vans pinguin

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vans pinguin
4|2016
April
104. Jahrgang
68237 |
ISSN 0001-1983
OFFIZIELLES ORGAN DES GESAMTVERBAND AUTOTEILE-HANDEL E.V.
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4|2016
April
104. Jahrgang
68237 |
ISSN 0001-1983
OFFIZIELLES ORGAN DES GESAMTVERBAND AUTOTEILE-HANDEL E.V.
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Editorial
So wird es eine
runde Sache
K
lassikermessen kennen keine Krise. Sie
befinden sich sogar auf scheinbar ungebremstem Höhenflug, wie die Bremer
Classic Motor Show 2016 eindrucksvoll
zeigte. Immer mehr Oldtimer-Interessierte wollen
mehr als eine Spritztour unternehmen. Von 17 Prozent im Jahre 2013 auf 27 Prozent im Jahre 2015
kletterte der Anteil deutscher Autofahrer, die gerne
einen eigenen Klassiker besitzen würden, geht aus
der IfD-Allensbach-Oldtimer-Studie 2015/2016 hervor. Auch in den Kfz-Werkstätten ist das Interesse
an Old- und Youngtimern-Kunden angekommen.
Aber hier gilt: Wer in diesem Segment mitmachen
will, sollte sich qualitativ darauf vorbereiten. Und
dafür ist einiges zu tun. | 16
Beim Reifenhersteller Michelin erwartet man in
der kommenden Sommersaison für das Consumer-Segment nach einem leichten Rückgang 2015
in Deutschland wieder eine steigende Nachfrage.
Das führt man auf einen stabilen Fahrzeugmarkt
zurück, der tendenziell einen leichten Zuwachs
aufweist. Deshalb rechnet man für 2016 mit einem
über zwei Prozent steigenden Gesamtabsatz. Für das
Jahr 2016 wird ein Ersatzreifen-Volumen von 25,59
Millionen Pneus erwartet. Zudem macht sich ein
Trend breit: Immer mehr Hersteller verbauen schon
ab Werk größere Reifen. Der Anteil von Reifen mit
17 Zoll und größer wächst weiter. Dieser Trend führt
auch zu steigendem Ersatzbedarf bei UHP-Reifen
im Reifengeschäft, wo es im Servicebereich einiges
zu beachten gibt. | 36
Direkt, indirekt, ab Werk oder nachgerüstet – Reifendruckkontrollsysteme sollen dazu beitragen
Unfälle zu vermeiden und die Umwelt zu schonen.
Doch das Mehr an Sicherheit und Umweltschutz
ist nicht zum Nulltarif zu haben. Spätestens in
der Umrüstsaison im Herbst vergangenen Jahres
bekamen dies etliche Kunden zu spüren, denn der
Bestand an Fahrzeugen mit RDKS war schon stark
angestiegen. Für die Besitzer war die Anschaffung
eines Radsatzes für die Wintersaison mit mehreren
Hundert Euro an zusätzlichen Kosten verbunden.
Denn der Radwechsel wird mit RDKS teurer. Die
amz 04/2016
zusätzlichen Kosten gehören deshalb mit in die
Preisbetrachtung einbezogen. Hier besteht somit
berechtigter Aufklärungsbedarf bei den Kunden. | 48
Viele Kunden wünschen sich nach der Reparatur
oder Inspektion ein sauberes Fahrzeug, womit das
Thema Autowäsche immer interessanter wird.
Sowohl Autohäuser als auch immer mehr Kfz-Werkstätten kommen um das Thema
Fahrzeugwäsche nicht mehr
„In der Reifenwechselsaison
herum. Wer aber A sagt, muss
ist in den Werkstätten
auch B sagen, sprich investieren
und dazu seine Berechnungen
wieder der gute Rat rund
anstellen. Denn beim Gedanken
ums Rad gefordert.“
an die Anschaffung einer Portalwaschanlage ist einer der wichtigsten Ansätze die Frage nach der Rentabilität. Wir
haben dazu einige interessante Aspekte sowohl zur
maschinellen als auch zur SB-Wäsche zusammengestellt. | 70
81 Prozent der Autofahrer, die im vergangenen Jahr
ihr Auto in einer Werkstatt reparieren oder warten
ließen, brachten es in denselben Betrieb wie im
Vorjahr. Die Werkstatt des Vertrauens ist also kein
Hirngespinst, ganz im Gegenteil: Den Kfz-Betrieben
gelingt es, die Kunden mit Qualität und überzeugendem Service zu binden. Das und mehr erfahren
Sie hier von der ZDK-Frühjahrspressekonferenz. | 84
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr
Jürgen Rinn,
Chefredakteur der amz
3
2016
4
» amz | amz.de
Auch online
Management &
Technik aus einer
Hand!
Chefredaktion:
Jürgen Rinn
(Chefredaktion, V.i.S.d.P.)
Adresse: Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt
Tel.: 09369 982171, Fax: 09369 982172
E-Mail: [email protected]
Abo- und Vertriebsservice
Tel.: 0511 8550-2422, Fax: 0511 8550-2405
E-Mail: [email protected]
Erscheinungsweise:
Jährlich mit 10 Print-Ausgaben
Beilagenhinweis:
Diese Ausgabe enthält Beilagen der
Unternehmen GEDORE Werkzeugfabrik GmbH
& Co. KG und der Liqui Moly GmbH. Wir bitten
unsere Leser um freundliche Beachtung.
4
16
Perfekter Service
fürs alte Blech
Oldtimer sind in – ob als Wertanlage oder als
Fahrzeug für den Alltag. In der Werkstatt
brauchen die alten Schätzchen perfekte Pflege.
amz 04/2016
NACHRICHTEN & SZENE
06 Alles rund um den Reifen:
Fachmesse REIFEN in Essen vor dem Start
10 Trotz Abgasskandal:
Diesel-Pkw bleiben weiterhin beliebt
EXTRA: OLDTIMER
18 Oldtimer gefragter denn je:
Bremen Classic Motorshow gab Überblick
20 Deutscher Oldtimer Index:
Das alte Blech wird teurer und teurer
22 Spezialisierung gefragt:
Marktpotenzial für Werkstätten wächst
26 Ersatzteile finden:
Frisch gegossen, gefertigt oder ab Lager
35 Vom Scheunenfund zum Showcar:
Glasurit zeigt ein Auto der Extreme
36
TECHNIK & TRENDS
38 Übersicht:
Die Sommerreifen-Neuheiten 2016
42 EU-Reifenlabel:
Verbrauchernutzen bleibt fragwürdig
44 Trotz Plattfuß:
Sichere Weiterfahrt wird möglich
Räder und Reifen
in der Werkstattpraxis
Jetzt steht wieder der Reifenservice im Fokus.
Worauf es ankommt, haben wir für Sie zusammengetragen.
70
FOTOS: JAGELS | ADAC | RINN | ADAC | JAGELS
Mit Fahrzeugpflege
Profit machen
10
Diesel
bleibt beliebt
Aufbereitung
mit Kompetenz
Christoph Stein spricht im Interview
über die Kooperation der Handwerkskammer Hannover mit dem Bundesverband Fahrzeugaufbereitung. | 83
amz 04/2016
WERKSTATT & PRAXIS
46 Reifen reparieren?
Dickmeis Motorsport weiß wie es geht
48 Neue Herausforderungen:
Richtiges RDKS-Handling beim Service
52 Know-how gefragt:
Worauf es bei UHP-Reifen ankommt
GVA NACHRICHTEN
58 Manager Fahrzeugteile:
Erste Runde 2016 abgeschlossen
59 GVA-College:
Neue Kurse für April und Mai
62 Unsicherheiten bei Garantien:
Verband wird aktiv
TEILEMARKT
64 Wirklich hoch hinaus:
Denso-Klimagipfel auf der Zugspitze
68 Im neuen Umfeld:
Stahlgruber startete ins Frühjahr 2016
BETRIEB & MARKETING
72 Waschservice aufbauen?
Worüber Sie vorher Klarheit brauchen
74 Praxisbeispiel
Autohaus Frank Bär hat investiert
76 Zusätzlicher Service:
SB-Waschplatz als Betriebs-Ergänzung
PROFILE
88 VmA-Werkstattmanager zertifiziert
88 Hazet gewinnt Innovations-Preis
88 Wissensvorsprung sichern
89 Liqui Moly zahlt Prämie
RÜCKSPIEGEL
90 Der etwas andere All-Terrain-Reifen
IMPRESSUM
90 Pflichtangaben
5
Nachrichten & Szene
Die fünf meistgelesenen
Artikel
auf amz.de
NICHT NUR RUND,
SONDERN KUGELRUND
Goodyear stellt mit dem
Eagle-360 in Kugelform den
Reifen der Zukunft vor.
Web-Wegweiser
www.amz.de/eagle-360
„UMWELTHILFE
GEWOHNT UNSERIÖS“
Daimler attackiert in der
Diskussion um Abgaswerte
die Deutsche Umwelthilfe.
Web-Wegweiser
www.amz.de/daimler-abgas
FOTOS: GOODYEAR | DAIMLER | REIFEN.COM | BRIDGESTONE | WOW
HILFE BEI DER ARBEIT
MIT REIFENSENSOREN
Tec RMI unterstützt Werkstätten bei Auswahl und
Einbau von RDKS-Sensoren.
Web-Wegweiser
www.amz.de/tecrmi
GUTE FAHRT TROTZ
PLATTFUSS
Der neue Drive Guard von
Bridgestone erlaubt die
Weiterfahrt im Schadensfall.
Web-Wegweiser
www.amz.de/driveguard
KLIMASERVICE LÄSST
DIE KASSEN KLINGELN
Es ist wieder an der Zeit, die
sich bietenden Chancen im
Klimageschäft zu nutzen.
Web-Wegweiser
www.amz.de/klimaservice
6
Die internationale
Fachmesse
REIFEN
findet alle
zwei Jahre
statt.
FOTO: MESSE ESSEN
TOP FIVE
Räder und
Reifen-Welt
Die Fachmesse REIFEN 2016 findet
vom 24. bis 27. Mai in Essen statt.
Die REIFEN gilt als Weltleitmesse der Reifenbranche. Zusammen mit der parallel stattfindenden Rubber Tech Europe deckt sie als einzige
Fachmesse der Welt die gesamte Wertschöpfungskette des Reifens von der Vorstufe der
Produktion über Herstellung und Handel bis zu
Runderneuerung und Recycling ab.
Vier Tage lang wird Essen zur Hauptstadt der
internationalen Reifenbranche, wenn sich vom
24. bis 27. Mai die Hallentore der REIFEN 2016
öffnen. Die 20 größten Reifenhersteller der Welt
sowie namhafte Felgenhersteller, Werkstattausrüster, Spezialisten für Runderneuerung und
Händler drängen stärker auf die seit Jahrzehnten
gemeinsam mit der Branche entwickelte Leistungsschau und in die Hallen der Messe Essen.
Dabei sein werden laut Messeleitung zum
Beispiel die Felgenhersteller Uniwheels, Ronal,
BBS und Momo, die sich auf der internationalen Fachmesse präsentieren wollen. Mit Interpneu, Heuver, Deldo und Inter-Sprint wird der
Reifengroßhandel vertreten sein. Im Segment
Runderneuerung wollen Firmen wie VMI, Galgo
Pre-Q nv, B & J Rocket Sales AG, Elgi Rubber
und Matteuzzi vor Ort sein. Auch namhafte
Werkstattausstatter wie Bosch, Rema Tip Top,
ASE Corghi und Snap-on zeigen ihre Produkte
und Leistungen in Essen.
Laut Messeleitung ist das Interesse der Aussteller
deutlich gestiegen. Dem Zuspruch der Reifenhersteller entsprechend hat man bei der Messe
Essen erstmals zwei Hallen mit insgesamt 22.000
Quadratmetern für sie reserviert. Das entspricht
gut einem Drittel der gesamten Ausstellungsfläche. Auch die internationale Nachfrage wächst
spürbar, weshalb man 2016 voraussichtlich 75
Prozent der Aussteller aus dem Ausland erwartet.
(JR.)
W
amz 04/2016
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Nachrichten & Szene
STATISTIK
Europas Autofahrer stehen auf SUV: Der Boom hält weiter an
NOTBREMSASSISTENT
MEHR KRAFTFAHRZEUGE
ALTERNATIVE ANTRIEBE
ALLES AUTOMATISCH
Fußgänger
werden beim
Test erkannt
Autos auf den
Straßen
immer älter
Das Interesse
wird
immer größer
Selbstfahrende
Roboter
bei BMW
Der ADAC hat eine Anlage
errichtet, mit der Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung getestet werden.
Für die Tests wurden Dummys
entwickelt, die ihre Beine
synchron zur Laufgeschwindigkeit bewegen. Denn für
die in Fahrzeugen montierten
Kamera- und Radarsensoren
entsteht nur durch Attrappen
mit beweglichen Gliedmaßen
ein realitätsnahes Abbild eines
Fußgängers. Für die Tests
werden die Dummys auf ein
Surfboard montiert und von
einem Riemen auf die Fahrbahn gezogen. (JR.)
Die Zahl der in Deutschland
zugelassenen Pkw hat sich 2015
weiter erhöht: 45,07 Millionen
Autos hat das Kraftfahrt-Bundesamt im Bestand registriert,
1,5 Prozent mehr als im Jahr
zuvor. Im Schnitt sind die am
1. Januar zugelassenen Pkw 9,2
Jahre alt (Vorjahr: 9,0 Jahre).
Fast zwei Drittel der Fahrzeuge
tragen das Logo einer deutschen Marke, wobei VW, Opel
und Mercedes vorne liegen.
Der Bestand an Kraftfahrzeugen erhöhte sich um mehr
als eine Million auf 61,5
Millionen Fahrzeuge (+1,8
Prozent). (JR.)
Insgesamt 22 Prozent aller
Neuwagenkäufer haben
im vergangenen Jahr in
Betracht gezogen, sich ein
Fahrzeug mit alternativem
Antrieb zuzulegen. 13 Prozent
interessierten sich für ein
Hybridmodell, sechs Prozent
für einen Plug-in-Hybriden
und fünf Prozent für ein reines Elektro-Fahrzeug. Unter
den Gebrauchtwagenkäufern
waren lediglich 14 Prozent an
alternativen Antrieben interessiert, acht Prozent bevorzugten einen Hybridantrieb.
Das geht aus dem DAT-Report
2016 hervor. (JR.)
Die BMW Group setzt im
Logistiklager in Wackersdorf
selbstfahrende Roboter für die
Versorgungstechnik ein. Der
Roboter hebt den Container
geräuschlos, blinkt dabei und
setzt sich durch die Logistikhalle in Bewegung. Flankiert
von Funksendern und ausgerüstet mit einer digitalen Karte
fährt er selbstständig zum
Bestimmungsort der Ware.
Kreuzt ein Routenzug den
Weg, erkennt ein eingebauter Sensor die Situation und
stoppt den Roboter mit seinen
Autoteilen, die bis zu einer
halben Tonne schwer sind. (JR.)
FOTO: ADAC
FOTO: SP-X/LEA FUJI
FOTO: RENAULT
kamen im gleichen Zeitraum
auf einen Marktanteil von 22
Prozent, die Kompaktklasse
erreichte 20,6 Prozent. Das
Wachstum bei den SUV geht
vor allem auf das Konto der
kleinen Modelle, die seit
einigen Jahren verstärkt auf
den Markt drängen. Insgesamt wurden 1,2 Millionen
Mini-SUV vom Zuschnitt
eines Renault Captur, Opel
Mokka oder Peugeot 2008 neu
zugelassen. Meistverkauftes
SUV bleibt jedoch das Kompaktmodell Nissan Qashqai
mit 232.176 Neuzulassungen.
Insgesamt kamen die kompakten Modelle auf 1,28 Millionen
Neuzulassungen. (JR.)
Der Renault Captur ist beliebt.
Das SUV hat den Kleinwagen
als beliebteste Pkw-Klasse
Europas abgelöst. Rund 3,2
Millionen der stadttauglichen Geländewagen wurden
laut Jato Dynamics 2015 neu
zugelassen. Das entspricht
einem Marktanteil von 22,5
Prozent und befördert die
SUV erstmals an die Spitze der
Verkaufscharts. Kleinwagen
8
FOTO: AUTO-MEDIENPORTAL.NET
Web-Wegweiser
www.spotpress.de
FOTO: BMW
amz 04/2016
Nachrichten & Szene
EBERSPÄCHER
Konzeptreifen
wird zum
Kommunikator
Für mehr Komfort und Effizienz
FOTO: GOODYEAR
GOODYEAR
Reifen werden vielleicht zu
Goodyear-Konzeptreifen
Plaudertaschen. Auf dem GenIntelligrip für frühe Generationen
fer Autosalon zeigte Goodyear
den mit Sensortechnik ausgestat- selbstfahrender Fahrzeuge.
teten Konzeptreifen Intelligrip.
Der ist für selbstfahrende Fahrzeuge gedacht und könnte in etwa
fünf Jahren zum Einsatz kommen. Dann soll er unter anderem
als Datenübermittler zu den Steuerzentralen anderer Fahrzeuge
fungieren. Der Intelligrip erkennt dank eines in Zusammenarbeit
mit dem Sensorspezialisten Huf entwickelten Mikrochips sowie
seines speziell gestalteten Profils unterschiedliche Fahrbahnbeschaffenheiten sowie Witterungsbedingungen und teilt sie dem
Fahrer mit. Ziel ist es aber auch, diese Informationen an andere
Verkehrsteilnehmer weiterzugegeben, um sie vor Gefahren wie
Eis- oder Schneeglätte zu warnen. (JR.)
Der Thermomanagement-Spezialist Eberspächer hat ein neues
Steuergerät für Standheizungen entwickelt. Easy Fan übernimmt
die Steuerung von Klappen- und Gebläseeinstellungen im Fahrzeug und soll für einen komfortablen und effektiveren Betrieb
der Standheizungen Hydronic 1 und 2 sorgen. Das Gerät steuert
die Gebläse- und Klappeneinstellungen im Klimasystem des
Fahrzeugs automatisch an und bringt damit für die
Dauer des Standheizungsbetriebs alle Elemente auf
die optimale „Defrost“-Position, so der Hersteller.
Das Esslinger Unternehmen beliefert seine Werkstattpartner wie in anderen Fällen auch mit einem
fahrzeugspezifischen Einbausatz, dem ebenfalls
das fertig programmierte Steuergerät beiliegt. Das
Easy-Fan-Klappen- und Gebläsesteuergerät wird
zur Nachrüstung für zahlreiche Fahrzeugmarken
Steuergerät für
und -modelle zur Verfügung stehen, darunter Audi,
Standheizungen.
BMW, Ford, Mercedes-Benz, Peugeot, Skoda, Seat,
FOTO: EBERSPÄCHER
Toyota und Volkswagen. (JR.)
Huf Group
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Der Abgasskandal hat kaum Auswirkungen auf die Kaufentscheidung für einen Dieselmotor.
Kaum Bremsspuren beim Diesel
Diesel-Pkw sind in Deutschland weiterhin beliebt. Das ergibt eine Auswertung
der Sonderbefragung im Nachgang des DAT-Reports.
Die anhaltende Diskussion um manipulierte
Abgaswerte in zahlreichen Dieselmodellen des
Volkswagen-Konzerns lässt manche Politiker und
Umweltorganisationen bereits voreilig von Fahrverboten und Zulassungsbeschränkungen für Dieselautos fabulieren. Solche Panikmache ist jedoch
deutschen Autokäufern weitgehend fremd. Nur
eine kleine Minderheit von ihnen will künftig dem
Diesel die Rote Karte zeigen. Zu diesem Ergebnis
kommt eine aktuelle Repräsentativumfrage unter
1.000 Autofahrern durch die Deutsche Automobil
Treuhand (DAT).
Bei der Frage nach der Motorisierung ihres nächsten Autos entschieden sich 40 Prozent für den
Dieselmotor, 44 Prozent für einen Benziner, 13
Prozent für Hybridantrieb und zwei Prozent für
Erd- oder Flüssiggas. Fünf Prozent der Befragten
plant den Kauf eines reinen neuen Elektrofahrzeugs. Unter den Dieselfahrern sprachen sich
sogar 69 Prozent für einen erneuten Dieselkauf
aus.
Noch höher war die Zustimmung für den
Selbstzünder bei der Frage: „Kommt für Sie beim
geplanten Autokauf ein Pkw mit Dieselmotor in
Frage?“ Sie wurde von 58 Prozent bejaht und nur
von 29 Prozent verneint, während 13 Prozent
Viel Freude
am Diesel
40 Prozent der
Kaufinteressenten
werden voraussichtlich einen Diesel-Pkw
kaufen. Für knapp
60 Prozent der
Befragten kommt
generell ein Pkw
mit Dieselmotor in
Frage.
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noch keine Entscheidung treffen konnten. Von
den befragten Diesel-Eignern würden sich sogar
87 Prozent wieder für einen Selbstzünder entscheiden.
Die Auswirkungen des Abgasskandals auf die
künftige Motorenwahl sind der Umfrage zufolge
eher gering. Nur 9 Prozent der Befragten gaben
an, aus diesem Grund keinen Dieselmotor mehr
zu kaufen. Dagegen glaubten 66 Prozent, der
Abgasskandal habe keinen negativen Einfluss auf
die Kaufentscheidung. Bei Dieselbesitzern stieg
diese Quote sogar auf 85 Prozent.
„Unsere Befragung von 1.000 Endverbrauchern mit konkreter Kaufabsicht zeigt, dass die
Vorgänge im VW-Konzern offenbar nur geringe
Auswirkungen auf die Vermarktungschancen von
Dieselmodellen haben werden“, so das Fazit von
Jens Nietzschmann, DAT-Geschäftsführer Inland.
Besonders ausgeprägt ist die Affinität zum Diesel
nach wie vor bei VW-Fahrern: Von ihnen würden
lediglich sieben Prozent wegen des Abgasskandals
künftig keinen Selbstzünder kaufen. Der kumulierte Wert für alle VW-Konzernmarken betrug
sogar nur sechs Prozent, während er im Durchschnitt aller deutschen Marken neun Prozent
W
erreichte. HANS W. MAYER
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23.04.2016
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Werkstattausrüster spüren
nach stabilem Jahresauftakt
Rückenwind.
In der Werkstattausrüstung
geht es voran.
Die Werkstattausrüster konnten 2015 von
der positiven Entwicklung der Wirtschaft
und von einem freundlichen Investitionsklima in der Kfz-Branche profitieren.
Das hat die traditionelle Umfrage des
ASA-Verbandes unter seinen Mitgliedern ergeben. Demnach konnten knapp
drei Viertel der Umfrageteilnehmer ein
Plus verzeichnen. Aktuelle gesetzliche
Vorschriften wirkten sich 2015 ebenfalls
positiv auf die Umsätze der Werkstattausrüster aus.
Der Umfrage zufolge soll der Rückenwind
für die Werkstattausrüstungsbranche
auch 2016 anhalten, weshalb man in
beinahe allen Produktsegmenten weitere
Zuwächse erwartet. Das trifft insbesondere auf Abgasmessgeräte, Hebetechnik,
Klimaservicegeräte, Prüfstände, Reifendienstgeräte und IT-Dienstleistun-
gen zu. Bei den Diagnosegeräten und
Abgasabsauganlagen stehen laut ASA die
Zeichen eher auf Stagnation, was auf eine
gewisse Marktsättigung in diesen Bereichen schließen lasse.
„Trotz der angespannten Lage im Euroraum und der abkühlenden Dynamik in
den Schwellenländern wird die Werkstattausrüstungsbranche 2016 aus heutiger
Sicht auf Wachstumskurs bleiben. Der
anhaltende Investitionsbedarf bei Werkstätten und Prüforganisationen aufgrund
der aktuellen Gesetzgebung wird dem
Markt weitere positive Impulse geben.
Gleiches gilt auch für die Automechanika
2016. Die Werkstattausrüster werden dort
viele Innovationen vorstellen und damit
neue Investitionsanreize schaffen“, sagt
Harald Hahn, Vizepräsident des ASA-VerW
bandes. (JR.)
FOTO: RINN
Elektrische
Wasserpumpen
DAT-REPORT
Für Reparaturen an ihrem Pkw haben
Autofahrer 2015 im Schnitt 162 Euro ausgegeben. Das ist nochmals weniger als 2014
und 2013 (171 bzw. 191 Euro). Das geht aus
dem aktuellen DAT-Report hervor.
Die Reparaturkosten steigen mit
dem Fahrzeugalter.
FOTO: PROMOTOR
amz 04/2016
Besonders teuer wurde es dabei für Besitzer von sechs bis acht Jahre alten Autos:
Sie mussten durchschnittlich 273 Euro
ausgeben. Dies scheint das Alter zu sein,
in dem wesentliche Komponenten ersetzt
werden müssen. Denn nicht nur Besitzer
jüngerer Fahrzeuge kamen deutlich günstiger weg. Auch wer ein älteres Fahrzeug
fuhr, investierte weniger.
Insgesamt wurde 2015 nur an 30 Prozent
(2014: 35 Prozent) der Autos etwas repariert. Laut DAT ist davon auszugehen, dass
manche Halter eigentlich fällige Reparaturen nicht vornehmen lassen: 15 Prozent der
Befragten erklärten, anstehende Arbeiten
hinauszuzögern, um Kosten zu sparen. (JR.)
11
© MS Motorservice Deutschland GmbH · A Rheinmetall Company
Autos mit sechs bis acht Jahren
sind bei Reparaturen am teuersten
www.ms-motorservice.de
Nachrichten & Szene
ZF
Elektrisches
Achsantriebssystem von ZF.
Elektrischer Achsantrieb
soll 2018 in Serie gehen
Bei einem europäischen Automobilhersteller soll 2018 das erste elektrische Antriebssystem, das auf einem neuen modularen
Ansatz von ZF basiert, in Serie gehen.
Die elektrische Maschine, ein zweistufiges Ein-Gang-Getriebe samt Differenzial
sowie die Leistungselektronik bilden
dabei eine kompakte Einheit. Sie ist rund
45 Zentimeter lang, 38 Zentimeter breit
FOTO: ZF
und 51 Zentimeter hoch. Das System eignet sich als rein elektrischer Antrieb für
batteriebetriebene, Brennstoffzellen- oder
Hybridfahrzeuge. Das Konzept sieht eine
Anwendung des Antriebs sowohl für die
Vorder- als auch für die Hinterachse vor.
Es ist für verschiedene Fahrzeug- und
Leistungsklassen ausgelegt und besteht
aus einem mittig auf der Achse positio-
nierten Antrieb, der bis zu 150 kW/204 PS
leistet. Das maximale Motormoment
von 380 Newtonmetern wird zu einem
Achsmoment von 3.500 Nm übersetzt. Die
Produktion wird in Schweinfurt erfolgen.
Dort ist auch der Sitz der neuen ZF-Division E-Mobility. Der Startschuss zur
Errichtung der notwendigen Produktionsanlagen ist bereits erfolgt. (JR.)
CONTINENTAL
Sensor soll Diesel
sauberer machen
Die Politik soll Fahrer- und Fahrzeugdaten schützen.
FOTO: ADAC
ADAC
Europäer fordern Datenhoheit
über ihre Fahrzeuge
Rund 90 Prozent der europäischen
Autofahrenden finden, dass die Daten
eines vernetzten Autos dem Eigentümer
bzw. Fahrer gehören. 91 Prozent fordern eine Möglichkeit zum Abschalten
der Verbindung zum Autohersteller, 78
Prozent wollen ihren Service-Anbieter
selbst auswählen. Das sind die Ergebnisse
einer FIA-Umfrage in zwölf europäischen
Ländern. Der ADAC hat im Auftrag der
FIA beispielhaft den Datentransfer an
einem Pkw mit Elektroantrieb und einem
mit konventionellem Antrieb untersucht.
12
Resultat: Es werden neben vielen anderen
Daten die Fahrtenanzahl mit Kilometerstrecke gespeichert sowie die letzten 100
Parkpositionen und maximale Motordrehzahlen. Es wird aber auch übermittelt, wie
und wo die Batterie aufgeladen wurde.
Das lässt natürlich Rückschlüsse auf
Fahrstil und Wartungszustand zu, die für
die Autohersteller von großem Nutzen
sind. Diese und andere Daten werden teilweise dazu genutzt, wartungsfällige Autos
oder Unfallfahrzeuge in das herstellereigene Werkstattnetz zu lotsen. (JR.)
Die Abgasnachbehandlung spielt eine
wichtige Rolle bei der Reduktion von
Kraftfahrzeugemissionen. Zur Verringerung von CO2-Emissionen und Stickoxiden verfügen einige Diesel-Personenwagen und -Nutzfahrzeuge inzwischen
über ein SCR-System. Durch Reaktion mit
einer wässrigen Harnstoff- bzw. Urea-Lösung (Ad Blue) werden im Abgasstrang
chemisch Stickoxide zu Stickstoff (N2)
und Wasser (H2O) reduziert. Für eine
optimale Arbeitsweise ist eine möglichst
genaue Dosierung der eingespritzten
Harnstofflösung erforderlich. Der Automobilzulieferer Continental hat für die
Bestimmung der Harnstoffkonzentration
einen Urea-Sensor entwickelt. Damit lässt
sich die SCR weiter optimieren und ihre
Wirksamkeit dokumentieren. (JR.)
Continental lässt die Harnstoffsensoren
in Tschechien produzieren.
FOTO: CONTI
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500 Werkstätten
haben sich
2015 für die
KompressorGarantie | plus
zertifiziert.
Grund genug die
Erfolgsgeschichte
fortzusetzen.
14
Der Kompressoraustausch ist eine komplexe Prozedur und es gilt dabei auf viele Details zu achten.
Daher ist es natürlich besonders ärgerlich, wenn
nach dem Austausch die Klimaanlage nach wie vor
den Dienst verweigert. Was folgt, sind zusätzliche
Stunden für den erneuten Austausch und die Gewährleistungsabwicklung.
Mit Behr Hella Service und der Kompressor-Garantie | plus wird das jetzt grundlegend anders – denn
nach der Teilnahme an unserem Kompressor-Training ist jede Werkstatt fit für den fachgerechten
Kompressoraustausch.
Wir gehen allerdings noch einen Schritt weiter und
versprechen allen Werkstätten, die an der Kompressor-Garantie | plus teilnehmen, dass wir im Falle
einer Gewährleistung ein genauso starker Partner
sind und diese in jedem Fall annehmen und abwickeln. Denn: Innerhalb der Kompressor-Garantie
| plus wird es keine abgelehnten Kompressor-Gewährleistungen mehr geben!
Voraussetzung zur Teilnahme ist das Absolvieren eines eintägigen Kompressor-Trainings, das
Hella Gutmann und weitere zertifizierte Partner
anbieten. Nach diesem Training ist der fachgerechte
Austausch eines defekten Klima-Kompressors kein
Problem mehr. Das Servicegerät kann zielgerichtet zur Fehlerdiagnose eingesetzt werden und
defekte Bauteile können professionell identifiziert
und ersetzt werden. Folgeschäden können durch
die zwingend erforderliche Klimaanlagenspülung
vermieden werden. Von der gewonnen Kompetenz
im Bereich Klimareparatur profitiert die Fachwerkstatt und kann diese zur Umsatzsteigerung nutzen.
