Klinik für Geburtshilfe - Florence-Nightingale

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Klinik für Geburtshilfe - Florence-Nightingale
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Stillberatung
Fon 0211.409 2288
Fax 0211.409 2527
[email protected]
www.florence-nightingale-krankenhaus.de
Das Florence-Nightingale-Krankenhaus ist eine Einrichtung
der Kaiserswerther Diakonie.
www.kaiserswerther-diakonie.de
© Florence-Nightingale-Krankenhaus // Stand 01.15 // Fotos: © Fotolia.com; babyfreundlich.org; F. Elschner;
Grafiken: Ausbildungszentrum für Laktation und Stillen // Design: liniezwei GbR
Florence-Nightingale-Krankenhaus
Kreuzbergstraße 79
40489 Düsseldorf
Klinik für Geburtshilfe
Stillen: das Beste für Mutter und Kind
02
Inhalt
04 Einleitung
05 Gute Gründe für das Stillen
06 Die B.E.St.® -Kriterien
Die natürliche Ernährung für Ihr Baby
07 Der Stillbeginn – fördern ohne Druck
09 Rooming-in – rund um die Uhr zusammen mit
Ihrem Baby
10
Eine gute Stillposition ist das A und O –
so legen Sie Ihr Kind richtig an
12 Den richtigen Rhythmus finden – Stillen bei Bedarf
Tipps für den Stillalltag
14 Trinkt mein Kind genug?
15 Wie pflege ich meine Brust in der Stillzeit?
15 Wie entleere ich meine Brust selbst?
16 Wie bewahre ich Muttermilch am besten auf?
17 Wie ernähre ich mich in der Stillzeit richtig?
17 Wie lange sollte ich stillen?
18 Ihre Stillberaterinnen
19
Unser Stillcafé
03
Liebe Schwangere, liebe Mutter, liebe Eltern
Gute Gründe für das Stillen
Stillen ist das Beste, was Sie Ihrem Kind in den ersten
Mona­ten bieten können: eine optimale Ernährung und gleich­
zeitig intensive Zuwendung – genau das, was es am meisten
braucht. Wir in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
am Florence-Nightingale-Krankenhaus unterstützen Sie des­
halb von Anfang an beim Stillen. Als zertifiziertes „Baby­
freund­li­ches Krankenhaus“ – nach den Kriterien von WHO
und UNICEF – legen wir besonderen Wert auf Still- und
Bindungs­­unterstützung.
Stillen ist gesund: Muttermilch ist leicht verdaulich und
liefert von Natur aus alle wichtigen Nährstoffe, die Ihr Baby
für eine gesunde Entwicklung braucht.
Die Beratung und Hilfe beim Stillen beginnt bereits im Kreißsaal mit dem ersten Anlegen des Kindes. Das Team der
Geburtshilfe steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem
bieten Ihnen unsere speziell geschulten Mitarbeiterinnen
gezielte Unterstützung beim Stillen an.
In diesem Informations-Flyer haben wir ein paar nützliche
Tipps und Ratschläge zum Stillen für Sie zusammengestellt.
Es ist ein kleiner Ratgeber als Vorbereitung auf das Thema
schon während der Schwangerschaft und als Hilfestellung
für die ersten Tage und Wochen mit Ihrem Baby.
Das Team der Geburtshilfe und unsere Stillberaterinnen sind
natürlich auch jederzeit für Sie da, wenn Sie Fragen haben.
Prof. Dr. med. Björn Lampe
Anja Paschen
Chefarzt der Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe
Still- und Laktationsberaterin IBCLC
Stillbeauftragte des
Florence-Nightingale-Krankenhauses
04
Stillen bindet: Das Stillen fördert die emotionale Bindung
zwischen Ihnen und Ihrem Kind. Durch den engen Kontakt
werden sie schnell mit Ihrem Kind vertraut.
