DE - Carlson Wagonlit Travel

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DE - Carlson Wagonlit Travel
WHITE PAPER
Mehr Licht ins Dickicht
Wie Sie Flug- und weitere Transportkosten senken
Eine CWT-Studie
Angesichts der verwirrenden Vielfalt von Einsparmöglichkeiten tun sich selbst erfahrene Travel
Manager mit der Wahl des jeweils wirksamsten Ansatzes schwer. Klassische Maßnahmen sind das
Aushandeln von Volumenrabatten oder die Verpflichtung Reisender zur Einhaltung der Reiserichtlinie. Doch darüber hinaus ergeben sich fortwährend neue Möglichkeiten, deren Wirksamkeit
immer schwieriger zu ermitteln ist.
Die neueste Untersuchung des CWT Travel Management Institute zeigt: Auch ausgereifte Firmenreiseprogramme bergen Einsparpotenzial. Die vorliegende Zusammenfassung verweist auf
realistische Einsparziele und gibt wirksame Tipps zu deren Erreichung.
Im Rahmen der Studie wurden Travel Manager, Reisende und Marktexperten befragt und gut
50 Millionen Buchungstransaktionen weltweit ausgewertet. Untersucht wurden der Flugeinkauf,
wichtige Richtlinieninhalte und Tools zur Verbesserung des Flugbuchungsverhaltens sowie die
Optimierung des Programms für weitere Transportmittel.
Abbildung 1: Zwanzig Optimierungsmaßnahmen bei Flügen und weiteren Transportmitteln
Durchschnittliches
Verbesserungspotenzial
5
Reisenden
Anreize
bieten
Über
PreisTreibstoffobergrenzen zuschläge
einführen verhandeln
Zusatzkosten für Nebenleistungen untersuchen
Verfügbarkeit
der Buchungs- MietwagenBilligflieger in
klasse
einkauf
Erwägung ziehen überwachen optimieren
4
Korrektheit
Zugriff auf
Taxis, Limousinen
Zwischen Flügen
Bestpreisgeladener mit Fahrer, Motorradtaxis
Ticket-Raten
und HighspeedStrategie
Flugtarife prüfen
anderer Länder
und andere
Bahnverbindungen integrieren
verhandeln
abwägen
Mit Airline-Allianzen Lösungen optimieren
zusammenarbeiten
Restriktive Sonderflugtarife nutzen
Potenzielle
3
Einsparwirkung
Vorausbuchungen
EntscheidungsInnerhalb von
fördern
raster am
Mehrjahresverträgen
Point-of-sale
regelmäßig
Wichtige Elemente der
verwenden
nachverhandeln
Reiserichtlinie vorschreiben
und kommunizieren
2
ReisendenDas Reisevolumen
komfort
auf wenige
einschränken
Leistungsträger
konzentrieren


Flugeinkauf
2
3
Verhalten bei der Flugbuchung
4
5
Verbesserung des Programms für weitere Transportmittel
Quelle: CWT Travel Management Institute
Bewährte Maßnahmen zur
Optimierung des Flugeinkaufs
Der Flugeinkauf ist normalerweise der ausgereifteste
Bestandteil des Reiseprogramms, doch auch er muss
kontinuierlich angepasst werden, wenn das Programm
optimal leistungsfähig bleiben soll. Dies kann durch grundlegende Maßnahmen geschehen wie die Konzentration
des Reisevolumens auf wenige Leistungsträger oder über
neuere Hebel wie eine Verhandlung über Kerosinzuschläge oder die Überwachung der Verfügbarkeit von
Buchungsklassen.
Das Reisevolumen auf wenige Leistungsträger konzentrieren: Eine der Grundregeln beim Flugeinkauf
lautet: Je mehr Volumen sich bei einer Airline unterbringen lässt, desto größere Rabatte lassen sich erzielen. Ein konsolidierter Einkauf spart im Schnitt acht
Prozent der Flugkosten, zum einen durch größere
Vorab- und rückwirkende Rabatte, zum anderen durch
aggressive Preisnachlässe auf Routen mit hohem Wettbewerb (diejenigen, die außerhalb der Heimatmärkte
von Fluggesellschaften starten).
