dJ-tecH uSolo FX media-Player und midi

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dJ-tecH uSolo FX media-Player und midi
Technik
DJ-Tech USolo FX
Media-Player und Midi-Controller
„Ist der knuffig!“, entfährt es einem
unweigerlich, während man den neuen
Multiformat-Audio-Player von DJ-Tech
aus seiner Verpackung befreit. Tatsächlich hatten wir wohl noch nie ein Gerät
im Test, das auf Fotos so viel größer
wirkt, als es in Wirklichkeit ist. Das mag
daran liegen, dass der USolo FX auf
seiner Frontplatte alle Bedienelemente
bereithält, die ein ausgewachsener
Media-Player nun mal so braucht, mit
seinem Formfaktor von 20 x 21 Zentimetern aber zu den kompaktesten Vertretern seiner Gattung zählt. Ob der USolo FX
nicht nur hübsch anzuschauen, sondern
auch ein brauchbares Arbeitsgerät ist,
haben wir getestet.
Te x t N uminos
Audiodateien nimmt der USolo FX wahlweise
über SD-Karte oder USB-Speichermedium
(bis 500MB) in den Formaten WAV und MP3
entgegen. Selbst eine mächtige SDHC-Karte
mit 64GB verleibte er sich ohne Murren ein
– einzig beim Herausgeben zeigte er sich
störrisch: Da die Karte vollständig im Gehäuse
verschwindet, bleibt beim Betätigen des
Auswurfs lediglich der winzige obere Rand,
um sie anzufassen. Mit frisch geschnittenen
Fingernägeln eine Geduldsprobe, was den
Einsatz einer Pinzette unvermeidbar machte.
Auch beim Anschluss einer externen Festplatte zeigte sich der USolo FX zunächst unkooperativ. Ein Anruf beim deutschen Vertrieb
brachte Klärung: NTFS als Dateisystem ist dem
USolo fremd, er kommuniziert nur mit FAT
(16/32). Nach dem Verschieben auf eine
entsprechend formatierte Platte wurde die
Bibliothek dann klaglos angenommen.
Die Navigation ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus praxisorientiert, wenn
man verstanden hat, dass der USolo FX alle
Ordner (also auch Unterordner) in einer
einzigen Ebene zusammenfasst. Man arbeitet
also folglich nur mit zwei Ebenen: In der FolderAnsicht wählt man den entsprechenden
Ordner, nach nochmaliger Betätigung der
Folder-Taste gelangt man in die Track-Ansicht.
Hat man ein Pärchen USolos via USB-Kabel
miteinander verbunden, kann ein Player sogar
auf die Audiodaten des anderen zugreifen.
Neben dem Standard-Cue gibt es drei zusätzliche Cue-Punkte, die pro Track speicherbar
sind und nach dem Ausschalten wieder zur
Verfügung stehen.
Standalone-Betrieb
Nach dem Einschalten visualisiert das hervorragend ablesbare Display alle Track-relevanten Informationen wie Name, Bitrate und
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BPM. Überhaupt gibt der USolo FX an jeder
Stelle seiner Bedienführung optisches Feedback, was sich besonders bei dem rotierenden
LED-Kranz rund um das Jogwheel als sehr
übersichtlich erweist. Selbiges hat mit zwölf
Zentimetern genau den Durchmesser einer
CD und überzeugt mit seiner in dieser Preisklasse außerordentlich guten Haptik: Ohne
die geringste Toleranz ruht es im Zentrum des
Players und hat eine ideale Tarierung
zwischen Leichtgängigkeit und Masse.