Gleichzeitig ist die Werkstatt automatisch für
„Kompressor-Garantie | plus“ registriert und hat
für zwei Jahre die Möglichkeit, dies zu nutzen. Denn
wer weiss, worauf es ankommt, durchläuft den
Arbeitsprozess sicher. Das Risiko einer Reklamation
wird minimiert.
Weitere Informationen
Auskunft zu Inhalten und Terminen unter
Tel.: 07668 9900-2603 oder per E-Mail:
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auch die Informationen zu weiteren
Trainingspartnern.
amz 04/2016
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weiterbilden will, findet im sogenannten Know-howTool technisches Hintergrundwissen in realitätsnaher 3D-Darstellung. Und im integrierten Online-Training kann er das neu erworbene oder aufgefrischte
Fachwissen auch gleich testen. Ausserdem wird
laufend neues Material online gestellt. Dies steht
zum Download bzw. zur Bestellung bereit.
Im Rahmen der diesjährigen Thermo Management-Kampagne bietet Ihnen Behr Hella Service
verschiedene Materialien zur gezielten Kundenansprache an. Ein wetterfestes, drei Meter breites
Spannband sorgt mit der Aufschrift „Klima-Check
hier. Für bestes Klima im Auto“ bereits im Einfahrtsbereich der Werkstatt – und damit schon
von Weitem – für die notwendige Aufmerksamkeit. Im Inneren werden Autofahrer mittels des
1,5 Meter großen aufblasbaren Behr Hella Service
Pinguins und einem hochwertigen Pinguin-Pappaufsteller erneut an die Wichtigkeit eines regelmäßigen Klima-Checks (einmal im Jahr oder alle 15.000
km) erinnert. Nur durch regelmäßigen Austausch
des Innenraumfilters, Sichtprüfung aller Komponenten, Funktions- und Leistungsprüfung sowie
die Desinfektion des Verdampfers lassen sich
gesundheitsschädliche Bakterien und Pilzsporen
in der Klimaanlage vermeiden. Alle Werbemittel
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Lernen in der Praxis – Einblick in das Kompressor-Training.
amz 04/2016
15
Oldtimer werden
immer beliebter
Die Begeisterung für Oldtimer ist groß.
Viele Liebhaber sehen sie auch als Wertanlage.
Diese Klassiker gilt es, in der Werkstatt mit
professionellem Serviceangebot zu erhalten.
Extra
Oldtimer
Bremen Classic Motorshow
Wir haben uns dort umgeschaut
und geben einen detaillierten
Eindruck wieder | 18
Der Oldtimermarkt wächst
Rund 500.000 „Classic Cars“
machten 2015 schon 17 Prozent
des Kfz-Bestands aus | 22
Dichtungen für alte Autos
Aus Leidenschaft für Klassiker
werden bei Elring Klinger Motordichtungen maßgefertigt | 28
Die Instandsetzung von
Oldtimern erfordert Know-how
und viel Erfahrung im Umgang
mit historischen Techniken.
FOTO: JAGELS
Oldtimer-Freaks und -Sammler aus der ganzen Welt bestaunten Oldtimer und Youngtimer.
FOTOS: JAGELS
Oldtimer gefragter denn je
Rund 600 Aussteller aus mehr als elf Nationen präsentierten auf
der Bremen Classic Motorshow 2016 eine große Auswahl an klassischen
Automobilen, Ersatzteilen und Raritäten.
FRAUKE RODENBOSTEL
D
„Bereits am
ersten Tag gingen
angebotene
Fahrzeuge
weg wie warme
Semmeln.“
Auf der Messe fanden viele Oldtimerfans Zeit zum
Klönen und Fachsimpeln.
18
Frank Ruge,
Projektleiter der Bremen
Classic Motorshow
ie Sonderschau „Die 70er: Einfach Keil“
bestach mit revolutionären Traumautos
der Keil-Design-Ära. Zu sehen waren
die unverwechselbaren Konzeptstudien
Mercedes C 111 und der BMW-Turbo, die in den frühen 70er-Jahren als Lieblinge aller Generationen galten. Der Lamborghini Countach, der Maserati Khamsin, der Lotus Esprit und der Lancia Stratos ergänzten
als stilprägende Schaustücke die Sonderschau.
Japanische Rennmaschinen
Im Motorradbereich eroberten japanische Rennmaschinen Anfang der 60er-Jahre mit sensationellen
technischen Entwicklungen weltweit den Markt. Die
Honda C 77 zeigte mit ihrem 305-ccm-Zweizylindermotor bereits 1959 hochmoderne Details auf. Von
den Anfängen bis in die klassische Moderne waren
Zweiräder vertreten. So bewunderten die Liebhaber
von schönen Kurven und heißen Motoren eine
Yamaha TD 2, die Lothar John 1968 die deutsche
amz 04/2016
Extra
Meisterschaft in der 250-ccm-Klasse einbrachte,
oder eine Suzuki XR 34 mit der Graeme Crosby
1980 bei der Senior-TT auf der Isle of Man siegte.
Die vielen Ausstellungsflächen waren von Oldtimerliebhabern gut besucht.
100 Jahre BMW
Die Bremen Classic Motorschau würdigte die
100-jährige Unternehmensgeschichte von BMW.
Karl Rapp und Gustav Otto schlossen sich 1916
zusammen und gründeten wenig später die BMW
AG. Mit dem Einstieg in den Automobilbau 1928
produzierte BMW alsbald Design-Ikonen, die
schon damals wegen der geringen Produktionszahlen als Raritäten galten und heute von hohem
Wert sind. Zu sehen waren neben vielen anderen
Glanzstücken der BMW 328, der 507 und der M1.
Historische Mobilität: VW Käfer
Einen Einblick in die jahrzehntelange Geschichte
des VW Käfers gab es in Halle 4 zu bestaunen: Dort
tummelten sich originale Kult-Perlen und Sensationen wie ein Brezelfenster aus dem Jahre 1951.
Liebhaberstücke waren sicherlich der Ovalé aus
44.612
BESUCHER
strömten bei der
diesjährigen Bremen
Classic Motorshow
durch die Messehallen.
dem Jahr 1954, der Dickholmer aus dem Jahr 1963,
der 1303 aus dem Jahr 1974 und der Jubi-Käfer aus
dem Jahr 1985.
Insgesamt waren auf der Messe 90 einschlägige
Oldtimerclubs mit großem Engagement vertreten.
Potenzielle Kunden fanden bei den internationalen
Händlern der „Jungen Klassikern“ in Halle 6 ein
großes Angebot. Auch im Parkhaus standen bei der
Fahrzeugbörse mehr als 230 Automobile zum Verkauf bereit. Neben den vielen Ausstellungsflächen
waren auch die die Stände der Ersatzteile und Raritäten gut besucht. (FR)
W
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FOTOS: JAGELS
Früher Alltagsauto, heute ein gesuchter
Klassiker. Der VW-Käfer gehört zu den
Autos mit der besten Wertentwicklung im
Deutschen Oldtimer Index. Im Bild ein VW
Käfer 1200 Export, Baujahr 1963.
Oldtimer-Preise steigen weiter
Das alte Blech wird teurer und teurer. Der vom Verband der Automobilindustrie veröffentlichte
Deutsche Oldtimer Index kennt nur eine Richtung: nach oben.
Bei Oldtimern gilt folgende Regel: Alt und selten
ist gleich teuer. Gibt es dazu noch eine besondere
Historie, am besten mit Rennerfolgen, erreichen
die Preise schwindelerregende Höhen. Das gilt
umso mehr für Fahrzeuge bester italienischer
Provenienz. So ist Anfang des Jahres in Paris ein
Ferrari 335 S Spider Scaglietti aus dem Jahr 1957
für über 32 Millionen Euro versteigert worden.
So viel Geld wurde noch nie bei einer Auktion für
einen Oldtimer geboten.
Gleicher Trend wie bei Extrembeispielen
Das Design alter Autos fasziniert immer wieder: Hier das
Cockpit eines BMW 328 aus
dem Jahr 1936.
20
Natürlich ist es ein Extrembeispiel, wenn ein
unbekannter Käufer aus den USA so viel Geld
für ein altes Auto bezahlt. Es zeigt aber deutlich,
wohin die Reise geht. Denn nicht nur im HighEnd-Bereich sind die Oldtimerpreise in den
vergangenen Jahren permanent gestiegen, der
gleiche Trend lässt sich auch bei ganz normalen
„Brot-und-Butter-Autos“ feststellen, wenn sie die
Schwelle zum Young- beziehungsweise Oldtimer
überschritten haben.
In konkreten Zahlen benennen lässt sich diese
Entwicklung mit dem Deutschen Oldtimer Index,
den die Bochumer Bewertungsspezialisten Classic-analytics jährlich im Auftrag des Verbands der
Deutschen Automobilindustrie (VDA) erstellen.
Für die Ermittlung der Preisübersicht werden 88
Fahrzeuge ausgewählt, die aufgrund ihrer Spe-
zifikationen, ihres Herstellerlandes sowie ihrer
Häufigkeit den deutschen Oldtimermarkt repräsentativ abbilden. Die aktuellen Zulassungszahlen
werden bei der Berechnung berücksichtigt.
Überraschung auf dem ersten Platz
So stieg der Index im vergangenen Jahr um 5,6
Prozent. Dieser Zuwachs entspricht fast exakt
dem durchschnittlichen jährlichen Anstieg seit
Beginn der Erhebung (1999). Auch langfristig
zeigt der Index eine klare Tendenz nach oben.
Die aktuelle Auswertung weist eine Überraschung
auf: Platz eins in der Rangliste der Fahrzeuge mit
der höchsten Wertsteigerung gegenüber dem Vorjahr hat erstmals ein Oldtimer aus Japan erobert:
Der Toyota Celica Coupé der Baujahre 1972–1978
steht mit Abstand vorne.
Dahinter folgt ein US-Amerikaner: Der Pontiac
Firebird der Baujahre 1978 und 1979 war Zweitbester im Wertzuwachs. Den dritten Rang belegt
der Porsche 356 C-Modell mit 75 PS, der 1964 und
1965 gebaut wurde. Ein interessanter Aufsteiger
auf Platz neun ist der Mazda MX-5 Cabriolet der
ersten Generation (1989–1994). Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um einen Youngtimer, der im
Index die Oldtimer der Zukunft repräsentiert.
Die Rangliste der Fahrzeuge mit dem stärksten
Wertzuwachs seit Beginn der Index-Berechnung
1999 führt dagegen wieder eine Auto-Legende an:
amz 04/2016
Extra
Werkzeug
mit Charakter !
Der Mercedes-Benz 300 SL (Flügeltürer) hat seit
1999 am stärksten zugelegt. Auf Platz zwei folgt
ebenfalls eine Ikone der Automobilgeschichte,
nämlich der VW-Bulli (VW Bus Typ 2 T2). Den
dritten Platz hat ein weiterer Publikumsliebling,
nämlich die „Ente“ (Citroen 2CV 6), inne.
Extremergebnisse nicht repräsentativ
Beide Fahrzeuge haben ihre hohen Wertzuwächse
in den vergangenen 15 Jahren auch einem relativ
geringen Ausgangsniveau zu verdanken. Es folgt
ein weiteres Modell aus dem Segment der Alltagsfahrzeuge der 1970er-Jahre: der Ford Escort 1100
S (Baujahre 1968–1970).
Die Urheber des Deutschen Oldtimer Index weisen klar darauf hin, dass die Extremergebnisse,
die auf öffentlichen Auktionen für besondere Einzelstücke erzielt werden, nicht repräsentativ sind.
Die echten Oldtimerenthusiasten würden sich für
ihre Fahrzeuge unabhängig vom Seltenheitswert
oder Wertsteigerungspotenzial begeistern. Sie
geben im Durchschnitt für ein historisches Fahrzeug deutlich weniger als 20.000 Euro aus, sodass
der Wertzuwachs dieser Fahrzeuge in der Regel
nicht die anfallenden Wartungs- und Unterhaltskosten kompensiert. Höchstwahrscheinlich haben
aber genau diese Leute viel mehr Spaß mit ihren
W
Fahrzeugen. INGO JAGELS
5,6
PROZENT legte
der Deutsche
Oldtimer Index im
vergangenen Jahr zu.
DEUTSCHER OLDTIMER INDEX
RANGLISTE DER FAHRZEUGE NACH WERTENTWICKLUNG GEGENÜBER VORJAHR
RANG
HERSTELLER
MODELL
TYP
BAUJAHRE
1
Toyota
Celica
Celica Coupé
1972 – 1978
2
Pontiac
Firebird
Firebird Coupé
1978 – 1979
3
Porsche
356
356 C 1600
1964 – 1965
4
Ferrari
328
328 GTS
1985 – 1988
5
Mercedes-Benz Pagode
280 SL
1968 – 1971
6
BMW
6er
635 Csi
1978 – 1981
7
Alfa Romeo
GTV
2000 GTV Coupé 1971 – 1977
8
BMW
3er
320 (E21)
1975 – 1977
9
Mazda
MX-5
MX-5 Cabriolet
1989 – 1994
10
Volkswagen
VW Bus
Tpy 2 T2
1967 – 1972
Volkswagen
Citroën
Ford
Porsche
Fiat
Renault
Volkswagen
BMW
BMW
amz 04/2016
VW Bus
2 CV
Escort
924
Fiat 500
R4
VW Käfer
7er
6er
Typ 2 T2
2 CV 6
1100 S
924 Coupé
500F
R4
Käfer 1300
735i (E23)
635 Csi
1967 – 1972
1969 – 1976
1968 – 1970
1976 – 1979
1965 – 1972
1972 – 1974
1967 – 1973
1979 – 1986
1978 – 1981
21
steinicke wittlich
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Quelle: classic analytics
RANGLISTE DER FAHRZEUGE NACH WERTENTWICKLUNG 1999 – 2015
RANG
HERSTELLER
MODELL
TYP
BAUJAHRE
1
Mercedes-Benz Flügeltürer
300 SL Coupé
1954 – 1957
Weitere Informationen:
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FOTO: BOSCH
Extra
Das Segment der Oldtimer-Fahrzeuge, die älter als 30 Jahre sind, ist am anspruchsvollsten und erfordert die größte Spezialisierung.
Wachsende Marktchancen
Bei der Betreuung von Old- und Youngtimern in der Kfz-Werkstatt sind Serviceleistungen
mit Konzept gefragt. Das Marktpotenzial wächst ständig.
Der Fahrzeugbestand in Deutschland wird
zunehmend älter. Laut Kraftfahrt-Bundesamt
(KBA) sind bereits 6,9 Millionen Youngtimer-Autos im Alter zwischen 15 und 29 Jahren
auf unseren Straßen unterwegs. Gemeinsam mit
einem Oldtimer-Bestand von rund 500.000 Kfz
hatten Classic Cars laut KBA im Jahr 2015 mit 7,4
Millionen Pkw bereits einen Anteil von 17 Prozent
am bundesdeutschen Gesamt-Fahrzeugbestand.
Der umfasst insgesamt 44,4 Millionen Fahrzeuge.
Angesichts der sich abzeichnenden deutlichen
jährlichen Zunahme dieser Fahrzeug-Altersgruppe
kann heute eine erstaunliche Hochrechnung vorgenommen werden: Im Jahr 2020 werden etwa
zehn Millionen Autos zum Teil täglich genutzt
werden, die älter als 15 Jahre sind. Der Markt für
die Instandhaltung und Pflege von Young- und
Oldtimern wird voraussichtlich entsprechend
kräftig wachsen.
Diese Zahlen wurden von der Kölner Beratungsgesellschaft BBE Automotive GmbH zusammengestellt und von ihren auf die Automobilbranche
spezialisierten Forschern und Beratern ausgewertet – Ergebnis ist die Studie „Wirtschaftsfaktor
Young- und Oldtimer“. Den Ansatz dieser Studie
hatte der Geschäftsführer der Gesellschaft, Gerd
Heinemann, zusammen mit dem Management
22
10
MILLIONEN Autos,
die älter als 15 Jahre
sind, werden im Jahr
2020 voraussichtlich zum Teil täglich
genutzt werden.
Der Markt für die
Instandhaltung und
Pflege von Youngund Oldtimern
wird vermutlich
entsprechend kräftig
wachsen.
der Klassiksparte der Robert Bosch GmbH aus
der Taufe gehoben.
Wir befragten Gerd Heinemann zu den Schlussfolgerungen der zum ersten Mal im Jahr 2013
durchgeführten Studie, die im Herbst 2015
ein erstes Update erfahren hat: „Wo liegen die
Chancen für freie Werkstätten angesichts des
voraussichtlichen Wachstums des Service-Markts
für Classic Cars?“ Der BBE-Automotive-Geschäftsführer antwortete in drei Kernsätzen:
„Der pauschale Oldtimermarkt ist nicht existent,
er gliedert sich in die Premium-, Medium- und
Economy-Segmente. Jeder Marktakteur muss
demzufolge sein logisches Segment finden und
konsequent bedienen. Dabei sollte man sich am
regionalen Potenzial und an den individuellen
Fähigkeiten orientieren.“
Die wesentliche Botschaft hinter dem Statement
ist, dass Kfz-Betriebe sich dem Markt der Classic
Cars mit einem klaren Konzept nähern sollten.
Interessierten Werkstätten wird empfohlen, mit
Betrieben anderer Spezialisierungsgrade und mit
Teilelieferanten zu kooperieren, um ein möglichst
umfangreiches Young- und Oldtimer-Serviceangebot darzustellen. Denn der Classic-CarMarkt umfasst drei Hauptsegmente, die jeweils
unterschiedlich ausgeprägte Kompetenzen bei der
amz 04/2016
FOTO: BBE AUTOMOTIVE
Gerd Heinemann
ist Geschäftsführer
der BBE
Automotive GmbH.
Oldies are Goldies
Der Oldtimer-Bestand ist zahlenmäßig
klein und mit Blick auf die Gebietsverteilung
inhomogen.
Reparatur von historischen Kfz sowie Fingerspitzengefühl im Umgang mit Liebhabern älterer
Automobile erfordern.
Das Oldtimer-Segement ist am
anspruchsvollsten
Das Segment der Oldtimer – also Fahrzeuge, die
älter als 30 Jahre sind – ist am anspruchsvollsten
und erfordert die größte Spezialisierung. Der
Oldtimer-Bestand ist zahlenmäßig klein und mit
Blick auf die Gebietsverteilung inhomogen. Ein
spezialisiertes Serviceangebot lohnt sich nur in
relativ begrenzten Oldtimer-Hochburgen. Das
zweite Classic-Car-Segment fußt auf dem Bestand
von rund 2,1 Millionen „Freizeit-Youngtimer mit
Oldtimerpotenzial“. Auch dieser Marktbereich ist
regional unterschiedlich ausgeprägt und erfordert ebenfalls eine Spezialisierung. Die Halter
der 15 bis 19 Jahre alten Fahrzeuge machen mit
beinahe fünf Millionen das zahlenmäßig größte
Youngtimer-Marktsegment aus. Sie nutzen diese
Fahrzeuge häufig tagtäglich und zeigen eine
starke Orientierung zur Beauftragung freier
Werkstätten. Auch wenn das Ausgabenniveau bei
dieser Fahrzeuggruppe insgesamt hoch ist, wird
pro Einzelfahrzeug in der Tendenz lediglich das
W
Notwendigste beauftragt. HEINZ W. DROSTE
amz 04/2016
23
FOTO: VOLUME GRAPHICS
Extra
Beispiel eines per Software dargestellten CTs: Bei einem komplett gescannten Automotor kann jedes einzelne Bauteil des Aggregats – egal ob Nockenwelle, Ventil, Zylinder usw. – als 3D-Objekt ein- oder ausgeblendet werden, wenn es genauer untersucht oder bei Bedarf ausgemessen werden soll.
Zurück in die Zukunft
Bei Delphi in Wuppertal werden mittels speziell entwickeltem Computertomographen CT-Klons
von Originalteilen für die Oldtimer-Restaurierung hergestellt.
CT-Klons
DELPHI Deutschland ist in der
Automobilzulieferindustrie
Pionier im Einsatz
der Computertomographie. In Wuppertal, dem Standort
des Kunden-Technologie-Zentrums, ist
bereits seit dem Jahr
2004 ein Measurement Laboratory mit
speziell entwickelten
Computertomographen im Einsatz.
24
Gut erhaltene klassische Oldtimer erzielen
Rekordpreise. Voraussetzung dafür ist eine gelungene Restaurierung solcher Fahrzeuge. Das Verbauen von Original-Ersatzteilen ist dabei Pflicht.
Doch was tun, wenn entsprechende Ersatzteile
nicht vorhanden sind oder am betreffenden
Auto mit der Hand bearbeitete Bauteile – Unikate – zum Einsatz kamen? Mancher OldtimerEnthusiast würde sich wahrscheinlich gerne zur
Ersatzteilbeschaffung per Zeitreise zurück in
die historische Fabrikation bewegen. Oder er
träumt von einem Kopiergerät, das ursprüngliche
Bauteile klonen kann. Genau das ist keine Utopie
mehr.
Die maßgebliche Technologie dahinter ist die
in der Humanmedizin längst etablierte Computertomographie, bei der eine Vielzahl von
Röntgen-Projektionsbildern kombiniert wird.
Die industrielle Form der Computertomographie
ermöglicht unter anderem die präzise Rekonstruktion von Bauteilen durch deren detaillierte
dreidimensionale Digitalisierung. Im sogenannten
Reverse Engineering wird dieses Nachkonstruieren etwa im Maschinenbau genutzt, um den
Aufbau gewachsener – zum Beispiel per Hand
gestalteter und bearbeiteter – Gestaltungsentwürfe als CAD-Daten für die rechnergestützte
weitere Konstruktion verfügbar zu machen.
In der Automobilzulieferindustrie ist die Delphi
Deutschland GmbH Pionier im Einsatz der Computertomographie. In Wuppertal, dem Standort
des Kunden-Technologie-Zentrums, ist bereits
seit dem Jahr 2004 ein Measurement Laboratory
mit speziell entwickelten Computertomographen
im Einsatz. Dazu merkt der verantwortliche CTManager Patrick Nikolajko an: „Motivation hinter
der Verwendung der CT-Röntgen-Technologie
ist es, automobile Bauteile zu digitalisieren und
anschließend am Rechner zu prüfen, um Daten
für eine kontinuierliche Verbesserung der Konstruktion zu sammeln sowie eine dimensionale
Vermessung an den Bauteilen durchzuführen.“
Wer die Ingenieure in diesem hochmodernen
Messlabor besucht, staunt über die allgegenwärtigen Computerbildschirme, an denen die Bilder
des Computertomographen bearbeitet werden.
Zum Einsatz kommt VG Studio MAX, eine
spezielle 3D-Software, die von dem Heidelberger
Unternehmen Volume Graphics entwickelt wird.
CT-Röntgen-Technologie macht es möglich
Die Software dient dazu, die zahlreichen Röntgen-Schichtaufnahmen räumlich zusammenhängend in ein komplexes dreidimensionales Bild
amz 04/2016
zu verwandeln, das anschließend im Einzelnen
analysiert und segmentiert wird. Beispielsweise
kann bei einem komplett per CT gescannten
Automotor jedes einzelne Bauteil des Aggregats –
egal ob Nockenwelle, Ventil, Zylinder, Kurbelwelle
usw. – als 3D-Objekt in- oder ausgeblendet werden, wenn es genauer untersucht oder bei Bedarf
ausgemessen werden soll.
Bei der Entwicklung ihrer CT-Lösungen lässt
sich Delphi von der Diondo GmbH mit Sitz
im nahegelegenen Hattingen unterstützen.
Hier arbeitet ein 20-köpfiges Team bereits seit
zwei Jahrzehnten im Bereich der industriellen
Computertomographie. Auf die Anforderungen
ihrer Kunden unter anderem aus der Automobilindustrie zugeschnitten entwickelt Diondo
hochauflösende CT-Systeme in unterschiedlichster Bauart und -größe. Darüber hinaus bietet das
Unternehmen CT-Dienstleistungen an, welche
die Vorstellung vom geklonten Bauteil realisierbar
machen: Innerhalb einer Stunde kann ein rares
Originalteil gescannt werden. Am Ende erhält der
Auftraggeber Daten für eine anschließende Neuproduktion – beispielsweise über eine CNC-Fräse
W
oder einen 3D-Drucker. HEINZ W. DROSTE
Röntgen-Auge einer
industriellen CT-Anlage:
Die industrielle Form der
Computertomographie
ermöglicht unter anderem
die präzise Rekonstruktion
von Bauteilen durch deren
detaillierte dreidimensionale
Digitalisierung.
FOTO: DIONDO
amz 04/2016
25
Das Gießen erfolgt von Hand.
FOTOS: RODENBOSTEL
Heißes Eisen für Oldies
Nicht alle Oldtimerersatzteile sind noch über den Ladentisch zu erwerben. Hilfe gibt es bei der
Gießerei Hepako in Syke. Wir waren beim Gießen der Bauteile dabei.
Drei Stunden heizt der Gebläseofen bereits die
Schmelze an. Dann hat sie endlich die erforderlichen 1.400 Grad Celsius erreicht. Inhaber Jens
Hansemann und sein Mitarbeiter haben sich
mit Schutzmantel, Helm und Gesichtsschutz
ausgestattet. Vorsichtig befördern sie das flüssige
Gusseisen am Hallenkran zum Gießplatz. Die
Hitze des schmelzenden Metalls ist in der ganzen
Halle zu spüren. Der Geruch von heißem Eisen
steigt in die Nase. Der erfahrene Gießerei-Meister
ist ganz in seinem Element. Den glühenden Tiegel
stets im Blick. Die Formen stehen zum Gießen
bereit. Jetzt muss es schnell gehen. Vorsichtig kippen sie den Tiegel und die heiße Schmelze fließt
durch den Einguss in die Form. Sind alle Formen
gefüllt, kann das Team erst einmal aufatmen. Die
Schmelze kann in Ruhe abkühlen und erstarren.
Modelle und gießfertige Formen
Der Gießerei-Meister Jens
Hansemann präsentiert den
fertigen AbgaskrümmerRohling.
26
Doch vor dem Guss hatte Hansemann einiges
an Vorarbeit zu leisten. „Nach einer Anfrage
bekomme ich das Originalbauteil oder eine Zeichnung, damit ich mit dem Kunden abklären kann,
ob ein Nachbau möglich ist oder nicht“, erklärt
Hansemann. In manchen Fällen kann der Experte
ein Modell vom Original abnehmen. Ist das nicht
der Fall, fertigt ein Modellbauer ein Muster des
anzufertigenden Werkstücks an. Dieses Modell
legen die Gießer in sogenannte Formkästen. Diese
enthalten Formsand und spiegeln nach der Entnahme das exakte Bauteil wider. Oft fertigen sie
auch sogenannte Kerne an. Diese legen sie mit in
die Form, um im Gussstück Hohlräume freizuhalten. Anschließend setzen sie die Formteile zur
gießfertigen Form zusammen. Dann erfolgt das
eigentliche Gießen.
Nach Wunsch gestaltetes Produkt
Nach einer gewissen Zeit sind die Werkstücke
erkaltet. Jetzt kann das Team die Bauteile entformen. Meist ist auch ein Säubern und Nachbearbeiten der Werkstücke erforderlich. Hierbei
trennen sie die gießtechnisch erforderlichen,
aber nicht zum Werkstück gehörenden Teile ab.
„Anschließend wird der Rohling durch Sandstrahlen vom Sand befreit und der Grad beigeschliffen“, erläutert Hansemann. „Weiterbearbeitet wird er dann vom Kunden. Oder der Kunde
gibt den Rohling zur abschließenden Bearbeitung
„Das Wichtigste beim Gießen ist,
dass die Temperatur stimmt.“
Jens Hansemann,
Gießerei-Meister und Inhaber der Hepako
Spezialguss GmbH
amz 04/2016
Extra
weiter.“ Das Ergebnis dieser Entwicklungskette
ist ein funktionsfähiges und nach Wunsch gestaltetes Produkt.
1
Rohlinge gehen europaweit
Das niedersächsische Unternehmen mit der
Fachrichtung Handformguss fertigt Einzelteile
und Kleinstserien an. „Wir vergießen Aluminium,
Grauguss und Bronze“, berichtet Hansemann. Im
Oldtimerbereich fertigt das Team von Hepako
unter anderem Zylinder, Zylinderköpfe, Motorengehäuse und Anbauteile wie Seitendeckel für
Motorräder an. Im Automobilbereich sind es
zum Beispiel Bremstrommeln, Bremsscheiben,
Wasserpumpenräder, Vorverdichter und Zubehör wie Spiegelhalter und Kühlerfiguren. Zum
Kundenstamm gehören Privatkunden ebenso
wie Automobilclubs oder namhafte Vertreter der
W
Motorradbranche aus ganz Europa. (FR)
Web-Wegweiser
www.hepako-giesserei.de
PROZENT beträgt
das Schwindmaß
bei Grauguss, wenn
das Bauteil auf
Raumtemperatur
erkaltet. Bei Aluminium beträgt der
Faktor 1,2 Prozent.
Nach dem Erkalten
ist das Gussteil also
kleiner als die Form.
Mit der handgefertigten und verdichteten Sandform
inklusive Kern gießt das Team Abgaskrümmer.
Wohin die Reise
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FOTOS: ELRINGKLINGER
Die Sechszylinderdichtung ist – wie gut zu erkennen – für die Mercedes-Benz-Modelle W198
(300SL Flügeltürer Coupé und Roadster).
Die Vierzylinderdichtung (vorn) ist eine typische Dichtung, die in BMW-Motoren der 02er-Serie eingebaut und
für Rennsportzwecke mit sogenannten Zackenringen
versehen ist.
Aus Leidenschaft für Klassiker
Der Entwicklungspartner und
Serienlieferant der
internationalen
Fahrzeugindustrie
ElringKlinger
stellt auch
maßgefertigte
Motordichtungen
für ausgefallene
Oldtimer-Liebhaberstücke her.
Auf unseren Straßen tummeln sich abertausende
Autos, die sich über die Jahre hinweg immer weiter
angeglichen haben – und zwar nicht nur äußerlich.
Dennoch gibt es Fahrzeuge und Motoren, die von
diesem Standard abweichen. Ersatzteile wie zum
Beispiel Dichtungen sind hierfür schwer, oftmals
gar nicht mehr zu bekommen. Speziell im Bereich
historischer Fahrzeuge herrscht häufig akuter
Mangel. Bei ElringKlinger bietet man mit der
Ersatzteilmarke „Elring – das Original“ ein breites
Produktportfolio rund um den Globus sowie einen
besonderen Service: Für die Instandsetzung der
Motoren liefert das Unternehmen individuelle,
maßgefertigte Zylinderkopf- und Spezialdichtungen, die höchste Qualitätsanforderungen erfüllen
– in allen denkbaren Ausführungsvarianten.