Stillen schützt: Muttermilch versorgt Ihr Kind mit Abwehr­
stoffen, die es vor Allergien und Krankheiten schützt. Sie
senkt das Risiko des plötzlichen Kindstodes, später an Diabetes mellitus zu erkranken oder übergewichtig zu werden.
Stillen fördert die Entwicklung: Das Stillen begünstigt
bei Ihrem Kind eine gute Kieferentwicklung und fördert
alle seine Sinne.
Stillen ist praktisch: Die Muttermilch ist immer und überall verfügbar, wohltemperiert und hygienisch einwandfrei.
Stillen verbraucht Kalorien: Während der Stillzeit ver­
brennt Ihr Körper bis zu 500 Kalorien mehr pro Tag.
Stillen mindert Krebsrisiko: Wenn Sie Stillen, haben Sie
ein vermindertes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
Stillen gleicht aus: Die Hormone Prolaktin und Oxytocin
werden beim Stillen vermehrt produziert und machen Sie
während der Stillzeit ruhiger und ausgeglichener.
05
Die B.E.St.® -Kriterien
Die natürliche Ernährung für Ihr Baby
Bindung, Entwicklung, Stillen: die B.E.St.® -Kriterien
für eine Babyfreundliche Geburtsklinik
Der Stillbeginn – fördern ohne Druck
W ir haben schriftliche B.E.St.® -Richtlinien, die regelmäßig
mit allen Mitarbeitern besprochen werden.
Wir schulen unsere Mitarbeitenden, damit sie über die not­
­wendigen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Umsetzung
der B.E.St.® -Richtlinien verfügen.
W ir informieren werdende Eltern schon vor der Geburt
über die Bedeutung der Bindungs- und Entwicklungsförderung und des Stillens.
W ir ermöglichen unmittelbar ab der Geburt ununterbrochenen Hautkontakt zwischen Eltern und Baby mindestens eine Stunde lang oder bis das Baby das erste Mal
gestillt wurde.
W ir unterstützen die Mütter beim korrekten Anlegen und
zeigen ihnen, wie sie ihre Milchbildung beginnen und aufrechterhalten können, auch bei einer vorübergehenden
Trennung von ihrem Kind.
W ir geben den muttermilchernährten Neugeborenen weder Flüssigkeiten noch sonstige Nahrung, außer bei medizinischer Notwendigkeit.
W ir praktizieren 24-Stunden-Rooming-in, damit Mütter
bzw. Eltern und Baby Tag und Nacht zusammen sind.
W ir ermutigen die Mütter zum Stillen und Füttern nach
Bedarf.
W ir wenden bei gestillten Kindern Methoden der Zufütterung an, die das Stillen möglichst wenig beeinflussen.
W ir informieren die Eltern über Stilltreffs und andere
Eltern-Kind-Gruppen in der Umgebung und fördern solche
Gruppen.
06
Wenn ein Baby im Florence-Nightingale-Krankenhaus auf
die Welt kommt, hat der Hautkontakt mit der Mutter oberste Priorität. Die ersten Momente der Nähe und des Kennenlernens sind besonders wichtig für die Mutter-Kind-Bindung,
die kindliche Entwicklung und das Stillen. Auch nach einer
Kaiserschnittentbindung wird das Neugeborene nach der Kin­
der­arztuntersuchung auf die Brust der Mutter gelegt. Routine­
maßnahmen wie Wiegen oder Messen erfolgen später.
Ihr Baby ist nach der Geburt meist besonders aufmerksam
und nimmt intensiv die neuen Eindrücke um sich herum
wahr. Von allein beginnt es, saugende Bewegungen mit
dem Mund zu machen. Achten Sie auf diese natürlichen
Reflexe Ihres Babys. Sie zeigen den richtigen Moment für
das erste Anlegen an, das möglichst innerhalb der ersten
ein bis zwei Stunden nach der Geburt erfolgen sollte. Aber
setzen Sie sich und das Baby nicht unter Druck. Wenn es
beim ersten Mal nicht klappt, lassen Sie Ihr Baby auf Ihrer
Brust liegen und versuchen es später noch einmal. Unser
Team der Geburtshilfe und unsere speziell geschulten Stillberaterinnen unterstützen Sie dabei.
