The African Art Factory
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The African Art Factory
Social Investments & Business Development in Südafrika Update für Business Partners und Freunde Freienbach/Schweiz, Januar 2005 Im November 2003 hat Mandisa Matshoba ein Darlehen von R 27’000 erhalten und davon bereits R 13’000 zurückbezahlt. Viel wichtiger aber ist, dass Mandisa für Veliswa einen Job geschaffen hat. Sie ist eine von acht Frauen, die zur Zeit ein Darlehen von ESM erhalten hat. Die wichtigsten Zahlen In den vergangenen vier Jahren hat ESM total 43 Darlehen gewährt: Total gewährte Darlehen (inkl.Zinsen) Total zurückbezahlte Darlehen Total abgeschriebene Darlehen Total ausstehende Darlehen und Zinsen “Mein Name ist Veliswa Banzana und ich lebe in Nyanga, einer Township bei Kapstadt. Ich bin 31 Jahre alt und Mutter von zwei kleinen Kindern. Mein Ehemann arbeitet als Securitas und verdient R 1’300 pro Monat. Damit können wir uns knapp über Wasser halten. Seit Mai 2004 führe ich als Angestellte von Frau Mandisa Matshoba einen Telefon-Container. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich festangestellt. Das Salär beträgt monatlich R 1’000. Davon kann ich R 200 für mich behalten, der Rest geht in die Familienkasse und ergänzt das Einkommen meines Mannes. Die Tatsache, dass ich jetzt auch einen Verdienst habe, macht für unsere junge Familie einen grossen Unterschied und gibt mir eine bisher ungekannte Unabhängigkeit. “ % 100% -40% -12% 48% Diese Zahlen zeigen Rückzahlungen der Darlehensnehmer ohne Berücksichtigung der Kosten, welche im Zusammenhang mit der Betreuung der Unternehmer und der Administration entstanden sind. Neben diesen Darlehen hat ESM in einigen Situationen Eigenkapital zur Verfügung gestellt (z.B. FreeCom Group und African Art Factory). African Art Factory (AAF) & Black Economic Empowerment (BEE) Politisch sind schwarze und weisse Südafrikaner seit 10 Jahren gleichberechtigt. Die Antwort der Südafrikanischen Regierung zum Problem der wirtschaftlichen Ungleichheit ist BEE (Black Economic Empowerment). Damit soll langfristig eine prozentual gerechtere Verteilung der Wirtschaftskraft auf alle Bevölkerungsgruppen erreicht werden, und zwar nicht nur finanziell, sondern auch in den Bereichen Management, Kontrolle und Verantwortung. Für jedes Unternehmen in Südafrika ist es darum wichtig, eine BEE Strategie zu definieren. Um der südafrikanischen BEE Vision gerecht zu werden, hat ESM die Aktienmehrheit (51%) an der African Art Factory an die Geschäftsführerin, Janet Pillai, verkauft. Damit ist das Unternehmen zu einem „black woman owned business” mutiert und ist mit diesem Status wirtschaftlich konkurrenzfähiger. Janet bezahlt den Kaufpreis aus ihrem künftigen Dividendenanteil und ESM wird diese Mittel in neue Business Development Projekte investieren. Veliswa’s Telefon-Container. Links von Veliswa steht Frau Mandisa Matshoba, die Besitzerin des Geschäfts. Rechts ein Nachbar und regelmässiger Kunde. Er passt nebenbei mit seinen Freunden auf, dass Veliswa nicht von den “bad guys” belästigt wird. ESM Development AG Rand 2'502'689 -1'000'216 -296'644 1'205'829 auf den weiteren Seiten ……. African Art Factory Fortsetzung …. Swisscontact und FreeCom Group News von Entrepreneurs Dank und Ausblick - www.esmdevelopment.ch p. p. p. p. 2 2 3/4 4 Social Investments & Business Development in Südafrika Januar 2005 page 2 Ein weiterer wichtiger Anlass fand im November statt. In einem Pavillon, aufgestellt im Garten der African Art Factory, präsentierten Kunsthandwerker aus Swaziland während einer Woche ihre Produkte. Ziel war, die Leistungsfähigkeit, Qualität und Kreativität der Swazi-Künstler einem breiteren Kreis von Touristen und internationalen Einkäufern vorzustellen. Die Zusammenarbeit mit der AAF hat der Swazi-Handelskammer wichtige Erkenntnisse gebracht und man hat sich geeinigt, dass die AAF in ihrem Verkaufskatalog eine spezielle SwaziAbteilung führen wird. Zusätzlich ist die AAF mit einem Bera-tungsmandat betraut worden. Dieser Anlass hat der AAF einiges an positiver Medienpräsenz