Ausgebaute Altdichtung dient als
Ausgangsbasis
„Man kann unseren Musterbau, in dem wir
Sonderanfertigungen herstellen, gerne als kleine
Manufaktur bezeichnen. Nur eine Produktionshalle weiter wird in hohen Stückzahlen gefertigt“,
erklärt Mario Rauch, technischer Trainer beim
Dichtungshersteller, und merkt an: „Egal ob
Mercedes-Benz, Jaguar, Aston Martin, Ferrari
oder ein beliebiger anderer Klassiker. Wir können
helfen. Auch für die immer seltener werdenden
Vorkriegsmodelle haben wir Lösungen.“
Technisch unterscheiden die Dichtungsprofis
von Elring zwischen Ferrolastic™-Metall-Weichstoff-Dichtungen (FW) und den ein- oder mehr-
28
lagigen Federstahldichtungen mit Sicken, die
unter dem Markennamen Metaloflex™ (MLS)
vertrieben werden. „Speziell für historische
Fahrzeuge werden vorwiegend FW-Varianten
angefragt“, weiß Rauch zu berichten. Ausgangsbasis ist hierbei meist eine ausgebaute Altdichtung aus Kupfer-Asbest oder einem asbesthaltigen
Verbundmaterial. Diese Materialien sind heute
nicht mehr zeitgemäß, die Dichtung wird aus dem
bis heute produzierten FW-Material reproduziert. Hierzu wird lediglich eine Musterdichtung,
eine maßstabsgetreue Zeichnung oder eine
Handskizze mit den Maßen und der Verwendungsstelle benötigt.
Kundenwünsche werden berücksichtigt
„Da häufig jedoch keine Zeichnungen oder
Neuteile vorhanden sind und die Maße an einer
gebrauchten Dichtung abgenommen werden müssen, erfolgt ein aufwendiges Laserscanning samt
Nachbearbeitung am Computer“, sagt Rauch.
Sind Altdichtungen durch den Ausbau so stark
deformiert, dass nur noch Motorblock und Zylinderkopf zur Neuauslegung herangezogen werden
können, vermisst der hauseigene Musterbau
des Geschäftsbereichs Zylinderkopfdichtungen
das entsprechende Bauteil von Hand und fertigt
eine passende Zeichnung an. Anhand dieser wird
anschließend die Dichtung konstruiert.
Wann immer möglich gehen die Dettinger Dichtungsprofis auch auf individuelle Kundenwünsche
ein. „Nach einer Umrüstung des Motors mit
amz 04/2016
Extra
einem Turbolader muss die Dichtung beispielsweise entsprechend angepasst werden. Hierbei
wird die Bauhöhe individuell abgestimmt oder
der Brennraumdurchmesser, soweit technisch
möglich, verändert“, merkt Rauch an. Im Gegensatz zum alltäglichen Geschäft im freien Ersatzteilmarkt, das über ein Händlernetz organisiert
ist, wird im Bereich Sonderanfertigungen der
direkte Kontakt zu den Fahrzeugbesitzern oder
dem ausführenden Instandsetzungsbetrieb
gesucht. Hintergrund dieser Vorgehensweise ist
die Gewährleistung eines präzisen Informationsflusses technischer Informationen. Nur so lässt
sich seiner Meinung nach ein vertrauensvoller
und schneller Service sicherstellen.
Kundenanfragen für Individualdichtungen betreffen meist Zylinderkopfdichtungen. Natürlich ist
es auch möglich, Nebendichtungen als Einzelanfertigung herzustellen; oftmals scheitert dies
aber an der Kosten-Nutzen-Rechnung. Glücklicherweise lassen sich diese Varianten jedoch
einfach selbst herstellen.
Bei einer gut erhaltenen Dichtung kann die rekonstruierte Dichtung auf den Dichtungswerkstoff
gelegt und mit einem Farbspray besprüht werden.
Nachdem die Farbe getrocknet ist, wird die alte
Dichtung entfernt. Sollte die Dichtung nicht
mehr in einem ordnungsgemäßen Zustand sein,
kann die Dichtfläche des Gehäuseteils mit einem
Stempelkissen eingefärbt werden. Das Gehäuseteil wird vorsichtig auf den Dichtungswerkstoff
gedrückt.
Bevor die genaue Kontur der Dichtung ausgeschnitten wird, müssen die Löcher für Schrauben
und Bohrungen mit einem passenden Locheisen
auf einem Stück weichem Holz oder Kunststoff
ausgestanzt werden. Die Löcher für die Schrauben sollen hierbei ein bisschen größer sein als der
Schraubendurchmesser, da sonst die Dichtung
beim Einsetzen der Schrauben in den Deckel
beschädigt werden kann. Die Dichtung kann nun
exakt ausgeschnitten werden. Danach sollten die
Passgenauigkeit und die Löcher überprüft werW
den. (JR.)
„Do it yourself“ – Dichtungen kurzerhand
selbst anfertigen
Die Vorstellung eines gescheiterten OldtimerAusflugs aufgrund einer defekten Dichtung ist
verheerend. Doch auch wenn eine spezielle
Dichtung gerade nicht verfügbar ist, muss der
Ausflug nicht zwingend ausfallen. Selbst Hand
anzulegen ist nicht immer allzu kompliziert. „So
gehen Schrauber in der Regel vor“, erklärt Rauch
und merkt an: „Mit dem praktischen ElringService-Kit (447.101) oder einem Bogen Dichtungswerkstoff (Abil™, EWP 207/210, FW 522)
kann die benötigte Dichtung in kurzer Zeit selbst
angefertigt werden. Das Service-Kit enthält Dichtungswerkstoffe für alle Anwendungsstellen und
Temperaturbereiche in unterschiedlicher Dicke.
Mit einfachem Werkzeug – beispielsweise einer
Auswahl von Dichtungsschabern, einem Stempelkissen oder Farbspray und einigen Locheisen –
lassen sich diese Materialien einfach bearbeiten.“
Für die Anwendung sollten Dichtungsdicke und
-werkstoff übereinstimmen. „Bei Unregelmäßigkeiten kann die Dichtung nicht einwandfrei
abdichten, wodurch Schäden entstehen können“,
warnt Rauch und erläutert die Vorgehensweise:
Zunächst muss die Dichtfläche des Musters bzw.
des Gehäuseteils gereinigt und entfettet werden,
was vorzugsweise mit Spiritus oder ähnlichen
Lösemitteln geschehen sollte. Nur absolut
saubere, fettfreie und trockene Flächen seien die
beste Gewähr für eine sichere Abdichtung.
Die neue Dichtung kann mit zwei Methoden
erstellt werden.
amz 04/2016
29
Tipps vom
Experten
ELRING bietet zu
dieser Thematik
auf der Unternehmens-Website einen
Kurzfilm an, der
Tipps zur Verarbeitung der Materialien
und weitere nützliche Ratschläge gibt.
http://www.elring.
de/de/service/
montage-videos.html
Die Arbeit an Oldtimern erfordert spezielle Kenntnisse, die heute in der regulären Ausbildung nicht mehr vermittelt werden.
FOTOS: JAGELS
Viel Kompetenz in Sachen Volkswagen
Harald und Ralf Behling haben sich schon sehr früh auf VW-Oldtimer spezialisiert.
Heute profitieren die Norddeutschen von ihren Erfahrungen – und dem großen Ersatzteillager.
VW-Leute mit Leidenschaft:
Harald und Ralf Behling
230
QUADRATMETER
groß ist das Ersatzteillager der Gebrüder Behling. Und auf
drei Ebenen gefüllt
bis unter die Decke.
30
Bei den Gebrüdern Behling dreht sich alles um
alte Autos der Marke Volkswagen. Das wird auf
den ersten Blick deutlich, sobald man das Firmengebäude betritt. In der kleinen Ausstellungshalle
stehen drei Käfer-Cabrios im perfekt restaurierten Zustand. Eine Tür weiter im Empfangsbereich
liegt die aufgearbeitete und grundierte Rohkarosserie eines T2 Bullis, die irgendwann einmal als
Basis für ein komplett neu aufgebautes Fahrzeug
dienen wird.
Seit gut 20 Jahren betreiben Harald und Ralf
Behling ihre freie Werkstatt mit Sitz im niedersächsischen Sottrum. Zwar gehörte das „normale“
Reparatur- und Servicegeschäft immer mit dazu,
den Schwerpunkt bildete aber von Anfang an die
Oldtimer-Schiene. Damit machten die Behling-Brüder ihre gemeinsame Leidenschaft für
historische Fahrzeuge zum Beruf.
Schon in seinem Ausbildungsbetrieb, einem VWund Audi-Markenhändler, war Harald Behling
spätestens ab dem dritten Lehrjahr der Werkstatt-Mann für die alten Autos. Auch seine Freizeit-Aktivitäten drehten sich damals hauptsächlich um die Bastelei an VW-Käfern oder Bullis:
„Damals war ich ein echter Hardcore-Schrauber.“
Geschadet hat das aber sicher nicht, denn für die
Arbeit mit Oldtimern sei vor allem eines wichtig:
viel Erfahrung. „Man muss die Autos sehr gut
kennen, nur dann kann man fachlich sauber und
professionell arbeiten“, betont der Kfz-Meister.
Das ist auch der Grund dafür, dass sich der Betrieb
im Oldtimerbereich überwiegend mit Autos von
Volkswagen beschäftigt. Vereinzelt steht auch mal
ein Porsche in der Werkstatt.
Während Harald Behling den technischen
Bereich abdeckt, ist sein Bruder Ralf für alles
Kaufmännische verantwortlich. Er hatte seinen
beruflichen Schwerpunkt vor dem Schritt in die
Selbstständigkeit im Teilehandel. Das war nicht
nur fachlich eine gute Ergänzung zur technischen
Ausrichtung seines Bruders, sondern auch eine
gute Voraussetzung für den Aufbau eines umfangreichen Teilelagers.
Gebrauchte Teile oft besser
„Wir haben zum Glück von Anfang an darauf
geachtet, Fahrzeugteile aller Art zurückzulegen.
Davon profitieren wir heute sehr. Denn manche
Teile sind auch für Geld und gute Worte nicht
mehr zu bekommen“, unterstreicht Ralf Behling.
Und auch wenn es Neuteile zu kaufen gibt, verwenden die VW-Spezialisten manchmal lieber ein
gutes Gebrauchtteil. „Nicht selten sind die alten
Teile optisch und qualitativ besser.“ Insgesamt
habe sich aber die Versorgungslage nicht zuletzt
durch die Aktivitäten des Herstellers – Stichwort
VW-Classic-Parts – verbessert.
Die Norddeutschen profitieren in vieler Hinsicht davon, dass sie schon vor recht langer Zeit
in das Oldtimergeschäft eingestiegen sind. „In
den 90er-Jahren hat sich kaum ein Mensch für
Spezialwerkzeug für den VW-Käfer oder die alten
amz 04/2016
ERL
VW-Busse interessiert. Das war unser Glück. Bei
verschiedenen Werkstattauflösungen konnten
wir damals alles kaufen, was man an Werkzeugen
braucht“, sagt Harald Behling. „Damit können wir
alle anfallenden Arbeiten erledigen.“ So gehört
auch die Überholung von Motor und Getriebe
zum Angebotsspektrum. Nur die Überarbeitung
von Zylinderköpfen und Kurbelwellen oder das
Einpressen neuer Ventilsitze sprengt den Rahmen
und wird an einen Spezialbetrieb vergeben. Das
Gleiche gilt für Lack- und Sattlerarbeiten.
Rendite im Oldtimergeschäft nicht höher
Insgesamt zählt der Betrieb, der zu den offiziellen
„Classic Competence Centern“ von Volkswagen gehört, zwölf Beschäftigte. Acht Kollegen
arbeiten in der Werkstatt. Davon haben sich
zwei auf Karosseriearbeiten spezialisiert. So
reicht das Arbeitsspektrum von der Inspektion
an einem japanischen Kleinwagen bis hin zur
Oldtimer-Vollrestauration mit Gesamtkosten im
sechsstelligen Bereich. Fünf bis sechs Restaurierungen werden praktisch immer zeitgleich in den
Werkstatträumen bearbeitet. Der Fahrzeughandel
ist bei den Behlings hingegen eher als Ergänzung
zu sehen. Oft geht es darum, einem Kunden bei
der Beschaffung eines restaurierungsfähigen
Fahrzeugs behilflich zu sein.
Auch wenn es Außenstehenden vielleicht so
erscheinen mag, renditestärker als das normale
Werkstattgeschäft ist die Arbeit an den alten
Autos aber nicht, betonen die Behling-Brüder.
Für alle Werkstattarbeiten berechnen sie einen
einheitlichen Stundensatz von 49 Euro. Da Restaurierungen aber oftmals sehr zeitintensiv seien,
könne man so manche Arbeitsstunde nicht vollständig berechnen. „Bei unserer Arbeit ist immer
auch eine Portion Idealismus dabei. Da drückt
man kaufmännisch schon mal ein Auge zu“,
erklärt Ralf Behling. Man gewinnt aber durchaus den Eindruck, dass ihm das nicht besonders
W
schwerfällt. INGO JAGELS
PRODUCED IN OE-QUALITY
ERL - Eibach Replacement Line
Serienersatz „Made by Eibach“
TecDoc zertifiziert
5 Jahre Materialgarantie
Die Überholung von Motor und Getriebe gehört zum Angebotsspektrum der Gebrüder Behling. Spezialarbeiten
an Kurbelwelle und Zylinderkopf werden vergeben.
amz 04/2016
31
eibach.com
Extra
Andreas Mayer demonstriert den Teilnehmern das Autogenschweißen mit und ohne
Zusatzmaterial.
Die Teilnehmer lernen das Anfertigen eines
Reparaturblechs.
Leidenschaft zum Beruf machen
Viele Restaurierungen scheitern,
weil die Erfahrung fehlt. Die Ausbildung
„Fachkraft für die Restaurierung
historischer Fahrzeugkarosserien“ vermittelt
den Teilnehmern wichtiges Know-how.
STICHWORT
Fahrzeugakademie
FOKUS auf Meisterkurse
und Seminare rund
ums Fahrzeug legt die
Fahrzeugakademie in
Schweinfurt. Die Kunden
kommen aus Branchen
wie zum Beispiel Pkw
und Nfz, Karosserie und
Fahrzeugbau oder Oldtimerrestaurierung. Durch
die enge Zusammenarbeit
mit Handwerk, Industrie,
Forschung und Lehre
garantiert das überregionale Kompetenzzentrum ein praxisnahes Angebot. Die
Fahrzeugakademie bereitet die Kunden optimal auf die wachsenden Herausforderungen des Geschäftsalltags vor. Träger der Fahrzeugakademie ist die
Handwerkskammer für Unterfranken.
32
Die Erfahrung zeigt, dass die Besitzer bei einer
Oldtimerinstandsetzung versuchen, die vorhandene geschichtliche Substanz zu erhalten. Dieses
Vorgehen erfordert besondere Kenntnisse und
Fähigkeiten. Die Fahrzeugakademie in Schweinfurt
bietet daher im Bereich der Oldtimerrestaurierung
eine Fachausbildung an. Der Unterricht erfolgt
durch erfahrene Karosserie- und Fahrzeugbaumeister, die praxisnah unterrichten. Alle Ausbilder
verfügen über einen großen Erfahrungsschatz.
Sie stellen sich auf jeden einzelnen Teilnehmer
ein. Zum Beispiel Andreas Mayer, der seit 2012 als
Trainer in Meisterkursen und Oldtimerseminaren tätig ist. Er unterrichtet die Teilnehmer des
Seminars „Instandsetzen“. Ziel dieses Lehrgangs
ist unter anderem das Anfertigen einer Dachecke.
Hierfür demonstriert Mayer die Treibarbeit sowie
das Richten, Kanten und Fügen von Stahlblech. Er
zeigt den Teilnehmern das Warmrichten und Einziehen von Springbeulen und das Verschwemmen
mit Weichlot. Ferner lernen die Teilnehmer von
ihm das Widerstandspunktschweißen (RP) und das
Autogenschweißen mit und ohne Zusatzmaterial.
In neun Modulen zur Fachkraft
Die Ausbildung „Fachkraft für die Restaurierung
historischer Fahrzeugkarosserien“ umfasst neun
Module. Hierzu gehören das Instandsetzen, die
Abschnittsreparatur, das Arbeiten mit der Rollenstreckmaschine I und II, die Kfz-Elektrik, die
Auftragsabwicklung, die Kundenorientierung, die
amz 04/2016
Im ersten Modul „Instandsetzen“ fertigen die
Teilnehmer eine Dachecke an.
Das Treiben des Stahlbleches
auf dem Ledersack oder in
der Holzmulde gehört zu den
Ausbildungsthemen der Blechbearbeitung.
FOTOS: RODENBOSTEL
Grundlagen der Fahrzeugbremse und schließlich
der Vorbereitungskurs und die Prüfung. In diesen
Kursen lernen die Teilnehmer, Karosserieteile mit
einfachen Mitteln selbst herzustellen, Abschnitte
von Karosseriebauteilen anzufertigen und an
Stelle von schadhaften Partien einzusetzen. Die
Lehrgänge ermöglichen es den Teilnehmern, die
Qualität von Restaurierungsarbeiten deutlich
besser zu beurteilen. Ferner gewinnen sie einen
Eindruck vom Zeit- und Kostenaufwand für die
Restaurierung eines Bauteils und können diesen
deutlich besser abschätzen. Sie sind auch in der
Lage zu beurteilen, welche Werkzeuge, Hilfswerkzeuge, Materialien oder Maschinen erforderlich
sind.
Die Teilnehmer sind nach dem Abschluss der
Ausbildung meist gefragte Fachkräfte, denn die
Oldtimerbranche boomt.
Für einige der Teilnehmer sind nur einzelne
Module der Ausbildung interessant. Für sie ist die
Oldtimerei ein Hobby oder eine Herzensangelegenheit. Andere wiederum machen ihr Hobby zum
Beruf. Sie absolvieren alle Module der Ausbildung
und verdienen mit alten Autos ihren Lebensunterhalt. Neben der Ausbildung zur Fachkraft bietet
die Akademie noch zahlreiche Oldtimer-Intensivseminare an, um die Kenntnisse und Fähigkeiten
W
zu vertiefen und zu erweitern. (FR)
Web-Wegweiser
www.fahrzeugakademie.de
amz 04/2016
„Die meisten
Kursteilnehmer
lassen sich Zeit
zwischen den
einzelnen
Modulen, um
das Erlernte zu
vertiefen.“
Andreas Mayer,
Ausbilder an der
Fahrzeugakademie,
Handwerkskammer für
Unterfranken
33
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FOTO: GLASURIT
„Ein Ausstellungsstück mit diesen zwei
Extremen ist einzigartig.“
Jürgen Book, Leiter Process Management
beim Unternehmensbereich Coatings der BASF
Glasurit demonstriert das fachgerecht restaurierte Heck des
Porsche 356 B und die verwitterte Front des Scheunenfunds.
Vom Scheunenfund zum Showcar
Ein Showcar muss nicht immer makellos sein,
um die Blicke auf sich zu ziehen.
Das demonstriert Glasurit auf der TechnoClassica in Essen. Am Beispiel eines Porsche 356 B
zeigt das Unternehmen, wie sich Zeit und
Witterung auf den Zustand eines Autos auswirken.
Der Porsche aus dem Jahr 1963 ist Eigentum von Dieter
Ambrosy. Der Spezialist für die Restaurierung der
Modellreihe 356 ist auch Besitzer einer umfassenden
Sammlung von Porsche-Klassikern in den unterschiedlichsten Erhaltungszuständen. In enger Absprache mit
dem Glasurit-Team restaurierte Ambrosy mit seiner
Werkstatt-Mannschaft die Karosserie des Hecks fachgerecht. Für die Instandsetzung mussten die Profis zum
Teil neue Bleche anfertigen. Auf der Motorhaube des
Fahrzeugs soll der von Glasurit empfohlene QualitätsLackaufbau in einzelnen Schichten sichtbar sein. Wie bei
der Auslieferung 1963 verwendeten die Experten einen
unifarbenen Einschicht-Decklack der Glasurit-HS-2KDecklack-Reihe 22. Mit Hilfe der am Fahrzeug verfügbaren Informationen ermittelten sie in der GlasuritDatenbank den ursprünglichen Farbton. Unter den mehr
als 200.000 Farbtönen und über 600.000 Mischformeln
gab „Rubinrot 6202“ diesen Farbton authentisch wieder.
„Ein Ausstellungsfahrzeug mit diesen zwei Extremzuständen ist einzigartig“, sagt Jürgen Book, Leiter Process Management beim Unternehmensbereich Coatings
der BASF. Der mehrfach reparierte und umlackierte
Porsche war deutlich sichtbar ein Gebrauchsgegenstand.
„Mit der Teilrestaurierung möchten wir die Lackkompetenz von Glasurit darstellen und zugleich auch die
problematischen Fragestellungen zum Thema Lack und
Karosserie visualisieren, die sich bei der Restaurierung
eines klassischen Fahrzeugs ergeben“, erläutert Jürgen
Book das Konzept für das Showcar. Laut Glasurit diskutiert die Oldtimerszene das Thema Originalität gerade
auch mit Blick auf den Werterhalt der Fahrzeuge. Daher
unterstützt das Unternehmen Oldtimerfreunde, wenn
es um authentische Farbtöne oder die Lackierung ihrer
Klassiker geht.
Zu sehen ist der Porsche vom 6. bis 10. April 2016 auf der
Techno-Classica in Essen am Glasurit-Stand in Halle 2,
Stand 115. Im Anschluss an die Techno-Classica wird der
teilrestaurierte Porsche zwölf Monate lang im Rahmen von
Ausstellungen und anderen Veranstaltungen in Europa,
W
Afrika und dem Nahen Osten gezeigt. (FR)
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amz 04/2016
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35
Räder und Reifen im
Service-Geschäft
Jetzt steht wieder der Reifenwechsel im Fokus.
Neben Kundenansprache sind in der Werkstatt guter
Service und Beratungskompetenz gefragt.
Technik
& Trends
Sommerreifen im Überblick
Die Reifenhersteller warten in
der Saison 2016 mit einigen
interessanten Neuheiten auf | 38
Das Reifenlabel im Fokus
Der Verbrauchernutzen des
Reifenlabels scheint in einigen
Punkten fragwürdig | 42
Reifendruck-Kontrollsysteme
In der Kfz-Werkstatt gibt es
beim Umgang mit RDKS einiges
zu beachten | 48
Jetzt heißt es, kraftvoll in die
Sommerreifensaison zu starten.
FOTO: ADAC
Hier darf es
auch etwas
mehr sein
Sie sind mehr als nur
schwarz und rund und die
einzige Verbindung
zwischen Fahrzeug und
Straße. Die Sommerreifen-Neuheiten 2016
auf einen Blick.
ELFRIEDE MUNSCH
Dunlop Sport Maxx RT2.
5000
TESTS wurden für
die Entwicklung
des GoodyearUHP-Reifens Eagle
F1 Asymmetric 3
durchgeführt, mehr
als 36.000 Ingenieurstunden gebraucht.
Insgesamt wurden
330.000 Kilometer
bis zur Serienreife
des Pneus zurückgelegt.
38
M
oderne Fahrzeugreifen haben im
wahrsten Sinne des Wortes eine
tragende Rolle und sind mit Sicherheitssystemen wie ABS, ESP und Reifenluftdruckkontrollsystemen (RDKS) vernetzt. Die
Reifenhersteller investieren viel Zeit und Geld in
die Entwicklung ihrer Pneus. Nebenstehend einige
Goodyear-Zahlen, die stellvertretend den Aufwand
dokumentieren, den renommierte Hersteller für ein
Höchstmaß an Sicherheit und Leistung betreiben.
Apollo Vredestein
Apollo Vredestein stellt den Vredestein Ultrac Satin
in die Regale der Händler. Der Reifen, der sowohl für
Sportwagen als auch für SUV geeignet sein soll, ist
zum Marktstart in den Größen 16 bis 18 Zoll erhältlich. Weitere Dimensionen bis 20 Zoll sind in Planung. Sein Z-Profil soll gute Haftung und stabiles
Fahrverhalten auf nassen Straßen gewährleisten.
Eine ovale Aufstandsfläche kombiniert mit einer
asymmetrischen Lauffläche verbessert Lenkpräzision und -kontrolle. Ein niedriger Rollwiderstand
wird durch eine optimierte Reifengeometrie und
Verbesserungen in den fünf Bereichen Lauffläche,
Laufflächenbasis, Seitenwand, Karkasse und Felgenband erreicht. Das Design hat das italienische
Designstudio Giugiaro gestaltet.
FOTO: DUNLOP GOODYEAR
Bridgestone
Der Drive Guard von Bridgestone ermöglicht das
Weiterfahren trotz eines plötzlichen Druckverlusts.
Anders als bei den bisher angebotenen Reifen mit
Notlaufeigenschaften (Runflat) benötigt der Drive
Guard aber weder eine Freigabe seitens der Automobilhersteller noch spezielle Felgen und ist so mit
fast allen Pkw kompatibel, die über ein Reifenluftdruckkontrollsystem verfügen. Dank einer leichteren Konstruktion und optimierter Steifigkeit soll
der Pneu sich genauso komfortabel fahren lassen
wie ein Standardreifen. Der Drive Guard setzt auf
verstärkte Seitenwände, die im Falle eines Druckverlusts oder eines Reifenschadens an der Seitenwand oder in der Lauffläche stützend wirken und
das Fahrzeuggewicht tragen. Der Fahrer kann so
bis zu 80 Kilometer mit maximal Tempo 80 bis zur
nächsten Werkstatt fahren. Der neue Bridgestone
wird in Größen von 15 bis 18 Zoll angeboten und ist
sowohl als Sommer- als auch als Winterspezialist
erhältlich.
Continental
Bei Continental nimmt man in diesem Jahr die
„etwas“ besser motorisierten Dienstwagenfahrer
ins Visier. Der Sport Contact 6 ist für Sportwagen
wie Audi R8, Porsche 911, BMW M5, Mercedes-AMG-
amz 04/2016
Technik & Trends
Da steckt viel drin
REIFEN bestehen zu rund 40 Prozent aus
Kautschuk, dazu kommen noch unterschiedliche Materialien wie Stahl und Textil. Ein Reifen
kann aus mehr als zehn Gummimischungen
bestehen. Um den Abrieb der Reifen zu
senken, werden dem Kautschuk weitere
Zusätze wie Ruß und Silica beigemischt. Diese
Füllstoffe haben die Aufgabe, die Konsistenz
des Reifens zu bewahren. Öl beeinflusst die
Rutschfestigkeit des Reifens. Es dient zudem
– ebenso wie Harze – als Weichmacher. Außerdem kommen noch Chemikalien zum Einsatz,
darunter Vulkanisationsbeschleuniger, Verzögerer, Aktivatoren, Licht- und Alterungsschutzmittel. Schwefel sorgt bei der Vulkanisation
dafür, dass sich die langen Molekülketten des
Kautschuks vernetzen und aus der klebrigen
Masse elastischer Gummi wird.
(QUELLE DUNLOP)
Der Ultra Satin für Sportwagen und SUV.
Modelle und Tesla S gedacht. Der Sportwagen-Pneu
wird zunächst in 41 Dimensionen für Felgen mit
Durchmessern von 19 bis 23 Zoll angeboten und hat
die Geschwindigkeitsfreigabe bis 350 km/h erhalten.
Für leistungsgerechten Grip beim Bremsen, Kurvenfahren und Beschleunigen setzen die Continental-Ingenieure auf die Black Chili genannte Laufflächenmischung. Diese ist so abgestimmt, dass sie
sich mit der rauen Oberfläche des Straßenbelags
sehr gut verzahnt. Um besonders präzises Handling
und schnelle Lenkansprache zu erreichen, kommen
unterschiedliche Profilelemente an den Innen- und
Außenseiten des Reifens sowie in der Reifenmitte
zum Einsatz. Große Profilblöcke an der Außenseite
sind mit verschränkten Elementen in einer zweiten
Blockreihe verbunden. So können sich die Profilblöcke beim schnellen Kurvenfahren gegeneinander abstützen und die hohen Querkräfte bestens
übertragen.
Cooper Tires
Cooper Tires spricht mit dem Zeon CS8 Fahrer
von Kompakt- und Mittelklassefahrzeugen an. Zur
Markteinführung ist er in 25 Größen mit einem
Durchmesser von 15, 16 und 17 Zoll erhältlich. Die
Geschwindigkeitsindizes sind mit 240, 270 und
300 km/h angegeben. Damit das Wasser schnell
amz 04/2016
FOTO: APOLLO VREDESTEIN
aus der Aufstandsfläche ablaufen kann und somit
die Gefahr von Aquaplaning reduziert wird, besitzt
der Laufstreifen des Zeon CS8 große umlaufende
Rillen. Außerdem verfügt der Pneu über spezielle
Profilblöcke zur Verringerung der Geräuschentwicklung sowie über kleine Noppen in den Profilrillen,
die für eine ruhigere Fahrt sorgen sollen. Mit Hilfe
einer visuellen, im Profildesign integrierten Anzeige
am Reifen lässt sich einfach die Profiltiefe überprüfen. Beim Neureifen ist ein Quadrat zu erkennen;
erscheint ein Ausrufezeichen, ist es Zeit, den Reifen
auszutauschen.
Die beliebten SUV bedient Cooper mit dem
Zeon 4XS Sport. Entwickelt für mittelgroße und
große SUV wird er in den Größen von 18 bis 21 Zoll
angeboten. Die Geschwindigkeitsfreigaben beginnen bei 240 km/h, die Topversionen dürfen bis zu
300 km/h fahren. Der Pneu hat ein asymmetrisches
Laufflächendesign, das speziell auf das Gewicht großer SUV ausgelegt ist. Eine ausgeprägte Mittelrippe
soll dazu beitragen, das Fahrgefühl und die Lenkreaktionen des Reifens zu verbessern.
Dunlop Goodyear
Dunlop Goodyear setzt in diesem Sommer ebenfalls
auf schnelle Gummis. Die sportlich ausgerichtete
Marke Dunlop erweitert mit dem Sport Maxx RT 2 ˆ
Drive Guard von Bridgestone.
FOTO: BRIDGESTONE
39
15 bis 18 Zoll verfügbar sein. Er hat die Geschwindigkeitsfreigabe bis 300 km/h und kann auf Mittel-, Ober- und Luxusklasse-Fahrzeugen montiert
werden. Die Verbesserung der Bremsleistungen
auf nassem Untergrund war ein Schwerpunkt der
Reifenentwicklung. Dazu nutzt das Unternehmen
eine hochgriffige Silica-Laufflächenmischung. Durch
die Verwendung eines neugestalteten, asymmetrischen Profil-Designs konnte die tatsächliche Aufstandsfläche zwischen Reifen und Straße um zehn
Prozent erhöht werden. Neuentwickelte Polymere
mit hohem Molekulargewicht in der Laufflächenmischung sollen die Verschleißfestigkeit erhöhen.
Eyecatcher: Continental
Sport Contact 6.
FOTO: CONTINENTAL
Immer
einen Blick
wert
GEBRAUCHTE
Sommerpneus
sollte man sich vor
der Montage genau
anschauen. Sind
Lauffläche und Flanken unverletzt? Unregelmäßig abradierte
Reifen deuten auf
defekte Stoßdämpfer, eine falsche
Fahrwerksgeometrie,
zu niedrigen
Fülldruck
oder eine
Unwucht der
Reifen hin.
