Allgemeine Musterseite
Transcription
Allgemeine Musterseite
www.handwerk-special.de E-Mail: [email protected] Tel.: 0261/398-0 / Fax: -398 Nr. 104 9. März 2005 Auflage: 262.000 Exemplare Sri Lanka-Hilfe läuft: Wie HwK Koblenz, Handwerksbetriebe und Innungen helfen Jetzt Bauen! Was Handwerker leisten, welche Zinsen Banken bieten 104 aus dem Frühjahr 2005 Es stimmt, was schon öfter gesagt wurde: Bauen, Renovieren und Finanzieren wird kaum wieder preisgünstiger als im Frühjahr 2005. Handwerk Special hat sich für Sie, verehrte Leserinnen und Leser, bei Banken und Sparkassen in der Region umgehört. Und die Preise im Handwerk werden, wie Sie sicher wissen, derzeit hart kalkuliert. Also greifen Sie zu! Wenn zu erledigende Arbeiten oder ein wichtiger Kauf anstehen, kostet abwarten oder hinauszögern Ihr Geld. Es wird nur teurer. Übrigens: Wenn Sie unverbindliche Infos haben wollen, die Kreishandwerkerschaften (die Telefonnummern finden Sie auf Seite 5) informieren Sie gerne über die Fachbetriebe in ihrem Bezirk. Und wenn es um denkmalgeschützte Renovierungen geht, steht die Kammer mit Rat und Tat zur Verfügung. Aber lesen Sie selbst. Handwerk Special Nr. 104 ist von der Frische des Frühjahrsputzes und den ersten Sonnenstrahlen einer wieder wärmeren Zeit angesteckt. Dazu gehört nicht nur ein sauberes Haus, dazu gehört auch eine neue Frisur, kurzum ein neues Outfit für das angefangene Jahr 2005. Sogar von einem jungen Weltmeister ist in diesem Zusammenhang die Rede. Und für mich zählen dazu auch die vielen jungen Meister, die optimistisch in die angenehme Jahreszeit und in die Zukunft blicken, obwohl viele Wirtschaftsnachrichten immer noch einen zweitklassigen Inhalt haben. Die jungen Frauen und Männer sind zuversichtlich, obwohl in dieser unserer neuen Zeit viele unqualifizierte und oft auch dubiose Betriebe die Türen und Schubladen ihres Geschäfts mit finanzieller Förderung aufmachen und mit Knall und Schulden wieder zumachen - eben weil sie ohne jede Qualifikation ihren Betrieb öffnen dürfen. Die Fliesenleger, die aus der Liste der „ABerufe“ gerutscht und somit jetzt ohne Verpflichtung zur Meisterprüfung sind, gelten als ein gutes Beispiel. Der Markt wird es schon richten, heißt es. Nur: Dies ist ein teures, von allen bezahltes Gesellschaftsspiel. Wir bekommen es aber nicht mit Geschrei, sondern nur mit Qualität und ruhiger Überzeugung in den Griff. Steigende Zahlen von Meisterprüfungen bestätigen dies und das Handwerk steht dafür. Das heißt aber auch, dass wir in Zukunft einen Qualitätsmarkt und eine wirtschaftliche „Subkultur“ bekommen. Wollen wir das? Entscheiden Sie selbst. Seitens der Kammer steuern wir mit Existenzgründungsbüros und Qualifizierungsoffensiven gegen. Auch unser neues Kompetenzzentrum, dessen Richtfest am 18. März sein wird und das derzeit das bundesweit größte Bildungsvorhaben von Bund, einem Land und Handwerk ist, gehört in Sachen Gestaltung dazu. Der Tag der offenen Tür kommt bestimmt. Noch ein Wort zu Sri Lanka: Sie sehen auch in dieser Ausgabe, verehrte Leserinnen und Leser, wir bleiben dran. Gleichgültig, was in Bonn, Berlin oder sonst wo ausgekocht wird: Wir steigen jetzt ein. Die Zeit des Abwartens ist mir zu lang geworden. Unsere Leute sind jetzt vor Ort, unser Experte aus Koblenz lebt ständig in Colombo. Die Helfer und Spender können sich nun einbringen. Wir wissen also, wohin das Geld geht: Es entstehen ein oder zwei Beratungs- und Qualifizierungszentren. Genau das, was die Ceylonesen benötigen, die Familienmitglieder, ihren Betrieb, ihr Geld verloren haben. Partner sind uns sehr willkommen. Und: Die Studenten an der Uni Koblenz, die Meisterprüflinge sowie die Jugendlichen in den Maßnahmen in Herrstein, die alle Geld sammelten, haben mich schon sehr berührt. Eine gute Zeit! Ihr Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert Schreiben Sie mir, wenn Sie Kontakt wünschen: [email protected] inhalt Bauen & Wohnen Wärme aus den Tiefen der Erde nutzen und dabei Energiekosten einsparen, einen neuen Durchblick mit Maßfenstern aus dem Handwerk gewinnen, sich einfach wohlfühlen im Licht durchströmten Wintergarten. Die Meister aus den Handwerken der Installateure und Heizungsbauer, Tischler und Zimmerer, Metallbauer und Gebäudereiniger packen es an. Lehrling – Geselle – Meister Der Startschuss für das Lehrjahr 2005/06 ist bereits gefallen, jetzt heißt es, Bewerbungen schreiben. Handwerk Special bietet in der Mitte des Magazins die aktuelle Lehrstellenbörse an und stellt die Hilfen der HwK für Schüler, Eltern und Lehrer vor. Spannend auch, was dann Lehrlinge, Gesellen und Meister aus ihrem erlernten Beruf alles machen ... Aktueller Tipp: Musikinstrumente Am 19. März beginnt im HwK-Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege in Herrstein die Ausstellung „Töne, Klänge, Schwingungen“ mit historischen Musikinstrumenten aus dem Handwerk. Kunst und Handwerk erleben - das bietet die HwK Koblenz über das ganze Jahr an. Immer aktuell im Internet unter: www.galerie-handwerk-koblenz.de Zum Titel: Junge Frauen heizen ein Technik ist Männersache? Das sehen Felicitas von Eyss (19 Jahre; rechts) und Nora Ritschke (18) ganz anders. Beide sind Installateurin und Heizungsbauerin. Erlernt Nora im Unternehmen Knopp (Neuhäusel) noch ihren Beruf, hat Felicitas die Gesellenprüfung bereits bestanden - als Innungsbeste! Ausbilder war das Unternehmen Schüller aus Rhens. www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Handwerker helfen Handwerkern: Sri Lanka-Hilfe läuft HwK und Handwerksbetriebe packen in Sri Lanka an Der Startschuss für das neue Sri LankaHilfsprojekt der Handwerkskammer Koblenz in Zusammenarbeit mit Handwerksunternehmen und Innungen ist gefallen: Das erste von mehreren Ausbildungszentren soll in Kalutara im Südwesten der Insel entstehen. HwK-Experten und Mitarbeiter des Bad Hönninger HandwerksunTricomalee ternehmens „Holzbau Loth“ sind zurzeit vor Ort, um die Arbeiten zu koordinieren. Hilfsprojekt startet in Kalutara mit Bau eines Ausbildungszentrums Das Handwerk packt es an: Mit starker Unterstützung von Handwerksbetrieben und Innungen beginnt die Handwerkskammer Koblenz jetzt mit der Umsetzung ihres Hilfsprojektes in Sri Lanka. Obwohl seit zwei Jahren durch ein Partnerschaftsprojekt mit dem Inselstaat in Südostasien verbunden, betritt die HwK Neuland: Noch nie wurde ein Wirtschaftsprojekt so schnell in seiner Ausrichtung um eine weitere Hilfe ergänzt, noch nie waren die Umstände der Arbeit vor Ort so geprägt von persönlichen Schicksalsschlägen. Nach der finanziellen Soforthilfe für betroffene Handwerksbetriebe, die in vielen Fällen mit wenigen Euros effektiv helfen konnte und für die Wiederauf- Sri Lanka Das Stadtzentrum von Galle: Noch immer sind die Schäden unübersehbar. Hilfe, die ankommt: Dank deutscher Unterstützung konnten einige Handwerker ihre Betriebe wieder öffnen. Oft sind es wenige Hundert Euro, die dafür reichen. Aktuelle Informationen zur Sri Lanka-Hilfe der Handwerkskammer Koblenz im Internet unter www.hwk-koblenz-hilft.de nahme der Arbeit genutzt wurde, startet die Handwerkskammer Koblenz jetzt den Bau eines Ausbildungszentrums für Bauhandwerke in Kalutara, südlich der Hauptstadt Colombo. Partner beim Bau ist das Bad Hönninger Handwerksunternehmen Holzbau Loth (mehr darüber in dieser Ausgabe). „Wir wollen so nicht nur einen wichtigen Beitrag beim Wiederaufbau leisten, sondern auch langfristig gerade den jungen Menschen eine Perspektive bieten“, machen HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag und Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. KarlJürgen Wilbert deutlich. Bereits vor der Flut war die Forcierung der Aus- und Weiterbildung im Bau- und Ausbaubereich geplant, „jetzt haben wir diesen Bereich auch dank der Zusagen einer weiteren finanziellen Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der breiten Unterstützung durch das Handwerk und weiterer Hilfsorganisationen vorgezogen“. Ein großes Dankeschön geht an die zahlreichen Spender: Über 20.000 Euro sind bisher zusammengekommen „und täglich werden es mehr“. Mehr Infos im Internet: www.hwk-koblenz-hilft.de Hauptstadt Colombo Kalutara Galle Matara An seinem letzten „Diensttag“ im rheinland-pfälzischen Umweltministerium besuchte Hendrik Hering (2.v.r.) zusammen mit Michael Staaden von der Landeszentrale für Umweltaufklärung RheinlandPfalz (rechts) das Zentrum für Umwelt und Arbeitssicherheit der HwK. Bei den Gesprächen zwischen dem jetzigen Staatssekretär im Innenministerium, das u.a. die Sri Lanka-Hilfe des Landes koordiniert, und HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert Die zerstörten Küstenregionen Sri Lankas sind blau gekennzeichnet. (links) ging es auch um das Hilfsprojekt der HwK in Sri Lanka. Informationen aus erster Hand über die aktuelle Lage gab dabei Samanti de Costa, Mitarbeiterin des HwKProjektes. Sie sprach darüber, wie die internationale Unterstützung ihrem Heimatland beim Wiederaufbau helfen konnte und kann. In den Wiederaufbau bringen sich über die HwK jetzt auch Handwerksbetriebe, Innungen und Hilfsorganisationen aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz ein. Jugendliche helfen mit ihrer Spende beim Wiederaufbau zerstörter Handwerksbetriebe Lehramtsstudenten der Universität in Koblenz übergaben dem Langzeitexperten der HwK Koblenz in Sri Lanka, Peter Rechmann (4.v.r.), einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro für den Wiederaufbau zerstörter Handwerksbetriebe in Sri Lanka. Die Studenten hatten sich spontan entschlossen, die Wiederaufbauinitiative zu unterstützen. „Es ist sehr gut, dass die Studenten konkret erfahren, wozu ihre Spendengelder verwendet werden. Sie verfügen meist über ein knappes finanzielles Budget, sodass ihr Engagement hoch zu bewerten ist“, betonten Professor Dr. Rainer Graafen (2.v.l.) und Professor Dr. Dietmar Höffe (links), die die Studenten zur Scheckübergabe begleiteten. Auch Jugendliche, die sich zur Zeit im HwK-Zentrum Herrstein auf ihren Berufseinstieg vorbereiten, haben 75 Euro auf das Hilfskonto der Sri Lanka-Hilfe der HwK überwiesen. Eine Menge Geld für die jungen Handwerker im Alter bis 20 Jahre, mit dem sie ihren Beitrag beim Wiederaufbau leisten. Info-Telefon für Hilfsangebote für Sri Lanka bei der HwK Koblenz: 0261/398-171 oder -131. Nr. 104 www.handwerk-special.de 9. März 2005 Alle Infos zur Sri-Lanka-Hilfe unter: www.hwk-koblenz-hilft.de Mehr als nur ein Dach über dem Kopf Holzbau Loth aus Bad Hönningen engagiert sich für HwK-Projekt in Sri Lanka Vor mehr als 50 Jahren gründete Wilhelm Loth in Bad Hönningen seine Zimmerei, aber bereits sein Vater arbeitete Ende des 18. Jahrhunderts in diesem Handwerk. 1996 richtete sein Enkel Patrick die Wilhelm Loth & Sohn GmbH neu aus und setzt seither auf den Holzrahmenbau. mit Partnern zusammen. So entstehen individuelle Wohnwelten, die viel mehr sind als das sprichwörtliche Dach über dem Kopf. Mit dem Generationswechsel ging der Ausbau der Produktionshalle und der Einsatz moderner Fertigungsmaschinen einher. Vom Entwurf über die CAD gestützte Planung und den CNC gesteuerten Zuschnitt bis zum Innenausbau bietet Holzbau Loth schlüsselfertige Niedrigenergiehäuser an - „alles aus einer Hand“. Der Zimmerermeister arbeitet dabei für Statik, Bauleitung und Installation Über den Tellerrand hinaus Von der Planung über die Produktion der lieferfertigen Module im Holzrahmenbau bis zum schlüsselfertigen Bezug begleitet Patrick Loth mit seinem Team die Bauherren. Steckbrief: Holzbau Loth, Bad Hönningen Holzrahmenbau, Meisterbetrieb im Zimmererhandwerk Innenausbau Schlüsselfertiges Bauen Gerüstbau 12 Mitarbeiter, 2 Lehrlinge Tel.: 02635/ gegründet 1954 3244 Internet: www.holzbauloth.de Ein Pavillon schippert über den Rhein Handwerksprojekte in der Ganztagsschule: Pavillon für Remagener Schulhof entsteht mit der HwK Als die „schicke Hütte“ bezugsfertig war, staunten die jungen Leute im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Koblenz in Rheinbrohl. Was sie an Balken, Leisten und Brettern zugeschnitten und bearbeitet hatten, fügte sich beim Zusammenbau passgenau zu einem gemütlichen Pavillon zusammen. Bevor die Teilnehmer der Berufsvorbereitungsmaßnahme von Kammer und Arbeitsagentur in Rheinbrohl ans Werk gingen, hatte HwK-Ausbilder und Tischlermeister Jürgen Stein bereits in etlichen Unterrichtsstunden mit den Schülern der Ganztagsschule in Remagen den Pavillon geplant und im Modell verwirklicht. An einem Nachmittag pro Woche brachte er im Rahmen der „Handwerksprojekte in der Ganztagsschule“, die die HwK in Zusammenarbeit mit der Schulbehörde und dem Bildungsministerium des Landes durchführt, den Schülern handwerkliche Kenntnisse und Fertigkeiten näher. Das Projekt „Pavillon für den Schulhof“, das sich die Schüler ausgedacht hatten, nahm allerdings Ausmaße an, die im Rahmen der schulischen Betreuung nicht mehr zu bewältigen waren. Also schipperte zunächst die Idee von der linken auf die rechte Seite hinüber, wo nach sorgfältiger Planung der Pavillon als Projektarbeit der Tischler im HwK-Berufsbildungszentrum Rheinbrohl in Echtgröße entstand - um jetzt wieder in seine Einzelteile zerlegt über den Rhein zurückgeschickt zu werden. Denn nun müssen die Schüler wieder Hand anlegen. Ecken und Kanten der Holzelemente werden sie nachbearbeiten und anschließend gegen Wind und Wetter schützen. Dabei lernen die Schüler auch, dass sie von der Entstehung einer Idee bis zu ihrer Verwirklichung einen weiten Weg zurücklegen und sich Als die Bilder der TsunamiKatastrophe in Südasien um die Welt gingen, entschloss sich Patrick Loth, sein handwerkliches Know-how in Engagement für die Menschen in Sri Lanka umzumünzen, die mehr als nur ihr Dach über dem Kopf verloren hatten. „Die große Spendenbereitschaft hatte eine schnelle Soforthilfe ermöglicht. Mein Anliegen war und ist eine langfristige und strukturelle Hilfe zur Selbsthilfe.“ Gerne griff er den Aufruf der HwK Koblenz auf, die Ausweitung und Neuausrichtung ihres Partnerschaftsprojektes in Sri Lanka zu unterstützen (s. Seite 3 in dieser Ausgabe). „Wir stellen unsere Kompetenz im Holzbau, Materialien und Arbeitskraft zur Verfügung. Einige unserer Mitarbeiter sind bereit, Urlaub und Überstunden für die Umsetzung des Beratungs- und Qualifizierungszentrums für Handwerksbetriebe aus dem Bau- und Ausbaubereich zu spenden. Auch Partner und Zulieferer unseres Unternehmens haben ihre Unterstützung bereits zugesagt.“ HwK-Meisterkurs Zimmerer 09/06 Teilzeit Info-Tel.: 0261/ 398-400 Im HwK-Berufsbildungszentrum Rheinbrohl nimmt der Pavillon für die Ganztagsschule Remagen Gestalt an. ihren Erfolg mit viel Mühe und Schweiß erarbeiten müssen. Bereits seit drei Jahren macht die HwK Koblenz Ganztagsschulen das Angebot, sich mit handwerklichen Projekten zu profilieren und steht ihnen dabei mit Patenschaften zur Seite. Informationen zu den Handwerksprojekten in der Ganztagsschule bei der Pädagogischen Anlaufstelle: Tel.: 0261/ 398-342 Fax: 0261/ 398-989 E-Mail: [email protected] Für das Zimmererhandwerk startet im September 2006 der nächste Meistervorbereitungskurs (Teile I & II) in Teilzeit (fr, 16.0020.15 Uhr & sa, 8.00-13.30 Uhr) und dauert ca. 15 Monate. Einzelne Unterrichtseinheiten werden als Vollzeitblock durchgeführt. Infos & Anmeldung bei der HwK-Meisterakademie: Tel.: 0261/ 398-400 Fax: 0261/ 398-990 E-Mail: [email protected] Internet: www.hwk-koblenz.de www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Bankenbefragung zu Baudarlehen / Jetzt mit dem Handwerk bauen Wenn nicht jetzt bauen, wann dann? Haus-Träume: niedrige Bauzinsen und Handwerk machen´s möglich Genau den richtigen Zeitpunkt für die Verwirklichung des Traums vom Eigenheim zu „erwischen“, war in der Vergangenheit nicht ganz einfach. Doch seit Jahren fallen die Zinsen, aktuell auf neue historische Tiefststände. Wer jetzt den Plan von den eigenen vier Wänden umsetzt, kann mit Blick auf die Zinsen eines Baudarlehens kaum etwas falsch machen. Bei der Umsetzung in handfeste Praxis bietet das Bauhandwerk Spitzenleistungen zu Topkonditionen – oft alles aus einer Hand. Das spart Zeit und vereinfacht die Koordination beim Hausbau. Günstige Baukredite Geld spielt beim Hausbau die wichtigste Rolle – das war und ist so und wird auch so bleiben. Doch die Möglichkeiten, an Baugeld zu kommen, haben sich gerade in den vergangenen Jahren zugunsten des Bauherren verändert. Lagen die Zinsen vor 10 Jahren noch bei über 8 Prozent (Laufzeit 10 Jahre), marschieren sie aktuell weiter ab- Baugeld-Index für 10jährige Laufzeit eines Baudarlehens (Zeitpunkt und Zinssatz) wärts auf unter 4 Prozent. Nach Einschätzung der Banken ein Trend, der allerdings an seinem Ende steht. Kindern erhält so von Vater Staat jährlich 2850 Euro – und das acht Jahre lang. Was das Handwerk bietet Doch damit aus den guten Vorgaben ein reales Haus entstehen kann, sind die Leistungen des Handwerks gefragt. Auch hier gibt es gute Nachrichten für den Traum vom Eigenheim. Unternehmen verschiedener Gewerke aus dem Bau- und Ausbaubereich bieten ihre Leistungen in den meisten Fällen aus einer Hand an. Es gibt für den Bauherren nur einen Ansprechpartner, der sich um die Koordination in der Bauphase kümmert. Das spart Zeit und Geld. Vater Staat zahlt mit Ein weiteres klares Argument, jetzt die Hausbaupläne umzusetzen, ist die Eigenheimzulage. Durch die Bundesregierung aus Sparzwängen in Frage gestellt, wird sie trotz Diskussion um die Abschaffung im vergangenen Jahr auch 2005 gezahlt. Das zahlt sich aus: Eine Familie mit zwei Infos zum Geld Die aktuellen Zinssätze für Baudarlehen von Kreditinstituten aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz hat die Handwerkskammer exklusiv abgefragt und zusammengestellt: Die Citybank (über BHW Bausparkasse) bietet die Nominalzinssätze 3,8 (5 Jahre Laufzeit), 4,15 (10) und 4,6 (15; 60 % Beleihung, ab 60.000 Euro Darlehenssumme). Bei der Commerzbank liegt der Nominalzins bei 4,14 (5), 4,54 (10) und 4,82 (15; 60 % Beleihung, ab 50.000 Euro Darlehenssumme). 