Telekom - Funkschau

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Telekom - Funkschau
Telekom
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Lieferdienst mit M2M-Vorsprung
Services M2M-Kommunikation Lieferdienste für Pizza, Pasta und Co. beschleunigen und vereinfachen die Bestellkette
mit der M2M-Lösung „Lieferheld Express Box“ von Lieferheld. Anstatt Kundenaufträge
telefonisch, per Fax oder E-Mail aufzunehmen, benötigen sie bloß eine Box mit
Thermodrucker. Nicht einmal ein Internetzugang ist erforderlich, um online oder mobil
in Auftrag gegebene Essens-Bestellungen entgegenzunehmen und zu bestätigen.
❚❚ Die Einsatzmöglichkeiten von M2M-Kommunikation reichen weit
über Alarm- und Überwachungssysteme für Anlagenbetreiber oder
Telematik-Lösungen im Logistikbereich hinaus. Das dachte sich
auch Fabian Siegel, Geschäftsführer des im Jahr 2010 gegründeten
Berliner Startup-Unternehmens Lieferheld. Er hatte die Idee, eine
M2M-Lösung zur Prozessverbesserung im Bereich Food-DeliveryService einzusetzen.
Diese Lösung sollte die Abwicklung von Online-Bestellungen sowohl für den Endkunden als auch für Lieferdienste leichter machen.
Bislang bestellen immer noch 95 Prozent der Kunden Pizza, Pasta,
Sushi und Co. mit einem Papier-Flyer in der einen und dem Telefonhörer in der anderen Hand. Restaurants und Lieferservices nehmen
diese Bestellungen ebenfalls telefonisch entgegen. Ein nicht unbeträchtlicher Teil erfolgt auch noch per Fax. Alleine in Deutschland
werden so jährlich rund 2,5 Milliarden Euro umgesetzt. „Das kann
man besser machen“, sagte sich Lieferheld und suchte nach einem
Technologiepartner, um seine Idee zu verwirklichen.
Im Rahmen einer Innovationspartnerschaft mit der Telekom entwickelte das Unternehmen ein M2M-Gerät, das auf den Namen
„Lieferheld Express Box“ getauft wurde und mit einer fest verbauten SIM-Karte ausgestattet ist. Darüber hinaus gibt es eine mobile
Bestell-App für iOS und Android-OS. Die M2M-Box bietet Lieferheld
seinen Restaurant-Partnern an, die ihre Speisen und Getränke über
das Portal www.lieferheld.de sowie die Lieferheld-SmartphoneApps offerieren. Lieferdienste stellen das Gerät mit integriertem
Thermodrucker in ihren Restaurants auf und schließen es an den
Strom an. Sobald ein Lieferheld-Kunde online Essen bei einem mit
„Express“ gekennzeichneten Lieferdienst ordert, geht die Bestel-
lung auf dessen Box ein und wird auf einer Bonrolle ausgedruckt.
Dieser Vorgang dauert etwa vier Sekunden.
Außerdem gibt das Gerät ein akustisches Signal aus, bis ein Lieferservice-Mitarbeiter die Bestellung per Tastendruck bestätigt. Dabei gibt er auch an, wie viel Zeit der Lieferservice für die Abwicklung
des Auftrags benötigt. Die Box übergibt die Nachricht über das Mobilfunknetz der Telekom an das Internet und nur wenige Sekunden
später erhält der Kunde eine SMS, E-Mail oder Meldung auf der
Lieferheld-Webseite, die ihm den voraussichtlichen Lieferzeitpunkt
seines Auftrags mitteilt.
Bestellkette beschleunigt
„Wir beschleunigen und optimieren die gesamte Bestellkette mit
der Box“, erklärt Fabian Siegel. „Per Fax übermittelte Bestellungen
etwa dauern wesentlich länger und sind zudem fehleranfällig. Und
ab 300 Bestellungen ist der Thermodrucker in der Box auch noch
günstiger als ein Fax.“ Außerdem erreicht Lieferheld mit der M2MBox eine Reihe von Lieferdiensten, die weder über einen Internetanschluss noch eine eigene E-Mail-Adresse verfügen. „Mit vielen
unserer Restaurant-Partner kommunizieren wir nur postalisch. Ohne M2M-Lösung könnten diese Firmen ihr Sortiment nicht im Internet anbieten, geschweige denn Online-Bestellungen abwickeln“,
sagt Fabian Siegel.
Das Konzept der Lieferhelden geht auf: Seit Februar 2012 bietet die
Plattform des Unternehmens mehr Restaurant-Partner zur Auswahl
an als jedes andere Portal, auf dem man online Essen bestellen kann.
Nach etwas mehr als einem Jahr operativen Geschäfts sind das über
5.000 Lieferdienste aus ganz Deutschland. Und bereits über 1.000
Links: Schnell bestellt bei Lieferheld: Mit den LieferheldSmartphone-Apps ordern Kunden ihr Essen auch unterwegs.