FOTO: YOKOHAMA
ihr Angebot an Ultra-High-Performance-Reifen
(UHP). Der Pneu ist in 60 Ausführungen von 17
bis 21 Zoll erhältlich und will mit Fahrstabilität und
Lenkpräzision, gutem Grip und starken Bremsleistungen überzeugen. Der Reifen verfügt über eine aus
dem Motorsport abgeleitete Laufflächenmischung
mit speziellen Haftharzen und Polymeren. Sie passt
sich besser an die Mikrostruktur des Straßenbelags
an und sorgt so für eine erhöhte Traktion des Reifens
auf trockener Strecke und gleichzeitig auch für einen
guten Grip auf nasser Straße. Goodyear spricht mit
dem Eagle F1 Asymmetric 3 die Fahrer von leistungsstarken Fahrzeugen der Mittel- und Oberklasse an.
Kurze Bremswege und gute Handlingeigenschaften
auf trockenen und nassen Fahrbahnen standen bei
der Entwicklung des Reifens ganz oben im Lastenheft. Der Pneu wird in Breiten von 205 bis 285 Millimeter für Felgen von 17 bis 20 Zoll mit Querschnitten von 55 bis 30 angeboten, darunter ausgewählte
Größen auch als Runflat-Versionen.
Hankook
Der Hankook Ventus Prime 3 ist für Vielfahrer
gedacht, die Wert auf Leistung, Sicherheit, Komfort und Umweltfreundlichkeit legen. Der Reifen
wird zunächst in 53 Dimensionen in Größen von
Michelin
Mit dem Pilot Sport 4 für leistungsstarke Pkw und
Sportwagen setzt Michelin ebenfalls auf Sportlichkeit. Der Sommerreifen kommt zunächst in den 19
gängigsten Größen von 17 bis 19 Zoll auf den Markt.
Für die hohe Performance auf nassem Untergrund
sorgt eine homogene Laufflächenmischung aus funktionalen Elastomeren und feinem Silica. Darüber
hinaus garantieren breite und tiefe Längsrillen eine
sehr gute Wasserableitung und damit hohe Aquaplaning-Sicherheit. Die neue Mischung ist zudem
auf eine hohe Laufleistung ausgelegt und trägt dank
des geringen Rollwiderstands zu einem niedrigeren
Kraftstoffbedarf bei.
BF Goodrich
In Dreck und Schlamm fühlt sich der All-Terrain
T/A KO2 von BF Goodrich wohl. Die Submarke von
Michelin bringt damit einen Reifen für Allradfahrzeuge auf den Markt, die abseits der befestigten
Wege unterwegs sind. Der robuste Allrounder soll
guten Vortrieb in jedem Gelände sowie dank einer
besonders robusten Karkasse eine lange Lebensdauer garantieren. Der Pneu ist in 28 verschiedenen
Größen von 15 bis 18 Zoll erhältlich.
Yokohama
SUV und Pick-ups stehen bei Yokohama bei den
diesjährigen Sommerreifen-Neuheiten im Mittelpunkt. Der Geolandar H/T, erhältlich in 25 Größen
von 15 bis 20 Zoll, will mit guten Ergebnissen beim
Nassbremsen und geringem Geräuschniveau überzeugen. Außerdem legten die Entwickler großen
Wert auf gute Fahr- und Handlingeigenschaften.
Die Gummimischung,
die auf Polymeren,
Silica
Verbesserte
Version!
und einer Orangenöl-Technologie basiert, ist für den
guten Grip verantwortlich.
1500V Ein weiterer Vorteil soll
die Langlebigkeit der Lauffläche sein. Damit Fremdkörper nicht in die Seitenwand eindringen können,
ist diese robust ausgeführt. Vier tiefe Längsrillen
sorgen für eine optimale Wasserverdrängung und
reduzieren so die Aquaplaning-Gefahr.
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Verbesserte
VerbesserteVersion!
Version!
1500V
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Hilfestellung beim Reifenkauf? Das EU-Reifenlabel ist nur zum Teil aussagekräftig.
Reifenqualität in Theorie und Praxis
Reifenkäufer können sich nicht blind auf das 2012 eingeführte EU-Reifenlabel verlassen.
Der Verbrauchernutzen des Labels erweist sich als fragwürdig.
Die Idee an sich ist gut: Seit November
2012 informiert ein Aufkleber auf jedem
Neureifen den Käufer über Rollwiderstand, Nassbremsverhalten und Abrollgeräusch. Eingeteilt werden diese drei
Kriterien in bis zu sieben Qualitätsklassen
(A bis G), ähnlich wie bei Kühlschränken
oder Waschmaschinen. Weil die jeweilige
Einstufung durch die Reifenhersteller
in Eigenregie erfolgt, stößt die gute Idee
allerdings auf teils harsche Kritik von
Automobilclubs, Verbraucherschützern und auch von Reifenherstellern.
Der Grund: Vor allem bei dem für die
Sicherheit wichtigen Nassbremsverhalten
ergaben sich in Vergleichstests gravierende Qualitätsunterschiede, obwohl die
getesteten Reifen dieselbe Wertungsstufe
aufwiesen. Aufsehen erregte im letzten
Herbst ein großer ADAC-Vergleich von
15 Winterreifen für Kleinwagen (165/70
R 14 T) und 19 Winterreifen des Formats
205/55 R 16 H, wie sie vor allem auf Fahrzeugen der unteren Mittelklasse zu finden
sind. Beim Nassbremsen aus 80 km/h
differierten die Bremswege bei den
42
165er-Pneus um bis zu 13,4 Meter (beide
Reifen in der Labelklasse C), bei den
205er-Reifen lagen 8,3 Meter zwischen
dem besten und dem schlechtesten Reifen
(Labelklasse B).
Kontrolle durch staatliche Stellen
gefordert
„Solche extremen Unterschiede in
derselben Nassgriff-Labelklasse kommen
leider immer wieder vor“, klagt Christian
Koetz, Präsident des Dachverbandes der
europäischen Reifenhersteller ETRMA.
„Diese massiven Verstöße müssen endlich
angemessene und abschreckende Strafen
nach sich ziehen.“ Und Helmut Hirsch,
Pressesprecher des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie
(WDK), fordert: „Die Einstufung in die
jeweiligen Effizienzklassen muss auf
Grundlage normierter Testverfahren
vorgenommen werden. Die Reifenhersteller in Deutschland plädieren für eine
Kontrolle durch staatliche Stellen, wie
sie auch die EU-Verordnung 1222/2009
vorsieht.“
Sind die Premiumreifen renommierter
Hersteller tatsächlich so viel besser als
die verstärkt auf den Markt drängenden
Pneus von unbekannten Billiganbietern?
Weil Versuch bekanntlich klug macht,
fuhren wir nach Wittlich ins Testzentrum
von Goodyear-Dunlop. Dort hatten die
Versuchsingenieure zwei Volkswagen
Golf mit Winterreifen im Format 205/55
R 16 bestückt: einen Golf mit Dunlop
Winter Sport 5, den anderen mit Reifen
eines asiatischen Herstellers. Mit jedem
Fahrzeug führten wir jeweils drei Vollbremsungen auf nasser Fahrbahn von 100
auf 0 km/h durch. Dabei erzielten wir im
Durchschnitt 51,7 Meter Bremsweg mit
Das Reifenlabel
INFORMATIONSPFLICHTEN zu
Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und
externem Rollgeräusch von Reifen
legt die Reifen-KennzeichnungsVerordnung fest.
amz 04/2016
NEU
Technik & Trends
Hunter
TCR 1 Revolution.
FOTO: GOODYEAR
Die Reifenmontage
war noch nie
so automatisiert.
Das Reifenlabel soll den Qualitätsvergleich beim Reifenkauf ermöglichen.
den Dunlop-Pneus und 54,8 Meter mit
den Billigreifen. Die Bremswegdifferenz
von 3,1 Metern entspräche einer Restgeschwindigkeit von 23,3 km/h. Prallt man
mit diesem Tempo z. B. auf ein stehendes
Fahrzeug, ist allein der eigene Schaden
mit Sicherheit um ein Vielfaches höher als
die Ersparnis für die Schnäppchenreifen.
Im vorliegenden Fall wären es rund 60
Euro für den kompletten Reifensatz.
Label soll Verbraucher für die
Reifenqualität sensibilisieren
Deutliche Unterschiede ergaben sich auch
beim anschließenden Nasshandling auf
der Teststrecke. Bei deaktiviertem ESP
brach der mit Billigreifen ausgerüstete
Golf bei abrupten Richtungsänderungen
wesentlich früher aus. Die Rundenzeiten
waren um bis zu zehn Sekunden schlechter. Solche starken Unterschiede im Nassgrip wirken sich auch auf die Effizienz von
Fahrerassistenzsystemen aus. Sie erreichen mit minderwertigen Reifen früher
ihre Leistungsgrenzen. „Die Brems- und
Regeleingriffe der Elektronik übertragen
die vom Reifen auf die Straße eingeleiteten Kräfte“, erläutert Jürgen Wiedemann,
Pressesprecher von Goodyear Dunlop
Tires Germany. „Die physikalischen
Grenzen von ABS, ESP, Antriebsschlupf-
amz 04/2016
regelung oder Notbremsassistent werden
stets durch den Reifen bestimmt. Er
ist das entscheidende Kriterium für die
aktive Fahrsicherheit.“
Angesichts der großen Qualitätsbandbreite in ein und derselben Labelklasse
stellt sich die Frage nach dem Nutzen.
„Das Label hilft zumindest dabei, den
Verbraucher für die Reifenqualität zu
sensibilisieren“, sagt Dekra-Reifenexperte
Christian Koch. „Nicht zuletzt erhöht
es auch den Druck auf die Hersteller,
bessere Reifen zu entwickeln.“ Die im
Reifenlabel bewerteten drei Leistungsmerkmale – Nassbremsen, Rollwiderstand
und Abrollgeräusch – beeinflussen sich
wechselseitig: Ein niedriger Rollwiderstand, der den Kraftstoffverbrauch um
bis zu sieben Prozent verringern kann,
geht beispielsweise mit gewissen Abstrichen in der Bremsleistung einher – und
umgekehrt. „Das Label ermöglicht somit
dem Käufer, einen Reifen nach seinen
individuellen Präferenzen auszuwählen“,
stellt WDK-Sprecher Hirsch fest. Mit
anderen Worten: Reifen mit Topwerten
beim Rollwiderstand eignen sich vor
allem für Sparfüchse, solche mit guter
Nassbrems-Einstufung sind dagegen erste
Wahl für Bleifüße. Völlig sinnlos ist das
W
Label also nicht. HANS W. MAYER
43
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Sichere Weiterfahrt trotz Plattfuß
FOTO: JAGELS
Eine Reifenpanne ist nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich.
Mit dem Drive Guard will Bridgestone jetzt Abhilfe schaffen: Im Schadensfall kann
man mit maximal 80 km/h noch 80 Kilometer weit fahren.
Sebastian Grimm von Bridgestone.
Der innovative Reifen basiert
auf verstärkten und sehr strapazierfähigen Seitenwänden,
die das Fahrzeuggewicht
auch bei plötzlichem Luftdruckverlust sowie größeren
Schäden am Reifen tragen.
Zudem bietet die besondere
Polyester-Karkasse eine hohe
Widerstandsfähigkeit gegen
Hitzeentwicklung, was die
Notlauffähigkeit des Drive
Guard weiter verbessert.
Ein besonderes Problem
bei einer Fahrt ohne ausreichenden Luftdruck ist die
Hitzeentwicklung. Um die
Temperaturen im vertretbaren
Rahmen zu halten, hat Bridgestone besondere Kühlrippen
an der Seitenwand platziert.
Diese leiten einen Teil der bei
der Fahrt entstehenden Reibungswärme ab und verlangsamen so die Hitzeentwicklung. Im Ergebnis gibt das ein
Plus an Sicherheit und eine
verbesserte Notlauffähigkeit.
Bei allen Pkw mit
RDKS-System einsetzbar
Die verstärkte Seitenwand trägt das Fahrzeuggewicht. FOTO: BRIDGESTONE
44
Im Gegensatz zu anderen
Reifenmobilitätssystemen ist
der Bridgestone-Drive-Guard
nicht auf bestimmte PkwModelle beschränkt, sondern
kann bei fast allen Fahrzeugen
mit Reifendruckkontrollsystem (RDKS) montiert werden.
Auch besondere Felgen sind
nicht erforderlich. Das RDKS,
das Fahrer bei einem Druckverlust im Reifen warnt, ist
seit November 2014 für alle
Neuwagen in Europa Pflicht.
Beim EU-Reifenlabel hat der
Drive Guard laut Hersteller
sehr gut abgeschnitten (A für
die Nasshaftung, C für den
Rollwiderstand). Nicht zuletzt
soll auch die Montage – anders
als bei Runflat-Reifen – leicht
von der Hand gehen.
„Mit dem Drive Guard
ermöglichen wir Autofahrern, nach einer Reifenpanne
weiterzufahren. Man kann
frei entscheiden, wann und
wo man den Reifen innerhalb
der möglichen Entfernung
wechseln lässt. Damit bieten
wir mehr Sicherheit und Komfort auf der Straße“, erklärt
Sebastian Grimm, Manager
Technical Service bei Bridgestone Deutschland.
Zu den weiteren Vorteilen
zählt, dass der Ersatzreifen
im Fahrzeug eingespart
werden kann. Das reduziert
das Gewicht des Autos und
infolgedessen auch den Kraftstoffverbrauch.
Der Drive Guard wird in
Europa ab März in 19 Sommer- und 11 Wintergrößen
von 185/65 R15 bis 245/40 R18
erhältlich sein. Die Größen
werden in mehreren Etappen
auf den Markt kommen.
INGO JAGELS
W
amz 04/2016
Technik & Trends
Fahrspaß und Sicherheit
im Einklang
Ausgezeichnete Lenkkontrolle und ein hohes Maß an Reaktivität
verspricht der neue Sommerreifen Michelin Pilot Sport 4.
Der französische Reifenhersteller
Michelin bringt für leistungsstarke Pkw
und Sportwagen den neuen Reifen Pilot
Sport 4 auf den Markt, der dem Wunsch
sportlich ambitionierter Autofahrer
nach Fahrspaß und Sicherheit entsprechen soll. Dazu wurde an seinem Aufbau
einiges gegenüber dem Vorgängermodell
optimiert. Die Reifenarchitektur sowie
Laufflächenprofil und -mischung sollen
im Zusammenspiel dazu beitragen, dass
sich die Aufstandsfläche optimal an die
Fahrbahnoberfläche anpasst.
Neben dem Fahrverhalten auf trockenem
Belag soll der neue Pneu auch über hohe
Sicherheitsreserven bei Nässe verfügen, was auf eine neuartige homogene
Laufflächenmischung aus funktionalen
Elastomeren und feinem Silica der neuesten Entwicklungsstufe zurückgeführt
wird. Breite und tiefe Längsrillen sollen
eine gute Wasserableitung und damit
hohe Aquaplaning-Sicherheit bewirken.
Außerdem trage die neue Mischung zu
hoher Laufleistung und dank des geringen
Rollwiderstands zu einem niedrigeren
Kraftstoffbedarf bei.
Auch in der Lenkpräzision konnte durch
die neue Dynamic-Response-Technologie,
die für eine optimale Richtungskontrolle
sorgt, einiges verbessert werden. Durch
dichte, extrem zugfeste und leichte
Fasern, die fünfmal so belastbar wie Stahl
sind, werde das „Wachsen des Reifens“
bei hohen Geschwindigkeiten auf ein
Minimum reduziert, heißt es bei Michelin.
Unter dem Wachsen des Reifens wird
die Formänderung bei hohem Tempo
aufgrund der großen Zentrifugalkräfte, die
am rotierenden Reifen auftreten, verstanden. Hierbei verringert sich die Kontaktfläche zur Fahrbahn. Die Hightech-Fasern in der Karkasse des neuen Reifens
verhindern dies weitestgehend und sollen
so für eine konstante Kontaktfläche auch
W
bei hohem Tempo sorgen. (JR.)
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Der neue sportliche Sommerreifen kommt zunächst in den 19 gängigsten Größen von
17 bis 19 Zoll auf den Markt.
FOTO: MICHELIN
amz 04/2016
45
FOTO: DROSTE
Thomas Dickmeis (links) und seine Mitarbeiter sehen Reifenreparaturen als normales Servicethema und unverzichtbaren Bestandteil des Full-Service
ihres Betriebes.
Neureifen oder Reparatur?
Bei Dickmeis Motorsport in Geilenkirchen sind Reifenreparaturen ein normales Servicethema
in der Werkstattpraxis.
Der Bundesverband Reifenhandel (BRV) in Bonn
schätzt, dass es sich bei mehr als 90 Prozent aller
Reifenschäden um sogenannte Einfahrschäden
handelt, bei denen nach dem Eindringen eines
spitzen Gegenstandes in die Laufflächen der
Pneus langsam die Luft entweicht. Laut Verordnungen des Paragraphen 36 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung wird die Reparatur
keiner Reifenart oder Geschwindigkeitskategorie
prinzipiell ausgeschlossen. Ein Großteil der
Einfahrschäden mit Stichverletzungen mit einer
Ausdehnung bis 6 mm Durchmesser kann deshalb
repariert werden. Parallel beklagen Reifenhandelsexperten, dass beim derzeitigen Wettbewerbsdruck Umsätze und Margen beim Verkauf
von Neureifen zurückgehen.
Auch wenn grundsätzlich Reifen aller Geschwindigkeitskennziffern (bis hin zu Z-Reifen) repariert
werden dürfen, gilt für die Reparatur: „Reifenschäden sind immer ein Fall für den Reifenprofi!“,
betont Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer
des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V. (BRV) in Bonn.
Mit Reifenreparaturen beschäftigen
Offenbar ist es Zeit für Kfz-Betriebe, das Thema
Reifenreparatur zu überdenken. So wird beim
Bundesverband Reifenhandel darüber diskutiert,
dass die Reifenreparatur heute deutliches Potenzial zur Kundenbindung hat. Denn vor allem für
Halter von mit Reifenüberwachungs-Systemen
ausgestatteten Fahrzeugen, die Drehzahlsensoren nutzen, ist eine Reparatur manches Mal
wesentlich günstiger als ein Neureifenkauf: Bei
46
90
PROZENT und
mehr der Reifenschäden sind
sogenannte Einfahrschäden, bei denen
nach dem Eindringen eines spitzen
Gegenstandes in die
Lauffläche langsam
die Luft entweicht.
Unter bestimmten
Voraussetzungen
darf diese Art von
Schäden bei Pkw,
Lkw, Leicht-Lkw und
Motorrädern repariert werden.
Fahrzeugen mit solch moderner Bordelektronik
müssen Reifen nämlich paarweise erneuert werden, sobald der Abrieb bei 25 Prozent oder höher
liegt. Die Elektronik würde wegen der ungleichen
Umdrehungsgeschwindigkeit unterschiedlich
bereifter Räder fortlaufend Störungen melden.
Betroffene Autofahrer müssten also bei einem
Platten direkt zwei Neureifen kaufen und montieren lassen. Wird der defekte Reifen repariert,
hat der instandsetzende Kfz-Betrieb aufgrund
der niedrigen Neureifen-Verkaufsmargen keine
Gewinn-Einbuße. Aber seinem Werkstattkunden
gegenüber kann er sich als kostengünstiger
Dienstleister profilieren. Und er schont zudem
die Umwelt, indem er die Entsorgung zweier noch
funktionstüchtiger Reifen vermeidet.
Professioneller Rundum-Service
Um zu erfahren, wie in der Praxis freie Werkstätten mit dem Thema Reifenreparaturen
umgehen, besuchten wir Dickmeis Motorsport
in Geilenkirchen, Kreis Heinsberg, in der Nähe
von Aachen. Der Kfz-Betrieb ist nicht nur freie
Fachwerkstatt für alle Fahrzeugmarken, sondern
etablierter Tuningspezialist in der Euregio, dem
129 Städte, Gemeinden und Kreise umfassenden
deutsch-niederländischen Kommunalverband.
Inhaber Thomas Dickmeis, der mit professionellem Rundum-Service seiner Werkstatt überzeugen will, stieg im Jahr 1999 als Mechaniker in
den Rennsport ein. Von 2007 bis 2009 war er
unter anderem Mechaniker beim Toyota-Formel-1-Team. Als der zweifache Oscar-Preisträger
Hollywood-Regisseur Ron Howard den Kinofilm
amz 04/2016
Werkstatt & Praxis
Man muss Reifen lesen können
In der täglichen Praxis ist Thomas Dickmeis daran
gewöhnt, Reifen zu „lesen“. Er erklärt: „Ob wir ein
Fahrzeug für eine normale Inspektion in der Werkstatt haben, Fahrzeugumbauten mit Tuninglösungen oder Rennstreckenabstimmungen vornehmen
– der Zustand der Reifen ist für uns stets ein
Thema. Wir lesen unter anderem am Abfahrbild
ab, ob Spur oder Sturz zu kontrollieren sind. Ein
Fremdkörper in der Lauffläche bleibt uns kaum
verborgen.“ Ein möglicher Einfahrschaden eines
Reifens wird genau untersucht. Lassen es Alter
und Lage des Schadens zu, wird er den Vorgaben
des Reparaturmaterial-Herstellers gemäß behoben.
Dazu merkt der Experte an: „Reifenreparaturen
sind für uns ein normales Servicethema, ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Full-Service-AngeW
bots.“ HEINZ W. DROSTE
Plattfuß
am Pkw
REIFENREPARATUR:
Gesetzliche Grundlage ist § 36 StVZO
– die „Richtlinie für
die Beurteilung
von Reifenschäden
an Luftreifen“ in
Verbindung mit der
„Richtlinie für die
Instandsetzung von
Luftreifen“.
FOTO: DROSTE
»Rush – alles für den Sieg« drehte, hatte Dickmeis
unter anderem die Aufgabe, den Original-Ferrari
von Niki Lauda aus den 70ern zu betreuen.
Der Bundesverband Reifenhandel (BRV) in Bonn
schätzt, dass es sich bei mehr als 90 Prozent aller Reifenschäden um sogenannte Einfahrschäden handelt, bei
denen nach dem Eindringen eines spitzen Gegenstandes
in die Laufflächen der Pneus langsam die Luft entweicht.
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RDKS kontrollieren automatisch
den Druck der Reifen und
warnen vor Abweichungen.
FOTOS: HUF
Auf’s Handling kommt es an
Der Einsatz von RDKS ist bei der Wartung von Fahrzeugen
und beim Räderwechsel mit neuen Anforderungen verbunden.
Darauf muss sich die Werkstatt einstellen.
MARKUS LAUER
RDKS
REIFENDRUCKKONTROLLSYSTEME weisen
auf schleichenden
Luftdruckverlust in
den Reifen hin und
können so Unfälle
und erhöhten Reifenverschleiß vermeiden. Werkstätten
und Reifendienste
müssen beim
Umgang mit diesen
Systemen einiges
wissen und beachten – beispielsweise
beim Reifen- oder
Sensorwechsel.
48
S
eit 1. November 2014 sind durch die neue
EU-Regelung Reifendruckkontrollsysteme
(RDKS) in Neufahrzeugen bis 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht Pflicht. RDKS kontrollieren automatisch den Druck der Reifen und warnen
vor Abweichungen. Je nach eingesetztem System
werden die Daten direkt im Cockpit angezeigt oder
eine Warnleuchte weist auf falschen Druck hin. Der
richtige Reifendruck optimiert die Bremsleistung
des Fahrzeugs, denn schon ab 0,5 bar zu wenig kann
sich der Bremsweg besonders auf nasser Fahrbahn
um rund zehn Prozent verlängern.
Laut Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V. (BRV) entstehen etwa 75
Prozent der Reifenpannen durch schleichenden
Druckverlust oder zu niedrigen Luftdruck im Reifen. Das RDKS informiert den Fahrer rechtzeitig
über Abweichungen vom Solllwert. Die Fahrzeughersteller verbauen unterschiedliche Systeme in den
Neuwagen, man unterscheidet zwischen direkten
und indirekten Systemen. Beide Varianten kommen
in Deutschland zum Einsatz und erfüllen die per
EU-Richtlinie geforderten Standards.
Indirekte Systeme nutzen die bereits im Wagen
vorhandene Technik wie ABS-Sensoren und Sensoren zur Traktionskontrolle. Diese messen die
Drehzahl der Räder; daraus errechnet das indirekte
RDKS den Luftdruck im Reifen. Sollte sich der Druck
im Reifen verringern, sinkt damit der Außendurchmesser – das Rad wird quasi kleiner. Damit steigt
automatisch die Drehzahl des Reifens im Vergleich
zu den anderen Reifen. Ein indirektes System interpretiert den Anstieg als Luftdruck-Abfall und informiert den Fahrer darüber.
Ein extrem unwahrscheinlicher gleichzeitiger
Luftdruckabfall in allen Reifen wird über einen anderen Effekt erkannt, nämlich über die Schwingung
zwischen Reifen und Felge. Auch diese Schwingung
hängt vom Reifendruck ab, eine Veränderung wird
vom indirekten Reifendruckkontrollsystem als
Druckabfall gewertet. Im Gegensatz zur Überwachung des Außendurchmessers kann bei der Schwingungsmethode der Druckabfall eines einzelnen Rades
lokalisiert werden. Beide Messarten funktionieren
nur, wenn das Fahrzeug rollt, den Reifendruck an
einem stehenden Auto überwachen sie nicht. Wichtig ist, dass indirekte RDKS nicht den tatsächlichen
Druck im Reifen anzeigen, sondern nur bei einem
Druckverlust warnen. Zwar erfordern indirekte Systeme keinen Einbau von Sensoren, den Reifenwechsel sollte trotzdem nur ein Fachmann durchführen,
da sich die Ermittlung der Daten auf Normalwerte
bezieht – und die müssen nach einem Reifenwechsel
eingelernt werden.
amz 04/2016
Werkstatt & Praxis
Alles auf einen Blick
WISSENSWERTES über RDKS auf 72 Seiten
enthält das Buch „Reifendruckkontrollsysteme“. Der Schwerpunkt liegt auf Funktion
und Design direkter Systeme, Reifendrucksensoren und Konzepten zur Befestigung des
Sensors am Rad oder Reifen. Der Leitfaden für
den Servicealltag wendet sich explizit auch an
Mitarbeiter des Kfz-Handwerks.
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Den Druck des Reifens messen
Beim direkten System stecken die Sensoren direkt
in den Reifen und ermitteln permanent den Druck
und die Temperatur. Die Temperaturmessung ist
notwendig, da sich Luft ausdehnt, wenn sie sich
erwärmt. Je länger gefahren wird, desto wärmer wird
die Luft im Pneu. Die ermittelten Daten werden per
Funk an ein Steuergerät gesendet. Manche direkten
Systeme zeigen diese Daten im Cockpit an, andere
warnen nur bei Veränderungen. Direkte RDKS ermitteln plötzlichen und schleichenden Druckverlust im
Reifen und funktionieren auch, wenn das Fahrzeug
steht; sogar das Ersatzrad im Kofferraum lässt sich
so kontrollieren. RDKS-Sensoren benötigt man für
Winter- und Sommerreifen. Einen Reifenwechsel
sollte beim direkten RDKS ausschließlich ein Fachmann erledigen, damit die Funktionstüchtigkeit der
Sensoren gewährleistet ist.
Bei der Montage eines RDKS muss die Werkstatt einiges beachten, damit der Sensor korrekt
funktioniert. „Vor der Montage muss die Werkstatt
sicherstellen, dass der Reifendrucksensor mit der
Felge kompatibel ist. Nur dann kann er korrekt und
sicher verbaut werden“, betont Christoph-Emanuel
Zinke, Produktmanager TPMS bei Continental. Wenn
zum Beispiel das Felgenlochmaß nicht zu dem Design
des Sensordichtrings und der Überwurfmutter passt,
kann es zu Undichtigkeiten kommen. Zinke rät Verkäufern und Werkstattmitarbeitern daher, vor ¢
DOTZ Revvo
Ein Servicegerät
wie das TPMS-Pro
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Monteur dabei, die
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Die Universalsensoren Intellisens von Huf decken nahezu
alle gängigen Reifendrucksensoren ab.
FOTOS: HUF
Noch mehr
Infos zu
RDKS
WERKSTÄTTEN
finden weitere
Informationen und
alles rund um RDKS
auf der Homepage
www.rdks-wissen.de
einer Montage die Kompatibilität mit einem Sensor
unbedingt bei den Felgenherstellern abzufragen. Sie
führen in der Regel entsprechende Listen, die sie
Werkstätten zur Verfügung stellen.
Vor einer Montage sollten Monteure, die mit
dem Sensortyp noch nicht umfänglich vertraut sind,
unbedingt die Montageanleitung des Herstellers
lesen, denn sie fasst alle wichtigen Informationen zum korrekten Einbau des Geräts zusammen.
„Bei unserem VDO-Sensor TG1D ist es zum Beispiel wichtig, dass der Monteur das Gummiventil
zunächst korrekt durch das Felgenloch zieht. Erst
danach wird der Sensorkörper auf den Metallpin
des Gummiventils aufgeschoben und eingeklipst“,
erklärt Zinke. Damit der TG1D korrekt montiert
wird, liefert Continental Ventil und Sensorkörper bei
diesem Typ immer demontiert in der Verpackung.
Das Anlernen des RDKS
Bei der Montage anderer Sensoren gilt es wiederum,
andere Hinweise zu beachten. Bei SchrauberventilSensoren, sogenannten Clamp-in-Modellen, müssen die Monteure unbedingt einen Ventilschrauber
mit Drehmomentbegrenzung verwenden. Denn ein
Überdrehen beschädigt das Ventil und die Überwurfmutter. Laut Hersteller Alligator sind noch
immer falsch durchgeführte Anlernverfahren der
Hauptgrund dafür, dass sich Werkstätten bei der
RDKS-Service-Hotline des Unternehmens melden.
Eine einwandfreie RDKS-Funktion hängt jedoch
bereits vom sachgerechten Einbau der Sensoren und
RDKS zum Nachrüsten
Seit die EU die RDKS-Pflicht eingeführt hat, kommen auch verstärkt Nachrüstsysteme auf den Markt. Die meisten Systeme bestehen aus Sensoren und einer
entsprechenden Sende- und Empfangseinheit mit Display. Damit gehören diese
Nachrüstsysteme also zur Klasse der direkten RDKS. Als Nachrüstlösungen gibt es:
• Befestigung an der Felge mittels eines Stahl- oder Plastikbandes
• Befestigung auf dem Ventil anstelle der Ventilkappe
• Austausch des vorhandenen Ventils gegen ein Ventil mit integriertem Sensor.
Der BRV empfiehlt Nachrüstsysteme für alle Fahrzeuge, in denen kein RDKS
eingebaut ist: Die Sicherheit der Insassen und der anderen Verkehrsteilnehmer
wird durch die ständige Überwachung des Reifendrucks erhöht. Außerdem
erspart sich der Fahrer die regelmäßige manuelle Überprüfung des Luftdrucks.