beschert. Janet Pillai (links) mit Miterbeiterinnen der AAF Seit Janet Pillai im November 2003 die Geschäftsführung der African Art Factory übernahm, hat sie zahlreiche positive Veränderungen eingeleitet. Mit dem Wechsel der Besitzverhältnisse ist die AAF in die Strategie der Provinzregierung eingebunden und als eine der führenden Kräfte in dem, für die Arbeitsplatzbeschaffung wichtigen Arts & Craft Sektor anerkannt. Dass die AAF geschätzt wird, zeigen folgende Beispiele: Im September 2004 qualifizierte die AAF für finanzielle Unterstützung in der Höhe von R 400’000 durch WESGRO (die offizielle Handels und Investment Promotions Agentur für die Provinz). Mit diesen Mitteln soll die Infrastruktur der rasch wachsenden Organisation gestärkt werden. Leistungsziele wurden vertraglich vereinbart und Janet ist mit der Umsetzung auf Kurs. Auf Einladung der AAF Stand in Frankfurt SIPPO (Swiss Import Promotion Programme www.sippo.ch ) hatte die AAF die Möglichkeit, ihre Exportfähigkeit durch Teilnahme an der Tendence-Lifestyle Ausstellung in Frankfurt, unter Beweis zu stellen. Tendence ist einer der weltgrössten Konsumentenund Lifestyle-Messen. Die Zusammenarbeit mit SIPPO ist für die AAF sehr wertvoll und Tendence-Lifestyle im August 2004 bedeutete einen grossen Schritt vorwärts. SIPPO ergänzt damit ausgezeichnet die Beziehung, welche mit WESGRO besteht. ESM Development AG Der Swaziland Trade House Pavillon bei der AAF Qualitativ hochstehende Produkte im Swazi Pavillon Swisscontact und FreeCom Group Im Zusammenhang mit den ESM Aktivitäten in Südafrika hat www.swisscontact.ch anfangs 2003 in Kapstadt ein lokales Büro eröffnet und bietet seither den von ESM finanzierten Unternehmern wertvolle technische Unterstützung an. Im September 2004 war Swisscontact für die Organisation der www.smallbusinessweek.co.za verantwortlich. Das Mandat sah vor, eine Plattform für Klein- und Mikrounternehmer zu schaffen, die diesen ermöglicht, wirkungsvoller am Wirtschaftswachstum zu partizipieren. Ueber 3000 aktive und - www.esmdevelopment.ch Social Investments & Business Development in Südafrika potentielle Klein- und Mikroentrepreneurs nahmen die Gelegenheit wahr, Kontakte zu Grossunternehmen, Finanzinstituten, Regierungsstellen und Support-Organisationen zu knüpfen und sich über aktuelle Möglichkeiten wie Beschaffungs-Ausschreibungen, Unternehmensfinanzierung, Franchiseing- und Dienstleistungsangebotenen zu informieren. Einige der Besucher an der Small Business Week werden von ESM ein Darlehen erhalten, um ihr Business zu starten oder auszubauen. Da die meisten Klein- und Mikrounternehmer einen Computer mit Anschluss ans Internet benötigen, ist es kein Zufall, dass FreeCom Group eine der Unternehmungen war, die ihre Produkte an der Messe anbot. Im vergangenen Jahr ist FreeCom Group 100% gewachsen und verkauft monatlich über 300 gebrauchte und neue Personal Computer. Das Unternehmen hat jetzt drei firmeneigene Verkaufsläden in Gegenden, wo die unteren Einkommensschichten leben. Im Juni letztes Jahres hat die Firma von einer Gruppe sozial ausgerichteter Investoren $ 425’000 erhalten, um damit das angestrebte Wachstum zu finanzieren. Ein Click auf www.freecomgroup.com zeigt, um was es geht! page 3 Ein Draht-Radio entsteht, indem ein Kinderradio (links) “demontiert” und neu zusammengesetzt wird (rechts). Makubela Wire Craft geht es heute sehr gut. Nachdem Themba’s Vater und Firmengründer, Vincent Makubela, im Mai 2003 verstarb, erlebte das Geschäft unsichere Zeiten. Mit Kreativität, harter Arbeit, Familiensinn und Unterstützung durch ESM gelang es, die Schwierigkeiten zu überwinden. Thulisile Mrali (Bild) entdeckte ihr Flair für Mode schon während der Schulzeit. Sie erwarb ein Diplom für Fashion Design und Management und hat sich mit ihrer neugegründeten Firma in einem Studio in der AAF installiert. Parallel dazu bekam Thulisile ein Darlehen von R 35’000. Mit diesem Geld kaufte sie einen gebrauchten Container, den sie in einen Früchte & Gemüse Shop umbaute. Dieser wird in der berüchtigten Township “Crossroads“ von einem Familienmitglied betrieben. Thulisile