07
Rooming-in – rund um die Uhr zusammen
mit Ihrem Baby
Wir möchten Sie während Ihres Aufenthaltes in unserer Klinik
nicht von Ihrem Baby trennen. Beim Rooming-in sind Sie
mit ihm in einem Zimmer zusammen. So können Sie Ihr Kind
immer bei sich haben und es nach Bedarf anlegen. Roomingin hilft Ihnen und Ihrem Baby dabei, einen Stillrhythmus
zu finden.
Vorteile des Rooming-in für Sie und Ihr Kind:
Sie gewinnen mehr Sicherheit im Umgang mit
dem Neugeborenen.
W ir kommen zu Ihnen auf das Zimmer und
unterstützen Sie.
Sie können die kindlichen Signale direkt sehen.
Das Stillen nach Bedarf ist jederzeit möglich.
Der „Milcheinschuss“ verläuft sanft.
Ihr Baby nimmt weniger an Gewicht ab.
Schlaf- und Wachrhythmen von Mutter und Kind
gleichen sich an.
Die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod
(GEPS) Deutschland e. V. empfiehlt, dass Babys im ersten
Lebensjahr bei ihren Eltern im Schlafzimmer, aber im eigenen Kinderbett, schlafen. Das Rooming-in bietet Ihnen die
Gelegenheit, das schon von Anfang an zu üben. Auf Wunsch
und nach Verfügbarkeit kann Ihr Partner in einem Familienzimmer mit Ihnen und dem Baby den Aufenthalt verbringen.
08
Eine gute Stillposition ist das A und O –
so legen Sie Ihr Kind richtig an
Durch das Üben verschiedener Stillpositionen werden Sie
sicherer im Umgang mit Ihrem Kind.
Damit keine Stillprobleme wie wunde Brustwarzen, Milchmangel oder Milchstau entstehen, ist es wichtig, das korrekte
Anlegen zu üben.
Vorteile der verschiedenen Stillpositionen sind:
Schonung der Brustwarzen
optimale Stimulation der Milchdrüsen
gutes Entleeren der Brust
gutes Gedeihen des Babys
Vorbeugung von Milchstau und Brustentzündung
Stillen im Liegen ist entspannend
Folgende Tipps erleichtern Ihnen das Anlegen:
Setzen oder legen Sie sich mit Ihrem Baby bequem hin,
evtl. können Kissen oder eine Fußbank hilfreich sein.
Der Mund Ihres Babys befindet sich in Höhe Ihrer Brustwarze.
Ihr Baby liegt Ihnen zugewandt und Ohr, Schulter und
Hüfte bilden eine Linie.
Unterstützen Sie Ihre Brust im so genannten C-Griff: Ihr
Daumen liegt dabei oberhalb und die anderen Finger liegen
unterhalb der Brust ca. 3 bis 5 cm hinter der Brustwarze.
Durch leichten Druck formen Sie so Ihre Brust und erleichtern Ihrem Baby das Erfassen.
Tippen Sie die Lippen Ihres Babys mit der Brustwarze an
und ziehen Sie es schnell an die Brust, wenn es seinen
Mund weit geöffnet (120°) hat.
Die Zunge liegt über dem Unterkiefer und die Ober- und
Unterlippe sind nach außen gestülpt.
Ihr Baby soll nicht nur die Brustwarze erfassen, sondern
den Mund voll Brust haben. Es kann so die Milch effektiv
entleeren, die Milchproduktion optimal anregen und wunde Brustwarzen werden vermieden.
Wenn das Stillen schmerzt, sollten Sie Ihr Baby vorsichtig
von der Brust lösen. Schieben Sie dazu Ihren kleinen Finger
in den Mundwinkel zwischen die Zahnleisten des Babys,
um den Saugschluss zu lösen. Legen Sie Ihr Baby erneut an.