1990: 10,2 % 1995: 8,6 % 1985: 8,2 % 1994: 6,8 % Die Deutsche Bank bietet (db BaufinanzierungPlus) nominal 3,73 (5), 3,99 (10) und 5,19 (15). Die Dresdner Bank und ihre Nominalzinssätze: 3,75 (5), 4,15 (10) und 4,65 (15; 60 % Beleihung, ab 60.000 Euro Darlehenssumme, 2 % Tilgung). Die Hypo-Vereinsbank bietet nominal 3,65 (5), 4,10 (10) und 4,8 (15; 60 % Beleihung, Darlehenssumme 100.000 Euro). Die Raiffeisenbank Mittelrhein und ihre Nominalzinssätze: 4,1 (5), 4,35 (10) und 4,8 (15; 80 % Beleihung, ab 100.000 Darlehenssumme). Die SEB bietet nominal 3,76 (5), 4,27 (10) und 4,83 (15; 75 % Beleihung, ab 50.000 Euro Darlehenssumme). Die Sparda Bank bietet ihre Baudarlehen zu nominal 3,64 (5), 4,24 (10) und 4,45 (15; 60 % Beleihung, ab 10.000 Euro). Bei der Sparkasse sind diese Nominalsätze aktuell: 3,4 (5), 4 (10) und 4,45 (15; 60 % Beleihung, ab 25.000 Euro Darlehenssumme). Die Volksbank Mittelrhein bietet Baudarlehen zum Nominalzins von: 4,01 (5), 4,3 (10) und 4,7 (15; 80 % Beleihung, ab 100.000 Euro 2000: 6 % Darlehenssumme). 1999: 4,2 % 1.3.2005: 3,75 % Achtung, Baustelle: Historisch gesehen war die Chance, an billiges Baugeld zu kommen, nie besser. Bei der Verwirklichung vom Haus-Traum bietet das Handwerk außerdem Spitzenleistungen zu Topkonditionen. Die DEBEKA bietet diese nominalen Zinssätze: 3,95 (10) und 4,25 (15; 60 % Beleihung in Verbindung mit einer Lebensversicherung ab 25.000 Euro). Bei der PSD Bank sind diese nominalen Zinssätze aktuell: 3,5 (5) und 3,95 (10; 60 % Beleihung, ab 50.000 Euro Darlehenssumme). Weitere Infos ... zu den Fachbetrieben des Bau- und Ausbauhandwerks u.a. bei den Kreishandwerkerschaften: KHS Ahrweiler 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Wilhelmstr. 19, Tel.: 02641/4035, E-Mail: [email protected] KHS Bad Kreuznach 55545 Bad Kreuznach Rüdesheimer Str. 34, Tel.: 0671/836080, E-Mail: [email protected] KHS Kreis Birkenfeld 55704 Idar-Oberstein Mainzer Str. 188, Tel.: EMail: [email protected] KHS Mittelrhein 56073 Koblenz Hoevelstr. 19, Tel.: 0261/ 406300, E-Mail: [email protected] KHS Rhein-Hunsrück 55469 Simmern Schulstr. 3, Tel.: 06761/ 2271, E-Mail: [email protected] KHS Rhein-Lahn-Kreis 65582 Diez Wilhelmstr. 62, Tel.: 06432/62307, E-Mail: [email protected] KHS Rhein-Westerwald 56410 Montabaur Josef-Kehrein-Str. 4, Tel.: 02602/1005-0, E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle der KHS Rhein-Westerwald 57518 Betzdorf Bismarckstr. 7, Telefon: 02741/93410, EMail: [email protected] Geschäftsstelle der KHS Rhein-Westerwald 56564 Neuwied Langendorfer Str. 91, Tel.: 02631/94640, E-Mail: [email protected] Nr. 104 www.handwerk-special.de 9. März 2005 Alle Kurse & Termine auch im Internet: www.hwk-koblenz.de HwK-Meisterakademie Tel.: 0261/398-400 Fax: -990 HwK-Weiterbildung in Koblenz Tel.: 0261/398-110 Fax: -990 Betriebswirt des Handwerks Fachwirtin kaufm. Betriebsführung MicrosoftZertifizierung Fachpraxis & Fachtheorie Teile I und II Der Studiengang wurde speziell für Meister und Führungskräfte entwickelt, die fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse erwerben und so ihre Berufs- und Erfolgsaussichten entscheidend verbessern möchten. Modul Betriebswirtschaft Für Unternehmerfrauen, die ihre kaufm. Kenntnisse erweitern und mit einer anerkannten Abschlussprüfung bestätigen wollen. Inhalt: Finanz- und Rechnungswesen, Planung u.a. . Beginn: 16. April Teilzeit: sa., 8 - 13 Uhr, und di., 17 - 21 Uhr Dauer: 10 Wochen MCSA 2000 Der Lehrgang dient zur Vorbereitung auf die vier Zertifizierungsprüfungen zum Erlangen der weltweit anerkannten MCSAZertifizierung. Metallbauer ab 12. 3. in Teilzeit in Koblenz Metallbauer ab 14. 3. in Vollzeit in Koblenz Elektrotechniker ab 31. 3. in Vollzeit in Koblenz Tischler ab 7. 4. in Vollzeit in Koblenz Maurer und Betonbauer ab 11.4. in Vollzeit in Koblenz Elektrotechniker ab 24. 6. in Teilzeit in Koblenz Installateur- und Heizungsbauer ab 24. 6. in Teilzeit in Koblenz Beginn: 1. April Vollzeit: mo. bis fr., 8 - 16 Uhr Dauer: 4 Monate Beginn: 4. April Vollzeit: mo. bis fr., 8 - 15 Uhr Dauer: 4 Wochen Umwelt und Arbeitssicherheit Tel.: 0261/398-653 Fax: -992 Lehrgänge & Fachtagungen Öl- und Gasfeuerungstechnik HTML/Webseiten gestalten AutoCADGrundkurs Die Teilnehmer lernen, Ölund Gasgebläsebrenner sachgerecht zu montieren, einzuregeln und zu warten. Inhalte u.a.: Erstellung von Internet-Seiten, grundlegende HTML-Kentnisse und Möglichkeiten moderner Web-Editoren. Inhalte u.a.: Installation bis zum fertigen Ausdruck einer Zeichnung, Erstellung und Bemaßung von 2-DZeichnungen. Seniorengerechtes Bauen und Modernisieren Thema: Einführung in das Thema – Altersbedingte körperliche Einschränkungen – Seniorenmarketing, beratung – Maßnahmen der Wohnraumanpassung – Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten Beginn: 9. Mai Vollzeit: Mo. Fr., 8 - 15 Uhr Dauer: 1 Woche Beginn: 18. März Vollzeit: Fr. u. Sa., 9 - 16.15 Uhr Dauer: 2 Tage Beginn: 8. April Teilzeit: fr., 17 21 Uhr, sa., 8 14 Uhr Dauer: 3 Wochen Beginn: 4. April Teilzeit: mo. und mi., 17.30 - 20.45 Uhr Dauer: 10 Abende HwK-Weiterbildung in Bad Kreuznach Tel.: 0671/89 40 13-0 Fax: -888 Hydraulik Inhalte u.a.: Grundlegende hydraulische Bauteile, symbolische Darstellung und Wirkungsweise, Übungsstände aufbauen, Fehler lokalisieren und beheben. . Beginn: 22. März Teilzeit: di. u. do., 17.30 - 20.45 Uhr Dauer: 10 Abende Office-Kompakt Inhalte: Erlernen des Betriebssystems Windows sowie Grundlagen der Programme Word und Excel. Beginn: 5. April Teilzeit: di. u. do., 17.30 - 20.45 Uhr Dauer: 10 Abende Arbeitsschutzfachliche Kenntnisse für SiGeKo‘s Vermittlung der arbeitsschutzfachlichen Kenntnisse für Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren nach RAB 30, Anlage B. Beginn: 1. April Teilzeit: fr. u. sa., 9 - 17 Uhr Dauer: 4 Tage HwK-Weiterbildung in Rheinbrohl Tel.: 02635/9546-0 Fax: -100 Chefsache - Steuern & Versicherungen Inhalte u.a.: Grundlagen des Steuerrechts, Steuertarife und Freibetragsgrenzen, Zusammenstellung eines individuellen Versicherungspaketes. Beginn: 2. April Teilzeit: sa., 8 - 15 Uhr Dauer: 2 Tage Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege Herrstein Tel.: 06785/9731-0 Fax: -769 Lehrgänge Auto-CAD-Aufbaukurs Inhalte: Erstellung von Zeichnungen mit komplexen Befehlen, Optimierung und Einbindung von externen Referenzen, Blöcken, Bilddateien, Arbeiten im Modell- und Papier-/Layoutbereich. Beginn: 9. April, Teilzeit: sa., 8 - 15 Uhr, Dauer: 5 Wochen Simatic S7 - Einführung II: Inhalte: u.a. Grundfunktionen der Taktkette, Schrittketten/Ablaufsteuerungen, einfache/verzweigte Ketten, Programierung, Überwachungsfunktionen, Bausteinarten, Dokumentation Beginn: 2. April, Teilzeit: sa., 8 - 15 Uhr, Dauer: 5 Wochen Meistervorbereitung Teile I und II für Tischler in Teilzeit ab 24. Juni Teile III und IV Crashkurs ab 25. April montags bis samstags Schweißtechnische Lehranstalt Tel.: 0261/398-521 Fax: -988 Vergoldungstechniken Dekorationsmalerei Mörtel, Putze und Anstriche Refresh Kurs Schweißerprüfung nach DIN EN 287 Inhalte u.a.: Grundlagen in vielfältigen Bearbeitungstechniken, Vergoldung, Ausführung von Glanzvergoldungen. Inhalte u.a.: historische Anstrichtechniken als Gestaltungselement bei Renovierungsarbeiten, Techniken der Wand- und Deckenmalerei u.a. in Secco. in der Denkmalpflege Inhalte u.a.: Herstellung und Ausbessern von hist. Put-zen, Freilegung und Kon-servierung, Schutz durch Putze und Anstriche. Schweißen von dünnen Blechen aus Aluminium Einweisung in die Gerätetechnik, Grund- und Zusatzwerkstoffe, Übungen im WIG-Schweißen. Gasschweißen, Lichtbogenhandschweißen, MAGSchweißen, WIG-Schweißen Beginn: 22. April Vollzeit: Fr. - So., 9 16 Uhr, Dauer: 3 Tage Beginn: 3. Juni Teilzeit: fr. u. sa., 9 16 Uhr, Dauer: 4 Tage Beginn: 17. März Teilzeit: fr. u. sa., 9 - 16 Uhr Dauer: 4 Tage Beginn: 21. März Vollzeit: Mo. u. Di., 8 Uhr, Dauer: 2 Tage Beginn: 19. März Teilzeit: Samstag, ab 7 Uhr Dauer: 1 Tag www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Ausbildungsengagement des Handwerks als Investition in die Zukunft Lehrlinge sind Fachkräfte von morgen Ausbildung in betriebseigener Lehrwerkstatt „Lehrlinge sind unsere zukünftigen Fachkräfte. Mit einer fundierten Ausbildung haben sie gute Chancen am Arbeitsmarkt“, so Werkzeugmachermeister Lothar Boenig, Geschäftsführer von „Boenig Präzisionswerkzeugbau“ in Höhn/Westerwald. Er hat das Unternehmen 1988 gegründet und seitdem kontinuierlich ausgebaut. Die Ausbildung der Lehrlinge zu Feinwerkmechanikern erfolgt während dem 1. Lehrjahr ausschließlich in einer betriebseigenen Lehrwerkstatt. „Hier werden die Grundkenntnisse unseres Handwerks sowohl anhand konventioneller als auch an CNC-Maschinen vermittelt“, so Feinwerkmechanikermeister Jens Krämer, der die Werkstatt Er verweist auch auf die Umstellung der Ausbildungsinhal- Steckbrief: Boenig Präzisionsbau GmbH, Höhn Meisterbetrieb im Feinwerkmechanikerhandwerk Präzisionswerkgegründet 1988 30 Mitarbeiter, 9 Lehrlinge Tel.: zeuge Internet: www.boenig-gmbh.de 02661/ 981900 Welchen Beruf kann mein Kind erlernen? Im Rahmen des Eltern-Infotages am Nachmittag des 15. Juni 2005 gibt’s jede Menge Tipps von erfahrenen Ausbildern. Tolle Berufe in der Klassengemeinschaft praktisch kennen lernen? Willkommen zum Sekundar-I-Fest im Vormittag des 15. Juni. Die Lehrlinge bei Boenig in Höhn profitieren von der betriebseigenen Lehrwerkstatt. te. So wurde der Beruf des Feinwerkmechanikers im Juli 2002 neu geordnet. „Neu für Lehrlinge und Meister ist auch, dass zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres eine Zwischenprüfung erfolgt“, betont Krämer. Sie gilt bereits als erster Teil der Gesellenprüfung, umfasst 30 Prozent der Prüfungsinhalte und hat entscheidenden Einfluss auf das Endergebnis.“ Zum Ausbildungsbeginn 2005 sollen zwei weitere Lehrlinge eingestellt werden. Im Wintergarten darf die Seele baumeln „Die erholsame und gemütliche Atmosphäre des lichtdurchfluteten Wintergartens soll den Kunden kreativ inspirieren und auf unterhaltsame Weise die Kompetenz unserer Firma im Aluminium- und Kunststoffbau unterstreichen“, beschreibt Geschäftsführer und Inhaber Wer- ner Günther den Charakter des im Mai letzten Jahres fertig gestellten Erweiterungsbaus. „Die Seele fängt wie von selbst an zu baumeln“, fügt er hinzu. „Wir bauen bereits seit 1981 Fenster, Haustüren und Wintergärten aus Aluminium. Später kam die Produktionsstätte für Fenster aus hochwertigen Kunststoffprofilen hinzu.“ Inzwischen gehören auch Überdachungen und Fassadenverkleidungen zur Angebotspalette des Unternehmens. Beratung ist Arbeitsbasis Der 53-jährige Kaufmann und gelernte Elektriker ist stolz dar- Steckbrief: Günther Wintergarten, Oberraden Wintergärten, Fenster Meisterbetrieb im Metallbauerhandwerk und Türen gegründet 1984 35 Mitarbeiter, 12 Lehrlinge Tel.: Internet: www.guenther-wintergarten.de 02634/ 95410 Informationen zu allen Fragen rund um die Lehre bei der HwK-Ausbildungsberatung: Tel.: 0261/ 398-323 Fax: 0261/ 398-989 E-Mail: [email protected] Internet: www.hwk-koblenz.de und Beschattung aus? Wie nutze ich die Wärme aus dem Wintergarten für den Wohnbereich? Wie verhält sich selbstreinigendes Glas? „Die Beratung ist die Basis unserer Arbeit“, sagt der Firmenchef und unterstreicht, dass er auf alle Teile fünf Jahre Garantie gibt. Handwerksunternehmen verwirklicht Wohn(t)räume Fährt man die B 256 von Neuwied nach Straßenhaus, fällt der Blick auf ein imposantes, pyramidenförmiges Gebäude aus Glas und Aluminium. Es ist die „Wintergarten-Erlebniswelt“ des Metallbaubetriebes „Günther Wintergarten GmbH“. HwK-Ausbildungsberater Info-Tel.: 0261/ 398-323 Lehrstelle gesucht? In der Mitte unseres Magazins stehen mehr als 250 aktuelle Angebote aus über 40 Berufen. leitet. „Die Lehrwerkstatt ist eine gute Ergänzung zu den überbetrieblichen Lehrgängen in dem HwK-Berufsbildungszentrum“, betont er. Bei Boenig ist es zur festen Gewohnheit geworden, dass die Lehrlinge nach Besuch der überbetrieblichen Unterweisung bei der HwK in freier Rede der Geschäftsleitung über Inhalt und Lernergebnisse des Lehrgangs berichten. „Das ist eine gute Übung, auch im Hinblick auf spätere Kundengespräche“, ist Krämer überzeugt. Darüber hinaus pflegt er gute Kotakte zu der Berufsbildenden Schule. „Lehrabbrüche gibt es bei uns nicht“, sagt er stolz. Alles zur Lehre In der Ausbildung sieht Günther großes Potenzial für die Zukunft. „Die Lehrlinge sind unsere Fachleute von morgen.“ Zurzeit werden von seinen Meis- Sein Leistungsspektrum für Wintergärten verdeutlicht Werner Günther (o.r. mit einem Mitarbeiter in der Produktion) in seiner „Erlebniswelt“ an der B 256. auf, dass alle Produkte in der eigenen 2.300 Quadratmeter großen Werkhalle gefertigt werden. Überwiegend Privatleute aus dem Umkreis von 150 km zählen zu den Kunden. „Jeder Bauherr träumt seinen Traum vom Paradies zu Hause. Individuelle Erwartungen müssen mit dem vorhandenen Haus in Einklang gebracht werden.“ Werner Günther verweist auf zahlreiche Fragen, die Kunden und Mitarbeiter des Unternehmens bereits in der Planungsphase klären müssen, beispielsweise die Materialwahl. Wie lässt sich die Verankerung im Boden vornehmen und die Nahtstelle zur Wand gestalten? Was leisten Funktionsgläser und wie sehen eine zeitgemäße Lüftung tern 12 Lehrlinge zu Metallbauern, Fachrichtung Konstruktionstechnik, und zu Bürokaufleuten ausgebildet. Das 35köpfige Team besteht größtenteils aus Mitarbeitern, die hier gelernt haben. Zur Wintergarten-Erlebniswelt gehört auch ein Restaurant im Wintergarten-Ambiente. www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Grabmale und Friedhofskultur / 100. Firmenjubiläum / HwK-Aktionstag „Vom Entwurf bis zum vollendeten Grabmal wird alles in den eigenen Werkstätten produziert. Wir vertreiben keine Grabsteine aus dem Katalog“, so Steinmetz- und Steinbildhauermeister Markus Bode. Gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang, ebenfalls Steinmetzund Steinbildhauermeister, ist er seit 1996 Geschäftsführer der „Bode Grabmale“ in Koblenz. Symbole für die Ewigkeit erklärt der Meister. „Wir bieten auch fertige Grabplatten in allen gängigen Größen und Materialien an, weil einige Kunden sich oft nur am Original ein genaues Bild davon machen können, wie die spätere Grabstätte aussehen wird.“ Spezialisten für Grabmale und Friedhofskultur „Der Grabstein ist die letzte Visitenkarte - und von Dauer.“ Sechs Mitarbeiter sorgen für die handwerkliche Umsetzung in Stein. Traditionelles Handwerk In diesem Jahr feiert das Familienunternehmen sein 75-jähriges Jubiläum. Seit Gründung durch Großvater Heinrich Bode 1930 gehören die Materialien Naturstein und Bronze zur täglichen Arbeit der Bode-Generationen. Zum Gründungsstandort Koblenz sind Materiallager und Produktionsstätte in MülheimKärlich hinzugekommen. Markus wie auch Wolfgang Bode haben ihr Handwerk vom Vater gelernt. Neben den beiden Meistern gehören drei Gesellen und ein Lehrling zum Team der Spezialisten für Grabmale und Friedhofskultur. Jeder Stein ist ein Unikat „Am Anfang steht die Auswahl des Steins durch den Kunden“, so Bode. Er erzählt, dass „jeder Stein ein Unikat ist“. Der ausgewählte Stein erhält durch den Einsatz moderner Maschinen seine Form. Anschließend werden die gesägten Flächen mit der Poliermaschine auf Hochglanz gebracht. „Die Möglichkeiten von Gestaltung und Art einer Grabstätte sind unbegrenzt. Man unterscheidet zwischen elegantem Hochstein, formenreichem Breitstein, individuellem Liegestein oder der Grababdeckung als Alternative zum Grabstein“, „Für die Feinarbeiten braucht man das Feeling der menschlichen Hand“, betont Bode, der mit dem Schriftenhauer sorgfältig eine Grabschrift in den Stein positioniert. Hier sind Kreativität und das handwerkliche Können des Steinmetzes und Steinbildhauers gefordert. „Jeden Schlag kann man, ohne etwas zu zerstören, nur einmal ausführen.“ „50 Prozent der Kunden haben eine konkrete Vorstellung, wie der Grabstein aussehen soll. In diesen Fällen fertige ich zunächst eine Zeichnung an. Der Trend, dass der Grabstein etwas über den Verstorbenen aussagen soll, setzt sich immer stärker durch. Er ist sozusagen die letzte Visitenkarte und so gut wie unvergänglich“, erklärt Markus Bode. „Bei uns kann der Kunde jederzeit Einblick und Einfluss auf den Stand der Arbeiten haben. Nach seiner Vollendung wird der Stein zum Friedhof transportiert und gesetzt“, sagt Bode. Er und sein Team sehen sich auch als Ansprechpartner für seine Kunden bei allen Formalitäten und Verwaltungsfragen. Steckbrief: Bode Grabmale GmbH, Koblenz spezialisiert auf Grabmale gegründet 1930 sellen, 1 Lehrling Tel.: 0261/41434 2 Meister, 3 Ge- Handwerksmeister Markus Bode und sein Bruder führen ein 75-jähriges Steinmetzunternehmen. Aktionstag am 19.3. Der nächste Aktionstag der HwK Koblenz am 19. März steht von 8 bis 13 Uhr unter dem Thema „Verbindungsund Schneidtechnik: Stahlund Kunststoffe“. Ort ist das HwK-City-Büro, Friedrich-Ebert-Ring 31. Im Rahmen der Veranstaltung stehen die HwK-Experten zu individuellen Gesprächen zur Verfügung. Außerdem werden Vorträge angeboten, in denen umfassend über verschiedene Schneidetechnologien mit Laser-, Plasma-, Autogen- oder Wasserstrahltechnik informiert wird. Zusätzlich gibt es Informationen über Anwendungsbereiche, Verfahren und Personalqualifikationen beim Schweißen von Kunststoffen sowie über Prozess- und Herstellerzulassungen beim Schweißen im Stahl- und Metallbau. Jeder Schlag muss sitzen, denn er lässt sich nur einmal ausführen. 