eurepgap - GlobalG.A.P.

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eurepgap - GlobalG.A.P.
EUREPGAP
Die weltweite Partnerschaft für sichere und nachhaltige Landwirtschaft
Aktuelle Nachrichten Juni 2003
www.eurep.org
DIE HERAUSFORDERUNG DER ZUKUNFT
Nigel Garbutt
Unabhängiger Vorsitzender
Sie halten die erste Ausgabe unseres
Newsletters in den Händen, eines
Periodikums, das eigens ins Leben gerufen
wurde, um die zentralen Aufgaben von
EurepGAP besser zu beleuchten, da sich
dessen weltweiter Einflussbereich stetig
ausdehnt.
Seit unserer Gründung im Jahre 1996
haben wir ein tragfähiges Fundament
geschaffen, das heute das gesamte
Spektrum der Branche umfasst.
Doch der Obst- und Gemüsesektor
unterliegt einem ständigen Wandel.
Darüber hinaus werden zunehmend neue
Gesetze erlassen, die unseren Aktionsrahmen bestimmen. Ich halte es daher für
unabdingbar, dass wir noch aktiver und
wachsamer werden.
Neue Aufgabenstellungen bringen heute
auch neue Vorschriften mit sich. In vielen
Fällen entstanden diese unmittelbar auf
Grund von Verbraucherforderungen.
Vor diesem Hintergrund hat das
Lenkungsgremium erkannt, wie wichtig es
ist, die Kommunikation mit den Mitgliedern
zu intensivieren. Diese neue Publikation
hat daher zum Ziel, Branchenneuigkeiten
sowie Berichte über Fallstudien zu
verbreiten, welche die in der Praxis
gemachten Fortschritte illustrieren.
Ich werde oft gefragt, wie man eine
Harmonisierung erreichen kann, obwohl
sich die Erzeuger doch nach Art, Struktur,
Größenordnung und Standort so stark
unterscheiden, von der Vielfalt ihrer
Produkte und den jeweiligen Anbaubedingungen ganz zu schweigen.
Oberflächlich betrachtet, haben wir es
hier zwar mit unterschiedlichen Szenarien
zu tun, doch Erzeuger, Verpacker und
Großhändler verfolgen bei EurepGAP ein
gemeinsames Ziel und können voneinander lernen.
Unser Newsletter kann so zu einem
weiterem Maßstab unseres Fortschritts
werden - und zu einem wichtigen
Instrument, um weitere Einzelunternehmen sowohl Klein- als auch Großbetriebe-,
aber auch ganze Branchenorganisationen
zum Beitritt zu EurepGAP bewegen.
Der Erfolg unseres Newsletters kann dazu
beitragen, unserer schon jetzt viel
beachteten Stimme noch mehr Resonanz
zu verschaffen, wenn es darum geht,
Einfluss zu nehmen auf Diskussionen auf
der Ebene nationaler und internationaler
Regierungsorganisationen bzw. NichtRegierungs-Organisationen
unsere
Funktion näher zu bringen.
Bereits in den nächsten Monaten werden
einige wichtige Veranstaltungen stattfinden, unter anderem unsere eigene vierte
EurepGAP-Konferenz in Madrid vom 10.
bis 12. September 2003.
Deren Höhepunkt geht uns alle an: die
Präsentation des revidierten Protokolls,
welches für sich genommen einen
wichtigen Schritt auf dem Weg der
Ausweitung der internationalen Harmonisierung der guten Agrarpraxis darstellt.
Unsere Mitglieder werden außerdem die
Repräsentanten unserer beiden Gremien
wählen, die eine entscheidende Rolle bei
der Gestaltung unserer künftigen Politik
spielen werden; hierzu gehört zum
Beispiel ein Fahrplan für die Harmonisierung im Bereich Pflanzenschutzmittel.
Dieser Newsletter selbst ist Teil unserer
Bemühungen, der Stimme von EurepGAP
zu noch mehr Gehör zu verhelfen.
VERSCHAFFEN SIE
SICH GEHÖR
Alle zwei Jahre wählen die EurepGAPMitglieder die Vertreter ihrer Branche in
unseren beiden wichtigsten Gremien.
Erzeuger/Lieferanten und Einzelhändler
haben in den Gremien die gleiche Anzahl
von Sitzen.
Die Gremiumsmitglieder repräsentieren
ihren jeweiligen Sektor (Anbau/Produktion
oder Einzelhandel) und nicht einzelne
Unternehmen. Entscheiden Sie mit über die
Zusammensetzung der neuen Gremien und so geht's: jeder Erzeuger/Einzelhändler, der bei EurepGAP Mitglied ist,
kann sich zur Wahl stellen. Die einzigen
Voraussetzungen hierfür sind die Zeit, um
etwa vier Mal jährlich an den Meetings
teilzunehmen, die Abgabe eines Wahlvorschlags sowie zwei weitere EurepGAPMitglieder, die als Antragsteller und
Unterstützer fungieren.