10
Wiegegriff
Ihr Baby liegt dicht vor Ihrem Körper,
so dass es Ihnen zugewandt ist.
Rückgriff
Ihr Baby liegt seitlich neben Ihnen auf
einem Kissen Ihnen zugewandt.
Stillen im Liegen
Sie liegen beide bequem seitlich einander zugewandt. Nur Ihr Kopf liegt
auf dem Kissen und Ihr Baby kann in
Seiten­lage durch eine kleine Rolle
stabilisiert werden.
11
Den richtigen Rhythmus finden – Stillen bei Bedarf
Nach dem ersten Lebenstag werden Sie acht bis zwölf Mal
in 24 Stunden stillen, eventuell auch öfter. Häufige Stillmahlzeiten regen die Milchproduktion optimal an und beugen
Schmerzen und Spannungsgefühlen in der Brust vor. Wenn
Sie jetzt häufig anlegen, werden Sie es später leichter haben,
denn häufiges Stillen in den ersten Lebenstagen beeinflusst
auch die Milchbildung für die späteren Lebensmonate posi­
tiv. Ihr Baby lernt jetzt das korrekte Saugen am besten.
Wecken Sie es, wenn es in den ersten Lebenstagen länger
als drei Stunden schläft. Ein gesundes, ausgetragenes Kind
braucht keine andere Nahrung oder Flüssigkeit außer Ihrer
Milch. Geben Sie Ihrem Baby in den ersten sechs Wochen
keinen Schnuller oder Flaschensauger. Sein Saugbedürfnis
sollte ausschließlich an der Brust gestillt werden. So kann
es das korrekte Saugen an der Brust erlernen, wunde Brustwarzen werden vermieden und Ihre Milchproduktion kann
sich dem Bedarf Ihres Babys gut anpassen.
Die Zusammensetzung Ihrer Milch verändert sich im Laufe
einer Stillmahlzeit. Zuerst fließt wenig fetthaltige Milch gegen den Durst, anschließend steigt der Fettgehalt an und
sättigt Ihr Kind.
Manchmal möchte Ihr Baby viele kurze, aufeinander fol­gen­
de Stillmahlzeiten. Es erhält so viele kleine Minimahlzeiten.
Der Fachbegriff dafür ist Clusterfeeding. Häufig fällt dieses
Verhalten in die Abendstunden, und Sie haben das Gefühl,
„Dauerzustillen“ und nicht genug Milch für Ihr Baby zu produzieren. Das ist aber nicht der Fall. Das Baby sichert sich
mit diesem Verhalten die ausreichende Milchproduktion für
die nächsten Tage. Legen Sie Ihr Baby dann häufig in unterschiedlichen Stillpositionen an der gleichen Brust an, damit
es an die fettreiche Hintermilch gelangt.
Ihr Baby zeigt Ihnen, wann es gestillt werden möchte. Still­
si­gnale sind zum Beispiel Stirnrunzeln, saugende Bewegungen, Schmatzen und Schlecken oder Unruhezeichen. Nutzen
Sie diese frühen Stillzeichen und legen Ihr Baby dann an
die Brust. Weinen ist ein sehr spätes Hungersignal. Ein
weinendes Baby zu stillen kann schwierig sein. Nehmen Sie
Ihr Baby auf den Arm und beruhigen Sie es erst. Wenn es
entspannt ist, können Sie erneut das Stillen ausprobieren.
Wickeln Sie Ihr Baby, bevor Sie die zweite Brust anbieten.
12
13
Tipps für den Stillalltag
Trinkt mein Kind genug?
Wie pflege ich meine Brust in der Stillzeit?
Viele Mütter machen sich Sorgen, dass ihr Baby beim Stillen
nicht genug trinkt und nicht satt werden könnte. In den
meisten Fällen ist diese Sorge unbegründet. Es wird Ihnen
nicht helfen, das Baby zu wiegen, um festzustellen, ob es
genug Milch bekommt. Die meisten Neugeborenen nehmen
in den ersten Lebenstagen bis zu 10 Prozent ab und haben
in der Regel ihr Geburtsgewicht zehn bis 14 Tage nach der
Geburt wieder erreicht. Trotzdem gibt es natürlich Hinweise
darauf, ob Ihr Kind sich satt trinkt.
