dstg aktiv - Deutsche Steuer
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dstg aktiv - Deutsche Steuer
Dezember 2014 Die Finanzverwaltung im 3. Reich Teure Autoversicherung – jetzt noch kündigen und zur HUK-COBURG wechseln Sonder-Kündigungsrecht Jetzt noch wechseln Hat Ihre Versicherung den Beitrag erhöht? Dann können Sie Ihre Autoversicherung noch bis zu einem Monat nach Erhalt der Rechnung kündigen. Wechseln Sie am besten direkt zur HUK-COBURG. Es lohnt sich für Sie. Mit uns fahren Sie günstiger: niedrige Beiträge Top-Schadenservice gute Beratung in Ihrer Nähe Kundendienstbüro Jens Ahlers Telefon 0471 200056 Telefax 0471 200045 [email protected] Reitkamp 2 27570 Bremerhaven Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9.00–13.00 Uhr Mo., Di. Do. 16.00–18.00 Uhr und nach Vereinbarung Kundendienstbüro Rosemarie Althoff Telefon 0421 623040 Telefax 0421 623041 [email protected] Friedrich-Humbert-Straße 122 28759 Bremen Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8.00–12.00 Uhr Mo., Di. Do. 16.00–18.00 Uhr und nach Vereinbarung Kundendienstbüro Peter Borchers Versicherungsfachmann Telefon 0421 69623760 Telefax 0421 69623761 [email protected] Leher Heerstraße 55 28359 Bremen Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9.00–13.00 Uhr Mo., Di. Do. 15.00–18.00 Uhr und nach Vereinbarung Kundendienstbüro Martin Gödecke Versicherungskaufmann Telefon 0421 454665 Telefax 0421 454685 [email protected] Hemelinger Bahnhofstraße 11 28309 Bremen Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9.00–13.00 Uhr Mo., Di. Do. 16.00–18.00 Uhr und nach Vereinbarung Kundendienstbüro Helgard Sydow Versicherungsfachfrau Telefon 0421 5229995 Telefax 0421 5229996 [email protected] Sedanstraße 72 28201 Bremen Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8.00–12.00 Uhr Mo., Di. Do. 15.00–18.00 Uhr WILLKOMMEN DSTG INFORMIERT SEITE 3 Ho ho ho, da bin ich wieder, meine Lieben. Und wie jedes Jahr statte ich der Redaktion einen Besuch ab. Das war ja vielleicht ein ereignisreiches Jahr für euch. Das fing in den Finanzämtern mit ganz schlechter Presse an. Bremen hat die rote Laterne beim Bearbeitungsstand. Aber natürlich liegt das nur an den schlafmützigen Bediensteten und nicht etwa an zu wenig Personal oder unzulänglicher technischer Unterstützung. Behaupten zumindest eure politisch Verantwortlichen. Dabei sind die doch sonst immer ganz tüchtig darauf aus, dass ihr unauffällig im Mittelfeld bleibt. Aber wie soll das gehen, wenn immer mehr Alte gehen und zu wenig Junge nachrücken? Na ja, eure Chefin hat schließlich auch behauptet, dass man euch anständig bezahlen würde und wurde dann von den Gerichten eines Besseren belehrt. Da gab’s dann ja auch für die höheren Besoldungsgruppen nach langer Durststrecke so was Ähnliches wie Weihnachtsgeld. Ich merke nämlich, dass die Anzahl der Bestellungen bei mir steigt und meine Elfen mehr zu tun haben. Wirklich beeindruckt hat mich bei euch im Haus aber die Ausstellung, in der ihr offen mit eurer Verantwortung in der Vergangenheit umgeht. Das sollte sich wirklich jeder anschauen und auf sich wirken lassen. Da können sich viele Firmen und Behörden ein Beispiel nehmen. Zur Aufarbeitung der Vergangenheit, aber nur ihrer jüngeren Vergangenheit, ist wohl auch die CDU gezwungen, wenn sie in Bremen wieder an Boden gewinnen will. Schön, dass die Spitzenkräfte trotzdem noch Zeit hatten, mit euch zu sprechen. Gut, dass ich vom öffentlichen Transportwesen unabhängig und nicht auf Züge oder Flieger angewiesen bin, weil die jetzt häufiger mal bestreikt werden. Ruprecht und ich behandeln und füttern Rudolf und seine Artgenossen dafür aber auch stets anständig und artgerecht, damit sie sich bei uns wohlfühlen und nichts zu meckern haben. Apropos Rudolf, jetzt muss ich aber weiterziehen, damit ich bis Weihnachten überall rumkomme und bis zur Bescherung noch alles ausliefere. Ich wünsche euch von ganzem Herzen eine gemütliche Vorweihnachtszeit, besinnliche Festtage und ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr. Euer Weihnachtsmann INHALT Seite BLICKPUNKT Ausplündern und verwalten - die Ausstellung im Haus des Reichs Landesvorstand zu Gast bei CDU-Fraktion Freiheit statt Tarifdiktatur 4 6 7 HALBZEIT 8 DSTG AKTIV Landeshasuptvorstand tagt in Bremerhaven Ehrung der DSTG-Jubilare im Landgut Horn Mitgliederversammlung im OV Bremerhaven Kaffee „to go“ oder Sinn und Unsinn des deutschen Steuerrechts Infos (nicht nur) für Senioren Weihnachtsgrüße, Impressum DEZEMBER 2014 9 10 11 12 14 15 BLICKPUNKT DSTG INFORMIERT SEITE 4 Ausplündern und verwalten „Diejenigen, die nichts aus der Geschichte lernen, sind dazu verdammt, sie noch einmal zu erleben.