Eine Bestpreis-Strategie verfolgen, ohne verhandelte Raten auszuhebeln: Beim Bestpreis-Ansatz
kann der günstigste verfügbare Tarif mit eine beliebigen Fluggesellschaft gebucht werden. Dies bringt zwar
sofortige Einsparungen, doch eine Aufhebung des
Programms mit bevorzugten Leistungsträgern lohnt
sich dafür nicht. Unter Einbeziehung von Vorab- und
rückwirkenden Rabatten lassen sich bei bevorzugten
Airlines Raten erzielen, die 17 Prozent unter den
offiziellen Raten liegen. Davon abgesehen zahlen sich
langfristige Geschäftsbeziehungen spätestens dann
aus, wenn sich die Preise in Richtung Verkäufermarkt
entwickeln (siehe Abbildung 2).
Abbildung 2:
Die Attraktivität verhandelter Raten gegenüber den niedrigsten verfügbaren Tarifen hängt von Marktzyklen ab
Durchschnittliche
verhandelte Rate
Beispiel
Marktpreise (offizielle Tarife, restriktive
Sonderflugtarife, Sonderaktionen …)
Verhandelte Raten weniger
attraktiv; als Preisobergrenze
verwendet, um Verfügbarkeit
für Reisende sicherzustellen
Verhandelte Raten
attraktiv
Durchschnittliche
verhandelte Rate
Interesse an Bestpreis-Strategie
2008
2009
2010
Interesse an Bestpreis-Strategie
2011
2012
...
Quelle: CWT Travel Management Institute
CWT empfiehlt, mit bevorzugten Fluggesellschaften
zusammenzuarbeiten und andere Tarife nur unter
bestimmten Bedingungen zuzulassen (beispielsweise
bei einem Preisunterschied von mindestens 20 bis
30 Prozent).
Mit Airline-Allianzen zusammenarbeiten: Die drei
größten Airline-Allianzen haben inzwischen zusammen
über 50 Mitglieder und teilen sich gemeinsam etwa
60 Prozent des Weltmarkts. Die Zusammenarbeit mit
Allianzen bedeutet zwar weniger Konkurrenz unter den
Leistungsträgern und damit möglicherweise höhere
Preise für bestimmte Strecken, sie bietet aber auch
etliche Vorteile: einheitliche Klassen und Tarife, eine
bessere Programmabdeckung, die Möglichkeit, Tarife
verschiedener Partnerlinien zu kombinieren, bessere
Reiseverbindungen und eine Standardisierung der
Ausschreibungs- und Verwaltungsprozesse. Empfehlenswert ist eine Unterteilung der Allianz-Fluggesellschaften in Primär- und Sekundärpartner, da dies den
Wettbewerbsdruck unter den Anbietern aufrechterhält.
Billigflieger in Erwägung ziehen: 90 Prozent der
befragten Unternehmen nutzen Billigflieger (LCCs) –
meist einfach als autorisierte Leistungsträger, da LCCs
in der Regel nur wenig Unternehmensrabatte bieten.
Entscheidend ist, dass eine Buchung von Billigtickets
(derzeit 13 Prozent aller gebuchten Tickets) nicht
die Einsparmöglichkeiten aushebelt, die sich aus der
Zusammenarbeit mit bevorzugten Partnern ergeben.
Wichtig ist vor allem eine möglichst frühzeitige
Buchung, um im Vergleich zu restriktiven Sondertarifen einen Preisvorteil zu erzielen (in Europa im
Schnitt um 20 Prozent weniger). Die Schattenseiten
der attraktiven Ticketpreise bei Billigfliegern sind
Zusatzkosten für Nebenleistungen, reduzierte Flugpläne, das Reisen über Sekundärflughäfen und die
Buchung außerhalb der globalen Reservierungssysteme. Hier gilt es stets die Reisegesamtkosten
abzuwägen und auch die Reisendenzufriedenheit im
Blick zu behalten. Auf jeden Fall lässt sich bei
Verhandlungen mit bevorzugten Fluggesellschaften die
Konkurrenz durch Billig-Airlines gut ins Feld führen.
Innerhalb von Mehrjahresverträgen regelmäßig
nachverhandeln: 53 Prozent der in der Studie befragten Unternehmen schließen mit bevorzugten
Partnern Rahmenverträge für mehrere Jahre ab. Dies
strafft das Vertragsprozedere und erhält die Möglichkeit der regelmäßigen Anpassung von Vertragsinhalten. CWT empfiehlt, mindestens einmal jährlich zu
prüfen, ob die Vertragsbedingungen noch optimal sind.
