerk
Preisträger-Festival vom 22. - 24. September in Offenbach
Aus d er Präsidiumsarb e it...
Dieses Theaterfestival mit Gala-Abend und feierlicher Preisverleihung ist eine öffentliche Veranstaltung. Der Verband Hessischer Amateurtheater lädt hiermit all
seine Mitglieder ganz herzlich ein, diese Veranstaltung zu besuchen.
4
Während des amarena-Festivals präsentieren die fünf Preisträgergruppen ihre Produktionen
und werden im Rahmen einer festlichen Galaveranstaltung mit dem amarena-Award ausgezeichnet.
Die Aufführungen finden an verschiedenen Orten in Offenbach statt. Ergänzt wird das Programm durch Aufführungsgespräche, den amarena-Treff zum entspannten Austausch sowie
weitere Angebote. Schirmherr der Veranstaltung ist der hessische Minister für Wissenschaft
und Kunst Boris Rhein.
Informationen zu den Spielorten und weitere wichtige Dinge werden ab Mitte Juni unter der
Adresse http://www.bdat.info/ zu finden sein.
Lehrgangsauswertung? Wozu das denn...?
Unsere Seminare sind sehr beliebt, sie sind neben der Jugendarbeit auch unsere wichtigste
Aufgabe. Diese Aufgabe wird von uns sehr ernst genommen, deshalb halten wir es auch für
unabdingbar, die einzelnen Seminare aus zu werten. Dies ist notwendig, damit wir sehen,
ob unser Konzept funktioniert und ob unsere Teilnehmer mit den Seminaren - für die sie ja
schließlich bezahlen müssen - zufrieden sind.
Aus diesem Grund haben wir die Lehrgangsauswertung und bitten euch um tatkräftige Unterstützung bei der Datenerfassung. Diese Daten werden anonym erfasst und somit dürfte
es für niemanden ein Problem sein, am Ende eines Seminars den Bogen aus zu füllen.
Das Präsidium bedankt sich schon jetzt für euer Verständnis.
ungeschminkt Juni 2016
Hier seht ihr die Gesamt - Auswertung von 2015.
Bitte helft uns dabei, die orangefarbenen Stellen (fehlende
Daten) verschwinden zu lassen.
Rückblick
Landesverbandstag 2016
Der diesjährige Landesverbandstag im schönen Herborn stand ganz im Zeichen von Veränderung. Der Vorstand nennt sich seit einiger Zeit Präsidium, unser Norbert Deforth ist der Präsident
und Peter Herborg der Vizepräsident – wir haben uns in der Bezeichnung dem überwiegenden
Teil der anderen Verbände angepasst, der Inhalt ist aber der gleiche geblieben.
Das Präsidium hatte drei weitere Vorschläge zur Abstimmung im Gepäck – neue Satzung, neuer
Name, neues Logo. Nun ja – um es mit einem der besten Musiker unserer Zeit zu sagen: Two out
of three ain’t bad. Die neue Satzung und der neue Name wurden nahezu einhellig begrüßt. Aus
dem Landesverband Hessischer Amateurbühnen e. V. wird nun der
„Verband Hessischer Amateurtheater“e. V. (kurz: VHA)
Dies zum ersten, weil uns das Wort „Landes“ entbehrlich erschien, wenn
„Hessisch“ folgt und zum zweiten hatten wir das Gefühl, mit dem Wort „…
bühnen“ nicht alle Amateurtheatergruppen mitnehmen zu können – denn
nicht jede Gruppe sieht sich als „Bühne“. Theater jedoch spielen wir alle, so
dass alle Gruppierungen, wie auch immer gestaltet, sich hierbei hoffentlich
wiederfinden können. Dies sah offensichtlich auch die Versammlung so,
worüber wir uns sehr gefreut haben.
Beim neuen Logo allerdings mussten wir nach kurzer Diskussion eingestehen, dass wir hier nicht sorgfältig genug gearbeitet hatten. Wir geloben
Nachbesserung, wobei uns eine spontan gegründete „Logo-Entwurfs-Kommission“ tatkräftig unterstützen will.
Weitere wichtige Themen waren:
• die Vorbereitung zur Ausrichtung des AMARENA-Preisträgerfestivals
und der BDAT-Bundesversammlung in Offenbach mit Unterstützung
des Verbandes Hessischer Amateurtheater
• das Projekt „Jugend-Hessenensemble in 2017
• der Ki-Ju-Preis 2016 – die Ausschreibung ist bereits erfolgt, die Preisvergabe wird beim Verbandstag in 2017 stattfinden
• die Teilnahme des VHA an den Jubiläumsfeierlichkeiten des BDAT
2017 in Berlin
• die Erhöhung der Anzahl der „ungeschminkt“-Ausgaben von
zwei auf jährlich drei. Neuer Turnus: Februar/Juni/Oktober
Der Präsident Norbert Deforth überreicht dem Vorsitzenden
der Herborner Heimatspiele e.V., Jörg-Michael Simmer, die
Urkunde als Dank für die Ausrichtung des LV Tages. Gleichzeitig wird dem ausrichtenden Verein der Jahresbeitrag
erlassen.
Nähere Infos zu diesen Themen sowie wichtige Termine, Seminare etc. sind auf unserer Website oder im Protokoll des Verbandstages im Mitgliederbereich nachzulesen. Zugangsdaten unter
[email protected]
Der nächste Verbandstag findet am
25. März 2017 in Espenau bei der Amateurbühne Espenau statt. Wir bitten
alle, diesen Termin schon jetzt zu notieren und hoffen, dass wir viele von
euch auch im hohen Norden Hessens
begrüßen dürfen. Für 2018 fehlt noch
ein Ausrichter. Schön wäre dann eine
Bühne, die wieder in der Mitte Hessens
oder sogar mehr im Süden liegt, denn
für 2019 hat sich wieder eine Bühne in
Nordhessen beworben. ah
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
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Dieser Job mit dem
Verband ist echte Knochenarbeit, aber sie
lohnt sich und bringt
den Bühnen wirklich
etwas - und je mehr
Bühnen sich mit dem
Verband verbünden
und
identifizieren,
desto größer wird unsere Argumentationsstärke für mögliche Geldgeber. Die Außenwirkung unseres Verbandes ist nicht annähernd
nennenswert und deshalb müssen wir unseren
ganzen Auftritt attraktiver gestalten. Es braucht
dafür insbesondere auch die Hilfe der Bühnen.
Wir im Vorstand mit unseren eigenen Bühnen
im Schlepptau sind ein Teil der „Verbandsinitiative“ und die Vorstände/Mitglieder aller angeschlossenen Bühnen können/sollen mit uns
die gemeinsamen Interessen verfolgen und wo
immer es möglich ist unterstützen!
Wenn wir also die eigenen Ressourcen mobilisieren können und jeder bereit ist, etwas einzubringen - so wie wir im Verbandspräsidium neben unserer Vereinsvorstandsarbeit,
dann kann dieser Verband möglicherweise
eine echte kulturelle Institution werden - ähnlich wie in Baden Württemberg oder Bayern.
Daran arbeiten wir! Wir brauchen also aktive
Unterstützung aus der eigenen Truppe!
Norbert Deforth in einer Antwort-Mail:
Das klingt alles sehr vernünftig und professionell. Und dennoch: Das Problem, das wir haHier seht ihr einige Logovorschlä- ben, ist, dass wir manchmal einfach mit all den
ge, die diskutiert Erfordernissen zeitlich überfordert sind. Zudem
haben wir wirklich kein Geld uns extern beraten
und verworfen
zu lassen und sind deshalb darauf angewiesen
wurden.
interne Ressourcen zu nutzen.
Das mit dem Logo ist eine lange Geschichte
und ich bin froh, dass wir jetzt eine Initiative
(Arbeitsgruppe) haben, die ich von Anfang an
zu diesem Thema hätte initiieren sollen.
Nun, wir werden jetzt an diesem Logo-Thema
gemeinsam intensiv arbeiten und ich glaube,
es wird schließlich ein brauchbares Ergebnis
rauskommen!
Mit diesem Disput (über den Logo-Entwurf) ist
vor allen Dingen auch Bewusstsein in die Verbandsarbeit und seine Erfordernisse gekommen und das ist sehr gut: Man redet über uns!
In eigener Sache!
Anlässlich des Verbandstages 2016 in Herborn legte das Präsidium einen Vorschlag
zu neuer Namensgebung und für ein neues
Logo vor, um etwas moderner zu wirken –
„mit der Zeit zu gehen“ und uns den anderen Landesverbänden anzugleichen. Der
Logo-Entwurf wurde mehr oder weniger von
uns selbst ausgearbeitet und – wir geben es
zu – nur mit dreiviertel Herzen verfolgt und
vorgelegt. Dementsprechend wurde zwar
die
Namensänderung angenommen,
der Logo-Vorschlag
jedoch abgelehnt.
Es entstand eine Diskussion darüber, wie
ein neuer Entwurf für
das nächste Jahr zustande kommen sollte. Es waren einige Mitglieder der Meinung, dass man doch diese
Aufgabe Profis machen lassen sollte, da wir
im Präsidium u. U. einen voreingenommenen und verengten Blickwinkel einnehmen
würden und sich so unliebsame Streitigkeiten entwickeln würden, die damit vermieden
werden könnten. Eventuell könnte man auch
eine Designhochschule in Hessen bitten,
einen Wettbewerb auszuloben. Dieser und
einige weitere – interessante und kreative Vorschläge kamen nach dem Verbandstag
per Mail bei uns an. Norbert Deforth antwortete einem dieser
Mitglieder, und da seine
Antwort nicht nur für die
Logo-Suche, sondern für
unsere gesamte Arbeit
im Präsidium gilt, möchten wir diese hier einmal
abdrucken:
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ungeschminkt Juni 2016
Vielen lieben Dank für Dein (Euer) Interesse!
Rechtserstberatung
Ein Angebot des VHA in Verbindung mit
dem BDAT
Wenn sich Ärger mal nicht vermeiden lässt:
Der BDAT bietet seit dem 01.04.2016 in Kooperation mit einem Rechtsanwalt und den
Mitgliedsverbänden eine Rechtserstberatung an. Sie erfolgt telefonisch oder per Mail
und kostet 50 Euro. Danach kann sich die
Mitgliedsbühne entscheiden, ob weiterer
Rechtsbeistand notwendig wird.
Der Verband Hessischer Amateurtheater hat
den entsprechenden Vertrag dazu unterschrieben, so dass unsere Mitgliedsbühnen
dieses Angebot in Anspruch nehmen können.
Der Ablauf:
Der Ratsuchende (hier: Mitgliedsbühne
des VHA) wendet sich per email mit seinem Anliegen und Kontaktdaten an die
Geschäftsstelle des BDAT :
Jutta Christians, [email protected]
(Büroleitung und Mitgliederbetreuung)
oder Irene Ostertag, [email protected]
(Geschäftsführung)
Die Geschäftsstelle prüft, ob der Anfragende berechtigt ist, die Rechtserstberatung in Anspruch zu nehmen. Berechtigt
sind nur Bühnen bzw. Mitglieder von
Mitgliedsverbänden des BDAT, die sich
finanziell am Honorarsicherungsfonds
beteiligen.
Die Geschäftsstelle leitet die Anfrage
umgehend innerhalb der Geschäftszeiten per E-Mail an den Rechtsanwalt
weiter.
Der Rechtsanwalt berät den Ratsuchenden mündlich oder schriftlich.
Die Rechtserst-beratung soll per Telefon
oder elektronisch (per E-Mail) innerhalb von 14 Tagen erfolgen. Innerhalb
von 14 Tagen erfolgt per E-Mail eine abschließende schriftliche Auskunft an den
Ratsuchenden.
Der Rechtsanwalt stellt dem Ratsuchenden direkt die Rechnung über 50
€ für die Durchführung der Rechtserstberatung. Der Ratsuchende bezahlt
die Rechnung umgehend direkt an
den Rechtsanwalt. Für evtl. nicht durch
die Bühnen oder Mitgliedsverbände
bezahlte Rechnungen haftet der BDAT
nicht. Sie werden auch nicht aus dem
Honorarsicherungsfonds beglichen.
Info: http://www.bdat.info
§
Info für den Bereich OST des Verbandes hessischer Amateurtheater!
Leider musste am 9.04.2016 das Bereichstreffen ausfallen. Ich bitte um folgendes:
1. Wenn eine Bühne keine eMail von mir zu den Treffen bekommt,
bitte unter [email protected] melden.
2. Bitte teilt mir eure Aufführungstermine, Jubiläen usw. mit, damit ich euch besuchen kann.
3. Wenn ihr Wünsche/Themen/... für das nächste Treffen habt, dann teilt mir dies bitte auch
mit.
Ich würde mich freuen, wenn beim Herbsttreffen sehr viele Bühne anwesend wären.
Liebe Grüße,
Bernd H e r c h e
Bereichsleiter OST
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Neu im Landesverband
Hanauer Theater Stückgut e.V.
Wir sind ein Verein!
Theatergruppe Stückgut gründet den Verein
Hanauer Theater Stückgut e.V..
„Stückgut bezeichnet in der Logistik alles, was
sich am Stück transportieren lässt, also ein Gebinde, beispielsweise Kisten, beladene Paletten, Maschinen oder Anlagenteile, Kabel-, Papier- oder Blechrollen und Fässer.“ Oder eben
eine Aufführung eines Amateurtheaters. So
sehen das jedenfalls die Gründungsmitglieder
des neuen Amateurtheatervereins Hanauer
Theater Stückgut e.V. Dabei sind die Gründungsmitglieder eigentlich alte Hasen. Die
Protagonisten machen in unterschiedlicher Besetzung schon seit gut zehn Jahren Theater im
Olof-Palme-Haus in Hanau, und das durchaus
erfolgreich. So brachten sie u.a. „Romulus der
Große“, „Die lustigen Weiber von Windsor“, „Der
Besuch der alten Dame“, „Die Kriegsberichterstatterin“ und „Der Raub der Sabinerinnen“ auf
die Bretter, die bekanntlich die Welt bedeuten.
redaktionelle Veröffentlichungen; organisieren
den Vorverkauf der Eintrittskarten und bieten in der Pause mit ehrenamtlicher Hilfe von
Freunden und unseren Familien auch Getränke an“, so Paech weiter. Und weil die Mitglieder
so gut wie alles selbst machen, können sie den
Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft bei 12 Euro
im Jahr belassen. Jedes Mitglied bekommt dafür die Eintrittskarte zum ermäßigten Preis.
Die aktiven Mitglieder des Hanauer Theater
Stückgut treffen sich jeden Mittwoch zwischen
19 und 21 Uhr im Olof-Palme-Haus in Hanau,
um die nächsten Produktionen einzustudieren.