50
Ventile ab. Die Sensorik- und Ventilhersteller empfehlen, bei jedem Reifenwechsel zumindest Dichtungselemente, Ventileinsatz, -mutter und -kappe
zu erneuern. Der Austausch dieser beanspruchten
Teile kann die Werkstatt mit geeigneten RDKS-Service-Kits schnell und effizient durchführen. Sind
die Sensoren montiert, müssen sie gegebenenfalls
noch ans Fahrzeug angelernt werden (Ausnahme:
Die Sensor-IDs der Universalsensoren wurden zuvor
geklont).
Typische Fehler beim Anlernen sind beispielsweise durchgeführte Fahrten oberhalb des vorgegebenen Geschwindigkeitsbereichs oder das Unterschreiten von geforderten Mindeststandzeiten. „Das
Anlernen neuer Sensoren sollten Reifenmonteure
ganz penibel nach der jeweiligen Beschreibung ausführen“, rät Jürgen Kinzler, Leiter Vertrieb Sensorik bei Alligator, und merkt an: „Andernfalls kann
der Anlernvorgang nicht erfolgreich durchgeführt
werden.“
Da jedes Fahrzeug mit einer anderen Elektronik ausgestattet ist, kann der Anlernvorgang von
Reifendrucksensoren von Fahrzeug zu Fahrzeug
unterschiedlich sein. Die Werkstatt muss deshalb
zwingend die Vorgaben der einzelnen Hersteller
befolgen. Ein Servicegerät wie beispielsweise das
TPMS-Pro von VDO hilft dem Monteur dabei enorm,
denn es führt ihn sicher durch den Anlernvorgang.
Das Gerät verfügt über eine OBD-II-Schnittstelle,
über die Reifendrucksensoren an die Fahrzeugelektronik angelernt werden können. Auch der RDKSFehlerspeicher lässt sich auslesen und löschen.
Darüber hinaus enthält TPMS-Pro eine umfangreiche Datenbank mit zahlreichen Informationen
über Reifendrucksensoren wie Ersatzteilnummern
oder Drehmomente.
Universell für viele Fahrzeuge
Für den freien Ersatzteilmarkt bieten einige Hersteller Universalsensoren in verschiedenen Varianten
an. Dies erleichtert den Werkstätten die Bevorratung, sodass sie Sensoren schnell ersetzen können.
Beim Einbau lassen sich die Universalsensoren in
der Regel mit Hilfe eines Diagnosegeräts einfach
konfigurieren, was in wenigen Sekunden erledigt ist.
Der Intellisens von Huf deckt nahezu alle gängigen
Reifendrucksensoren ab, die in den unterschiedlichen Fahrzeugmodellen verbaut sind. In dem Sensor
sind die Protokolle einer Vielzahl von Reifendrucksensoren gespeichert.
Das Unternehmen Reinheimer bietet zwei Varianten des Unisensors an – mit Gummi- oder Aluminiumventil. „Unsere Sensoren kosten 36 Euro und
haben eine Fahrzeugabdeckung von 97 Prozent“,
erklärt Timo Goerke, Verkaufsmanger bei Reinheimer. „Zudem bieten wir einen Werkzeugkoffer für
amz 04/2016
PERFORMANCE SENSORS
Schraders neuester
programmierbarer
RDKS Sensor
Indirekte Systeme
nutzen die im Wagen
vorhandene Technik.
Erster Sensor mit der Fähigkeit 100% aller
Fahrzeuge abzudecken
Bei direkten
Systemen stecken
die Sensoren
direkt in den Reifen.
Unterstützt zu 100% die positionsabhängige
Druckwertanzeige im Fahrzeug
Erfüllt OEM Anforderungen zu 100%
den RDKS-Service an, der alle Tools beinhaltet, die
man dazu benötigt.“
Auch bei Alligator hat man einen Universalsensor im Programm. Der Sensit ist universell programmierbar und bei fast allen Fahrzeugen einsetzbar. Auch den Sensit gibt es mit Aluminium- und
mit Gummiventil.
Übrigens: Nach etwa sechs Jahren ist die
Batterie in den Sensoren leer. Das bedeutet, dass
diese nach sechs Jahren ersetzt werden müssen,
denn ein Wechsel der Batterie ist aktuell noch zu
aufwendig und nicht wirtschaftlich. Wenn sich die
Sensoren des RDKS nicht bewegen, verfallen sie in
eine Art Schlummerzustand – beispielsweise wenn
die Räder über den Winter eingelagert sind. Sobald
die Räder auf das Auto montiert werden, funktionieren die Sensoren wieder und übertragen den
Reifenluftdruck.
Clamp-in
starrer
Winkel
Fortbildung ist das A und O
Snap-in
Regelmäßige Fortbildung ist für Werkstätten ein
Muss, damit sie ihre Kunden auch im Bereich RDKS
beraten und das Umsatzpotenzial ausschöpfen können. Viele Hersteller wie Alligator und Huf sowie
der BRV bietet Schulungen zu RDKS an. Beispielsweise bietet der Automobilzulieferer Continental
im Rahmen seiner Aftermarket-Trainings aktuell
drei Module dazu an, darunter eine grundsätzliche
Information als Einstieg in das Thema und ein Praxistraining, das auch die Auswahl und Montage von
Sensoren abdeckt. Im Modul „Profitabel mit richtiger Werkstattplanung“ geht es darüber hinaus um
organisatorische Aspekte, etwa um die Planung von
Arbeitsabläufen in der Werkstatt, die Beschaffung
von Sensoren inklusive Zubehör und die Verwendung von Service-Kits.
W
amz 04/2016
Clamp-in
variabler
Winkel
Schrader International GmbH
Gewerbepark 15
85250 Altomünster, DE
E-mail: [email protected]
tpmseuroshop.de
sensata.com
51
Besuchen Sie uns auf der Messe !
Halle : 1 - Stand : 1C30
The World Depends on Sensors and Controls
Werkstatt & Praxis
Know-how ist
hier wichtig
Bei der Montage und Demontage
von UHP-Reifen müssen die
Kfz-Werkstätten einiges beachten.
Wir zeigen, worauf es dabei ankommt.
MARKUS LAUER
M
WerkstattTipps für
Praktiker
KOMPLETTE
Montage- und
Demontageanleitungen für Runflat- und
UHP-Reifen kann
man beim WDK
downloaden.
(http://news.wdk.
de/de/Reifentechnik.
html)
52
it der Entwicklung der letzten Jahre
hin zu breiteren und flacheren Reifenquerschnitten und Runflat-Reifen
sind Montage und Demontage von
Reifen zunehmend komplexer geworden. Wesentliche Voraussetzungen für eine störungsfreie Nutzung
und einen einwandfreien Rundlauf des Reifens sind
eine fach- und sachgerechte Montage und sein korrekter Sitz auf der Felge.
Um dies sicherzustellen, müssen zum einen die
Werkstattmitarbeiter die nötige fachliche Kompetenz aufweisen und über eine geeignete Ausrüstung
verfügen. Zum anderen muss auch eine einheitliche
Montage-/Demontageanleitung gegeben sein. Der
Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WDK) hat deshalb eine branchenübergreifende Montage-/Demontageanleitung für Ultra-High-Performance- und Runflat-Reifen erarbeitet.
Sie beschreibt die einzelnen Arbeitsschritte und
erläutert, was im Einzelnen zu beachten ist.
Bevor man einen Runflat- oder UHP-Reifen
demontiert oder montiert, sind diverse Vorbereitungen zu treffen:
2 Der Mitarbeiter sollte Arbeitshandschuhe,
Ohrenschutz und Sicherheitsschuhe tragen.
2 Die Felge ist auf Grate, Verschleiß und sonstige
Beschädigungen zu prüfen.
2 Die Aufnahmemittel müssen sauber und dürfen
nicht verschlissen sein.
2 Das Rad muss eben und zentrisch aufgespannt
sein. Bei Felgen, die innen/zentrisch gespannt
werden, ist eine Sicherung zu verwenden. Die
kurze Felgenschulter muss der Monteur zum
Montagewerkzeug ausrichten.
2 Bei Alu-Felgen muss er einen Spannklauenschutz verwenden und für RF-Reifen einen
Montage-Kit.
Vor der Montage und Demontage
muss man:
2
Gute Vorbereitung
An der Erstellung der WDK-Anleitung waren die
Reifen- und Fahrzeughersteller, der Bundesverband
Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), die
Überwachungsorganisationen und die Prüfinstitute
beteiligt. Ihr Ziel war es, das Wissen und die Erfahrungen der beteiligten Kreise zu bündeln und für
den Anwender nutzbar zu machen.
2
2
2
2
2
darauf achten, dass die Reifentemperatur mindestens +15° C beträgt – ideal sind +23° C. Der
Reifen sollte nicht wärmer als +30° C sein.
die Rad/Reifen-Einheit säubern,
den Ventileinsatz herausschrauben,
den Reifen entlüften,
ein neues Ventil verwenden,
den Reifendruckkontrollsensor auf mechanische Beschädigungen und laut Hersteller-
amz 04/2016
UHP-Reifen sollten
ausschließlich
qualifizierte
Mitarbeitern
montieren, die
sich mit den
Reifen und
den Montiermaschinen
auskennen.
BESSER ALS
DAS ORIGINAL.
FOTO: LAUER
2
2
2
angaben überprüfen – wenn der Sensor mit
Pannendichtmittel benetzt worden ist, muss er
ausgetauscht werden.
das Gleitmittel auf die Felge auftragen: dabei
den Sensor aussparen und Ventilverunreinigungen vermeiden!
bei RF-Reifen das Gleitmittel im gesamten
Felgenbettbereich auftragen – ausschließlich
geeignetes Gleitmittel verwenden,
das Gleitmittel auf den Reifen auftragen, dabei
den Wulst außen komplett und den Wulstbereich an der oberen Reifeninnenseite circa
30 Millimeter sowie die Reifenflanke bis zur
Dekorlinie gut einschmieren.
Die Demotage eines Reifens
BILSTEIN B6.
1. Oberer Wulst
2 Den Wulst möglichst mit der Abdrückrolle vom
Felgenhorn abdrücken. Bei Verwendung einer
Abdrückschaufel den Wulst drei- bis viermal
am Umfang maximal einen Zentimeter vom
Felgenhorn entfernt abdrücken. Dabei ist die
Abdrückbegrenzung zu beachten.
2 Man beginnt mit dem Abdrücken bei 90 oder
270° (ausgehend vom Standpunkt des Monteurs = 0°).
2 Nicht bei 0° oder 180° ansetzen!
2 Das Ventil etwa 5° links neben dem Montagekopf positionieren.
¢
Keine Kompromisse: der ideale Gasdruckstoßdämpfer für alle, die
auch unter erhöhter Belastung keine Kompromisse machen wollen – weder bei der Performance noch im Komfort. Unser gelber
BILSTEIN B6 Stoßdämpfer bietet verbesserten Serienersatz für hohe
Ansprüche.
bilstein.de
amz 04/2016
53
Der Reifenwulst wird bei
der Montage mit Hilfe von
Niederhaltern unter das
Felgenhorn gedrückt.
FOTO: LAUER
Den Niederhalter bei 0° ansetzen, um den
Reifen im Tiefbett zu halten.
2 Den Wulst mit dem Montierarm der Maschine
oder einem Montiereisen über das Felgenhorn
ziehen. Bei Letzterem muss man ein Montiereisen mit Schutz verwenden, um die Felge nicht
zu beschädigen.
2 Die Felge langsam im Uhrzeigersinn drehen.
2. Unterer Wulst
2 Den Sensor und das Ventil circa 10 bis 15 Zentimeter vor dem Montagekopf (Traktionspunkt)
positionieren. Der Sensor darf nicht belastet
werden.
2 Den Wulst mit dem Montiereisen über das
Felgenhorn heben.
2 Die Felge langsam im Uhrzeigersinn drehen,
dabei eine hohe Wulstanspannung vermeiden.
2 Den Reifen in Drehrichtung mitführen und zum
Tiefbett drücken.
2
Die Montage eines Reifens
1. Unterer Wulst
2 Die Wulstbereiche mit Montagepaste
einschmieren.
2 Den Sensor zum Montagekopf gegen 20:00 Uhr
ausrichten.
2 Die Felge langsam im Uhrzeigersinn drehen.
2 Es ist dabei darauf zu achten, dass der
Abstand zwischen Sensor und Traktionspunkt/Mitnahmepunkt 15 Zentimeter nicht
unterschreitet.
2. Oberer Wulst
2 Den Sensor zum Montagekopf gegen 16:00 Uhr
ausrichten.
2 Den Wulst mit Hilfe von Niederhaltern unter
das Felgenhorn drücken.
2 Die Felge langsam im Uhrzeigersinn drehen.
2 Um den Wulst im Felgentiefbett zu halten,
müssen Niederhalterböcke verwendet werden.
54
Der letzte Teil des Wulstes sollte im Bereich
des Sensors über das Felgenhorn springen.
3. Reifendruck einstellen
2 Den Reifen ohne Ventileinsatz in Intervallen
aufpumpen.
2 Der Springdruck darf maximal 3,3 bar betragen! Wenn der Reifen bei diesem Druck nicht
springt, muss der Monteur ihn entlüften,
neu mit Gleitmittel einstreichen und erneut
befüllen.
2 Der Setzdruck darf maximal 4 bar betragen!
Dabei muss man den Wulstsitz kontrollieren, d. h., die Zentrierlinie muss parallel zum
Felgenhorn verlaufen.
2 Einen Ventileinsatz gemäß Sensorhersteller
verwenden.
2 Den Ventilschrauber durch ein Drehmoment
begrenzen.
2 Abschließend stellt der Reifenmonteur den
Betriebsdruck ein, schraubt die Ventilkappe auf
und wischt überflüssiges Gleitmittel ab.
2
Die Reifendienste und die Kfz-Werkstätten müssen bei der Montage und Demontage von Runflatund UHP-Reifen in vielen Bereichen umdenken:
Diese Tätigkeiten gehören ausschließlich in die
Hände qualifizierter Mitarbeiter, die sich mit den
Besonderheiten der jeweiligen Montiermaschine
auskennen. Denn neben geeigneten Maschinen ist
das Wissen um die individuelle Behandlung des
jeweiligen Reifensystems entscheidend für die
sichere Montage.
Die Mitglieder des ASA-Arbeitskreises „Reifendienst- und Achsmessgeräte“, der BRV (in
Zusammenarbeit mit dem WDK) sowie die Stahlgruber-Stiftung und andere Bildungseinrichtungen
bieten Schulungen an, um die Werkstattmitarbeiter
für die zukünftigen Herausforderungen der Reifenmontage zu rüsten.
W
amz 04/2016
s
d
n
a
h
c
Deuts
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5 Jahre in Folge
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und sport
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TOP
MARKE
2016
Ausgabe 05/2016
Ausgabe 06/2016
2016
KATEGORIE
Schmierstoffe
Ausgabe 07/2016
Ausgabe 13/2016
LESERWAHL
BEST BRAND
Made in Germany
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Werkstatt & Praxis
REIFEN SICHER SPANNEN
Quick-Plate IV mit
erweiterten Funktionen
Die Quick-Plate IV
deckt alle Lochkreise ab.
Schnellspannmutter
Soft-Grip.
FOTOS: HAWEKA
Der Werkstattausrüster
Haweka bietet die Spannvorrichtung Quick-Plate IV
mit erweiterten Funktionen
an. Die Spannvorrichtung
Quick-Plate IV zeichnet sich
in erster Linie durch ihr
geringeres Gewicht sowie
eine niedrigere Bauhöhe aus,
sodass der Nutzer sie künftig
auch bei kürzeren Gewindewellen problemlos anwenden
kann. Aufgrund ihrer variablen
Einstellmöglichkeiten von
produziert sie in Deutschland. Das Pro-Lock-System
hilft dem Anwender dabei,
den eingestellten Lochkreis
zu fixieren. Außerdem bietet
Haweka dazu die Schnellspannmutter Soft-Grip an.
Sie wurde von den HawekaIngenieuren nach ergonomischen Gesichtspunkten
konstruiert: Verbesserte
Gewindebacken mit einer
größeren Auflagefläche sollen
dem Anwender ermöglichen,
ein deutlich höheres Anzugsmoment zu erzielen. Eine
reduzierte Bauhöhe von 34,5
mm ermöglicht selbst bei
kurzen Gewindewellen den
Einsatz von Typenplatten.
Schließlich garantiert die
Soft-Grip dem Monteur durch
den Soft-Touch-Griff selbst
mit öligen Händen ein stets
sicheres Zupacken. Erhältlich
ist die Soft-Grip in diversen
Gewindegrößen (40 x 3, 40 x 4
und 40 x 8). (ML.)
95 bis 182 mm deckt sie laut
Haweka alle existierenden und
auch zukünftigen Lochkreise
ab. Die Quick-Plate IV ist einzeln oder als Set erhältlich: als
4-, 5- und 6-Loch-Platte inklusive vier Satz Bolzenköpfe und
einer praktischer Wandtafel
zur Aufbewahrung.
Das in Burgwedel bei
Hannover ansässige Unternehmen (www.haweka.de)
hat die Spannvorrichtung in
Eigenregie entwickelt und
ALLES FÜR REIFENMONTAGE UND -WUCHTEN
Werkstattausrüstung für den Reifenservice von Longus
Der Stuttgarter Werkstattausrüstungsspezialist Longus
bietet in seinem Reifenserviceprogramm diverse Reifenmontiergeräte und Wuchtmaschinen an.
Zu dem Angebot gehören unter
anderem die Reifenmontiergeräte Manu-fit MFA und
MFC. Hierbei handelt es sich
um spezielle Montagegeräte
für die Felgengrößen von
4 bis 21 Zoll. Mit den Longus-DQN-Reifenmontiermaschinen Opti-fit und Pro-fit
sollen sich alle Reifenarten, vor
allem UHP- und Runflat-Reifen, sehr einfach auf Stahl- und
Leichtmetallfelgen montieren
lassen. Für Transporter und
Pkw steht die vollautomatische Reifenmontiermaschine
PLM-18-H zur Verfügung. Bei
dieser Maschine bewegt sich
ein pneumatisch arbeitender
Montagefinger per Knopfdruck, sodass die Montage
Die PLK-48 dreht
das Rad automatisch in die richtige
Position für die
Anbringung der
Ausgleichsgewichte.
Die PLM-18-H mit
dem Spannbereich von 11 bis
24 Zoll deckt alle
Anforderungen von
Pkw-Fachwerkstätten ab.
56
FOTOS: LONGUS
ohne Montierhebel erfolgt. Der
Spannbereich von 11 bis 24 Zoll
deckt alle Anforderungen von
Pkw-Fachwerkstätten ab.
Mit moderner italienischer
Software und neuem Design
sind die Radauswuchtmaschinen PLK-47 und PLK-48 ausgerüstet. Sie verfügen über eine
patentierte Positionsanzeige
für Auswuchtgewichte. Stabil
gelagerte Wuchtwellen sollen
ein präzises Wuchtergebnis im Zusammenhang mit
hochempfindlichen Sensoren
sichern. Die LED-Innenbeleuchtung des Rades soll eine
sichere optische Kontrolle
während der Anbringung der
Gewichte an der Innenseite
der Felge ermöglichen. Die
Radauswuchtmaschine PLK-43
ist ebenfalls mit italienischer
Software und neuem Design
ausgestattet. (FR)
Web-Wegweiser
www.longus.de
amz 04/2016
GVA Nachrichten
Im Prozess: Die Neugestaltung
der EU-Typgenehmigung
B
islang gibt die Rahmenrichtlinie 2007/46/
EG die rechtlichen Leitplanken für die
Typgenehmigung in Europa vor. Diese
Leitplanken lassen – da sie auf einer Richtlinie basieren – den Gesetzgebern und Behörden
in den einzelnen Mitgliedsstaaten Raum bei der
Ausgestaltung ihrer nationalen Vorschriften. Die
Rahmenrichtlinie verweist auf weitere Rechtsakte,
die deutlich spezifischer sind. Dazu zählen auch die
Aftermarket relevanten Verordnungen Euro 5/6 für
PKW und Euro VI für NKW. Anders als Richtlinien
lassen solche Verordnungen den nationalen Gesetzgebern keine Gestaltungsspielräume, sondern haben
unmittelbar und EU-einheitlich Wirksamkeit.
EU-Verordnungen werden einige Jahre nach Inkrafttreten evaluiert. Ziel ist, die dabei gewonnenen
Erkenntnisse in weiteren Gesetzgebungsprozessen zu berücksichtigen. Der Evaluierungsbericht
zu Euro 5/6 liegt seit Oktober 2014 vor, und noch
ist nicht erkennbar, welche Schlüsse der europäische
Gesetzgeber im Detail aus den offenbar gewordenen
Schwachstellen der Verordnung ziehen will. Klar
ist aber inzwischen, dass die Regelungen für den
Zugang unabhängiger Marktteilnehmer zu technischen Informationen der Fahrzeughersteller künftig
in einer revidierten Rahmenrichtlinie für die Typgenehmigung konsolidiert werden sollen.
Der VW-Skandal um manipulierte Tests im Rahmen
von Typgenehmigungsverfahren hat im November
2015 EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska zu der Bemerkung veranlasst, die Typgenehmigungssysteme in den Mitgliedsstaaten hätten ver-
Inhalt
GVA NACHRICHTEN
58 Erste Runde abgeschlossen
59 GVA-College: Neue Kurse starten
60 Juniorenarbeitskreis tagt in Karlsruhe
61 Statistik: Güterverkehr wächst weiter
61 Verbändegespräch mit dem ZDK
62 Garantien: Verband wird aktiv
amz 04/2016
Marita Kloster,
GVA-Geschäftsführerin
FOTO: GVA
sagt. Anstelle einer Rahmenrichtlinie soll zukünftig
eine Verordnung dafür sorgen, dass die aufgestellten
Regeln EU-weit einheitlich angewendet und durchgesetzt werden. Dieser Ansatz ist grundsätzlich zu
begrüßen. Der Vorschlag für die künftige Verordnung
„über die Genehmigung und die Marktüberwachung
von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern sowie von
Systemen, Bauteilen und selb- „Gründlichkeit sollte vor
ständigen technischen EinheiEile gehen, besonders
ten für diese Fahrzeuge“ weist
wenn
wichtige Belange
bereits im Titel darauf hin, dass
für den Wettbewerb
ein Monitoring vorgesehen ist.
Nun scheint es, dass die Reviin einer ganzen Branche
sion der Typgenehmigungs-Rahberührt sind.“
menrichtlinie die Nachjustierung der Euro 5/6-Verordnung
zu „überholen“ droht. Selbstverständlich erwartet
die Branche aber weiterhin, dass Revision und Konsolidierung auch das berücksichtigen, was man zuvor
aus dem Evaluierungsbericht zu Euro 5/6 erfahren
hat. Die aktuelle Entwicklung wirft dagegen neue
Fragen auf: Werden die für uns wichtigen Euro
5/6-Regelungen etwa zum Zugang zu technischen
Informationen vollständig Eingang finden in die
künftige Typgenehmigungs-Rahmenverordnung?
Wird die Chance für zusätzliche Klarstellungen genutzt und damit Streit über Auslegungen
vermieden?
Gründlichkeit sollte vor Eile gehen, besonders wenn
wichtige Belange für den Wettbewerb in einer ganzen Branche berührt sind.
W
Impressum
GVA Nachrichten
Gesamtverband Autoteile-Handel e.V.
Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen
Postfach 12 56, 40832 Ratingen
Telefon (0 21 02) 7 70 77-0
Telefax (0 21 02) 7 70 77-17
1. Vorsitzender:
Hartmut Röhl
Geschäftsführerin:
Marita Kloster
Redaktion der GVA-Nachrichten:
Alexander Vorbau (verantwortlich)
Hartmut Röhl
Jürgen Rinn
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Hans-Böckler-Allee 7
30173 Hannover
57
GVA Nachrichten
Die Absolventen
der 1. Runde
2016
Manager Fahrzeugteile:
1. Runde 2016 abgeschlossen
FOTOS: GVA
Die erste Runde des Manager Fahrzeugteile in
diesem Jahr ist bereits abgeschlossen.
20 Mitarbeiter aus Kfz-Teilehandel und Kfz-Teileindustrie konnten nach den drei
Präsenzwochen in Rösrath
bzw. Schwieberdingen Ende
Februar die mündlichen
Abschlussprüfungen erfolgreich absolvieren und dürfen
sich nun Manager Fahrzeugteile nennen. Die Teilnahme
lohnt sich nicht nur für die
GVA-Präsidiumsmitglied Stephan
Klatt bei der Urkundenvergabe
58
Seminaristen selbst, sondern
natürlich auch für ihre jeweiligen Unternehmen, denn das
Seminar vermittelt branchenbezogenes Basis- und Aufbauwissen in konzentrierter,
kompakter Form. Alle Themen
werden mit ausdrücklichem
Bezug auf den freien Kfz-Teilehandel intensiv behandelt.
Das Curriculum umfasst die
Bereiche Markt und Wettbewerb, Logistik, Betriebswirtschaftliche Grundlagen des
Handels, branchenbezogenes
Handelsmarketing, juristische
Besonderheiten im Markt für
Kfz-Ersatzteile sowie Arbeitsrecht. Darüber hinaus bietet
der Manager Fahrzeugteile als
Exkurs auch einen Knigge-Abend, der unterhaltsam
über angemessenes Verhalten
in verschiedenen geschäftlichen Situationen informiert.
In diesen Tagen biegt bereits
die zweite Runde des Manager
Fahrzeugteile 2016 auf die
Der Prüfungsausschuss bei der Notenfindung
Zielgerade ein. Ein Wiedersehen für alle Teilnehmer ist
zur GVA-Jahresmitgliederversammlung mit anschließendem Kongress am 8./9.
November in Hannover
möglich. Traditionell erhalten
die Absolventen des aktuellen Jahrgangs eine Einladung
zu der Veranstaltung. Die
Kursbesten werden dabei vor
großem Publikum noch einmal
gesondert geehrt. Die Termine
für den Manager Fahrzeugteile
2017 werden in Kürze verfügbar sein. Eine Voranmeldung
W
ist bereits möglich. (AV)
Weitere Informationen
sind unter www.
gva-college.de abrufbar
oder telefonisch von der
GVA-Geschäftsstelle
unter der Rufnummer
0 21 02 / 77 0 77 0
erhältlich.
amz 04/2016
GVA Nachrichten
Weitere Infos gibt es unter
www.gva-college.de
Martin Berning leitet das
Markdatenseminar
FOTO: PRIVAT
FOTO: GVA
GVA-College
Seminare für die Branche
im April und Mai.
Auch außerhalb der eigentlichen Führungsebene
des Unternehmens und seiner verschiedenen
Abteilungen ist spezifisches Branchenwissen
von einer nicht zu unterschätzenden Bedeutung. Oftmals arbeiten Mitarbeiter/innen an
wichtigen kommunikativen Schnittstellen zu
den Kunden und der Öffentlichkeit und sind für
Außenstehende erste Anlaufstelle. Sie prägen
auf diese Weise das Bild des eigenen Unternehmens in der Öffentlichkeit entscheidend mit.
Auf der anderen Seite bringt nicht jede/r neue
Mitarbeiter/in, die/der für eine verantwortungsvolle Führungsaufgabe vorgesehen ist, bereits
umfassende Branchenkenntnis mit. Breites
Wissen um die Marktzusammenhänge, -strukturen und die handelnden Unternehmen ist aber
unerlässlich, um einen optimalen Beitrag zum
Unternehmenserfolg zu leisten. Die Schulung
„Marktdaten und Strukturinformationen des
Autoteilemarktes“ am 10. Mai in Ludwigsburg
legt Schwerpunkte auf die Rahmendaten des
Kfz-Teile- und Zubehörmarktes, Marktvolumina,
Kooperationen (horizontal und vertikal) und
Verbände in der Autoteilebranche, die Abgrenzung zwischen Kooperationen und Verband
sowie Entwicklungstendenzen (Internet etc.).
Selbstverständlich wird unter der Leitung von
Dozent Martin Berning Zeit für Fragen und zur
Diskussion bleiben.
amz 04/2016
Mehr
Wissen:
Auch außerhalb
der eigentlichen
Führungsebene des
Unternehmens und
seiner verschiedenen
Abteilungen ist spezifisches Branchenwissen von einer nicht
zu unterschätzenden
Bedeutung.
Dem Thema Einkauf widmet sich ein Seminar
unter der Leitung von Joachim Heuseler am
20./21. Juni in Ratingen. Die weltweiten Absatzund Beschaffungsmärkte werden zunehmend
komplexer. Globale Transparenz in der Beschaffung, Wissen und Zusammenspiel von Lieferanten
und Fachabteilungen sind Basis der Wertschöpfung und der Innovation. Der Einkauf nimmt
durch seine Marktkenntnisse, die Kontakte zu
potenziellen und bestehenden Lieferanten sowie
neuen Impulsgebern eine Schlüsselposition
im Unternehmen ein. Dies verlangt heute von
Profi-Einkäufern neben fundierten Sach- und
Fachkenntnissen das Beherrschen von ergebnisorientierten Verhandlungstechniken. Das Seminar
„Im Einkauf liegt der Gewinn – vom Besteller
zum Kostenoptimierer“ soll Einkaufsverantwortlichen derartige Techniken und das Wissen um
deren Wirkung vermitteln. Mit dem Seminar
bietet das GVA-College die Chance, die entsprechenden Kompetenzen in diesem Bereich weiterW
zuentwickeln. (AV)
Weitere Informationen
zu den Seminaren im Rahmen des
GVA-College sind im Internet unter www.
gva-college.de abrufbar sowie von der
GVA-Geschäftsstelle unter Tel. 0 21 02 / 77 0
77-0 erhältlich.
59
FOTOS (2): JAK
GVA Nachrichten
Gute Stimmung in Karlsruhe
Für die Teilnehmer gab es interessante Vorträge
Zukunft des
Automobils im Fokus
Treffen des GVA-Juniorenarbeitskreises
in Karlsruhe.
GVA-Neumitglied Monark
Automotive
Weitere Informationen
sind unter
www.monark-automotive.com abrufbar
60
FOTO: MONARK
Seit 1. März ist die Monark Automotive GmbH
neues außerordentliches Industriemitglied
im GVA. Das Unternehmen hat seinen Sitz in
Hamburg. (AV)
Der Juniorenarbeitskreis im GVA (JAK) startete sein Programm 2016: Rund 35 junge Führungskräfte aus dem Kfz-Teilehandel und der
Kfz-Teileindustrie kamen im März zur ersten
Sitzung des Jahres in Karlsruhe zusammen. Die
JAK-Vorstände Robert Kirr, Johannes Deeg und
Stephan Bens hatten gemeinsam mit GVA-Industriemitglied Robert Bosch GmbH Automotive
Aftermarket, welches das JAK-Treffen freundlicherweise unterstützte, ein interessantes Programm zusammengestellt. Nach der Begrüßung
durch Thomas Koch, Bereichsleiter Sales Europe
Central der Firma Bosch, wurden den Anwesenden interessante Fachvorträge geboten. So sprach
Lutz Hoffmann über die Zukunft des Automobils
unter besonderer Berücksichtigung der Elektrifizierung, und in einem weiteren Referat wurde
das System Drivelog vorgestellt. Den Abschluss
der Tagung bildete der Meinungsaustausch über
aktuelle Aftermarket relevante Entwicklungen
und Themen.