100 Jahre Steinmetzbetrieb Altmannsberger Traditionsunternehmen in jungen Händen Bereits das 100-jährige Jubiläum kann der Steinmetzbetrieb Altmannsberger in Kirn feiern. Der von Philipp Altmannsberger 1905 gegründete Betrieb überstand die beiden Weltkriege und die damit verbundene Zeit der Entbehrung. nehmens schätzen. 2003 hat Manfred Altmannsberger altersbedingt seine Aufgaben an den Kirner Steinmetz- und Steinbildhauermeister Jörn Hoffmann übertragen, der die Tradition der Altmannsberger fortführt. Im Laufe der Jahre wurde der Betrieb erweitert und hat Kunden im Umkreis von bis zu 50 Kilometern, die die erstklassige Arbeit des Traditionsunter- Zum Team, das auf die Fertigung und Gestaltung von Grabsteinen spezialisiert ist, gehören derzeit zwei Handwerksmeister und zwei Gesellen. Zu folgenden Themen werden Vorträge angeboten: Ab 9 Uhr „Schneidetechnologien im Vergleich“, ab 9.45 Uhr „Schweißen im Stahl- und Metallbau“ und ab 10.30 Uhr „Schweißen von Kunststoffen“. Die gesägten Flächen werden mit der Poliermaschine auf Hochglanz gebracht. Infos und Anmeldung zum Aktionstag bei der HwK, Tel.: 0261/ 398-521, Fax: 988, E-Mail: [email protected], Internet: www.hwk-koblenz.de Das Jubiläumsunternehmen und seine Mitarbeiter. Steckbrief: Altmannsberger GmbH, Kirn spezialisiert auf Grabmale gegründet 1905 2 Meister, 2 Gesellen Internet: www.grabmale-altmannsberger.de www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Langjährige Mitarbeiter / Bundeswirtschaftsexperte bei der HwK Bauunternehmen und betriebliche Familie Bei Schmitt´s ziehen alle an einem Strang Das Betriebsklima in der Firma „Johann Schmitt Bauunternehmung“ in Liebshausen/ Hunsrück ist bemerkenswert gut. Trotz der Mitarbeiterstärke von immerhin 65 Personen, darunter zurzeit zwei Lehrlinge, besteht untereinander ein fast familiäres Verhältnis. 99 Prozent der Mitarbeiter sind Stammkräfte. Viele von ihnen sind schon 25 und mehr Jahre im Betrieb. Jeder Mitarbeiter macht sich die Firmenphilosophie „Kundenbindung durch Kundenzufriedenheit“ zu Eigen. Bei gemeinsamen Freizeitaktionen wie Wanderungen und Sommerfesten fehlt keiner. Auch in der betriebseigenen Fußballmannschaft engagieren sich die Akteure für ihre Firma. Dipl.-Ing. Volker Schmitt, Inhaber und Geschäftsführer, erklärt die Betriebstreue der Kollegen auch mit „ihrer Bindung an den ländlichen Raum, an ihr Haus und Anwesen im Hunsrück, dem guten Miteinander und gegenseitigem Respekt zwischen Chef und Angestellten. Wir sind eine betriebliche Familie und ziehen alle an einem Strang. Geht es der Firma gut, geht es uns gut“, sagt er. und ehemaliger Lehrling im Bauunternehmen, kann sich an den Firmengründer gut erinnern. Dessen Sohn, Bauingenieur Werner Schmitt, übernahm 1976 die Firmenleitung und wurde der zweite Chef von Gödert und Schmäl. „In den 70er Jahren ging die Tendenz zum individuellen schlüsselfertigen Wohnungsbau“, erinnern sie sich. 1987 und 88 kommen die Kinder von Werner Schmitt, Sohn Volker und Tochter Ellen nach abgeschlossener Maurer- bzw. Bauzeichnerlehre und Architekturstudium in den Betrieb. 2002 übernimmt Volker Schmitt die Firma und teilt sich die Geschäftsführung mit Vater und Schwester. „Ellen und Volker sind in der Firma groß geworden. Als ich hier anfing, war die Ellen ein knappes Jahr. Sie haben im Betrieb gelernt und so manchen Tipp gern angenommen“, weiß Gödert. Er und sein Kollege haben kein Problem, dass die Kinder von damals heute ihre Chefs sind. Dritter im Bunde der „40-Jährigen“ im Handwerksbetrieb ist Kraftfahrer Artur Nick. Seit 25 Jahren dabei Arbeit mit drei Chefs Bauzeichner Robert Gödert ist seit 40 Jahren im Betrieb. Bauingenieur und Maurermeister Johann Schmitt, der die Firma 1932 gegründet hat, war sein erster Chef. Bei ihm hat er gelernt. Auch Maurer Werner Schmäl, ebenfalls 40-jähriger Betriebsjubilar Maurer Uwe Ev, Maurer Udo Schneider und Bauzeichner Berni Liesenfeld sind seit 25 Jahren im Betrieb. Die drei 40-Jährigen sind Schulfreunde, haben gemeinsam die Lehre bei Werner Schmitt gemacht und saßen damals in der Parallelklasse ihrer heutigen Chefin. „Schon mein Großvater und Vater haben hier geschafft“, erzählt Ev. So war es auch bei Liesenfeld. „Natürlich haben die Kinder von Mitarbeitern bei uns einen Ausbildungsbonus“, sagt der Seniorchef. „Es ist sehr wichtig für den Erfolg der Ausbildung, dass die Eltern dahinter stehen“. Erfahrung weitergeben „Erfahrung ist der beste Lehrmeister“, ist Werner Schmitt überzeugt. Er gab sein Wissen nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch an die Mitarbeiter weiter. Schlüsselqualifikationen wie Gewissenhaftigkeit, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit werden von der Firmenleitung vorgelebt und übertragen. „Ein einheitliches Erscheinungsbild aller und die Leistung steht immer im Vordergrund, von der Kleinstreparatur bis zum schlüsselfertigen Haus“, erklärt Schmitt senior. Alles ist machbar Die Angebotspalette des Unternehmens ist breit gefächert und konnte in den vergangenen Jahren dank qualifizierter Mitarbeiter und modernster Technik ständig erweitert werden. Erd- und Entwässerungsarbeiten, Betonund Stahlbetonarbeiten, Maurerarbeiten, Putzarbeiten, Fliesenund Plattenarbeiten, Sanierungsund Instandsetzungsarbeiten sowie Bodenbeschichtungen und Pflasterarbeiten gehören zum Programm des Unternehmens. Auch das Trockenlegen von alten Kellern gehört dazu. Steckbrief: Schmitt GmbH & Co.KG, Liebshausen Ingenieurbüro, Fliesenfachgeschäft Bauunternehmung, 1932 65 Mitarbeiter, 2 Lehrlinge gegründet Internet: www.schmitt-bau.com Seit Jahren ein eingeschworenes Team (v.l.): Geschäftsführerin Ellen Steigerwald, Berni Liesenfeld, Robert Gödert, Geschäftsführer Volker Schmitt, Uwe Ev, Udo Schneider, Werner Schmäl und Geschäftsführer Werner Schmitt. Treffen mit dem Handwerk in Koblenz Regierungsdirektor Joachim Garrecht, Referatsleiter für Handwerkswirtschaft im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, besuchte in diesen Tagen das Metall- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Koblenz. In Mittelpunkt seiner Gespräche mit Mitarbeitern der Handwerkskammern aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland standen unter anderem die Auswirkungen der Novellierung der Handwerksordnung auf die Struktur der Handwerksunternehmen, Qualifikation und Marktfluktuation in der Handwerkerschaft sowie die Eigenkapitalausstattung im Handwerk im Zeichen von Basel II. Thema war auch die Vorreiterrolle der Serviceangebote der Kammern. Diskutiert wurde auch über neue Fördermittel für Existenzgründer. Die HwK Koblenz bietet bereits seit Ende letzten Jahres „neue“ Existenzgründungsseminare an. Der Teilnehmer zahlt für drei Tage Vollzeitinformationen zu Fragen der Betriebsgründung und -führung 30 Euro. Darüber hinaus ging es in den Gesprächen um die Anschlussförderung der Technologieberatung. Die Technologieberater der HwK analysieren und formulieren Entwicklungsvorhaben, geben Hilfestellung bei Patentrecherchen, Lizenzvermittlungen u. ä. und führen die Erfinderberatung durch. Garrecht bot seine Unterstützung ebenso bei laufenden und geplanten Projekten der Umweltberatung der Kammern an. In den Werkstätten des HwK-Metall- und Technologiezentrums überzeugte sich der Regierungsdirektor vom hohen Stand der technischen Ausstattung für Aus- und Weiterbildung. Joachim Garrecht, Referatsleiter im Bundeswirtschaftsministerium, beim Blick in „Handwerk Special“, das in seiner Art bundesweit einzigartige Handwerksmagazin. HwK-Workshop mit Prof. Axel Kufus Die Handwerkskammer Koblenz veranstaltet in Zusammenarbeit mit Prof. Axel Kufus von der Universität der Künste, Berlin, einen Workshop zum Thema Möbelgestaltung. Ein Team von Tischlerund Metallbauermeistern erarbeitet dabei gemeinsam ein Einrichtungskonzept für das Großraumbüro und die Infothek/Bibliothek des Kompetenzzentrums für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation. Entwurf, Planung und Ausführung unterliegen dabei dem Anspruch hochwertigster Gestaltung in Verbindung mit meisterlicher Verarbeitung und einem gesunden Kostenbewusstsein. „Ortsbegehung“ im Bau des neuen HwK-Zentrums: Prof. Kufus (links) bespricht mit jungen Handwerksmeistern Möglichkeiten der Innenraumgestaltung. www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Gebäudereinigerhandwerk: Profis in Sachen Sauberkeit Eine saubere Sache HwK-Meisterkurs Gebäudereiniger sofort Info-Tel.: 0261/398-111 Gebäudereiniger - die Saubermänner des Handwerks Besen und Schaufel gehören nicht mehr unbedingt zu ihrem Handwerkszeug. Sie sind vielmehr mit modernen Hochleistungsmaschinen, zum Teil mit Mikroelektronik, ausgestattet. Gebäudereiniger sind die „Saubermänner“ im Handwerk, Spezialisten für Reinheit und Hygiene. „Gereinigt wird fast alles“, so Axel Deil-Messemer, Geschäftsführer der Koblenzer Gebäudereinigung Willi Bell. Er nennt die Reinigung von Außenfassaden und historischen Bauwerken, Büros und Warenhäusern, Teppichen oder Polstermöbeln. Auch Endreinigungen von Neubauten, Brandschadensanierungen oder die Beseitigung von Hochwasserschäden zählen dazu. „Heute ist der Einsatz eines Hubsteigers keine Besonderheit mehr“, weiß Deil-Messemer. Als die Firma 1949 von Willi Bell gegründet wurde, war daran eben so wenig zu denken wie an den Einsatz von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln. Da Gebäudereiniger nicht nur für ein sauberes Innenleben sorgen, sondern oft genug auch das Äußere in luftiger Höhe wieder auf Vordermann bringen, ist der Beruf sehr abwechslungsreich. Als Bester seines Meisterjahrganges leitet Michael Horne heute ein Unternehmen mit 300 Mitarbeitern. Handwerksmeister und Dipl.-Kfm. Michael Horne, Geschäftsführer der Gebäudereinigerbetriebes B+H Glas- und Gebäudereinigung Koblenz, tauschte am Anfang seiner Tätigkeit häufig Anzug gegen Blaumann, weil er die Gebäudereinigung von der Pike auf lernen wollte. „Diese Erfahrungen sind, neben den kaufmännischen Grundlagen, ein unverzichtbares Rüstzeug für die Kalkulationen von Objekten“, schätzt er heute ein. Inzwischen ist der Quereinsteiger auch Meister in seinem Handwerk und Chef von 300 Mitarbeitern. Zu den Objekten, die die Firma betreut, gehört das Debeka-Versicherungsgebäude in Koblenz - eines der größten Gebäude der Stadt. „Die Reinigung erstreckt sich über 15 Etagen mit unterschiedlichen Bodenarten“, so Horne. Er nennt den Bürobereich mit Teppichboden (Doppelboden), Pausenzonen mit Kunststein und die Granitböden der Aufzugsvorräume. „Die Aufzugsportale sind komplett aus Edelstahl.“ Für Gebäudereiniger bietet die HwK-Meisterakademie einen Meisterkurs in Koblenz (Vollzeit). Der Einstieg ist direkt möglich. Die Reinigungskräfte benötigen für jede Bodenart, für jedes Material, das wieder in neuem Glanz erstrahlen soll, ein anderes Reinigungsmittel. „Die Glasreinigung ist besonders kompliziert, weil die Scheiben beschichtet sind und keine aggressiven Reinigungsmittel eingesetzt werden können. Erschwerend kommt bei der Glasreinigung im Außenbereich der starke Verschmutzungsgrad durch Spinnen- und Taubenkot hinzu“, so Horne. Infos & Anmeldung bei der HwK-Meisterakademie: Tel.: 0261/ 398-111 Fax: 0261/ 398-990 E-Mail: [email protected] Internet: www.hwk-koblenz.de Zahlen & Fakten zum Gebäudereinigerhandwerk Mit modernen Reinigungsmaschinen und umweltfreundlichen Reiniungsverfahren- und mitteln sorgen die Profis vom Handwerk für strahlenden Glanz, ob bei Fußbodenbelägen oder ganzen Fensterfronten. Täglich putzen im Atombunker Gebäudereinigung Hoffmann: 30 Jahre Sauberkeit im Regierungsbunker Es war das größte Objekt in Rheinland-Pfalz, das Gebäudereinigermeister Dirk Hoffmann aus Sinzig mit seinen Mitarbeitern „in Schuss“ halten musste: Putzen im ehemaligen Regierungsbunker bedeutete nicht nur, unter hoher Geheimhaltung die 19 Kilometer langen Gänge täglich zu reinigen, „dazu zählten auch Reinigungsarbeiten unter den Gängen in den Versorgungsschächten oder das Putzen von mehr als 1000 Leuchtstoffröhren“. Acht Mitarbeiter des Handwerksunternehmens, das Dirk Hoffmann in der dritten Generation seit 1991 führt, waren über 30 Jahre jeden Tag von 7 bis 16 Uhr im Regierungsbunker mit Saugautomat, Reinigungsmittel und Wischeimer unter- Täglich 9 Stunden wurde das 19 Kilometer lange Bunkerlabyrinth gereinigt. wegs. „Im normalen Alltag mit dem Fahrrad und einem Anhänger. Doch wenn die 14-tägigen Übungen anstanden, durften wir nur zu Fuß die Anlage reinigen.“ Dann begann der Dienst um 4 Uhr morgens und endete abends um 20 Uhr. „Zwischen 15 und 20 Kilometern legte man dann am Tag zurück. Reinigung der Küche in einem Bunkerteil, Säubern der Toiletten im anderen - Ob Großküche oder Kanzlerzimmer - die Gebäudereiniger hatten überall Zugang. 74 Gebäudereinigerfachbetriebe sind zurzeit in der Handwerksrolle der Handwerkskammer Koblenz eingetragen. Von der Mitarbeiterzahl gehören diese Unternehmen zu den größten im Handwerk überhaupt. 25 Jugendliche, darunter 2 Mädchen, absolvieren im nördlichen Rheinland-Pfalz derzeit eine Lehre zum Gebäudereiniger. und das alle Viertelstunde!“ Kein Wunder also, dass die Anlage der größte Arbeitgeber des Unternehmens war - und das seit der Fertigstellung des ersten Bunkerabschnittes 1965. Dirk Hoffmann, der 1991 bei der HwK Koblenz seine Meisterprüfung ablegte, kam bei seiner Arbeit im Dienste der Sauberkeit im Bunker ein besonderes Privileg zu: Er war der einzige Handwerker, der alle Bereiche betreten durfte. Nicht einmal dem fest angestellten Personal - auch unter ihnen waren die meisten Handwerker - war das gestattet. Wo er genau arbeitete, wusste er jedoch nie: „Pläne bekamen wir wegen der Geheimhaltung nicht. Und in dem gigantischen Labyrinth aus Gängen und fast 1000 Räumen verlor man schnell die Orientierung.“ Mit einem Film über den Regierungsbunker bietet die HwK Koblenz Einblicke in den Bunkeralltag wie auch in den Rückbau. Infos & Bestellungen: Tel.: 0261/398161, E-Mail: [email protected], Internet: www.ausweichsitz.de Nr. 104 www.handwerk-special.de 9. März 2005 Neue Wege in der Berufsinformation und -ausbildung gehen Berufsorientierungscamp: Fit für den Einstieg in die Lehre HwK Koblenz unterstützt Schulen im BORIS-Projekt der Landesregierung Wenn es um die Orientierung in der und Vorbereitung auf die Berufswelt geht, ist die Pädagogische Anlaufstelle der Handwerkskammer Koblenz seit fast 25 Jahren Ansprechpartner für Lehrer und Schüler. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit den Schulen im BORIS-Projekt des Landesministeriums für Bildung, Frauen und Jugend. So war jetzt die Arbeitsweltklasse 9c der Hauptschule Am Tonberg aus HöhrGrenzhausen im HwK-Berufsbildungszentrum zu Gast, um einen Einblick in die Berufsund Arbeitswelt des Handwerks zu erhalten. Schwerpunkte dabei: der Jobtester und das Bewerbertraining. Elf Schüler, begleitet von zwei Lehrern, stellten sich in Theorie und Praxis beispielhaften Aufgaben, wie sie in jedem Einstellungstest vorkommen können. Deutsch-, Mathematik- und Physik-, aber auch Kommunikations- und Konzentrationsaufgaben hatten sie zu lösen, bevor es an Übungen heranging, bei denen sie ihr handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und Ausdauer unter Beweis stellen mussten. Im anschließenden Einzelgespräch werteten die HwK-Pädagogen die Testergebnisse gemeinsam mit den Schülern aus und besprachen mit ihnen die mitgebrachten Bewerbungsunterlagen. Die Schüler spürten deutlich: „Hier üben wir ein, was wir brauchen, um eine Lehrstelle zu finden.