Am 10. September 2016 wird unter der Regie
von Joachim Paech im Olof-Palme-Haus in
Hanau ein Loriot-Abend mit Musik unter dem
Titel „Reiter werden ja immer gebraucht. – Ach
was!“ Premiere feiern. Weitere Aufführungstermine sind (jeweils Freitag bis Sonntag) der 16.
bis 18. und der 23. bis 25. September. Eine weitere Produktion ist für das Frühjahr 2017 vorgesehen. Dann wird es um „Blütenträume“ gehen.
Wer Lust hat, beim Hanauer Theater Stückgut
mitzumachen, ob als Schauspieler oder in anderer Art und Weise, vielleicht hinter den Kulissen, beim Bühnenbild oder in der Maske oder
was auch immer für Talente zum Einsatz zu
bringen, ist herzlich willkommen und kann sein
Interesse per Mail unter [email protected]
kundtun. Auch besteht das Angebot, einfach
mal bei den Proben vorbeizuschauen.
Von links nach rechts: stehend: Christian Nabroth (stellvertretender Vorsitzender), Judith Gerner, Trudel Paech (Kassiererin), Max Paech (Regisseur), Stefan Ille, knieend: Denis
Karadiric, Lothar Hain (Vorsitzender), Karl Nabroth
Weitere Infos finden Sie unter:
www.Hanau-S­tueckgut.de
Der Zweck des neugegründeten Vereins, so
Lothar Hain, der den Vorsitz übernahm, sei
die Bildung und Erziehung sowie Kunst und
Kultur im Jugend- und Erwachsenenbereich.
Laut Satzung soll das „insbesondere durch die
planmäßige Pflege und Förderung des Amateurtheaters in all seinen Erscheinungsformen“
verwirklicht werden, ergänzt der 2.Vorsitzende
Christian Nabroth. Gertrud Paech, die Kassenwartin, erzählt, dass in der Regel „alles selbst“
gemacht wird, von der Auswahl und Bearbeitung der Stücke, Regie, Bühnenbild, Kostüme,
Maske, Beleuchtung, bis hin zur Lagerung der
Requisiten. „Wir entwerfen, produzieren und
verteilen die Werbeträger, Handzettel, Plakate,
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ungeschminkt Juni 2016
Text und Fotos: Theatergruppe Stückgut
Von links nach rechts: Christian Nabroth (stellvertretender
Vorsitzender) Karl Nabroth, Judith Gerner, Denis Karadiric,
Johanna Nabroth, Trudel Paech (Kassiererin), Max Paech
(Regisseuer), Stefan Ille
Von Anfang bis Mitte September des
letzten Jahres wurden, unter der Regie
von Astrid Schorge-Reiß und Andrea
Recknagel-Daubert, die Stücke ausgesucht und die Rollen verteilt. Nach monatelangem Üben war es dann am 11.
und 12. März so weit, die beiden Stücke
kamen zur Aufführung.
An beiden Tagen konnte der 1. Vorsitzende Bernd
Herche die zahlreich erschienenen Besucher auf
das Herzlichste willkommen heißen.
Textsicher, spielerisch und mit viel Spaß zeigten
beide Gruppen eine phänomenale Leistung und
wurden mit sehr viel Applaus bedacht. Zu dem
Erfolg der Aufführungen trug auch das gute Zusammenspiel zwischen Schauspieler und Technik
bei. Egal ob Licht-, Ton- oder Raucheffekte, alle
Einspielungen saßen auf den Punkt und gerade
bei dem Märchen Rumpelstilzchen wurde die
Dramaturgie damit wesentlich unterstützt.
Zum anderen gibt es die „(ganz) klaane Esel“ und
die „klaane Esel“. Die „ganz klaane Esel“ setzen
sich aus ca. 15 Schülern im Alter zwischen 9 und
13 Jahren zusammen, die etwas größeren, also
die „klaane Esel“ sind ebenfalls eine ca. 15 Personen starke Gruppe im Alter von 14 bis 17 Jahren. Die „ganz klaane Esel“ brachten das Märchen
Rumpelstilzchen in der Bearbeitung von Kurt Egreder zur Darbietung.
Auf eine Inhaltsangabe wollen wir hier ganz bewusst verzichten, denn wer Rumpelstilzchen
nicht kennt, der hat seine Kindheit verpennt. Das
zweite Stück, eine Kriminalgeschichte, „Das Kartenhaus“ von Gabriele Seba, präsentiert von den
„klaane Esel“, handelt von Freundschaft, Intrige,
Diebstahl, Gut und Böse, und Sie können sicher
sein, das Gute hat gesiegt.
Jugendtheatertage der Mühlengeister
Die Jugendtheatertage in Merkenfritz sind eine
nicht mehr weg zu denkende Veranstaltung im
Vereinsleben der Theatergruppe „Die Mühlengeister“ und im Kulturprogramm der Großgemeinde Hirzenhain am südlichen Tor zum Vogelsberg. Merkenfritz, vielleicht nur denen bekannt,
die Merkenfritz an ihrem Sonntagsausflug zum
Hoherodskopf rechts liegen lassen, aber natürlich auch bei all denen bekannt, die sich für gutes
Amateurtheater interessieren, insbesondere für
gute Nachwuchsschauspieler.
Der Verein „Die Mühlengeister“ ist in der glücklichen Lage drei Kinder- und Jugendgruppen in
verschiedenen Altersstufen in seinen Reihen zu
haben. Zum einen sind dies die „Minnis“ im Kindergarten- und Grundschulalter. Die „Minnis“ hatten ihre Aufführung in der Vorweihnachtszeit und
wussten mit dem Stück „Die Weihnachtswichtel“
aus der Feder von Monika Otremba, Mitglied im
Verein „Die Mühlengeister“, vor ausverkauftem
Haus zu überzeugen.
Aber Theater ist nicht nur das Spiel auf der Bühne,
mit dem man die Besucher erfreut, zum Theater
gehört auch das Wirken und Tun vieler Hände
im Hintergrund, die solche Abende erst ermöglichen. Dazu gehört die schon beschriebene Technik, der Kulissenbau, die Bewirtung der Besucher
- aber was schreibe ich hier, das ist jedem Leser
von „ungeschminkt“ bekannt. Dennoch kann
man nicht oft genug darauf hinweisen, Theater
wird auch hinter der Bühne gemacht.
Die Aufführungen der Jugendgruppen der Mühlengeister machen jedenfalls Lust auf mehr und
bereiten Vorfreude auf die Jugendtheatertage
2017. Hoffentlich mit guten Schauspielerinnen
und Schauspielern auf der Bühne und mit vielen Text und Fotos:
Mühlengeister e.V.
helfenden Händen hinter den Kulissen.
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Deutscher Amateurtheaterpreis 2016 würdigt Spiellust und Theaterhandwerk
Medieninformation
Preisträger-Festival im September in Offenbach
10
„Aus einem breiten Feld spannender Produktionen aus dem Bundesgebiet wurden fünf Inszenierungen ausgewählt, die auf unterschiedliche Weise die kreativen Qualtitäten des Amateurtheaters zeigen: Spiellust, emotionales Engagement und handwerkliche Perfektion“, sagte der Intendant des Linzer Landestheaters und Vorsitzende der „amarena-Preisjury“, Rainer
Mennicken. Der Bund Deutscher Amateurtheater vergibt den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena“ zum vierten Mal.
Der „amarena-Wettbewerb“ wird wesentlich von der Beauftragten der Bundesregierung für
Kultur und Medien gefördert.
Insgesamt 130 Bewerbungen für fünf Sparten sind beim BDAT eingegangen, 15 Gruppen
wurden vom „amarena-Kuratorium“ nominiert. Jetzt wählte die Preisjury die folgenden Gruppen für den Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena 2016“ aus.
Die fünf Ensembles werden ihre Inszenierungen beim Preisträgerfestival vom 22. bis 24. September in Offenbach (Hessen) vorstellen. Im Rahmen einer Galaveranstaltung am Samstag,
24. September, werden die Gruppen mit dem amarena-Award und je 2.000 Euro Preisgeld
ausgezeichnet. Schirmherr ist der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein.
Der Wettbewerb wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und
Medien, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Hessischen
Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Stadt Offenbach: Amt für Kultur- und Sportmanagement und weiteren Förderern.
Kooperationspartner ist der Verband Hessischer Amateurtheater e.V., Ausrichter vor Ort ist
der Theaterclub ELMAR.
Foto: Alexandra Heyden
Das amarena-Kuratorium v. l.: Stephan Schnell, Frank Weymann, Prof. Dr. Romi Domkowsky, Ulrich Schwarz, Frank Grünert (Vorsitzender), Martin Bretschneider, Norbert Niclauss,
Friedrich Schirmer. Nicht auf dem Bild: Petra Wahed-Harms
Foto: Alexandra Heyden
Die amarena-Preisjury, v.l.n.r.: Prof. Dr. Günther Heeg, Bronwyn Tweddle, Prof. Dr. Romi Domkowsky, Stephan Schnell,
Rainer Mennicken (Vorsitz), Norbert Niclauss (nicht stimmberechtigt), Frank Grünert. Nicht auf dem Bild: Jurymitglied
Martin Bretschneider
Die Gewinner der einzelnen Sparten sind:
Die (Selbst)Natürlichen
nach „Der natürliche Sohn“ von Denis Diderot
Dorval, der tugendhaft Falsche – Clairville, der emotional Brutale – Theresia, die souverän Einsame – Rosalia,
die unschuldig Furiose: immerfort auf der Suche nach
dem eigenen Selbst, verlieren die vier schon bald Zeit
und Faden aus den Augen. Dabei liebt er sie doch – und
sie liebt ihn. Aber was soll man machen? Er will sie ja
auch – und sie will ja auch ihn. Scharaden der Stutenbissigkeit und Balladen brüderlicher Herzenswärme. In
Spiralen laufen sie um das Glashaus, das sie ihr Leben
nennen, verstricken sich bald in der Leere ihrer Worte
und vergehen in der schwarzen Hysterie, die alltägliSparte Schauspiel:
chen Werte aufrecht zu erhalten – ein Sisyphusspiel der
Cammerspiele Leipzig: „Die (Selbst)Natürlichen“
Intrigenarbeit. Und der witzsüchtige Spinner, der heimnach Denis Diderot
lich die Strippen zieht, kommt dabei voll auf seine KosFoto: Falk Messerschmidt ten. Am Ende steht die Frage: Was ist natürlich, wenn
eine Leiche ein Auge zukneift?
ungeschminkt Juni 2016
Sparte Seniorentheater
Theater Uhu, Bonn: „Der Besuch der alten Dame“
von Friedrich Dürrenmatt
Foto: Nikolai Knackmuss
Sparte Kinder- und/oder Jugendtheater
Piccolo Theater Cottbus: „TOUCH DOWN“, Eigenproduktion.
Foto: Michael_Helbig
Sparte Musik-/Tanz- o. Bewegungstheater
Leipziger Tanztheater, Juniorcompany der Älteren: „Ich bin. Aber ich habe mich noch nicht.“ von
Bettina Werner
Foto: Rolf Arnold
Sparte Offene Theaterformen
HEYOKA-THEATER, Ulm: „walking in between”
von Eva Ellerkamp
Foto: Matthias Dueffert
Der Besuch der alten Dame
von Friedrich Dürrenmatt
Güllen, ein marodes Kaff. Die Güllener, durchaus nicht bösartig.
Arm, aber nicht ohne Hoffnung. Der Besuch der Milliardärin Claire
Zachanassian eröffnet die Hoffnung auf ein neues Leben. Claire aber
möchte nicht helfen, sondern sich rächen. Seinerzeit spielte Claires
Jugendliebe Alfred ihr übel mit, nun fordert sie Gerechtigkeit. „Ich
kann sie mir leisten. Eine Milliarde für Güllen, wenn jemand Alfred Ill
tötet.“ Aus anfängerlicher Empörung über das unmoralische Angebot
wird stillschweigendes Arrangieren, moralisches Aburteilen von Alfreds Jugendsünde und Ausgrenzen sowie schließlich unverhohlene
Geld- und Mordgier. Korruption, das zeigt Dürrenmatt in seiner gesellschaftlichen Versuchsanordnung, ist ein schleichendes Gift. Und
niemand kann für sich behaupten, dass er dagegen resistent wäre.
Der Autor jedenfalls schrieb als „Mitschuldiger.
TOUCH DOWN
Eigenproduktion des Piccolo Jugendklubs
Der Piccolo Theater Jugendklub hat sich in der Spielzeit 2013/2014
mit dem Thema Rollenbilder und Sexismus auseinandergesetzt und
ist im Zuge der Recherchen auf einen Fall aufmerksam geworden, der
sich am 11. August 2012 in Steubenville, Ohio, zwischen zwei Jungs
und einem Mädchen abgespielt hat.
Die beiden Jungs hatten die betrunkene 16-Jährige an diesem Abend
von Party zu Party geschleppt und immer wieder vergewaltigt. Das
ganze Geschehen wurde fotografiert, gefilmt, ins Netz gestellt und
dort von anderen Jugendlichen zeitgleich kommentiert.
Der Piccolo Jugendklub versucht die Geschichte zu rekonstruieren und
beleuchtet Hinweise und Ansätze einer „Vergewaltigungskultur“ in
der westlichen Welt, die von eindimensionalen Männer- und Frauenbildern geprägt und gesamtgesellschaftlich produziert und gefördert
wird.
„Ich bin. Aber ich habe mich noch nicht.“
von Bettina Werner
Die neuen Medien sind nicht mehr neu. Als fester Lebensbestandteil
beeinflussen und verändern sie YouTube, Facebook, Instagram und
Co. unseren Alltag, besonders den der jungen Generation.
Die virtuelle Welt scheint sich längst nicht mehr von der realen
trennen zu lassen. Wie sich Jugendliche in diesen Welten bewegen
und welchen Möglichkeiten sie dort begegnen, bringt Choreografin
Bettina Werner in ihrem Tanzstück „Ich bin. Aber ich habe mich noch
nicht.“ auf die Bühne. Neben Inspiration aus verschiedenen literarischen Werken fließen persönliche Erfahrungen der siebenundzwanzig 14 bis18-jährigen LTT-Tänzer in das Stück ein. Gefühle und Gedanken um medial vermittelte Vorbilder und um die individuelle Suche
nach Glück inszeniert Werner für ihre Tänzer in einem Bühnenbild,
in dem Kuben und Videoprojektionen die räumliche Dimension der
Bühne erweitern.
Walking in between
von Eva Ellerkamp
Wo kommen wir her, wo gehen wir hin und was passiert dazwischen?
Geburt, Tod, der Wechsel zwischen den Welten.
Können wir uns schon in diesem Leben ein paar Schritte in den Grenzbereich hineinbewegen, einen Blick werfen auf die andere Welt, außerhalb unseres alltäglichen Bewusstseins?