Wie bei Tagungen des Gremiums üblich, bot sich
den JAK’lern bei der anschließenden Abendveranstaltung ausreichend Gelegenheit zur Kontaktpflege. Es herrschte Einigkeit darüber, dass
die Veranstaltung ein Erfolg war, und dass die
Mischung aus Fachvorträgen und Diskussionsmöglichkeiten stimmte. Die JAK’ler im GVA planen derweil bereits ihr nächstes Treffen. Dieses
wird voraussichtlich im Juni in Berlin stattfinden.
Die Mitglieder des Juniorenarbeitskreises werden
wie gewohnt rechtzeitig von der GVA-GeschäftsW
stelle über die Details informiert. (AV)
amz 04/2016
GVA Nachrichten
Güterverkehr
wächst
Das Statistische Bundesamt
(Destatis) veröffentlichte
kürzlich Zahlen zum Güterverkehr des vergangenen Jahres.
Demnach wurden in 2015 mehr Güter
transportiert als je zuvor. So stieg das
Transportaufkommen gegenüber dem
Jahr 2014 um 1,1 Prozent auf nunmehr
4,5 Milliarden Tonnen. Das bedeutet,
dass das vergangene Jahr das dritte
Wachstumsjahr in Folge war. Profitieren
konnte von der Entwicklung allerdings
lediglich der Straßengüterverkehr, der
bei den transportierten Tonnen um
1,9 Prozent zulegen konnte, während
die Verkehrszweige Eisenbahn und
Schiff Rückgänge verzeichnen mussten.
Die Luftfahrt stagnierte, spielt für die
Gesamtbilanz des Güterverkehrs in
Deutschland aber ohnehin kaum eine
FOTO: SHUTTERSTOCK
Rolle. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr mehr als 4,5 Mrd. Tonnen in
Deutschland transportiert, gut 78 Prozent davon auf der Straße.
Unternehmen profitieren
Ein hohes Gütertransportaufkommen gilt
gemeinhin als ein Indikator für eine positive konjunkturelle Lage, denn je besser
der Konjunkturmotor läuft, umso mehr
Güter müssen transportiert werden. Von
dieser Entwicklung profitieren auch die
Unternehmen des NKW-Aftermarket.
Der Bedarf an Ersatz- und Verschleißteilen steigt, wenn mehr Nutzkraftwagen
auf Deutschlands Straßen unterwegs sind
bzw. mehr Kilometer gefahren werden.
Auch im laufenden Jahr kann danach mit
einer erfreulichen Entwicklung gerechnet
werden. So meldete der europäische Verband der Fahrzeughersteller ACEA kürzlich, dass im Januar EU-weit 12 Prozent
mehr Nutzfahrzeuge zugelassen wurden
als im Vergleichsmonat des vergangenen
Jahres. In der Transportbranche herrscht
offenbar Zuversicht über den weiteren
Verlauf der Konjunktur. Aufgrund der
recht ausgeprägten Konjunkturabhängigkeit des NKW-Aftermarket, dürfen
NKW-Teilehersteller und –Händler ebenfalls optimistisch für dieses Jahr sein.
(AV)
W
Verbändegespräch von ZDK und GVA in Bonn
Mitte März kamen Spitzenvertreter von
GVA und ZDK in Bonn zu ihrem traditionellen Jahresgespräch zusammen. Die
vom ZDK in ihren berufsständischen
Interessen vertretenen Kfz-Servicebe-
triebe bilden die größte Kundengruppe
für Produkte und Dienstleistungen der
GVA-Mitglieder. Des Weiteren betreffen
viele Themen des GVA auch das Kfz-Gewerbe, weshalb beide Verbände die regel-
Die Teilnehmer des Gesprächs zwischen ZDK und GVA
amz 04/2016
FOTO: ZDK
mäßigen Treffen schätzen. Neben einem
Meinungsaustausch über das Geschäftsklima diskutierte man über die Themen
Fahrzeugvernetzung sowie Zugang zu
technischen Informationen. Ein besonderes Anliegen in dem Verbändegespräch
bildete der zunehmende Teilevertrieb an
Endverbraucher über das Internet, der
durch Einbauvideos begleitet wird. Hier
sieht man etwa Gefahren durch ungeübte
Hobbyschrauber, die sich an sicherheitsrelevante Teile etwa des Bremssystems
wagen. Es herrschte bei den Beteiligten
Einigkeit darüber, dass solche Arbeiten
besser von Fachbetrieben übernommen werden sollten und es im eigenen,
aber auch im Interesse der allgemeinen
Verkehrssicherheit ratsam sei, grundsätzlich Ersatzteile von hoher Qualität zu
verwenden. (AV)
61
FOTO: SHUTTERSTOCK
GVA Nachrichten
Viele Verbraucher
sind bei diesem Thema
verunsichert.
Garantie und Gewährleistung
Verbraucher werden weiterhin verunsichert. Verband wird erneut aktiv.
Ein GVA-Flyer gibt
Orientierung.
FOTO: GVA
62
Das Thema Garantie und Gewährleistung bleibt
ein Dauerbrenner im Kfz-Aftermarket. Der GVA
musste in der Vergangenheit gegen Fahrzeughersteller vorgehen, die mit wettbewerbswidrigen
Aussagen etwa in Serviceheften, Fahrzeughandbüchern oder auf Websites Autofahrer verunsichert
haben. Aus aktuellem Anlass greift der GVA dieses
Thema erneut auf, denn zuletzt musste der GVA
im Interesse fairen Wettbewerbs erneut tätig
werden.
Die Unsicherheit unter den Autofahrern ist
spürbar weiterhin groß, denn niemand möchte
etwa seine Neuwagengarantie oder die gesetzliche
Gewährleistung aufs Spiel setzen. Fahrzeughersteller nutzen diese Ängste verschiedentlich in
ihrem Sinn und allzu oft werden Verbraucher
dabei in die Irre geführt. Beinahe täglich erreichen den GVA Anfragen aus der Branche oder von
besorgten Autofahrern mit der Bitte um Aufklärung.
Dabei ist die Rechtslage klar: Die Ansprüche eines
Autofahrers aus der gesetzlichen Gewährleistung
können durch die fachgemäße Wartung oder
Reparatur in einer freien Werkstatt nicht in Gefahr
geraten. Denn es kommt im Schadensfall nicht
darauf an, wo der Autofahrer etwa die Inspektion
vornimmt, sondern allein darauf wer das Problem
verursacht hat. Der Kunde hat einen Anspruch
darauf, dass Produktionsfehler behoben werden.
Mehr noch als bei der gesetzlichen Gewährleistung
stiften Hinweise etwa in Serviceheften Verwirrung,
dass die Neuwagengarantie vom regelmäßigen
Service in einem herstellergebundenen Betrieb
abhängig sei. Solche Aussagen widersprechen
dem geltenden Wettbewerbsrecht – der GVA geht,
wenn er auf solche Verstöße aufmerksam gemacht
wird, konsequent dagegen vor. Dass das Thema die
Branche trotz klarer Rechtslage und verschiedener
einschlägiger Urteile weiterhin bewegt, zeigt nicht
nur die fortgesetzte Verfolgung solcher Fälle durch
den GVA, sondern auch das ungebremst hohe
Informationsbedürfnis seitens der Servicebetriebe
und der Verbraucher. Eine entsprechende GVA-Publikation, die eine Orientierungshilfe für das
Thema bildet, wird seit Jahren stark nachgefragt.
Und auch viele Unternehmen des freien Marktes,
sei es aus Kfz-Teilehandel oder Kfz-Teileindustrie,
betreiben großen Aufwand, um die Verbraucher
über ihre Rechte bei Garantie und Gewährleistung
zu informieren. Unter anderem wurden dazu
schon eigens Werbemaßnahmen für das breite
W
Publikum gestartet. (AV)
amz 04/2016
Unser LeserService
AU-Info
Fachlich einschlägige Auszüge aus dem
Verkehrsblatt, die AU und AUK betreffend
Auf dieser Seite finden Sie regelmäßig und verlässlich alle
AU- und AUK-relevanten Änderungen der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO), die vom Bundesministerium
für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Berlin, im amtlichen
Verkehrsblatt bekanntgegeben werden.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und
Wohnungswesen gab bis zum Redaktionsschluss keine
relevanten Änderungen der AU-Vorschriften bekannt.
Mit einem Abo der amz – auto motor zubehör haben Sie alles,
was Sie brauchen. Sie erfüllen die offiziellen Anforderungen an
Ihre Informationspflicht!
Unsere Garantie:
Die Schlütersche Verlagsgesellschaft verpflichtet sich gemäß
der Anerkennungsrichtlinie nach §§ 29 und 47a in Verbindung
mit den Anlagen VIII und VIIIc gegenüber ihren Abonnenten,
in der Fachzeitschrift amz die fachlich einschlägigen Auszüge
aus dem Verkehrsblatt des Bundesministeriums für Verkehr
zur Durchführung von Abgasuntersuchungen frühzeitig und
vollständig zu veröffentlichen.
Das bedeutet für Sie:
Durch den Nachweis eines Abonnements der amz – auto
motor zubehör werden die Voraussetzungen der aktuellen AUund AUK-Anerkennungsrichtlinien erfüllt. Sprich: Mit einem
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erfüllen Sie die offiziellen Anforderungen an Ihre Informationspflicht. Der Bezug anderer Quellen erübrigt sich.
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wobei bereits die rechtzeitige Absendung zur Fristwahrung ausreicht.
Ich bestätige dies durch meine 2. Unterschrift:
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FOTOS: RINN
Teilemarkt
Hoch oben auf dem Gipfel der Zugspitze wehte eine frische Brise.
Die Teilnehmer wurden aber mit einem 360°-Panoramablick und grenzenlosem Freiheitsgefühl belohnt.
Der Gipfel hoch oben auf dem Gipfel
Als Zugspitzen-Event rund um die Fahrzeugklimatisierung veranstaltete Denso für die Gewinner
der Werkstattkampagne 2015 eine bis dato wohl einmalige Veranstaltung.
Wenn der
Berg ruft
PREMIERE in 3.000
Metern Höhe: der
Denso-Klimagipfel
mit vielen hochkarätigen Events
rund um die Fahrzeugklimatisierung.
64
Sommer, Sonne, Gutschein – bereits 2013
belohnte man bei Denso Aftermarket Werkstätten
für den Einbau von Ersatz-Klimakompressoren
aus dem eigenen Kontingent mit attraktiven
Aral-Tankgutscheinen. Da sich die Bonusaktion
für Servicebetriebe bewährt hatte, wurde sie
auch im vergangenen Jahr unter dem Motto „Die
coolsten Wochen des Jahres sind zurück“ durchgeführt.
Von Mai bis September 2015 wurden teilnehmende Werkstätten für jeden Kauf und Einbau
eines Klimakompressors oder Kondensators von
Denso mit einer Aral-Super-Card zum Einkaufen
und Tanken im Wert von zehn Euro belohnt.
Unter allen teilnehmenden Werkstätten wurden
zudem dreimal je zwei Teilnahmekarten für die
Premiere des ersten Denso-Klimagipfels, ein
spannendes Event rund um die Fahrzeugklimatisierung, verlost.
Hoch hinaus
Am 26. Februar 2016 gegen Mittag war es dann
für die Gewinner aus den drei Werkstätten
und die als Paten teilnehmenden Vertreter der
jeweiligen Fachhandelspartner Trost, Hans Hess
sowie Stahlgruber so weit. Das Zugspitzen-Event
startete am Hauptsitz von Denso in Eching.
Dort gab Nico Carucci, Gesamtverantwortlicher
bei Denso Aftermarket in Deutschland, einen
kurzen Einblick in die Aktivitäten des weltweit
aufgestellten japanischen Automobilzulieferers,
bevor es ins Klimakompetenzzentrum ging. Dort
werden Klimaanlagen und thermische Systeme in
speziellen Klima- und Geräuschkammern sowie
im Klima-Windkanal auf Herz und Niere getestet.
Den Teilnehmern des Klimagipfel-Events wurde
im Rahmen einer Führung demonstriert, wie
die einzelnen Bestandteile von Klimaanlagen,
thermischen Systemen und Fahrzeugkompo-
amz 04/2016
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Grundierung /
Grundierfüller
Spachtel
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nenten aufeinander abgestimmt und optimiert
werden. Dazu führt man im Test-Center von
Denso Automotive Deutschland in Eching
zahlreiche Simulationen und Versuche durch.
Dazu stehen Klimakammern zur Verfügung, in
denen jede beliebige Lufteintrittstemperatur
nach Spezifikation des Kunden, sprich Fahrzeugherstellers, simuliert und in denen zusätzlich
die Raumtemperatur durch unterschiedliche
Luftzyklen individuell gesteuert werden kann.
In der Fahrzeug-Klimakammer lassen sich alle
Sonnenstände rund um das Fahrzeug simulieren.
Mittels Fahrtwindsimulationsgebläse können
im Temperaturbereich von –20° C bis +50° C
Aufheiz- und Abkühltests durchgeführt werden.
Nach der Besichtigung ging es mit dem Bus nach
Grainau, wo Abendessen und Übernachtung auf
dem Programm standen. Am Samstagmorgen
hieß es für alle schon früh: Der Berg ruft. Denn
nun ging es mit dem Bus zur Zugspitzbahn.
Basis- und
Decklacke
Decklacke
Klarlacke und
Spot-Blender
Einen wohl einmaligen Einblick bot eine Führung
des Mitarbeiters in der Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf der Zugspitze.
Dort findet die kontinuierliche Wetterbeobachtung statt, die einen wichtigen Baustein für die
Erstellung von Wettervorhersagen, für Klimadaten und -statistiken sowie für die Erfüllung
relevanter Forschungsaufgaben liefert. Auch
dieser Teil des Events stieß bei den Teilnehmern
auf Begeisterung. Dann wartete erneut der Bus
zur Fahrt ins Hotel nach München.
Bayerische Gastfreundschaft rundete das
„Zugspitzen-Event“ am Abend am Paulaner am
Nockherberg ab.
Fazit: Es hat allen viel Spaß bereitet, interessante
Eindrücke hinterlassen und den Wunsch nach
einem zweiten Denso-Klimagipfel geweckt. (JR.) W
AEROSOL
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Denso-Trainer Andreas
Lamm gab den Teilnehmern
zahlreiche praktische Tipps
für das Geschäft rund um die
Fahrzeugklimatisierung.
Klimaschulung in rund 3.000 Meter Höhe
Oben auf der Zugspitze mit der Zugspitzbahn
angekommen, hatte das Motto Denso-Klimagipfel
im wahrsten Sinne seinen Höhepunkt erreicht.
Kein anderer Ort in Deutschland überragt die
2.962 Meter hohe Zugspitze. Und kein anderer
Ausblick hält mit dem 360°-Panorama auf ihrem
Gipfel mit. Wo sonst hat man schon 400 Bergspitzen in vier Ländern vor Augen? In „frischer“
Atmosphäre genossen die Gewinner den phantastischen Ausblick, bevor es ans Eingemachte
ging. Der renommierte Klimaexperte und Trainer
Andreas Lamm lud zum Klima-Workshop, bei
dem es um den Einsatz – jetzt und morgen – von
Klimakältemitteln, den Einfluss auf den Klimaservice und um praktische Ansätze in Klimaservice und -reparatur ging.
amz 04/2016
65
Teilemarkt
FOTO: RINN
Coole Gewinner
auf dem Gipfel
Unter allen Werkstätten, die an den
„Coolsten Wochen des Jahres 2015“ teilgenommen haben, verloste Denso
3 x 2 „Gipfelplätze“ zur Premiere des Klimagipfels inklusive Anreise und Übernachtung.
Nico Carucci ist Gesamtverantwortlicher bei Denso Aftermarket in Deutschland.
Die Idee war genau so richtig
Wir sprachen mit Nico Carucci über den ersten Denso-Klimagipfel.
JÜRGEN RINN
amz: Herr Carucci, wie kam man im Hause
Denso auf die Idee zum ersten Klimagipfel?
» Carucci: Als marktführender Hersteller von
Klimakompressoren entwickeln wir kontinuierlich Innovationen für die Erstausrüstung. Diese
Position ist für uns Anspruch und Verpflichtung
zugleich, nicht nur eine hohe Produktqualität zu
liefern, sondern auch dem Aftermarket ein verlässlicher, zukunftsorientierter Partner zu sein. Hieraus haben wir die Idee entwickelt, eine Branchenveranstaltung zu etablieren, die vor Beginn einer
jeden Klimasaison ein Forum bietet, gemeinsam
mit Experten auf neueste technische Entwicklungen, Marktveränderungen oder rechtliche Aspekte
rund um die Fahrzeugklimatisierung aufmerksam
zu machen. Top-Themen – auf dem höchsten
Gipfel Deutschlands – das Wortspiel „Klimagipfel“ brachte den Kern der Idee dann perfekt auf
den Punkt.
amz: Wenn Sie ein Fazit ziehen, wie bewerten Sie die Veranstaltung?
» Carucci: Es war fantastisch zu sehen, wie beeindruckt die Teilnehmer davon waren, welchen Entwicklungsaufwand Denso für die ständige Perfektionierung der Fahrzeugklimatisierung betreibt.
Und es hat uns ebenso gefreut, die Begeisterung
über den Experten-Workshop zu sehen, der die
Teilnehmer durch fachliche Kompetenz und
neues, aktuelles Wissen für die betriebliche Praxis überzeugte.
66
amz: Neben den Gewinnern aus den
Kfz-Werkstätten waren auch Teilnehmer
aus dem Teilehandel dabei. Warum?
„Das Feedback
war rundum
positiv und hat
uns gezeigt,
dass wir mit der
Mischung richtig
gelegen haben.“
Nico Carucci,
Gesamtverantwortlicher
Afermarket bei Denso
» Carucci: Denso ist es wichtig, den Austausch
zwischen uns als führendem Hersteller von Klimakompressoren, unseren Handelspartnern und den
Werkstätten zu fördern. Unsere Aftermarket-Aktivitäten sind europaweit ganz auf Handelskooperationen ausgerichtet und diese sind auch Teil unserer
Erfolgsgeschichte. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, bei einem solchen Event auch die Nähe
und Verbundenheit zu unseren Handelspartnern
nachhaltig zu unterstreichen. Und wir freuen uns,
dass unsere Handelspartner als Vertreter der Werkstattsysteme Motoo, Autofit und Meisterhaft, denen
unsere Gewinner-Werkstätten angehören, unsere
Philosophie mit Leben füllten.
amz: Wird es einen zweiten Denso-KlimaGipfel geben? Wenn ja, wann?
» Carucci: Wie in unserer Idee des Klimagipfels fest
verankert, wollen wir ein Branchenevent etablieren,
das immer vor einer beginnenden Klimasaison ein
Forum für die jeweiligen Neuerungen rund um die
Fahrzeugklimatisierung bietet. Der Erfolg der Premiere hat uns bestätigt, dass wir mit dieser Idee
richtigliegen. Das heißt ja, es wird weitere DensoKlimagipfel geben.
W
amz: Herr Carucci, vielen Dank für das
Gespräch.
amz 04/2016
Teilemarkt
SORTIMENTS-ERWEITERUNG BEI NISSENS
Addinol bietet
Schmierstoffe
für Old- und
Youngtimer an.
Schmierstoffe
für Old- und
Youngtimer
Der Spezialist für Hochleistungs-Schmierstoffe präsentiert die neue Broschüre
„Addinol Classics, Schmierstoffe und Spezialitäten für
Old- und Youngtimer“. Diese
haben ganz andere Ansprüche an die Schmierung als
die Fahrzeuge von heute.
Deshalb bietet man dort nur
Motoren- und Getriebeöle
mit aktuellsten Spezifikationen und Freigaben an. Zum
Sortiment gehören auch
Schmierstoffe und Spezialitä-
FOTO: ADDINOL
ten für ältere Fahrzeuge – vom
Motoren- und Getriebeöl über
Funktionsflüssigkeiten bis hin
zu praktischen Helfern wie
Sprays und Fetten.
Die neue Broschüre soll über
das umfangreiche Sortiment
informieren. Sie enthält
viele nützliche Tipps für
die richtige Auswahl sowie
den Einsatz der passenden
Schmierstoffe. Die Broschüre
steht auf www.addinol.de im
Downloadbereich zur Verfügung. (FR)
Lüfter-Kupplungen im Programm
Seit 1. April 2016 hat Nissens Lüfter-Kupplungen
ins Lieferprogramm aufgenommen. Zum Start werden
36 Artikelnummern mit einer
Abdeckung von 75 Prozent
des Nissens-Lkw-Kühlungsprogramms verfügbar sein. Die
Erweiterung des Programms
ist für Nissens der nächste
logische Schritt im Motorkühlungsbereich.
Nissens will sich so im
Lkw-Bereich als Komplettanbieter für Motorkühlung
und Klimatisierung positionieren und sieht hier großes
Potenzial in dem Produkt.
Gestartet wird mit 36 Artikeln
für die gängigsten Modelle
auf dem europäischen Markt.
Das Unternehmen will das
Lüfter-Kupplungsprogramm
konstant weiter ausbauen und
somit auch auf neue Modelle
reagieren. (JR.)
FOTO: NISSENS
ADDINOL
Lüfter-Kupplung – Ausschnitt.
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35.000 verschiedene Artikel auf Lager
Unser vor 50 Jahren gegründetes Traditionsunternehmen DIEDERICHS Karosserieteile GmbH etablierte sich in den letzten Jahren neben seinem breiten
Spektrum an Karosserieteilen mit seiner Marke Diederichs Tuning auf dem Markt.
Das stetig wachsende Produktportfolio finden Sie sowohl in unserem Hauptund Tuningkatalog als auch in unserem täglich aktualisierten Internet unter
www.diederichs.com. Mit unserer Produktlinie „Priority- Parts“ kennzeichnen
wir Karosserieteile, die in ihrer Qualität vergleichbar sind mit den Originalteilen.
FOTO: RINN
Teilemarkt
Die erste Stahlgruber-Leistungsschau in diesem Jahr fand in München auf dem Messegelände Riem – erstmals in Halle A6 – statt.
In neuem Umfeld zum Saisonauftakt
Stahlgruber startete mit seiner ersten Leistungsschau in München ins Frühjahr 2016
und präsentierte aktuelle Produkte, Service- und Dienstleistungen für die Kfz-Branche.
Am 5. und 6. März konnte man auf dem Münchner Messegelände bei der ersten StahlgruberLeistungsschau des Jahres 2016 exakt 7.549
Besucher begrüßen. An 200 Ausstellungsständen
auf 12.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche
präsentierten das „Who is Who“ der Werkstattausrüster, Teilehersteller und Anbieter von
Dienstleistungen Informationen aus erster Hand
zu produktspezifischen Details und Vorgehensweisen für das Tagesgeschäft.
Neben Produkten und Wissenswertem zum
täglichen Werkstattgeschäft boten die Leistungsschauen den Inhabern, Kfz-Meistern und
Mitarbeitern der Kfz-Reparaturbranche zahlreiche umfassende und präzise gestaltete Hinweise
– beispielsweise zur neuen Scheinwerferrichtlinie
oder zur Frage, ob der Bremsenprüfstand in der
Werkstatt dem § 29 STVZO künftig noch gerecht
wird. Zu diesen beiden Themen fanden mehrmals
täglich kostenlose Infoveranstaltungen statt.
Das Geschäft mit Young- & Oldtimern wird
immer interessanter – und bietet neue Geschäftsfelder und damit Chancen für zusätzlichen
Umsatz und Ertrag in der Kfz-Werkstatt. Gleiches
gilt auch für den Umgang mit Hybrid- und Elektrofahrzeugen, worüber an einem eigenen Stand
informiert wurde. Hier erhielten die Leistungsschau-Besucher durch Spezialisten umfassende
68
Heute –
morgen
Unter dem Motto:
„Gegenwart und
Zukunft“ trafen
die Themen und
eine kundennahe
Präsentation den
Geschmack der Kunden und Besucher.
und detaillierte Informationen, die vom allgemeinen Marktgeschehen über rechtliche Belange bis
zu genauen Reparaturmethoden bei Hybrid- und
Elektrofahrzeugen reichten. Zudem konnten
Besucher ihr Elektrofahrzeug während der Leistungsschau kostenlos aufladen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Themen Werkstattausrüstung, Spezialwerkzeuge,
Autoteile sowie Service- und Dienstleistungen.
Insbesondere die Diagnosegeräte und Arbeiten
an der Kfz-Elektronik nahmen bei der Werkstattausrüstung einen großen Ausstellungsbereich ein.
Bei Qualitäts- und Spezialwerkzeugen war neben
Hazet und weiteren bedeutenden Ausstellern auch
KS-Tools erstmals in München bei einer Stahlgruber-Leistungsschau dabei. Die weiteren Themen
reichten von Telekommunikation über Reifendruckkontrollsysteme, Arbeits- und Gesundheitsschutz bis zu Werkstatt- und Fachhandelskonzepten sowie einem aktualisierten Lack-Center.
Fazit: Der Besuch der Stahlgruber-Leistungsschau
war für alle Beteiligten der Kfz-Reparaturbranche
mit neuen Infos sowie bedarfsgerechten Aktivitäten und Veranstaltungen zu aktuellen Fragen
ein Gewinn. Sowohl der Veranstalter als auch die
Kunden und Aussteller sprachen von einer mehr
als zufriedenstellenden Leistungsschau in einer
W
angenehmen Atmosphäre. (JR.)
amz 04/2016
Teilemarkt
Das Rüstzeug im Gepäck
Im Markt gut
platziert
EIGENMARKENPOLITIK strebt man
bei der GA Group
nicht an. Denn
durch die Vielfalt der
Anbieter im Verschleißteilemarkt ist
man in den verschiedenen Preissegmenten
bestens eingedeckt.
Nicht zuletzt agiert der
Versorgungshändler
Stahlgruber im Bereich
Chemie schon mit
einer guten Eigenmarkenpolitik.
Das jährlich stattfindende Partnerforum
in Schweinfurt wird
2016 den Fokus auf
Fachvorträge legen.
Zudem heißt es dort:
Fachwissen vermitteln
und Austausch unter
den Partnern ermöglichen.
Bei der seit vier Jahren auf dem deutschen und
österreichischen Teilemarkt agierende Einkaufsgemeinschaft Global Automotive Group, GA
Group, ist man mit der Entwicklung der vergangenen Jahre zufrieden. „Ein mittelständischer
Teilehändler hat sein Publikum rund um seinen
Kirchturm“, davon sind die beiden Geschäftsführer Adolf Aschenbrenner und Matthias Kessel
überzeugt und merken an: „Damit meinen wir,
dass die Teilehändler ihre Geschäfte in einem
Umkreis von rund 30 Kilometer tätigen.“ Wenn
sie dann die richtigen Strategien verfolgen, können sie sich einen soliden und treuen Kundenstamm aufbauen und gut davon leben, dessen
sind sich die beiden sicher.
Damit die Partner der Global Automotive Group
im hart umkämpften Teilemarkt auf das richtige
Rüstzeug zugreifen und damit punkten können,
stellt ihnen die Einkaufsgruppe eine Palette
wichtiger und zukunftsfähiger Bausteine zur
Verfügung und hilft ihnen, diese umzusetzen und
mit Leben zu erfüllen. So ist beispielsweise eine
gut funktionierende Warenwirtschaft verbunden
mit einem eigenen Teilefindungskatalog für die
angeschlossenen Werkstätten unabdingbar, um
kostengünstig und schnell die richtigen Ersatzteile parat zu haben. Bei der Neueinführung oder
Umstellung der Warenwirtschaft unterstützen die
kompetenten Mitarbeiter der GA Group ihre Teilehändler, stehen mit Rat und Tat zur Seite und
führen selbstverständlich auch Schulungen durch.
Beim Teileeinkauf setzt die GA Group auf
FOTO: GAGROUP
Die GA Group bietet ihren Partnern die notwendigen Bausteine, um im hart umkämpften
Teilemarkt konkurrenzfähig zu bleiben – und zuversichtlich in die Zukunft blicken zu können.
Adolf Aschenbrenner und Matthias Kessel (links).
mehrere Standbeine. „Weil der mittelständische
Teilehändler auf einen Versorgungshändler
angewiesen ist, der bis zu viermal täglich die
Ware zustellen kann, setzt die Global Automotive
Group hier auf die Firma Stahlgruber mit ihren
Schwesterfirmen Neimcke und P&V“, erklärt
Aschenbrenner und führt weiter aus: „Weitere
Versorgungshändler braucht es nicht. Wir möchten die Versorgungshändler stärken und ihnen die
Treue halten.“
Derzeit gibt es 60 gelistete Lieferanten. Zusätzlich wurde das virtuelle Zentrallager, die Parts
World, aufgebaut. Die Parts World macht es mit
ihrem vielseitigen Programm möglich, die angeschlossenen Partner zweimal täglich zu beliefern.
Auf die Parts World ist man laut Aschenbrenner
in der GA Group mit Recht stolz, denn damit
bleiben auch kleinere Teilehändler konkurrenzfähig und können sich im zunehmenden Kfz-TeileW
handel im Internet behaupten. (JR.)
Mit Waschen
mehr Profit machen
Autohäusern und Kfz-Werkstätten bietet das Angebot
Fahrzeugwäsche interessante Perspektiven zur
Kundenbindung. Es kann zum Profitcenter werden.
Betrieb
& Marketing
Autowäsche als Profitcenter
Worauf Sie beim Einstieg in das
Geschäft mit der Autowäsche
achten müssen | 72
Waschen als Serviceleistung
Neue Waschanlage: Autohaus
Frank Bär in Önsbach erweitert
sein Servicegeschäft | 74
SB-Waschplatz: ja oder nein?
Lohnt die Investition in die
Dienstleistung? Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung | 78
Fahrzeugwäsche
als KundenbindungsInstrument.
FOTO: RINN
FOTO: FIEHÖFER
Für Kfz-Betriebe ist die Fahrzeugwäsche in Eigenregie heute zweifellos eine interessante Möglichkeit, das Service- und Leistungsniveau am eigenen
Standort auf wirtschaftliche Weise weiter anzuheben.
Den Service erweitern
Wer sein Serviceangebot im Kfz-Betrieb mit
einem Waschbetrieb erweitert, sollte die
geschäftliche Expansion vorher gut überlegen und begründen. Das zahlt sich aus.
BERND FIEHÖFER
72
E
s ist kein Geheimnis, dass eine maschinelle Fahrzeugwäsche und auch eine
SB-Waschplatz-Anlage wirklich gut als
zusätzliches geschäftliches Standbein zu
einem Kfz-Werkstattbetrieb passen. Jedoch muss
das Ganze auch zusammenpassen. Werkstatt und
Autohaus mit einer Portalanlage zu kombinieren, hat
sich vielerorts bereits bewährt. Eine andere, sicher
vielversprechende Option ist es, statt in ein Waschportal in eine Waschstraße zu investieren. Manfred
Aiglstorfer berät seit 25 Jahren Unternehmer, die
Autowäschen betreiben oder vorhaben, es zu tun.