Eine Vorbereitung der Brüste auf die Stillzeit ist normalerweise nicht notwendig. Bei flachen Brustwarzen kann evtl.
das Tragen von Brustwarzenformern hilfreich sein. Bitte infor­
mieren Sie sich im Rahmen der Stillinformationsveranstaltungen. Waschen Sie Ihre Brust ohne Seife nur mit klarem
Wasser und verwenden Sie keine Body-Lotion. Nach dem
Stillen lassen Sie am besten zur Pflege etwas Muttermilch
auf der Brustwarze an der Luft antrocknen. Das Tragen eines
gut sitzenden Still-BHs ist sinnvoll. Dieser stützt nicht nur,
sondern ist auch beim Stillen selbst praktisch: Man kann ihn
nur für eine Brust öffnen.
Wenn alles in Ordnung ist, dann sollte Folgendes gegeben sein:
Ihr Baby hat eine gesunde Farbe und eine feste Haut.
Es hat mindestens fünf bis sechs nasse Windeln
in vier­undzwanzig Stunden.
Der Urin ist fast farb- und geruchlos.
Es hat in den ersten vier bis sechs Lebenswochen
mindestens einmal am Tag Verdauung.
Nach vier bis sechs Wochen ist ein Abstand von bis
zu vierzehn Tagen zwischen zwei Stuhlgängen normal.
Übrigens: Ihr Baby muss nicht täglich gewogen werden,
wenn Sie zu Hause sind. Kontrollen beim Kinderarzt oder in
der Stillgruppe reichen in der Regel aus.
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Wie entleere ich meine Brust selbst?
Damit Sie in besonderen Situationen Ihre Brust per Hand
entleeren können, zeigen wir Ihnen diese Massagetechnik
schon während Ihres Aufenthaltes in unserem Krankenhaus.
So gehen Sie vor:
Massieren Sie die Brust mit leicht kreisenden Bewegungen
von außen nach innen.
Setzen Sie den Daumen oberhalb und den Zeigefinger unter­
halb, jeweils 3 bis 4 cm hinter der Brustwarzenspitze auf.
Drücken Sie Ihre Finger leicht in Richtung Brustkorb und
heben die Brust dabei etwas an.
Jetzt rollen Sie die Finger in Richtung Brustwarze ab, ohne
auf der Haut hin und her zu rutschen (als wenn Sie einen
Fingerabdruck nehmen würden).
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W iederholen Sie diese „Melkbewegung“ so oft, bis der
Milchfluss versiegt und ändern nun die Position der Finger
damit alle Bereiche der Brust entleert werden.
Massieren Sie danach die andere Brust.
Die so gewonnene Muttermilch können Sie für Ihr Baby
aufbewahren.
Wie bewahre ich Muttermilch am besten auf?
Unter sauberen Bedingungen gewonnene Muttermilch, frisch
abgepumpt, kann in Fläschchen oder Muttermilchbeuteln
bei Zimmertemperatur fünf bis sechs Stunden aufbewahrt
werden. Im Kühlschrank hält die Milch bei 4° C bis zu fünf
Tage. Das Einfrieren von abgepumpter Muttermilch bei mind.
-18°C ist bis zu sechs Monate möglich. Am besten tauen Sie
die eingefrorene Muttermilch im Kühlschrank auf. Wenn es
schneller gehen muss, können Sie die gefrorene Muttermilch
unter fließend kaltem oder lauwarmem Wasser auftauen.
Muttermilch kann bei Zimmertemperatur gefüttert werden.
Wenn Sie die Muttermilch für Frühgeborene oder kranke
Neugeborene abpumpen, gelten andere Bedingungen. Infor­
mieren Sie sich bitte bei Ihrem Stationsteam darüber.