Wir haben uns auf eine Forschungsreise zum Thema Tod und Sterben
begeben, die uns zu einer zentralen Frage geführt hat: Wozu bin ich
auf der Welt? Entstanden ist eine Collage aus Erinnerungen, Reiseberichten aus der Welt dazwischen und der Freude, am Leben zu sein.
Durch die Heterogenität der Mitwirkenden entstanden viele unterschiedliche Sichtweisen und Ideen mit dem Thema umzugehen, die
es den Zuschauern ermöglichen, sich selbst auf die Reise zu begeben,
sich den Fragen zu stellen und mit einem lachenden und einem weinenden Auge vielleicht auch Antworten zu finden.
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„So ein Schlawiner“
Heimatverein Schmalnau
von Pierre Chesnot
Es war im Jahr 1996, als einige Mitglieder des
Heimatverein Schmalnau die Lust verspürten,
Theater zu spielen. Wie fängt man es an? Wo
bekommt man ein Stück her? Wer führt Regie?
Diese und noch viele weitere Fragen, die eine
Theateraufführung so mit sich bringt, taten sich
auf. Dass man nicht in Rhöner Mundart spielen
wollte, war sofort klar. Zum einen wurde in
Ebersburg-Schmalnau bereits in den 40er- und
50er-Jahren auf Hochdeutsch gespielt, zum
anderen hätte man kein komplettes Ensemble
finden können, welches den Dialekt noch perfekt
beherrscht. Dass diese Entscheidung bis heute
die richtige war, zeigen die stetig steigenden
Zuschauerzahlen; zumal man im Landkreis Fulda
genügend Mundarttheater geboten bekommt.
Auch ist nicht jedes Stück dafür geeignet, in
Mundart umgeschrieben zu werden. Schnell
läuft man Gefahr, hier Inhalte versehentlich zu
verändern, Pointen nicht mehr trefflich platzieren
zu können. Nun sind bereits zwanzig Jahre
vergangen. Von Anfang an dabei ist Waltraud
Bohl, die stets die Stückauswahl trifft, Regie
führt und auch noch als Kostümbildnerin an
der Nähmaschine sitzt. «Man wächst mit seinen
Aufgaben! Ich habe lernen müssen, wie man Regie
führt, wie ein Stück auf die Bühne gebracht wird
und welche Führung die Schauspieler benötigen.
Aber es ist mein großes Hobby,» sagt Bohl.
Dank einer festen Bühne können schon alle
Proben vor Ort stattfinden und frühzeitig
die Kulisse eingerichtet werden. Geprobt
wird dreimal wöchentlich von November bis
Februar und in den letzten vierzehn Tagen vor
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der Aufführung täglich. Erst dann kommt der
Feinschliff bei Mimik und Gestik. Erst wenn sich
alle Akteure von ihrem Textbuch auch im Kopf
gelöst haben, kann mit großer Spielfreude agiert
werden. Gespielt wird dann immer an einem
Märzwochenende von Freitag bis Sonntag in der
örtlichen Mehrzweckhalle.
Zum zwanzigsten Geburtstag hat die Truppe
sich zum zweiten Mal an eine französische
Boulevardkomödie gewagt. Mit «So ein
Schlawiner» von Pierre Chesnot kam ein gutes
Stück Arbeit auf alle Akteure zu. Aus dem
Zweiakter wurde kurzer Hand ein Dreiakter
gemacht. Sonst wäre es für das Publikum mit nur
einer Pause doch sehr anstrengend geworden.
Francois Dumoulin (Daniel Kreis) ist ein Mann in
den besten Jahren. Heute wird er sechzig und
wie jeder in diesem Alter, hat auch er einige
Probleme. Eigentlich sind es nur drei, aber diese
loszuwerden, ist nicht so einfach, zumal es sich
um seine Exfrau Betty (Elke Brändlein), seine
aktuelle Gemahlin Catherine (Claudia Kreis) und
seine momentane Geliebte Barbara (Jasmin Diel)
handelt. Schwerenöter Francois plant nämlich
ein neues Leben zu beginnen, mit seiner neuen
Geliebten Marie-Pierre (Désirée Schreiner),
versteht sich! Als der Schlawiner nun seinen
bereits gepackten Koffer holen will, um nach
Afrika zu entfliehen, erlebt er zuhause sein blaues
Wunder. Nicht nur, dass die Frauen sich verbündet
haben, um seine Abreise zu verhindern, Catherine
hat auch noch eine Überraschungsparty geplant
und es sind mit Evelyne (Nadja Jökel) und Paul
(Andreas Kress) gute Freunde der Familie im Haus,
die nun unweigerlich, aber doch sehr interessiert
Zeugen des Liebestrubels werden.
Welchen Katastrophen Francois entgegensteuert
und wie er sich mal wieder aus der Affäre zieht,
wurde brillant und mit viel Spielfreude von den
Akteuren auf die Bühne gebracht. Vor einer bis ins
Detail ausstaffierten Kulisse im Stil eines Salons
in Paris um 1985, wurde ein Spannungsbogen
vom ersten bis zum zweiten Akt aufgebaut,
der dann im dritten Akt seinen grandiosen
Höhepunkt fand. Das Publikum verfolgte äußerst
aufmerksam und mit Spannung die Geschehnisse
rund um Monsieur Dumoulin. Dieser trat in den
ersten beiden Akten immer wieder außerhalb des
Geschehens an der Bühnenrampe auf, um den
Zuschauern seine Sicht der Dinge zu schildern und
um für Verständnis für seine vielen amourösen
Abenteuer zu werben. Auch dieser Effekt, auf
einer Bühne durch Lichteffekte und einfrieren von
Szenen quasi zwei Räume zu schaffen, sorgte bei
den Zuschauern für Begeisterung. Unter der Regie
von Waltraud Bohl lieferten die Schauspieler tolle
Szenen mit vortrefflicher Mimik und herrlicher
Situationskomik.
Auch die textliche Lernleistung der Hauptdarsteller
wurde vom Publikum mit tosendem Beifall
belohnt. Denn nicht selten trat der Schlawiner
mit minutenlangen Monologen auf und auch die
um ihn kämpfenden Damen hatten extrem hohe
Bühnenpräsenz. Die vortrefflichen Frisuren der
80er Jahre, die von Sigrid Losert erstellt wurden
und die passenden Kostüme rundeten das
Gesamtbild ab. Als Souffleusen fungierten Eva
Kaib und Rosi Ulrich.
Fotos: Reinhold Kreis
Nach der Aufführung konnte man O-Töne des
Publikums hören wie „Traumhaft gespielt“ „Tolle
Leistung“ oder auch „Das hätte ich von einem
Dorftheater nicht erwartet, ich bin begeistert“
berichtete ein Gast.
„Bei dieser Komödie von Pierre Chesnot
verschwimmen
die
Grenzen
zwischen
Laientheater und Profibühne, wurde sie ja auch
schon von namhaften Schauspielern wie Wolfgang
Spier, Maria Sebaldt oder Pierre Brice gespielt.
Dennoch haben wir uns der Herausforderung
gestellt und das Stück einstudiert,“ sagt Bohl. „Die
Resonanz des Publikums zeigt, dass wir es richtig
gemacht haben. Der französische Humor, der hier
dargestellt wird, ist ein wesentlich feinsinnigerer
als bei deutschen Autoren, wo der Humor oft sehr
direkt und teilweise auch etwas «plump» daher
kommt. Das Spiel mit Zweideutigkeiten und einer
gewissen Süffisanz, gepaart mit perfekter Mimik
und Gestik machte die Aufführung zu einem
Theatergenuss der besonderen Art.“
Nicht nur das Theaterstück soll für das Publikum
perfekt in Szene gesetzt werden, auch die
Rahmenbedingungen sollen passen. In der
eigentlichen Sporthalle werden Sitzplatztribünen
aufgebaut, damit man stets gute Sicht auf die
Bühne hat. In Ton- und Lichttechnik wird viel
Zeit und Geld investiert, um dem Zuschauer ein
perfektes Theatererlebnis zu präsentieren.
Bereits im November steht die Truppe wieder auf
der Bühne. Dann heißt es wieder «Mord a la carte»
beim Krimidinner in der Fuldaer Wiesenmühle.
Informationen zum Theaterensemble, Spieltermine und Bilder der Aufführungen finden sie
stets unter www.heimatverein-schmalnau.de im
Internet.
Daniel Kreis
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Treffen der B ereich e West un d Südi n
Taun usstei n - O rlen
Wenn sich Theaterleute treffen, dann gibt‘s was zu erzählen.
Die Bereichsleiter für Hessen West und Süd,
hatten für den 16. April 2016 wieder einmal
zu den beliebten Bereichstreffen eingeladen.
Gastgeber waren dieses Mal die Freunde der
Theatergruppe „Wundertüte“ e.V., in Taunusstein-Orlen.
Bereichsleiter Heiner Kraft, konnte 26 Teilnehmer aus 12 Mitgliedsbühnen begrüßen,
natürlich mit einem besonderen Dankeschön
an die Gastgeber, die mit einem Buffet voller
Süßem und auch Herzhaftem aufwarteten.
Die beiden Leiter des Bereiches West konnten aus beruflichen, aber auch dringenden,
privaten Gründen bei diesem Treffen leider
beide nicht teilnehmen.
Heiner Kraft brachte gleich zu Anfang die gemeinsamen Interessen aller Amateurbühnen
in die Runde ein. Dabei wurde von Seiten
des Verbandes angeregt, dass der Informationsfluss rückwärts, also von den Bühnen
zum Verband, doch mehr genutzt werden
sollte. Veröffentlichungen in ungeschminkt
und Homepage werden dazu angeboten.
An die Bereichsleiter hereingegebene Termine und Einladungen werden immer gerne
an Bühnen weiter gegeben. Eine kostenlose Werbung, die von den Mitgliedsbühnen
bisher nicht genutzt wird! Ein Hinweis für
die Weitergabe muss dabei aber unbedingt
vermerkt sein! Heiner Kraft sprach dazu auch
die gegenseitigen Besuche an, die vorher
mit der Personenzahl angemeldet werden
sollen. So gut wie immer, sind -allerdings
unterschiedliche - Preisnachlässe drin. (Einige Stühle sind dafür doch immer noch frei!)
Auch die Bereichsleiter kommen gerne zu
Aufführungen, wenn man dazu einlädt. Eigene Termin-Recherchen im Internet sind vom
Aufwand her, einfach nicht möglich.
Heiner Kraft bemängelte das Einigeln mancher Bühnen, den fehlenden Blick über den
eigenen Tellerrand hinaus.
Durch gegenseitige Einladungen -nicht nur
zu den Aufführungen- entstehen fast immer
schöne Freundschaften untereinander. Ein
Punkt, der sich „wie in roter Faden „durch das
ganze Treffen zog.
Eine Eigenart bei den Bereichstreffen ist, dass
es keine Tagesordnung gibt. Diese Zusammenkünfte dienen in erster Linie dazu, sich
persönlich kennen zu lernen und die teilnehmenden Bühnen mit ihren Fragen und
Wünschen zu Wort kommen zu lassen, sich
untereinander auszutauschen. Also ein ganz
lockerer Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Unter Anderem wurde z.B. nach besonderen Requisiten und Kostümen gefragt,
was auch gleich von einer anderen Bühne
aufgenommen wurde. Man glaubt hier helfen zu können. Wie man sich gegenseitig bei
offenen Besetzungen mit Gastspieler/innen
helfen kann wurde eingehend besprochen.
Der Nutzen der Verbandsausweise wurde angesprochen.
Ein weiteres Thema war die Besonderheit der
Gemeinnützigkeit und dabei die internen
Vereinsfeiern, oder auch Premieren-Essen.
Lösungen gab es auch zu diesem speziellen
Punkt. Hier konnten einige Unsicherheiten
ausgeräumt werden. Auch die Pause wurde
genutzt, um untereinander unterschiedlichste Interessen auszutauschen . Teilnehmer,
die zum ersten Mal dabei waren, konnten
neue Kontakte knüpfen.
Alles in Allem wieder einmal ein interessantes Treffen, bei dem alle Fragen der Teilnehmer beantwortet werden konnten.
Unser nächstes Treffen wird im Herbst 2016,
bei den Freunden vom FAT, Flörsheimer
Amateurtheater sein. Einladungen werden
wieder rechtzeitig an alle West- und SüdBühnen verschickt.
Heiner Kraft
Fotos: Wolfgang Hartmann
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„Junge Bühne“ der Waldbühne Niederelsungen e.V.
Einer spinnt immer...
Es gibt Theaterstücke, die sind von den Spielstätten unserer Amateurtheater nicht weg zu denken - eines davon ist sicher auch
„Pension Schöller“ von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs aus dem
Jahre 1890.
Gut 100 Jahre später, nämlich in 1999, hat Wilfried Reinehr das
Stück „Einer spinnt immer“ veröffentlicht, in dem die „Pension
Schöller“ als Pension Hallermann in eine modernere Fassung adaptiert wurde. Dies befreit die Amateurtheater von dem Zwang,
aufwändige Kostüme aus früheren Zeiten zu verwenden, und enthält doch nahezu die gleichen witzigen Dialoge wie das Original.
Manchmal erschien es mir sogar so, als wenn unnötigerweise zusätzliche Kalauer eingebaut worden wären.
Die „Junge Bühne Niederelsungen“ hatte mit genau diesem Stück
am 27. Februar 2016 Premiere im „Haus des Gastes“ in Niederelsungen. Das untrügliche Zeichen dafür, dass das Stück die Zuschauer
absolut begeistert hatte, waren nicht nur der sehr häufige Szenenapplaus und die vielen Lacher, sondern ebenso die
„standing ovations“ am Schluss der Vorstellung.
Die junge Mannschaft des „alten Vereins“ – es gibt
die Waldbühne schon seit ca. 66 Jahren – spielte
spritzig, flüssig und mit großer Spielfreude. Alle
waren absolut textsicher, es gab keine merklichen Textprobleme und auch die Sprache war
deutlich, laut genug und dadurch gut verständlich.
Die Schriftstellerin Christine Frank
wurde von Christin Henkelmann
perfekt verkörpert, es war eine
Freude sie zu beobachten. Mimik,
Gestik und Sprache ließen keine
Wünsche offen, was auch die in
meiner Nähe sitzenden Zuschauer anerkennend bemerkten.
Ladislaus Locke (Neo Schönner bei der alten Version), hat seinen
Sprachfehler perfekt durchgehalten und hätte, wenn sein „Kostüm“ nicht gar so clownesk gewesen wäre, noch einen viel besseren Eindruck hinterlassen können. Auch auf sein unendlich langes
Gezappel, als er vom „Pferd“ gefallen war, hätte die Regie besser
verzichtet.