Von allgemeinen Marktbeobachtungen abgesehen
sollten Travel Manager vor allem darauf achten, ob
besonders stark rabattierte Klassen ausreichend gebucht werden. Hier besteht unter Umständen weiteres
Optimierungspotenzial.
Zugriff auf Ticket-Raten anderer Länder verhandeln: In ausgereiften Flugprogrammen lassen sich
Kosten außerdem dadurch reduzieren, dass der
Zugriff auf Raten für Tickets ermöglicht wird, die
außerhalb des Abfluglandes ausgestellt werden. Dies
muss vertraglich explizit geregelt werden, da diese
Ausstellungspraxis der Zustimmung der betreffenden
Airline bedarf und eine Zuwiderhandlung unter
Umständen rechtliche Konsequenzen hat.
tet werden. Bei nur 59 Prozent der befragten Unternehmen lassen beispielsweise die Reiserichtlinien
eine Abrechnung von Mahlzeiten und Getränken zu,
die während des Flugs eingenommen wurden. Ein
Schwachpunkt ist auch die Erfassung der beanspruchten Nebenleistungen: 60 Prozent der Travel Manager
geben bei den Zusatzkosten einen Erfassungsgrad von
nur etwa 40 Prozent an. Die Erfassung dürfte sich
jedoch mit der geplanten Einführung des Electronic
Miscellaneous Document der IATA zur Buchung von
Nebenleistungen über globale Buchungssysteme
künftig verbessern. Einstweilen sind Travel Manager
noch auf Spesenabrechnungen und Kreditkartenauszüge angewiesen. Fallbeispiele von Unternehmen, die
Nebenleistungen sehr genau erfassen, lassen den
Schluss zu, dass sich darüber mit Airlines gut verhandeln lässt. Außerdem besteht bei den Airlines derzeit
die Tendenz, Nebenleistungen wieder in den Ticketpreis einzuschließen – eine Praxis, die in den nächsten
Jahren höchstwahrscheinlich zunehmen wird.
Über Treibstoffzuschläge verhandeln: Mit dem inzwischen allgemein üblichen Kerosinzuschlag möchten Fluggesellschaften das Risiko steigender Treibstoffpreise abfedern. Dieser Zuschlag wird immer
teurer, immer weniger transparent und macht inzwischen geschätzt sieben bis zwölf Prozent der Flugkosten von Unternehmen aus. Seine Entwicklung
scheint vom aktuellen Treibstoffpreis derzeit vollständig
entkoppelt zu sein, überdies wird er stärker auf das
Geschäfts- als auf das Privatreisesegment abgewälzt.
CWT empfiehlt, Treibstoffzuschläge genau zu erfassen
und das Thema bei Verhandlungen mit Airlines anzusprechen. Entsprechend fundierte Belege vorausgesetzt, lassen sich so unter Umständen nachträgliche
Vergütungen erzielen.
Verfügbarkeit der Buchungsklasse überwachen: Ein
häufig vernachlässigter Aspekt beim ProgrammManagement ist die Prüfung der Ratenverfügbarkeit,
dabei bietet sie ein klares Optimierungspotenzial.
Damit verhandelte Raten auch optimal in Anspruch genommen werden können, müssen sie zu bestimmten
Buchungszeiten zur Verfügung stehen. CWT empfiehlt,
die Verfügbarkeit der Tarife pro Airline, Strecke, Serviceklasse und Buchungsfenster zu prüfen. Diese Daten
sind einerseits nützlich in Verhandlungen, andererseits
lässt sich auf ihrer Grundlage die tatsächliche Verfügbarkeit verbessern oder eine etwaige Nichteinhaltung
von Volumenzusagen rechtfertigen.
Zusatzkosten für Nebenleistungen untersuchen:
Geschätzte fünf bis zehn Prozent der Flugkosten von
Unternehmen fallen für Nebenleistungen an, aber
nicht alle Zusatzkosten können den Reisenden erstat3
Korrektheit geladener Flugtarife prüfen: Ob Hotelraten korrekt in die globalen Reservierungssysteme geladen wurden, prüfen viele Unternehmen. Bei
Flugtarifen tun dies hingegen nur 25 Prozent, obwohl
es auch hier signifikante Einsparungen bringt, wenn
die Raten pünktlich und richtig in den Systemen stehen. Abhängig vom Flugbudget und der Anzahl von
Vereinbarungen sowie Verkaufsstellen ist hier nach den
Schätzungen der CWT Solutions Group ein Return on
Investment von bis zu 14:1 möglich. In einem Unternehmen ergab eine entsprechende Überprüfung beispielsweise, dass vier Prozent der verhandelten Raten
gar nicht und zwei Prozent falsch geladen waren.