Überhaupt ist der USolo FX ein echter
Fingerschmeichler: Sämtliche Taster verfügen
über einen eindeutigen Klickpunkt, mit dem
gerasterten Navigationspoti klackt man sich
präzise durch Tracks oder Verzeichnisse, und
die versenkbaren Drehregler zum Einstellen
der virtuellen Anlauf- und Bremsgeschwindigkeit verschwinden folgsam im Gehäuse, wenn
man sie gerade nicht braucht. Allein die
beiden Taster zur Änderung der Loop-Länge
(1/16- bis 2 Takte) und der Effekt-Quantisierung (1/4- bis 4 Takte) sind für nordeuropäische Durchschnittsfinger ein bisschen arg
friemelig geraten – die Taktbrüche hingegen
sind praxisgerecht gewählt. Den Pitch regelt
man mittels eines 10-Zentimeter-Faders wahlweise in den Bereichen +/- 6, 12, 25 oder
100 Prozent.
Wie der Name unschwer erkennen lässt,
hält der USolo FX auch Spielzeug für Freunde
der ungezwungenen Effekthascherei bereit:
Mit Echo, Flanger und einem Low-Pass-Filter
kann man dem nichts ahnend vor sich hin
plätschernden Audiomaterial hinterrücks in
die Frequenzen pfuschen, wahlweise manuell
oder BPM-synchronisiert. Pfuschen im Wortsinn, denn in welcher Einstellung sich der
Effekt gerade befindet, sieht und hört man
erst, wenn er aktiviert wird. Kann passen,
muss aber nicht.
Hybridmodus
Über den Source-Wahltaster, der klugerweise
bei laufender Wiedergabe gesichert ist, lässt
sich nicht nur zwischen USB und SD-Medien
umschalten, sondern auch der Hybridmodus
aufrufen. Ist er aktiviert, präsentiert sich der
USolo FX einer angeschlossenen DJ-Software
als vollwertiger Midi-Controller. Das Zusammenspiel mit NIs Traktor klappte nach dem
Import der entsprechenden Tsi-Datei auf
Anhieb: Jogwheel, Transporttaster (inklusive
Loop und Cue) und Pitch-Fader senden
reibungslos ihre Kommandos an den Rechner.
Wir hatten fast den Eindruck, dass das
Jogwheel im Verbund mit Traktor eine marginal
bessere Präzision liefert als im StandaloneModus. (Da gilt es, nochmals genauer in Richtung interner Werteinterpolation zu forschen.)
Einfache Scratch-Manöver gingen jedenfalls
bestens von der Hand. Warum es allerdings
nicht möglich ist, den USolo FX im ControllerModus auch als Sound-Karte zu nutzen,
wissen wohl leider nur die Entwickler im fernen
Hongkong.
Fazit
Auch wenn wir an einigen Details (der hakelige
Auswurf von SD-Karten, manche Funktionen
nicht unmittelbar zugänglich, Effekte nicht
vorhörbar) rumnörgeln mussten, hat uns der
USolo FX alles in allem doch mächtig beeindruckt. Besonders die hervorragende Haptik
des Gerätes insgesamt und des Jogwheels im
Speziellen, die in Anbetracht des Formfaktors
gute Übersichtlichkeit und Bedienführung und
nicht zuletzt der wirklich tadellos Klang der
Wandler setzen in dieser Preisklasse
Maßstäbe.
DJ-Tech USolo FX, UVP: 399 Euro
Straßenpreis: 369 Euro.
Technik
Digital DJ Solutions/Faderfox 4midiloop
Traktor-Pro-optimierter
4-Kanal-Controller
Was passiert, wenn deutsche Fertigungsqualität auf Schweizer Präzision trifft
und zwar in Form der Freundschaft von
Mathias Fuchs und DJ Mole?
Natürlich das Naheliegendste: Man baut
gemeinsam den mächtigsten TraktorController des Universums. Wir haben
das wohl zweitgrößte Technologievorhaben nach dem Bau des Gotthardtunnels
näher inspiziert.
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Spaß beiseite. Die Zielsetzung, mit der Fuchs
und Mole angetreten sind, nämlich sämtliche
Funktionen von Traktor Pro (im 4-Deck-Betrieb) in Hardware zu packen, muss man
schon als ziemlich ambitioniert bezeichnen.