Insgesamt hat die Junge Bühne einen sehr guten Eindruck hinterlassen, sowohl bei dem anwesenden Regierungspräsidenten, Dr.
Walter Lübcke, beim Bürgermeister der Stadt Wolfhagen, Reinhard
Schaake, und natürlich bei den Zuschauern im vollen Saal vom
„Haus des Gastes“ in Niederelsungen.
fw
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
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Aschenputtel
Ein Märchen der Brüder Grimm,
in einer Bearbeitung von Lothar Neumenn
Mit schöner Regelmäßigkeit lädt zur Freude der großen und kleinen Zuschauer die Volksbühne Bad Emstal e. V. in der Vorweihnachtszeit zu einer Märchenvorstellung ein.
Zu den Adventszeithäppchen gehörte in diesem Jahr
das Märchen „Aschenputtel“. Der Autor war - wie auch
bei den Märchenfassungen in der Vergangenheit Lothar Neumann. Der blieb bei der Bühnenfassung
nah an der Urform der Geschichte und doch hat er
sie in etwas anderer Form auf die Bühne im Kur- und
Festsaal Sand gebracht – mit viel Wärme und freundlichen Figuren. Die wunderschöne Inszenierung, für
die die beiden Regisseurinnen Ilona Neumann und
Stephanie Hupfeld zuständig waren, machte aus der
Bearbeitung des Grimm-Märchens wieder einmal ein
unterhaltsames Spiel für die ganze Familie. Dank ihres
ungebremsten Spielspaßes wurden alle Darsteller in
ihren aufwändigen Kostümen von den zuschauenden
Kindern und Erwachsenen während der Aufführung
und besonders am Schluss kräftig mit Zurufen und
dankbarem Beifall bedacht. Gespielt wurde auf der voll
ausgestatteten Küche, dem gemütlichen Wohnzimmer
und dem Treppenzugang zu dem vornehmen Schloss.
Herrlich waren die beiden Schwestern Agathe (Jasmin Rißeler) und Amalie (Nicole Schwedes) in ihrem
aussichtslosen Bemühen, so schön wie möglich bei
ihrem Kampf und Zank um die Gunst des Prinzen
Benedikt (Jürgen Kleinhans) auszusehen. Mit vollem schauspielerischem und sogar zuweilen körperlichem Einsatz agierte Pamela Riedel als arrogante
Mutter Appolonia. Nicht minder temperamentvoll
spielten Sabine Koch und Dagmar Rißeler als Gräfin
Charlotte. Den bescheidenen Vater von Aschenputtel, Heinrich, verkörperte glaubhaft Ottmar Bulle.
Vom Publikum sofort in ihr Herz geschlossen wurden
die zwei Mäuse Kasimir (Tom Biedebach) und Malwine
(Stephi Pante, Ilona Neumann), die ständig zur Freude
des Publikums von der Katze Cleopatra (Jana Müller),
wenn diese nicht gerade auf ihrem Bettenlager ruhte, über die Bühne gejagt wurden. Die beiden grauen
Tierchen halfen dem armen Stieftöchterchen Sophie
(Katharina Girke), das von der Stiefmutter und den Stiefschwestern nur „Aschenputtel“ genannt wurde, weil es
meistens am Herd arbeiten musste und doch einmal so
gern beim Ball im Schloss des Prinzen tanzen wollte.
Der gewitzte Baron Sigismund (Wieland Beinert, Lothar
Neumann) sowie die Fee Isabella (Andrea Hüttl, Marika
Bayer) fanden endlich eine Lösung, damit Aschenputtel zu seinem Recht kam. Aber vorher war viel Jux und
Spaß angesagt. Beim glücklichen Ende spielte natürlich
der Tanzschuhtest eine große Rolle.
Nicht vergessen werden darf ein wichtiges Utensil in
der fröhlichen Inszenierung - eine übergroße Mausefalle. Zu verdanken war das Bühnenbild, das wiederum
eine Meisterleistung war, Lothar Neumann, Arnold Geselle und Willi Heidl und Kathrin Kerber, für das richtige
Licht und den Ton sorgten Uwe Hörl und Ottmar Bulle.
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
Sigrid Hellwig
Kasimir und Malwine überlegen, wie sie Aschenputtel helfen können.
Baron Sigismund und Gräfin Charlotte unterstützen den Prinzen...
Kasimir und Malwine begleiten die wunderschöne Sophie.
Stiefmutter Appolonia (rechts) und ihre Töchter Agathe und Amalie sind gescheitert.
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Sprechtraining mit André Haedicke in der JH Fulda
Seminar
1818
Bis in die hinterste Reihe hinein
Amateure lernen, mit der Stimme zu spielen
Selbst der begabteste Schauspieler erreicht
sein Publikum nicht, wenn er seine Stimme
und Atem nicht im Griff hat. In diesem Bewusstsein trafen sich unlängst 13 Mitglieder
von Amateurbühnen aus ganz Hessen in Fulda, um drei Tage lang intensiv an ihrer eigenen Ausdrucksfähigkeit zu arbeiten.
Ihnen zur Seite stand mit André Haedicke
ein waschechter Bühnenprofi – Theater- und
Musicaldarsteller mit Engagements in ganz
Deutschland und dem benachbarten Ausland.
Und der sah sich zunächst mit einer schier
überbordenden Fülle an Erwartungen an sich
und das Seminar konfrontiert: Vom fränkischstämmigen Darsteller, der seinen Dialekt beim
Bühnensprechen reduzieren wollte über den
Wunsch einiger überwiegend weiblicher Teilnehmer, das Stimmvolumen bis in die hinteren Reihen aufzublähen bis hin zum korrekten
Rezitieren der großen Klassiker.
Unmöglich, diesen Erwartungen in nur drei
Tagen auch nur ansatzweise gerecht zu werden?
Mitnichten – denn Referent Haedicke gelingt
das Kunststück, sein ganzes Seminar mit auf
eine spannende Reise der Stimmbildung und
–wirkung zu nehmen, von der sich jeder Teilnehmer sein ganz eigenes Souvenir mit
nach Hause auf die heimischen Bühnenbretter nehmen konnte. „Natürlich
ist es nicht möglich, die in der Regel
vierjährige Sprecherziehung, die Profis
durchlaufen, auf ein Wochenende zu
komprimieren“, weiß auch Haedicke.
Er konzentriert sich bei Seminaren wie
diesen deshalb lieber darauf, seinen
Schützlingen ein Gefühl für die eigene
Stimme zu vermitteln. „Dabei werden
die Schwächen, aber auch die Stärken
jedes Einzelnen herausgearbeitet“, so
der gefragte Referent und Darsteller.
Auch in Fulda heißt es für die Teilnehmer daher erst einmal, Stimme
zu bekennen – um dann mithilfe von
Atem- und Artikulationstechniken die
Grenzen Stück für Stück weiter zu verschieben. „Ja, eine gute Stimme zu haben bedeutet in erster Linie, über eine
gute Technik zu verfügen“, so Haedicke.
Neben der Vergrößerung des Atemvolumens steht die Arbeit an der eigenen
Stimmlage sowie genauer und bühnenadäquater Aussprache auf dem anstrengenden, aber mit großem Spaßfaktor versehenen Seminarplan.
ungeschminkt
Juni
2016 2016
ungeschminkt
Februar
Das Fazit der Teilnehmer nach drei Tagen mit
zum Teil schweißtreibenden und fordernden
Übungen fällt ausgesprochen positiv aus. „Ich
hätte nicht gedacht, dass man auch noch in
relativ hohem Alter das Reden auf der Bühne
grundlegend verändern kann – und dass das
Ganze auch noch funktioniert“, so eine der
Amateurschauspielerinnen nach dem Lehrgang überrascht, aber genauso glücklich darüber, endlich eine Möglichkeit gefunden zu
haben, die eigene Stimme auch auf größeren
Bühnen bis in die letzte Reihe hinein tragfähig
zu formen. Auch die anderen Teilnehmer zeigten sich angesichts der ihnen aufgezeigten
Möglichkeiten, wie Theatersprechen funktioniert und wie sie es anhand der erarbeiteten
Übungen relativ problemlos umsetzen können, mehr als angetan. „Das Wochenende hat
sich absolut gelohnt und ist ohne Wenn und
Aber weiterzuempfehlen“, bringt es einer der
13 Lehrgangsteilnehmer in der obligatorischen Schlussrunde auf den Punkt. Natürlich
laut, deutlich und perfekt akzentuiert – so wie
es sich nach drei Tagen Sprechtraining gehört.
Mathias Schäfer
Till Eulenspiegel
Ein Musical-Abenteuer für Kinder
Eine spielfreudige, sehr schöne Premiere erlebten wir im November beim Statt-Theater Mengeringhausen. Till Eulenspiegel – die Figur dürfte jedem bekannt sein, beim Erinnern der
Geschichte bzw. der einzelnen Episoden hapert es dann oft
schon…wie war das denn noch mit dem Till? Er trieb doch seine Späße mit jedermann in seinem Umfeld und half auch noch
oft den Armen und Schwachen mit ebenso lustigen wie listigen
Streichen zu ihrem Recht. So auch hier: Schon als Kind denkt er
sich die größten Späße aus, geht auf Wanderschaft und sammelt
einige Freunde um sich – so auch die Katze Hasenfuß und den
Esel Emil. Er ärgert die hochnäsige Herzogin und verliebt sich ein
bisschen in deren nette Tochter Pina, hilft seinem Freund Emil
und sich selbst, wieder mal so richtig satt zu werden. Hannibal,
dem Wach-Hahn beim gefräßigen, aber doch nicht bösen Ritter
Schlemmersack hilft er, wieder gesund zu werden und dem Ritter selbst, indem er seinen Honig bewacht und die beiden Honigdiebe dingfest macht. Als er selbst vom fiesen Söhnchen des
Herzogs des Landes verwiesen wird, macht er sich nichts daraus
und marschiert sofort wieder über die Grenze in sein geliebtes
Lüneburg ein, kauft einem „steinreichen“ Bauern einen Wagen
mit Steinen ab und erklärt ihn, indem er sich hineinsetzt, zu „seinem Land“. So kann er nach einigen weiteren lustigen Episoden
völlig ungehindert wieder beim Herzog, der schon zuvor seine
Großherzigkeit bewiesen hatte, vorsprechen und um die Hand
seiner Tochter anhalten. Zu guter Letzt stellt sich auch noch heraus, dass Till gar nicht, wie er immer glaubte, „zum einfachen
Volk“ gehört, sondern selbst adliger Abstammung ist – so steht
denn der Hochzeit gar nichts mehr im Weg, und die garstige
Herzogin muss auf der vergammelten Stammburg ihr weiteres
Leben fristen.
Obwohl das Ensemble mitten in den Proben neue Räumlichkeiten finden musste, weil die lange bekannte und bewährte Stadthalle in Mengeringhausen mit Flüchtlingen belegt wurde, spielten und sangen sich die vielen Kinder, Jugendlichen und auch
einige Erwachsene schnell in die Herzen der Zuschauer. Mit welcher Freude schon die Kleinsten als Hühner- und SchweinchenEnsemble mit Gesang und ausgefeilter Choreographie dabei
waren, machte große Freude beim Zuschauen, Mitklatschen und
Mitsingen. Die Musik von Bernd Stallmann und Gerhard Grote
machte einfach nur Spaß, die bunten Kostüme und das fantasievolle, mit großer Liebe zum Detail gestaltete Bühnenbild tat
sein Übriges. Sicherlich wurden in den folgenden Vorstellungen
die kleinen Textpannen und „Hänger“ noch überwunden – die
Aufregung bei der Premiere stand einigen Kindern deutlich ins
Gesicht geschrieben, und das ist auch gut so. Mit dem nötigen
Lampenfieber vor einer Aufführung bleibt alles noch lange auch
den Mitwirkenden als tolles Erlebnis im Gedächtnis, und umso
stolzer und erleichterter können alle sein, wenn man hinterher
sagt: Es hat alles geklappt, es war sehr schön!
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
Zum Glück stellte das Bathildisheim in Bad Arolsen einen sehr
schönen Saal mit wunderbarer Bühne kostenfrei zur Verfügung,
so dass die begonnenen Proben nicht umsonst waren und es
weitergehen konnte. Das ist doch Nachbarschaftshilfe, wie sie
sein sollte, wenn es mal eng wird! Auch der Verband Hessischer
Amateurtheater e.V. bedankt sich herzlich für dieses Engagement. ah
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A l l e s n u r T h e a t e r e . V.
Dieses Mal etwas mit Niveau
Seit Jahren spielt der örtliche Theaterverein mit großem Erfolg Bauernstücke und
ländlich - seichte Boulevardkomödien für
sein Stammpublikum. Doch das soll sich jetzt, im
Jubiläumsjahr, ändern. Diesmal soll endlich ein
Stück mit Niveau gespielt werden um den schauspielerischen Ansprüchen der Spielerinnen und
Spieler entgegen zu kommen und dem Publikum
zu zeigen, dass man mehr draufhat als die üblichen Dreiecksverwicklungen zwischen Bauer,
Knecht und Pfarrer. Doch welches Stück erfüllt die hoch gesteckten
Erwartungen und wer soll Regie führen? Schnell
ist klar, ein lustig - verschmitzter Kriminalklassiker
aus der „Pater Brown“ Reihe soll auf die Bühne
und dazu wird eigens ein professioneller, aber
völlig unbekannter Regisseur über das Internet
verpflichtet.Dummerweise werden
dem ehrgeizigen Vorhaben des
Theatervereins zahlreiche Steine
in den Weg gelegt und auch der
Regisseur erfüllt nicht ganz die
Erwartungen der Akteure. So
werden die Proben zu „Pater
Brown und das Geheimnis
der alten Gräfin“ in der noch
nicht fertig gestellten Kulisse
der Bibliothek von „Chesterfield
Manor“ immer mehr zum Desaster.
Der Neuzugang im Verband
Hessischer Amateurtheater
aus dem nordhessischen
Habichtswald hat sich den
Namen „Alles nur Theater“ gegeben. Dies hat einen guten Grund, denn das Theater ist den Amateurschauspielern ein ganz wichtiges Anliegen.
Die Gruppe, die bisher fast ausschließlich auf
einer Freilichtbühne selbst geschriebene Stücke
gespielt hatte, wollte nun das zweite Stück im
Saal spielen. Gemeinsam mit der von der Volksbühne Bad Emstal ausgeliehenen Antje Hörl als
Regisseurin fiel die Wahl - aus Gründen der Be-
setzungsmöglichkeiten und dem Eindruck beim
Lesen von mehreren Stücken – auf das Werk „Und
dieses Mal etwas mit Niveau“ von Andreas Heck.