Wichtige Inhalte der Reiserichtlinie
und Tools zur Verbesserung des
Flugbuchungsverhaltens
Auch ein optimal eingekauftes Flugprogramm bietet noch
weiteres Einsparpotenzial, etwa durch die Steuerung des
Buchungsverhaltens der Reisenden. Klassische Optimierungsmaßnahmen sind hier eine zeitige Vorausbuchung
und die gezielte Lenkung hin zur Buchung restriktiver
Tarife. Die aktuelle Studie geht auf diese sowie weitere
Richtlinienelemente ein, anhand derer sich weitere Einsparungen erzielen lassen:
Wichtige Elemente der Reiserichtlinie vorschreiben
und kommunizieren: Eine ganz wesentliche Stellschraube ist die Nutzung bevorzugter Buchungskanäle
(Buchung online und offline über den Geschäftsreiseanbieter). Sie sollte in der Richtlinie nicht nur empfohlen, sondern vorgeschrieben werden. Dies verbessert
die Nutzung bevorzugter Leistungsträger, den Kostenüberblick und in der Folge die Verhandlungsposition
gegenüber Leistungsträgern. Auch das Tracking von
Reisenden und damit die Reaktionsfähigkeit des
Unternehmens in Notfällen verbessert sich. Die CWTBefragung der Reisenden ergab, dass 95 Prozent von
ihnen zuletzt über einen bevorzugten Kanal gebucht
hatten. Unsere Empfehlungen in puncto Reiserichtlinie lauten: die Führungsebene des Unternehmens
einbinden, Reisenden klare und verständliche Regeln
geben, die Richtlinie standardisieren, die Einhaltung
durch entsprechende Unterweisungen (auch an den
Verkaufsstellen) verbessern, die Fortschritte messen
und gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen einleiten,
die Leistung im Branchenvergleich messen und das
Know-how des Geschäftsreiseanbieters in Anspruch
nehmen.
Vorausbuchungen fördern: Dass Vorausbuchungen
immer noch signifikant niedrigere Ticketpreise ermöglichen, ist klar belegbar. Dies gilt insbesondere
bei Kontinental- und Interkontinentalflügen in der
Economy-Klasse. Die Analyse von Buchungstransaktionen zeigt, dass die Preise mit dem Herannahen
des Flugtermins stetig ansteigen. Der Umfrage zufolge
buchen Reisende im Schnitt erst acht Tage nach dem
Treffen der Reiseentscheidung; hier besteht also
Optimierungspotenzial. Bei in diesem Punkt vorbildlich agierenden Unternehmen ist in der Regel eine
Buchung von mindestens 14 Tagen im Voraus vorgeschrieben.
Restriktive Sonderflugtarife nutzen: Die CWTAnalyse von einer halben Million Buchungstransaktionen zeigt, dass restriktive (beispielsweise an eine
frühe Buchung oder eine Mindest-/Höchstaufenthaltsdauer gekoppelte) Sonderflugtarife bis zu 38 Prozent
günstiger als andere Tarife sind. Am größten ist diese
Differenz bei Interkontinentalflügen. Im gewichteten
Mittel liegt der Unterschied bei 29 Prozent. Damit sind
restriktive Sonderflugtarife auch nach Bereinigung um
etwaige Umbuchungs- oder Stornogebühren noch
eine gute Einsparoption. Dieses Potenzial wird noch
nicht umfassend ausgeschöpft; immerhin äußern
jedoch 61 Prozent der befragten Travel Manager die
Vorstellung, dass Reisende häufiger restriktive Sonderflugtarife buchen sollten. Somit wäre es sinnvoll, die
Nutzung dieser Sondertarife in der Reiserichtlinie
vorzuschreiben. Der Umstand, dass diese Tarife bei
frühzeitiger Buchung besser verfügbar sind, macht die
Notwendigkeit einer Vorausbuchung für Reisende
nachvollziehbar.