Ein Wahlvorschlag besteht aus Namen,
Organisation und Anschrift, kurzem
beruflichen Werdegang und dem
geplanten Beitrag zum Lenkungsgremium
(SC) bzw. dem Technischen Beirat (TSC).
Ein digitalisiertes Porträtfoto sollte beigefügt
werden. Wahlvorschläge müssen bis zum
31. Juli eingegangen sein. Die Abstimmung findet schriftlich in geheimer Wahl
während der Konferenz in Madrid am 10.
September statt.
Alle Mitglieder erhalten vorab Stimmzettel
und können ihre Stimme per Post oder per
Fax abgeben. Die Wahlergebnisse
werden während der Konferenz in Madrid
bekannt gegeben und auf der EUREPWebsite veröffentlicht. Die erste Sitzung
der neu gewählten Lenkungsgremiums
findet am 2. Oktober in Rotterdam statt.
FORTSCHRITT IN DEN NIEDERLANDEN BEWEIST:
BRANCHENGRÖSSE KEIN KRITERIUM FÜR
EUREPGAP-ZERTIFIZIERUNG
Jan van Staalduinen ist Mitglied des
Lenkungsgremiums von EurepGAP. Er ist
niederländischer Tomatenanbauer und
Vorsitzender von VTN, der Genossenschaft
die die Anteile an The Greenery hält. Er
engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich
Lebensmittelsicherheit und Umweltfragen und
wurde auf Grund dieses Engagements zum
Vorsitzenden von MBT ernannt.
Der niederländische Gartenbausektor ist stolz
auf seine Tradition und seinen hervorragenden weltweiten Ruf, der ihm seit über
100 Jahren voraus eilt. Heutzutage gelten
veränderte Bedingungen zur Erfüllung der
Erfordernisse des modernen Einzelhandels,
den The Greenery BV vertritt; deren Anteile
sich im Besitz der Gartenbaugenossenschaft
Voedings Tuinbouw Nederland (VTN)
befinden.
The Greenery ist die Handels-, Vertriebs- und
Marketing-Gesellschaft, die für den Verkauf
der landwirtschaftlichen Erzeugnisse der über
2.500 Erzeuger des VTN zuständig ist. Ihr
Umsatz beträgt über 1,6 Mrd. Euro; sie
beschäftigt 2.200 Mitarbeiter, 400 davon
außerhalb der Niederlande.
BEWUSSTSEIN FÜR
LEBENSMITTELSICHERHEIT
Holländische Erzeuger hatten in puncto
Lebensmittelsicherheit, gute Agrarpraxis und
Umweltsysteme schon ein gutes Stück Weg
zurückgelegt, bis EurepGAP auf den Plan
trat. Heute erfüllen über 2.000 Baumschulen
und Bauernhöfe in den Niederlanden und
damit 75 Prozent der Gesamternte die
Zertifizierungsvorgaben, und diese Zahl wird
bis Ende des Jahres auf mindestens 2.500
und damit 90 Prozent ansteigen.
Die Botschaft ist eindeutig. Zertifizierung ist
möglich, unabhängig von der Größe der
Branche.
Die
niederländischen
Bestrebungen
begannen schon vor EurepGAP. Im Jahre
1988
wurde
das
MBT-Qualitätssicherungsystems eingeführt, wobei MBT für
„umweltbewusst produziert“ steht. Dadurch
erhielten die Erzeuger die Möglichkeit,
allgemeine Richtlinien anzuwenden.
Die Mehrzahl tat dies, und als das Projekt im
Jahre 2000 auslief, profitierten andere
Systeme von seinem Erfolg und konnten
ausgeweitet werden. Eines davon war das
DPA Quality Assurances System, das auf den
selben Kriterien wie EurepGAP basiert.
„Das half uns bei der Implementierung von
EurepGAP, denn die niederländischen
Erzeuger waren daran gewöhnt, sich an
Richtlinien zu halten, wussten, wie man dies
dokumentiert, waren diszipliniert genug, die
Regeln beizubehalten und kannten die
Vorteile externer Audits,“ so Jan van
Staalduinen.
Der Erfolg kann sich sehen lassen und stellt in
gewissem Sinne eine weitere Bestätigung
des Verständnisses der Niederländer für die
Kräfte des Marktes dar.
„Da EurepGAP hauptsächlich durch den
Einzelhandel vorangetrieben wurde, müssen
wir unsere Abnehmer nicht erst überzeugen,
dass das System funktioniert und sinnvoll ist.
Sie sagen uns, was sie von uns erwarten und
unterstützen so unsere Bemühungen, ihre
2
Wünsche zu erfüllen“. Kurz, EurepGAP ist
von hoher Relevanz. „Bezogen auf die
übergeifenden Zusammenhänge außerhalb
der Niederlande ist EurepGAP vom
Grundsatz her ein wunderbares System, da
es den Rahmen für alle Produktionsarten
liefert.
Viele Anforderungen jedoch bedurften der
Interpretation. Vor zwei Jahren initiierten wir
in den Niederlanden Pilotprogramme, um
die Zertifizierungssysteme für zahlreiche
andere Anbauarten einzuführen.
Natürlich wurden nicht alle Bereiche von den
früheren niederländischen Systemen abgedeckt, wie z.B. die Aufzeichnungen über
Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten und
Umweltschutzmaßnahmen, doch wir konnten
dadurch praktikable, kostengünstigere
Lösungen finden.“
Jede Gruppe bestand aus fünf bis acht
Erzeugern, Vertretern von Zertifizierungsstellen, Beratern und Qualitätskontrolleuren.
Es wurde nahezu unmittelbar deutlich, wie
EurepGAP implementiert werden konnte.
Eine weitere positive Entwicklung besteht
darin, dass das Interesse der niederländischen Regierung an EurepGAP wächst
und sie sich daran beteiligt, was zur Folge
hat, dass die Gesetzgebung die Regeln
berücksichtigt und sogar auf Informationen
basiert, die bereits von derartigen Systemen
zur Verfügung gestellt werden.
SO WEIT, SO GUT
„Wir haben erkannt, dass sich ein System,
damit es stark und praktikabel bleibt, stetig
weiter entwickeln muss, und unsere Funktion
bei EurepGAP ermöglicht uns, diesen
Prozess
voranzutreiben,“
fährt
van
Staalduinen fort.
„Einige der Aspekte von EurepGAP basieren
beispielsweise auf nationaler Gesetzgebung,
und da diese in allen Ländern unterschiedlich
ist, müssen wir noch manche Ungereimtheiten beseitigen. EurepGAP, Lebensmittelsicherheit und die Umwelt können durch
unterschiedliche Ansätze profitieren. „Zu
guter Letzt gibt es noch die Frage des
Marktwertes. Da der Einzelhandel für
zertifizierte Produkte nicht mehr zahlt, sind
die Erzeuger immer sehr besorgt hinsichtlich
der Kosten des Qualitätssicherungssystems.
Van Staalduinen räumt ein, dass die
Teilnahme an EurepGAP keine besseren
Preise bringt, betont aber, dass seine
Bedeutung
in
der
Sicherung
des
Markzugangs liegt und eine solide Basis für
die Expansion schafft.
„Dies sind vollkommen natürliche und
vernünftige Interessen, die den niederländischen Organisationen völlig bewusst
sind und daher weiter verfolgt werden,“
schließt er. „Bis dahin hat EurepGAP seinen
Nutzen bewiesen.“
UNABHÄNGIGER GUTACHTER FÜR BENCHMARKING
Das EurepGAP Lenkungsgremium hat
Änderungen bei der Art und Weise der
Durchführung des Benchmarking zugestimmt
und damit die Branche einen bedeutenden
Schritt voran gebracht. Ab Mai 2003
werden alle Benchmarking -Anträge von JASANZ bewertet. Die Organisation betreibt
Büros in Canberra und Wellington, deren
Mitarbeiter über umfassende administrative
und fachliche Kompetenz sowie Programmentwicklungs-Kenntnisse verfügen.
JAS-ANZ wurde 1991 von den Regierungen
Australiens und Neuseelands als anerkannte
Akkreditierungsstelle zur Vereinfachung des
Handels beider Länder gegründet.
Es ist derzeit die einzige Akkreditierungsstelle
außerhalb Europas, die bilaterale Vereinbarungen mit der European Co-operation
of Accreditation (EA) getroffen hat. Es
handelt sich hierbei um einen strikten Peer
Review Process (also ein gegenseitiges
Prüfungsverfahren unter Fachleuten) zum
Aufbau des Vertrauens in die Akkreditierer.
Die Gesellschaft verfügt über profunde
Erfahrung im Agrar-Lebensmittel-Sektor, ist
Mitglied des International Accreditation
Forum (IAF) und gehört dem Multi-Lateral
Agreement (MLA) an.
Sie erfüllt die Anforderungen des ISO/IEC
Guide 61:1996, Allgemeine Anforderungen
für die Bewertung und Akkreditierung von
Zertifzierern und ist als solche bestens
aufgestellt, um Unparteilichkeit und
Unabhängigkeit bei der Prüfung anerkannter
Qualitätssicherungssysteme auf Gleichwertigkeit mit dem Referenzstandard von
EurepGAP zu gewährleisten.
Bei
JAS-ANZ
sind
derzeit
45
Zertifizierungsstellen
in
Australien,
Neuseeland, China, Indien, Korea, Thailand
und Vietnam akkreditiert, die Service-
Option Eins: Erzeuger wenden sich direkt
an
eine
beliebige
zugelassene
Zertifizierungsstelle.
Option Zwei: Zertifizierung erfolgt durch
eine
Marketing-Organisation
für
landwirtschaftliche Produkte
Option Drei und Vier: Zertifizierung durch
die Mitgliedschaft in einem von EurepGAP
anerkannten nationalen oder regionalen
Programm.
Option Drei, oder auch „Benchmarking“,
wie man es heute versteht, wird in den
Fällen bevorzugt, wo bestehende oder
neue Qualitätssicherungssysteme ihre
Äquivalenz mit EurepGAP unter Beweis
stellen möchten.
leistungen für etwa 90 akkreditierte
Programme anbieten. Hierzu gehören
EurepGAP, ISO 9000, ISO 14001,
Lebensmittelsicherheit, Arbeitsschutz, Informationssicherheitsmanagement-Systeme,
Anbieter von Trainingskursen, Personalzertifizierung, Produktzertifizierung, Behördensysteme, Branchensektorsysteme, und
Inspekteure.
Erzeuger haben drei verschiedene Möglichkeiten, sich dem System anzuschließen:
Nähere Einzelheiten über das revidierte
Benchmarkingverfahren können unter
http://www.eurep.org/sites/benchmarkin
g-procedure.html eingesehen werden.
Programme, die sich bewerben möchten,
können sich wenden an:
Ms Kylie Sheehan, Manager Business and
Programme Development
JAS-ANZ, 6 Phipps Close, Deakin Act
2601, Australia
Telephone +61 (02) 6282 1299
Facsimile: +61 (02) 6282 6818
Email [email protected]
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Cmi0972/4/1/v202
3
VERBRAUCHERBETEILIGUNG ALS WICHTIGER BEITRAG
Deirdre Hutton ist Vorsitzende des National
Consumer Council, einer der führenden
Verbraucherorganisationen im Vereinigten
Königreich und Europa. Der Consumer
Council befasst sich bei seinem Engagement
für die Verbraucherinteressen mit allen
Aspekten der Marktwirtschaft und des
öffentlichen Sektors. Deirdre Huttons
Arbeitsschwerpunkte liegen unter anderem
auf Regulierungsangelegenheiten, Finanzdienstleistungen und dem Lebensmittelsektor.
Im
Lebensmittelbereich
ist
Deirdre
stellvertretende Vorsitzende von EFSA und
Vorsitzende des Food Chain Centre,
welches im Vereinigten Königreich gemäß
einer Empfehlung der „Curry Commission
into the Future of Farming and Food“
eingerichtet wurde, um Wertkettenanalysen
in der Lebensmittelkette durchzuführen.
EurepGAP hat sich zum Ziel gesetzt,
Qualitätssicherungssysteme weltweit zu
koordinieren. Das ist eine Mammutaufgabe,
doch die Zeit dafür ist reif. Untersuchungen
des National Consumer Council haben
ergeben, dass die Verbraucher von der
Vielfalt der Qualitätssicherungssysteme,
Logos und Slogans, die in der
Lebensmittelindustrie Verwendung finden,
völlig verwirrt sind. Kein Wunder, dass sie
dazu neigen, diese Klassifizierungen für
bloße Marketing-Hypes ohne jegliche
Substanz zu betrachten.
Der National Consumer Council fordert
daher, dass Qualitätssicherungssysteme auf
klar definierten Zielsetzungen, Regeln und
Prozeduren basieren und transparent sein
sollten. Bei der Definition der Zielsetzungen
sollten die Verbraucher mitwirken, und eine
starke, unabhängige Verbrauchervertretung
sollte auf den Gesetzgeber einwirken.
Prüfverfahren sollten eindeutig, von unabhängiger Seite verifiziert und lückenlos
nachvollziehbar sein. Sanktionen bei Nichterfüllung müssen effektiv sein und umgesetzt
werden. Dies sind zwar anscheinend hohe
Hürden, doch man sollte bedenken, dass
Vertrauensbildung für ein Qualitätssicherungssystem mit dem Vertrauensaufbau für ein
Markenprodukt vergleichbar ist.
Tatsache ist weiterhin, dass innerhalb
Europas einige Schlüsseldefinitionen
voneinander abweichen. Die Verbraucher
gehen
aber
davon
aus,
dass
beispielsweise der Begriff "organisch" im
Zusammenhang mit Lebensmitteln dasselbe
bedeutet. Die neuen Vereinbarungen
innerhalb Europas werden sich auch im
Hinblick
auf
die
Stärkung
des
Verbrauchervertrauens auswirken. Die
European Food Safety Authority (EFSA) hat
die Aufgabe, Risikobewertungen zu
erstellen und über Risiken zu informieren,
während die Europäische Kommission für
das Risikomanagement zuständig ist. Die
Art und Weise, in der diese beiden
Institutionen ihre Rolle erfüllen, wird
maßgeblich sein, denn die Verbraucher
fordern Transparenz. Man muss sie
erkennen lassen, dass die Food Safety
Authority im Interesse der öffentlichen
Gesundheit handelt. Als Mitglied des
Vorstands von EFSA bin ich der Meinung,
dass wir die einzigartige Chance haben,
neue Arbeitsweisen einzuführen, die
transparenter sind als die früheren, und die
die Risikobewertung unterstützen und es
uns gestatten, die wissenschaftliche
Kompetenz ganz Europas für uns zu
nutzen.
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Caring For
Your
The Chilean Fresh Fruit Industry is now
actively introducing its Good Agricultural
Practices (GAP) initiative on a nationwide scale.
own comprehensive Chile – Good Agricultural
Practices scheme.
Chile’s GAP programme is a proactive
voluntary development of the industry aimed
at protecting consumers and retailers alike.
This means, that the fruit farmers of Chile are
complying with their own comprehensive GAP
programme as well as strict domestic
regulations, which reflect global requirements.
Our membership and participation in the
main initiatives related to food safety world
wide such as; CIES – Global Food Safety
Initiative, Eurepgap and ‘United’ Fresh Fruit
And Vegetable Assoc. (USA), runs alongside our
So now more than ever consumers
everywhere can be even more confident and
reassured about fresh fruit from Chile.
Grown with care, by the fruit farmers of
Chile
Chile – World Class Fruit
The Chilean Fresh Fruit Association-Europe,
2 Northfields Prospect, Putney Bridge Road, London SW18 1PE
Tel: 0044 208 875 2340 • Fax: 0044 208 874 5020 • Email: [email protected] • Web: www.cffae.com
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Nach den Erzeugern von Kern- und
Steinobst......
schlossen sich Erzeuger von
Zitrusfrüchten........
und nun auch die Erzeuger von tropischen
Früchten an.
WEITERHIN DYNAMISCHER FORTSCHRITT
IN SÜDAFRIKA
Immer
mehr
Erzeuger
unter
den
südafrikanischen Obst- und Gemüseanbauern möchten sich zertifizieren lassen. Eine
gute Nachricht aus einem Land, das so
bedeutend ist für die Versorgung unserer
nördlichen Erdhalbkugel mit Kern- und
Steinobst sowie Zitrusfrüchten und tropischen
Früchten während unseres Frühjahrs und
Sommers.
Lindi Benic, Managerin für Handels- und
Marktzugangsangelegenheiten
beim
Deciduous Fruit Producers' Trust, einem
MEILENSTEIN IN
AUSTRALIEN
Australien gelang im März ein wichtiger
Schritt nach vorn, als das AusgrapeWeingut in Irymple bei Mildura als erster
Produzent des Landes die EurepGAPZertifizierung erlangte. Das AusgrapeWeingut beliefert Ausfresh Produce, einen
australischen Exporteur aus Melbourne, der
Tafeltrauben an Sainsbury's vertreibt. Max
Tolson, ein in Mildura ansässiger
Gartenbauer vereinfachte den Zertifizierungsprozess. Melanie Dingle von
Certenz (Neuseeland) war die Auditorin.
Für Max Tolson und das Ausgrape-Team
stellte der Weg zur Zertifizierung einen
langen Lernprozess dar, der jedoch den
Weg ebnet für weitere australische
Gartenbaubetriebe. Tolson referierte im
letzten Oktober auf dem Protocol
Workshop in Madrid über die Erfahrungen
der Australier.
Weitere Informationen: Max Tolson +61 3
5023 0644; [email protected]
6
Zusammenschluss von Erzeugern von Kernund Steinobst, berichtet, dass dieser Trend,
der sich seit drei Jahren abzeichnet, gleich
zu Anfang von einigen der renommiertesten
Erzeuger des Landes mitgetragen wurde.
Dadurch wurden andere darauf aufmerksam,
die jetzt nachfolgen.
„Die Erzeuger von Kern- und Steinobst waren
die ersten, die den Nutzen des Systems
erkannten, da dieser Sektor schon immer gut
organisiert war, wenn es um internationales
Marketing ging,“ führt sie aus. „Aber die
Zitrusfruchterzeuger folgten bald darauf, und
mittlerweile haben sich dem Qualitätssicherungssystem auch Erzeuger von
Mangos, Avocados und Lychees angeschlossen.“
Die aktuellen Zahlen werden noch
ausgewertet, da die Zertifizierungsorganisationen permanent neue Anwärter
überprüfen. Aber Berater Bekker Wessels,
der nach seiner Teilnahme am Workshop
letztes Jahr als erster über den Trend
berichtete, schätzt, dass derzeit 200 bis
300 Erzeuger dem System angehören.
„Auf die Praxis bezogen, ist es sinnvoller, in
Hektar zu rechnen,“ merkt er an. „Demnach
kann man davon ausgehen, dass etwa 50
Prozent der Erzeugnisse repräsentiert sind. Zu
Anfang lief es etwas schleppend,“ gibt er zu.
„Aber seit die Erzeuger die Bedeutung des
Systems für ihren Verbleib auf den vordersten
Rängen des Marktes erkannt haben, kommen
die Zertifizierungsstellen kaum noch
hinterher.“ Die Tatsache, dass einige
Großbetriebe noch höhere Standards
anstreben, beunruhigt ihn nicht. „Wir sollten
nicht vergessen, dass wir alle auf einem
freien Markt agieren, und in diesem
Zusammenhang muss man EurepGAP als
zwar sehr wirkungsvollen, aber dennoch
minimalen
internationalen
Standard
betrachten.“
„Die Erzeuger mussten stets darüber
nachdenken, mit welchem Zusatznutzen für
die Verbraucher sie sich in den vordersten
Reihen der Anbieter behaupten konnten.
Zurzeit stehen wir alle am selben
Ausgangspunkt,“ fügt er hinzu. Im
Zusammenhang mit der Zertifizierung könnte
es sogar einen Ansatzpunkt für weitere
Rationalisierung geben. Lindi Benic berichtet,
dass die neu geschaffene Organisation Fruit
South Africa möglicherweise eine über-
greifende Rolle spielen könne. Die Tatsache,
dass die Branche in Südafrika bereits über
den nächsten Schritt nachdenkt, ist und bleibt
ein gutes Zeichen, ganz gleich, was daraus
wird.
SPANIEN LEISTET
WERTVOLLEN
BEITRAG
Vor genau einem Jahr wurde die spanische
EurepGAP-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen.
Sie trägt dazu bei, den Erzeugern den
Zugang zu EurepGAP zu erleichtern, indem
sie ihnen die Anforderungen des Systems
näher bringt, was wiederum zur Folge hat,
dass immer mehr den Standard erfolgreich
umsetzen. Die Gruppe hat regelmäßige
Meetings unter dem Vorsitz von FEPEX, dem
spanischen Dachverband der Erzeuger und
Exporteure von Obst, Gemüse, Schnittblumen und Pflanzen, durchgeführt, an
denen die Mehrzahl der spanischen
EurepGAP-Mitglieder teilgenommen hat.
Die Aufgabe von FEPEX ist es, die Meetings
zu koordinieren und mit dem EurepGAPSekretariat oder TSC/Technischer Beirat) zu
kommunizieren. Ziel ist die Harmonisierung.
„Gegenwärtig trifft das System auf eine
breite Zustimmung,“ berichtet Rebeca
Navarro angesichts der zahlreichen
zertifizierten Einzelanbauer und bedeutenden
nationalen Systeme, die dem Benchmarking
unterzogen wurden. „Wir sind überzeugt,
dass die spanische Arbeitsgruppe sich positiv
auswirken wird auf die künftigen Zahlen, und
dass ihr Einfluss auf die allgemeinen
Regelwerke weltweit von Nutzen sein wird.“
VEREINIGTES KÖNIGREICH: EUREPGAP-STANDARD GILT JETZT
AUCH FÜR ASSURED PRODUCE SCHEME
ZIERPFLANZENANBAU
NUN AUCH IM EUREPGAPSPEKTRUM
Im März beschloss das Ornamental
Horticulture Technical and Standards
Committee unter dem Vorsitz von Steve
Homer aus Zwetsloots im Vereinigten
Königreich das Protokoll für den
Zierpflanzenanbau, das auf ähnlichen
GAP-Prinzipien basiert wie das Protokoll für
den Obst- und Gemüseanbau. Der Ansatz
lag dabei auf der Förderung der
Harmonisierung und der Übernahme von
Standards für diesen immer bedeutender
werdenden Bereich. Zu den Mitgliedern
der Arbeitsgruppe und den Unterstützern
des Benchmarking nach EurepGAP
gehören ASOCO Flores, Kolumbien, sowie
Florimark und MPS aus den Niederlanden.
Wenn Sie sich für die Mitarbeit
interessieren oder nähere Informationen
wünschen, wenden Sie sich bitte an
Valeska
Weymann,
Mailanschrift:
[email protected]
SONSTIGE
QUALITÄTSSICHERUNGSSYSTEME
Wir gratulieren den spanischen Erzeugern
Naturane, Natursense und UNE (ReferenzBenchmarking).
Die Teilnehmer des APS (Assured Produce
Scheme,
das
nationale
Qualitätssicherungssystem
des
Vereinigten
Königreichs für Obst, Gemüse und Salat
einheimischer Erzeuger) gelten jetzt
hinsichtlich ihrer APS-Zertifizierung (Version
1/2002) als gleichwertig mit dem
internationalen EurepGAP-Standard. Der
EurepGAP-Standard basiert auf ähnlichen
Standards wie das APS; beide haben die
Übernahme
der
Integrated
Crop
Management (ICM)-Praktiken im Bereich der
kommerziellen Erzeugung gartenbaulicher
Frischprodukte zum Ziel. Das APS unternahm
die ersten Schritte in Richtung EurepGAPGleichwertigkeit seiner Mitglieder, indem
man Anfang dieses Jahres die Standards des
Systems und die technischen Protokolle für
die jeweiligen landwirtschaftlichen Produkte
neu formulierte, um sie den EurepGAPStandards anzugleichen. Assured Produce
unterzog sich nun dem Benchmarking gemäß
dem EurepGAP-Protokoll; die Gleichwertigkeit mit dessen Standards wurde im
November 2002 bestätigt. Die im APS
vereinten Erzeuger können jetzt daher
sowohl die APS- als auch die EurepGAPZertifizierung für sich reklamieren. Das APS
versichert, dass die in ihm organisierten
Erzeuger keine Zusatzkosten tragen müssen,
um die gemeinsame Zertifizierung zu
erlangen. Das APS ist eines der
Gründungssysteme innerhalb der Assured
Food Standards, auch als Red Tractor
Scheme" bekannt. "Die Bestätigung der
EurepGAP-Gleichwertigkeit verstärkt das
weltweite Ansehen des APS, des ersten
gartenbaulichen Qualitätssicherungssystem
der Welt, und spiegelt das Engagement und
die Selbstverpflichtung der Erzeuger des
Professor Chris Payne leitet seit Oktober
1999 die Fakultät für Garten- und
Landschaftsbau an der Universität Reading.
Zuvor war er unter anderem Leiter des
Horticultural Research Institute. Im Jahre
1997 wurde er für seine Verdienste in der
Gartenbauforschung zum Officer of the
British Empire ernannt.
Vereinigten Königreichs wieder," kommentiert
der APS-Vorsitzende Professor Chris Payne.
Das APS zählt derzeit etwa 3.600
Mitglieder und vereint damit über 75 Prozent
des Gartenbausektors des Vereinigten
Königreichs mit einem geschätzten Umsatz
von über einer Milliarde GBP.
Die neuen Standards des Assured Produce
Schemes sind im Internet unter www.assured
produce.co.uk veröffentlicht.
WARUM DER
EINZELHANDEL EUREPGAP
UNTERSTÜTZT
Das Verbrauchervertrauen ist zur großen
Herausforderung für den Einzelhandel
geworden, bestätigt Nigel Williams,
Technical Services bei Asda.
Wie andere Einzelhändler auch, unterstützt
Asda EurepGAP, da der Standard
Rückverfolgbarkeit, Pflanzenschutz, Abfallwirtschaft, Umweltverschmutzung und
sonstige Umweltfragen sowie Arbeitsbedingungen umfasst. So wird sichergestellt,
dass gleichermaßen faire Rahmenbedingungen geschaffen und erhalten werden.
Zuvor bot sich den Erzeugern eine Vielzahl
von Prüfungen, die von den jeweiligen
Einzelhändlern angeboten wurden, was die
Kosten hoch trieb. Die EurepGAP-Website
ermöglicht den Zugang zu den Prüfprotokollen in mehreren Sprachen, wodurch
eine einheitliche Botschaft vermittelt wird.
IMMER MEHR SUPERMÄRKTE MITGLIED BEI EUREPGAP
ASDA/Walmart
Albert Heijn
COOP Italia
COOP Norge
COOP Switzerland
DelHaize
Eroski
Fedis/D.R.C.
ICA Handlarna
Kesko
KF
Laurus
Marks and Spencer
McDonalds Europe
Metro
Migros
Pick ‘n’ Pay
Sainsbury
Safeway
Spar Austria
Superunie
Superquinn
Somerfield
Tesco
TSN
Waitrose
7
EUREPGAP-KONFERENZ
„AUF DEM WEG ZUR GLOBALEN HARMONISIERUNG“
10. - 12. September 2003
Hotel Auditorium, Madrid, Spanien
Konferenzprogramm
Tag 1: Branchen-Arbeitsgruppen - Integrierte Farm-Qualitätssicherung
(empfehlenswert für Teilnehmer, die sich für Tierproduktion, Futtermittel und Druschfrüchte (Getreide, Zuckerrüben etc) interessieren)
Lernen Sie von Ihren Branchenpartnern und Mitgliedern aus den eigenen Reihen, wie man:
- den neuen EurepGAP-Referenzstandard für Integrierte Farm-Qualitätssicherung umsetzt.
- von der globalen Harmonisierung profitiert.
- die multilateral Anerkennung von Qualitätssicherungssystemen mittels Benchmarking vereinfacht.
Tag 2: EUREPGAP-Interessenvertretungstag
(empfehlenswert für Teilnehmer, die sich Obst- und Gemüse-, Blumen- und Zierpflanzenanbau, Tierproduktion, Futtermittel und
Combinable Crops interessieren)
- Erfahren Sie, wie Einzelhändler, Lebensmittelindustrie, Verbraucher, Regierung und Nicht-Regierungs-Organisationen die EurepGAPPrinzipien unterstützen.
- Erfahren Sie mehr über Anreize, Zielsetzungen und Verpflichtungen.
- Lernen Sie mehr über das revidierte Anerkennungsverfahren von Qualitätssicherungssystemen (Benchmarking-Verfahren) kennen.
Tag 3: Tag des Obst- und Gemüsebaus und des Blumen- und Zierpflanzenanbaus
(empfehlenswert für Teilnehmer, die sich für Obst- und Gemüse und den Zierpflanzenanbau interessieren)
- Erfahren Sie mehr über die aktuellen Aktivitäten der Branche im Hinblick auf die weltweite Harmonisierung von Guter Agrarpraxis:
- Lernen Sie die neuesten Statistiken über die weltweite Umsetzung von EurepGAP kennen.
- Nehmen Sie teil an der Präsentation der überarbeiteten EurepGAP-Richtlinie für Obst und Gemüse 2004.
- Finden Sie heraus, welche Probleme sich daraus ergeben und wie man sie lösen kann.
Wahl des neuen Lenkungsgremiums und der Mitglieder des Technischen Beirats und Vorstellung der Wahlsieger
Nähere Informationen und Online-Anmeldung unter www.avantel.de/eurepgap
IMMER MEHR EUREPGAP-MITGLIEDER UND
ZERTIFIZIERUNGSANTRÄGE!
10.000 Erzeuger in 32 Ländern registrieren
bzw. zertifizieren lassen.“ Kristian Möller
leitet die FoodPLUS GmbH, die Non-ProfitGesellschaft der Branche, die für die
praktischen Belange von EurepGAP
zuständig ist.
„Die Zahl unserer Mitglieder ist auf über 200
gestiegen - ein Beweis für die Partnerschaftlichkeit von EurepGAP innerhalb der
gesamten Kette vom Erzeuger über
Export/Import und Großhandel zum
Einzelhandel“. EurepGAP profitiert von seiner
Gebührenstruktur, doch Kristian Möller fügt
hinzu; „Der Enthusiasmus und die Mitarbeit
Schon jetzt stellt das laufende Jahr auf Grund
des enormen Zuwachses an Erzeugern, die
sich durch EurepGAP zertifizieren ließen,
einen Meilenstein dar. „Seit unserer
Gründung im Jahre 1996 sind wir ein gutes
Stück voran gekommen“, freut sich Kristian
Moeller, Leiter des EurepGAP-Sekretariats.
„Unser größter Erfolg war dabei die
weltweite Resonanz auf die gute Agrarpraxis
und die Bereitschaft der Erzeuger, sich einer
unabhängigen Verifizierung zu unterziehen.
Bisher haben sich in diesem Jahr über
8
der Mitglieder in unseren Arbeitsgruppen
stellen ebenso eine wichtige Komponente
dar, und auch unser Team bestehend aus
Hugo Hays, unserem Technischen Manager
in Madrid, sowie Heike Anna Rauber und
Nuray Üstün, unseren Administration
Coordinators in Köln, leistet einen wichtigen
Beitrag.“
Nähere Einzelheiten zum Beitritt zu
EurepGAP erfahren Sie von Nuray Üstün, Email [email protected].
Sie freut sich auch über Ihre Kommentare zu
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