Dieses Stück, das eher zur leichten Theaterkost
als zum anspruchsvollen Theaterstück zu zählen
ist, war einerseits gut zu besetzen – Amateurtheater verfügen selten über einen riesigen Pool, aus
dem sie ihre Spieler auswählen können – und
andererseits waren alle Mitspieler und auch die
Regisseurin von dem Stück angetan.
Der Erfolg beim Publikum in der Dörnberger
Mehrzweckhalle hat dann auch prompt bestätigt,
dass die Wahl von Stück, Mitwirkenden und Regisseurin genau richtig war. Die Zuschauer erlebten
ein Theaterstück, das flüssig und lebendig inszeniert war und mit großer Spielfreude und glaubhaft vorgetragen wurde. Es war überaus amüsant
mit anzusehen, wie sich das Geschehen bei den
Proben einer Theatergruppe, die einen professionellen Regisseur verpflichten wollte, entwickeln,
wenn anstelle des erwarteten Regisseurs sich ein
flüchtiger Bankräuber in die Räumlichkeiten der
Theatergruppe verirrt.
Mit einer wirklich niveauvollen Leistung ist es der Theatergruppe gelungen, dem
Publikum einige durchaus
sehenswerte und absolut unterhaltsame Abende zu bereiten. fw
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
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ungeschminkt Juni 2016
Theater im Hayn e.V.
Keine Leiche ohne Lilly!
Da kommt die Leiche hereinspaziert und ist
noch nicht einmal tot!
Es sollte dieses Mal eine Kriminalkomödie
sein. So war die Planung der Aktiven des
Amateur-Theaters Theater im Hayn in Dreieich-Dreieichenhain. Die Entscheidung fiel
auf „Keine Leiche ohne Lily.“
Die englische Story, im Original „Busybody“,
ist hinreichend bekannt, so dass auf den Ablauf nicht näher eingegangen werden muss.
Die Handlung der Komödie hat man für diese Aufführung in die Jetztzeit nach Frankfurt
verlegt und dazu auch die Namen der handelnden Personen entsprechend umbenannt.
Bei den erfolgreichen Aufführungen am 12.,
13. und 14. Februar im Katholischen Pfarrzentrum St. Johannes in Dreieich-Dreieichenhain kamen die Zuschauer immer voll
auf ihre Kosten. Sehr angenehm die treppenartigen Stuhlerhöhungen bei den Zuschauerreihen.
Spielerische Möglichkeiten bietet die Krimivorlage eigentlich nur wenig. Drei Akte lang
wird simuliert, kombiniert, rekonstruiert, ermittelt. Dazu kommen die Akteure auf die
Bühne und verschwinden nach einem kurzen Wortwechsel wieder, um später noch
einmal in das Geschehen einzugreifen. Es
muss schließlich im weiteren Verlauf neben
der Leiche auch nach einem Knopf und einem Schlüssel gesucht werden.
Trotzdem kam immer wieder Freude auf,
wenn die „Frankfurter Lily“ Lisbeth, (Ursula
Seib) den Kommissar Bläser (Michael Kohlhaas) allzu wörtlich nahm und ihm dabei
den Blutdruck in die Höhe trieb. Es war auch
herrlich anzusehen, wie die verschiedenen
Personen versuchten, diesen Fall zu lösen.
Vor allem ab dem Zeitpunkt, als die Leiche
plötzlich quicklebendig vor den Protagonisten stand und ein weiter Mord geschah.
Dem Team des Amateurtheaters ist es sehr
gut gelungen, etwas Heiteres auf die Bühne
zu bringen, ohne dabei seicht zu sein. Die
Figuren der Kriminalkomödie wurden durch
die schauspielerischen Talente allesamt sehr
lebendig und sorgten für viele Lacher im
Publikum. Einzige Schwachstelle in der notgedrungen sehr kurzfristigen Umbesetzung
einer Rolle, die aber nur einem Insider aufgefallen sein dürfte.
Fotos: Theater im Hayn
Heiner Kraft
ungeschminkt Juni 2016
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Basic Hairstyling mit Barbara Hostalka
Seminar
Mindestens ein AHA-Effekt wurde den Teilnehmern des Lehrgangs „Die Frisur macht
die Figur“ pro Tag versprochen. Dass dieses
Versprechen mehr als erfüllt werden würde,
war schon innerhalb der ersten Stunde des
Lehrgangs klar geworden. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und
einem gemütlichen Abendessen ging es direkt mit Basic-Hairstyling los. Doch Föhnen,
Flechten, Stecken stand für diesen Tag noch
nicht auf dem Programm. Mit voller Hingabe
wurde sich zunächst den Haaren jeglicher
Art gewidmet. Babara Hostalka zeigte den
Teilnehmern die Kunst des Threadings, der
Haarentfernung mittels Faden und des LashLifts, dem Wimpernlifting sowie der Augenbrauenauffüllung. Der Vorher-nachher Effekt
führte zu begeisterten Blicken und bezaubernden Augenaufschlägen. Am frühen Morgen des nächsten Tages ging es dann voller
Vorfreude an Föhn- und Flechttechniken sowie einfache Stecktechniken. Immer wieder
stellten die Teilnehmer begeistert fest, wie
einfach schöne Frisuren gelingen können.
Frau Hostalka nutzte jede Gelegenheit, um
den Teilnehmern praktische Alltagstipps und
Informationen über Haarprodukte mit auf
den Weg zu geben.
Am Nachmittag hatte die Gruppe die Möglichkeit sämtliche gängigen Elektrogeräte
des Haarstylings zu testen und dabei Tipps
und Tricks zu erfahren und zu erfragen. Am
Abend stand das „Wunschkonzert“ auf dem
Programm, in dem jeder Teilnehmer seinen
persönlichen Wunsch äußern durfte. Es wurde geflochten, gesteckt, Wimpern geliftet
und Magicstripes ausprobiert. Nach einem
gemeinsamen gemütlichen Ausklang des
Abends gingen alle Teilnehmer zufrieden ins
Bett. Am letzten Tag stand eine Einführung in
Airbrush auf dem Progamm - die neue Methode, Models zu schminken. Die Ausprobierenden waren ganz begeistert und beschrieben das Gefühl wie ein Windhauch, der über
das Gesicht huschte.
Eine Teilnehmerin beschrieb das Wochenende mehr als passend: „ Ich hab mich gefühlt wie auf einem Wellnesswochenende.“
So verließen am Sonntagnachmittag zehn
glückliche Teilnehmer die Jugendherberge
in Lauterbach mit einem Rucksack, gepackt
voller neuer Anregungen, Tipps und viel Begeisterung für das Thema Haare. Die Teilnehmer bedankten sich bei der hervorragenden
Kursleiterin Babara Hostalka, der ihre Liebe
zum Beruf mitten ins Gesicht geschrieben ist.
Text: Melanie Hagemann, TG Salmünster
Fotos: M. Hagemann, Anna Pepelnik, Burgspielschar Burgholzhausen
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Juni
2016 2016
Seitensprung für zwei
Dieses Stück ist, um es in drei Worten zu
sagen, „ein genialer Komödienknaller“, geschrieben von Lars Albaum und Dietmar Jacobs. Am Ostersamstag entführte die Volksbühne Bad Emstal unter der Regie von Ilona
Neumann und Stephanie Hupfeld im Kur- und
Festsaal in Sand in eine Komödienwelt mit
einem Feuerwerk an Pointen, quietschvergnügten Szenen und umwerfendem Humor.
In einem gemütlichen Wohnzimmer führt
das langjährige Ehepaar Leah und Paul Fischer (Andrea Hüttl und Lothar Neumann)
ein zufriedenes Leben, fernab von Kamasutra Übungen und tabulosen Spielen. Bei den
beiden Mittfünfzigern geht es in Sachen Leidenschaft eher gutbürgerlich zu. Es könnte
alles so schön sein – gäbe es nicht die beiden
Freunde Dieter und Katja (Wieland Beinert
und Ilona Neumann), beide überzeugte Singles. Und diese beiden reden den Fischers ein,
ein Seitensprung sei die geeignete Methode,
um ihre Ehe wieder in Schwung zu bringen!
Paul und Leah lassen sich tatsächlich darauf ein und gewähren dem jeweils anderen
genau einen Seitensprung! Eine wichtige
Rolle in diesem Plan – aber ganz anders als
gedacht - spielen die temperamentvolle
Friseurin Sandy (Stephanie Pante) und der
smarte Tennislehrer Laszlo (Tom Biedebach).
Denn zwischen Theorie und Praxis in Sachen
Seitensprung liegen doch Welten, wie nicht
nur Paul und Leah, sondern auch Dieter und
Katja am Ende erkennen müsse.
Die Amateurschauspieler der Volksbühne
Bad Emstal bereiteten dem Publikum einen
Abend mit bester Theaterunterhaltung gespickt mit vielen Pointen und haarsträubenden Zufällen. Zum Dank gab es von den begeisterten Zuschauern immer wieder nicht
nur Zwischenapplaus, sondern am Ende einen Riesenbeifall, der nicht enden wollte.
Sigrid Hellwig
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
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Theaterwoche 2016
Korbach
Im Jahre 2015 hat die Festivalzeitschrift der
Theaterwoche Korbach „SPOTLIGHT“ noch
geschrieben „Mit 66 Jahren, fängt das Leben
an...“. Das Jahr 2016 ist bereits das 67. Jahr seit
Bestehen der Theaterwoche. Leichter ist es
sicher nicht geworden, denn in Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist es nicht einfach
eine solche Veranstaltung zu finanzieren.
Noch bis kurz vor Beginn der Veranstaltungswoche war die Finanzierung ungeklärt,
aber dem hervorragend arbeitenden „Förderverein Theaterwoche Korbach e.V.“, sowie der Sparkasse Waldeck-Frankenberg als
Hauptsponsor, dem „Rotary Club“ und dem
„Lions Club“ als weitere Unterstützer, ist es
letztlich zu verdanken, dass die Theaterwoche überhaupt stattfinden konnte.
Aus diesem Grunde ist der Förderverein auch
bemüht die Anzahl der Fördermitglieder zu
erhöhen und somit die Finanzierung des ältesten Theatertreffens für Jugend- und Amateurtheater in Deutschland auf sichere Füße
zu stellen.
Verdient hat es die Theaterwoche allemal,
denn was hier alljährlich an Jugend- und
Schultheater angeboten wird, ist beachtlich.
Aus Remscheid, Grevenbroich, Marburg,
Höchst im Odenwald und Aachen waren 115
Schüler aus dem Mittel- und Oberstufenbereich angereist, um ihre eingeübten Stücke
zu präsentieren. Weitere 45 Teilnehmer kamen von der Edertalschule Frankenberg und
der Alten Landesschule Korbach sowie der
Lebenshilfe Korbach.
Bild 2
Ein weiterer, wichtiger Teil der Theaterwoche
sind die Werkstätten, die alljährlich durchgeführt werden. Die diesjährige Theater-Werkstatt mit dem Titel ,,Fahrradschläuche und
Reifen als spielerische Impulse“, wird sogar
wissenschaftlich bewertet. Der Theaterpädagoge und Doktorand an der FAU ErlangenNürnberg, Jan Siebenbrock, sammelt die
Eindrücke der Theaterwoche in Korbach für
seine Dissertation.
Bild 3
Jan Siebenbrock ist freier Theaterpädagoge
aus Münster. Er studierte Theaterpädagogik
B. A. an der Hochschule Osnabrück (Standort
Lingen) und M. A. an der FAU Erlangen-Nürnberg. Seit 2011 hat er zahlreiche Projekte als
freier Theaterpädagoge in Nordrhein-Westfalen realisiert. Seit dem Jahr 2014 ist er Doktorand an der FAU Erlangen-Nürnberg.
Bild 4
Bild 1
Die Vorzeichen für 2017 stehen gut. Wie Dr.
Hartmut Wecker von der Theaterwochenleitung berichtete, hat der Landrat bei der letzten Kuratoriumssitzung die Finanzierung für
2017 zugesagt.
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
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Es fanden insgesamt 6 Werkstätten statt, mit
folgenden Themen und Referenten:
Werkstatt 1: CROSSOVER Bewegung –
Vortrag / Monolog – Improvisation,
mit Thomas Jäkel, Berlin; Sarah Mehlfeld, Essen.
Werkstatt 2: BODYPERCUSSION / SOUNDTHEATER Mensch + Fahrradschlauch = Musik- und Rhythmusimpuls, mit Marie-Joelle
Wolf, Köln
Werkstatt 3: INKLUSIVE WERKSTATT - Um
Reifenbreite – Theater der Dinge mit Sonja
Schmitt-Zenker, Korbach; Jenny Heise, Waldeck
Werkstatt 4: INKLUSIVE WERKSTATT - „Bei uns
läuft’s rund…“ mit Anja Herbener, Quedlinburg
Werkstatt 5: PANTOMIME
Bewegung –
Vortrag / Monolog – Improvisation, mit Michael Dufek, Prag
Schreibwerkstatt: „Die Theaterwoche in der
Festivalzeitschrift“ mit Michael Schwarzwald,
Warburg
Bild 5
Die Theatergruppen, die die Zuschauer mit ihrem Können immer wieder stark beeindruckt
haben, waren in diesem Jahr folgende:
• TG „pocomania“ der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Grevenbroich, mit dem Stück
„fa(u)st. Fast nach Goethe“.
• EMATheater Remscheid, TG des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums mit „DEMIAN. Die
Geschichte einer Jugend“.
• TG Nachtsicht der Deutschen Blindenstudienanstalt Marburg mit dem Stück „Blickfang“.
• Mittelstufen Theater-AG der Alten Landesschule Korbach mit „online“.
• TG des Lebenshilfewerks, Lebenshilfe Korbach mit „Grenzgänger“.
• Theatergruppe TEGS der Ernst-Göbel-Schule aus Höchst im Odenwald mit dem Stück
„Solo für die Dame“.
• rohestheater der Mies-van-der Rohe-Schule
in Aachen mit dem Stück „Prima Klima“.
• Theater AG der Edertalschule Frankenberg
mit „Einer flog über das Kuckucksnest“.
Bild 6
Da ich nicht immer dabei sein konnte, habe
ich mir drei Vorstellungen ausgesucht, die
ich dann besucht habe.
Diese drei Stücke waren „fa(u)st. Fast nach
Goethe, von der Gruppe „pocomania“ aus
Grevenbroich; (Bild 1 - 3)
„DEMIAN. Geschichte einer Jugend, vom
EMATheater aus Remscheid (Bild 4 - 6) und
„Prima Klima“ vom „rohestheater“ aus Aachen. (Bild 7 + 8).