“ pertage der Schüler die hilfreiche Gelegenheit, die zukünftigen Lehrlinge vorab kennen zu lernen. Auch dieses Engagement der Handwerksbetriebe findet die volle Unterstützung der HwK Koblenz. die Schüler einen realistischen Einblick in die Anforderungen des Berufsalltags. Ein nächstes Highlight im Einsatz für den beruflichen Nachwuchs im Handwerk sind das Sekundar-IFest für Schüler am Vormittag und der Eltern-Infotag am Nachmittag des 15. Juni 2005. Dabei greift die Pädagogische Anlaufstelle auf einen enormen Erfahrungsschatz zurück. Die HwK-Berufsbildungszentren in Koblenz, Bad Kreuznach und Rheinbrohl stehen für Praxistage und Schülererkundungen offen. Im Gespräch mit den HwK-Ausbildungsmeistern, Lehrlingen in den überbetrieblichen Kursen oder Meisterkurs- und Weiterbildungsteilnehmern gewinnen Informationen und Anmeldung bei der Pädagogischen Anlaufstelle der HwK: HwK-Pädagoge Martin Gilles begleitet die Schüler durch die Stationen des Jobtesters. An der 6. Station gilt es, ein dreiadriges Kabel nach Zeichnung abzuisolieren und in Anschlussposition zu biegen. Tel.: 0261/ 398-342 Fax: 0261/ 398-989 E-Mail: [email protected] Lehrstellen im Ausbildungsverbund HwK beteiligt sich an STARegio Projekt – Beispiel aus dem Gold- und Silberschmiedehandwerk Gemeinsam arbeiten sie für eine erfolgreiche Lehre (v.l.): Christoph Leyendecker, Inka von Becker und Christof Menges mit seiner Frau. Praxistage für Schüler und Lehrer Zu den weiteren Elementen von BORIS (Berufliche Orientierung: Regionale Initiativen zur Schulentwicklung) und den Berufsorientierungscamps hierbei handelt es sich um mindestens einwöchige Veranstaltungen, in deren Rahmen die Schüler Einblicke in verschiedene Berufsfelder erlangen gehören auch praktische Erprobungen in Unternehmen oder Berufsbildungszentren. Für die Betriebe bieten diese Schnup- HwK-Pädagogin Alexandra Klütsch bespricht mit einer Schülerin die Ergebnisse aus dem Jobtesters und die Bewerbungsunterlagen. STARegio heißt eine neues „Zauberwort“, das durch Ausbildung im Verbund zusätzliche Ausbildungsplätze schafft. STARegio setzt ein, wenn Handwerksbetriebe, die ausbilden wollen, auf Grund ihrer hohen Spezialisierung nicht in der Lage sind, den Rahmenlehrplan zu erfüllen. Sie haben jetzt die Möglichkeit, im Verbund mit einem Partnerbetrieb alle Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Der Lehrling lernt dann in zwei Betrieben. Jedes Unternehmen vermittelt nur den Teil des Ausbildungsrahmenplanes, auf den man sich im Ausbildungsvertrag verständigt hat. Das Projekt STARegio führt die HwK Koblenz gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung durch. Es wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der EU. Inka von Becker aus Königsfeld hat mir STARegio ihre Wunschlehrstelle gefunden. Sie möchte Goldschmiedin werden. Bei Goldschmiedemeister Christof Menges aus Hahn am See fand sie einen interessanten Ausbildungsbetrieb. Der Handwerksmeister hat sich auf das Anfertigen von Schmuck-Unikaten nach Kundenwunsch aus Gold, Silber oder Platin spezialisiert. Außerdem fertigt er neue Schmuckstücke nach Vorlagen alter Familienstücke an. Reparaturarbeiten werden eher selten ausgeführt. Aber auch dieser Arbeitsbereich muss von einem Goldschmiedelehrling erlernt werden. Hier kommt nun der Verbundpartner zum Tragen. Im konkreten Fall ist das Goldschmiedemeister Christoph Leyendecker aus Hachenburg. Er macht vielfältige Reparaturen an Schmuckstücken aller Art. Durch den Zusammenschluss dieser beiden Betriebe ist ein neuer Ausbildungsplatz entstanden. Inka von Becker kann die Erfahrung und das Können gleich von zwei Goldschmiedemeistern nutzen. Allen beteiligten Partnern kommt STARegio zugute. Informationen zum Projekt STARegio und allen Fragen rund um Lehrstellen bei der HwK-Ausbildungsberatung: Tel.: 0261/ 398-323 Fax: 0261/ 398-989 E-Mail: [email protected] www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Erdwärme-Technik / HwK-Beratungsservice und Ausbildungsberatung Schrauben, Schweißen & Installieren im 109. Jahr Von der Schlosserei zum Spezialisten für Versorgungstechnik: das Bad Kreuznacher Unternehmen Tullius 1896 in Bad Kreuznach: Das Bürgermeisteramt wechselt nach 15 Jahren von Felix Albrecht Scheibner an Heinrich Bemme. Die „Kreuznacher Kleinbahn“ eröffnet ihren Betrieb zwischen der Nahestadt, nach der sie benannt wurde, und Wallhausen. In diesem Jahr fällt auch der Startschuss für die Gründung eines Unternehmens bei der Familie Tullius: Peter Tullius macht sich mit einer Spenglerei selbstständig. Mitarbeiter, darunter fünf Lehrlinge, sorgen mit ihrer Arbeit für gut gestaltete Bäder samt Technik, die Umsetzung modernster Energietechniken vom Keller bis auf´s Dach – kurzum: eine Haustechik-Planung und die handwerkliche Ausführung in allen Bereichen. „Abgerundet“ wird das 14 Bürgermeister folgten den Amtsinhabern des Jahres 1896 bis heute. Die „Kreuznacher Kleinbahn“ hat längst den Betrieb eingestellt und ist heute eine beliebte Radwanderstrecke. Doch das Unternehmen Tullius, das gibt es immer noch. In der fünften Generation bietet das Handwerksunternehmen alle Arbeiten im Sanitär-und Heizungsbereich - und damit die Versorgungstechnik als Herz eines Hauses. Auf dem Weg durch die über 100-jährige Geschichte ist heute Dipl-Ing. Stefan Tullius der „Unternehmenslenker“. 19 Programm des Traditionsunternehmens durch die planerische Arbeit eines Ingenieurbüros. Stefan Tullius führt den Familienbetrieb in der 5. Generation. Kundenwünsche im Trend der Zeit So wie sich die Arbeit in 109 Unternehmensjahren änderte, so haben die Kundenwünsche den Zeitgeist bestimmt – „oder andersrum“, so Stefan Tullius und nennt neben der handwerklichen Komponente die beraterische bei Umsetzung und Gestaltung. Dank vieler Innovationen konnte das Angebot ständig erweitert wer- Steckbrief: Fa. Tullius, Bad Kreuznach alle Arbeiten im Bereich der Haustechnik gegründet 1896 Mitarbeiter, davon 5 Lehrlinge Tel.: 0671/89 34 50 19 HwK-Weiterbildung zur Energietechnik Neben der Beratung zu allen Themen rund um Umweltfragen und und Arbeitssicherheit bietet die HwK Koblenz eine Reihe von Weiterbildungsangeboten zu Themen der ökologischen Energieversorgung wie auch zur Gebäudesanierung und Umbau. Die Termine für das erste Halbjahr 2005 sind: Solarteur e-learning je 40 Stunden: Fotovoltaik ab 12. März Wärmetechnik ab 23. April Solarthermie ab 3. Juni Wärmepumpe ab 1. Juli je 20 Stunden: Seniorengerechtes Bauen und Sanieren, 18./19. März den. „Solartechnik oder Erdwärme gehören dazu.“ Voll im Trend liegen bei der Innenraumgestaltung seiner Kunden die Bäder, „ob Komplett- oder Seniorenbäder. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Arbeiten in einem Neubau handelt oder die Modernisierung in bestehender Bausubstanz – wir bieten alles aus einer Hand“. Gebäudediagnostiker für Gebäudeenergieberater Aufbaukurs ab 9. April RAB 30, 1. April + 8./9. April Sanierung von Schimmel in Gebäuden, 19. April Sonnenenergie ab 9. Mai Winddichte Anschlüsse am Bau, 19. Mai Gebäude-Energieberater im Mai Ständig Schritt halten Was das Familienunternehmen alles kann, erleben nicht nur die Kunden vor Ort. „Wir informieren auch auf Hausmessen, Fachvorträgen und Aktionstagen“, so Stefan Tullius, der viel Wert auf die ständige Weiterbildung seiner Mitarbeiter legt und deshalb jüngst durch die HwK Koblenz als Weiterbildungsbetrieb der Woche ausgezeichnet wurde. „Die Mitarbeiter sind die Visitenkarte eines Betriebes. Sicheres und kompetentes Auftreten gegenüber den Kunden sind das A und O.“ Und so wird das Traditionsunternehmen auch im 110. Jahr – und darüber hinaus – die vielen Wünsche seiner Kunden erfüllen. Berufsbildungszentrum Herrstein Tel.: 06785/9731-0 Fax: -799 Existenzgründung Lohn- und Gehaltsabrechnung AutoCADGrundkurs Das Seminar dient als Entscheidungsgrundlage, ob sich ein Existenzgründer langfristig erfolgreich am Markt etablieren kann. mit Lexware: Verwalten von Stammdaten, Verwaltung von Lohnarten, Auswertungen. Inhalte u.a.: Installation bis zum Ausdruck einer Zeichnung. Ziel ist es, einfache 2D-Zeichnungen zu erstellen, zu bemaßen und zu beschriften. Beginn: 18. März Vollzeit: Fr.-So., 9 - 16 Uhr Dauer: 3 Tage HwK-Ausbildungsberatung informiert vor Ort Tipps und Infos für Schüler, Lehrlinge und Unternehmen in Sachen Lehre Mit umfangreichen Informationen zu Perspektiven im Handwerk beteilgt sich die Ausbildungsberatung an zahlreichen Veranstaltungen im nördlichen Rheinland-Pfalz und geht damit aktiv auf die Jugendlichen, ihre Eltern, aber auch auf die Unternehmen zu - im letzten Jahr mehr als 100-mal. Die Resonanz bei diesen dezentralen Veranstaltungen ist sehr hoch - das bekommen die Berater nicht zuletzt bei den zahlreichen Gesprächen mit. Tiefenbohrung für die Verlegung des Wärmetauschers einer Erdwärme-Heizung: Auch die Installation und Wartung dieser neuen Heiztechnik bieten die Bad Kreuznacher Handwerker an. Die Ausbildungsberatung als wichtige Dienstleistung der Handwerkskammer wird dabei sowohl durch die Betriebe genutzt wie auch durch Jugendliche, die sich für eine Lehre im Handwerk interessieren oder Beginn: 9. April Teilzeit: sa., 9 - 16 Uhr Dauer: 2 Tage bereits Lehrlingesind. Sie informiert über Ausbildungschancen, berät individuell über geeignete Berufe und gibt Tipps, bei welchem Betrieb eine Bewerbung erfolgreich sein kann. Leistungen, die auf Veranstaltungen, in diesem Jahr bereits mehr als 30, aber auch in Unternehmen vor Ort sowie den HwKZentren angeboten werden. Beginn: 14. März Vollzeit: Mo. bis Fr., 8 - 15.30 Uhr Dauer: 1 Woche Weitere Informationen dazu gibt die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Koblenz, Telefon 0261/398323, FAX: -989, E-Mail: [email protected], Internet: www.hwk-koblenz.de. Hier kann auch der HwKInfo-Bus angefordert werden. Infos zu freien Lehrstellen unter www.hwk-koblenz.de. www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Wärmepumpe: Moderne Heiztechnik, die langfristig Geld spart Die Natur angezapft Moderne Heizungsanlagen strecken ihre Fühler 100 Meter in die Tiefe Erdwärme hört sich nach Vulkan, heißen Quellen oder blubberndem Schlamm an. Spricht der Handwerker von Erdwärme, geht es nicht um Lava oder Geysire, sondern um Temperaturen in Erdschichten zwischen 40 und 100 Metern Tiefe. Diese liegen bei etwa 12 Grad. Einem Einfamilienhaus können diese Plusgrade, die eher an einen Frühlingstag erinnern als an sommerliche Wärme, dennoch kräftig einheizen. Was die 12 Grad in 100 Metern Tiefe so interessant machen, ist die Konstanz und der riesige Energiespeicher „Erde“. Ob Winter oder Sommer, ab rund 1,50 Meter Erdtiefe spiegelt sich das in der gemessenen Temperatur nicht mehr wider – diese bleibt konstant und erhöht sich alle 100 Tiefenmeter um rund 0,5 Grad. „Umgedrehter“ Kühlschrank Liebshausen im Hunsrück: Im Garten von Volker Schmitt verraten heute nur drei kleine runde Deckel, dass hier vor Monaten Bohrer bis in 100 Meter Tiefe vorgedrungen sind. Den Auftrag, für seine Heizung die Erde anzuzapfen, hat Schmitt, selbst Bauunternehmer, dem ebenfalls in Liebshausen ansässigen Handwerksunternehmen von Heizungs- und Lüftungsbauermeister Heinz Echterbroch gegeben. Für den 41-jährigen Unternehmer und seine 6 Mitarbeiter, darunter zwei Meister und zwei Lehrlinge, ist es nicht der erste Auftrag dieser Art. Fast 10 Anlagen haben sie bisher montiert. „Im Haus ist der Unterschied kaum zu erkennen. Größe und Aussehen entsprechen konventionellen Heizungsanlagen.“ Das Funktionsprinzip ist einfach: Wie beim Kühlschrank wird über Ausdehnung und Verdichtung eines Kältemittels auf der einen Seite Abkühlung, auf der anderen Seite Erwärmung erzeugt. Was beim Kühlschrank auf der Rückseite montiert ist und Wärme an die Umgebung abgibt, ist in diesem Fall die Heizungsanlage des Hauses. „Durch die Verdichtung des Kältemittels schafft unsere Anlage 43 Grad, die über einen Wärmetauscher an das Heizungs- und Warmwassersystem abgegeben werden.“ Energie liefert die Natur Dem Innenteil des Kühlschranks entspricht die Tiefenbohrung: Hier gibt das gasförmige, abgekühlte Kältemittel die Kälte ab. Nach 100 Metern in die Erde hinein und wieder hinauf liegt die Temperatur bei ca. 12 Grad – also der Temperatur im Erdinneren. Über den Verdichter wird dem System Energie „zugesetzt“ – der Kreislauf beginnt von vorn. „Eine sehr effektive Form der Wärmegewinnung, denn drei Viertel der Heizungsenergie spendiert die Umwelt kostenlos“, so Echterbroch. Nach spätestens acht Jahren haben sich die Anschaffungskosten von ca. 35.000 Euro amortisiert. „Die Erdwärme-Heizung ist zwar teurer in der Anschaffung, langfristig entlastet sie aber den Geldbeutel erheblich.“ Im Garten des Neubaus mit ErdwärmeTechnik verrät nur ein kleiner Deckel, dass es hier für Teile der Heizung 100 Meter in die Tiefe geht. Ein weiterer Pluspunkt: Die Anlagen sind sehr zuverlässig. „Wir haben bei einer Heizung nach sieben Jahren den Kondensator ein eher kleines Teil - reparieren müssen, ansonsten lief sie einwandfrei.“ Heizungsund Lüftungsbauermeister Heinz Echterbroch. Von der Beratung bis zur Installation bietet das Handwerk in Sachen Wärmepumpe alles aus einer Hand. Konrad Vrbanatz (rechts) erläutert einem seiner Kunden die moderne Heiztechnik. Wärme frei Haus aus der Luft Auch kalter Luft „entlockt“ eine Wärmepumpe warme Temperaturen Auch im Unternehmen von Dieter Hölzmann, 50-jähriger Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister, und Konrad Vrbanatz, 47, spielt das Prinzip, die Natur anzuzapfen, eine Rolle. Steckbrief: Fa. Echterbroch, Liebshausen alle Arbeiten im Bereich Heizungs- und Lüftungsbau gegründet 1991 6 Mitarbeiter, 2 Lehrlinge Tel.: 06764/96 00 46 Zum umfassenden Dienstleistungsangebot des vor 22 Jahren in Emmelshausen gegründeten Betriebs mit seinen 18 Mitarbeitern gehört neben den Arbeiten im Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsbau auch die Installation von Wärmepumpen-Systemen. Auch hier kann, wie jüngst von einem Kunden gewünscht, die Erde angezapft werden. Doch Geschäftsführer Konrad Vrbanatz favorisiert eher, die nötige Wärme der Luft zu entziehen. Steckbrief: Fa. Hölzmann & Vrbanatz, Emmelshs. Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsbau Mitarbeiter Tel.: 06747-8076 gegründet 1983 18 Wie funktioniert die „Erdwärme-Heizung“? Bei dieser Heizungstechnik wird Wärme aus dem natürlichen Vorgang der Verdichtung und Entspannung eines Kühlmittels via Wärmepumpe gewonnen. Bei dem „umgekehrten“ Kühlschrank-Prinzip (nicht die Kälte wird genutzt, sondern die anfallende Wärme) wird einem System (der Heizung des Hauses) Wärme zugeführt. Nach dem Entspannen der Kühlflüssigkeit verdampft diese. Dabei wird Kälteenergie frei, die durch die Erde (Luft oder auch Wasserreservoire) aufgenommen wird: Das Kältemittel erwärmt sich. Über den Verdichter wird anschließend dem System Energie zugeführt, anschließend verflüssigt sich das Kältemittel wieder, wobei Wärmeenergie für das Haus gewonnen wird. 3/4 dieser Energie steuert die Umwelt bei. „Die Anlagen sind billiger, da die Tiefenbohrung mit rund 5000 Euro entfällt, außerdem kann man sie ganz einfach anund abbauen.“ Die Faustregel bei Erdwärme lautet: Um 4000 Watt Heizleistung zu gewinnen, muss dem System 1000 Watt Energie zugeführt werden. Erfolgt der Wärmeaustausch über die Luft, gibt die Anlage 3200 Watt ab – also 800 weniger. Dem Bauherren eines Einfamilienhauses empfiehlt Vrbanatz, eher auf Luftwärmeanlagen zurückzugreifen, die durch eine Elektroheizeinheit, die in die Heizungsanlage integriert ist, ergänzt wird. „Eine Sicherheit, dass auch im allerkältesten Winter die Wohnung warm ist.“ Das Heizungssystem im Haus, das über eine Wärmepumpe versorgt wird, sollte in jedem Fall eine Fußbodenheizung sein - so die Empfehlung der Fachleute. www.handwerk-special.de Jetzt planen: Ausbildung 2005! HwK Koblenz: topaktuelle Lehrstellenbörse und breiter Beratungsservice Eine langfristige Planung ist bei der Berufswahl besonders wichtig: Welcher Job passt zu mir? Wo bekomme ich eine Lehrstelle? Wer bietet die richtige Beratung im Vorfeld? tet sie einen umfangreichen Beratungsservice - für Unternehmen, die ausbilden oder ausbilden wollen genauso wie für Jugendliche, die eine Lehre im Handwerk anstreben. Die Handwerkskammer Koblenz informiert mit der Lehrstellenbörse über alle freien Ausbildungsplätze im nördlichen Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus bie- Tagesaktuelle Informationen zu freien Ausbildungsstellen im nördlichen Rheinland-Pfalz bietet die HwK Koblenz in ihrer Lehrstellenbörse auch im Internet Die Lehrstellenbörse ist nach Berufen alphabetisch geordnet und informiert über die Zahl freier Ausbildungsplätze, den Betrieb und die Telefonnummer. Anlagenmechaniker/in f. Sanitär-, Heizungs- u. Klimatechnik 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 3 1 Wershofen GmbH, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, 02641/903060 Gräff OHG, 55590 Meisenheim, 06753/2203 Alfred Aulenbacher, 55743 Idar-Oberstein, 06781/ 22280 MCE Reinartz-Anlagenbau Germany GmbH, 56070 Koblenz, 0261/8841327 J.M. Möhlich, 56072 Koblenz, 0261/42385 Heizung-Gas-Sanitär Hoffmann, 56154 Udenhausen, 06742/5703 Treppke Dieler HeizungSanitär, 56154 Boppard, 06742/5966 Jörg Becker, 56288 Kastellaun, 06762/93380 Walter Ohlberger, 56290 Dommershausen, 06762/ 93120 Walter Ohlberger, 56290 Dommershausen, 06762/ 93120 Arnold Probst & Peter Dahm, 56321 Rhens, 02628/3444 Blaumeiser Haustechnik, 56330 Kobern-Gondorf, 02607/972517 Maxeiner GmbH, 56355 Nastätten, 06772/93990 Wilhelm Theis GmbH, 56470 Bad Marienberg, 02661/95810 Mario Gössl, 56457 Westerburg, 02663/918607 1 1 Wilh. Finkelberg + Sohn, 56659 Burgbrohl, 02636/ 2437 Peter Kleid Heizungsbau, 56745 Weibern, 02655/ 1641 Kemper u. Flatt Heizungsbau, 57614 Steimel, 02684/ 8000 BWW - Lars Blum, 67824 Feilbingert, 06708/660089 Augenoptiker/in 1 1 1 unter www.hwk-koblenz.de in der Rubrik Lehrstellenbörse. Infos gibt es auch telefonisch: 0261/398-331, Fax: -989, EMail: [email protected]. 