Zu der ohnehin gewaltigen Materialschlacht, in
der nicht weniger als 600 Komponenten
verbaut wurden, kommt noch hinzu, dass DJ
Mole im Bereich der Cross- und Line-Fader die
Verwendung von hochwertigen Eclectic Breaks
Pro-X-Fadern vorsah, was den Preis endgültig
in alpine Gipfelregionen treibt. Wer sich aber
den in Kleinstserie gefertigten Controller
leisten kann, genießt dann auch den Luxus,
sich eines von vier Farb-Layouts aussuchen zu
können. Zur Auswahl stehen hier Silver Bullet
(silberne Faceplate/farbige Taster, das klassische Faderfox-Design), Silver-Moon
(silberne Faceplate/graue Taster), Black Devil
(schwarze Faceplate/farbige Taster) und Black
Pearl (schwarze Faceplate/graue Taster).
Unser Testgerät ist im Faderfox-typischen
Silver-Bullet-Design gestylt und sieht vielleicht
nicht ganz so gediegen aus wie die BlackPearl-Variante, bietet dafür aber die größte
Übersichtlichkeit. Und die kann man bei 227
Bedienelementen (Doppelbelegungen nicht
mal mitgezählt) zweifellos gebrauchen.
Harte Ware
Dieser mächtigen Horde von Tastern und
Reglern steht ein Lagerplatz in der Größe von
29 x 45 x 6 Zentimetern zur Verfügung. Mit
dem daraus resultierenden Kampfgewicht von
3,6 Kilogramm darf der 4midiloop fairerweise
nicht mehr in der Mit-dem-Rucksack-zum-DJSet-radeln-Liga mitspielen. Und das, obwohl
die Bedienelemente dem Faderfox-typischen,
kompakten Formfaktor entsprechen. Dank der
klaren Gliederung sämtlicher Funktionsgruppen findet man sich als Traktor-Anwender
– trotz der gigantischen Funktionsdichte –
erstaunlich schnell zurecht. Auch weil das
Layout des Controllers dem GUI der Software
weitgehend folgt: Zuoberst finden sich die vier
Effektmodule, dazwischen sitzt die Monitoring-Sektion nebst Dateinavigation. Darunter
schmiegen sich jeweils die vierbandig ausgelegten EQ-Sektionen der vier Kanalzüge samt
Key- und Filterpotis (was dem Xone-Filtertyp
in Traktor entspricht), gefolgt von Tastern für
das Routing auf den Crossfader. Hieran
schließen sich zwei Drehregler, die für das
Seeking/Scratching innerhalb der Tracks, den
Pitch und (via Shift) den Pan zuständig sind.
Darunter folgen die Loop-Steuerung sowie die
Cue-Sektion. Die letzte Instanz vor den LineFadern ist das Transportmodul, wo neben dem
weltbekannten Terzett aus Play, Cue und Cup
auch noch zwei Taster für das Pitch-Bending
nebst dem unvermeidlichen Sync-Taster auf
ihren Einsatz warten. Nach unten hin schließt
der 4midiloop, harmonisch und funktional
logisch zugleich, mit vier Line-Reglern und
dem Crossfader ab.
Im Betrieb
Wer auch immer den Strafgefangenen-Job
erledigen musste, das Traktor-Mapping zu
erstellen – er hat die ihm aufgetragene Arbeit
zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt,
denn nach dem Laden der Tsi-Datei verstehen
sich Hard- und Software auf Anhieb blendend,
kleinere Anpassungen an die persönlichen
Vorlieben einmal ausgenommen. So stehen
beispielsweise die EQ-Kill-Buttons in der
Werkseinstellung auf hold – ich bevorzuge
jedoch den Toggle-Betrieb – ein Klick, und das
Thema ist durch. Dank Midi-Return-Values
visualisiert der 4midiloop nicht nur On/OffZustände, sondern auch dynamische Werte
wie Pegel und Phase (pro Kanal). Und obwohl
das Phase-Meter nur aus fünf Segmenten
besteht, reicht es völlig aus, um schon aus
dem Augenwinkel den Beat-Drift zu erkennen
und, da die Bend-Taster idealerweise in
direkter Nachbarschaft wohnen, zügig zu
korrigieren.
Die 45 Millimeter-Fader sind erwartungsgemäß allerfeinste Ware – besser geht’s nicht.