Bild 7
Alle drei Stücke sind Eigenproduktionen der
jeweiligen Gruppe und es ist immer wieder
großartig, zu sehen, mit welcher Spielfreude
und Ernsthaftigkeit diese jungen Menschen
sich der Thematik eines Theaterstückes annehmen. Um ein Stück mit solcher Professionalität und Qualität auf die Bühne zu bringen
bedarf es vieler, zum Teil auch sehr kontroverser und streitbarer Diskussionen und natürlich auch einer intensiven Beschäftigung
mit der Thematik und Problematik des Stoffes. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die
jungen Schauspieler bei ihrer Theaterarbeit
auch etwas fürs Leben lernen.
Bild 8
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ELMAR-Jugend besucht Partnergruppe in Prag
Neun Jugendliche des Offenbacher Theaterclubs ELMAR e.V. haben sich am letzten
Wochenende der Osterferien auf die Reise in die Tschechische Hauptstadt Prag gemacht. Dort besuchten sie die Jugendtheatergruppe der „Základní umělecká škola
Na Popelce“, der städtischen Kunstschule Prag.
Im Mittelpunkt des Treffens stand ein gemeinsamer Theaterworkshop, angeleitet
vom ELMAR-Vorsitzenden Simon Isser, mit Übungen und der Entwicklung kurzer
Theaterszenen mit und ohne Sprache. Und natürlich kam auch die Besichtigung der
tschechischen Hauptstadt nicht zu kurz. Neben einem geführten Stadtrundgang mit
Jugendlichen des Theaters stand auch der Besuch in einem Schwarzlichttheater auf
dem Programm.
Bereits im letzten Jahr besuchte eine kleine Gruppe aus Offenbach die Prager Kunstschule und nahm an einem Theaterfestival teil. Die Kooperation beider Einrichtungen
soll weiter ausgebaut werden. Im Juli wird die tschechische Jugendgruppe dann im
Gegenzug Offenbach besuchen und dort am Sonntag, den 10. Juli eine Swing-Theater-Performance für das Offenbacher Publikum präsentieren.
Das Foto zeigt die Offenbacher Jugendlichen vor der Tschechischen Hauptstadt,
beim Stadtrundgang mit den Kollegen aus Prag.
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In diesem Jahr stellen wir erstmals eine kleine Übersicht über die mit der StatistikAbgabe gesammelten Erkenntnisse vor.
Wir werden versuchen, dies in jedem Jahr erneut zu veröffentlichen.
Das Jahr 2015:
Der Landesverband Hessischer Amateurbühnen
e. V. besteht aktuell – im Februar 2016 – aus 215
Bühnen/Theatergruppen mit fast 13.500 Mitgliedern, davon sind knapp 2.000 Kinder und Jugendliche. Es wurden 365 Werke inszeniert (Improvisationen/historische Stadtführungen u. Ä. wurden
jeweils als ein Werk berücksichtigt), davon 244
Neuinszenierungen in fast 2.000 Aufführungen,
die knapp 250.000 Zuschauer mit Applaus bedachten.
Um noch besser über die Art der Inszenierungen
informiert zu sein, wäre es toll, wenn hinter den
Werken auch gleich das jeweilige Genre (z. B. „Komödie f. Erw.; Kinderkrimi; Insz. für Jugendliche o.
Ä.) angegeben werden könnte. Wir möchten dies
aber nicht auch noch eigens abfragen, um unsere
Vorständler, die das Formular bearbeiten müssen,
nicht zu überfordern. Manches ist auch offen ersichtlich (Märchen z. B.), anderes nicht ohne mühsame Google-Recherche.
Das sind beachtliche Zahlen, die uns in den Verhandlungen mit dem Hessischen Ministerium für
Wissenschaft und Kunst um weitere Zuschüsse
für Seminare und andere Projekte weiterhelfen
können. Wir sind überzeugt, dass uns mit der
Statistik nicht immer alle Kinder und Jugendliche
innerhalb der Mitgliederzahlen gemeldet werden
– aber ausgerechnet diese sind besonders bedeutend! Daher bitten wir eindringlich alle Bühnen, auch in die Bühnen integrierte Ki-Jus aufzuführen, um diese Zahlen entsprechend abbilden
zu können!
Die überwiegende Anzahl der Bühnen spielen im
Saal (über 170), wir vereinigen aber auch – trotz
häufiger gleichzeitiger Mitgliedschaft im VdF –
auch fast 30 Bühnen im LV, die mindestens ab
und zu auch Freilichtinszenierungen durchführen. Immerhin 88 Bühnen geben an, Theater mit
Erwachsenen und Kindern/Jugendlichen zum
machen – ein Grund, warum wir glauben, dass
noch viel mehr Ki-Jus in unseren Theatergruppen
integriert sind (auch ohne eigenständige Ki-JuGruppen) als die o. g. Zahl aussagt. Aber auch
Mundarttheater ist oft vertreten, ebenso einige
Male Senioren- bzw. Mehrgenerationen- und
inklusives Theater, ebenso wie Kabarett und Improvisations-Theater oder fremdsprachige Inszenierungen (vier englische Theatergruppen, von
denen jedoch augenscheinlich nur zwei gespielt
haben, und mindestens ein Werk in französischer
Sprache). Auch „Event-Theater“ wie Krimi-Dinner,
Krimi-Wanderungen und Erlebnisführungen waren unter den Werken.
Die beliebtesten Theaterverlage, wenn Stücke
eingekauft wurden, waren der Deutsche Theaterverlag Weinheim an erster Stelle, gefolgt von
„Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten“, kurz und
besser bekannt als VVB-Verlag und vom Plausus
Theaterverlag. Weiter waren sehr beliebt: der
Reinehr Verlag sowie der Verlag für Kindertheater
Weitendorf. Die ganz überwiegende Zahl – und
das ist schon ein wenig überraschend – waren
jedoch die Eigenproduktionen und die eigenen
Bearbeitungen bereits vorhandener Themen, wie
z. B. Märchenstoffe oder Geschichten aus Klassik
und Antike. Zum ersten (registrierten) Mal waren
auch zwei Werke nach Terry Pratchett vertreten,
vielen durch die „Scheibenwelt“-Romane bekannt.
Wir haben die verschiedenen Genres zwar nicht
eigens erfragt, aber soweit es sich überblicken
lässt, führen im Erwachsenentheater die modernen Komödien die Liste an, gefolgt von Adaptionen nach Shakespeare, Goethe und Co. Im
Kindertheater (mindestens 80 Werke) führen
unangefochten die Grimmschen Märchen-Bearbeitungen – Aschenputtel, Froschkönig, Schneeweißchen und Rosenrot, Rumpelstilzchen – die
bekanntesten waren wieder alle dabei. Aber auch
der Räuber Hotzenplotz, Pettersson und Findus,
das kleine Gespenst, Pippi Langstrumpf und Asterix und Obelix waren vertreten, z. T. mehrfach.
Das Jugendtheater hatte einige eigene Themen,
aber auch „Das Tagebuch der Anne Frank“ und
„Die Welle“ waren unter den Werken.
Leider haben aber auch fast ein Viertel der Bühnen (insgesamt 55) letztes Jahr nicht gespielt.
Sofern die „Formular-Ausfüller“ nicht einfach zu
bequem waren, die entsprechenden Felder auszufüllen, ist das durchaus eine besorgniserregende Zahl. Einige Male wurden wir über die Gründe informiert (Krankheit oder gar Tod wichtiger
Personen in der Gruppe, Mangel an Spielern oder
Helfern). Manchmal wird auch nur alle zwei Jahre
gespielt, und die „Null-Meldung“ war turnusgemäß. Wir sind aber immer daran interessiert zu
erfahren, warum die eine oder andere Gruppe
nicht spielen konnte und wären auch hier für ein
kurzes Stichwort dankbar.
Alles in allem jedoch auch dieses Jahr wieder eine
große und bunte Vielfalt an Ideen, Werken und Inszenierungen in ganz Hessen, für die wir unseren
Mitgliedsbühnen an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön sagen möchten!
Eure Antje Hörl
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Liebe Theaterfreunde,
125 Festtage 12.5. – 14.9.2017
Jubiläum 125 Jahre BDAT (2017)
ein besonderes Jubiläum feiert der Theaterverband BDAT im Jahr 2017: 125 Jahre sind dann seit
seiner Gründung 1892 in der Berliner Staatsoper
unter den Linden vergangen. Nur wenige zivilgesellschaftliche oder Kulturverbände in Deutschland, die heute noch wesentliche Beiträge für die
kulturelle, bildungspolitische und internationale
Entwicklung der Gesellschaft leisten, können
auf eine so lange aktive Tradition zurückblicken.
Dies ist ein guter Grund für den Bund Deutscher
Amateurtheater, 2017 ein Jubiläumsjahr mit einem Dreiklang an Festveranstaltungen zu feiern
und so die künstlerischen und gesellschaftlichen
Aufgaben und Wirkungen des Amateurtheaters
in Geschichte, Gegenwart und Zukunft öffentlich
wirksam zu beleuchten.
Theatertradition – Gegenwart – Zukunftsfähigkeit
Amateurtheater ist ein besonderes Element der
einzigartigen Theaterlandschaft in
Deutschland. Es findet nicht nur künstlerische Inszenierungsarbeit statt. Hinzu kommt, dass Amateurtheater eine wichtige Rolle in der Kulturvermittlung in städtischen und ländlichen Räumen
spielt: mit über 120.000 Aktiven und ca. 6.000 bis
8.000 Inszenierungen erreichen allein die Bühnen des Bundes Deutscher Amateurtheater e.V.
(BDAT) über 6 Millionen Zuschauer.
Gleichzeitig spiegelt Amateurtheater die Gegenwart und baut Brücken in die Zukunft. Ob Internationales Festival, Jugendbegegnungen, Seniorentheater - Amateurtheater ist am Puls der Zeit.
Es ist trotz seiner langen Tradition nicht verstaubt;
im Gegenteil: Es bedeutet aktuelles Theaterschaffen mit Herzblut (lat. Amateur – der Liebhaber),
bringt Inszenierungen der Gegenwart hervor
und ist eine wichtige Säule in der deutschen
Theaterlandschaft. Es bringt durch aktive kulturelle Bildung Menschen aller Altersstufen und
verschiedenster Herkunft zusammen. Es entwickelt Visionen für die Zukunft: „Theater ist Leben,
und Leben ist Theater“.
Gerade die Gegenwärtigkeit der vielen Amateurtheater im Lande, das wollen die
Veranstaltungen zum Jubiläum abbilden.
Veranstaltungen zum 125jährigen Jubiläum
Das Jubiläum ist ein Geburtstagsfest für die über
2.400 Mitgliedsbühnen im BDAT. Alle sind eingeladen zu partizipieren, sich mit ihrer Theaterarbeit vor Ort und bei den Veranstaltungen am
Gründungsort Berlin zu präsentieren.
Die Festveranstaltungen zum Jubiläum des Verbandes sollen neben historischen Bezügen vor
allem die Vielfalt der Themen, die Qualität und
auch die Vielzahl sowie Unterschiedlichkeit der
Bühnen im Amateurtheater darstellen und die
Bedeutung des außerberuflichen Theaters öffentlich transportieren.
Die Zahl „125“ überträgt der Verband dabei auf
die Dauer der Festtage und zelebriert das Jubi-
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läum mit einem Dreiklang: Jubiläumsauftakt mit
Sternfahrt nach Berlin – 125 Tage
Amateurtheater bundesweit – Jubiläumsabschluss mit Gala in Berlin.
1. Jubiläumsauftakt in Berlin (12. – 13.5.)
Festlich eröffnet der BDAT-Vorstand den Jubiläumszyklus „125 Tage zu 125 Jahren“ im Beisein
von Politik, Förderern, Medien und Besuchern.
Freitag 12.5.: Sternfahrt der Amateurtheater
nach Berlin, Abendveranstaltung auf der Zitadelle Berlin-Spandau
Samstag 13.5.: Tag des Amateurtheaters auf
der IGA Berlin (Marzahn-Hellersdorf ) mit Theaterpräsentationen
Dem Auftakt des Jubiläums schließen sich 125
Festtage an. In einem zentralen Veranstaltungskalender veröffentlicht der BDAT die verschiedensten Vorstellungen und Aktivitäten der über
2.400 Mitgliedsbühnen und -verbände in ganz
Deutschland über 125 Tage. Ein Beitrag kann z.B.
die geplante Jahresinszenierung sein, ein Theatercamp für Jugendliche, ein Festival, ein kulturpolitischer Fachtag und vieles mehr. Bei diesem
Festelement wird deutlich, wie breit aufgestellt
das Amateurtheater arbeitet, an wie vielen Orten
unterschiedlichste Theateraktivitäten stattfinden
und wie viele Menschen unterschiedlichen Alters
Zugang zum Theater finden.
Dieser Teil der Jubiläumsveranstaltung nimmt als
partizipatives Element einen besonders wichtigen Teil des Festjahres ein.
Weitere Termine:
Abschluss Jubiläum Berlin (14. – 17.9.)
-
-
-
Donnerstag 14.9.: Fest Gala
Freitag 15.09.: Theaterschnitzeljagd
Samstag 16.09 – So 17.09.: JubiläumsBundesversammlung des BDAT
Da in 2017 der Verband Hessischer Amateurtheater zudem auch noch 66 Jahre alt wird, gibt es
schon zwei gute Gründe für den Verband - gemeinsam mit seinen Bühnen - an den Jubiläumsfeierlichkeiten in Berlin teilzunehmen. Konkret:
An der geplanten Sternfahrt.
Am Freitag, den 12.Mai 2017 Ankunft Sternfahrt
in Berlin / Eröffnung der Jubiläumsfeierlichkeiten
auf der Zitadelle Spandau. http://www.zitadellespandau.de/
Alle Theatergruppen, Bühnen und Vereine sind
herzlich eingeladen, aus allen Ecken und Winkeln
des Landes nach Berlin zu kommen. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir die Jubiläumsfeier mit
Impro-Theater, Freilichtshows, kurzen Szenen, informellen Gesprächen und vielem mehr auf der
Zitadelle Spandau eröffnen. Am Samstag, den 13.Mai 2017 richtet der Partner
„Internationale Gartenausstellung 2017 Berlin“
einen „Tag des Amateurtheaters“ auf dem Gelände in Marzahn-Hellersdorf aus.
http://www.iga-berlin-2017.de/
Der „Tag des Amateurtheaters“ ist eine Möglichkeit, unsere Inszenierungen und passende Performanceformate auf dem großräumigen Gelände
in Berlin zu präsentieren und einen Tag für Kulturgenuss zu gestalten, der einem breiten Publikum
Lust auf Begegnung mit und Engagement im
Amateurtheater macht.
