Ausblühungen auf Beton – eine ganz natürliche Sache!

Ausblühungen auf Beton – eine ganz natürliche Sache!
Neue Pflastersteine verschönern die Umgebung. Wenn jedoch weisse
Flecken an der Oberfläche auftreten, ist es oft vorbei mit der reinen Freude.
Der Verdacht auf einen Produktionsfehler ist jedoch meistens unbegründet.
Pflastersteine werden aus Beton –
einem reinen Naturprodukt – hergestellt.
Wie alle natürlichen Rohstoffe unterliegen
auch diese vorkommensbedingten Schwankungen in der Zusammensetzung. Durch
die Poren des Betons dringt stehendes
Wasser oder Tau in den Stein und löst teilweise noch nicht abgebundenen Kalk. Die
Lösung diffundiert an die Oberfläche, das
Wasser verdunstet und es bleibt ein schwer
löslicher, weisser Kalkschleier zurück. Da die
Zusammensetzung des Betons – und damit
auch der Kalkanteil – gewissen Schwankungen unterliegt und auch die Witterungseinflüsse wechseln, tritt das Phänomen der Ausblühungen mal mehr mal
weniger ausgeprägt zu Tage. Der chemische Prozess, dem der Kalk bei der Bewitterung unterliegt, ist durch den Austritt an
die Steinoberfläche noch nicht abgeschlossen: Durch Regen beispielsweise wird der
Kalk langsam abgebaut bzw. weggeschwemmt. Die Ausblühungen verschwinden nach einiger Zeit von selbst. Da nur der
Kalkanteil an die Oberfläche treten kann,
kommt es in der Regel nicht erneut zu diesem Effekt. Ein Auswechseln der Steine
oder andere Massnahmen gegen Ausblühungen sind daher nicht notwendig.
Lässt sich das Problem an der Wurzel
packen?
Sorgfalt bei der Herstellung ist ein gutes
Rezept. Ausreichendes Verdichten des
Betons vermeidet zu viele offene Poren, die
dem Wasser den Weg ins Innere und zurück
frei machen.
Im Freien gelagerte, palettierte Produkte
sind besonders gefährdet. Da Verpackungsfolien die Bildung von Kondenswasser begünstigen, sollten lange Lagerzeiten vermieden werden.
Besonders gefährdet sind Steine, die dauernd der Feuchtigkeit ausgesetzt sind, auf
schlecht drainiertem Untergrund oder
sogar direkt im Wasser liegen. Eine ungenügende Entwässerung ist vielfach die
Ursache, dass die Betonpflastersteine über
längere Zeit Wasser aufnehmen können.
Dies erklärt auch, dass Ausblühungen bei
überdeckten Flächen sich länger halten,
weil dort kein Regen hinkommt, der den
Kalk natürlich abträgt.
Auch zu beachten ist, dass die Qualität des
Betons durch Ausblühungen in keiner Art
beeinträchtigt wird. Bei aller Vorbeugung,
ein wirtschaftlich sinnvolles Verfahren zur
sicheren Vermeidung von Ausblühungen
gibt es bisher nicht.
Entstehung von Ausblühungen (schematisch)
Ausblühungen – die
Natur mischt mit
■ Eine natürliche Erscheinung bei
einem Naturprodukt
■ Sie verschwinden in der Regel nach
einiger Zeit von selbst
■ Im Freien gelagerte Produkte sind
besonders gefährdet!
Kein Beton blüht ewig
Ausblühungen werden in der Regel vom
Regen in etwa ein bis zwei Jahren wieder
abgewaschen. Wer nicht so lange warten
will, kann mit handelsüblichen Absäuremitteln die Reinigung beschleunigen. Dabei
wird die Steinoberfläche jedoch ein wenig
rauer und der Farbton ändert sich geringfügig. Deshalb sollte man immer die gesamte Pflasterfläche behandeln.
Wichtig: Die Ausblühungen verschwinden
nach einiger Zeit von selbst. Und die Freude
am neuen Belag kehrt zurück!
Abwitterung
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