“ Streiten mag man über die Urheberschaft dieses Zitats, Fakt ist, dass der amerikanische Historiker William L. Shirer es seinem Werk über „Aufstieg und Fall des Dritten Reiches“ vorangestellt hat. Die DSTG stellt eben dieses Zitat an den Anfang einer Betrachtung über die Ausstellung „Ausplündern und verwalten“, mit der die Bremer Finanzbehörde sich zu ihrer unrühmlichen Rolle während der Nazizeit bekennt, indem sie sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Zugegeben, es mutet etwas ungewohnt an, wenn man den Fußweg vom Herdentor zum RudolfHilferding-Platz entlang geht und das Zitat „Ausplündern und verwalten“ in großen schwarzen Lettern auf rotem Grund, hinterlegt mit stilisierten Judensternen, über dem Haupteingang der Senatorin für Finanzen sieht. Beim genaueren Hinsehen liest man dann aber, dass damit auf eine Ausstellung hingewiesen werden soll, in der sich das Finanzamt Bremen seiner NS-Vergangenheit stellt. Finanzamt Bremen? Gab es das überhaupt im Tausendjährigen Reich? Diese historische Ungenauigkeit kann vernachlässigt werden, wichtig ist die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit überhaupt. Geht man den Weg weiter, erreicht man eine Steinplatte, auf der darauf hingewiesen wird, dass der Namensgeber des Platzes, Rudolf Hilferding, Reichsfinanzminister 1923 und 1928/29, in Gestapo-Haft in Paris ums Leben gekommen ist. Wie er starb, ist ungeklärt, dass er vor seinem Tod schwer gefoltert wurde, unstrittig. Hilferding war jüdischen Glaubens, pendelte politisch zwischen Sozialdemokratie und Marxismus. Den Nazis galt er als Staatsfeind. Warum ihn Behörden im unbesetzten südfranzösischen Marseille, damals Hochburg der Résistance, an die Gestapo auslieferten bleibt ebenso im Dunklen wie seine Todesursache. Unmittelbar vor dem Haupteingang eine weitere Erinnerung an die unselige Vergangenheit: Der Stolperstein für den von den Nazis im KZ Sachsenhausen ermordeten Bremer Obersteuersekretär Oskar Goldberg. Tagtäglich laufen wir alle an diesen Mahnmalen vorbei und verschwenden dabei selten einen Gedanken an die Schicksale Hilferdings oder Goldbergs. In der Ausstellung selbst wird in einer gesonderten Vitrine mit persönlichen Briefen, amtlichen Anordnungen und Vermerken an Goldberg erinnert. Durch die ergreifende Darstellung nehmen wir von jetzt an die Steinplatte und den Stolperstein vor dem Haus ganz sicher anders wahr. Natürlich – niemand von uns ist aufgrund der „Gnade der späten Geburt“, wie Helmut Kohl es mit dem ihm eigenen Pathos formuliert hat, verantwortlich für die Gräuel und Verbrechen der Nazis. Dennoch, niemand darf wegsehen oder vergessen, auch wenn keine Schuld auf ihm lastet. Wir beurteilen das damalige Geschehen aus heutiger Sicht und als freie Menschen. Niemand weiß, wie wir uns im damals herrschenden Unrechtssystem verhalten hätten. Innerhalb des Hauses begegnen uns die stilisierten Judensterne wieder, weil damit die Glasfront vor dem Foyer des Hauses bedeckt wurde und auf das Ereignis hinweist. Auf einem Monitor DEZEMBER 2014 neben den Fahrstühlen können Betrachter sich einzelne Exponate und Dokumente anzeigen lassen, falls der Andrang an den Vitrinen zu groß wird. Vor dem großen Sitzungssaal dann die Gesetze und Arbeitsmittel, mit denen die Raubzüge bei jüdischen Mitbürgern legitimiert werden sollten und durchgeführt wurden. Wichtigstes Instrument war die Schreibmaschine „Erika“, deren Geklapper „das Hintergrundgeräusch der Ausplünderung“ bildete. Das Steuerrecht wurde durch Einführung der „Reichsfluchtsteuer“ und der „Judenvermögensabgabe“ pervertiert als Rechtfertigung gegen die „Volksschädlinge“. Die zynische Begründung lautete, dass der deutschen Volkswirtschaft das Vermögen erstattet werden müsse, das ihr von der „Verschwörung des internationalen Judentums“ systematisch entzogen worden sei. Durch diese Reichsgesetze erreichte man schließlich die Mitarbeit der Finanzverwaltung, weil sich für die Beamten dadurch alles im Rahmen von „Recht und Gesetz“ abspielte. Den Ausstellungsmachern ist zu danken, dass sie uns neben der Finanzverwaltung auch erinnert an die vielen Profiteure dieser Gesetze. Spediteure transportierten zu Wucherpreisen die Güter der verfolgten, insbesondere jüdischen Mit- DSTG INFORMIERT bürger, die sich eine Auswanderung leisten konnten. Anwälte und Notare, Banken und Versicherungen, Hausverwalter und Makler, Beamte bei Pass- und Meldebehörden und bei der Post wurden neben vielen anderen zu willfährigen Helfern und Informanten. Auf Versteigerungen sicherte man sich die besten Stücke, die aufgrund des Unrechts beschlagnahmt worden waren. Auf diese Weise landeten dann auch Möbelstücke wie Wohnzimmerschränke im Haus des Reichs. Während der Reichskristallnacht im November 1938 plünderten schließlich auch bis dahin neutrale Bürger – angestachelt von den Braunhemden – jüdische Läden und Geschäfte. Nachdem Heydrich und seine SS-Schergen BLICKPUNKT den Holocaust begonnen hatten, wurde auf der Wannseekonferenz im Januar 1942 die Deportation sämtlicher europäischer Juden zur Vernichtung in die osteuropäischen Konzentrationslager koordiniert und es kam zu jenem unvorstellbar grauenhaften Genozid, dem um die 6 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Mitglieder der DSTG bzw. ihrer Vorläuferorganisation BdSt (Bund deutscher Steuerbeamter), waren in die Geschehnisse nicht involviert, denn mit der „Machtübernahme“ 