führte Daniel Nonkala mit ESM zusammen. Daniel, ein gelernter Bäcker, benötigte ein Darlehen von R 35’000 um eine Bäckerei-Ausrüstung zu kaufen. Da in Townships noch immmer viele schulpflichtige Kinder ungenügend ernährt sind, hat die Regierung Schulernährungspro-gramme eingeführt. Auf diese Weise erhalten die Kinder täglich etwas Brot, so wie wir früher in der Schule Milch oder einen Apfel bekommen haben. Im Rahmen eines solchen Programmes bäckt Daniel jetzt täglich 300 Brote für eine Schule. Daneben versorgt er sein Quartier mit frischem Brot, was die Nachbarn sehr zu schätzen wissen. Der FreeCom Group Stand an der Small Business Week in Kapstadt News von Entrepreneurs Das Bild unten zeigt Themba Makubela (rechts) und „Gift“ einen der Mitarbeiter von Makubela Wire Craft. Themba verhandelt über einen Kredit von R 15’000, den er für den Kauf des „Roh-materials“ benötigt, um einen Auftrag über 280 Draht-Radios abzuwickeln (Auftragswert R 42’000). Das Darlehen wurde von ESM gewährt und Themba konnte den Auftrag zusammen mit sei-nem Team rechtzeitig fertigstellen. ESM Development AG Januar 2005 - www.esmdevelopment.ch Social Investments & Business Development in Südafrika Januar 2005 page 4 haltung verbessern kann, bekam er von ESM ein Darlehen über R 1’500. Thulisile und Daniel vor dem Früchte & Gemüse Shop Gus Pickardi betreibt seit anfangs 2002 seinen “Spaza shop” (Gemischtwarenladen) in Picketberg (ca 120 km nördlich von Kapstadt). Er ist einer der wenigen farbigen Geschäftsleute in der Region, die von weissen Farmern dominiert wird. Von seinen Darlehen in der Höhe von R 46'000 hat Gus bereits R 27’000 zurückbezahlt. Sein Problem ist, dass die Restschuld immer noch R 35’938 beträgt. Ursache ist der jährliche Zinssatz von ursprünglich 18% (jetzt 14%). Dieser, auf den ersten Blick hohe Zinssatz muss in Relation zu den Alternativen gesehen werden. Mangels Sicherheiten erhalten Leute wie Gus keine Kredite von seriösen Finanzinstitutionen. Hätte Gus keinen Kredit von ESM, hätte er zu einem “Geldverleiher” gehen müssen. Dies hätte bedeutet, dass er einen Zinssatz von 21.5% pro Monat (!) oder 258 % im Jahr hätte akzeptieren müssen. Der attraktive Menzi ist Mr. Dezember auf dem 2005 Kalender von Masizakhe und der African Art Factory. Die beiden Unternehmen haben den Kalender produziert, um die Bekanntheit südafrikanischen Kundsthandwerkes zu fördern. Freiwillige leisten hervorragende Arbeit Business Development benötigt nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Leute mit Erfahrung, viel Geduld und der Leidenschaft, anderen zu helfen. Wenn man mit Mikroentrepreneurs arbeitet, stellt man rasch fest, dass vieles, was in der westlichen Geschäftswelt zum Standard gehört, oft unbekannt ist oder gar abgelehnt wird. Aus diesem Grund nimmt das Coaching in Form von Zuhören und Erklären viel Zeit in Anspruch. Auch im vergangenen Jahr konnte ESM auf die Hilfe einiger Freiwilligen zählen, die während Wochen und Monaten in den Bereichen Administration, Business Planning und Marketing geholfen haben. Kandidaten oder Kandidatinnen, die sich für einen freiwilligen Einsatz in Kapstadt interessieren, sind willkommen. Danke und Ausblick Als Darlehensgeber muss man Geduld zeigen. Die meisten Geschäfte haben keine Reserven und wenn irgend etwas Unvorhergesehenes eintritt (z.B. Debitorenausfall, schlechte Produkte-Qualität, zuwenig Verkäufe, etc.), ist die Katastrophe perfekt. Aus diesem Grunde hören die Dahrlensnehmer manchmal mit den Rückzahlungen für ein halbes oder gar ein ganzes Jahr auf. Während diesen schwierigen Phasen erhalten die Unternehmer weiterhin Beratung und Unterstützung. Es geht ja primär nicht darum, dass die Darlehen zurückbezahlt werden, sondern darum, dass tragfähige Unternehmen entstehen. Für 2005 liegt für Gus Pickardi’s Blue Moon Spaza Shop Menzi Ngcobo ( 22) gründete seine Jeans- Produktion vor einem Jahr. Heute hat er bereits genügend Arbeit, dass er zwei Teilzeitmitarbeiter beschäftigen kann. Menzi schätzt, dass er viele potentielle Kunden verliert, weil er die richtige Grösse nicht am Lager