Mitte: Über 5.000 Lieferdienste in mehr als 700 Städten
bieten ihre Speisen bereits über Lieferheld.de an.
Rechts: Wenn eine Bestellung eingeht, piepst die Box, bis
der Lieferdienst sie per Tastendruck bestätigt. Nur wenige
Sekunden später erhält der Kunde eine Nachricht mit der
voraussichtlichen Lieferdauer.
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Fabian Siegel, Lieferheld-Geschäftsführer
„Ohne Lieferheld-Express-Box
könnten viele unserer Restaurant-Partner keine OnlineBestellungen abwickeln.“
ihren Online-Status anzeigt. Karsten Pfrommer erklärt: „Alle Boxen
werden vor Auslieferung von der Telekom administriert und getestet. Wenn ein Lieferdienst seine Box aufstellt, an den Strom anschließt und einschaltet, bucht sie sich automatisch auf der M2MPlattform der Telekom ein.“
Die M2M-Plattform nutzt Lieferheld für das Live-Monitoring aller
aktiven Boxen. „Hier kontrollieren wir das übertragene Datenvolumen und administrieren die Geräte aus der Ferne“, schildert Fabian
Siegel. „So können wir die Geräte auch konfigurieren, sperren oder
neue Software und Updates aufspielen.“ Software-Updates werden
ähnlich wie bei Smartphones über die Luftschnittstelle übertragen.
Eine manuelle Bearbeitung der Boxen ist nicht erforderlich.
„Mit der M2M-Technik, unser Express-Box plus der SmartphoneApp sind wir Vorreiter im Markt“, sagt Fabian Siegel. „Das gefällt
nicht nur den Lieferdiensten, sondern kommt auch bei den Kunden
sehr gut an.“
In vier Monaten umgesetzt
Lieferheld
Fabian Siegel berichtet: „Um unsere M2M-Lösung zu realisieren,
haben wir nach einem ganzheitlichen Anbieter gesucht. Der hervorragende Ausbau und die hohe Verfügbarkeit des Telekom-Mobilfunknetzes kamen uns hier sehr entgegen. Das gesamte Projekt
konnten wir innerhalb von nur vier Monaten umsetzen.“
Die Kommunikation der Boxen steuert und regelt Lieferheld über
ein Gateway. Weitere Geräte lassen sich jederzeit und ohne großen
Aufwand daran anschließen. Zudem hat Lieferheld damit alle aktiven M2M-Geräte im Blick. Jede Box verfügt über eine eigene IPAdresse und sendet automatisch alle zwei Minuten ein Signal, das
Die Lieferheld GmbH wurde im Herbst 2010 gegründet. Sie
ermöglicht Endkunden, Essen bei lokalen Lieferdiensten online auf der Internet-Plattform www.lieferheld.de oder über
eine mobile App für I-Phone und Android zu bestellen. Die
Auswahl ist riesig: Nach rund 12 Monaten Geschäftstätigkeit
bieten bundesweit bereits mehr als 5.000 Restaurants und
Lieferservices aller Küchenarten ihre Speisen über Lieferheld
an. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen über 200 Mitarbeiter am Firmensitz in Berlin-Mitte.
Services M2M-Kommunikation davon arbeiten mit einer Express-Box, um die Bestellungen ihrer Kunden schnell und komfortabel abzuwickeln. Für die Datenübertragung
zahlen sie nichts. Diese Kosten trägt Lieferheld. Bezahlen müssen die
Restaurantbetreiber nur für die Anschaffung ihrer Box.
Ohnehin werden bei jedem Bestellvorgang nur kleinste Datenmengen über ein speziell für Lieferheld programmiertes Protokoll
übertragen. Für die Internetverbindung der Express-Box und die sichere Datenübertragung sorgt die M2M-Plattform der Telekom.
„So stellen wir sicher, dass die Daten schnell und zuverlässig bei
unseren Restaurant-Partnern ankommen“, erläutert Siegel. Die Telekom überträgt die Bestelldaten in Form von Bits und Bytes über
einen VPN-Tunnel auf die Boxen. Das Datenvolumen bleibt daher
äußerst klein und die Übertragung erfolgt sehr schnell. Anders als
etwa bei Übertragungen per SMS entsteht beim Kunden nicht der
Eindruck längerer Wartezeiten.
Da monatlich nur ein geringes Datenvolumen für sämtliche im
Einsatz befindliche Boxen anfällt, sind die Kommunikationskosten
ebenfalls klein. Außerdem hat Lieferheld dafür einen speziellen
M2M-Tarif bei der Telekom gebucht. Karsten Pfrommer, Vice-President Segmentmarketing Geschäftskunden T-Systems International
und Mobilfunk-Innovationen, Telekom Deutschland, verdeutlicht:
„Machine-to-Machine-Lösungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Mittelständische Unternehmen steigern damit ihre Produktivität und nutzen vorhandene Ressourcen besser aus. Insbesondere
in Kombination mit günstigen Mobilfunktarifen reduzieren sie dabei
gleichzeitig ihre Kosten.“

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