1933 ging die „Gleichschaltung“ einher, die 1934 im Verbot gewerkschaftlicher Betätigung gipfelte. Diese in jeder Hinsicht gelungene Ausstellung ist mehr als einen Besuch wert. Selbst bei häufige- SEITE 5 ren Besuchen gibt es noch weitere wichtige Details zu entdecken. Niemand von uns war in den furchtbaren 12 Jahren dabei, weniges kennen wir aus Schule und Elternhaus. Umso wichtiger, anhand echter Exponate zu sehen, wozu Menschen imstande sind und was sie anderen Menschen antun können, wenn sie von demagogischen Scharfmachern entsprechend verführt werden. Der Senatorin für Finanzen gebührt ein ausdrücklicher Dank dafür, die Erinnerung an dunkle Zeiten wachzuhalten und sich offen zur Verantwortung der Behörde zu bekennen. Die Ausstellung ist werktäglich geöffnet und kann noch bis zum 31. März 2015 besucht werden. Das SpardaGirOkonto. Einfach besser! Mehr drin zum Nulltarif • Kein Mindesteingang • Kostenlose Kontoführung und BankCard ec • Ein Kontomodell für alle • Einfacher Kontowechsel • Viele Ergänzungsmöglichkeiten Sparda-Bank Hannover eG Bremen: Herdentorsteinweg 1A Findorff: Hemmstraße 261 Neustadt: Pappelstraße 67 Vegesack: Gerhard-Rohlfs-Straße 20 Kostenlose Info-Hotline: 0800 3018000 Die WohlfühlBank! www.sparda-h.de DSTG INFORMIERT BLICKPUNKT SEITE 6 Landesvorstand zu Gast bei der CDU-Fraktion Am 17. November 2014 war die DSTG Gesprächspartnerin der CDU. Mit den Bürgerschaftsabgeordneten Carl Kau, Gabriele Piontkowski und Wilhelm Hinners, sämtlich Mitglieder des Haushalts- und Finanzausschusses (Herr Kau zudem als Vorsitzender), hatte die größte Oppositionsfraktion wichtige Haushaltspolitiker entsandt. Für die DSTG sprachen Landesvorsitzender Winfried Noske und sein Stellvertreter Matthias Ordolff sowie die Vorstandsmitgliedern Gerhard Plenge und Landesjugendleiter Pascal Hinck. Die Gesprächsteilnehmer (v.l.n.r.): Gerhard Plenge, Pascal Hinck, Gabriele Piontkowski, Carl Kau, Winfried Noske, Wilhelm Hinners, Matthias Ordolff. Die Gewerkschafter thematisierten als Erstes die unsägliche „Ab wachsquote“, nach der auch die einzige Einnahmeverwaltung des Landes in die pauschalen Personaleinsparungen des öffentlichen Dienstes mit jährlich 1,6 Prozent einbezogen wird. Es ist die inzwischen wichtigste Forderung der DSTG, dass das Personal in den Finanzämtern - ähnlich wie Polizei und Lehrer - zukünftig von dieser pauschalen Personaleinsparung ausgenommen wird. Bei den CDU-Politikern war durchaus bekannt, dass die Personalnot in den Finanzämtern bereits zu einer unverantwortlichen Ausdehnung der Prüfungsturni in der Betriebsprüfung geführt hat. Die DSTG wies darauf hin, dass aber auch im Innendienst jeder Bearbeiter deutlich mehr einbringt als er kostet. Das auf dem Steuer-Gewerk- schaftstag 2009 beschlossene Ausbildungskonzept für die Steuerverwaltung des Landes Bremen für die Jahre 2010 bis 2020 ist unverändert aktuell. Der von der DSTG ermittelte Wert, nach dem per anno durchschnittlich nur 70 Prozent eines Einstellungsjahrganges das Ziel Finanzamt tatsächlich erreichen, wurde erläutert und mit aktuellen Zahlen belegt. Die DSTG-Vertreter machten deutlich, dass die unter Senatorin Linnert wieder eingeführte kontinuierliche Ausbildung zwar lobenswert, im Umfang jedoch viel zu gering sei; die doppelte Anzahl an Anwärterinnen und Anwärtern sei nötig, um die Finanzämter personell an den Bundesdurchschnitt heranzubringen. Die konkrete Nachfrage der Politiker, ob man sich nicht besser auf die Außenprüfung und damit auf den gehobenen Dienst DEZEMBER 2014 konzentrieren solle, wiesen die Gewerkschafter entschieden zurück; der mittlere Dienst in den Finanzämtern sei unverzichtbar. Letztendlich konnte die DSTG die Problematik so gut darstellen, dass die CDU die gewerkschaftliche Forderung nach einer gleichstarken, kontinuierlichen Ausbildung in beiden Laufbahnen ausdrücklich unterstützt. Die den Haushaltspolitikern bekannten Probleme mit der Bearbeitungsdauer von Steuererklärungen im Finanzamt Bremen konnten die Gewerkschafter aufklären. Ganz entscheidend sei - neben einmalig anfallenden zusätzlichen Arbeiten - auch hier die schlechte Personaldecke. Der Frage einer weiteren Umstrukturierung trat die DSTG entschieden entgegen: Nein, damit sei es nun genug, jetzt müsse endlich wieder Ruhe in den Finanzämtern einkehren. Die aktualisierte Besoldungsanpassung 2013 sowie ein Ausblick auf die Tarifverhandlungen 2015 und die hieran sich anschließende Besoldungsanpassung 2015 rundeten ein knapp neunzig Minuten dauerndes Gespräch, welches von beiden Seiten in sehr angenehmer Atmosphäre und dabei stets konzentriert und sachbezogen geführt wurde, ab. Die Gesprächspartner kamen überein, die Unterredung bei passender Gelegenheit fortzusetzen. DSTG INFORMIERT Aus gegebenem Anlass greifen wir das Thema „Tarifeinheit“ auch in dieser Ausgabe noch einmal auf. Seit 2011 warnt die DSTG Bremen davor, gesetzlich Hand anzulegen, zuletzt mussten wir in unserer August-Ausgabe berichten, als Arbeitsministerin Nahles einen verfassungsrechtlich völlig abwegigen