Wer so lange als erfolgreicher Berater unterwegs
ist, weiß, worauf es ankommt, wie wichtig es ist,
Fehler zu vermeiden, und was vor allem zu tun ist,
um das Autowaschen richtig zu machen. Er sagt:
„Als Unternehmer einer Waschanlage kann man
heute keinen ‚Blödsinn‘ mehr machen, weil jeder
Fehler schon irgendwann einmal gemacht wurde.“
Als die drei häufigsten Fehler bezeichnet er eine
Fehleinschätzung des Standortes, falsche Berechnungen des Investments und ungeeignetes Personal.
Klare Position zu Beginn
Zunächst ist es wichtig, zu erkennen, dass das
Waschgeschäft „ein unternehmerisches Geschäft
und kein Hobby ist“, sagt Aiglstorfer. Und dann
kommt es darauf an, die richtigen Schritte in die
richtige Richtung und in der richtigen Reihenfolge
zu gehen. Dabei stehen das passende Grundstück,
die Vorstellungen von der Anzahl der Wäschen,
die Kosten und die Frage, wie viel Geld eingesetzt werden kann, im Vordergrund. Gleich zu
Beginn muss über die Geldsituation gesprochen
werden, denn 80 Prozent der Interessenten wissen nicht, was Fahrzeugwäsche überhaupt kostet.
Das Grundstück sollte etwa 3.000 Quadratmeter
groß sein. Sinnvoll ist es, eine Bodenanalyse und
eine Bodendruckprüfung in Auftrag zu geben. „Ich
empfehle, auf keinen Fall darauf zu verzichten“,
so der erfahrene Unternehmensberater. Ebenso
wichtig ist, eine sehr fundierte Wettbewerbsanalyse
durchzuführen. „Das wird viel zu oft unterschätzt.“
Nur so ist überhaupt sicher herauszufinden, welches Waschpotenzial tatsächlich erreicht werden
kann. „In einer Großstadt beträgt das Einzugsgebiet
maximal zwei Kilometer, auf dem Land kann man
durchaus bis zu zehn Kilometer in Betracht ziehen.“ Bedeutsam ist zudem, wie die Waschhalle auf
dem Grundstück ausgerichtet wird. Denn das Gros
der Autofahrer ist heute ungeübt. Untersuchungen
ergaben, dass sich ungeübte Fahrer in Linkskurven sicherer fühlen und die Kante an der Einfahrt
leichter und besser sehen.
amz 04/2016
Betrieb & Marketing
FOTO: FIEHÖFER
„Ich beteilige mich nicht an
waghalsigen Geschäftsplänen.
Rund 40 Prozent aller Anfragen lehnte ich ab, weil sie
aufgrund nicht darstellbarer
Finanzierung, ungünstiger
Lage oder der UnternehmerAlleingänge ganz sicher
gescheitert wären.“
Manfred Aiglstorfer
Umfragen von Waschanlagenherstellern bestätigen, dass zwei von drei Kunden eine
Fahrzeugwäsche nach einer Reparatur oder Inspektion wünschen.
Passen die finanziellen Verhältnisse zum Vorhaben
und gelangt Manfred Aiglstorfer zu dem Ergebnis,
dass es sinnvoll ist, macht er sich an die Arbeit.
Zuerst wird eine Standortanalyse erstellt. Sie wird
benötigt, um eine kluge Investitionsentscheidung
zu treffen. In der Analyse werden wesentliche Strukturdaten des Standorts erfasst – Einwohnerzahl,
Kraftfahrzeugbestand, Kaufkraft und Sozialstruktur.
In der Praxis bewährt sich, sie vor Ort gemeinsam
mit dem künftigen Unternehmer der Fahrzeugwäsche durchzuführen. Wie groß das Projekt dann
schließlich werden kann, hängt einerseits davon
ab, wie viele Wäschen möglich sein werden, und
andererseits vom geplanten AutowaschmaschinenModell. Im folgenden Schritt erstellt Aiglstorfer das
Unternehmenskonzept. Daraus geht unter anderem hervor, was das Gesamtprojekt kosten wird
und wie die Finanzierung aussehen kann. „Ich habe
in all den Jahren noch keinen erlebt, der derartige
Geschäftsprojekte aus der Tasche bezahlte“, erklärt
er.
Die Kosten im Blick
Die nächste wichtige Vorbereitungsetappe ist der
Weg zur Geschäftsbank. Das Kreditinstitut will
natürlich wissen, was der künftige Waschbetrieb
kostet. Die Darstellungen müssen sehr präzise sein
und auf „festem Grund“ stehen, denn Banken sind
inzwischen nicht nur bei Waschanlagen sehr vorsichtig geworden.
„Ihre Hauptangst ist, dass der von ihnen zugesagte Kreditbetrag für den Aufbau der Fahrzeugwäsche nicht reicht. So muss mit den beteiligten
amz 04/2016
Gewerken hart verhandelt werden“, weiß Manfred
Aiglstorfer.
Banken wollen verständlicherweise einen
detaillierten Business-Plan. Er muss sehr genau
darstellen, wie die vorgelegten Zahlen zustande
kommen. „95 Prozent aller von mir vorgestellten
Unternehmenskonzepte wurden bei den jeweiligen Banken positiv bestätigt“, betont Aiglstorfer.
Ein Drittel seiner Zeit sitzt er Bankern gegenüber.
„Daher weiß ich inzwischen, was sie können und
wollen und was nicht.“ Im günstigsten Fall benötigt man 30 Prozent Eigenkapital. Die dann noch
offenen 70 Prozent finanziert die Bank auch nicht
vollständig, weil eine Fahrzeugwäsche ihr keine ausreichende Sicherheit bietet. Eine derartige Sicherheit
könnte beispielsweise der bestehende Kfz-Betrieb
darstellen. Neben den finanziellen Mitteln möchte
die Bank natürlich auch wissen, dass die notwendigen unternehmerischen Fähigkeiten vorliegen.
Der Preis muss stimmen
Am Ende muss auch der Waschpreis stimmen. Den
richtigen zu finden, sodass sich der Waschbetrieb
trägt und die Werkstattkunden nicht zum Autowaschen zum Wettbewerber fahren, gehört zu den
schwierigsten Aufgaben überhaupt. Oftmals haben
künftige Fahrzeugwäsche-Unternehmer keine Vorstellungen von den Preisen der angebotenen Waschprogramme. In solchen Fällen antwortet der Berater
immer: „Die Gesamtkosten einer Wäsche inklusive
Abschreibung, Zinsen, Personal- und aller Betriebskosten liegen zwischen vier und fünf Euro netto.“
Dies kann als gute Orientierung dienen, den Verkaufspreis einer Wäsche festzulegen.
W
Wissen
gefragt
„Fehler des Unternehmensberaters im
Autowaschgeschäft
können hinterher oft
nicht mehr korrigiert
werden.“
FOTO: AIGLSTORFER UNTERNEHMENSBERATUNG
Analysen und Konzept
Manfred
Aiglstorfer
73
Betrieb & Marketing
Das Autohaus Frank Bär ist Subaru-Vertragspartner
mit angeschlossener Kfz-Werkstatt, Tankstelle und Autowaschanlage.
Sauberkeit lohnt sich hier
Beim Subaru-Vertragspartner Autohaus Frank Bär in Önsbach erweitert
eine moderne Waschanlage das Serviceangebot rentabel.
JÜRGEN RINN
Mit
Sauberkeit
punkten
GEWERBLICHE
Autowäsche ist ein
Milliardenmarkt.
Auch für Autohäuser und Kfz-Werkstätten bieten sich
hier interessante
Perspektiven, die
Fahrzeugwäsche
zur Kundenbindung
und als Profitcenter
einzusetzen.
74
D
ass sich eine Waschanlage für einen
Kfz-Betrieb als rentable Einnahmequelle
erweist, daraus macht Kfz-Meister Frank
Bär im Gespräch mit der amz keinen
Hehl. Wer das Autohaus Frank Bär, Vertragspartner
von Subaru, kennt, weiß auch, dass man dort neben
den Leistungen eines qualifizierten Kfz-Betriebs auch
Tanken und Waschen angeboten bekommt. Der
Betrieb kann auf eine Tradition seit 1977 zurückblicken, als Vater Ansgar Bär ihn als Tankstelle mit
kleiner Werkstatt von der Familie Meier übernahm.
Er führte Autohaus, Kfz-Werkstatt und Tankstelle
dann mehr als 30 Jahre.
Der Betrieb liegt günstig, direkt an der Bundesstraße 3 (B3) inmitten des schönen Örtchens
Önsbach, einem Stadtteil der Großen Kreisstadt
Achern. Zur Tankstelle und freien Kfz-Werkstatt
kam im Jahre 1990 die Automarke des Allradspezialisten Subaru hinzu, die seitdem erfolgreich
unter dem Slogan „Unsere Erfahrung ist ihr Vorteil“
geführt wird.
Vision von der Waschanlage
Im Jahr 1996 erfolgte ein kompletter, umweltgerechter Umbau der damaligen Fina-Tankstelle, die
seit dem Jahr 2000 mit Total betrieben wird und
zusätzlich über eine Progas-Autogastankanlage verfügt. Am 1.1.2009 übernahm Frank Bär den Betrieb
von seinem Vater. Er konnte sich schon im Frühjahr
2009 mit der Eröffnung einer modernen Waschanlage einen lang gehegten Wunsch erfüllen und
damit das Serviceangebot erweitern. „Bereits Ende
der 80er-Jahre haben wir uns mit dem Gedanken an
eine Waschanlage befasst. Im Jahr 2007 nahmen
wir Gespräche mit der Stadt zum Ankauf eines ehemaligen Wirtshauses auf der gegenüberliegenden
Straßenseite auf. Die zogen sich allerdings rund
ein Jahr lang hin, bis wir 2008 in den Kaufvertrag
einsteigen konnten. Im gleichen Jahr wurde das alte
Gebäude abgerissen und im Winter mit dem Neubau
gestartet, der dann im April 2009 abgeschlossen
war“, blickt Frank Bär auf die Entstehung der Anlage
zurück. Vorab war natürlich eine gründliche Analyse
zum Für und Wider der Anschaffung, zu Standort
und Kundenfrequenz, Ausstattung sowie Größe der
Waschanlage, Zielgruppe und möglichem täglichem
Waschdurchsatz durchzuführen. Dazu nahm Bär
Kontakt mit zwei Anbietern von Waschanlagen auf
und entschied sich für WashTec. Der dortige Außendienstler Hebert Hübner erstellte eine Rentabilitätsrechnung und innerhalb einer Woche das komplette
Angebot. „Das war eine richtig gute Beratung. Schon
beim ersten Gespräch war ich mir sicher, das wird
funktionieren“, macht Frank Bär deutlich.
Wäsche für eigene und Kundenfahrzeuge
Der Start ins Waschgeschäft erfolgte mit einer
Einstiegsmaschine, einer sogenannten Autohausmaschine. Im Anforderungskatalog stand die
Wäsche von Neu- und Gebrauchtwagen sowie von
Kundenfahrzeugen nach einem Kundendienst der
Werkstatt und natürlich für alle an einer maschinellen Fahrzeugwäsche interessierten Autofahrer.
Auto-Wasch-Bär befindet sich direkt gegenüber der
amz 04/2016
WIR SIND
Frank Bär weiß, dass er mit
der Waschanlage einen guten
Griff gemacht hat.
FOTOS: RINN
„Neben der
Bereitschaft zur
Investition in
eine FahrzeugWaschanlage
müssen noch
Verschleiß und
Kundendienstleistungen in
eine langfristige
Betrachtung
mit einfließen.“
Frank Bär
amz 04/2016
R
MARDERABWEH
Tankstelle in der Offenburger Straße 23 und bietet
einen umfangreichen Service, einen Kundenwarteraum mit Blick in die Waschhalle, Waschbürsten
aus Soft-Tecs-Material für besonders lackschonende
Autowäsche, einen Vorwaschplatz sowie eine großzügig gestaltete Ein- und Ausfahrt.
Frank Bär war von Anfang an mit der Auslastung der Waschanlage zufrieden, die sich zunehmend steigerte. Dabei hat er nicht nur die eigenen
Fahrzeugwäschen im Fokus, sondern in erster
Linie das Gros der Waschkunden. Um hier weitere
Nachfrage zu schaffen, setzt er gezielt Marketingprogramme wie Waschaktionen mit Zugaben oder
Bonuskarten für treue Kunden ein. „Um Kunden
im Zuge der hochkarätigen Wäsche zum kleinen
Preis von weiteren Wäschen zu überzeugen, hat
sich die Bonuskarte bestens bewährt: Nach zehn
Autowäschen ist eine Glanzpflege im Wert von 9,50
Euro umsonst“, erklärt Frank Bär und merkt an:
„Wenn die Bonuskarte bei uns eingereicht wird,
schreibt der Kunde seine Adresse drauf. Einmal im
Jahr führen wir dann noch eine Verlosung durch,
die von unseren Kunden gern angenommen wird.“
WIR SIND
R
MARDERABWEH
Lange Öffnungszeiten für Waschkunden
Sämtliche Waschtickets erhält der Kunde im Tankstellenshop, wo er auch über das gewünschte Waschprogramm beraten wird. Auch die Öffnungszeiten,
die mit denen des Tankstellenshops übereinstimmen, kommen der Kundschaft entgegen: Montag
bis Freitag von 7.00 bis 20.30 Uhr sowie Samstag
von 7.00 bis 20.00 Uhr. Im Tankstellenshop gibt
es verschiedene Shopartikel sowie Lebensmittel
und Produkte für den täglichen Bedarf, nicht zu
vergessen sonn- und feiertags frische Backwaren
von Schlowick‘s Backstube.
Neben der Werkstatt, dem Autohaus sowie
der Tankstelle mit angeschlossenem Shop hat die
Waschanlage das bis dato schon umfangreiche Service- und Dienstleitungsangebot erheblich erweitert,
dessen ist sich Frank Bär sicher. Er konnte im Laufe
der Zeit einen Trend zur hochwertigen Wäsche bei
den Kunden erkennen. Das veranlasste ihn dazu,
fünf Jahre nach der Anschaffung der ersten Waschanlage, die mittlerweile mit den Polierprogrammen
an ihre Grenzen gestoßen war, im Juni 2014 in eine
neuere und hochwertigere Anlage von WashTec,
die Soft Care Pro Classic in der Ausführung XL, zu
investieren. Auch hier kamen ihm der Außendienst
sowie das bundesweit aufgestellte Service-Team des
Waschanlagenherstellers entgegen. „Und was ganz
unabdingbar wichtig ist: Nicht nur die Waschanlage
muss saubere Ergebnisse liefern, auch die Anlage
und das Umfeld müssen in Sauberkeit erstrahlen.
Das hat bei uns oberste Priorität und wird mit Erfolg
belohnt“, so sein Fazit.
W
Serviceadresse & Hotline:
Tel. +49 (0)7631 97 27-0
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75
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FOTO: CHRIST
SB-Waschplätze bringen mehr Service und Umsatz auf kleiner Fläche. Der Investitionsbedarf für den Einstieg ins SB-Waschgeschäft ist relativ gering.
Ergänzender Service fürs Automobil
Mit einer öffentlichen SB-Waschplatz-Anlage können Kfz-Betriebe neue Servicewege gehen.
Dafür sprechen eine Reihe guter Gründe. Wir zeigen, worauf es dabei grundsätzlich ankommt.
Waschen
im Freien
FREIWASCHPLÄTZE können
eine gute Alternative
sein. So bieten
zum Beispiel Christ,
WashTec und
Kärcher entsprechende Anbausätze.
Unter dem verzinkten Stahl-Ausleger
der Wasch-Plätze
wird eine Durchfahrtshöhe von
bis zu vier Metern
erreicht.
76
Visionäre Werkstatt-Unternehmer, die überlegen,
ihren bisherigen gut funktionierenden Service
mit einer öffentlichen SB-Waschplatz-Anlage
zu erweitern, rüsten sich für die Zukunft. Der
Fahrzeugbestand wird in den kommenden Jahren
weiter wachsen. Die Zahl derjenigen, die ihr Auto
bislang selbst vor der Haustür waschen, ist immer
noch immens. Darüber hinaus stieg und steigt
die Zahl der Kommunen, die die Fahrzeugwäsche
von Hand mit Eimer und Schwamm untersagen.
„Der Anteil von Handwäschern, die ihr Fahrzeug
bislang nicht in einer Portalwaschanlage, Waschstraße oder eben SB-Waschplatz-Anlage reinigen,
bietet ein noch zu erschließendes Umsatzpotenzial von geschätzt einer halben Milliarde Euro pro
Jahr“, sagt der erfahrene Christ-Verkaufsleiter
Stefan Schwarzer.
ten Einstieg ins gründliche und kostensparende
SB-Waschgeschäft darstellt. Als Standard- und
Premiumlösung bietet sich der Kärcher SB MB
an, mit dem bis zu vier Plätze kompakt dargestellt werden können. Das System gibt es in einer
Schrank- und Skid-Variante. Ein kostensparender
Vorteil der Schrank-Variante ist, dass die Technik
im Werk vorinstalliert ist. „In beiden Varianten
stehen zahlreiche Waschprogramme zur Verfügung, die individuell zusammengestellt werden
können“, hebt Rolf Funk, Leiter Produktmanagement Fahrzeugwäsche bei Kärcher, hervor.
Für Werkstätten, die bis zu acht Waschplätze
umsetzen wollen, empfiehlt der Reinigungs- und
Pflegespezialist das Modulkonzept SB MU, das
vom modularen Stahlbausystem für die Waschboxen eingerahmt wird.
Modularer Aufbau
Schrank oder Rack
Außerdem sollte es sich für Werkstätten in kleineren Städten oder auf dem Land, wo im Umkreis
der Werkstatt kein Waschbetrieb existiert,
lohnen, das bisherige Dienstleistungsangebot
mit einer passenden SB-Waschplatz-Lösungen
zu erweitern. Jedoch sollte vor dem Bau einer
SB-Waschplatz-Anlage immer eine gründliche
Standort- beziehungsweise Potenzialanalyse
erstellt werden. Das Ergebnis der Analysen und
Überlegungen entscheidet darüber, welches
SB-Waschplatz-Modell am besten passt. In der
Kategorie Basic wird mit dem Kärcher SB wash
ein Einplatzwäscher angeboten, der mit geringem
Flächen- und Investitionsbedarf einen perfek-
Modular aufgebaute Waschplatz-Systeme bietet
auch WashTec. „Grundsätzlich unterscheidet sich
die SB-Technik voneinander durch die Anzahl der
Waschplätze und dadurch, ob eine sogenannte
Rack-Lösung für bauseitige Räume oder eine
Schranklösung gewählt wird, die dem jeweiligen
Kundenwunsch entsprechend erweiterbar ist“,
sagt Martin Binder von WashTec und ergänzt:
„Schrankanlagen bis drei Waschplätze beinhalten
die Technik im kompakten Gehäuse zwischen den
Waschplätzen. Die Technik einer Rack-Anlage mit
bis zu acht Waschplätzen wird in einem separaten Gebäudeteil installiert oder im Container
(vor-)montiert.“ Die „1-Platz Rack basic“ bietet
amz 04/2016
Nur ein Detail.
beispielsweise die leistungsfähige Waschtechnik des Washmasters für vorhandene Räume.
Mit ihm gelingen gute Geschäfte bereits auf
kleinster Fläche. Werkstätten können den Washmaster auf „Restflächen“ oder als ergänzendes
SB-Modul an einer vorhandenen automatischen
Fahrzeugwäsche betreiben. Ein Waschplatz hat
etwa die Abmessung von sechs mal fünf Meter,
wobei zusätzlicher Platz für die Zu- und Ausfahrt
zu berücksichtigen ist. „Die SB-Technik kann
platzsparend bei bis zu drei Waschplätzen am
beziehungsweise zwischen den Waschplätzen als
Schranklösung positioniert werden. So beträgt die
Tiefe eines Drei-Platz-Schranks nur 80 Zentimeter, seine Länge etwa vier Meter“, nennt Binder
beispielhaft Abmessungen der Anlagen.
Alle Kategorien machbar
Bei Hersteller Christ heißen die Waschplatzsysteme Skyline, Skywing und Compact. Letzteres
ist preiswert und für kleine Standorte etwa neben
einer Werkstatt-Halle sinnvoll. Damit sind bis
zu drei Waschplätze möglich. Der Compact ist
modular aufgebaut und kann als vollwertiger
Waschplatz auch ohne Stahlbau-System errichtet
und betrieben werden. Mit Compact können etwa
Werkstätten und Reifenhändler auf vorhandenen
Freiflächen auf dem Betriebsgelände ihre Dienstleistungen für Kunden erweitern.
„Grundsätzlich sind alle Kategorien denkbar
– entweder ein einfacher Zweier- beziehungsweise Dreier-Compact-Waschplatz mit oder
ohne Überdachung. Derartige Varianten sind
beispielsweise als Nachrüstlösung für Bestandsstahlbauten möglich. Oder auch eine Mehrplatzanlage mit dem Stahlbausystem Skyline oder dem
Exklusiv-Stahlbausystem Skywing“, sagt Andreas
Ginnow, Vertriebsleiter Anlagenbau bei Christ.
Welche Ausstattung unabhängig von der Kategorie in Frage kommt, entscheidet der Werkstattbetreiber. Christ rüstet SB-Waschplatz-Anlagen
wunschgemäß auf, etwa mit XXL-Schaumwäsche
und Kundenbindungssystem.
BERND FIEHÖFER
W
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amz 04/2016
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Anlagenhersteller erstellen eine umfassende Rentabilitätsberechnung im Rahmen der Projektberatung und planen Marketingaktivitäten.
Rechnet sich die Investition?
Soll die Dienstleistung „SB-Wäsche“ neben einer Kfz-Werkstatt entstehen oder
erneuert werden, muss es sich für den Betreiber lohnen. Daher ist vorher eine
möglichst präzise Wirtschaftlichkeitsberechnung notwendig.
Bevor eine SB-Waschplatz-Anlage ihren
Betrieb aufnehmen kann, muss der
Standort präzise analysiert, eine sinnvolle
Rentabilitätsvorausschau erstellt und eine
Marketing-Strategie entwickelt werden.
Darüber hinaus sind derartige Vorhaben
hinsichtlich der technischen Voraussetzungen, der Größe und der Ausstattung
der künftigen SB-Waschplatz-Anlage gut
zu durchdenken.
„Bei der Standortwahl sollten insbesondere die Anzahl und die Art der zugelassenen Fahrzeuge im Umkreis der Anlage
und die Wettbewerbssituation betrachtet
werden“, macht Martin Binder, Produktmanager Jet Wash bei WashTec deutlich.
Moderne
SB-Fahrzeugwäschen
sparen Wasser und sind leistungsstark.
FOTO: KAERCHER
78
„Zusätzlich haben weitere Faktoren
wie ein angrenzendes Einkaufszentrum
oder eine beschränkte Einsehbarkeit
der Anlage positiven beziehungsweise
negativen Einfluss“, ergänzt er. Andreas
Ginnow, Christ-Vertriebsleiter Anlagenbau, ermittelt das Waschpotenzial für
den jeweiligen Standort nach folgender
Gleichung: Fahrzeugzulassungen im
Einzugsgebiet minus Anzahl der Wäschen
in schon vorhandenen Waschplätzen im
Einzugsgebiet.
Vor allem rentabel
Reinigungs- und Pflegespezialist Kärcher
stellt klar, dass einer der wichtigsten
Aspekte die Frage nach der Rentabilität
ist. Die Ausstattung einer SB-Waschplatz-Anlage richtet sich nach der zu
erwartenden Anzahl der Wäschen. Um sie
zu ermitteln, ist eine gründliche Standortanalyse Pflicht. Zur Berechnung des
Waschdurchsatzes werden zunächst die
Summe der vorbeifahrenden Fahrzeuge,
die Siedlungsstruktur und die regionale
Konkurrenzsituation analysiert. Zudem ist
die Einwohnerzahl je Quadratkilometer
in der näheren Umgebung und die Anzahl
der zugelassenen Fahrzeuge zu ermitteln.
Zahlen haben die zuständigen Einwohnermeldeämter und Kfz-Zulassungsstellen.
Wichtig sind zudem die Grundwasserschutzgesetze. Für eine ertragreiche
Entwicklung des Waschgeschäfts sind
pro Waschplatz circa 3.000 Einwohner
im Einzugsgebiet von fünf Kilometern im
städtischen Bereich und acht Kilometern
im ländlichen notwendig. Beispielsweise
sind 15.000 Einwohner bei einer geplanten Anlage mit fünf Waschplätzen eine
gute Orientierung.
Ausstattung nach Maß
Ein weiterer wesentlicher Aspekt sind die
Ausstattungsmerkmale. „Kunden erwarten heutzutage mehr als HD-Wäsche,
Schaumbürste und Heißwachs. Neue Programme kommen ins Spiel, zum Beispiel
XXL-Schaum, Insektenlöser, Felgenreiniger, Schaumwachs statt Heißwachs und
Spezial-Shampoos mit Regen-ex-Effekt“,
zählt Ginnow auf. Dementsprechend
ist die Programm-Struktur zu wählen.
Welche jedoch tatsächlich Sinn macht, ist
vom Standort abhängig. Kärcher empfiehlt, ein breites Programmspektrum
anzubieten, weil Handwäscher dies von
anderen Anlagen gewohnt sind. Der Vorteil von SB-MB- und SM-MU-Systemen
ist, dass bis zu elf Programme individuell
zusammengestellt werden können. Interessant könnte das Self-Tecs-Konzept von
WashTec sein. Hier wird die Programmstruktur um zwei Schritte reduziert. Während die klassische SB-Programmstruktur
meist fünf bis sechs Schritte umfasst
amz 04/2016
Betrieb & Marketing
– Vorwäsche, Hochdruckwäsche, Schaumbürste, Zwischenspülen, Wachspflege,
fleckenfrei Spülen –, sind im Self-TecsKonzept Waschen und Polieren in nur
einem Schritt möglich. „Die Politur wird
gleichzeitig mit der Wäsche durchgeführt.
Das sorgt für mehr Glanz, spart Zeit und
erhöht den Waschdurchsatz“, stellt Binder heraus. Eine Lösung, die bisher nur
WashTec bietet.
Den richtigen Takt vorgeben
Die Wirtschaftlichkeit von SB-Waschplatz-Anlagen hängt im hohen Maße auch
von den Zeitfenstern der Programme
ab. „Als Grundtakt sollte heute eine
Zeiteinheit von 100 bis 120 Sekunden
gewählt werden, damit die Kunden mit
einem Münzeinwurf die Möglichkeit
haben, einmal um das Fahrzeug herumzukommen. Statt 50 Cent sollte ein Euro
als Grundeinheit gewählt werden“, rät
Kärcher-Mann Funk. Christ nennt als
Standardlaufzeiten 50 Cent für 60 Sekunden Programmlaufzeit. Kostenintensive
Programme wie Glanzspülung und XXLSchaum sollten kürzer getaktet werden.
„Die Taktung muss aber vorsichtig
gewählt werden, weil SB-Waschplatzkunden mit anderen SB-Waschplätzen genau
vergleichen. Ein SB-Waschplatzkunde
weiß genau, wie viel Autowäsche er mit
seinem gesetzten Waschbudget schafft“,
Gute Gründe
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE Gründe dafür, in hochmoderne Anlagentechnik zu
investieren, statt auf herkömmliche Systeme zu setzen:
– bis zu 25 Prozent Heizkosten-Einsparung durch den Einsatz energiesparender
Brennwerttechnik
– bis zu 45 Prozent Einsparung am Stromanschlusswert bei den HochdruckVersorgungseinheiten
– bis zu 80 Prozent Einsparung von Frischwasser (und anteiliger Abwassergebühr) bei „Heißwachs“ und „Glanzspülen“ (Osmose) durch NiederdruckAuftragverfahren
– bis zu 80 Prozent Einsparung von Heißwachs und Regeneriersalz.
QUELLE: OTTO CHRIST AG
erklärt Ginnow. Bei Waschplatz-Anlagen
von WashTec ist es möglich, „die Zeittaktung für jedes Waschprogramm separat
einzustellen, um Waschprogramme mit
höheren variablen Kosten höher bepreisen zu können“, betont Martin Binder.
Spezielle Konzepte für den Erfolg
Die Anlagen-Hersteller unterstützen
ihre Kunden. So stellt Kärcher nicht nur
Marketing-Unterlagen bereit, sondern
legt den Fokus auf individuelle kundenspezifische Werbemaßnahmen. Dabei
wird gemeinsam mit dem Betreiber ein
Konzept entwickelt, in dem passende
Werbeaktionen und geeignete Werbe-
FREIHEIT
BRAUCHT
EINEN GUTEN
PARTNER.
mittel definiert werden. „Wichtig sind
insbesondere Sauberkeit und Service“,
sagt Andreas Ginnow und weist darauf
hin, dass unbemannte Anlagen nicht
den Umsatz erreichen, die „Waschplätze
erreichen, die in Stoßzeiten auch einen
Ansprechpartner für die Kunden abstellen, der kleine technische Störungen
schnell beheben kann und der als Berater
fungiert, wie und mit welchen Programmen zu waschen ist.“ Wer darüber hinaus
die neue SB-Waschtechnik mit attraktivem Design installiert und gelungenen
Lichtinszenierungen vertraut, sollte
pozentiellen Kunden auffallen und sie
W
anlocken können. BERND FIEHÖFER
Betrieb & Marketing
Reinigungsmittel für die
SB-Wäsche.
FOTO: CHRIST
Reiniger für die
SB-Wäsche
Bei der Waschchemie nicht am falschen
Ende sparen.
BERND FIEHÖFER
48
STUNDEN kann es dauern, bis Hersteller
die benötigten Waschchemikalien liefern.
Deshalb sollte Waschchemie stets in ausreichendem Maße am Standort der SB-Waschplatz-Anlage vorhanden sein. Empfehlenswert ist ein Vorrat für fünf bis sieben Tage.
80
W
aschchemie-Zusätze sind in
modernen SB-Waschplatz-Anlagen unverzichtbar. Denn sie
haben Einfluss auf das Waschergebnis, das auch für Handwäscher zu den entscheidenden Kriterien zählt. Die Waschchemie spielt
also eine wichtige Rolle. Kfz-Service-Werkstätten,
die beabsichtigen, in eine SB-Waschplatz-Anlage zu
investieren, sollten daher darauf achten, dass die
Chemie stimmt. Dies gilt sowohl für die Reinigungsleistung als auch für deren Umweltverträglichkeit
und selbstverständlich für den Gesundheitsschutz
der Handwäscher. Wichtig ist zudem, dass die Reinigungs- und Pflegeprodukte an den jeweiligen
Standort angepasst sind. Hintergrund ist die unterschiedliche Wasserqualität, die bei der Einstellung
der Anlage berücksichtigt werden muss.