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Wie ernähre ich mich in der Stillzeit richtig?
Eine ausgewogene Ernährung ist in der Stillzeit sehr wichtig.
Es gibt keine „verbotenen“ Lebensmittel. Sehr wenige Babys
reagieren auf die Nahrung der Mutter. Wenn Sie mit Ihrem
Baby zu Hause sind, probieren sie pro Tag eine Gemüseund Obstsorte aus. Was innerhalb von 24 Stunden keine
Probleme macht (Bauchweh oder roter Po) wird in der Regel
gut vertragen. Trinken Sie nach Durstgefühl ca. 2,5 bis 3 Liter
pro Tag. Stellen Sie sich zu den Stillmahlzeiten ein Getränk
bereit. Salbeitee kann die Milchmenge reduzieren. Alkohol
geht in die Muttermilch über, verändert den Geschmack und
kann deshalb zu Stillproblemen führen. Wenn Sie gerne Kräu­
tertee mögen, können Sie Stilltee trinken.
Wie lange sollte ich stillen?
WHO und UNICEF empfehlen, sechs Monate lang ausschließlich zu stillen, ab dem vollendeten 6. Lebensmonat
zusätzlich Beikost zu geben und parallel bis zum Ende des
2. Lebensjahres weiter zu stillen. Muttermilch ist bei der
Einführung der Beikost wichtig. Sie ist die vertraute Nahrung Ihres Babys und hilft ihm bei der Verdauung der neuen
Lebensmittel. Ein guter Zeitpunkt für den Beginn des Zufütterns ist, wenn Ihr Kind Interesse am Essen der Erwachse­
nen zeigt, mit Unterstützung gut sitzen kann und keinen
Zungenstoßreflex mehr hat. Bieten Sie ihm in jedem Fall ab
dem 7. Monat regelmäßig Beikost an, denn in diesem Alter
lernt Ihr Baby gern und leichter als zuvor.
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Ihre Stillberaterinnen
Unser Stillcafé
Wir laden Sie herzlich ein, sich in unserem wöchentlich statt­
findenden Stillcafé in lockerer Atmosphäre mit anderen
Müttern auszutauschen. Vor Ort bekommen Sie hilfreiche
Ratschläge und Tipps von der Still- und Laktationsberaterin
Anja Paschen.
Bei uns sind Sie in den besten Händen
Anja Paschen, Still- und Laktationsberaterin IBCLC,
Stillbeauftragte des Florence Nightingale Krankenhauses
Patricia Meckenstock, leitende Hebamme,
Still- und Laktationsberaterin IBCLC
Ute Sämann, Kinderkrankenschwester, Stillberaterin
Dagmar Gendrisch, Kinderkrankenschwester,
Stillberaterin
Andrea Kunze, Kinderkrankenschwester,
Still- und Laktationsberaterin IBCLC
Petra Uehren, Kinderkrankenschwester, Stillberaterin
Nadia Schneck, Hebamme,
Still- und Laktationsberaterin IBCLC
Was erwartet Sie in unserem Stillcafé?
gemeinsames Frühstück
Austausch mit Frauen in der gleichen Lebenssituation
Gewichtskontrolle des Kindes
Ernährungsberatung
Tipps für die Beikost ab dem 7. Monat
Klärung aller Fragen rund ums Kind
Tipps zum Tragen
Beratung bei der Einnahme von Medikamenten in
der Stillzeit
Beratung zum Stillen bei anstehender Berufstätigkeit
Wann und Wo?
Das Stillcafé findet jeden Dienstag in der Cafeteria
„Florence-Inn” statt:
von 10 bis 12 Uhr für Mütter und Babys
ab sechs Monaten
von 12.30 bis 14.30 Uhr für Mütter und Babys
bis sechs Monaten
Stillhotline
Bei Fragen zum Thema Wochenbett und Stillen können
Sie sich rund um die Uhr an unsere Stillhotline wenden:
0211.409 3322.
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