Gesetzentwurf vorlegte und schnell wieder zurückzog. Zur Info drucken wir einfach Artikel 9 des Grundgesetzes ab. Der Text macht deutGrundgesetz Artikel 9 Absatz 1 Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden. ... Absatz 3 Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87 a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne von Absatz 1 geführt werden. DSTG BLICKPUNKT AKTIV lich, weshalb eine gesetzliche Regelung ohne Änderung der Verfassung überhaupt nicht möglich ist. Allein der Versuch, die Koalitionsfreiheit einzuschränken, wäre bereits rechtswidrig. Da ist dann auch eine Verfassungsänderung, die mit der großen Koalition möglich wäre, nicht zielführend, denn dann käme es zur Kollision mit EU-Recht, nach Artikeln 12 Abs. 1 und 28 der EU-Grundrechtecharta gilt die Koalitionsfreiheit als Menschenrecht. dbb und DSTG lehnen aber auch aus ganz grundsätzlichen Erwägungen jede gesetzliche Regelung zur Tarifeinheit ab. Der neue Gesetzentwurf, den die Arbeitsministerin Anfang November vorgelegt hat, stößt auf erbitterten Widerstand. So heißt es in einer Stellungnahme, der Entwurf sei verfassungsrechtlich bedenklich, gesellschaftlich nachteilig und handwerklich problematisch. Der Entwurf impliziere die Einschränkung von Grundrechten und richte nachhaltige Schäden in der Gewerkschaftslandschaft an. Es würde ein Zwei-Klassen-Gewerkschaftssystem manifestiert werden mit den Verhandelnden als erster Klasse und den zur Zustimmung genötigten als zweiter Klasse. Ja, starker Tobak, mit dem die sozialdemokratische Ministerin konfrontiert ist. Da bleibt zu hoffen, dass in den SPD -Abgeordneten mehr echtes sozialdemokratisches Blut fließt und Parteichef Gabriel diesen Unfug mit einem Machtwort beendet. DEZEMBER 2014 SEITE 7 Die GdL führt für uns alle inzwischen einen harten Stellvertreterkrieg. Da geht es eben nicht nur gegen den Bund als Anteilseigner der Bahn und um Tariferhöhungen. Da geht es auch gegen DGB-Gewerkschaften und andere Gleichmacher, die wegen der Tarifvielfalt um Macht und Einfluss fürchten. Und die nicht davor zurückschrecken, das Grundgesetz mit Füßen zu treten. Das sollten wir im Kopf haben, bevor wir uns über ausgefallene Züge ärgern. Der Streik wird übrigens aus einem Sonderfonds finanziert und nicht aus Mitgliedsbeiträgen der DSTG. Merkwürdig an der ganzen Auseinandersetzung ist allerdings, dass bei den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst Vertreter des dbb und des DGB einträchtig am Verhandlungstisch sitzen und mit einem vorher gemeinsam abgestimmten Forderungskatalog in die Verhandlungen gehen. Da fragt man sich, warum das in anderen Bereichen nicht auch möglich sein soll. Und zwar ohne sanktionierten Verfassungsbruch. Der Marburger Bund, auch eine kleine Gewerkschaft, hat eine OnlinePetition unter dem Motto „Freiheit statt Tarifdiktatur“ gestartet. Innerhalb kürzester Zeit kamen dafür die zur Annahme im Petitionsausschuss erforderlichen 50.000 Unterschriften zusammen. DSTG INFORMIERT DSTG HAKTIV ALBZEIT A AKTIV KTIV SEITE 8 Es war einmal... ...vor 100 Jahren Henry Ford führt den Achtstundentag und einen Mindestlohn von 5 Dollar pro Tag ein. Die Produktion des Ford „Modell 7“ wird auf Fließbandfertigung umgestellt. Die „SS Ancon“ fährt am 15. August 1914 als erstes Schiff durch den Panamakanal. Ein jahrhundertealter Traum wird damit Wirklichkeit. Bereits Karl V. ließ im 16. Jahrhundert die ersten Baupläne entwerfen. Nach Franzosen bauten dann die Amerikaner für 375 Mill. Dollar den Kanal und kassierten bis 2000 die Nutzungsgebühren. Und… der erste Weltkrieg bricht aus. ...vor 75 Jahren Papst Pius XI. stirbt am 10. Februar. Nachfolger wurde der Kardinalsekretär Eugenio Pacelli, der sich den Namen Pius XII. gab. Tina Turner, Terence Hill, Peter Kraus und Karel Gott werden geboren. Und… der zweite Weltkrieg bricht aus. ...vor 50 Jahren Die „Stiftung Warentest“ wird nach einstimmigen Bundestagsbeschluss gegründet. In der DDR läuft der erste „Trabbi“ Trabant 601 vom Band. Bis 1991 wird er fast 3 Mio. produziert mit Lieferfristen von bis zu 12 Jahren. Die „Alte Weser“ nimmt am 1. Sept. 1964 den Betrieb auf. Sie ersetzt die baufällige „Rote Sand“, die zudem nicht mehr ausreichend Platz für die notwendigen neuen Navigationstechniken (Radaranlage) bot. Das farbige Seefeuer ist je nach Leuchtsektor zwischen 33 und 42 Kilometer weit zu sehen. Der 1. FC Köln wird Deutscher Fußballmeister in der neugeschaffenen Bundesliga. Helmut Schön löst Sepp Herberger als Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalelf ab. ...vor 30 Jahren Die Dreharbeiten zu einer der erfolgreichsten Serien im deutschen Fernsehen beginnen. Bald ist das Glottertal und die Schwarzwaldklinik in aller Munde. Bis zu 28 Mill. Zuschauer sitzen pro Folge allein vor deutschen Fernsehern. Ausgestrahlt wurde die Serie in 43 Ländern. Michael Rotert öffnet am 3. August 1984 die erste E-Mail der Bundesrepublik Deutschland. Seitdem hat die digitale Post einen einmaligen Siegeszug weltweit angetreten. Täglich werden heute ca. 400 Milliarden Mails weltweit verschickt. ...vor 25 Jahren Die „Exxon Valdez“, ein mit 163.000 Tonnen Rohöl beladener Tanker, läuft im Prinz-William-Sund vor Süd-Alaska auf ein Riff. Das auslaufende Öl führt zu einer gigantischen Umweltkatastrophe. Aus einem „Paneuropäisches Picknick“ im kleinen ungarischen Grenzort Sopron entwickelt sich der Anfang vom Ende der DDR. Die drei Stunden der offiziellen Grenzöffnung zwischen Ungarn und Österreich nutzen hunderte am Balaton urlaubende DDR-Bürger zur ersten Massenflucht in den Westen. Am 4. November demonstrieren fast 5 Mill. Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz. Fünf Tage später fällt die Mauer. Und… es bricht kein Krieg aus. Die DDR löst sich friedlich auf. Beitragsanpassung 2015 Die Anpassung der DSTG-Mitgliedsbeiträge richtet sich bekanntlich nach der Beitragsordnung an der Erhöhung der Besoldungsbezüge aus. Maßstab ist dabei die prozentuale Veränderung in der Besoldungsgruppe A 10, abgerundet auf jeweils volle fünf Cent. Der Beitrag steigt allerdings erst ab dem 1. Januar des Jahres, der auf das Inkrafttreten der Besoldungserhöhung folgt. Da die Besoldung der Beamtinnen und Beamten in Bremen in der Bezugs-Besoldungsgruppe zum 1. Mai 2014 um 2,95 Prozent erhöht wurde, folgt eine entsprechende Anhebung der Mitgliedsbeiträge ab dem 1. Januar 2015. Die aktualisierte Beitragstabelle ist dieser Ausgabe von DSTG INFORMIERT beigefügt. Wir bitten diejenigen Mitglieder, die ihre Beiträge selbst überweisen, um Beachtung und um Änderung ihrer Daueraufträge. Alle Mitglieder, die am Beitragseinzug teilnehmen, müssen nichts veranlassen; der Beitragseinzug wird ab erstem Quartal 2015 in der zutreffenden Höhe vorgenommen werden. DEZEMBER 2014 DSTG INFORMIERT D DSTG BSTG H LICKPUNKT ALBZEIT AKTIV AKTIV SEITE 9 Landeshauptvorstand tagte in Bremerhaven Am 12. November 2014 trafen sich die Mitglieder des Landeshauptvorstandes, nach dem SteuerGewerkschaftstag nächst höchstes Gremium des Landesverbandes, zu ihrer routinemäßigen Tagung, in diesem Jahr wieder einmal in der Seestadt. Vorsteher Christian Bücker ließ es sich nicht nehmen, die knapp dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich in seinem Finanzamt zu begrüßen. Der Landeshauptvorstand arbeitete eine umfangreiche Tagesordnung ab. Die nachstehenden Themen verdienen eine besondere Aufmerksamkeit. Interner Bereich der DSTG-Website wird aufgegeben Die Website www.dstg-bremen.de hatte bislang einen durch Passwort geschützten internen Bereich, auf den nur Mitglieder Zugang hatten. Das Passwort war regelmäßig die alpha-nummerische Mitgliedsnummer. Durch die durch die neue Mitgliederverwaltungssoftware notwendige Umstellung der Mitgliedsnummern auf eine rein nummerische Folge war das Passwort nicht mehr sicher; es wurde deshalb grundsätzlich diskutiert, ob denn ein interner Bereich überhaupt noch notwendig sei. Der Landeshauptvorstand hat schlussendlich entschieden, dass der durch ein Passwort geschützte Bereich aufgegeben wird und Vordrucke, Informationen und Musteranträge fortan über die E-Mail-Verteiler der Ortsverbände kommuniziert werden. Mitglieder ohne Zugriff auf elektronische Medien erhalten diese Unterlagen auf Nachfrage. DSTG INFORMIERT kommt nun überwiegend digital Diese Mitgliederzeitung des Landesverbandes wird künftig überwiegend digital verbreitet. Mit diesem Beschluss entsprach der Landeshauptvorstand einerseits den Wünschen vieler Mitglieder, andererseits ist er aber auch der Kassenlage geschuldet. Ab 2015 gilt der Grundsatz, dass alle im Berufsleben stehenden Mitglieder die digitale Version elektronisch über ihren OV-Verteiler erhalten, und dass Ruheständler/innen und Beurlaubte wie bisher ein Print-Exemplar übersandt bekommen. Mitglieder beider Gruppen können, jeweils auf Anforderung, statt dessen eine Print- bzw. digitale Ausgabe der Verbandszeitung erhalten. Der Landeshauptvorstand verspricht sich allein durch die Verminderung der Druckauflage um rund zwei Drittel eine spürbare Absenkung der Druckkosten. Im Zuge dieser Veränderungen wird zur besseren Lesbarkeit am Monitor das bisher zwei– oder dreispaltige Layout der Textseiten aufgegeben. Zulage nach § 46 BBesG (a.F.) bzw. § 18 BremBesG Das Bundesverwaltungsgericht hat mit Urteilen vom 25.9.2014 (Az. BVerwG 2 C 16.13 und BVerwG 2 C 21.13) entschieden, dass eine Zulage nach § 46 BBesG (a.F.) auch bei der so genannten „Topfwirtschaft“ zu gewähren ist. Dem entschiedenen Verfahren liegt das Besoldungsgesetz des Landes Brandenburg zugrunde. Inhaltlich geht es um vertretungsweise besetzte, höherwertige Dienstposten, deren Inhaber nicht nach der Bewertung eben dieses vertretungsweise übertragenen Dienstpostens besoldet werden. Ob diese Frage im Bundesland Bremen - § 18 BremBesG käme evtl. in Frage - überhaupt eine Rolle spielt oder ob das Bremische Besoldungsgesetz andere Voraussetzungen fordert, ist nicht so einfach zu beantworten. Diese Rechtsfrage wird derzeit geprüft. Ganz klar ist jedoch bereits heute, dass nicht jeder, der einen höherwertigen