Für das Jubiläumswochenende 12.05-14.05.2017
in Berlin hat der BDAT eine Gemeinschaftsunterkunft in der Jugendherberge Berlin Ostkreuz für
uns reserviert.
https://www.jugendherbergeberlinostkreuz.de/
Die folgenden hessischen Bühnen haben bereits
ihr Interesse bekundet:
- Kleine Bühne Schwalm-Eder
- Wehlheider Hoftheater
- Statt-Theater Mengeringhausen
- Eine Stadt spielt Theater aus Büdingen
- Theatergruppe Assenheim Betrachtet diesen Artikel als Aufruf, euch an der
geplanten Sternfahrt zu beteiligen.
Alle Bühnen die Interesse haben melden sich bitte zunächst bei der Geschäftsstelle des Verbands
Hessischer Amateurtheater e. V. per Mail an:
[email protected]
- Verein
- Ansprechpartner
- Personenzahl
- Künstlerischer Beitrag
Die Gruppenanmeldung und die Anmeldung
des künstlerischen Beitrags an den BDAT in Berlin erledigen wir dann zentral von der Landesgeschäftsstelle.
Die Unterbringung erfolgt in 3-, 4- oder Mehrbettzimmern. Der BDAT hat keinen Einfluss auf
die Zimmerverteilung. Preis pro Übernachtung
mit Frühstück beträgt 27€ pro Person. Die Bezahlung erfolgt direkt durch Gruppenmitglieder vor
Ort in der Jugendherberge. Kostenlose Stornierung ist bis zum 24.09.2016
möglich.
Damit wir das große Ereignis gut vorbereiten
können, bitten wir um möglichst baldige Rückmeldung, besonders für die künstlerischen Beiträge. Spätestens am 01.09.2016 wollen wir die Anmeldungen abgeben.
Die Fahrtkosten wird der der Verband Hessischer
Amateurtheater e. V. tragen und wir gehen davon
aus, dass wir für das Projekt einen Zuschuss vom
HMWK erhalten, so dass möglichst wenig bis keine Kosten von den beteiligten Bühnen zu tragen
sind.
Über den organisatorischen Ablauf werde ich in
Kürze informieren. Bühnen, die Fragen zu dem
Projekt haben, können mich gerne unter der
Nummer 0173-3064889 direkt kontaktieren.
Norbert Deforth
Bundesfreiwilligendienst im Amateurtheater
Der Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung
ist ein Projekt des BDAT e.V. in Kooperation mit
der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ). Der BDAT bietet ihn in
Form des BFD Kultur und Bildung bundesweit an.
Der Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung
wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt und gefördert.
Im Bundesfreiwilligendienst (BFD) gibt es die
Möglichkeit einen Freiwilligendienst im Bereich
Kultur zu absolvieren. Der BDAT hat dafür seit
2012 ein besonderes Modell für seine Mitgliedsbühnen entwickelt. Dieses Modell wendet sich
zunächst an alle Menschen im Alter über 27 Jahre, die einen Freiwilligendienst im Bereich Kultur
und hier besonders im Amateurtheater absolvieren wollen, insbesondere auch an Seniorinnen
und Senioren.
Das Modell bietet den Bühnen und Vereinen vielfältige Gelegenheiten Aufgaben zu erledigen
(bzw. erledigen zu lassen), für die es sonst an Zeit
und Arbeitskraft fehlt, wie z. B. die Pflege oder der
Aufbau eines Archivs, Gestaltung eines Internetauftrittes, Fundus Verwaltung, Projektarbeit usw.
Der Fantasie sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt.
Für die Übernahme der vom Gesetzgeber geforderten pädagogischen Begleitung und Abwicklung der verwaltungs-, abrechnungs- und sozialversicherungsrechtlichen Belange erhebt der
BDAT pro Jahr und pro Freiwilligen einen Kostenbeitrag von derzeit 380,00 Euro. Weitere Kosten
entstehen grundsätzlich nicht. Ein Modell auch
für Euren Verein? Dann ran ans Telefon:
Infos/Kontakt:
Sigrid Haase
Projektkoordinatorin BFD Kultur und Bildung
Bund Deutscher Amateurtheater e.V.
Bundesgeschäftsstelle, Lützowplatz 9
10785 Berlin, Fon 030 2639859-14
[email protected]
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Theaterjugend Hessen - ganz schön was los
Jugendcamp 2016
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Unter dem Motto „Theater(er)leben“ findet
das diesjährige Theatercamp für Jugendliche ab 14 Jahren in Biebergemünd statt - in
diesem Jahr aufgrund des Feiertags auch
einen Tag länger. Von Freitag 30. September bis Montag 03.Oktober 2016 werden wir
uns kleinen Theatererlebnissen widmen. Es
besteht die Möglichkeit, sich in ganz unterschiedlichen Rollen auszuprobieren und die
eine oder andere Herausforderung anzunehmen. Wir kochen gemeinsam und werden
die Freizeit wie schon in den Jahren zuvor
ausgiebig mit Spielen, Lagerfeuer und anderen Aktivitäten füllen. Die Zahl der „Wiederholungstäterinnen und -täter“ unter den Jugendlichen spricht für sich. Einige Plätze gibt
es in diesem Jahr noch. Wir können aufgrund
des neuen Hauses die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas erhöhen. Die Anmeldung ist auf der Internetseite des Verbandes zu finden. Anmeldeschluss ist der 1. Juli.
Mit der Etablierung eines dotierten Ki-JuAmateurtheaterpreises verwirklicht der
Verband die Empfehlung der EnquèteKommission `Kultur in Deutschland´ der
Bundesregierung, die in ihrem Abschlussbericht ausdrücklich begrüßt, „Theaterwettbewerbe im Bereich Amateurtheater ins Leben
zu rufen.“ Bewerben können sich die Theater mit Produktionen aus den Jahren 2014 bis 2016 (siehe Ausschreibung).
Abgabeschluss für die Bewerbung ist der
27. August 2016. Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind auf der Internetseite
des Landesverbandes zu finden.
Die Preisverleihung findet im Rahmen des
Landesverbandtages 2017 in Espenau statt.
Kinder- und Jugendtheaterpreis 2016
In diesem Jahr ist es wieder Zeit für den Kinder- und Jugendtheaterpreis. Der Preis ist
eine Auszeichnung an die Theatergruppen
und Theatermacher, die sich um Kinder- und
Jugendtheaterinszenierungen
bemühen.
Erstmalig wird auch zwischen Kindertheater und Jugendtheater unterschieden. Beide Sparten werden von einer Jury mit Preisen ausgezeichnet. Entscheidend für die
Auswahl ist, dass die Preisträger mit ihrer
künstlerischen Arbeit exemplarisch für das
aktuelle hessische Kinder- und Jugendamateurtheater stehen und gleichzeitig wegweisend und impulsgebend für die Amateurtheaterarbeit in diesem Bereich sind. Ziel ist es,
unsere Ki-Ju-Arbeit einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Gleichzeitig soll über das
Instrument des Preiswettbewerbs auch die
Aktivitätsdiskussion innerhalb des Amateurtheaters angeregt werden.
Unser Preis braucht einen Namen
In den letzten Sitzungen hat das Präsidium
den Wunsch geäußert, für den Theaterpreis
einen Namen zu finden. Aber wie soll er heißen? Wir von der Jugendleitung möchten
diese Frage gern an Euch weitergeben. Gesucht wird also ein Name für unseren Preis.
Es wäre schön, wenn wir eine reichhaltige
Auswahl an Vorschlägen hätten um für den
nächsten geplanten Preis 2018 dem „Kind“
einen Namen geben könnten. Vorschläge
nehmen wir per Mail oder über eine pn bei
facebook an Jörg Dreismann gern entgegen. Also lasst Eurer Fantasie freien Lauf und
macht zahlreich mit.
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
ungeschminkt Juni 2016
Rechte und Pflichten Tag
Rechtliche Grundlagen von Kinder- und Jugendarbeit in Vereinen ist im Rahmen der
Jugendleitercard schon lange fester Bestandteil der Ausbildung. Wir möchten zu
diesem Thema eine Tagesveranstaltung für
unsere Jugendleiterinnen und Jugendleiter
anbieten. In recht lockerer Form sollen die
wichtigen Grundlagen vermittelt werden.
Wer heute mit Kindern und Jugendlichen zu
tun hat, hat zahlreiche rechtliche Anforderungen von Aufsichtspflicht, Jugendschutz,
Urheberrecht etc. zu berücksichtigen. Diesen
Baustein vermittle ich in der kommunalen
Jugendarbeit schon einige Jahre an unsere
ehrenamtlichen Betreuer. Es geht uns dabei
nicht um eine juristische Schulung, sondern
vielmehr um eine Sensibilisierung für den
Themenkomplex. Als Termin ist ein Samstag
im Herbst vorgesehen. Damit wir die Region
(Veranstaltungsort) für diese Veranstaltung
festlegen können, bitten wir um Interessenbekundung per Mail, wer mitmachen möchte. Dann werden wir einen geeigneten Raum
suchen und den Termin bekanntgeben.
Einzig die Idee der Inszenierung wird vorgegeben: „Eine Gruppe von Jugendlichen
fährt gemeinsam für ein Wochenende auf
eine Berghütte. Doch schon kurz nach der
Ankunft fällt das Handynetz aus. Keine Kontakte mehr zur weiten Welt. Was nun? Kann
man so ein Wochenende aushalten, überleben?“ Was passieren wird, wird gemeinsam
erarbeitet. Auch für die Rollen gibt es viele
Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn am Ende
das Stück fertiggestellt ist, geht die Gruppe
mit zwei Kleinbussen in Hessen auf Tournee.
Dann werden Gastgeber mit Theaterräumen
gesucht. Bedingung ist ein Schlafplatz für
die Gruppe, etwas Essen und Trinken, Bewerbung der Vorstellung vor Ort und ein Theaterraum. Technik und Bühnenbild bringen
wir selbst mit. Wer also Lust auf Teilnahme,
sei es als Jugendlicher, sei es als Gastgeber
oder als Unterstützer (Plakatgestaltung, Bühnenbild, Techniker/in, Fahrer/in) hat, kann
sich schon jetzt zum frühzeitigen Informationsaustausch melden. Entweder per Mail
oder auch gern über facebook. Wir sind gespannt!
„Netzausfall“
So lautet der Titel für ein außergewöhnliches Projekt, das wir für 2017 planen. Wenn
wir eine sichere Finanzierung gewährleisten
können, möchten wir mit Jugendlichen aus
ganz Hessen ein gemeinsames Stück inszenieren und in den Herbstferien hessenweit
aufführen. Und so könnte es ablaufen: Wir
haben fünf Probenwochenenden vorgesehen, an denen die Jugendlichen gemeinsam
an Rollen und Stück arbeiten.
Ihr seht, es gibt viele Gründe direkt mit uns
in Kontakt zu treten. Daher hier noch einmal
die Kontaktdaten: per Post: Jörg Dreismann,
Falkensteinstr. 1, 34270 Schauenburg; per
Mail: [email protected];
per Telefon oder WhatsApp: 0176 66883174;
oder bei facebook
Wir freuen uns auf Euch,
Simon Isser und Jörg Dreismann
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Theatergruppe SPIELBAR Darmstadt
Eine Bühne stellt sich vor:
SPIELbar ist Teil der Jugend- und Erwachsenenarbeit der ev.-lutherischen Petrusgemeinde in Darmstadt-Bessungen. Als solche
wird sie finanziell und ideell durch die Gemeinde getragen.
Die Kinder- und Jugendtheaterarbeit begann
2001 mit der Gründung der Theatergruppe
„the actors“. 2009 benannte sich diese Gruppe in „SPIELbar“ um. 2005 entstand die zweite Theatergruppe „Bruchstücke“. Mittlerweile
haben sich die beiden Gruppen zusammengeschlossen. Seit 2007 sind die Theatergruppen der Petrusgemeinde Mitglied im Verband Hessischer Amateurtheater e.V.
Das Alter der Mitglieder von SPIELbar liegt
zwischen 20 und 34 Jahren. Der künstlerische Schaffensprozess von SPIELbar orientiert sich an den Wünschen und Bedürfnissen
der Gruppenmitglieder, an für sie relevanten
sozialen, politischen oder gesellschaftlichen
Fragestellungen. Eigene Vorstellungen, Erlebnisse, Phantasien, Sicht- und Verhaltensweisen werden als Potential in einem Gruppenprozess abgerufen und führen mit Hilfe
von Denk-, Schreib- und Improvisationswerkstätten zu eigenen Spielvorlagen und
-konzepten. Dabei greift die Gruppe nicht
immer auf Literaturvorlagen zurück, sondern
entwickelt auch eigene Texte.
2011 erhielt die Jugendtheaterarbeit für ihre
Produktion „Isola“ beim Hessischen Schultheatertreffen eine Auszeichnung durch den
Landesverband „Schultheater in Hessen“,
überreicht durch die damalige Kultusministerin Dorothee Henzler.
2014 wurde SPIELbar mit der Produktion
„Gut gegen Nordwind“ (von Daniel Glattauer) für den Deutschen Amateurtheaterpreis
„amarena“ nominiert.
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ungeschminkt Juni 2016
Fotos: Sylvia und Wolfram Gerspach
Mit ihrer neuesten Produktion überraschte
die Gruppe seine Zuschauer mit Urs Widmers
Drama
Seminarangebotedocemus
ad theat
rum
Top Dogs
Jeder kennt wohl die Bezeichnung Underdog für einen Menschen, der am unteren
Rand der Gesellschaft lebt. Aber wer oder
was sind Top Dogs?
In einer sehr gelungenen Premiere hat die
Theatergruppe SPIELBAR ihre Zuschauer aufgeklärt.
In dem Drama geht es um sehr erfolgreiche
Topmanager, eben den Top Dogs, die alle
das gleiche Schicksal verbindet: der tiefe Fall
aus den oberen Zehntausend in die Arbeitslosigkeit - mit dem Verlust ihres bisherigen
Lebensstils.
In einem Outplacement-Büro wird versucht,
den Top Dogs mit ihren traumatischen Erlebnissen eine neue Position zu vermitteln.