1 1 1 1 Automobilkaufleute 5 1 Wilhelm Schad Nachf., 55545 Bad Kreuznach, 0671/70519 MAN Nutzfahrzeuge Vertrieb, 56070 Koblenz, 0261/89950 Bäcker/in 1 1 1 1 2 1 1 1 Bäckerei Herbert Raths, 53501 Grafschaft, 02641/ 4667 Bäckerei Thomas Schneider, 55471 Bibern, 06761/ 3289 Bäckerei Jost, 55743 IdarOberstein, 06781/22461 Bäckerei Barth, 56332 Niederfell, 02607/1626 Mühlenbäckerei Rudolf Jung, 56457 Westerburg, 02663/98020 1 1 Bäckerei Herbert Raths, 53501 Grafschaft, 02641/ 4667 Bäckerei Jost, 55743 IdarOberstein, 06781/22461 Bäckerei Barth, 56332 Niederfell, 02607/1626 Mühlenbäckerei Rudolf Jung, 56368 Katzenelnbogen, 02663/980216 Mühlenbäckerei Rudolf Jung, 56457 Westerburg, 02663/980216 Mühlenbäckerei Rudolf Jung, 56477 Rennerod, 02663/980216 Eifeler Backstube, 56637 Plaidt, 02632/6011 Achim Lohner, 56751 Polch, 02654/94840 Backhaus Pieroth, 57548 Kirchen-Wehbach, 02741/ 95610 Mühlenbäckerei Rudolf Jung, 57627 Hachenburg, 02663/980216 Mühlenbäckerei Rudolf Jung, 57647 Nistertal, 02663/980216 Mühlenbäckerei Rudolf Jung, 65589 Hadamar, 02663/980216 Mühlenbäckerei Rudolf Jung, 65623 Hahnstätten, 02663/980216 1 1 1 1 1 1 1 1 Albert Kesse, 53424 Remagen, 02228/8002 Lind Kunststofftechnik, 55469 Simmern, 06761/ 916467 Roehn Metallbautechnik, 55618 Simmertal, 06754/ 945730 Dental-Labor Lubberich, 56068 Koblenz, 0261/ 32888 Michael Nußbaum, 56072 Koblenz, 0261/26106 Autohaus Pretz, 56076 Koblenz, 0261/9727240 Baukeramik Ebinger, 56130 Bad Ems, 02603/ 2196 Michels Elektrotechnik, 56203 Höhr-Grenzhausen, 02624/945192 KTA Horst Schidlowski, 56412 Ruppach-Goldhausen, 02602/959490 Wilhelm Theis, Bad Marienberg, 02661/95810 Jens Schneider Elektrotechnik, 57583 Nauroth, 02747/914170 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 Dachdecker/in 1 1 1 1 2 1 1 1 Gebr. Orth, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, 02641/5191 Euro-Dach GmbH, 55619 Hennweiler, 06752/943700 Göbel GmbH, 56070 Koblenz, 0261/85108 Henzler DachdeckerKlempner, 56154 Boppard, 06742/2356 H. Hauck & Söhne, 56254 Müden, 02672/7656 Graeff GmbH, 56291 Wiebelsheim, 06766/8321 Josef Esser, 56859 Alf / Mosel, 06542/93630 Jörg R. Stoffel, 57577 Hamm/Sieg, 02682/969360 1 Heinz Grones, 56746 Kempenich, 02625/95050 Fleischer/in 1 1 1 Heinz Ropertz, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, 02641/34668 Andreas Bartenbach, 55481 Kirchberg, 06753/ 1516 Scheidterhof GmbH, 56330 Kobern-Gondorf, 02607/4726 Fleischereifachverkäufer/in Damen- und Herrenschneider/in 1 1 1 Änderungs-Schneiderei MJBRA, 56068 Koblenz, 0261/10009258 1 1 1 2 1 Godehard Juraschek (Titel), HwK Koblenz Anzeigen: Hans Kary (verantw.), Rudolf Speich, Informa, RZ-Anzeigenservice (Tel.: 0261/892-115), 56070 Koblenz Technische Herstellung: Druckhaus Koblenz, August-Horch-Str. 28, 56070 Koblenz Wilhelm Schad Nachf., 55545 Bad Kreuznach, 0671/70519 Feinwerkmechaniker Einzelhandelskaufleute Adams Bau GmbH, 56283 Halsenbach, 06747/ 93930 Elektro Ehlermann, 53501 Grafschaft-Esch, 02641/ 906419 Elektro Franzen, 55481 Kirchberg, 06763/2280 Elektro Kehrein, 55569 Monzingen, 06751/2665 Elektro Heil, 56073 Koblenz, 0261/42424 Michels Elektrotechnik, 56203 Höhr-Grenzhausen, 02624/945192 Elektro Richter, 56281 Emmelshausen, 06747/ 6677 Willi Hardt, 56589 Niederbreitbach, 02638/ 4218 Johann Groh, 56626 Andernach, 02632/42432 Wagner Elektroanlagen bau, 56729 Weiler, 02656/ 8570 KT Elektrotechnik, 56751 Polch, 02654/880770 Jens Schneider Elektrotechnik, 57583 Nauroth, 02747/914170 Fachkraft für Lagerwirtschaft Bauzeichner/in Impressum Idee und Verantwortung: Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert Redaktion: Jörg Diester, Beate Holewa, Markus Gaida, Ruth Weidmann Layout: Jörg Diester, Markus Gaida Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-Ebert-Ring 33, 56068 Koblenz in Verbindung mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz 1 1 1 2 1 1 Bäckereifachverkäufer/in 1 Optik Grüber, 56068 Koblenz, 0261/16533 Das Brillenhaus Marc Ortstein, 56154 Boppard, 06742/5095 Optik Bertleff, 56288 Kastellaun, 06762/1505 Achim Lohner, 56751 Polch, 02654/94840 Bürokaufleute R-Kauf-Märkte, 56579 Rengsdorf, 02634/980143 Rewe Center, 53518 Adenau, 02691/92190 Peter Hünten GmbH, 56332 Löf, 02605/80740 R-Kauf-Märkte, 56579 Rengsdorf, 02634/980143 Fleischerei Zirwes, 56826 Wollmerath, 02677/596 Bernd Bremser, 65623 Hahnstätten, 06430/7026 Elektroniker/in FR: Automatisierungstechnik Fliesen-, Platten- u. Mosaikleger/in 1 1 Fotos: Ernst Nolden Elektroanlagenbau, 56743 Mendig, 02652/51987 Klaus Kohles, 57548 Kirchen, 02741/932004 Friseur/in Elektroniker/in, FR: Energieu. Gebäudetechnik 1 1 1 Ernst Nolden Elektroanlagenbau, 56743 Mendig, 02652/51987 Heuwagen, 53474 Ahrweiler, 02641/36388 Beauty Coiffeur Anne Söth, 53498 Bad Breisig, 02633/ 97799 Nr. 104 9. März 2005 Die große Lehrstellenbörse der HwK Koblenz / Infos auch jederzeit topaktuell im Internet unter www.hwk.koblenz.de 1 1 2 1 2 1 1 1 2 Klaus Huber, 55469 Simmern, 06761/12705 Stefan Gutenberger, 55494 Rheinböllen, 06764/1379 Monika Bauer, 55583 Bad Münster a. St., 06708/1053 Friseursalon New Image, 55605 Kirn, 06752/136117 Lenz - Friseure, 56068 Koblenz, 06771/2228 Haarstudio Hedwig Spitzley, 56068 Koblenz, 0261/32150 Guido R. Ihr Friseur, 56068 Koblenz, 0261/15153 Friseurbetrieb Klöckner, 56575 Weißenthurm, 02637/ 2748 Friseur Roch, 56626 Andernach, 02632/42968 Gebäudereiniger/in 1 1 1 Glas-u. Gebäudereinigung Schmitz, 56070 Koblenz, 0261/82030 Gebäudereinigung BROMO-Service, 56077 Koblenz, 0261/45081 M. Jakobs u. S. Schneider, 56281Emmelshausen, 06747/94640 Keramiker/in 1 1 1 1 2 1 1 1 4 1 1 2 1 1 POST-Hörcomfort, 55743 Idar-Oberstein, 06781/ 22113 Schäfer Hörgeräte, 56470 Bad Marienberg, 02661/ 950070 1 6 Informationselektroniker/in 3 1 1 1 1 Radio Hoffmann, 53489 Sinzig, 02642/44291 Radio Thelen, 56073 Koblenz, 0261/44434 Rundfunkhaus Huster, 56112 Lahnstein, 02621/ 2655 Günther OHG, 57627 Hachenburg, 02662/80000 IT-Systemelektroniker 1 Medi Monitor-Service, Bad Marienberg, 02661/95780 Kachelofen- u. Luftheizungsbauer/in 1 1 2 1 1 1 1 1 Weber + Flick, 56470 Bad Marienberg, 02661/3220 1 Kfz-Mechatroniker Hörgeräteakustiker/in 1 Baukeramik Ebinger, 56130 Bad Ems, 02603/2196 1 1 PIT-Stop Autoservice, 53117 Bonn, 0228/69 32 41 Brohl Wellpappe, 53506 Ahrbrück, 02643/941679 Fa. Heßler, 53560 Vettelschoß, 02645/972747 Autohaus Günter Kramb, 55469 Simmern, 06761/ 95960 Autohaus Bolte, 55487 Sohren, 06543/3434 Gutenberger OHG,55494 Rheinböllen, 06764/688 Schäfer & Schmidt GmbH, 55543 Bad Kreuznach, 0671/ 8960200 Wilhelm Schad Nachf., 55545 Bad Kreuznach, 0671/ 70519 MAN Nutzfahrzeuge, 55606 Kirn, 06752/93700 Motorsportcenter Ebert u. Jochum, 55618 Simmertal, 06754/282 Autohaus Kielburger, 55743 Idar-Oberstein, 06784/6489 Autohaus Manfred Waldherr, 55768 HoppstädtenWeiersbach, 06782/981056 Autowerkstatt H. Roos, 56070 Koblenz, 0261/ 869438 Scania Vertrieb und Service GmbH, 56070 Koblenz, 0261/8892160 Autohaus Pretz, 56076 Koblenz, 0261/9727240 Kfz und Zweiradtechnik Hannappel, 56203 HöhrGrenzhausen, 02624/6883 Autohaus Pinger, 56203 Höhr-Grenzhausen, 02624/ 3232 Erasmus Schreiber, 56218 Mülheim-Kärlich, 02630/ 94510 Thomas Rossigno, 56288 Kastellaun, 06762/408849 JK Fahrzeugtechnik, 56242 Marienrachdorf, 02626/ 921911 Oberegger Kfz, 56269 Dierdorf, 02689/1008 Zakowski GmbH, 56651 Niederzissen, 02636/976623 Auto Klaus KG, 56856 Zell, 06542/98990 Konditorei-Café Sander, 56332 Niederfell, 02607/ 8309 Cafe Bemmerer, Inh. Monika Schnurr, 65582 Diez, 06432/2595 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Schüttler GmbH, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, 02641/24412 Gregor Cramer, 53505 BergKrälingen, 02643/7587 Farbenhaus Baumgarten, 55496 Argenthal, 06761/ 3905 Timo Klein, 55743IdarOberstein, 06784/6265 Marco Milbrandt, 56070 Koblenz, 0700/64527238 Horst Ebelhäuser, 56130 Bad Ems, 02603/505220 Thomas Weiner, 56203 Höhr-Grenzhausen, 02624/ 949386 Maler Kessler GmbH, 56235 Ransbach-Baumbach, 02623/3442 Dirk Gremer, 56637 Plaidt, 02652/710832 Malerbetrieb Ottmar Klein, 56653 Glees, 02636/929056 Heinz Schmitz, 56656 Brohl-Lützing, 02636/2488 Rudolf Klein, 56745 Bell, 02652/989173 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Dieter Hücking, 56070 Koblenz, 0261/869689 Josef Schneider, 56070 Koblenz, 0261/801024 Kind Fachbetrieb, 57627 Gehlert, 02662/9449448 1 1 1 1 1 2 Hubert Eberz, 56244 Freilingen, 02666/91250 Christ Massivhaus, 56283 Krahenburg, 06747/94140 Jens Rudhard, 56348 Weisel, 06774/9340 Nink GmbH, 56412 Görgeshausen, 06485/91360 Baron Bau J. Röhl, 56414 Bilkheim, 06435/543868 Johann Augel, 56745 Weibern, 02655/95000 Cafe Bemmerer, Inh. Monika Schnurr, 65582 Diez, 06432/2595 1 1 Cafe-Konditorei Alfons Kruft, 56068 Koblenz, 0261/ 33234 Konditorei Baumann, 56068 Koblenz, 0261/31433 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Landmaschinen E. Christian, 55566 Bad Sobernheim, 06751/4062 Jungbluth Baumaschinen, 56642 Kruft, 02652/92840 Johann Augel GmbH, 56745 Weibern, 02655/95000 Mechaniker/in für Reifen- und Vulkanisationstechnik 1 Setzer GmbH, 57627 Hachenburg, 02662/2045 REINTEX Wäscherei, 56170 Bendorf, 02622/3377 Tischler/in 1 1 Wilhelm Theis, 56470 Bad Marienberg, 02661/95810 Textilreiniger/in Raumausstatter/in Raumausstattung Müller, 55566 Bad Sobernheim, 06751/989136 Heinz Häser, 56068 Koblenz, 0261/36293 Böhm Raumausstattung, 56276 Großmaischeid, 02689/5176 Raumausstattung Thomas Wolf, 56414 Wallmerod, 06435/1448 Klingler-Weber, 56587 Oberraden, 02634/956100 Hein-Span GmbH, 56869 Mastershausen, 06545/ 910444 Technische Zeichner/in 1 Hans-Jürgen Bruhn, 53506 Ahrbrück, 02643/6972 Bruno Gröner, 53520 Wershofen, 02694/580 Heiko Gemünden, 55444 Eckenroth, 06724/3670 Björn van Brügge, 55444 Schweppenhausen, 06724/ 605710 Schreinerei-Innenausbau Lothar Doré, 56068 Koblenz, 0261/36369 Jürgen Becker, 56283 Halsenbach, 06747/94545 Hammes GmbH, 56283 Morshausen, 02605/84100 Thomas Keller, 56357 Oelsberg, 06772/953195 Zahntechniker/in 3 2 Dental-Labor Lubberich, 56068 Koblenz, 0261/32888 Kimmel Zahntechnik, 56070 Koblenz, 0261/98444-0 Rollladen- u. Jalousiebauer/in Zimmerer/in 1 1 Michael Nußbaum, 56072 Koblenz, 0261/26106 3 Schilder- u. Lichtreklamehersteller/in 1 2 Reklame Fuchs, 53489 Sinzig, 02642/42048 Holbach GmbH, 53518 Adenau, 02641/92440 Life Haus - Fertigbau Liesch, 56288 Kastellaun, 06762/ 402270 Graeff GmbH, 56291 Wiebelsheim, 06766/8321 Zweiradmechaniker/in Steinmetz und Steinbildhauer/in 1 Mechaniker/in für Landmaschinentechnik 1 1 Uwe Bartneck, 56288 Kastellaun, 06771/8247 Adams Bau, 56283 Halsenbach, 06747/93930 Stuckateur/in 1 Maurer und Betonbauer/in 1 Lind Kunststofftechnik, 55469 Simmern, 06761/ 916467 Roehn Metallbautechnik, 55618 Simmertal, 06754/ 945730 Schlosserei & Metallbau Mallmann, 56139 Boppard, 06742/2374 Stahlbau Eulberg, 56235 Ransbach-Baumbach, 02623/4077 Hammelrath GmbH, 56235 Ransbach-Baumbach, 02623/923340 Zaunbau Stoffel, 56283 Halsenbach, 06747/6001 de Leuw GmbH, 56333 Winningen, 02606/2244 MST GmbH, 56656 BrohlLützing, 02633/200440 Giel Stahlbau, 56727 Mayen, 02651/41080 Metallbau A. Keip, 56743 Mendig, 02652/51221 Bernd Brengmann, 56814 Landkern, 02653/6279 1 Orthopädieschuhmacher/in Maler u. Lackierer/in (Fahrzeug) Konditoreifachverkäufer/in Karosserie- u. Fahrzeugbaumechaniker/in Hymer AG, 56751 Polch, 02654/933190 1 1 1 Konditor/in Klimatechnik Faust, 56070 Koblenz, 0261/82090 Jacobi Kälte-Klima, 56218 Mülheim-Kärl., 0261/26700 Carsten Müller, 56370 Allendorf, 06486/901526 1 Maler und Lackierer/in Kälteanlagenbauer/in 1 Metallbauer/in 1 1 Werner Neuheuser, 55469 Simmern, 06761/2845 Gerling Natursteinwerkstätten, 56203 Höhr-Grenzhausen, 02624/2682 Krams Marmor- u. Natursteinwerk, 56283 Halsenbach, 06747/487 Gelber Naturstein, 57642 Alpenrod, 02662/2705 Straßenbauer/in 2 Gaber Straßen-u. Tiefbau, 55483 Schlierschied, 06765/ 91112 1 1 1 Moto-Technik Schmaus, 55496 Simmern, 06761/ 13700 Fahrradshop Franz Reichert, 55545 Bad Kreuznach, 0671/ 43600 Fahrrad Franz, 56218 Mülheim-Kärlich, 02630/ 941015 Auto Klaus KG, 56856 Zell, 06542/98990 Nr. 104 www.handwerk-special.de 9. März 2005 Grund zum Feiern bei Unternehmerfrauen und Friseur-Innung Tankstelle für die Co-Pilotin Arbeitskreis „Unternehmerfrauen im Handwerk“ feiert 20-Jähriges Der Koblenzer Arbeitskreis „Unternehmerfrauen im Handwerk“ (UFH) feiert am 7. März sein 20-jähriges Bestehen. Die Feier findet am 8. April, 16 Uhr, im HwK-Berufsbildungszentrum in der Koblenzer St.-Elisabeth-Straße statt. Vor 20 Jahren war das öffentliche Ansehen der „Co-Pilotinnen“ in den Handwerksbetrieben längst nicht so hoch wie heute. Den Betriebsinhabern und Meistern war jedoch schon immer klar: Ohne die Frauen geht es nicht! Mit der Gründung eines Arbeitskreises auf Initiative der Handwerkskammer Koblenz wurde ein Forum initiiert, in dem den Meisterfrauen das erforderliche Führungswissen in Form von Weiterbildung vermittelt werden konnte. Der Arbeitskreis ist sozusagen die „Tankstelle“ für die Co-Pilotinnen. Auf dem Laufenden bleiben, regelmäßige Treffen untereinander, Gedankenaus- tausch mit Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben sowie berufliche Weiterbildung - dies waren und sind seither die wesentlichen Ziele und Absichten des Arbeitskreises. Die Meisterfrauen sind „Powerfrauen“. Sie sind die „guten Seelen“ im Unternehmen und der „Spoiler“, der den Rennwagen „Betrieb“ windschnittig macht und ihm den vielleicht entscheidenden Wettbewerbsvorteil im rauen Gegenwind der Konkurrenz verleiht. Ihre Aufgaben sind vielfältig und erstrecken sich nicht nur auf die Buchhaltung. Die Zusammenarbeit mit Steuerberater, Betriebsprüfer, Versicherungen und Banken, die Auswahl, Einstellung, Führung und Entlohnung der Mitarbeiter, die Beteiligung an Ausschreibungen, die Neukundengewinnung, Marketing und Werbung gehört ebenso dazu. Neben fachlicher Kompetenz haben sie vor allem aber auch Schlüsselqualifikationen (z.B. Organisation, Planung, Zeitmanagement, EDV) und soziale Kompetenz geprägt. Seit 24. Juni 1998 ist Doris Bollinger Vorsitzende des Arbeitskreises. Er hat Die Unternehmerfrauen wissen zu feiern, wie sie zu ihrem 1536 Mitglieder, davon noch Jährigen bei einer Schifffahrt auf dem Rhein zeigten. 6 aus der Gründungsverkaufmännische Betriebsführung burgring 1997 schloss sich an. sammlung. Zahlreiche AktiviBollingers Vorgängerin Ursula täten zeichnen den Arbeitskreis im Handwerk“, die 1998 als MoJachnik, heute Landesvorsitzenaus. So gründete ein Teil der dellversuch in Bayern und de der Unternehmerfrauen in Arbeitskreismitgliederinnen Rheinland-Pfalz gestartet wurRheinland-Pfalz, engagierte 1991 einen „Investment-Club“, de. Heute ist sie fester Bestandsich stark bei der Installation der sich erfolgreich in Börsenteil der HwK-Weiterbildung. einer neuen Fortbildungsspekulationen versucht. Seit Mitte 2004 ist der Arbeitsprüfung zur „Fachwirtin für kreis im Internet präsent. 1995 wurden Kontakte zum Infos zum Arbeitskreis KoDeutschen Bundestag in Bonn oder im HwK-Berufsblenz bei der Vorsitzenden und zum Landtag in Mainz gebildungszentrum in Doris Bollinger: knüpft, eine Satzung für den Bad Kreuznach: Koblenzer Arbeitskreis verabschiedet und 1996 eine gut beTel.: 02628/ 2543 Tel.: 0671/ 894013-0 suchte Vortrags-Diskussion Fax: 02628/ 1552 Fax: 0671/ 894013-888 über die „Scientology-Sekte“ E-Mail: E-Mail: mit der Autorin Renate Hartwig [email protected] [email protected] veranstaltet. Ein rasantes FahrInternet: Internet: sicherheitstraining auf dem Nürwww.hwk-koblenz.de www.unternehmerfrauen-rlp.de „Keimzelle der Handwerksorganisation“ „Ich gebe zu, ich war erst beim Friseur, bevor Friseur-Innung ich zu Ihrer Feier gekommen bin“, so Landrat Karl-Otto Velten in seiner Laudatio. „Man sieht einem Menschen nun mal zuerst ins Gesicht und die Frisur fällt ins Auge. Sie soll zum Typ, zum ganz persönlichen Erscheinungsbild passen“, fügte der Landrat hinzu und betonte, dass er sich von „Gabriele Maurer, Obermeisterin der Friseur-Innung Bad Kreuznach, gut betreut fühle.“ Das Lob der Obermeisterin galt ihrem Vorgänger, Kreishandwerksmeister Jürgen Günster, von dem sie ein „gut bestelltes Feld“ übernommen habe. Günster hob die Rolle der Innung „als Keimzelle der Handwerksorganisation hervor“, die innovativ und kreativ geführt werden muss. „Mir ist um die Zukunft der Innung nicht bange, weil wir auf unsere 86 Meisterbetriebe bauen können. Der Ausdruck Konkurrenz ist für uns ein Fremdwort. Alle Mitgliedsbetriebe ziehen an einem Strang. Innungsfahrten, Modepräsentationen und Preisfrisieren haben innerhalb der Friseurfamilie in unserem Kreis über die Kollegialität hinaus zu Freundschaften geführt“, beton- Bad Kreuznach feierte 100-jähriges Jubiläum te Günster. In einem kurzen Rückblick ging er auf die historische Entwicklung der Innung ein. In diesem Zusammenhang verwies er auf die „dritte Verordnung über den vorläufigen Aufbau des deutschen Handwerks vom 18. Januar 1935“, die dem Handwerk den „Großen Befähigungsnachweis“ brachte. Hans Walter Reichle, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Friseure Rheinland, unternahm eine modische Reise. Er erinnerte an die Bubikopfschneider und den Erfinder der Dauerwelle Karl Nessler. Er sprach von der Glockenblumenlinie nach Christian Dior und dem Pferdeschwanz, der Anfang der 50er Jahre den modi- Feierten 100 Jahre Friseur-Innung (v.l.): Geschäftsführer Gerhard Schlau (Kreishandwerkerschaft), Kreishandwerksmeister Jürgen Günster, Obermeisterin Gabriele Maurer, Bernd Hammes (HwK) und Landrat Karl-Otto Velten. schen Kopf schmückte. „Auch in technischer Hinsicht ist in unserem Handwerk viel passiert“, so Reichle. In diesem Zusammenhang betonte er, „wenn sich auch modische Tendenzen, Produkte und Behandlungsverfahren im Lauf der Zeit verändert haben, so ist der Friseurberuf doch immer ein handwerklicher Beruf geblieben. Ein Beruf ganz nah am Kunden.