Dienstposten bekleidet, Anspruch auf die genannte Zulage haben wird. Es wird auch in Bremen - wenn überhaupt - nur Ausnahmefälle geben. DSTG INFORMIERT wird über das Ergebnis der Prüfung berichten. Foto rechts: Winfried Noske verabschiedet den bisherigen Protokollführer Frank Feigel aus dem Vorstand. DEZEMBER 2014 DSTG INFORMIERT DSTG AKTIV SEITE 10 Ehrung der Jubilare im Landgut Horn Herbst. Graue Zeit, die schleichend vergeht. Da ist es wie jedes Jahr ein Lichtblick, wenn der Landesvorstand der DSTG seine Mitglieder begrüßt, die ihrer Gewerkschaft bereits seit 25, 40, 50 oder gar 60 Jahren die Treue halten. In der heutigen schnelllebigen Zeit leider nicht mehr alltäglich. le an Robert Rönnau und an Helmut Wolters. In einer kurzen Rede ging Winfried Noske auf die Geschichte der DSTG ein und spann einen Bogen von früher vor gut 60 Jahren mit der Neugründung des damaligen Bundes Deutscher Steuerbeamten bis heute. Solidarität steht immer noch im Vordergrund, so seine Kernaussage. Dabei sei Gewerkschaftsarbeit kein „mit der Tür ins Haus fallen“. Das ist nicht immer einfach, oft mühselig, manchmal kleinteilig, aber am Ende doch immer gewinnbringend für den Einzelnen ebenso wie für alle Kolleginnen und Kollegen. Auf Grund der Größe Landesvorsitzender Noske mit den „Jubilaren 25“ (v.l.n.r.) Mathias der Gewerkschaft mit derzeit Wittrock, Dagmar Neumann, Peter Böhmermann, Rita Stange, Josef Wigca. 800 Mitgliedern sei die geshoff und Frank Feigel. Weitere „Jubilare 25“ sind Imke Bernsdorf, Frank DSTG bei Entscheidungen der Birkmann, Heinz Erdmann, Uwe Fahlbusch, Ulrich Gödecke, Britta KreiGremien immer anwesend. meyer, Yvonne Laude, Ronald Neidel und Imke Seedorf-Karkmann. Schließlich wolle es sich keiner So traf man sich im Foyer des Landgut Horn, persönlich vom Landesvorsitzenden Winfried Noske begrüßt. Die aufmerksamen Bedienungen reichten ein Glas Sekt oder Orangensaft und erste Gespräche untereinander begannen: Wer ist das denn? Kennst Du den noch? Was macht überhaupt...? usw., usw. Bei der offiziellen Begrüßung der Anwesenden entschuldigte der Landesvorsitzende die Abwesenheit der beiden 60er Jubilare. Das sei bereits dem Alter geschuldet, so sei einer der beiden mit 101 Jahren auch das derzeit älteste Mitglied im LV Bremen. Beneidenswert! „Dank und Anerkennung“ für 60jährige Mitgliedschaft gingen an dieser Stel- Die „Jubilare 40“ (v.l.n.r.) Winfried Noske, Bernd Bohlen, Inge Tennstedt, Ingrid Baryga und Rolf-Dieter Buschbaum. Weitere „Jubilare 40“ sind Ute Fiedler, Heiner Hartung, Hartmut Hoyer, Wolfgang Jahnke, Marlies Möller, Ingeburg Müller und Elfi Vagts. DEZEMBER 2014 DSTG INFORMIERT DSTG AKTIV Landesvorsitzender Noske mit den „Jubilaren 50“ (v.l.n.r.) Jürgen Albers, Helga Chakraborty, Hans-Joachim Kiy und Rolf Uehlecke. Weitere „Jubilare 50“ sind Egon Eisenach, Heino Friese und Marianne Methner. mit ihr verscherzen. Dann kam Kaffee und Kuchen vom Büffet zu Ehren. Das Personal vom Landgut Horn, wie immer, aufmerksam und der Kuchen lecker. Der Landesvorsitzende unterbrach das Schlemmen, in dem er mit der Ehrung der Jubilare begann. Dabei begann er vor jeder Gruppe von Jubilaren mit einem Fragespiel. Wer war Bundespräsident? Wer amerikanischer Präsident? Was kostete 1 l Benzin und 1/2 l Bier? Was gab es sonst noch wichtiges? Die Antworten waren teilweise überraschend. Die Zeit ist doch schnelllebiger als man denkt. Nur die Frage nach dem jeweiligen deutschen Fußballmeister konnte fast immer richtig beantwortet werden. Oft genug Bayern. Unter Beifall erhielten die Jubilare eine Urkunde und ein kleines Präsent sowie eine Ansteck- SEITE 11 nadel in Bronze, Silber oder Gold. Der Landesvorsitzende hätte zu fast jedem Jubilar auch noch eine Anekdote erzählen können, aber das hätte den Rahmen gesprengt. Alles war wie jedes Jahr. Alles? Nicht ganz, denn der Landesvorsitz war „unüblich“ gleich durch zwei Personen repräsentiert. Des Rätsels Lösung? Der Landesvorsitzende Winfried Noske ist auch bereits seit 40 Jahren Mitglied. Dessen Ehrung nahm sein Stellvertreter Matthias Ordolff vor. Er würdigte Winfrieds Leben für die Gewerkschaftsarbeit in warmen Worten, und der Beifall war beiden gewiss; dem einen für seine persönliche Rede, dem anderen für seine Arbeit. Und Winfried? Er äußerte den Wunsch, zum „50.