Ein einziger Kritikpunkt findet sich für mich im
Tastenabstand der Hot-Cues: Haben die Taster
in den Effektmodulen beispielsweise noch eine
komfortable Distanz von 7 Millimetern zueinander, sind es in dieser Sektion gerade noch
4. Infolgedessen ist hier schon ein bisschen
Aufmerksamkeit gefragt, welchen Cue-Punkt
man mit seinen Schlachterpranken ansteuert.
Fazit
Es ist einfach verblüffend, was man mit Traktor
alles anstellt (respektive anstellen kann),
wenn man plötzlich auf sämtliche Funktionen
– im Wortsinn – Zugriff hat. Dass der 4midiloop
dabei ausschließlich als Controller agiert und
man bei dem Deutsch-Schweizer Joint Venture
nicht noch irgendwelche Audio-Funktionalitäten dazugepackt hat, ist nicht als Nachteil zu
werten – hier bewahrheitet sich das Motto
„teile und herrsche“: Lieber das, was man kann
(nämlich innovative Midi-Controller bauen),
richtig gut machen – leistungsfähige SoundKarten gibt es schließlich schon genug. Die
allerdings muss man noch dazukaufen, und
zusammen mit einer entsprechenden Transportlösung für das wertvolle Kleinod ist man
dann endgültig in der Preisregion eines Allen &
Heath Xone:4D. Hier hat der betuchte Käufer
die Qual der Wahl, denn das Layout beider
Geräte unterscheidet sich grundlegend: Wer
feststellt, dass ihm der vertikale Aufbau des
4midiloop eher liegt als der horizontale des 4D,
der darf sich beruhigt die persönliche Kostenfreigabe erteilen und den 4midiloop bestellen.
Eine Alternative ist – zumindest in diesem
Sektor des Orbits – derzeit nicht in Sicht.
Digital DJ Solutions/Faderfox 4midiloop,
UVP: 1400 Euro.
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Technik
PSP N2O
Semimodulares Effekt-Plug-in
Ich weiß nicht, ob der Ausruf „Wir haben
ein Monster erschaffen!“ auch im Polnischen gebräuchlich ist. Wenn ja, dann
dürfte er Chefentwickler Mateusz
Wozniak sicher über die Lippen
gegangen sein, als er die finalen Zeilen
Programmkode des neuen Effektprozessors von PSP an den Compiler übergab.
Der Name N2O, im Volksmund auch
Lachgas genannt, ist hierbei auch
tatsächlich Programm: Denn ebenso
wie Distickstoffmonoxid sowohl für den
leichten Rausch zwischendurch als auch
für den Abschuss von interstellaren
Raketen bestens geeignet ist, erweisen
sich die akustischen Einsatzmöglichkeiten des Plug-ins als schier unendlich,
wie wir bei unserem Test herausfanden.
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Wie so oft im Leben fängt auch dieser Test
ganz harmlos an. Zuerst die schlanken drei
Megabyte, wahlweise in 32 oder 64 Bit, auf die
Platte gewuppt, dann das Plug-in via Eingabe
der Seriennummer zum Leben erweckt und ein
erstes Antesten der 192 Factory-Presets.
Moment, hundertzweiundneuzig Werksprogramme? Ja, ganz richtig – vom Start weg
zeigt der N2O, dass er kein einfaches Effektgerät ist, bei dem man nach dem Durchschalten der ersten acht Presets weiß, was das
Teil kann, sondern ein semimodularer Effektprozessor, dessen internen Routing-Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt sind. Wir schalten
also einen Gang zurück und nähern uns dem
Programm mit respektvoller Sachlichkeit.