Prakt. Dramaturgie u. Szenenentwicklung durch Improvisation
Termin: 10. bis 12. Juni 2016
Ort:
JH Lauterbach
Referent/in: Markus Herlyn
LV Betreuer:
Kirsten Herborg
Vom Raum bis zur gebauten Bühne
Termin: 10. bis 12. Juni 2016
Ort:
JH Wiesbaden
Referent/in: Frank Willmann
LV Betreuer:
Andres Zarra-Esperón
Maske für Fortgeschrittene
Termin: 24. bis 26. Juni 2016
Ort:
JH Fulda
Referent/in: Sonja Tham
LV Betreuer:
Harald Soldan
Öffentlichkeitsarbeit
Termin: 17. bis 18. September 2016
Ort:
JH Fulda
Referent/in: Verena Pressler
LV Betreuer:
Antje Hörl
Der Autor Urs Widmer will mit diesem Drama
deutlich machen, dass im Zuge der Globalisierung enorme Veränderungen stattgefunden haben, die nicht nur den kleinen Mann,
sondern auch die Spitzenmanager betreffen
können. Im Nachhinein scheint es den arbeitslosen Managern genauso zu ergehen
wie den kleinen Angestellten, die sie vorher
entlassen haben,
Inhaltlich lässt sich in diesem Drama keine
klare Linie erkennen. Es fehlt etwas an Zusammenhang, ist wie eine Sammlung aus
kleinen Geschichten angelegt. Aber das ist
eben Urs Widmers Stück. Man muss diesen
„Mangel“ an gedanklicher Geschlossenheit
mögen. Aber wenn man das mag, dann hat
die wunderbare Gruppe um Regisseur Matthias Lauer Großartiges geleistet, Widmer genial umgesetzt.
Ob in der Realität alles genau so geschieht ist
fraglich. Trotzdem ist das Stück so aktuell wie
nie.
Wie der Autor so treffend vermerkt: „Business, das ist Krieg! Blut und Tränen!“
Heiner Kraft
Kombiseminar Schauspieltrainig
Termin: 16. bis 18. September 2016 und
14. bis 16. Oktober 2016
Ort:
JH Fulda
Referent/in: Daniela Burckhardt
LV Betreuer:
Bernd Herche
Regie für „alte Hasen“
Termin: 11. bis 13. November 2016
Ort:
JH Lauterbach
Referent/in: Markus Herlyn
LV Betreuer:
Heiner Kraft
Die aktuellen Ausschreibungen für unsere Seminare
findet ihr im Internet unter:
http://www.amateurtheater-hessen.de
Ansprechpartnerin: Künstlerische Beratung/Lehrgangkoordination,
Ingrid Suhr, Mail: [email protected], oder Tel.: 06 07 13 93 67 94
„ungeschminkt“ im Abo?
Sollte jemand die ungeschminkt nur unregelmäßig, zu spät,
oder gar nicht erhalten und würde sie gern
regelmäßig und pünktlich lesen,
dann gibt es auch die Möglichkeit des Abonnements.
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von jeder Ausgabe frei Haus.
Schickt einfach 6 Briefmarken a‘ 1.- € an die Redaktion
und teilt mir mit, wohin ich die Sendung schicken soll.
ungeschminkt Juni 2016
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Coming soon
Die Spieltermine unserer Mitgliedsbühnen
Alles nur Theater
„Nachbarn mit Biss“
TG „Peter von Orb“
„Tod im Theater“
03. 07. 2016 um 18:00 Uhr
08. 07. 2016 um 20:00 Uhr
09. 07. 2016 um 20:00 Uhr
10. 07. 2016 um 18:00 Uhr
15. 07. 2016 um 20:00 Uhr
16. 07. 2016 um 20:00 Uhr
Bergbühne Burghasungen
Mail: [email protected]
www.allesnurtheater.de
17. 06. 2016 um 20:00 Uhr
18. 06. 2016 um 20:00 Uhr
19. 06. 2016 um 17:00 Uhr
24. 06. 2016 um 20:00 Uhr
25. 06. 2016 um 20:00 Uhr
im Theatersaal des Alfons-Lins-Hauses,
Pfarrgasse, Bad Orb, 1. Stock
Kontakt über
[email protected]
oder 06052-1509
Atelier-Theater-Obertshausen
„Fritz Kaptein und
seine Schwestern“
Statt-Theater Mengeringhausen
„Männerhort“
16. 09. 2016 um 19:30 Uhr
17. 09. 2016 um 19:30 Uhr
18. 09. 2016 um 15:30 Uhr
im Pfarrer-Schwahn-Haus 4
63179 Obertshausen-Hausen
www.atelier-theater-obertshausen.de
Eine Stadt spielt Theater
„Die Kaktusblüte“
25. 11. 2016 um 20:00 Uhr
26. 11. 2016 um 20:00 Uhr
27. 11. 2016 um 15:00 Uhr
Einlass eine Stunde früher
Irene Ernst, Am Molkenborn 39
63654 Büdingen
[email protected]
Mühlengeister Merkenfritz
„Lottes lästige Leichen“
04. 11. 2016 um 18:00 Uhr
05. 11. 2016 um 19:30 Uhr
12. 11. 2016 um 19:30 Uhr
Einlass eine Std. vorher, mit Sektempfang
Kartenab 01.10.2016 unter
06045/9554540
Mühlengeister „Die Minnis“
27.11.2016 um 15 Uhr
Karten ab 9.11.2016 unter 06045/2576
Jeweils im DGH Merkenfritz
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ungeschminkt Juni 2016
24. 09. 2016 um 20:00 Uhr
01. 10. 2016 um 20:00 Uhr
02. 10. 2016 um 20:00 Uhr
03. 10. 2016 um 20:00 Uhr
08. 10. 2016 um 20:00 Uhr
09. 10. 2016 um 20:00 Uhr
im Theaterladen Ritterort 1
in Bad Arolsen Mengeringhausen
Kartenservice wie bisher
„Es war einmal“
Theaterclub Elmar
„Die vertagte Nacht“
16. 09. 2016 um 20:00 Uhr
17. 09. 2016 um 20:00 Uhr
18. 09. 2016 um 20:00 Uhr
18. 09. 2016 um 20:00 Uhr
19. 09. 2016 um 20:00 Uhr
20. 09. 2016 um 20:00 Uhr
im Deutschen Ledermuseum, Frankfurter Str. 86, Offenbach
Karten: Tel. 069 852714 bzw.
[email protected]
www.theaterclub-elmar.de
Taunusbühne Bad Schwalbach
„Cinderella“
19.11.2016 15:00 Uhr
20.11.2016 15.00 Uhr
26.11.2016 15:00 Uhr
27.11.2016 15:00 Uhr
10.12.2016 15.00 Uhr
10.12.2016 19.00 Uhr
11.12.2016 15.00 Uhr
17.12.2016 15.00 Uhr
18.12.2016 15.00 Uhr
Info: [email protected]
www.taunusbuehne.de
ein Märchen für Kinder und Jungebliebene
Kleine Bühne 70
„Ein ungleiches Paar“
05. 11. 2016 um 17:00 Uhr
06. 11. 2016 um 15:00 Uhr
12. 11. 2016 um 17:00 Uhr
13. 11. 2016 um 15:00 Uhr
18. 11. 2016 um 19:00 Uhr
19. 11. 2016 um 17:00 Uhr
Spielort: Aula des Bathildisheims in
Bad Arolsen, Bathildisstr. 7
Kartenservice wie bisher
10. 09. 2016 um 19:00 Uhr
11. 09. 2016 um 16:00 Uhr
17. 09. 2016 um 19:30 Uhr
18. 09. 2016 um 16:00 Uhr
23. 09. 2016 um 19:30 Uhr
24. 09. 2016 um 19:30 Uhr
25. 09. 2016 um 16:00 Uhr
im im CassallaTheater, Kassel
Vorbestellungen: 0561-77 49 19
Internet: www.kb70.de
Volksbühne Bad Emstal
„Der Brandner Kasper guckt
ins Paradies“
Theater am Fluss, Kassel
„Lola“
02.07.2016, 20.00 Uhr
03.07.2016 - 17.00 Uhr
09.07.2016 - 20.00 Uhr
10.07.2016 - 17.00 Uhr
Spieort: Vor der Kirche in
Bad Emstal-Balhorn
Karten: 05625 922106
28.10. 2016 um 20:00 Uhr
29.10. 2016 um 20:00 Uhr
30.10. 2016 um 18:00 Uhr
28.11. 2016 um 20:00 Uhr
29.11. 2016 um 20:00 Uhr
30.11. 2016 um 18:00 Uhr
Info:
URL: www.theater-am-fluss.de
Mail: [email protected]
Junges Theater
Wachenbuchen
„Der Zauberer von Oz “
24. 06. 2016 um 19:30 Uhr
25. 06. 2016 um 15:30 Uhr
25. 06. 2016 um 19:30 Uhr
26. 06. 2016 um 15:30 Uhr
Ev. Pfarrgarten, Alte Rathausstraße 29
63454 Hanau-Mittelbuchen
„Mirandolina - Die Wirtin “
Termine
29. Juni bis 3. Juli 2016
Theatertage Europäischer Kulturen
in Paderborn
Info: Franz-Josef Witting
[email protected]
www.theatertage-europaeischer-kulturen.de
26. 06. 2016 um 19:30 Uhr
„Pocahontas“
22. bis 25. September 2016
09. 07. 2016 um 18:00 Uhr
10. 07. 2016 um 15:00 Uhr
Ev. Pfarrgarten, Alte Rathausstraße 29
63454 Hanau-Mittelbuchen
„Am Leben werden wir nicht scheitern“
18. 11. 2016 um 20:00 Uhr
19. 11. 2016 um 20:00 Uhr
20. 11. 2016 um 16:00 Uhr
Ev. Gemeindezentrum Kilianstädterstraße 1a
63477 Maintal-Wachenbuchen
Wehlheider Hoftheater
„Laurent der Zauberlehrling“
21.05.2016 15:00 Uhr
26.05.2016 15:00 Uhr
28.05.2016 15:00 Uhr
29.05.2016 15:00 Uhr
04.06.2016 15:00 Uhr
05.06.2016 15:00 Uhr
Jeweils im im CassallaTheater, Kassel
http://www.wehlheider-hoftheater.de
„Fräulein Smillas Gespür für Schnee“
08.10.2016 19.30 Uhr
14.10.2016 19.30 Uhr
15.10.2016 19.30 Uhr
16.10.2016 16.00 Uhr
28.10.2016 19.30 Uhr
29.10.2016 19.30 Uhr
30.10.2016 16.00 Uhr
04.11.2016 19.30 Uhr
05.11.2016 19.30 Uhr
06.11.2016 16.00 Uhr
Jeweils im CassallaTheater, Kassel
http://www.wehlheider-hoftheater.de
Wir spielen auf der Bühne nicht Theater,
sondern das Leben.
Das Amateurtheaterfestival des BDAT
in Offenbach
Info: http://www.bdat.info
Das KiJu Theater-Camp 2016
vom 30. 09. bis 3. 10. 2016
im Landschulheim Lützel,
in 63599 Biebergemünd.
Bretter die die Welt verbeulten
Int. Jugendtheatertreffen in Maintal
vom 14. 09. bis 22. 09. 2016
www.buehnenstuermerfestival.de
Das nächste Mundart Theater Festival wird im
Mai 2017 in Schleswig/SH stattfinden.
Näheres in der nächsten Ausgabe.
Barbara Zorn:
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27.- 30.10.2016 in Wiesbaden
Internationales Improfestival „Bühne Babylon“
2016 ist das Jahr der Partnerstädte - was für Partnerstädte hat Wiesbaden eigentlich? Gibt es dort
auch Improtheater? Diese Fragen stellten wir,
die Spieler von „restrisiko“, uns letztes Jahr, denn
Improtheater kennt bekanntlich keine Grenzen.
Wir scheuten uns nicht sogar Internetübersetzer heranzuziehen, um andere Gruppen in Fatih (Türkei), Fondettes (Frankreich) oder Ocotal
(Nicaragua) zu kontaktieren. Fündig wurden wir
bis jetzt in Tunbridge Wells (England) und Wroclaw ([Breslau] Polen). Aus der Idee reifte die Vision von einem schillernden Improfestival, bei
dem jede Nation ihre Spielkunst präsentiert - in
der festen Überzeugung, dass diese Form des
Theaters keine gemeinsame Sprache braucht.
Alle haben ein gemeinsames Ziel: Spaß haben
und die Herausforderung der unterschiedlichen Sprachen anzunehmen. Dabei wird
höchstwahrscheinlich
ein wahres babylonisches Stimmgewirr entstehen, da wir nicht nur
englisch reden wollen
– sondern auch deutsch
und polnisch! Daneben
wird es herrlich verrückten Szenen geben, denn
die Geschichten entstehen spontan und ungeprobt erst im Moment auf der Bühne – jede einzelne eine Premiere! Die Bühne Babylon möchte
zeigen, wie Improvisationstheater alleine durch
die körperliche und mimische Interaktion zwischen den Spielern funktionieren kann. Der Oberbürgermeister höchstpersönlich hat die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen, denn
es birgt mehr als nur den Austausch darstellerischer Kunst auf der Bühne.
Die Bühne Babylon soll vielmehr zur Völkerverständigung beitragen und die Partnerstädte noch
näher zusammenbringen. Bevor es zum kulturellen Impro-clash kommt, dürfen wir im September das englische Ensemble „claque impro“[Foto
anbei] in Turnbridge Wells (Großbritannien) besuchen, um uns schon mal kennenzulernen und
beschnuppern.
Um ein international besetztes Festival auf die
Beine zu stellen, bedarf es gutes Projektmanagement, was natürlich immer gerne unterschätzt
wird (unser Projektplan siehe Foto ;-)). Ein Hoch
auf Tatjana, die uns mit ihrer Moderation geholfen hat, alle ToDo’s zu strukturieren und zeitlich zu
ordnen! Denn um die Vision zu verwirklichen, ist
eine Menge zu erledigen: PR, Terminabstimmungen, Auswahl Catering, Engagement Musiker bis
zur Stadtführung für unsere Gäste - Puuuh! Wie
das mit solchen Veranstaltungen ist, hängt natürlich auch ein finanzieller Aufwand hinter der
Sache. Wir suchen noch
Sponsoren, die uns finanziell
unterstützen
oder helfende Hände
für die Abende, um dieses Projekt realisieren
zu können. Das Festival
soll sich über drei Tage
erstrecken. Am Freitagabend, 28.10.2016,
geht es los mit der ersten Show in der Reduit
in Mainz-Kastel, einem
Stadtteil von Wiesbaden. Am Samstag werden
tagsüber Anfänger-Workshops auf Englisch und
Polnisch angeboten, die Fortgeschrittenen dürfen sich auf einen Workshop in Deutsch freuen.
Am Abend kommt es auf der Bühne der Reduit
dann wieder zu einem Feuerwerk der internationalen Improkunst mit Aftershowparty. Sonntagvormittags kommen die kleinen Gäste bei einem
Kinderworkshop oder einer Kindershow auf ihre
Kosten. Nähere Informationen zu den Zeiten für
die Workshops und Auftritte sowie Preise findet
ihr in Kürze auf unserer Homepage http://www.
restrisiko.info. Wir wünschen uns ein volles Haus,
hervorragend unterhaltenes Publikum und ein
babylonisches Sprachgewirr mit viel Potential zu
Missverständnissen auf der „Bühne Babylon“.
Fotos: restrisiko
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