“ durch den Landesvorsitzenden geehrt zu werden. Nach den obligatorischen Bildern der Jubilare mit dem Landesvorsitzenden klang die Feier in einem gemütlichen Beisammensein aus. Mitgliederversammlung im OV Bremerhaven Am 27.11.2014 fand die jährliche Mitgliederversammlung des OV Bremerhaven statt. Bei typisch Bremerhavener Herbstwetter hatte sich ein gutes Dutzend Mitglieder zur Versammlung eingefunden. OV-Vorsitzendee Arne Freers begrüßte die anwesenden Kolleginnen und Kollegen sowie den Landesvorsitzenden und begründete in einer kurzen Erklärung, warum er das Amt aus persönlichen Gründen niederlegt. Dem Vorschlag auf Entlastung des Vorstandes wurde einstimmig gefolgt. Da auf der Mitgliederversammlung leider kein Nachfolger für die vakanten Vorstandsposten gefunden werden konnte, erklärten sich Arne Freers und seine bisherige Vertreterin Angela Müller bereit, den Ortsverband so lange kommissarisch weiterzuführen, bis ein neuer Vorstand gefunden worden ist. Nach dem Tätigkeitsbericht des scheidenden Vorstands und der Information des Landesvorsitzenden über die aktuelle Gewerkschaftsarbeit entbrannte eine lebhafte Diskussion über die Bezügemitteilung von Performa DEZEMBER 2014 Nord. Die Berechnung der Gehaltsnachzahlung konnte nicht oder nur sehr schwer nachvollzogen werden. Hier wird ein Gespräch zwischen Landesvorstand und Perfoma Nord erfolgen. Im Anschluss wurde noch kurz über die aktuelle und zukünftige Situation im Finanzamt Bremerhaven diskutiert. Dabei wurden dann der bereit gestellte Kaffee und die Kekse verzehrt. Nach gut 85 Minuten beendete der kommissarische OV-Vorsitzende die Versammlung. DSTG INFORMIERT DSTG AKTIV SEITE 12 Kaffee „to go“ oder Sinn und Unsinn des deutschen Steuerrechts Bei der Bratwurst ist dem Steuerrechtler das Problem schon lange geläufig. Isst er eine verzehrfertige (also gebratene) Bratwurst als sonstige Leistung, muss der Bratwurstverkäufer 19% Umsatzsteuer zahlen. Beißt der Kunde in eine gelieferte und ebenfalls gebratene Bratwurst, beträgt die Umsatzsteuer nur noch 7%. Da der Bratwurstliebhaber immer den gleichen Preis zahlt, kann ihm diese Problematik egal sein. Dem Verkäufer allerdings nicht. Je nach dem, ob er als Dienstleister auftritt oder eine Wurst liefert, verdient er mehr oder weniger. Da in beiden Fällen die Bratwurst einfach gebraten und gegessen wird, haben die damit beschäftigten Steuerrechtler und Juristen in Deutschland und Europa Kriterien gefunden, die darauf abstellen, in welchem Rahmen jede einzelne Bratwurst gegessen wird. Da spielen Verzehrbretter eine Rolle, Besteck, Teller, Art der Tische, Sitzmöglichkeiten und wem die Sitze gehören und vieles mehr. Bei der Beschäftigung von zahlreichen Finanzgerichten, BFH, BVerfG und EuGH verwundert es auch nicht, wenn sich diese Kriterien auch im Laufe der Zeit ständig gewandelt haben. Für den Steuerpraktiker haben diese Kriterien allerdings eine Gemeinsamkeit, dass richtige (?) Ergebnis ist kaum nachprüfbar. Was hat das ganze nun mit dem Kaffee „to go“ zu tun? Irgendwie scheint dieses Thema in die steuerliche Fachpresse (siehe NWB Nr. 46 vom 10.10.2014) und auf der Referentenebene angekommen zu sein. Frankfurt und seine Banker scheinen besonders viel Kaffee zu trinken. Jedenfalls hat sich dankenswerterweise die OFD Frankfurt dieses Themas angenommen (OFD Frankfurt vom 04.04.2014). Mit diesem Hinweis möchte ich die Irrungen und Wirrungen des deutschen Steuerrechts nicht den Kolleginnen und Kollegen der OFD Frankfurt in die Schuhe schieben. Das Problem ist tatsächlich im deutschen Steuerrecht vorhanden. Nach der Erfahrung aus der Betriebsprüfung kann bestätigt werden, dass ein Bremer Unternehmer Kaffee „to go“ wie die oben genannte Bratwurst behandelt hat, nämlich als Kaffee (als Bohne oder Pulver übrigens wie die rohe Wurst 7% Umsatzsteuer!), der wie die Wurst „außer Haus“ gegessen bzw. getrunken wird. Diese Kaffee-gleich-WurstBehandlung wurde damals als falsch angesehen. Aber inzwischen weiß man, dass diese Entscheidung viel zu einfach gedacht war. Beim üblichen Kaffee verbleibt es auch beim „to go“ bei 19 % Umsatzsteuer. Aber heute trinkt Frau/Mann vorzugsweise gerne Cappuccino, Latte Macchiato oder Milchkaffee, und die bestehen nun mal nicht nur aus Kaffee, sondern haben auch einen Milchanteil. Die OFD Frankfurt weist darauf nur kurz hin, dass bei Milchmischgetränke der ermäßigte Steuersatz zur Anwendung kommen kann. Wer dieses Thema vertiefen möchte, kann sich im Rahmen des Literaturstudiums (wobei nicht gesagt werden kann, welchen Zeitrahmen die für bremische Verhältnisses abgespeckte PersBB dafür zur Verfügung stellt) die ausführlichen und lesenswerten Ausführungen von Dr. Stefanie Becker (eine Dipl.-Finanzwirtin!, DEZEMBER 2014 leitet als Senior Managerin das Umsatzsteuerteam in einer namhaften Steuer-Kanzlei) in NWB Nr. 46 unter dem Titel „Warum der Umsatzsteuerrechtler seinen Kaffee nicht to go bestellen soll“ zu Gemüte führen. Das Problem des Steuersatzes wird darin im Ergebnis unter Berufung auf das Zollrecht auf einen Milchanteil von mindestens 75 % reduziert. Ich denke, die Autorin hat diesen Artikel auch mit einem gewissen Augenzwinkern geschrieben. Um auf die Ausgangsfrage „Sinn oder Unsinn des deutschen Steuerrechts“ zurückzukommen: Was ist daran sinnvoll? Die Regelung schafft Honorare (in der Steuerrechtsliteratur) und trägt damit zum Brutto-Sozialprodukt bei. Beim Unternehmer werden Gestaltungsspielräume geschaffen. Auf Steuerberaterebene können unter Umständen sogar Arbeitsplätze entstehen, und insgesamt wird das Steueraufkommen dadurch erhöht. Beim Finanzamt dagegen werden mit großer Sicherheit dadurch keine Arbeitsplätze geschaffen. Denn nach dem Willen der Verantwortlichen werden derartige Bestimmungen durch die EDV und durch das