hat. Damit er die LagerESM Development AG - www.esmdevelopment.ch Social Investments & Business Development in Südafrika ESM die Priorität auf Grund der Investitionshöhe und der Komplexität des Geschäftsmodelles weiterhin bei der African Art Factory und FreeCom Group. page 5 Situation in South Africa While South Africa, compared to other sub-Saharan African countries might be considered as „developed“, in reality modern infrastructure is available around a few urban centres only. 45% of all households (average 4.7 people) live on less than Rand 1’489 a month (€ 196). Despite the fact that Apartheid was abolished 10 years ago, economically the country is controlled by the white owned businesses. As an after effect of the Apartheid system, the majority of Historically Disadvantaged Individuals (HDI) lack education and self-esteem. With unemployment exceeding 30% (in some regions even 70- 80%), a HIV/AIDS infection rate of 20% and the fact that most HDIs are not “bankable”, the prospects are only moderately positive. The World Bank estimates that by the end of this decade, HIV/AIDS and its consequences will consume 19% of South Africa's GDP. In addition, foreign direct investment accounts for less than 1% of GDP, and the bulk of that goes to speculative ventures that create few jobs and allow the rapid withdrawal of funds. Die Gruppe von Leuten und Organisationen, welche das Projekt fördern, wächst. Ich versichere Ihnen, dass Ihre Hilfe und Unterstützung von den Unternehmern, welche die Gelegenheit gepackt haben, um sich eine bessere Zukunft zu bauen, geschätzt wird. Mit besten Grüssen Background information about ESM Development: Creating jobs is the single most important task to improve living conditions for the many historically disadvantaged individuals (HDI) in South Africa. Poverty and crime will significantly be reduced once people can take care of their basic needs. Supporting entrepreneurs to start a business or to help them grow an existing operation is the most promising route to create new jobs. Eric Meier-Ruegg Gründer/CEO [email protected] PS: Ist Ihnen bekannt, dass Südafrikaner oft spirituelle Leute sind? Bei einem Unternehmer habe ich folgenden Text gelesen: ESMD has implemented a structure in South Africa for the sole purpose of investing in businesses of Historically Disadvantaged People and to provide them with the necessary business services and skills. Meine Bitten sind erhört worden! Ich bat für Stärke – und Gott stellte mich vor Schwierigkeiten, die mich stark machen sollten Ich bat um Weisheit – aber Gott gab mir Probleme, damit ich lerne, sie zu lösen Ich bat für Wohlstand – Gott gab mir ein Hirn und Muskeln, damit ich arbeiten konnte Ich bat für Mut – doch Gott setzte mich Gefahren aus, die ich überwinden musste Ich bat um Liebe – und Gott sandte mir verzweifelte Menschen, denen ich helfen konnte Ich bat um Vorteile – und Gott schenkte mir Möglichkeiten ESM Development AG Kantonsstr. 48 d CH-8807 Freienbach / Switzerland www.esmdevelopment.ch Partners & Friends of AAF and ESM are: - African Equation, Cape Town, South Africa - Ameropa Foundation, Switzerland - Andromeda Fund, The Netherlands - CCDI (Cape Craft & Design Institute), Cape Town, South Africa - DTI (Department of Trade and Industry), Pretoria, South Africa - Trade and Investment South Africa - Cogitare Foundation, New York, USA Cape), Cape Town, South Africa - CSIR, Cape Town, South Africa - Foursome Investments, United Kingdom - Graduate School of Business of the University of Cape Town, South Africa - Jacobs Foundation, Switzerland - Mallinicks Attorneys, Cape Town, South Africa - PAWC (Provincial Administration of the Western - ResponsAbility AG, Zurich, Switzerland - Swisscontact, South Africa & Switzerland - Swiss South African Co-operation Initiative (SSACI) - SIPPO (Swiss Import Promotion Programme), Switzerland) - WESGRO (Official Trade & Investment Organisation for the Western Cape) South Africa Ich bekam nichts,was ich mir wünschte und erhielt alles was ich brauchte ESM Development AG Januar 2005 - www.esmdevelopment.ch