4_Lehmann_Schiene-Strasse_131107_VAP Forum_d
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Vergleichende Darstellung der Sicherheit „Schiene / Strasse“ Welche Schlussfolgerungen ? VAP Herbsttagung Forum Güterverkehr 7. November 2013, Zürich Dr. Eckart Lehmann, Präsident UIP Ausgangslage November 2011 • • UIP Arbeitsgruppe legt ihren Schlussbericht zu «Wirtschaftliche Auswirkungen der neuen Regelungen» vor • Einführung der ECM-Zertifizierung • Europäischer Sichtprüfungskatatlog für Radsatzwellen (EVIC) • Datenbank für die Rückverfolgbarkeit von Radsätzen (EWT) • Standardisierte Europäische Vorgaben für die Instandhaltung von Radsätzen (ECCM) • Schaffung einer Fahrzeugdatenbank (RSRD) • Umrüstung existierender Güterwagen auf K- / LL-Sohlen Auf Basis eines typischen Kostensatzes in Höhe von 20,00 €/Tag für einen 4achsigen Standardwagen resultieren für 4 analysierte Szenarien Zusatzkosten für die Wagenhalter zwischen 1,7% und 62,8%. 70,0% 60,0% 50,0% ECM EWT EVIC RSRD ECCM ECM, EWT, EVIC, RSRD, ECCM Höhere Betriebskosten gegenüber Grauguss (Differenz K zu GG) ECM, EWT, EVIC, RSRD, ECCM Umrüstung GG auf LL bzw. K Höhere Betriebskosten LL / K gegenüber GG (Differenz LL bzw. K zu Grauguss 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% GG - low GG - high K - low K - high Umrüstung LL low Umrüstung LL high Umrüstung K low Umrüstung K high 1'000 Wagen 2,6% 9,5% 11,0% 43,1% 15,8% 45,9% 30,7% 62,8% 5'000 Wagen 1,8% 8,7% 10,2% 42,3% 15,0% 45,0% 29,9% 62,0% 10'000 Wagen 1,7% 8,6% 10,1% 42,2% 14,8% 44,9% 29,8% 61,9% 1'000 Wagen 5'000 Wagen VAP Forum 7.11.2013 - - Vergleichende Darstellung Sicherheit - Dr. Eckart Lehmann 10'000 Wagen 2 Die «hwh Studie» April 2013 • UIP und VPI (Deutschland) beauftragen «hwh - Gesellschaft für Transport- und Unternehmensberatung mbH», Karlsruhe mit der Studie „Vergleichende Darstellung der von Güterwagen und Lkw verursachten Unfälle mit Personenschäden aufgrund technischer Mängel am Fahrzeug in Relation zur Verkehrsleistung unter besonderer Berücksichtigung der Wettbewerbsfähigkeit“ November 2013 • hwh legt Studie vor – die Ergebnisse der UIP werden bestätigt Kostenerhöhungen für Güterwagen aufgrund von Sicherheitsanforderungen und «Lärm» beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs Erhöhung der Transportkosten im Schienengüterverkehr (in %), wenn die Kosten für den Güterwagen um x% steigen 10% 20% 30% 40% 50% 60% Kombinierter Verkehr 20 x 80' Container-Tragwagen Stahtransport 20 x Shimmns Kerosin 20 x 4achisge Kesselwagen 2,4% 4,8% 7,1% 9,5% 11,9% 14,3% 2,6% 5,3% 7,9% 10,6% 13,2% 15,8% 1,9% 3,8% 5,7% 7,6% 9,5% 11,4% Quelle: hwh – Kostensteigerungen am Beispiel von Verkehren auf der Relation Rotterdam - Genua VAP Forum 7.11.2013 - - Vergleichende Darstellung Sicherheit - Dr. Eckart Lehmann 3 Die «hwh Studie» Quellen und Datenqualität Anforderung UIP & VPI an hwh: • Die vergleichende Darstellung der von Güterwagen und Lkw verursachten Unfälle mit Personenschäden aufgrund technischer Mängel am Fahrzeug muss hinsichtlich Datenqualität belastbar sein. Teilbereich „Schienengüterverkehr“ Teilbereich „Strasse“ • Einheitliche Daten für die Ursache “technische Mängel am Fahrzeug” sind nicht verfügbar, aber Studien und (nationale) Statistiken: • • ERAIL-Datenbank der ERA (European Railway Accident Information Links) Enthält ab 2006 alle gemeldeten relevanten Unfälle Ermöglicht u.a. Auswertung auf Basis der Unfallursache «Fahrzeug» • Volvo Trucks, European Accident Research and Safety Report 2013 • International Road Transport Union IRU, „ETAC“ European Truck Accident Causation, 2007 • Belgien : L’Observatoire pour la sécurité routière IBSR, Rapport thématique Accidents de camion 2000-2007 • Deutschland: Statistisches Bundesamt, Verkehr, Verkehrsunfälle, Fachserie 8 Reihe 7, 2007 bis 2011 • Frankreich: Bureau d’enquetes sur les accidents de transport terrestres, Études sur les accidents mortels ayant impliqué des poids lourds en 2004, • Großbritannien: Department for Transport statistics 2010 und 2012 • Polen: Head Office of Polish Police, Dept. Analysis and Prevention, 2010 bis 2012. VAP Forum 7.11.2013 - - Vergleichende Darstellung Sicherheit - Dr. Eckart Lehmann 4 Die «hwh Studie» Auswertung der Daten – «Schiene» „Schiene“ – Auswertung der in ERAIL enthaltenen Unfallereignisse 2006 - 2012 Unfallursache Unfälle an Bahnübergängen Fahrzeuge in Bewegung Zugentgleisungen Zugkollisionen Zugkollision mit Hindernis Feuer in Rollmaterial Sonstige Summe Anzahl Todesopfer 2006 bis 2012 62 38 34 33 9 1 4 181 • • „aufgrund Rollmaterial“ mit den Unterkategorien „Feuer in der Zuggarnitur“, „Gefahrgutaustritt“ und „gebrochene Radsätze/Achsen“ „aufgrund Zugbewegung“, mit Unterkategorie „Entgleisungen“ 2009 – Viareggio • 32 Tote • 126 Verletzte 2010 – Lochau (AT) + Peine (DE) • Je 1 Verletzter VAP Forum 7.11.2013 - - Vergleichende Darstellung Sicherheit - Dr. Eckart Lehmann 5 Die «hwh Studie» Auswertung der Daten – «Strasse» „Strasse“ – Auswertung der nationalen Statistiken und Studien • Studie der IRU aus 2007 analysiert 624 Unfälle auf Basis von 3’000 Parametern 5,3% der Unfälle sind auf «technische Mängel» am Fahrzeug zurückzuführen • Analyse der anderen Studien und Statistiken kommt im Ergebnis zu Werten zwischen 1,2% und 2% Unterer Wert – 1% Oberer Wert – 5% hwh arbeitet deshalb in der Studie mit einem oberen Wert (5%) und einem unteren Wert (1%) VAP Forum 7.11.2013 - - Vergleichende Darstellung Sicherheit - Dr. Eckart Lehmann 6 Die «hwh Studie» Zusammenfassung Vergleich „Schiene“ - „Strasse“ • Durchschnittliche Anzahl der bei Straßen- und Schienengüterverkehrsunfällen aufgrund technischer Fahrzeugmängel tödlich verunglückten Personen je Mrd. tkm 2006 bis 2010 Schiene: Strasse: Unterer Wert (1%) Oberer Wert (5%) 0,018 / Mrd tkm 0,032 / Mrd tkm 0,1620 / Mrd tkm VAP Forum 7.11.2013 - - Vergleichende Darstellung Sicherheit - Dr. Eckart Lehmann 7 Die «hwh Studie» Schlussfolgerungen • • Schienengüterverkehr ist sicher – Null Prozent Risiko ist dauerhaft nicht erreichbar Jede weitere Massnahme (auch regulatorisch) muss sowohl von einem «risk and impact assessment» wie auch einer «Kosten-Nutzen-Analyse» begleitet werden • Harmonisierung und Standardisierung der Instandhaltungsvorschriften wird vom Sektor selbst weiter vorangetrieben (z.B. EN, VPI Leitfaden, Anlage 10 AVV) • Unverhältnismässige und einseitige Massnahmen resultieren in Kostensteigerungen für den Schienengüterverkehr und stehen auch im Widerspruch zu den politischen Verlagerungszielen Veränderung des modal splits Schiene → Strasse erhöht das Risiko von Unfällen im Gütertransport Die von UIP & VPI bei hwh beauftragte Studie steht in deutsch und englisch auf den Websites der UIP und VPI zur Verfügung: www.uiprail.org www.vpihamburg.de VAP Forum 7.11.2013 - - Vergleichende Darstellung Sicherheit - Dr. Eckart Lehmann 8