Risiko-Management erledigt. Eine Sache zum Schluss: Das BVerfG hat mit Beschluss vom 10.11.99 entschieden, dass sachgerechte Steuerermäßigungen den Verbraucher entlasten müssen. Wie ist das nun mit den Preisen von gebratenen Würsten oder dem zubereitetem Kaffee to go? Die DSTG-Ortsverbände laden ein zur TraditionsKohlfahrt 2015 mit Musik und Tanz und “all inclusive” Wann? 20.02.2015 Treffpunkt? vor dem Haus des Reichs um 15:00 Uhr Ziel? Gasthof Zur Linde, Meyer-Bierden Verbindliche Anmeldungen bitte bis zum 09.01.2015 bei: OV FA für Außenprüfung Kai Suhling OV FA Bremen-Nord Thorsten Albers OV SfF Joachim Zimmermann 96144 94596 15505 OV FA Bremen Jennifer Noske OV FA für Außenprüfung Walter Stricks DSTG-Jugend Jan-Hendrik Lustig 96364 96317 94639 Die Anmeldungen sind unabhängig von der Ortsverbandszugehörigkeit. Kosten für Essen und Getränke (all inclusive, auch beim Gang) für Mitglieder 45,00 € für Nichtmitglieder 50,00 €. Sondertarif für Auszubildende bei DSTG Mitgliedschaft: 35,00 € Fahrtkosten sind von jedem Teilnehmer selbst zu zahlen. Transfer für Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Auswahlessen möglich. Weitere Auskünfte bei Kai Suhling oder Walter Stricks und auf der eigenen Homepage vom „Gasthof Zur Linde“: http://www.meyer-bierden.de DSTG AKTIV DSTG INFORMIERT SEITE 14 Infos (nicht nur) für Senioren …unterwegs mit Ihnen: Nur als Vorabinformation für Ihre Planung. Einzelheiten, Preise und Anmeldeformalitäten finden Sie in den nächsten Ausgaben der DSTG INFORMIERT 4. Februar: Walter Stricks informiert über das aktuelle Steuerrecht, 15.30Uhr, Hotel zur Post 16. April: Besichtigung mit Führung durch die Werkstatt Bremen (Martinshof), Beginn 13.30 Uhr 22. April: Kurt Scherff informiert über Erbrecht, 15.30Uhr, Hotel zur Post 13. Mai: Besichtigung mit Führung bei EADS/Astrium, Treffpunkt 16.00 Uhr Ramada-Hotel Wachtstr. 5. Juni: Busfahrt zum Nordostseekanal mit Schiffstour von Rendsburg nach Kiel mit Überraschung und Brunchbuffet auf dem Schiff, Abfahrt 6.45 Uhr ab ZOB 26. August: Die jährliche Fahrt zur Heideblüte 20. Oktober: Holger Suhr berichtet über einen Törn zur Antarktis, 15.30 Uhr, Hotel zur Post …für Sie da: Koll. Wieschenkämper steht den Mitgliedern für alle Seniorenangelegenheiten über die E-MailAdresse [email protected] zur Verfügung. Termine 2015 Die DSTG-Ruheständler treffen sich in den beiden Städten unseres Landes regelmäßig zu einer lockeren Info-Runde. In Bremerhaven finden die Treffen jeweils ab 15.30 Uhr im „Weser Yacht Club“ in der Borriesstraße 52a statt, und zwar am 15. Januar, am 16. April, am 16. Juli und am 15. Oktober. In Bremen trifft man sich monatlich am jeweils ersten Montag des Monats im Hotel Zur Post am Bahnhofsplatz. Erster Termin ist hier der 5. Januar 2015. WIR GRATULIEREN! Neueintritte Geburtstage Wir begrüßen als neue Mitglieder in der DSTG Rena Borell Finanzanwärter 2014 David Schmolz Finanzanwärter 2014 Herzlich willkommen! Dezember 2014 92 Jahre Wilhelm Böker Herzliche Glückwünsche! Wir trauern um unsere Mitglieder Maren Vogel OV Außenprüfung verstorben am 12.10.2014 im 40. Lebensjahr Heinrich Kämener OV Bremen verstorben am 13.10.2014 im 95. Lebensjahr DEZEMBER 2014 OV SfF Herbert Scherrer OV Außenprüfung verstorben am 14.11.2014 im 89. Lebensjahr DSTG INFORMIERT ...ZU GUTER LETZT SEITE 15 Fröhliche Weihnachten... ...wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr! Deutsche Steuer-Gewerkschaft Landesverband Bremen e.V. Landesvorstand und Redaktionsteam IMPRESSUM Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft, Landesverband Bremen e.V., Anschrift wie Titelseite, E-Mail: [email protected], Internet: www.dstg-bremen.de. V.i.S.d.P.: Winfried Noske, Vorsitzender. Redaktion: Tim Beinker, Christine Diehl, Ulrike Mihatsch, Winfried Noske, Walter Stricks, Dieter Wätjen, Wolfgang Wieschenkämper. Layout: Frank Eisenkolb, Frank Grotheer. Mitarbeit: Arne Freers. E-Mail: [email protected]. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen in jedem Fall die Meinung des Verfassers dar und müssen nicht mit der Auffassung des Landesverbandes übereinstimmen. Fotos: heige illus/weihnachts-briefe.de /pixelio.de (15), dbb und DSTG. Bezugsbedingungen: DSTG INFORMIERT erscheint monatlich. Die Redaktion behält sich einen abweichenden Erscheinungsmodus vor. Die Zeitschrift wird kostenlos an die Mitglieder des Landesverbandes verteilt. Anzeigenliste: Es gilt die jeweils aktuelle Anzeigenpreisliste. Auflagenhöhe: 1.200 Exemplare. Nachdruck gestattet, Quellenangabe und Belegexemplar erbeten. DEZEMBER 2014 Bundesweit für Sie da: Mit Direktbank und wachsendem Filialnetz. 1) Für uns: der Abruf-Dispokredit 1) 2) Voraussetzung: Bezügekonto, Genossenschaftsanteil von 15,– Euro/Mitglied Kondition freibleibend, effektiver Jahreszins 7,18 % Banken gibt es viele. Aber die BBBank ist die einzige bundesweit tätige genossenschaftliche Privatkundenbank, die Beamten und Arbeitnehmern des öffentlichen Dienstes einzigartige Angebote macht. 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