“ Bernd Hammes, Leiter der Pädagogischen Anlaufstelle der HwK, überbrachte die Grüße der Kammer. „Das Friseurhandwerk ist zahlenmäßig das stärkste Handwerk im Bezirk der Handwerkskammer Koblenz. 1.474 Betriebe sind in der Handwerksrolle der HwK eingetragen. Das Friseurhandwerk ist gleichzeitig einer der größten Ausbilder. 718 junge Leute lernen derzeit im nördlichen Rheinland-Pfalz dieses kreative Handwerk“, sagte er und erwähnte, dass es gelang, allen jungen Leuten, die dies wünschten, eine Friseurausbildung zu ermöglichen. Mit einer Rezitation aus einem Lied der Bläck Föös begann Oberbürgermeister Andreas Ludwig sein Grußwort. „Minge Frisör weiß stets das neuste grand Mallör. Minge Frisör dä es op Zack, dä grand Schamör. Hä weiß jenau, wat en d‘r Stroß su all passeet, weil hä si Fach versteit.“ „Der Friseur muss zuhören können, soll Stimmungen erkennen und sie beim Haarformen entsprechend umsetzen. Der Kunde vertraut dem Friseur, was bedarf es der Wertschätzung mehr“, so Ludwig. Nr. 104 www.handwerk-special.de 9. März 2005 Das Handwerk pflegt den Dialog mit den Agenturen für Arbeit „Man braucht den nötigen Biss, ein gesundes Selbstvertrauen und die Bereitschaft anzupacken, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Kaufmännisches und rechtliches Wissen und eine gute Portion Menschenkenntnis sind neben dem Fachwissen Voraussetzung für den Start“, schätzt Tischlermeister Norbert Graf aus Plaidt ein. Seit Oktober 2003 ist er selbstständig. Es braucht den nötigen Biss Tischlermeister Norbert Graf über den Start in die Selbstständigkeit kreis der HwK“ übernommen. So erhält er drei Jahre Förderung und nutzt die Gesellenzeit zur fachlichen Weiterbildung. Starthilfe durch HwK Nach Abschluss der Meisterschule zieht es ihn der Liebe wegen an den Rhein. Er findet eine Meisterstelle in Koblenz und arbeitet dort bis zur Insolvenz bedingten Auflösung des Betriebes. Arbeitslos und auf der Suche nach einer neuen Stelle erfuhr er vom Existenz- Als Werkstatt nutzt Graf derzeit die Garage seines Einfamilienhauses. An Maschinen verfügt er über die Grundausstattung einer Tischlerei. In Kooperation mit Partnerfirmen nutzt er Spezialmaschinen zur Holzbearbeitung. „Ein Erfolgsrezept für den Neubeginn gibt es nicht. Aus der ersten Erfahrung weiß ich aber, dass man klein anfangen und den Kundenstamm erst aufbauen muss“, sagt er. So behandelt Graf auch den kleinsten Reparaturservice, beispielsweise an Fenstern und Rollläden, wie einen Großauftrag. Ausschlaggebend war aber das „intensive Beratungsgespräch mit der Betriebsberaterin der HwK Koblenz, die mich auf die wichtigsten Aspekte bei der Unternehmensgründung hingewiesen und diese speziell für meinen Fall aufgearbeitet hat. Die Betreuung durch die Berater geht auch über die Existenzgründungsphase hinaus“, berichtet er. Existenzgründungsbüro Klein, aber mein „Ich fahre auch abends und samstags ohne Aufpreis zu den Kunden“, betont er. „Oft entwickelt sich aus einer Reparatur ein größerer Auftrag.“ Graf möchte sich im Innenausbau spezialisieren. Erfahrungen eignete sich der 36-Jährige in leitenden Tätigkeiten in verschiedenen Tischlereien und in weiterführenden Lehrgängen an. gründungsbüro, das die HwK Koblenz gemeinsam mit der IHK und der Agentur für Arbeit Mayen trägt. „In einem vierwöchigen Seminar habe ich den Feinschliff für die Selbstständigkeit erhalten. Das war sehr wichtig, denn zwischen einem angestellten Tischlermeister und einem selbstständigen ist ein großer Unterschied.“ „Klein, aber mein“: Tischlermeister Norbert Graf beginnt seine Selbstständigkeit zunächst in der Garage. Norbert Graf berichtet, dass die Tischlerlehre nach dem Abitur eine „glückliche Alternative zum Studium der Forstwirt- schaft“ gewesen ist. Er beendet die Lehre am damaligen Wohnort Trier mit sehr guten Noten und wird in den „Stipendiaten- Steckbrief: Schreinerei Norbert Graf, Plaidt Meisterbetrieb gegründet 2003 Möbel nach Maß, Küchen, Innenausbau Tel. & Fax: 02632/ 300072 Seit sechs Jahren betreiben HwK und IHK Koblenz ihr durch die Agentur für Arbeit Mayen gefördertes Existenzgründungsbüro (EGB). 2004 wurden ca. 100 Handwerker von der HwK im EGB beraten, insgesamt wurden 482 Stellungnahmen zur Bewilligung oder Ablehnung von Überbrückungsgeld ausgefertigt. Von September 2003 bis Januar 2005 wurden von den HwK-Betriebsberatern 1532 Existenzgründungen begleitet. Mehr als 92 Prozent der durch das EGB geförderten und betreuten Existenzgründer sind auch sechs Monate nach der Förderung mit ihrem Unternehmen am Markt und haben teilweise schon Personal und Auszubildende eingestellt. Nach drei Jahren liegt die Quote immer noch deutlich über 80 Prozent. Jede Woche findet eine Infoveranstaltung zur Existenzgründung statt. Informationen zum Existenzgründungsbüro Mayen: Tel.: 02651/ 9474-50, Fax: 02651/ 9474-51 E-Mail: [email protected] Gemeinsame Verantwortung für den Arbeitsmarkt Zu einem Gedankenaustausch über Fragen des Arbeitsmarktes und die bisherige und vor allem zukünftige Zusammenarbeit in Fragen der Aus- und Weiterbildung trafen die Leiter der fünf Arbeitsagenturen aus dem Kammerbezirk Koblenz mit HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert und leitenden Mitarbeitern zusammen. Sie stimmten darin überein, dass eine solide Grundbildung der erste und wichtigste Baustein für den späteren Erfolg am Arbeitsmarkt sei. Schwerpunkte der Gespräche waren unter anderem die Bilanzierung der gemeinsamen Ausbildungskampagne „Chancengarantie 2004“ und der Ausblick auf 2005. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit in der Ausbildungsoffensive wolle man fortsetzen. Dazu gehören auch gemeinsame präventive Maßnahmen zur Verringerung der Ausbildungsabbruchquote wie das „AzubiMentoring“, die ausbildungsbegleitende Hilfe (abH) oder ein praktisches Profiling in verschiedenen Berufsfeldern im Vorfeld der Lehrstellenfindung. Das Sek-I-Fest für Schüler ab Klasse 7 und der Eltern-Infotag am 15. Juni sind weitere Highlights in der Zusammenarbeit der HwK mit den Arbeitsagenturen zur Stärkung des regionalen Arbeitsmarktes und Verbesserung der Ausbildungschancen. Die HwK-Experten informierten über aktuelle Schwerpunkte in den Qualifizierungs- und Dienstleistungsangeboten der Kammer. Karl-Heinz Huth, Leiter der Agentur für Arbeit in Koblenz, sprach noch einmal die Ausschreibungspraxis im Bereich der berufsvorbereiten- den Maßnahmen an. Der Preis dürfe nicht alleine ausschlaggebend sein. Das hohe Leistungs- potenzial der HwK bei der Qualifizierung von Arbeitssuchenden spiele eine wichtige Rolle. Die Direktoren der fünf Arbeitsagenturen im Bezirk der HwK (v.r.) Karl-Ernst Starfeld (NR), Ralf Giel (MY), Dr. Carola Voelkel (KH), Karl-Heinz Huth (KO) und (2.v.l.) Günter Tull (MT) interessierten sich in ihrem Gespräch mit HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert für die Hightech-Anwendungen in der CNC-Werkstatt. www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 75 Jahre Korbion aus Simmern / Veranstaltungen in Herrstein Die s chöne n Aug en de s Es sind die Augen eines Hauses – die Fenster. Von drinnen sorgen sie Gut a us- u nd Haus es auf die Herstellung von Holzrahmen im Fensterbau spezialisiert. Rund 10.000 Fenster jährlich stellt der 75-jährige Betrieb her. „In allen Farben, in allen Formen und auf jeden Kundenwunsch zugeschnitten“, so Tischlermeister und Geschäftsführer Korbion. Die großen Vorteile sei- durch sehen : Fen sterb auer für verei nen D den richtigen esign Ausblick, von außen geseund hen prägen sie das Erscheinungsbild. Entscheidenden Anteil daran haben die Rahmen. 1660 in einem gutbürgerlichen Haus der Stadt Nördlingen: C. Hubel verewigt sich im Holzrahmen des Fensters mit einem Dankesspruch und tut so sein Glück kund, durch „Heirat in dieses Haus gekommen zu sein“. Eine Information, die den Eichenrahmen bis zum heutigen Tag schmückt. Steckbrief: Fa. Korbion, Simmern (Hunsrück) Fertigung und Montage von Fenstern, Türen und Wintergärten aus Holz gegründet 1930 50 Mitarbeiter, 7 Lehrlinge, 6 Handwerksmeister Internet: www.fenster-korbion.de 22.4.: Fenster in der Denkmalpflege Historische Fenster weisen je nach Epoche und Region spezifische Gestaltungsmerkmale auf. Sie sind prägender Bestandteil eines Baudenkmals. Die Reparatur bzw. die Umrüstung schadhafter historischer Fenster bedeutet gegenüber der heute üblichen Isolierverglasung keinen Nachteil. In einem Seminar der HwK Koblenz vermitteln hoch qualifizierte Dozenten, historische Holzfenster zu erkennen, sie stilistisch und zeitlich einzuordnen, Schäden zu erfassen und Reparaturkonzepte zu entwickeln. Termin: 22.-24. April im Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege, Herrstein. Infos unter Tel.: 06785/9731-761 Herrstein: Ausstellung in Galerie Handwerk Handwerker präsentieren ihre Spitzenleistungen in der Galerie Handwerk im Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege in Herrstein: „Töne, Klänge, Schwingungen“ heißt es ab dem 19. März (Eröffnung 16 Uhr). Die Musikinstrumentenmacher-Innung der Kammerbezirke Koblenz und Trier präsentiert historische Instrumente, deren handwerkliche Fertigung für hohe Qualität wie auch die Vielseitigkeit eines Berufes steht - ob Gitarren-, Geigen- oder Klavierbau. Dabei werden seltene Stücke zu sehen sein, darunter ein Schiffsklavier, ein Plagel, Harmonium wie auch ein großes Steingruber Klavier, das der Neuwieder Handwerksmeister und Innungs-Obermeister Siegfried Thilemann zur Verfügung stellt. Das Unternehmen Musik Mathias aus Idar-Oberstein wird in der Ausstellung ein zwei-manualiges Harmonium aus Kanada sowie weitere Modelle zeigen, Oberlinger Orgelbau aus Windesheim stellt u.a. Modelle von Orgelentwürfen des Kölner Doms aus. Ausstellungen von Handwerkern und ihren Leistungen finden in der Galerie Handwerk Herrstein regelmäßig statt. Ab 30. April werden „Meisterstücke“ gezeigt, ab 2. Juli heißt es „Tradition und Innovation rund um´s Dach“. Weitere Infos im Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege, Herrstein. Infos unter Tel.: 06785/9731-761. Gebaut um 1600, kann das Fenster samt Rahmen auf eine über 400-jährige Geschichte zurückblicken. Doch nicht nur der Liebesspruch plus Fenster ist erhalten geblieben: Holz als Material für den Rahmen erfreut sich bis zum heutigen Tag großer Beliebtheit. Dank neuer Bearbeitungsmethoden, moderner Lacke und einem Rundumservice durch das Handwerk hat das Holzfenster nicht nur eine lange Vergangenheit, sondern hat auch gute Perspektiven für die Zukunft. Mit Holz alles machbar Dafür stehen auch Hans-Peter Korbion und seine 50 Mitarbeiter, darunter sieben Lehrlinge: Das Tischlerunternehmen aus Simmern im Hunsrück hat sich ben Fenstern werden hier auch Türen und Wintergärten gefertigt. „Im Trend liegen aktuell farbige Rahmen, besonders in Taubenblau, Rottönen, Grün und Grau. Auch die Mehrfarbigkeit ist im Kommen. Außen und innen werden dabei unterschiedliche Farbkompositionen gewünscht.“ Gerade in puncto Farbigkeit räumt Hans- Funk tiona lität im ner Holzfenster: „Egal, was der Kunde wünscht – wir bauen es. Das ist der große Vorzug gegenüber dem Kunststofffenster, das gerade bei der Farbauswahl Einschränkungen hat.“ Auch bei der Gestaltung spielt der Rohstoff Holz seine Vorteile aus. „Es ist ein ideales Material für die Bearbeitung, mit dem sich wegen der Natürlichkeit ein besonderes Wohngefühl verbindet.“ Mit modernsten Anlagen bringen es die Handwerker im Familienunternehmen, unter ihnen sechs Meister, in Form. „Computergesteuerte Maschinen und ein traditioneller Werkstoff sind längst kein Widerspruch mehr.“ Bunte Fenstertrends Das reicht vom Zuschnitt über die Lackiererei bis zur Montage. Auf 2500 qm Fläche entsteht das, was der Auftraggeber - unter ihnen Kommunen, Architekten, Unternehmen bis zum privaten Bauherren - wünscht. Ne- Führt das Familienunternehmen in dritter Generation: Tischlermeister Hans-Peter Korbion. Form und Farbe auf Kundenwunsch: Rund 10.000 Fenster Beim Rahmenbau mit Holz gibt es werden bei Korbion kaum Einschränkungen. jährlich hergestellt. Holzr ahme n Peter Korbion, der das Unternehmen in der dritten Generation führt, mit einem alten Klischee auf: „Die Zeiten, in denen alle zwei, drei Jahre das Fenster gestrichen werden musste, sind dank moderner Lacke und Mehrfachgrundierung und -lackierung vorbei.“ Wer sich heute für ein Holzfenster entscheidet, muss sich im folgenden Jahrzehnt keine Sorgen um die Farbenpracht machen. „Und wem selbst das nicht genügt, kann ein HolzMetall-Fenster bei uns bestellen.“ Den Beweis bleiben die Fensterspezialisten nicht schuldig: Im Hof hängt ein Holzrahmen, dem Wind und Wetter bisher nichts anhaben konnten. www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Fensterrahmen aus Holz / „Morgen Meister!“ / Chancengarantie Insgesamt 16 Mitarbeiter in Beratung, Herstellung und Montage vor Ort zählt die „Eisbachtaler Fensterbau“. Einen Trend macht man hier wie auch bei anderen Unternehmen aus: „Kunden bestellen nicht nur vielfarbige Fenster, sondern fragen nach einem Materialmix – so bei Holz und Aluminium.“ Das Metall wird da eingesetzt, wo die Oberflächenbeanspruchung besonders hoch ist oder beispielsweise das Reinigen vereinfacht werden muss. HwK-Meisterkurs Tischler April 0261/ 398-404 Ein Meistervorbereitungskurs für Tischler beginnt bei der HwK Koblenz am 7.4. (Vollzeit) sowie am 14.4. in Teilzeit. Infos und Anmeldung bei der HwK-Meisterakademie: Tel.: 0261/ 398-404 Fax: 0261/ 398-990 E-Mail: [email protected] Dank hochwertiger Hölzer und Lacke sieht man nicht nur bei den Giroder Fensterbauern positiv in die Zukunft. „Auch Es ist eine „Berufskrankheit“, die Elfi Quirmbach immer wieder nach Häusern schauen lässt: „Ich sehe oft genug die schönsten Häuser, keins wie das andere. Doch das hört genau bei den Fenstern auf.“ terbau“. Das Unternehmen hat sich seinen guten Ruf mit dem Bau von Fenstern aus Holz erarbeitet. Große, kleine Fenster, moderne An- riesigen Fensterfassade für ein Bürohaus bis zum kleinen Etwas mehr Mut, das Fenster als Gestaltungselement in die Architektur eines Hauses mit einzubeziehen, gestalterische und farbige Akzente zu setzen, das wünscht sich die Tischlermeisterin Elfi Quirmbach aus Girod im Westerwald. für die Denkmalpflege, Fenster, die Ein- und Ausbrecher aufhalten – all das gehört zum Alltag für das Unternehmen mit seinen 16 Mitarbeitern. „Ob ein Kunde ein sechseckiges Fenster bestellt oder wie jüngst eine Justizvollzugsanstalt, die besondere Sicherheitsnormen fordert – wir fertigen, was gebraucht wird“, so Tischlermeisterin Quirmbach. nur alles machen, die Fenster erfüllen zudem hervorragend alle Ansprüche der Schall- und Wärmedämmung.“ t n e m e l e s g n tu l a t s e G s l a r Fenste zen e Gren n h o r nste Holzfe : r e k i s der verlas oder K e meintliche Sprosn r e d , mo Preisvorteil senfenster für ein resntgrau e z e d r zum Kunste tauriertes Haus, von knallgelb d o llgelb a stofffenster bis dezentgrau reicht das Angen fertigungen k , klein relativiert bot. „Mit Holz lässt sich nicht für den Neubau, Klassiker Groß, Das Gefühl für Form und Farbe im Fensterbau bringt ihre tägliche Arbeit mit sich: Zusammen mit Schwester Edeltrud Dupp ist die Westerwälderin Geschäftsführerin der „Eisbachtaler Fens- Erfolg dank Komplettservice Entsprechend ist die Vielfalt in der Halle mit ihren mehr als 2000 qm Produktionsfläche: Von der Steckbrief: Eisbachtaler Fensterbau, Girod Herstellung und Montage von Fenstern, Türen und Wintergärten aus Holz 16 Mitarbeiter Internet: www.eisbachtaler-fensterbau.de „Morgen Meister!“: mitmachen & gewinnen In seiner aktuellen Ausgabe stellt das „Deutsche Handwerksblatt“ sieben ImageKampagnen vor, in deren Mittelpunkt der Meisterbrief steht. Mit dabei: „Morgen Meister!“. Die Zeitung informiert dabei nicht nur über die Kampagnen, sondern interessiert sich auch für die Wirkung. Im Internet können unter www.handwerksblatt.de noch bis zum 11. März Meinungen, Fragen - kurzum ein Feedback - eingebracht werden. Als Dankeschön werden zwei Formel 1Wochenendkarten für den Großen Preis von Europa (26. bis 29. Mai) auf dem Nürburgring verlost. Also: Mitma- chen lohnt sich! Wie die meisten Handwerksbetriebe im Fensterbau bieten auch die Westerwälder einen Komplettservice. Das reicht von der Beratung, dem Vermessen vor Ort über die Fertigung in Handarbeit bis hin zur Montage. „Das bringt langfristig einen großen, zufriedenen Kundenstamm“, so die geschäftsführenden Schwestern. „Wer einmal bei uns war, kommt immer wieder.