Reisendenkomfort einschränken: Geschäftliche
Flüge haben sich über die letzten Jahre hinweg
generell mehr in Richtung Economy Class verlagert.
Unabhängig davon bieten das First- und BusinessClass-Segment weitere Einsparpotenziale. Reiserichtlinien werden bei der Wahl der Buchungsklasse in aller
Regel gut eingehalten, weshalb jede Änderung hier
direkt kostenwirksam ist. So erzielte ein Unternehmen
beispielsweise mit der Umlagerung von Business Class
auf Economy Class bei Interkontinentalflügen mit
Abflugort in den Vereinigten Staaten 13 Prozent Einsparungen. Auch die Verpflichtung zum Buchen eines
Umsteige- statt eines Nonstop-Flugs (etwa bei Mittelbis Langstreckenflügen und einer Preisdifferenz von
200 bis 250 Euro) kann Kosten sparen.
Preisobergrenzen einführen: Ähnlich wie bei Hotels
lassen sich auch für Flüge Preisobergrenzen einführen,
die Reisende zum Buchen günstigerer Flüge, etwa bei
einer Konkurrenz-Airline, bewegen. Preisobergrenzen
sollten bezogen auf Strecken festgelegt und konstant
überwacht werden. Nur so unterstützen sie das ausgehandelte Flugprogramm optimal und der aktuellen
Marktsituation entsprechend. Zu niedrig angesetzte
Preisobergrenzen beschneiden zum Beispiel die verfügbare Ticketauswahl unter Umständen zu stark.
Entscheidungsraster am Point-of-sale verwenden:
Ein Entscheidungsraster hilft Reiseberatern, die Reisenden hin zur jeweils optimalen Buchungsoption zu
lenken. Diese kann sich je nach aktueller Leistung des
Unternehmens im Hinblick auf seine Volumenzusagen
gegenüber Leistungsträgern dynamisch ändern. Zur
Einrichtung einer solchen Entscheidungshilfe bedarf es
einer Analyse der Vorjahresvolumina nach Strecken
sowie der Simulation von Einsparmöglichkeiten unter
Annahme verschiedener Marktsituationen. Entscheidungsraster lohnen sich, wenn ein hoher Anteil
der Tickets offline gebucht wird. In Online-Buchungssystemen sind ihre Algorithmen eher schwierig zu
integrieren.
Reisenden Anreize bieten: Anreizsysteme im Stil von
Bonusmeilenvergütungen können Reisende zu einem
richtlinienkonformen Buchungsverhalten bewegen,
indem sie sie für eine Buchung auf die gewünschte
Weise belohnen. Diese kann in der Vorausbuchung,
der Nutzung restriktiver Sondertarife oder des unternehmenseigenen Buchungstools bestehen.
Optimierung des Programms für
weitere Transportmittel
Ein effizientes Firmenreiseprogramm bietet Bahnreisen als
mögliche Alternative zum Fliegen an und bindet auch
weitere Transportmittel, etwa Mietwagen, Limousinen mit
Fahrer, Taxis und andere, sinnvoll ein.
Zwischen Flügen und Highspeed-Bahnverbindungen abwägen: Von den befragten Travel Managern
geben nur 55 Prozent an, dass ihre Unternehmen das
Reisen mit der Bahn fördern. An der Spreizung dieses
Durchschnittswerts zwischen 80 Prozent in Europa,
Nahost und Afrika und 38 Prozent in Nordamerika ist
der Ausbaugrad des jeweiligen Schienennetzes abzulesen. Über 75 Prozent der Hochgeschwindigkeitsstrecken weltweit werden in vier Ländern betrieben:
China, Japan, Spanien und Frankreich. Die Bahn ist bei
Geschäftsreisenden beliebt; zu den genannten Hauptgründen zählen Komfort, Pünktlichkeit und Kosten.
Eine Analyse 16 europäischer Strecken zeigt, dass bei
einer Gesamtreisezeit von bis zu drei Stunden die
Bahn dem Flugzeug vorgezogen wird (siehe Abbildung
3). Untersuchungen von CWT belegen außerdem,
dass der Bahnticketpreis im Schnitt oft bei der Hälfte
bis zu einem Viertel des Flugticketpreises liegt.
Mietwageneinkauf optimieren: Der immer stärker
konsolidierte Mietwagenmarkt bietet viele Einsparmöglichkeiten für Unternehmen. Diese Ausgabenkategorie wird in der Regel zu wenig beachtet, dabei
macht sie im Schnitt sieben Prozent des Reisebudgets
aus. Mit den folgenden sechs Maßnahmen lässt sich
der Mietwageneinkauf optimieren: möglichst vollständige Marktdaten sammeln, transparente Aufschlüsselung der Ausgaben von Leistungsträgern verlangen,
Rahmenverträge abschließen, eine Strategie zur Auswahl der Leistungsträger festlegen, nicht nur Tagesraten, sondern auch Wochen-/Monatsraten und
Zusatzkosten für Nebenleistungen verhandeln, den
Geschäftsreiseanbieter einbinden. Ein Unternehmen
konnte durch Beherzigung dieser Ratschläge beispielsweise 15 Prozent Einsparungen erzielen.
Abbildung 3: Bei einer Reisedauer von unter drei Stunden wird die Bahn dem Flugzeug vorgezogen
Marktanteil Bahn (%)
00
80
60
40
20
0

2
3
Reisedauer
4 (Stunden)
Quelle: CWT Travel Management Institute
Basierend auf 1,8 Millionen Transaktionen auf 16 europäischen Strecken in Deutschland, Frankreich und Spanien im Jahr 2011
5
Taxis, Limousinen mit Fahrer, Motorradtaxis und
andere Lösungen optimieren: Diese Transportmittel
werden neben Bahn und Flugzeug häufig genutzt, sodass sich das Verhandeln mit bevorzugten Leistungsträgern durchaus lohnen kann. Das Optimierungspotenzial ist enorm. Vertragsraten sind bei Fahrdiensten
weitaus üblicher als bei Taxis, obwohl auf Letztere in
der Regel wesentlich häufiger zurückgegriffen wird
(Mietwagen mit Fahrer werden vor allem in China und
Indien aus rechtlichen und praktischen Erwägungen
heraus genutzt). Auch Motorradtaxis können ein sinnvoller Baustein im Reiseprogramm sein, etwa aus
Zeitspargründen; je nach Konstellation sind auch der
Einsatz von Privatfahrzeugen mit Fahrtkostenerstattung
oder das Car Sharing erwägenswert.
Detaillierte Studien des CWT Travel Management Institute
CWT verwendete verschiedene Untersuchungsmethoden:
Ausführliche Befragung von 116 Travel Managern in 15 Ländern zur Optimierung von Flug- und
anderen Transportkosten
Online-Befragung von 3.044 Reisenden aus neun Unternehmen weltweit
Ausführliche Befragung von 245 CWT-Kunden zu Reifegrad und Verbesserungsmöglichkeiten ihres
Reiseprogramms (mithilfe des CWT Diagnostic Tool)
Befragung von über 60 Branchenexperten
Statistische Auswertung von 50 Millionen Transaktionen in Zusammenarbeit mit dem Team von
CWT Product Innovation
Fallbeispiele aus 12 globalen Unternehmen zu ihren Best Practices
Die Studie wurde von November 2011 bis Mai 2012 durchgeführt; die Teilnehmer repräsentieren eine
breite Stichprobe, sowohl bezogen auf die Unternehmensgröße als auch auf die Verantwortungsbereiche der
Travel Manager sowie die Heimatregionen der Reisenden. CWT hat acht Ansatzpunkte für effektives Travel
Management identifiziert.*
Diese Studie ist die jüngste Veröffentlichung aus einer Reihe, die jeden dieser Ansatzpunkte detailliert betrachtet.
* Die acht Ansatzpunkte für ein effektives Travel Management sind:
1. Hervorragenden Service und bestmögliche Betreuung für Reisende sowie optimierte
Transaktionen bieten
2. Hotelausgaben lückenlos und professionell erfassen.
3. FLUG- UND ANDERE TRANSPORTKOSTEN WEITER OPTIMIEREN.
4. Einhaltung des Firmenreiseprogramms verbessern und Nachfragesteuerung optimieren.
5. Das Firmenreiseprogramm weiter konsolidieren
6. Sicherheit bieten und als Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen.
7. Meetings und Events in das Firmenreiseprogramm integrieren, um die Ausgaben hierfür
zu optimieren.
8. Anschauliche Datenübersichten und messbare Leistungsindikatoren entwickeln.
Diese Studie ist auch für das iPad verfügbar.
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