Auf die richtige Waschchemie kommt es an
Handwäscher erzielen in der SB-Waschplatz-Anlage insbesondere mit Premium-Chemie gute
Waschergebnisse. Aber auch Universal-Serien mit
Mindeststandard und einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis sorgen für gute Reinigungs- und
Pflegeresultate. „Für preisbewusste Kunden gibt es
bei der WashTec-Tochter Auwa eine Vielzahl von
Produkten, unter anderem die Jet Line. Sie umfasst
perfekt aufeinander abgestimmte Reinigungs- und
Pflegemittel mit guter Qualität mit und ohne Duft
zum günstigen Preis“, betont Christoph Maletz,
Business Unit Leiter Water Recycling & Chemicals von WashTec und ergänzt: „Wer seinen Kun-
amz 04/2016
Das ist wichtig
EINGESETZTE Reinigungs- und Pflegechemie sollte die Abwassergrenzwerte
einhalten, materialschonend und vor allem
frei von Flusssäure sein.
den jedoch mehr Nutzen bieten möchte, wählt die
Best-Performance-Tecs-Line mit leistungsstarker
Chemie für jede Anwendung.“ Als Beispiel führt er
Foam Tecs an: „Der Kunde erlebt, wie viel Schaum
entsteht, obwohl der Betreiber nur wenig Chemie
verbraucht.“ Das Pflegewachs Rain Tecs besticht laut
Anbieter mit Tiefenglanz. Abperl- und Dufteffekt.
Auch bei Christ erreicht nach Unternehmensangaben die Universal-Serie ein gutes Waschergebnis bei einem günstigen Verhältnis von Preis
und Leistung; die besten Ergebnisse sollen jedoch
die Professional- und Premium-Serien erreichen.
Andreas Ginnow von Christ empfiehlt beim XXLSchaum den neuen Duftschaum Sunrise-Foam und
das hydrophobe Shampoo Blaster zur Erzielung des
Regen-ex-Effekts bei der Schaumbürstenwäsche.
Weitere Waschchemie-Hersteller bieten
SB-Waschplatz-Betreibern eine große Auswahl, um
die passende Chemie einzusetzen. Die korrekten
Einstellungen der SB-Waschplatz-Anlagen nehmen die Außendienstmitarbeiter der jeweiligen
Chemie-Hersteller vor.
W
Die Waschmittelhersteller
machen genaue Angaben
zur Verfahrensweise.
FOTO: AUWA
amz 04/2016
81
FOTO: INDUSTRIEBLICK – FOTOLIA
Betrieb & Marketing
Es erfordert viel Know-how, ein Fahrzeug professionell aufzubereiten. Das neue Schulungsangebot vermittelt das notwendige Wissen.
Aufbereitung mit Kompetenz
Handwerkskammer Hannover und Bundesverband Fahrzeugaufbereitung bieten gemeinsam die
neue Ausbildung zum/zur „Zertifizierten Fahrzeugaufbereiter/in (BFA/HWK)“ an.
Wer weiß besser, was in der Praxis
gefordert ist, als diejenigen, die täglich in
diesem Bereich arbeiten? Und wer schult
effektiver als derjenige, der über eine
langjährige Erfahrung in der Aus- und
Weiterbildung verfügt? Der Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA) und
das Förderungs- und Bildungszentrum
der Handwerkskammer Hannover haben
jetzt eine Kooperation vereinbart, um die
Kompetenzen besser zu bündeln. Herausgekommen ist die neue Ausbildung zum/
zur „Zertifizierten Fahrzeugaufbereiter/-in
(BFA/HWK)“.
Die Ausbildung richtet sich an Personen
und Betriebe, die sich im Bereich Fahrzeugaufbereitung zeitgemäß aufstellen
wollen. Absolventen werden in die Lage
versetzt, den gesamten Bereich der Aufbereitung abzudecken. Stattfinden wird
der Unterricht in den modernen Räumen
des Förderungs- und Bildungszentrums
der Handwerkskammer Hannover, wo den
Teilnehmern sowohl Maschinen als auch
Materialien auf dem aktuellen Stand der
Technik zur Verfügung stehen.
Bestehende Lücke geschlossen
Das neue Ausbildungsangebot schließt
eine Lücke zwischen den bisherigen
Qualifikationsmöglichkeiten. So bietet die
seit über 40 Jahren bestehende Weiterbildungseinrichtung der Handwerkskammer Hannover, in der der Kraftfahrzeugbereich seit jeher einen Schwerpunkt
bildet, bereits seit dem Jahr 2005 Weiterbildungen für Fahrzeugaufbereitung und
Smart-Repair an.
Der BFA hat seinerseits seit 2010 das
Branchenkonzept „Zertifizierter Fahrzeugaufbereiter“ im Schulungsangebot.
Diese Ausbildung ist eine reine Onlineschulung: Die Teilnehmer machen sich in
acht Lerneinheiten mit den theoretischen
Grundlagen der Fahrzeugaufbereitung
vertraut und erhalten – nach einer prak-
„Mit dem Wissen eines zertifizierten Aufbereiters
können Autohaus- und Werkstattbetreiber
einen Mehrwert für ihren Betrieb generieren.“
Dietrich Asche, Geschäftsführer Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA)
82
tischen und theoretischen Prüfung – ein
BFA-Zertifikat.
„Im Förderungs- und Bildungszentrum
der Handwerkskammer Hannover haben
wir einen qualifizierten und engagierten Partner gefunden“, betont Dietrich
Asche, Geschäftsführer des BFA. „Wir
verfolgen den gleichen Ansatz; deshalb
ist es nur konsequent, wenn wir unsere
Ressourcen bündeln“, ergänzt Christoph
Stein, Weiterbildungsberater der HWK
Hannover.
Die Wissensvermittlung bei der neuen
Ausbildung erfolgt durch Trainer, die
selbst in der Fahrzeugaufbereitung tätig
sind. „Das bedeutet, die Trainer sind
mit dem Praxisalltag bestens vertraut.
Gleichzeitig wird das Know-how aktueller Techniken aus der Industrie in die
Ausbildung mit eingebracht“, macht Stein
deutlich. Dies garantiere die Aktualität
und Effektivität der Ausbildung.
Finanzielle Förderung möglich
In 80 Stunden werden die Teilnehmer mit
den Themenbereichen Außenreinigung,
Lackaufbereitung, Versiegelung, Innenaufbereitung sowie Kommunikation und
Nutzenargumentation vertraut gemacht.
Die Ausbildung endet mit einer praktischen und schriftlichen Prüfung vor der
amz 04/2016
Betrieb & Marketing
Die gleichen Ziele
Christoph Stein ist Weiterbildungsberater im Förderungs- und Bildungszentrum der Handwerkskammer
Hannover.
FOTO: JAGELS
Wie kam es zur Kooperation von Handwerkskammer Hannover und Bundesverband
Fahrzeugaufbereitung?
» Christoph Stein: Wir verfolgen unterm Strich die
gleichen Ziele. Der Bundesverband möchte im gesamten
Bereich der Fahrzeugaufbereitung die Standardisierung
erhöhen und damit die Arbeitsqualität verbessern. Da
es aber bislang noch keine richtigen Prüfungen dafür
gab, hat es sich angeboten, die Ausbildungsgänge zu
kombinieren.
Coated selbstverständlich.
Jetzt auch mit
Radlager und
ABS-Sensorring.
Wo liegen die Vorteile?
» Christoph Stein: Wir haben eine gute Durchlässigkeit im System. Mit dem Abschluss
zum Zertifizierten Fahrzeugaufbereiter (BFA/HWK) hat der Absolvent bereits einen
Teil der Ausbildung zur Fachkraft Fahrzeugaufbereitung gemeistert. Wer möchte,
kann also weitermachen. Außerdem ergeben sich durch die Zusammenarbeit von
BFA, Handwerkskammer, Industrie und Handwerksbetrieben wichtige Synergieeffekte.
Das Wissen der Industrie kann so in die Betriebe gelangen. Umgekehrt kennen wir
die Schwierigkeiten der Betriebe in der Praxis und können die Erkenntnisse an die
Industrie zurückspiegeln.
Das NK-Programm für beschichtete
Scheiben ist eines der breitesten des
Aftermarkts.
Wen sprechen Sie mit der Ausbildung an?
» Christoph Stein: Wir richten uns an Personen und Betriebe, die sich in der Fahrzeugaufbereitung professionell aufstellen möchten. Besondere Eingangsvoraussetzungen gibt es nicht. Angesprochen sind Anfänger ebenso wie erfahrene Kräfte. Es bleibt
festzuhalten, dass das Geschäft der Aufbereitung an vielen Kfz-Betrieben vorbeigeht.
Die Aufträge werden oftmals an andere Firmen vergeben. Oder es wird nichts gemacht,
was die Rendite im Gebrauchtwagengeschäft schmälert.
W
HWK Hannover und wird am Ende mit
dem Abschluss zum/zur „Zertifizierten
Fahrzeugaufbereiter/-in (BFA/HWK)“
belohnt. „Zudem kann dieses Zertifikat
für die Weiterbildung zur „Fachkraft für
innovative Fahrzeugaufbereitung (HWK)“
angerechnet werden, die mit einem Handwerkskammerabschluss endet“, betont
Christoph Stein.
Einen weiteren Anreiz bieten laut BFA
und Handwerkskammer Hannover die
Fördermöglichkeiten für Unternehmen,
die ihre Mitarbeiter ausbilden lassen. Je
nach Bundesland seien Förderungen von
bis zu 80 Prozent des Teilnehmerbeitrags
möglich.
amz 04/2016
Und wir erweitern ständig mit neuen
Referenznummern z.B.:
BWM 1er E82, BMW 2er E45,
Opel Adam,
MB Vito 114/116/119 (2014-)
Rund 400 Schulungsteilnehmer jährlich
erhoffen sich die Veranstalter. Sie sind
sicher, dass die Qualifikationsmaßnahme
überzeugt. „Denn mit dem umfangreichen
Wissen eines zertifizierten Aufbereiters
können Autohaus- und Werkstattbetreiber
einen Mehrwert für ihren Betrieb generieren“, betont Dietrich Asche. So stehen
Autohäuser, Werkstätten und Servicebetriebe neben Fahrzeugaufbereitungsunternehmen auch im Fokus des neuen
Bildungsangebots. Weitere Informationen
finden Interessenten auf www.bfa-net.de
und www.hwk-hannover.de. Die Organisatoren stehen für Fragen gerne telefonisch
INGO JAGELS
W
zur Verfügung.
83
Mit integriertem Radlager und
ABS-Sensorring z.B. für:
Peugeot 308, Citroën C4, Renault Traffic,
Opel Vivaro
Tel: +49 3691-2570
FOTO: PROMOTOR
Betrieb & Marketing
Rund 3,2 Millionen Neuwagen wechselten 2015 den Besitzer; der ZDK rechnet auch für 2016 mit diesem Ergebnis.
Servicegeschäft weiter im Aufwind
Die Bilanz des Kfz-Gewerbes 2015: Mehr verkaufte Neu- und Gebrauchtwagen, gestiegene
Werkstattauslastung sowie ein Umsatzwachstum von 6,2 Prozent auf 156,5 Milliarden Euro.
Neuwagen
mehr
gefragt
VERHALTEN
startete das
Gebrauchtwagengeschäft ins Jahr
2016; Zuwächse
gab‘s dagegen bei
den Neuzulassungen.
84
Mit 250.000 Neuzulassungen setzte sich die gute
Entwicklung vom Januar auch im Februar 2016
mit einem Plus von 14,6 Prozent fort. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden rund
469.000 Neufahrzeuge zugelassen, das waren 7,8
Prozent mehr als im Vorjahr. Damit bestätigt sich
die Prognose für 2016, die der Zentralverband
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) auf
seiner Jahrespressekonferenz Mitte Februar in
Berlin verkündete. Insgesamt geht der Verband
von 3,2 Millionen Pkw-Neuzulassungen, 7,3 bis 7,4
Millionen Pkw-Besitzumschreibungen und einem
stabilen Werkstattgeschäft auf dem Niveau von
2015 aus.
„Das Jahr 2015 ist gut gelaufen, trotz des Skandals
um manipulierte Emissionswerte“, sagt ZDKPräsident Jürgen Karpinski. „Und auch das
Servicegeschäft hat sich nach dem Einbruch 2014
wieder erholt und ist gewachsen.“ Nur die Rendite habe davon leider nicht entsprechend profitiert. Die vorläufige Durchschnittsrendite sei mit
etwa 1,4 Prozent kaum gestiegen (1,3 Prozent für
2014) – und nach wie vor ein Stück weit entfernt
von 3 Prozent Mindestrendite.
Als verkappte Steuererhöhung bezeichnete
Karpinksi die von Bundesumweltministerin
Hendricks (SPD) geforderte zusätzliche CO2-Ab-
gabe. Sie würde sogar Fahrzeuge betreffen,
die den ab 2020 gültigen CO2-Grenzwert von
95 Gramm pro Kilometer einhalten. Auch der von
Hendricks und anderen ins Gespräch gebrachten
Erhöhung des Steuersatzes auf Dieselkraftstoff
erteile der ZDK eine Absage. In der anhaltenden
Debatte über die Einführung einer Kaufprämie
für Elektrofahrzeuge bekräftigte der ZDK seine
ablehnende Haltung.
Umsatz im Servicegeschäft weiter positiv
Laut Wilhelm Hülsdonk stieg der Umsatz
im Servicegeschäft im vergangenen Jahr um
1,2 Prozent auf 30,3 Milliarden Euro. Der Bundesinnungsmeister des Kfz-Handwerks und ZDKVizepräsident verwies darauf, dass diese Summe
den reinen Werkstatt-Umsatz, aber auch Lohn,
Ersatzteile und Zubehör enthalte. Die 38.400
Kfz-Betriebe wickelten 2015 insgesamt rund 64,4
Millionen Werkstattaufträge ab – 1.672 Aufträge
pro Betrieb. Mit einer Quote von durchschnittlich
83 Prozent lag die Auslastung der Werkstätten um
zwei Prozentpunkte höher als 2014.
81 Prozent der Autofahrer, die im vergangenen
Jahr in einer Werkstatt reparieren oder warten
ließen, brachten ihr Auto in denselben Betrieb
wie im Vorjahr. Die Werkstatt des Vertrauens, so
amz 04/2016
Betrieb & Marketing
Hülsdonk, ist also kein Hirngespinst – im Gegenteil: Den Kfz-Betrieben gelingt es, die Kunden mit
Qualität und überzeugendem Service zu binden.
Das Servicepotenzial steigt weiter, ist sich der
Bundesinnungsmeister sicher: Es ist mit einem
Anstieg des Pkw-Bestands von rund einem
Prozent auf etwa 44,8 Millionen Fahrzeuge zu
rechnen. Das wären um die 440.000 Pkw mehr
als 2015. Das durchschnittliche Fahrzeugalter
von neun Jahren bringe eine erhöhte Wartungshäufigkeit mit sich. Neben der Wartungshäufigkeit steige auch die Quote der Schadenshäufigkeit
bei älteren Fahrzeugen.
Versicherer drücken Rendite
Insgesamt erweist sich das Servicegeschäft nach
wie vor als stabil. Auch Hülsdonk mahnte die
geringe Rendite an: „Es gibt Druck auf die Rendite, etwa durch nicht kostendeckende Servicepakete oder durch Initiativen von Versicherungsunternehmen, etwa mit Kunden-Apps die Kosten
im Schadenfall weiter zu drücken.“ Die Kunden
könnten mit nur wenigen Klicks ihren Schaden
melden. Auf Basis der übermittelten Daten werde
sehr schnell die Schadenhöhe festgelegt und ein
Festbetrag angeboten. Der Kunde kann nun wählen: entweder den Festbetrag sofort aufs Konto
oder Vermittlung an eine Partner-Werkstatt,
die zum kalkulierten Preis reparieren muss. Das
scheine auf den ersten Blick bequem und lukrativ,
könne aber im Nachhinein teuer werden.
Denn den Schaden schätzen die Gutachter der
Versicherer automatisiert oder im Schnelldurchgang, klärt Hülsdonk auf. Das heißt, ohne das
beschädigte Fahrzeug oder die Fahrzeugteile
in Augenschein genommen zu haben. Da gehe
Schnelligkeit auf Kosten der Gründlichkeit.
Davon profitierten nicht die Kunden, sondern die
Versicherer. Sie drängen sich mit aller Macht zwi-
schen Werkstatt und Verbraucher, um davon zu
profitieren. Die Endkunden, so Hülsdonk, wissen
oft gar nicht, welche Prozesse hinter den Apps
stecken und wie sie sich auswirken. Hier ist dringend mehr Aufklärung nötig! Hülsdonks Appell
richtet sich an alle Autohäuser und Werkstätten,
sich für die Interessen der Verbraucher und ihre
eigenen einzusetzen. Denn nur eine qualitativ
hochwertige Arbeitsleistung führe auch zu einer
guten Reparaturleistung.
Fairer Handel im Internet
ZDK-Vizepräsident Ulrich Fromme als Sprecher
des fabrikatsgebundenen Automobilhandels
referierte zum richtigen Umgang mit Internetvermittlern von Neuwagen. Der ZDK tritt in diesem Zusammenhang für einen transparenten und
fairen Wettbewerb ein. Für einen Wettbewerb,
in dem nicht einige wenige ihren Profit aus dem
schöpfen, was viele andere geschaffen und teuer
bezahlt haben. Und für einen Wettbewerb, in dem
kartellrechtlich stets mit gleichem Maß gemessen
wird – auch im Internet. Nur ein solcher Wettbewerb werde den berechtigten Interessen von
Händlern, Herstellern und Endkunden gleicherW
maßen gerecht. FILIPP KAISER
ZDK-Vizepräsident Ulrich
Fromme, ZDK-Präsident
Jürgen Karpinski, Wilhelm
Hülsdonk, ZDK-Vizepräsident
und Bundesinnungsmeister des Kfz-Gewerbes, und
ZDK-Pressesprecher
Ulrich Köster (v. li. n. re.).
FOTO: KAISER
FOTO: RINN
Betrieb & Marketing
Uwe Buchmann, Geschäftsführer S&S Internet Systeme GmbH (rechts), und Marc Adelhütte, Leiter Händlergeschäfte Mein Auto GmbH,
stellten Konzepte für den Gebraucht- oder Neuwagen-Verkauf vor.
Virtueller Marktplatz
Die Mehrmarken-Fachtagung für Neu- und
Gebrauchtwagen aller Fabrikate und Modelle
fand am 19. und 20.2.2016 in Stuttgart statt. Hier
hatten die anwesenden Kooperationspartner und
Aussteller eine Fülle neuer Produkte und Leistungen im Gepäck. So etwa einzigartig in Deutschland: der ELN-Extra-Markt. Zum ersten Mal
werden Fahrzeuglager-Bestände zwischen vielen
voneinander unabhängigen Vertrags- und freien
Händlern vernetzt. Bisher bieten im ELN rund 55
Großhändler den vielen hundert am ELN-System
teilnehmenden Kfz-Händlern, auch Wiederverkäufer genannt, annähernd 40.000 Fahrzeuge an.
Doch die rund 600 reinen ELN-Wiederverkäufer,
etwa 150 Mehrmarken-Center und eine wachsende Zahl von Wunschauto-Spezialisten haben
alle auch eigene Fahrzeuge in den Beständen und
möchten diese auch Kollegen in ganz Deutschland
aktiv anbieten, um die Lager-Umschlagshäufigkeit
zu erhöhen und Erträge zu erzielen. Dafür gibt es
seit Kurzem den neuen Extra-Markt.
„Auf diesem internen Marktplatz können die
ELN-Wiederverkäufer gleichzeitig Anbieter
und Käufer sein. In diesem internen und nur
für Händler sichtbaren B2B-Bereich können sie
Fahrzeuge anbieten, vermitteln sowie günstige
oder seltene Gebrauchtwagen schnell dazukaufen.
86
FOTO: ELN
Tagung, Kongress und Marktplatz in einem – das war das Veranstaltungs-Konzept
der ELN-Händlertagung am 19. und 20. Februar 2016 in Stuttgart.
ELNMarktplatz
FAHRZEUGLAGERBESTÄNDE vieler
voneinander unabhängiger Vertragsund freier Händler
werden mit dem
ELN-Extra-Markt
zum ersten Mal
vernetzt.
Sie können ihre eigenen Fahrzeuge ab jetzt einfach über die von ihnen immer schon genutzten
Datendienstleister an ELN senden und in den
Extra-Markt einstellen“, erklärte Uwe Buchmann,
Geschäftsführer S&S Internet Systeme GmbH auf
der Pressekonferenz.
Zudem wurde als neuer Kooperationspartner
Pro Neuwagen (MeinAuto.de) vorgestellt. Marc
Adelhütte, Leiter Händlergeschäfte Mein Auto
GmbH, stellte sein Lead-Management-System
„Mein Auto local“ vor. Zusammen mit den ELNFahrzeughändlern ergibt sich ein neues Netz
von deutlich über 1.000 Neuwagen-Händlern in
Deutschland.
Das Internet macht hier einige Zusatzaufgaben
abseits des Vor-Ort-Verkaufs erforderlich. Die
webauto.de GmbH und meinautohaus.de haben
im Jahr 2009 reagiert und ein sich seitdem stetig
weiterentwickelndes Software- und Dienstleistungsangebot für das Autohaus geschaffen.
Tanja Bonnemann, Geschäftsführerin Autozentrum Bonnemann GmbH, und Hardy Dupont,
Ligier Group, stellten ein interessantes Geschäftsmodell vor, den Vertrieb von vierrädrigen
Leichtkraftfahrzeugen von Ligier und Microcar
W
im Kfz-Betrieb. JÜRGEN RINN
amz 04/2016
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ENUNDMODELLE
MONATGETRENNT
UNDNACHJAHRUND
Was auf dem
PKW-Markt
passiert, lesen
Sie unter
amz.de/kba
Wir zeigen Ihnen
die Zahlen!
Die aktuellen Zulassungszahlen des
Kraftfahrtbundesamts jederzeit abrufbar.
Selektierbar nach Marke, Modell, Monat, Jahr
Die KBA-Zahlen finden Sie unter:
amz.de/kba
Profile
FOTO: VMA
Fit für die Führung
Neun neue VmA-Werkstattmanager
konnten sich 2016 zertifizieren.
VmA-Geschäftsführer Stefan Herrler (rechts) gemeinsam mit den 2016
zertifizierten VmA-Werkstattmanagern.
Heutzutage sind sind kaufmännische Fitness, strategische Marketingplanung, Mitarbeiterführung und rechtliche
Grundlagen für die Führung
einer Werkstatt unerlässlich. Mit der Weiterbildung
zum Werkstatt-Manager
(VmA) werden Absolventen
aus Kfz-Werkstätten für die
Unternehmensführung fit
gemacht.
Der VmA (Verbund mittelständischer Autoteilegroßhändler)
men neun Frauen und Männer
aus dem Werkstatt-Kundenkreis der VmA-Gesellschafter
Knoll, Küblbeck und Lorch
teil. Die Fortbildung lag in
den Händen von Creative-Team-Referenten.
Die zweimal zwei Tage
dauernde Fortbildung wurde
mittlerweile bereits zum
fünften Mal durchgeführt.
Bestandteil der Zertifizierung
waren neben der Teilnahme an
der Fortbildung eine Haus-
bietet Kfz-Werkstätten hierzu
die exklusive Weiterbildung
zum Werkstatt-Manager mit
VmA-Zertifikat an. Dabei geht
es um Betriebswirtschaft, strategisches Marketing, Mitarbeiterführung und (Werkstatt-)
Recht. Denn Kfz-Meister müssen nicht nur über Fachkompetenz verfügen, sondern sich
auch als Manager beweisen.
An der diesjährigen Weiterbildung zum zertifizierten
VmA-Werkstattmananger nah-
arbeit sowie mündliche und
schriftliche Prüfung in allen
vier Bereichen unter Vorsitz
eines Dekra-Repräsentanten.
Gold, Silber und Bronze
gingen an Natalie Funk, Ernst
Lorch KG in Albstadt, mit 179
Punkten sowie an Reinhold
Gehring , Ernst Lorch KG in
Albstadt, mit 169,5 Punkten
und Martin Haueis, Ernst
Lorch KG in der NL Österreich, mit 164,5 Punkten.
(JR.)
W
DREHMOMENTSCHLÜSSEL PRÄMIERT
FACHKENNTNISSE RUND UM DIE FAHRZEUGVERGLASUNG
Hazet gewinnt den
Eisen-Innovations-Award 2016
Wettbewerbsfähigkeit durch
Wissensvorsprung sichern
Der Remscheider Hersteller
von Qualitätswerkzeugen und
Werkstatteinrichtungen Hazet
ist für seine beiden neuen
VDE-Drehmomentschlüssel
5108 VDE und 5109 VDE mit
dem „Eisen-2016-Innovations-Award powered by ZHH“
in der Kategorie „Werkzeuge,
Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Zubehör“ ausgezeichnet worden. Im Rahmen
der Internationalen Eisenwarenmesse in Köln beurteilte
die Jury die Werkzeuge als
besonders nachhaltig und
umweltschonend.
88
FOTO: HAZET
Durch die Möglichkeit zur
Demontage und Rekalibrierung im Hazet-Service-Center
sollen die neuen Werkzeuge
eine lange Lebensdauer
gewährleisten und die
Umwelt schonen. „Die neuen
VDE-Drehmomentschlüssel
bestechen durch anwenderfreundliches Design und
ergonomische Bauform, was
man in der Werkstatt täglich
aufs Neue zu schätzen weiß“,
macht Matthias Hoffmann,
geschäftsführender Gesellschafter von Hazet, bei der
Preisverleihung deutlich. (JR.)
Club ist kostenpflichtig und
bietet Vorteile wie E-Learning-Tool für neue Mitarbeiter, Montagevideos (500
Filme von aktuellen Modellen
plus 5 je Monat), Marketing
(Downloadbereich, POS), Sensor-Repair-Tipps und IT-Tools
(Schnittstelle b2b-Portal,
Montagesoftware). Um
interessierten Kunden einen
Einblick zu verschaffen, wird
ein kostenloser Testzugang für
einen Monat gewährt. (JR.)
FOTO: SAINT-GOBAIN
Strahlende Gesichter bei Hazet.
Der Markt in der Fahrzeugverglasung verändert sich
durch Innovationen in der
Fahrzeugtechnik und im
Fahrzeugdesign rasant, was
sich auch auf die Arbeit im
Bereich Autoglas auswirkt. Um
diesen Anforderungen gerecht
zu werden, hat man bei SaintGobain Autover Deutschland
GmbH das Partnerprogramm
club@utover entwickelt.
Hier wird regelmäßig über die
Neuerungen im Bereich der
Fahrzeugverglasung informiert. Zudem ist ein direkter Zugang zu My@utover
möglich. Mit club@utover
kann sich die Werkstatt ein
Alleinstellungsmerkmal bei
ihren Kunden verschaffen und
sich vom Wettbewerb leichter
abheben. Ab sofort können
Kunden Club@utover nutzen,
heißt es bei Saint-Gobain
Autover Deutschland. Der
club@utover mit Montagevideos
und vielem mehr.
amz 04/2016
Profile
MITARBEIT WIRD BELOHNT
Liqui Moly zahlt Mitarbeitern Prämie
Das in Ulm ansässige Unternehmen Liqui Moly hat seinen
Umsatz im vergangenen Jahr
um 20 Millionen Euro auf 441
Millionen Euro gesteigert. An
diesem Plus beteiligt Ernst
Prost, geschäftsführender
Gesellschafter, seine von ihm
als Mitunternehmer bezeichneten Mitarbeiter mit einer
Sonderprämie von 3.630 Euro.
Außerdem gab man bei Liqui
Moly bekannt, im vergangenen
Jahr die Zahl der Beschäftigten
um 34 auf 731 erhöht und seit
Jahresbeginn weitere 16 Mitarbeiter eingestellt zu haben.
Das Ulmer Unternehmen
entwickelt in eigenen Laboren
und produziert in Deutschland. (JR.)
Ernst Prost.
FOTO: LIQUI MOLY
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Rückspiegel
Impressum
amz
104. Jahrgang
Offizielles Organ des Gesamtverband Autoteile-Handel e.V.
Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroßund Einzelhandel sowie aus -Industrie und
-Zulieferfirmen
Schaut schon etwas
eigenartig aus,
der neue All-TerrainKonzeptreifen für das
Kompakt-SUV-Projekt
Carlino.
Herausgeber und Verlag:
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Postanschrift: 30130 Hannover
Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
Tel. 0511 8550-0
Fax 0511 8550-2600
www.schluetersche.de
www.amz.de
FOTO: KUMHO
Redaktion:
Jürgen Rinn (Chefredaktion, V.i.S.d.P.)
Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt
Tel. 09369 982171
Fax 09369 982172
[email protected]
Torsten Hamacher
(Content Manager)
Tel. 0511 8550-2456
[email protected]
Ingo Jagels
Tel. 0511 8550-2642
Fax 0511 8550-992642
[email protected]
Frauke Rodenbostel
Tel. 0511 8550-2644
[email protected]
Anzeigenverkauf:
Christian Welc (Leitung)
Tel. 0511 8550-2643
[email protected]
Gitta Lemke
Tel. 0511 8550-2648
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Tel. 0511 8550-2645
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Die GVA Mitglieder erhalten im Rahmen
ihrer Mitgliedschaft die amz.
ISSN 0001 – 1983
Druck:
Sedai Druck GmbH & Co. KG
Böcklerstraße 13, 31789 Hameln/Wangelist
All-Terrain-Reifen
mit vielen Eigenschaften
Hyundai stellt mit der Studie Carlino seine Vision für den
urbanen Kompaktwagen mit sonderbaren Konzeptreifen vor.
Auf der Auto Expo 2016 in Delhi präsentierte der
Reifenhersteller Kumho den innovativen All-Terrain-Konzeptreifen für das Kompakt-SUV-Projekt
Carlino von Hyundai. In enger Zusammenarbeit
entwickelten Ingenieure von Kumho und Hyundai
einen All-Terrain-Reifen für Märkte mit hoher
Wirtschaftswachstumsrate, der sich je nach Situation den aktuellen Bodenverhältnissen anpassen
und so für optimalen Grip sorgen soll.
Mit starker On- und Offroad-Performance rückt
der mit Kumho bereifte Carlino in eine neue
Dimension der Kompakt-SUVs vor.
Nach eigener Aussage standen Sicherheit und
Vielseitigkeit für Kumhos Ingenieure bei der Konzeption des Reifens im Fokus. Das Ergebnis ist ein
einzigartiges Produkt mit neuartigem Profildesign
mit breiten Schultern, das für maximalen Grip
und Fahrkomfort steht und Schmutz und Sand
optimal ableitet.
90
Im Gegensatz zu vergleichbaren Reifen dieses
Segments wird bei diesem Pneu die Geräuschentwicklung beim Fahren durch den Einsatz eines
speziell angeordneten Laufflächendesigns nach
3D-Wabenmuster minimiert.
„Der Reifen für den Hyundai Carlino ist unser
neuestes Projekt in einer langen Reihe von Konzeptreifen. Er reiht sich ein neben die von uns
für den Kia Nova entwickelten Reifen und dem
unverwechselbaren Maxplo mit super niedrigem
Querschnittsverhältnis und speziellen Profilblöcken, die sich der aktuellen Wetterlage anpassen“, sagt Frank Gilsdorf, Automotive Ingenieur
OE vom Kumho European Technical Centre.
Die Kumho Tire Company mit Hauptsitz in
Seoul wurde 1960 gegründet und gehört heute
zu den führenden Reifenherstellern. Weltweit
werden jährlich über 60 Millionen Reifen verW
kauft. (JR.)
amz 04/2016
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