“ sich, denn hochwertige Fenster beider Materialien nehmen sich im Preis nichts“, so Edeltrud Dupp. Kein Wunder also, dass sich die Westerwälder über eine steigende Nachfrage freuen können. Fensterbauer suchen Lehrling Für 2005 haben die „Eisbachtaler Fensterbauer“ bereits einen Lehrling, für 2006 suchen sie noch einen. Info-Tel.: 06485/80 35. Chancengarantie: Start in die Ausbildung hat geklappt Im Nachgang zur „Chancengarantie 2004“ kamen im HwK-Berufsbildungszentrum Bad Kreuznach John East (Mitte), seine „Patin“ Julia Klöckner, MdB (l.), und HwK-Ausbildungsberater Edgar Bäder zusammen. Ziel des Treffens war, für den 19-Jährigen einen Ausbildungsbetrieb in dessen Wunschberuf Fahrzeuglackierer zu finden. Die Bundestagsabgeordnete ließ sich von John in die Hand versprechen, dass er nach der gemeinsamen Starthilfe seinerseits mit Eigeninitiative und Durchhaltevermögen das Beste aus dieser Chance machen wird. Julia Klöckner versprach ihrerseits, ihn nach erfolgreicher Probezeit wieder zu besuchen. Koblenz www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Aus- und Weiterbildung bei der HwK rund ums Automobil Einen Schuss Benzin im Blut ... Fachleute rund ums Auto: Willi Päglow, Günter Roggenfelder, Jürgen Cornely, Mario Stenzel HwK-Mitarbeiter vorgestellt: 7-mal geballte Kfz-Fachkompetenz Bis zu 700 Lehrlinge durchlaufen jährlich die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Kfz-Bereich des HwK-Metall- und Technologiezentrums in Koblenz. Sie lernen und arbeiten hier bis zu acht Wochen in vier Werkhallen, 25 Autos stehen ihnen zu Übungszwecken zur Verfügung. 14 Motortester dienen zur Fehlerdiagnose. Zahlreiche Spezialwerkzeuge zur Vermessung und Instandsetzung der Autos werden von den Lehrlingen genutzt. Wenn die Lehrlinge Feierabend haben, kommen die angehenden Meister in die Kfz-Werkstätten, um ihr Wissen theoretisch und praktisch auf den neusten Stand zu bringen. Darüber hinaus werden in den Hallen zahlreiche Fachlehrgänge durchgeführt. Die Kfz-Werkstätten sind der Arbeitsplatz von sieben Kfz-Mechanikermeistern. Sie sind ein eingeschworenes Team, Kollegen, die füreinander einstehen, ihre Arbeit transparent machen, sich gegenseitig anspornen und austauschen. Nichts ist unmöglich Günter Roggenfelder, Schweißer und Kfz-Mechanikermeister, ist seit 18 Jahren bei der HwK. Der 58-Jährige unterrichtet überwiegend die angehenden KfzTechnikermeister in Theorie und Praxis. „Die rasante technische Entwicklung bringt immer wieder neue Aufgaben mit sich. Um HwK-Meisterkurs Kfz-Techniker 27.8. Info-Tel.: 0261/398-404 Für Kfz-Techniker startet am 27. August bei der HwKMeisterakademie ein Meisterkurs (Koblenz, Teilzeit). Infos & Anmeldung bei der HwK-Meisterakademie: Tel.: 0261/ 398-404 Fax: 0261/ 398-990 E-Mail: [email protected] Internet: www.hwk-koblenz.de bei modernen, mit Elektronik vollgepackten Fahrzeugen durchzusteigen, müssen Geräte eingesetzt werden, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen“, sagt er. Die ständige Weiterbildung ist für ihn und seine Kollegen aus dem Kfz-Team „notwendige Selbstverständlichkeit.“ Sein Motto: Endlose Fehlersuche am Auto ist out. Nichts ist unmöglich mit Köpfchen und Knowhow. Entspannung findet er beim Motorrad fahren und bei der Beschäftigung mit seinen sechs Enkelkindern. Packen wir’s an Frank Birkenbach, Kfz-Elektrikermeister und Kfz-Mechanikermeister, arbeitet im 14. Jahr im Team. Der 40-Jährige gibt sein Wissen sowohl den angehenden Gesellen als auch den Meistern in spe weiter. Auch in den Partnerschaftsprojekten der HwK, so in Bulgarien und Kambodscha, ist der Fachmann gefragt. Zusätzlich betreut er die Fachleute, die sich zum staatlich anerkannten Kfz-Techniker weiterbilden. „Diese Qualifizierung erfolgt theoretisch an der Berufsbildenden Schule Technik und praktisch in der Kfz-Werkstatt der HwK. Sie dauert acht Semester und beinhaltet den Abschluss als Servicetechniker und die Teile I und II der Meisterprüfung“, erklärt er. Darüber hinaus führt er die Abgasuntersuchungslehrgänge der HwK durch, die den Werkstätten im Kammerbereich für 36 Monate die Durchfüh- (vorne von links) sowie Frank Birkenbach, Marc Holzhauer und Ralf Zorn (hinten von links). rung der AU am Kundenfahrzeug zertifizieren. „Autos sind mein Leben“, bekennt Birkenbach, bei dem sich auch in der Freizeit alles um die vier Räder dreht und der gerne an seinen Oldtimern arbeitet. Die Familie, er ist Vater von 2 Söhnen, Haus und Garten fordern ebenfalls Zeit. Sein Motto „Es gibt viel zu tun, packen wir‘ s an“ gilt deshalb ebenso beruflich wie privat. Wir sitzen in einem Boot Marc Holzhauer, Kfz-Mechanikermeister und Servicetechniker, ist im 6. Jahr bei der HwK. Seinen Beruf sieht er als Berufung. Diese Überzeugung und seine Begeisterung für das Kfz-Handwerk überträgt er auf die KfzLehrlinge in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung. „Nur so schafft man es, auch mit Schwierigkeiten in der Ausbildung umzugehen. Wir sitzen alle in einem Boot. Wenn einer nicht mitrudert, drehen wir uns im Kreis. Wir sind nicht nur Ausbilder, sondern auch Pädagogen“, weiß er. Meisterlehrgänge führt er ebenso durch wie Airbagschulungen. Der 39-Jährige ist Mitglied im Prüfungsausschuss für Kfz-Servicetechniker und ebenso wie sein Kollege Birkenbach Mitglied im Meis- Für die Qualität der Ausbildung im Unternehmen wie auch in der ÜLU bei der HwK steht jährlich auch der Praktische Leistungswettbewerb, der auf Kammerebene im HwKZentrum ausgetragen wird. Hier messen sich die besten Nachwuchshandwerker - im Bild Heinrich Unruh, der 2004 siegte. ter- und Gesellenprüfungsausschuss. Auch privat schlägt sein Herz für den Motorsport. Er fährt Rennen mit seinem Alfa Romeo, ausgestattet mit „Morgen Meister!“-Logo. Ohne Spaß geht es nicht Jürgen Cornely, Kfz-Mechanikermeister, ergänzt seit drei Jahren das Team der Kammer. Er unterrichtet überwiegend in der ÜLU. „Ich kann mich noch gut an meine Lehrzeit erinnern und weiß, dass es ohne Spaß nicht geht. Deshalb trete ich den Lehrlingen kameradschaftlich gegenüber. Sie müssen in kurzer Zeit eine geballte Ladung Technik vermittelt bekommen und deshalb sehr aufnahmebereit sein. Nur mit Druck geht das nicht“, so der 38-Jährige. Privat reiht sich der Familienvater mit zwei Söhnen in die Reihe seiner Motorsport begeisterten Kollegen ein. Sein Steckenpferd sind Oldtimer. Sport hält mich fit Willi Päglow, Kfz-Mechanikermeister, ist 15 Jahre bei der HwK. Der 54-Jährige unterrichtet in der ÜLU und in Kfz-Meisterkursen. Er ist in die praktische Ausbildung der staatlich geprüften Kfz-Techniker eingebunden und führt diverse fachliche Weiterbildungskurse durch. Auch in den Partnerschaftsprojekten der HwK, so im Berufsbildungszentrum Plovdiv in Bulgarien, bringt er seine Erfahrungen an den Mann. Er arbeitet im Gesellenprüfungsausschuss mit und betreut die jungen Kfz-Gesellen, die im Praktischen Leistungswettbewerbe ihre Kräfte messen. Gerne erinnert er sich an den einen oder anderen „prominenten“ Lehrling, dem er sein Wissen mit auf den Weg gab. Dazu zählen die Rennfahrer Pierre Kaffer, der 2005 in der DTM antritt, oder Porsche-CupSieger 2004 Mike Rockenfeller. „Beide waren fachlich sehr gut und sind durch ihr bescheidenes Auftreten aufgefallen.“ Auch in der Freizeit ist Willi Päglow ständig in Bewegung. Er ist im Fußballverein Neuwied aktiv, trainiert Leichtathletik und spielt im Musikverein Trompete. „Sport hält mich fit und ist wie Balsam für die Seele“. Gut gelaunt ist halb geschafft Ralf Zorn, Kfz-Mechanikermeister und Schweißlehrer, kam nach seiner Zeit bei der Bundeswehr 1990 zur HwK. Er unterrichtet in der ÜLU und im Schweißbereich. Darüber hinaus arbeitet er im Prüfungsausschuss für Karosserie- und Fahrzeugbau mit. „Alles, was mit Fahrzeugen zu tun hat, ist spannend und immer wieder neu“, bringt er seine Begeisterung für den Beruf auf den Punkt. „Gut gelaunt ist halb geschafft“, so das Motto des 47jährigen Familienvaters dreier Kinder. Privat fährt er gern Motorrad, ist aber auch oft zu Fuß unterwegs. PS-Fan durch und durch Mario Stenzel, Kfz-Mechanikermeister und Zweiradmechanikermeister, gehört seit 2001 zum HwK-Meisterteam. Er führt alle Grundlehrgänge in der ÜLU durch. „Ich versuche, den jungen Leuten Spaß an der Arbeit zu vermitteln. Nur wer eine Tätigkeit mit Freude ausführt, macht sie auch gut. Der Beruf birgt so viele Möglichkeiten - die will ich hervorheben“, sagt er. Sein berufliches Debüt gibt der 39Jährige jetzt auch im KfzMeisterkurs. Auch Mario Stenzel lassen in der Freizeit die PS nicht los und er hat, wie seine Kollegen, Freude an Oldtimern. Nr. 104 www.handwerk-special.de 9. März 2005 Mit gezielter Vorbereitung erfolgreich in den Traumberuf starten „Mein Meisterstück liegt im Tresor“ 24-Jähriger aus Großmaischeid ist jüngster Büchsenmachermeister in Rheinland-Pfalz „Mein Meisterstück liegt im Tresor meines Vaters. Es ist eine Bockbüchsflinte“, so Büchsenmachermeister Thomas Spohr aus Großmaischeid. Mit gerade 24 Jahren ist er der jüngste Büchsenmachermeister in RheinlandPfalz. Mitte März wird er seine eigene Werkstatt mit Ladengeschäft eröffnen. „Eine Bockbüchsflinte hat oben einen Schrotlauf und darunter einen Kugellauf. Man hat also zwei Waffen in einer und ist bestens gerüstet für die Jagd“, erklärt Spohr sein Meisterstück und ergänzt, dass beispielsweise zur Niederwildjagd (Hase, Fuchs, Fasan) die Schrotflinte und zur Hochwildjagd (Wildschwein, Hirsch, Reh) die Repetierbüchse oder die kombinierte Waffe mit Kugel- und Schrotlauf zum Einsatz kommt. Präzisionsarbeit im Visier 120 Stunden standen ihm zum Bau der „Meisterwaffe“ zur Verfügung. „Für eine gute, von Hand gebaute Waffe, können es auch bis zu 700 Arbeitsstunden werden“, betont er. Gute Ware hat ihren Preis: Eine solche Flinte kann bis zu 12.000 Euro kos- ten. „Viel Geld“, räumt Spohr ein, „aber geht ein Schuss bei der Jagd daneben, darf es nicht an der Waffe liegen. Die Schusswaffen werden mit großer Sorgfalt zusammengebaut. Qualität und eigene Sicherheit stehen obenan. Außerdem halten handgefertigte Waffen nahezu ewig“, weiß er. Meisterbetrieb im Büchsenmacherhandwerk Herstellung, Reparatur und Verkauf von Waffen und Zubehör für Jäger und Sportschützen Tel.: 02689/ 958582 „Es ist ein spannendes Handwerk. Wir arbeiten mit vielen unterschiedlichen Materialien wie Horn, Holz und Metall, die in ihrer Kombination funktionieren. Präzisionsarbeit ist verlangt, Fingerspitzengefühl, aber auch ein Gespür für die Form“, beschreibt Thomas Spohr seinen Beruf. Und er erzählt, dass er sich damit seinen Traum erfüllt hat: „Auf jeden Fall wollte ich etwas mit der Jagd zu tun haben, das Jagdfieber brennt seit der Jugendzeit in mir. Mein Vater ist Sportschütze, hat mich oft in den Schützenverein mitgenommen und mir die Liebe zur Jagd sozusagen in die Wiege gelegt.“ Als 15-Jähriger hat er zunächst ein Praktikum bei einem Büchsenmacher absolviert und nach der Mittleren Reife im österreichischen Ferlach fünf Jahre Waffentechnik in Kombination mit dem Abitur gebüffelt. „Eine Ausbildung, die der Büchsenmacherlehre gleichgestellt ist“, erklärt er. Lehrstellenabbruch lässt sich vermeiden Die jungen Leute können oft ihre Fähigkeiten sowohl in der Theorie, aber vor allem auch in der Praxis nicht einschätzen. Sie haben unrealistische Vorstellungen vom angestrebten Beruf und erleben in der Berufswelt häufig Schiffbruch. Die HwK Koblenz beugt dem vor. „Wir wollen das Problem in den Griff bekommen“, so HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert. Zurück in Deutschland, besuchte er in Ehlingen bei Ulm die Meisterschule. „Neben den praktischen Fertigkeiten, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, habe ich mir in dieser Zeit auch großes theoretisches Wissen in meinem Handwerk angeeignet. Allein die verschiedenen Munitionskaliber füllen ganze Bücher. Darüber hinaus gelten für den Gebrauch von Waffen hohe Sicherheitsbestimmungen“, berichtet er. Den Jagdschein hat er auch längst gemacht. „Man kann über nichts reden, was man nicht kennt“, sagt Spohr. Schließlich gehören Jäger und Sportschützen zu seinen Kunden. Büchsenmachermeister Thomas Spohr arbeitet in seiner Werkstatt am Schaft einer neuen Flinte. Steckbrief: Thomas Spohr, Großmaischeid Erfahrungen der HwK-Ausbildungsberater zeigen, dass eine große Zahl der Lehrabbrüche im Handwerk auf eine falsche Berufswahlentscheidung der Jugendlichen zurückzuführen ist. Reparaturleistungen gefragt HwK Koblenz bietet „praktisches Profiling“ zur Berufsorientierung an Die Handwerkskammer bietet ein dreitägiges praktisches Profiling in den Werkstätten ihrer Berufsbildungszentren an. Erfahrene Ausbildungsmeister und Praktiker checken die psychomotorischen Fähigkeiten der Jugendlichen. Nach der Auswertung der Testergebnisse gemeinsam mit Pädagogen und Handwerksmeistern schließt sich eine Beratung durch einen Ausbildungsberater an. Abgeschlossen wird das Profiling mit einem Bewerbertraining und einer Optimierung der Bewerbungsunterlagen. „Diese neue Testform wird in Kooperation mit der Agentur für Arbeit auch im Hinblick auf die jährliche Ausbildungskampagne der Kammer angewendet“, erläutert Wilbert weiter. De HwK führt das praktische Profiling monatlich durch. Jugendliche erhalten damit eine Chance, den richtigen Beruf zu wählen. Eltern und Lehrer erweitern die Möglichkeiten, ihre Kinder bei der Berufswahl noch besser unterstützen zu können. Dieses Angebot basiert auf den Erfahrungen des „Jobtesters“, den die HwK Koblenz bereits seit einem halben Jahr erfolgreich einsetzt, so beispielsweise beim Sekundar-I-Fest und Eltern-Infotag 2004. Dieses zwei bis drei Stunden dauernde „Kurzprofiling“ wurde in der Vergangenheit von mehreren Schulen im Rahmen eines Berufs-Orientierungscamps angefragt und genutzt. Zum Einsatz kam der „Jobtester“ auch im Rahmen eines Projektes der Robert-BoschStiftung in Zusammenarbeit mit der HwK in Bukarest. Die Ro- Spohr ist sich sicher, dass das Herstellen einer Waffe eher zu seinen seltenen Aufgaben gehören wird. Reparaturen an Langwaffen jeder Art werden jedoch immer gefragt sein. Sowohl beim Montieren eines Zielfernrohres als auch beim Ersetzen von gebrochenen Federn oder Reparaturen am Schaft der Waffe ist der Büchsenmacher ein gefragter Fachmann. „Wir leben vom Hobby unserer Kunden“, schätzt der junge Büchsenmachermeister ein. Er blickt optimistisch in die Zukunft. „Man muss flexibel sein, dann kann man in unserem Beruf auch einen Volltreffer landen.“ Start in die Lehre Praktisches Profiling Info-Tel.: 0261/ 398-324 Informationen zum praktischen Profiling bei der Pädagogischen Anlaufstelle: Tel.: 0261/ 398-324 Fax: 0261/ 398-989 E-Mail: [email protected] Internet: www.hwk-koblenz.de bert-Bosch-Stiftung finanziert 50 Jugendlichen eine Berufsausbildung und suchte ein Auswahlverfahren. Auf Grund der positiven Ergebnisse soll der „Jobtester“ jetzt landesweit in Rumänien eingeführt werden. www.handwerk-special.de Nr. 104 9. März 2005 Interview zur deutschen Berufsbildung / Bau HwK-Kompetenzzentrum Bildungspolitisch die Weichen Richtung Zukunft gestellt Exklusiv-Interview mit Prof. Dr. Helmut Pütz, Präsident des BiBB Seit über drei Jahrzehnten gestaltet er maßgeblich die Bildungspolitik in Deutschland auf Bundesebene mit: Prof. Dr. phil. Helmut Pütz, Präsident und Generalsekretär des Bundesinstituts für Berufsbildung mit Sitz in Bonn. Eine Arbeit, in deren Mittelpunkt die berufliche Bildung, auch und gerade im und für das Handwerk, steht. Dabei gilt Pütz als leidenschaftlicher und erfolgreicher Verfechter einer starken und gegenüber schulischen und akademischen Bildungswegen gleichwertigen beruflichen Bildung. Seinem engagierten Wirken ist zu verdanken, dass die Berufsbildung in ihren Inhalten und Methoden mit den raschen technischen und wirtschaftlichen Veränderungen Schritt halten konnte. Moderne Bildungs- und Technologiezentren sind dabei wichtige Voraussetzung. Eine dieser hochmodernen Einrichtungen ist mit dem „Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation“ aktuell in Koblenz im Bau. Bei seiner Arbeit sucht der Berufsbildungsexperte gerne und oft den direkten Erfahrungsaustausch unter anderem mit dem Handwerk. Die daraus resultierenden Ideen und Anregungen sind „Vorlagen“ für neue bildungspolitische Modelle, die immer wieder auch in Zusammenarbeit mit der HwK Koblenz entwickelt und umgesetzt werden konnten. Im Interview geht Prof. Dr. Helmut Pütz auf die bildungspolitischen Herausforderungen der Zukunft ein, die er in einem europäischen Kontext beurteilt. Themen sind außerdem die Bedeutung der Gestaltung im Rahmen der technologischen Entwicklung im Handwerk und die Ausbildungssituation. Handwerk Special: Der Ausbildungspakt hat sich im Jahre 2004 auch im nördlichen Rheinland-Pfalz bewährt. Welche Herausforderungen und Maßnahmen erwarten Sie für das Ausbildungsjahr 2005? Pütz: Der Ausbildungspakt 2004 hat erfreulicherweise zu einer Erhöhung der betrieblichen Ausbildungsverträge geführt. An diesem Erfolg und dem großen Engagement der ausbildenden Wirtschaftsunternehmen muss auch in diesem Ausbildungsjahr 2005 weitergearbeitet werden. Es darf aber auch nicht übersehen werden, dass die Nachfrage der Jugendlichen nach betriebli- chen Ausbildungsplätzen in diesem Jahr um rund 5000 Schulabsolventen wächst. Die 2004 gestiegene Nachfrage um rund 10.000 Bewerber hat trotz aller Anstrengungen der Wirtschaft dazu geführt, dass sich die Angebots-Nachfrage-Relation im Vergleich zu 2003 verschlechtert hat. Zu selbstgefälliger Zufriedenheit besteht also kein Anlass. Europa wächst in Berufsbildung und Beschäftigung zusammen. Welche Auswirkungen hat dies für die deutsche Berufsbildung in einem größeren Europäischen Bildungsraum? Das Zusammenwachsen Europas ist bei uns eine Chance und Herausforderung zugleich. Auszubildende haben – wie noch keine Generation zuvor – die Chance, im europäischen Ausland zu arbeiten und leben. In der beruflichen Bildung müssen wir sie darauf vorbereiten. Die Absicherung längerer Auslandsaufenthalte im Berufsbildungsreformgesetz ist ein wichtiger Schritt, um die Ausbildung zu