Modulatoren
Im Kern besteht der N2O aus vier separaten
Effekteinheiten, die hier Modulatoren genannt
werden (logisch, da sie ja den Klang modulieren – sprich: verändern). Sie residieren auf
der rechten Seite des Plug-ins und lassen sich
einzeln über die Taster OP1-4 aktivieren und
auch bypassen. Pro Modulator stehen diverse
Effektmodule zur Verfügung, die von morphbaren Resonanz- und Formantfiltern, über
Standards wie Equalizer, Delay, Hall und PitchShifter bis hin zu Kompressoren, Bitcrushern
und Verzerrern reichen. Dieses Arsenal soll bei
künftigen Programm-Updates sogar um
weitere Module anwachsen, wie wir von den
Entwicklern erfahren konnten. Dabei ist schon
die aktuelle Auswahl an Modulatoren beeindruckend: Besonders die kraftvolle MoogFilter-Emulation und das flexible Bi-Quad-Filter
erweisen sich als scharfe Klingen, für feine
Klangchirurgie ebenso wie für radikales
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Sound-Gemetzel. Dabei lassen sich alle Parameter des entsprechenden Moduls verändern:
Bei Filtern reicht das beispielsweise von
Einsatzfrequenz über Flankensteilheit bis hin
zu Resonanz. Das Dynamikmodul hingegen
erweist sich als vollwertiger Kompressor/
Expander mit regelbarer Ratio, Treshold, Attackund Release-Zeit. Alle diese Parameter sind
aber nicht statisch, sondern komplett auf die
dynamische Steuerung hin ausgerichtet:
entweder durch externe Midi-Controller-Daten
oder aber intern, durch sogenannte Operatoren.
Operatoren
Den vier Modulatoren stehen auf der linken
Seite vier Operatoren gegenüber, mit denen
sich sämtliche Parameter steuern lassen. Und
das, ebenso wie in der Modulatoreinheit, über
eine Vielzahl unterschiedlicher Module. Die
Palette reicht hier von Beat-synchronisierbaren LFOs mit frei definierbarer Kurvenform
über Envelope-Follower bis hin zu einem
16-Step-ADSR-Sequencer. Und auch hier soll
die Auswahl mit weiteren Versionsnummern
noch anwachsen. Schon leicht schummerig bei
so vielen Features? Es geht noch weiter!
Routing/Matrix
Über ein separates Routing-Fenster lässt sich
das Eingangssignal den vier Modulatoren frei
zuweisen. Deren Ausgangssignal wiederum
kann beliebig zwischen ihnen selbst hin und
her fließen, und das – die aufmerksamen Leser
werden es ahnen – kann natürlich auch durch
Operatoren automatisiert werden. Über das
Matrixfenster findet dann die eigentliche Zuweisung der Operatoren und Midi-Quellen auf die
Parameter der Modulatoren und das Routing statt.
Hier darf man ruhig einmal innehalten und sich
verdeutlichen, was das in der Praxis bedeutet.
So ist es beispielsweise problemlos möglich,
die Lautstärke des Eingangssignals durch
einen der Operatoren zu analysieren und davon
abhängig nur bestimmte Modulatoren anzusprechen. Ein Dub-Effekt, der abhängig von
der Lautstärke zwischen Hall und Delay
umschaltet? Kein Problem. Ein über das MidiKeyboard tonal spielbares, selbst oszillierendes Filter? Mit links.
Fazit
Der N2O ist, abgesehen von Native Instruments Reaktor, das derzeit komplexeste uns
bekannte Effekt-Plug-in. Wobei man dies
schon als böswillige Untertreibung bezeichnen
muss: Effektinstrument beschreibt die Sache
schon eher. Es braucht zwar seine Zeit, bis
man das Konzept und die Bedienung
verstanden hat – insbesondere die RoutingMatrix erweist sich hier als harte Nuss –,
danach aber baut man wie im Rausch immer
neue Effektverschaltungen. Hier liegt auch der
einzige Kritikpunkt: Das GUI des N2O gibt sich
alle Mühe, auszusehen wie eine „echte“ Hardware. Dadurch fallen viele Bedienelemente
sehr klein aus, und auch die Zuweisung über
ein Listenmenü hätte man sicher einfacher
lösen können. Den Kernqualitäten dieses
Plug-ins tut dies jedoch keinen Abbruch. Die
Möglichkeit, nahezu alles mit allem zu modulieren, in Verbindung mit den dynamischen
Parameteränderungen mittels der Operatoren
lassen Effektprogramme entstehen, die so mit
keinem anderen Plug-in entstehen würden.
PSP N2O, UVP: ca. 115 Euro.