europäisieren. Wir werden künftig die „Lesbarkeit“ unseres Berufsbildungsnetzes verbessern müssen. Insgesamt brauchen wir mehr Offenheit bei europäischen Entwicklungen und die Bereitschaft, von unseren Nachbarn zu lernen. Bei ständigen Veränderungen in Wirtschaft und Technik müssen auch die Berufskenntnisse in den Betrieben mithalten. Welche Aufgabe kommt hierbei den Kammern zu? Auf die Kammern mit ihren Berufsbildungszentren kommt die Aufgabe zu, eine neue Funktion als Bildungsdienstleister zu übernehmen. Bildungsstätten, die als Kompetenzzentrum tätig sein wollen, müssen aktiv, in engem Kontakt mit den Betrieben den jeweiligen Qualifizie- rungsbedarf ermitteln und darauf abgestimmte Bildungsmaßnahmen entwickeln und durchführen. Wesentlich ist dabei die Unterstützung der Handlungsund Selbstlernkompetenz. Ein Beispiel, wie das in der Praxis funktionieren kann, ist das Kompetenzzentrum der HwK Koblenz. Aktuell im Bau, wird es seine Aufgabe sein, gestalterische Fähigkeiten in jungen Menschen aller Ausbildungsberufe des Handwerks zu wecken und zu fördern. In einem ganzheitlichen Konzept soll handwerkliche Kreativität unter Einbeziehung neuer Fertigungsverfahren und neuer Medien weiterentwickelt werden. Das Handwerk wird dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit steigern, denn Gestaltung erfährt einen immer höheren Stellenwert. An der Stelle, wo HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag, Prof. Dr. Helmut Pütz, Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage und HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert (von rechts) im Mai 2004 den ersten Spatenstich zum Bau des neuen HwK-Kompetenzzentrums legten ... Was muss Ihrer Meinung nach dafür getan werden, dass Gestaltungsqualifizierung nicht nur eine Aufgabe der Weiterbildung bleibt, sondern schon in der Ausbildung einen konkreten Raum erfährt? Bei vielen Handwerksberufen sind gestalterische Fragen, wie z.B. Funktionalität, Formgebung, Material- und Farbauswahl, bereits Bestandteile der Berufsausbildung. Ich nenne als Beispiele Maler/in und Lackierer/in (mit eigener Fachrichtung „Gestaltung und Instandhaltung“) sowie Metallbauer/in (mit Fachrichtung „Metallgestaltung“). Gleichwohl werden in den meisten übrigen Fällen derzeit gestalterische Inhalte oft nur im Rahmen von Zusatzqualifikationen vermittelt. Also auf freiwilliger Basis. Demgegenüber bin ich der Meinung, dass grundsätzlich bei jedem Neuordnungsverfahren geprüft werden muss, ob Gestaltungsfragen Bestandteile der regulären Berufsausbildung sein sollten. Gestalterisches Können ist m. E. unbedingt erforderlich, damit ein Handwerker bei der Entwicklung von Form und Design ein kompetenter Gesprächspartner des Auftraggebers ist, um dessen Ideen diskutieren und anschließend auch kreativ umsetzen zu können. ... ragt heute der imposante Bau in den Himmel. Am 18. März wird Richtfest gefeiert. Weitere Infos auf der Rückseite dieser Ausgabe. Fakten zum Neubau Zentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation 172 Theorie- und 24 Werkstattplätze; Fläche ca. 3.000 m2 Planung: Architekturbüro Heinrich und Steinhardt, Bendorf; ortsansässige, überregional tätige Ingenieurbüros Gebäudekonzept: HwK Koblenz in Zusammenarbeit mit dem Heinz-Piest-Institut, Hannover; Konzepte für Ausstattung und Beleuchtung Prof. Heiko Bartels Baurechtliche Abstimmung: Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) und Stadt Koblenz Baukosten: ca. 12 Millionen Euro. Getragen zur Hälfte durch den Bund über das Bundesinstitut für Berufsbildung und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, zu einem Viertel durch das Land Rheinland-Pfalz über das Wirtschaftsministerium, zu einem Viertel aus Eigenmitteln der HwK Koblenz. Weitere Infos bei der HwK Koblenz, Tel.: 0261/ 398-581, E-Mail: [email protected], Internet: www.hwk-koblenz.de Nr. 104 www.handwerk-special.de 9. März 2005 Mit kontinuierlicher Weiterbildung zum beruflichen Erfolg „Nur der Meistertitel zählt mehr“ „Nur der Meistertitel zählt mehr“, sagt Friseur Marco Küveler aus Mendig. Der 21Jährige gewann Ende letzten Jahres in Mailand den Juniorenweltmeistertitel. Er setzte sich unter 90 Teilnehmern aus 34 Nationen durch. in London möchte er später einen eigenen Salon führen. Marco Küveler ist Weltmeister der Junioren Auf 50 Trophäen kann Marco Küveler bereits verweisen. Viel Fleiß, unzählige Trainingsstunden im Wella-Haarstudio München, wo er an jedem zweiten Wochenende übt, und der Ehrgeiz, etwas erreichen zu wollen, waren Voraussetzungen für diese Erfolge. In 40 Minuten schaffte er es, eine festliche Abendfrisur zu kreieren. Er gewann nicht nur die Disziplin „Hair by Night“, sondern überzeugte die Juroren auch im Bereich Farbe und war mit dem Team erfolgreich. In diesem Jahr wird der Juniorenweltmeister, der im elterlichen Betrieb „Wölwer Hair“ arbeitet, die Meisterschule beenden und dann auch Friseurmeister sein. Friseure 4.4. Vollzeit Info-Tel.: 0261/ 398-400 Für das Friseurhandwerk startet am 4. April ein Vollzeit-Meisterkurs in Koblenz. Infos & Anmeldung bei der HwK-Meisterakademie: Tel.: 0261/ 398-400 Fax: 0261/ 398-990 E-Mail: [email protected] Ausgefeilte Technik und Formgefühl Sicher spielen auch die kreativen Gene eine Rolle. Großvater Helmut Wölwer eröffnete 1956 in Mendig sein Friseurgeschäft. Marcos Vater, Friseurmeister Franz-Josef Küveler, Obermeister der Friseurinnung Mayen/ Cochem, brachte in den 80er und 90er Jahren zahlreiche Pokale, gewonnen bei Welt- und Europameisterschaften, mit nach Hause. Auch seine Mutter Cornelia sowie sein Onkel Achim Küveler, der heute in Bad Neuenahr sein Geschäft führt und es ebenfalls zu Welt- Fleiß, Ehrgeiz und kreative Gene „Meister in meinem Handwerk zu sein, ist das Größte. Ich bin zwar Weltmeister, aber erst der Meisterbrief attestiert mir auch betriebswirtschaftliches und rechtliches Wissen. Im Meisterkurs bekommt man das Rüstzeug zum Führen eines eigenen Salons. Fachwissen allein reicht nicht“, ist Marco überzeugt. Nach geplantem Lehraufenthalt HwK-Meisterkurs und Europameistertiteln gebracht hat, blieben dem kreativen Beruf treu. Marco verfügt über ausgefeilte Technik und kreatives Formgefühl, die Voraussetzungen für die Teilnahme an internationalen und nationalen Wettbewerben. Zukünftig wird der junge Mann bei den Seniorenwettbewerben an den Start gehen. Für ihn, der im Juniorenbereich alles gewonnen hat, sich aber sein bescheidenes Auftreten bewahrt hat, ist dies eine neue Herausforderung. Steckbrief: Wölwer Hair, Mendig Mit seiner festlichen Abendfrisur errang Marco Küveler aus Mendig den Weltmeistertitel der Junioren. Meisterbetrieb 02652/ 989140 gegründet 1956 9 Mitarbeiter, 2 Lehrlinge, Tel.: E-Mail: [email protected] Erfolgsfaktor Weiterbildung Friseurteam Lötzbeyer aus Bad Kreuznach investiert in Mitarbeiter Jürgen Lötzbeyer und sein Sohn Marc sind das Führungstandem im Friseurbetrieb Lötzbeyer in Bad Kreuznach. Der vor dreiundzwanzig Jahren gegründete Betrieb wird noch in erster Generation geführt. Neben den beiden Chefs sind in ihm noch drei Mitarbeiterinnen und pro Lehrjahr ein Lehrling beschäftigt. Über die gängigen Leistungen des Friseurhandwerks hinaus wie Kundenberatung, Haare schneiden, färben und stylen, bieten die Lötzbeyers unter dem Motto „Magic Moments“ auch Entspannungsabende an. In der derzeit stagnierenden Branche schaffte das Friseurteam Lötzbeyer Kundenbindung und Neukundengewinnung durch Zielgruppen spezi- fische, ständig wechselnde Werbeaktionen wie beispielsweise Beauty-Scheck, Fit in den Frühling, Weihnachtsanhänger, Allinclusive-Angebote, Passantenbefragungen und Aufstellung von Werbemedien in der Fußgängerzone. Entscheidend aber, so das Erfolgs-Duo, sei die berufliche Weiterbildung aller Beschäftigten. Dazu gehören neben der abgeschlossenen Meisterprüfung der beiden Chefs auch spezielle Seminare über Kundenberatung, Kommunikation, Führung und Management sowie Produkt- und Stylingschulungen bei Herstellern von Kosmetikprodukten. Weiterbildung - so die Unternehmensphilosophie - bildet die wichtigste Voraussetzung dafür, ständig mit der Mode mitgehen zu können und jederzeit eine fundierte Beratung sowie Serviceleistung anbieten zu können. „In“ sein, aktuelle Trends erkennen und aufgreifen das ist das A und O. Führungsseminare helfen vor allem dabei, bisher nur wenig oder gar nicht genutzte Potenziale zu erkennen und dadurch Leerlaufzeiten zu vermeiden. Mitarbeiter profitieren durch Weiterbildung in Form von selbstbewußtem Auftreten, fachlichem Know-how und Arbeitsmotivation. Und das wird von den Kunden honoriert: Kontinuierliche Weiterbildung schafft Vertrauen und Vertrauen ist die Grundlage für Betriebstreue. Ein eingespieltes Team: Jürgen Lötzbeyer (r.) und sein Sohn Marc im Bad Kreuznacher Familienbetrieb. Steckbrief: Friseurteam Lötzbeyer, Bad Kreuznach Wechselnde Aktionen und WerbeanMeisterbetrieb im Friseurhandwerk gegründet 1981 8 Mitarbeiter, davon 3 Lehrlinge Tel.: 0671/ gebote Internet: www.jloetzbeyer.de 32481 Nr. 104 www.handwerk-special.de 9. März 2005 Handwerksmeister sind ausgewiesene Fachleute in ihrem ... Gestern Lehrling. Mit Teilnehmern in der HwK-Meisterakademie im Gespräch: Morgen Sabine Haupt, 24 J. Tischlerin Lehmen/Mosel Nach dem Fachabitur wollte ich einen Beruf lernen, bei dem man das Ergebnis der Arbeit am Abend sehen kann. Während eines Schulpraktikums habe ich die Liebe zum Holz entdeckt und mich für den Tischlerberuf entschieden. Die Jungen in meiner Berufsschulklasse haben immer gesagt: „Willst du Tischler werden, musst du arbeiten wie ein Kerl.“ Zupacken kann ich. Wir haben zu Hause einen Bauernhof, da lernt man das. Später kann ich mir eine Tätigkeit in der Arbeitsvorbereitung, Planung, Kalkulation oder in einer Lehrwerkstatt vorstellen. Was motiviert junge Handwerker, über Monate Fachkunde aus ihrem Handwerk, Betriebswirtschaft und Recht zu pauken und sich neueste Fertigungstechniken anzueignen, um ihren Meisterbrief zu erwerben? Was erwarten sie von der Zukunft? Welche Pläne haben sie? Handwerk Special hat mit Teilnehmern in den HwKMeistervorbereitungskursen gesprochen. Michael Ockenfels, 20 J. Elektrotechniker Gönnersdorf (AW) Dirk Hoppen, 24 J. Maler und Lackierer Großmaischeid Thomas Monnerjahn, 23 J. Maler und Lackierer Emmelshausen Ich möchte den Betrieb von meinem Vater Willi übernehmen. Von ihm habe ich das Handwerk gelernt. Ich möchte die Kunden davon überzeugen, dass der Maler mehr kann als Tapeten kleben. Neue und alte Techniken, die wir im Meisterkurs erlernt haben, setzen effektvolle Akzente. Man muss die Kunden entsprechend beraten, ihnen sagen, was machbar ist. Ich habe bereits seit einem Jahr eine Firma im Bereich Bautenschutz. Mit dem Meisterbrief knüpfe ich an unsere Familientradition an. Der Meisterbrief ist die Krone im Handwerk. Mein Vater ist Elektrikermeister. Meine beiden Onkel sind Raumausstattermeister und Schreinermeister. Mit dem Meisterbrief in der Tasche werde ich ab 1. August einen Lehrling einstellen. Dirk Blindert, 23 J. Maler und Lackierer Nürburg/Eifel Der Meisterbrief ist für mich die höchstmögliche Qualifikation im Handwerk. Da der Realschulbesuch für mich noch nicht so lange zurück liegt, fällt mir das Lernen noch relativ leicht. Ich habe bei meinem Vater Uwe gelernt und möchte die Firma später auch übernehmen. Vorher will ich aber noch praktische Erfahrungen sammeln, gern auch in anderen Betrieben aus der Elektrobranche. Der Meisterbrief ist die Voraussetzung, um sich selbstständig zu machen. Ich möchte mein eigener Chef sein. Der Meisterbetrieb von meinem Vater Richard, den ich später übernehmen werde, soll ein Meisterbetrieb bleiben. Nr. 104 www.handwerk-special.de 9. März 2005 ... Handwerk, qualifizierte Unternehmer und Ausbilder Heute Geselle. „Meisterbrief ist eine solide Basis“ Meister! Jens Ritter, 23 J. Tischler Guldental (KH) „Morgen Meister!“ ist eine Kampagne der vier Handwerkskammern, des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und der Investitionsund Strukturbank in Rheinland-Pfalz. www.morgen-meister.de Ingo Daniel, 31 J. Elektrotechniker Strotzbüsch/Eifel Monika Stumpf, 21 J. Maler und Lackiererin Pomster/Eifel Der Meisterbrief ist eine solide Basis, auf der ich aufbauen werde. Ich bin jung und habe beruflich noch viel vor. Ich möchte mich zum Betriebswirt des Handwerks qualifizieren und später Restauratorin werden. Lernen kann man nicht genug. Auf jeden Fall bleibe ich meinem Handwerk treu. Ich habe über ein Praktikum zum Malerberuf gefunden. Er bietet so viele kreative Möglichkeiten und Einsatzgebiete, dass ich für die Zukunft nicht schwarzsehen muss. Nach der Meisterprüfung möchte ich das Fachabitur machen und mich später im gehobenen öffentlichen Dienst bewerben. Ein Meister ist gefragt und hat gute Chancen. Ich war vorher bei der Bundeswehr und habe mich im Rahmen der Wiedereingliederung in das Zivilleben bereits zum Servicetechniker und Netzwerktechniker qualifiziert. Der Meisterbrief zählt für mich unter allen Qualifikationen am meisten. Er steht für mich für Fachkompetenz und ist gleichzeitig Verpflichtung. Ich bin bereits die 5. Tischlergeneration in unserer Familie. Mit der Werkstatt bin ich groß geworden, Holz war mein Spielzeug. Mein Vater ist erst 50 und soll mir noch viel Wissen mitgeben, bevor ich alleiniger Chef werde. Wenn man mit der Meisterschule fertig ist, muss man weiter lernen. Die Praxis ist ein guter Lehrherr. Zusammen mit unseren sechs Mitarbeitern haben wir gut zu tun, weil wir auf Wunsch und nach Maß arbeiten. Möbel für Rundungen und Ecken im Raum, bekommt man nicht im Möbelmarkt. Unser Handwerk wird immer gefragt bleiben. HwK-Meisterkurs Teile III & IV 25.4. Rheinbrohl 0261/ 398-400 Oliver Caspari, 25 J. Elektrotechniker Ohlweiler (SIM) Mein Urgroßvater war Elektrikermeister und auch mein Vater. Unser Familienbetrieb „elektro caspari“ existiert seit 1928 in Büchenbeuren. Ich möchte an die Meistertradition in der Familie anknüpfen und später den Betrieb übernehmen. Die Meisterschule bei der HwK Koblenz bringt mir sehr viel, vor allem im rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Bereich. Auch in Fachtheorie und Praxis kann man nie zu viel lernen. Der nächste Meistervorbereitungskurs für die Teile III & IV (Betriebswirtschaft, Recht, Pädagogik) beginnt am 25. April in Vollzeit (mo-sa, 8.30-15.45 Uhr, Crashkurs) in Rheinbrohl. Infos und Anmeldung bei der HwK-Meisterakademie: Tel.: 0261/ 398-400 Fax: 0261/ 398-990 E-Mail: [email protected] Internet: www.hwk-koblenz.de Thomas Kaubrügge, 24 J. Tischler Bad Marienberg Der Geruch von Holz ist in unserer Nase. Mein Großvater und Vater sind Tischler, mein Bruder ist Orgelbauer. Ich möchte mich nicht selbstständig machen, jedenfalls nicht sofort. Die wirtschaftlichen Zeiten sind mir zu unsicher. Das im Meisterkurs erworbene Wissen kann mir aber keiner nehmen, auch wenn ich keine Meisterstelle bekomme. HwK Koblenz feiert am 18. März das Richtfest für ihr Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation Ganze 10 Monate sind seit dem feierlichen 1. Spatenstich am 14. Mai 2004 und der darauf folgenden Einrichtung der Baustelle zwischen dem Metall- und Technologiezentrum sowie dem Bauzentrum in der Koblenzer August-Horch-Straße vergangen. Zukunft ... Gestaltung gehört so untrennbar zum Handwerk wie technische Meisterschaft und betriebswirtschaftliches Knowhow. Sie ist eine Triebfeder für Innovation und Weiterentwicklung. Durch gute Gestaltung erreichen handwerkliche Produkte und Leistungen Eigenständigkeit, eine individuelle Sprache und Konkurrenzfähigkeit am Markt. Im Zusammenspiel und in der Auseinandersetzung mit neuen Fertigungstechnologien und Kommunikationsformen ist Gestaltung wesentlicher Baustein ganzheitlichen handwerklichen Schaffens. Das derzeit entstehende HwK-Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation ist ab 2006 Anlaufstelle für die Vermittlung gestalterischer Kompetenz im Handwerk. Die Förderung der beruflichen Qualifikation und der betrieblichen Entwicklung sind Tätigkeitsschwerpunkte. Informationen zum Neubau und zu den Tätigkeitsschwerpunkten des HwK-Kompetenzzentrums für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation: Tel.: 0261/ 398-242 Fax: 0261/ 398-991 E-Mail: [email protected] Internet: www.hwk-koblenz.de Nach dem Gießen der Fundamente (Bild 1) folgte das Hochziehen des eigentlichen Baukörpers im Sommer (Bild 2). Im Spätherbst konnte die Dachkonstruktion erstellt werden (Bild 3). Im März 2005 ist der Rohbau vollendet und lässt das ausgefallene Design des Kubus bereits deutlich erkennen. ... und Tradition Seit Häuser gebaut werden, kommt der Fertigstellung des Rohbaus eine besondere Bedeutung zu. Nach altem Brauch wird der geschmückte Richtbaum oder Richtkranz von den Zimmerleuten am Dachstuhl befestigt. Der Richtspruch ist dabei ein fester Bestandteil und drückt den Dank an den Architekten, den Bauherrn, an alle am Bauwerk Mitwirkenden aus, sowie die Freude über die vollendete Arbeit. Der Richtspruch findet mit der Entstehung der Zünfte im frühen Mittelalter erstmals seine Erwähnung. Er ist in seinem Ursprung eine Bitte um den Segen Gottes für das neue Haus und Dank für seinen Schutz während der erfolgreich verrichteten Arbeit. Am 18. März feiert die Handwerkskammer Koblenz das Richtfest für ihr neues Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation.